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Fahrbarer hydraulischer Wagenheber Die Erfindung bezieht sich auf
einen fahrbaren hydraulischen Wagenheber, dessen Hubzylinder von einer Motorpumpe
gespeist wird und dessen Laufräder gegenüber dem Rahmen heb- und senkbar sind.
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Derartige Wagenheber sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Sie sind hauptsächlich für den Einsatz in Großbetrieben bestimmt, wo eine
besonders große Beweglichkeit und Leichtigkeit in der Handhabung sowie eine erhebliche
Leistung des Hubaggregates verlangt werden. In der Praxis hat sich jedoch bisher
keine dieser Konstruktionen zufriedenstellend durchsetzen können, da ihnen die meisten
der gewünschten Eigenschaften fehlen.
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Gebräuchlich waren bisher mechanische Heber mit Hebelarm, welcher
durch eine Zugspindel hochgeschwenkt wird. Diese Heber ruhen auf vier kleinen Laufrädern,
die zwar das Unterschieben des Hebers unter ein Fahrzeug erleichtern, aber den Transport
über größere Strecken und die seitliche Beweglichkeit des Hebers nur beeinträchtigen.
Das ist auch bei den aus der Literatur bekannten hydraulischen, elektromotorisch
angetriebenen Hebern der Fall, welche auf drei Laufrädern ruhen. Auch hierbei sind
die Laufräder verhältnismäßig klein. Damit der Heber beim Anheben eines Fahrzeuges
einen festen Halt bekommt, sind die Laufräder gegenüber dem Hebergestell abgefedert,
so daß dieses sich unter der Last des Fahrzeuges auf den Boden aufsetzt. Das Dirigieren
dieses Hebers und der Transport über größere Strecken sind dafür sehr umständlich.
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Hubaggregat und Motorpumpe sind bei den zuletzt erwähnten bekannten
Hebern zusammengebaut, was offenbar recht sinnvoll ist. Man hat aber trotzdem Heber
mit einem gestreckten Gestell konstruiert, an deren einem, durch zwei Laufräder
abgestützten Ende das Hubaggregat und an deren anderem Ende eine Handpumpe angeordnet
ist. Heber dieser Art sind wie eine Karre verfahrbar, wobei natürlich das große
Gewicht der Pumpe getragen werden muß. Die Pumpe muß bei einer dieser bekannten
Konstruktionen recht hoch angehoben werden, da neben den Laufrädern ein Stützfuß
angeordnet ist, der während der Arbeit den Heber abstützt und die Laufräder erst
nach dem einseitigen Anheben des Gestells auf den Boden gelangen.
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Um diese Arbeit zu vermeiden, sind die Laufräder bei einer ähnlichen
Heberkonstruktion gegenüber dem Gestell heb- und senkbar, und zwar mittels einer
am anderen Heberende angebrachten Handhabe. Dieser bekannte Heber ist ein verhältnismäßig
leichter Heber. Bei leistungsfähigen schwereren Hebem wäre es jedoch nicht möglich,
die Laufräder mittels einer Handhabe abzusenken und damit das Hebergestell vom Boden
abzuheben. Beide zuletzt erwähnten Heberkonstruktionen besitzen eine schlechte Gewichtsverteilung.
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Es ist weiterhin bekannt, zwei gleichachsige Laufräder zwischen Hubaggregat
und Motorpumpe anzuordnen, wodurch das Gleichgewicht verbessert wird. Hierbei ist
die Laufradachse gegenüber dem Gestell fest angeordnet. Der sichere Stand des Hebers
wird dadurch erzielt, daß unter dem Hubaggregat eine Standplatte vorgesehen ist,
die nach dem Kippen des Hebers um die Laufradachse auf dem Boden aufliegt. Eine
deichselartige Handhabe dieses Hebers ist sehr weit nach oben abgewinkelt, um auch
den normalen Transport des Hebers zu ermöglichen. Bei dieser Konstruktion erscheint
es unmöglich, unter Kraftfahrzeuge, z. B. in die Achsmitte, zu gelangen, da hierbei
jedes Kippen ausgeschlossen und eine sehr flache Bauweise notwendig ist. Dieser
bekannte Heber ist daher nur zum Anheben von Eisenbahnachsen an den äußeren Achslagern
gedacht.
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Da keine der bisher bekannten Konstruktionen die Erwartungen erfüllt,
die heute an ein modernes Arbeitsgerät, wie es ein Wagenheber sein soll, gestellt
werden, ist es Aufgabe der Erfindung, einen Wagenheber, ausgehend von den bekannten
Einzelmerkmalen, so zu gestalten, daß er sowohl unter dem Fahrzeug als auch im freien
Gelände über größere Strecken gleich gut beweglich ist, mit einer Hand bedient werden
kann und zu seiner Handhabung kein großer Kraftaufwand seitens des Bedienungsmannes
erforderlich ist. Er soll ferner eine große Leistung besitzen und unter dem Fahrzeug
einen festen und sicheren Stand haben.
Entsprechend dieser Aufgabe
besteht die Erfindung in der Kombination folgender für sich bekannter Merkmale:
1. Als Rahmen für den Hubzylinder und die Motorpumpe dient ein einzelnes, zentrales,
im wesentlichen horizontales Rohr, 2. der Hubzylinder und die Motorpumpe sind in
Längsrichtung des Rahmenrohres hintereinanderliegend angeordnet, wobei der Hubzylinder
an einem freien Ende des Rahmenrohres liegt, 3. das Rahmenrohr ist im Abstand von
der Motorpumpe nach oben gekröpft und trägt einen Handgriff, 4. die Laufradachse
liegt zwischen dem Hubzylinder und der Pumpe, 5. die Laufradachse ist an einem am
Rahmenrohr schwenkbar gelagerten Hebelarmpaar befestigt, durch das Gewicht des Hebers
gegenüber dem Rahmen hebbar und durch ihr Eigengewicht gegenüber dem Rahmen senkbar
sowie in ihrer unteren Stellung durch eine von Hand am Handgriff auszulösenden Einrichtung
arretierbar, 6. die Laufräder stehen in der angehobenen Stellung mit ihren unteren
Scheiteln um ein geringes Maß über den Rahmen vor und geben durch Gummibereifung
so weit federnd nach, daß der Rahmen bei Belastung des Hubzylinders auf dem Boden
aufliegt.
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Durch diese Kombination wird ein leicht beweglicher Heber erreicht,
der ohne weiteres mit leistungsfähigen und daher schweren Aggregaten bestückt sein
kann. Es ist zum Ausschwenken der Laufräder und Fahrbarmachen des Hebers keine große
Arbeitsleistung aufzuwenden, da der im Gleichgewicht befindliche Heber nur mit seinem
Handgriff nach oben geschwenkt zu werden braucht, wobei die Laufräder gegenüber
dem Rahmen abgesenkt werden und einrasten. Auch unter dem Fahrzeug ist der Heber
gut beweglich, da seine Laufräder im gegenüber dem Gestell angehobenen Zustand noch
mit ihren Scheiteln den Boden berühren und sich erst unter der Last des angehobenen
Fahrzeuges elastisch wegdrücken, und da das einzelne zentrale Rohr eine außerordentlich
flache Bauweise ermöglicht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es
zeigt F i g. 1 eine in Längsrichtung teilweise geschnittene Seitenansicht eines
Wagenhebers nach der Erfindung, F i g. 2 eine Draufsicht auf den Wagenheber. Gemäß
der Erfindung sind ein hydraulischer Zylinder 1 mit einem teleskopartig ausfahrbaren
Kolben 2 und eine Hydraulikpumpe 3 sowie ein Antriebsmotor 4 für die Pumpe
3 gemeinsam auf einem Rahmen angeordnet, der mit zwei Laufrädern 6 versehen
ist. Der Rahmen besteht aus einem einzigen zentralen Rohr 5, welches mit einer nach
oben gerichteten Abkröpfung 7 versehen ist, dessen Ende als Handgriff 8 dient.
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Die beiden gleichachsigen Laufräder 6 sind zwischen dem hydraulischen
Hubzylinder 1 und der motorbetriebenen Pumpe 3 angeordnet, so daß sich der ganze
Heber etwa im Gleichgewicht befindet. Die beiden Laufräder sind ferner gegenüber
dem Rahmen heb- und senkbar gelagert, wozu die Laufradachse 9 an schwenkbaren Hebelarmen
10 befestigt ist, die bei 11 am Hubzylinder angelenkt sind. In der unteren Stellung
werden die Laufräder durch eine Arretiervorrichtung 12 gehalten. In der oberen Stellung
ist ein Anschlag 13 vorgesehen, welcher die Bewegung der Hebelarme 10 nach oben
begrenzt. Die Arretiervorrichtung 12 ist so ausgebildet, daß sie in der unteren
Stellung der Laufräder, die in F i g. 12 voll ausgezogen dargestellt ist, durch
eine Federung selbsttätig einrastet. Die Auslösung der Arretiervorrichtung erfolgt
durch ein von Hand zu betätigendes am Handgriff 8 angeordnetes Bedienungsorgan 14
über einen Bowdenzug 15 od. dgl.
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Zum Verfahren des Wagenhebers werden die Laufräder 6 während des Transportes
in der unteren voll ausgezeichneten Stellung gehalten, so daß der Wagenheber leicht
an seinen Einsatzort transportiert werden kann. Durch entsprechendes Kippen und
Neigen des Rahmens 5 um die Radachse 9 kann der Hubzylinder 1 unter den zu hebenden
Wagen gebracht werden. Dann werden durch Auslösen der Arretiervorrichtung 12 die
Laufräder 6 in die obere strichpunktierte Stellung gebracht, wodurch der Abstand
des Rahmens 5 zum Boden verringert wird. Durch den Anschlag 13 wird die Schwenkbewegung
der Hebelarme 10 so begrenzt, daß die Laufräder 6 mit ihrem unteren Scheitel noch
etwas über die Unterkante des Rahmens 5 vorstehen, wodurch noch ein leichtes Verschieben
des Hebers möglich ist. Wird dann der Heber durch das angehobene Fahrzeug belastet,
so geben die Laufräder infolge ihrer elastischen Bereifung so weit nach, daß der
Rahmen 5 fest auf dem Erdboden aufliegt. Nach dem Entlasten des Hebers wird durch
die zurückfedernde Bereifung der Laufräder der Rahmen 5 wieder etwas vom Boden abgehoben,
so daß das Hervorziehen des Hebers aus dem Bereich des abgesenkten Wagens erleichtert
ist. Nach dem Hervorziehen können die Laufräder durch Anheben des Rahmens 5 mit
dem Handgriff 8, wobei sich das vordere Ende 5 a des Gestells gegen den Erdboden
aufstützt, wieder leicht durch ihr Eigengewicht in die untere Stellung gebracht
werden, in der die Arretiervorrichtung 12 einrastet.
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Die Hydraulikpumpe 3 ist mit dem Antriebsmotor 4, der ein Elektromotor
sein kann, zu einer Einheit vereinigt. Die Bedienungsorgane für den Elektromotor
4, d. h. für das Inbetriebsetzen der Pumpe 3 sowie für das Entlasten des Hubzylinders
1, sind bei 16 in Höhe des Handgriffes 8 angeordnet. Hier kann auch ein elektrisches
Versorgungskabel 17
angeschlossen sein.
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Der Rahmen 5 wird bei 18 zerlegbar ausgebildet, so daß Transport und
Verpackung vereinfacht sind. Bei der Verwendung eines einzigen Rohres für den Rahmen
5 ist diese Zerlegbarkeit besonders leicht zu erreichen. Um den Heber den verschiedenen
Erfordernissen der Praxis anzupassen, kann neben der Zerlegbarkeit auch eine Längenverstellbarkeit
des Rahmens vorgesehen werden, z. B. durch ineinander verschiebbare Rohre oder einfügbare
Zwischenstücke.