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Verfahren zur Herstellung von physiologisch verstärkt bzw. protrahiert
wirksamen Steroid-21-pyrophosphorsäureestern bzw. von Salzen derselben Die Erfindung
betrifft . ein Verfahren zur Herstellung neuer, physiologisch verstärkt bzw. protrahiert
wirksamer Steroid-21-pyrophosphorsäureester bzw. von Salzen derselben.
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Orthophosphorsäureester von gewissen adrenocortical und/oder antiinflammatorisch
wirksamen Steroidverbindungen mit 21-ständiger Estergruppe sind bekannt. Derartige
Steroidester besitzen gegenüber den entsprechenden Steroidalkoholen eine größere
Wasserlöslichkeit, insbesondere in Form ihrer Alkali- oder Aminsalze, weshalb sie
für pharmazeutische Zubereitungen vorgeschlagen wurden, bei denen die Wasserlöslichkeit
des Steroidderivats wünschenswert erscheint.
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Es wurde nun gefunden, daß die 21-Pyrophosphorsäureester von adrenocortical
und/oder antiinflammatorisch wirksamen Steroidverbindungen sowie von anderen physiologisch
wirksamen Steroidverbindungen gegenüber den entsprechenden Orthophosphorsäureestern
bedeutende Vorteile aufweisen.
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In erster Linie sind diese Pyrophosphorsäureester in Form wasserlöslicher
Salze in wäßrigen Lösungen im allgemeinen stabiler als die entsprechenden Orthophosphorsäureester
und behalten ihre Stabilität innerhalb eines großen pH-Bereichs bei. Zweitens zeigen
die erfindungsgemäß erhältlichen 21-Pyrophosphate, insbesondere bei oraler Verabreichung,
gegenüber den entsprechenden Orthophosphorsäureestern in vielen Fällen eine wesentlich
höhere physiologische Wirksamkeit. Schließlich weisen diese Pyrophosphorsäureester
in einigen Fällen eine längere Wirkungsdauer auf als die entsprechenden Orthophosphorsäureester.
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Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von neuen,
physiologisch verstärkt bzw. protrahiert wirksamen 21-Pyrophosphaten von adrenocortical
und/oder antiinflammatorisch wirkenden Steroidverbindungen, die der folgenden allgemeinen
Formel I entsprechen.
In dieser Formel bedeutet R, ein Wasserstoff-oder ein Fluoratom
oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R2 ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe niit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R3 ein Wasserstoff= oder ein Halogenatom,
insbesondere ein Fluor- oder Chloratom, R4 ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxyl-,
Acyloxy- oder Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R5 eine Hydroxyl- oder
Acyloxygruppe, X eine Hydroxylgruppe (falls % nicht Chlor ist) oder ein Ketosauerstoffatom.
Zu den erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen gehören außerdem die entsprechenden
Dehydroverbindungen sowie AlkalisaIze dieser Verbindungen und deren Salze mit organischen
Basen.
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Besonders wertvolle Produkte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
solche adrenocorticale d4-bzw. di.4-3-Ketosteroid-21-pyrophosphorsäureester mit
einer I1-ständigen Hydroxyl- oder Ketogruppe und einer 17-ständigen Hydroxylgruppe.
Derartige bevorzugte Verbindungen können außerdem in 2-und/oder 6- und/oder 16-Stellung
a- oder ß-orientierte Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen enthalten, z. B.
Methyl- oder Athylgruppen ; außerdem können sie Halogenatome, z B. Fluor,
Chlor oder Brom, in 9-Stellung und/oder 6-ständiges Fluor und/oder eine 16-ständige
Hydroxylgruppe enthalten. Bekanntlich werden die Eigenschaften von adrenocortical
oder antiinilammatorisch wirksamen Steroid-P1,P2-Bishydrocortisonpyrophosphat hat
die folgende Formel
Die Pyrophosphate der Formeln II und 111 werden therapeutisch vorzugsweise
in Form ihrer Dinatriumsalze angewandt, die in beiden Fällen leicht in Form des
Tetrahydrats erhalten werden. Das Dinatriumsalz des Pyrophosphats der Formel 1I
(als Tetrahyärat) hat fo4pade Charakteristika: F. = 200 bis 203°C; [a]. = -1-112,5°
(c = 0,74 in H20); Äm" (in 1120) = 247 mit, E;% = 279. Das Dinatriumsalz des Pyrophasphats
der Formel 111
(als Tetrahydrat) hat folgende Kennzahl: F.=215 bis 217°C;
[a). = -I-101,3° (c = 0,76 in H20); X». (in H20) = 247 mg; E;!. = 284.
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Es sei darauf hingewiesen, daB diese Kennzahlen diejenigen des reinsten
bisher erhältlichen Materials sind und deshalb gewissen Schwankungen unterliegen
.können. verbindungen durch derartige Substituenten modifiziert.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Pyrophosphate
sind besonders wertvoll in Form wasserlöslicher Salze von Alkalimetallen, insbesondere
von Natrium, da die Wasserlöslichkeit derartiger Salze im allgemeinen größer ist
als die des entsprechenden Pyrophosphorsäureesters. Es kann zweckmäßig sein. wasserunlösliche
Salze der erfindungsgemäß erhältlichen Pyrophosphate mit organischen Basen herzustellen,
beispielsweise dann, wenn eine unlösliche Verbindung für die Verabreichung erforderlich
ist. Derartige wasserunlösliche Salze organischer Basen eignen sich außerdem häufig
für die Reinigung der verfahrensgemäß erhaltenen Pyrophosphate.
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Von den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Produkten
kommt den folgenden zwei Verbindungen wegen ihrer besonders günstigen adrenocorticalen
Eigenschaften ein hervorragendes Interesse zu: P1,P2-Bishydrocortisonpyrophosphat
[P1,P2-bis-(1 I ß,17a-Dihydroxy-3,20-dioxo-4-pregnen-21-yl)-pyrophosphat] und P1,P2-Bisprednisolonpyrophosphat
[Pi,P2-bis-(Ilß,17a-Dihydroxy-3,20-dioxo-1,4-pregnadien-21-yl)-pyrophosphat], sowie
Alkalisalze dieser Verbindungen und deren Salze mit organischen Basen. Insbesondere
P1,P2-Bisprednisolonpyrophosphat zeigt eine erheblich höhere Wirksamkeit als das
entsprechende Orthophosphat.
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P1,P2-Bisprednisolonpyrophosphat hat die Formel
Therapeutisch wirksame Pyrophosphate der Formel I können auf jede zweckmäßige Weise
verabreicht werden. Im allgemeinen werden sie, gegebenenfalls in Form von Salzen
in wäßrigen Lösungen, durch Injektion oder örtlich angewandt, beispielsweise als
Augen- oder Ohrentropfen oder als Hautwasser. Man kann sie aber auch zusammen mit
einem pharmazeutischen Träger, beispielsweise als Tabletten, Kapseln, Sirup oder
Saft, oral verabreichen. Schließlich kann man sie zur Zubereitung von Salben, Suppositorien
und Aerosolen verwenden.
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Die Pyrophosphate der allgemeinen Formel I werden verfahrensgemäß
nach einer der folgenden drei Arbeitsweisen hergestellt, von denen die erste die
geeignetste ist.
Arbeitsweise I Als Ausgangsstoff verwendet man
ein Steroid-21-aralkylhydrogenorthophosphat der allgemeinen Formel
in der R6 eine Aralkylgruppe, z. B. eine gegebenenfalls substituierte Benzylgruppe,
bedeutet und die Reste R, bis R5 und X die oben angegebenen Bedeutungen besitzen,
oder eine entsprechende 1-Dehydroverbindung. Ein solcher Ausgangsstoff wird zweckmäßig
durch Ansäuern eines Salzes derartiger Verbindungen, z. B. eines Alkalisalzes, erhalten,
und zwar entweder durch direktes Ansäuern einer wäßrigen Lösung des Alkalisalzes
und Extraktion der freien Säure mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels oder
durch Durchleiten einer wäßrig-alkoholischen Lösung des Alkalisalzes durch eine
Säule eines Kationenaustauscherharzes in der H15-Form und Isolierung der freien
Säure aus dem Eluat durch Verdampfung oder Extraktion mit einem Lösungsmittel. Die
freie Säure kann isoliert werden, doch ist es zweckmäßig, für die vorstehend erwähnte
Extraktion das Lösungsmittel zu verwenden, in dem die verfahrensgemäße Umsetzung
durchgeführt werden soll, um so bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
von der entsprechenden Lösung der betreffenden Säure ausgehen zu können.
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Die bei dieser Arbeitsweise als Ausgangsstoffe verwendeten Steroid-21-aralkylhydrogenorthophosphate
und ihre Alkalisalze sind in Patent 1083 814 beschrieben.
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In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
der gewünschten Pyrophosphate werden 2 Moleküle des Steroid-21-aralkylhydrogenorthophosphats
unter Bildung einer Pyrophosphatzwischenverbindung kondensiert, wobei man ein Carbodiimid
der allgemeinen Formel R7N : C : NR$ in der die Reste R7 und R8, die untereinander
gleich oder voneinander verschieden sein können, eine Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-
oder Aralkylgruppe bedeuten, verwendet und vorzugsweise in einem inerten organischen
Lösungsmittel, z. B. Essigsäureäthylester, arbeitet. Diese Kondensation kann bei
Zimmertemperatur durchgeführt werden. Das Fortschreiten der Umsetzung kann man an
der Veränderung des pH-Werts vom sauren Gebiet gegen den Neutralwert verfolgen.
Der pH-Wert muß nicht notwendigerweise 7 erreichen, doch zeigt die Einstellung eines
konstanten pH-Werts das Ende der Umsetzung an. Die Art des verwendeten Lösungsmittels
ist nicht kritisch, doch können alkoholische Lösungsmittel zu unerwünschten Nebenprodukten
führen. Dicyclohexylcarbodiimid ist das bevorzugte Carbodiimid, da es Dicyclohexylharnstoff
bildet, der auf Grund seiner geringen Löslichkeit leicht von der gewünschten Pyrophosphatzwischenverbindung
abgetrennt werden kann.
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Eine weitere Möglichkeit, das Steroidaralkylhydrogenorthophosphat
in die gewünschte Pyrophosphatzwischenverbindung überzuführen, besteht im Erwärmen
der Orthophosphatverbindung mit Cyanamid- oder einem Mono- oder Dialkylcyanämid,
z. B. Dimethylcyanamid, gegebenenfalls in einem inerten organischen Lösungsmittel,
z. B. Acetonitril, oder in einem Uberschuß der Cyanamidverbindung -selbst.
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Für die bei dieser Verfahrensstufe gebildete Pyrophosphatzwischenverbindung
kann folgende Struktur des Ringes D angegeben werden:
worin R6 eine Aralkylgruppe bedeutet. Zwecks Umwandlung in das gewünschte Pyrophosphatendprodukt
muß diese- Zwischenverbindung entaralkyliert werden. Dies wird durch Behandlung
mit der Lösung eines Alkalisalzes in einem organischen Lösungsmittel, z. B. mit
Natriumjodid in Aceton oder mit Lithiumchlorid in ß-Äthoxyäthanol, bewirkt.
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Das Steroid-21-pyrophosphat kann als Alkalisalz anfallen; z. B. führt
die Entaralkylierung der Pyrophosphatzwischenverbindung mit Natriumjodid in siedendem
Aceton während 5 Stunden zu dem Dinatriumpyrophosphatendprodukt, das abfiltriert
wird und von jodhaltigen Verunreinigungen durch Fällung aus wäßriger Lösung mit
Aceton oder durch Extraktion der Verunreinigungen mit Äthanol befreit werden kann.
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Im folgenden wird eine weitere Arbeitsweise zur Herstellung der Verfahrensprodukte
beschrieben Arbeitsweise II Bei dieser Arbeitsweise wird ein entsprechendes 21-Halogensteroid,
z. B. ein 21-Jodid, -Chlorid oder
-Bromid, mit einem P1,P2-Diaralkyl-disilber-pyrophosphat
zu einer Pyrophosphatzwischenverbindung kondensiert. Die Kondensation kann folgendermaßen
wiedergegeben werden:
In diesen Formeln bedeutet Z Jod, Chlor oder Brom, und R4 bis R8 besitzen die oben
angegebenen Bedeutungen.
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Diese Umsetzung wird vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel,
z. B. Dimethylacetamid, durchgeführt. Die gebildete Pyrophosphatzwischenverbindung
V wird dann wie oben beschrieben entaralkyliert.
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Arbeitsweise III Bei dieser Arbeitsweise kondensiert man 2 Moleküle
des entsprechenden Dihydrogenorthophosphats in Gegenwart eines Carbodiimids der
allgemeinen Formel R7N:C:NRa in der die Reste R7 und R9 die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen, z. B. von Dicyclohexylcarbodiimid, oder mit Cyanamid bzw. einem Mono-oder
Dialkylcyanamid.
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Bei Verwendung eines Carbodiimids wird die Umsetzung vorzugsweise
in Gegenwart einer starken tertiären Base, z. B. eines Trialkylamins, wie Tributylamin,
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Pyridin, bei Zimmertemperatur
durchgeführt. Den Reaktionsverlauf kann man in einfacher Weise durch Papierchromatographie,
und zwar durch Beobachtung des Verschwindens des Orthophosphatfleckens und des Auftretens
des Pyrophosphatfleckens verfolgen.
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Bei Verwendung von Cyanamid oder eines Mono-oder Dialkylcyanamids,
vorzugsweise von Dimethylcyanamid, kann die Umsetzung in Gegenwart eines weiteren
inerten organischen Lösungsmittels durchgeführt werden, doch dienen vorzugsweise
das Cyanamid oder das substituierte Cyanamid selbst gleichzeitig als Lösungsmittel.
Eine starke tertiäre Base, z. B. Tributylamin, kann gleichfalls zugegen sein. Die
Umsetzung tritt beim Erwärmen ein und wird beispielsweise bei einer Temperatur von
etwa 100°C durchgeführt.
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Man kann diese Arbeitsweise auch durch Umsetzung eines entsprechenden
Mononatriumhydrogenorthophosphats mit einem Carbodiimid in Gegenwart eines organischen
Lösungsmittels, vorzugsweise Dimethylacetamid, jedoch in Abwesenheit einer starken
Base, durchführen.
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Salze der erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen mit organischen
Basen können nach bekannten Methoden, beispielsweise durch doppelte Umsetzung eines
entsprechenden Natriumsalzes mit einem Salz der jeweiligen organischen Base hergestellt
werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
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Beispiel 1 P1,P2-Bisprednisolon-dinatriumpyrophosphat Zur Herstellung
des Ausgangsmaterials werden 25 g 11ß,17a-Dihydroxy-21-jod-1,4-pregnadien-3,20-dion
und 25 g Silberdibenzylphosphat 21/2 Stunden in 1000 ml Acetonitril zum Sieden unter
Rückfluß erhitzt. Das Lösungsmittel wird abdestilliert, wobei am Ende im Vakuum
gearbeitet wird; der Rückstand wird zweimal mit Essigsäureäthylester, zuerst mit
1500 ml und dann mit 1000 ml, aufgekocht. Die unlöslichen Silbersalze werden
durch Kieselgur abfiltriert; das Filtrat wird eingeengt, wodurch man Prednisolon-21-dibenzylphosphat
in drei Ausbeuten erhält; 21,5 g, F. = 196 bis 197°C (aus 600 ml), 3,7 g, F. = 183
bis 184°C (aus 70 ml) und 1,8 g, F. = 182 bis 183°C (aus 10 ml). Gesamtausbeute
79,70/0.
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Durch weiteres Umkristallisieren aus Essigsäureäthylester erhält man
eine Analysenprobe vom F. = 197 bis 199°C, [a], = -f-86,5° (c = 0,68 in CHC13).
Analyse: Cs5H41OgP. |
Berechnet .... C 67,7, H 6,7, P 5,0%; |
gefunden .... C 68,3, H 6,9, P 5,3%. |
3,0 g Prednisolon-21-dibenzylphosphat und 3,0 g Natriumjodid werden 6 Stunden in
300 ml Aceton zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Das sich nach 20 Minuten ausscheidende
Natriumsalz wird aus der abgekühlten Suspension abfiltriert und mit Aceton gewaschen,
2,49 g.
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Durch Umkristallisieren von 2,4 g Substanz aus wäßrigem Aceton erhält
man 1,9 g Prednisolon-21-benzylnatriumphosphat (73,50%) als Monohydrat vom F. =
236 bis 238'C, [a] o = +88,1' (c = 0,66 in H20); Amaz (in H20) = 246,5 ml.,
E, 'j = 277. Analyse: C2aH340sPNa - H20.
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Berechnet
.... C 58,9, H 6,4, P 5,40%; gefunden .... C 58,7,
H 6,5, P 5,9%.
1,0 g des Natriumsalzes wird in 5 ml Wasser mit 5 ml 2 n-Salzsäure
angesäuert und die gebildete Suspension zunächst mit 10 ml und dann fünfmal mit
je 5 ml Essigsäureäthylester extrahiert. Der Extrakt wird mit etwas Wasser gewaschen.
Die vereinigten
Extrakte werden 30 Minuten über Magnesiumsulfat
getrocknet und von diesem abfiltriert. Gewöhnlich wird diese Lösung des erhaltenen
Prednisolon-21-benzylhydrogenphosphats als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße
Verfahren verwendet, doch kann man die Säure durch Entfernung des Lösungsmittels
und Eindampfen einer ätherischen Lösung des Rückstands auch als feste Substanz vom
F. = 135 bis 136#C erhalten. Nach den Analysenwerten liegt diese Substanz als Hemihvdrat
vor.
Analyse: Cz8H3sO8P - 1/2 H20. |
Berechnet .... C 62,3, H 6,7, P 5,7%; |
gefunden .... C 62,6, H 7,15. P 5.5%. |
Eine Lösung des als Ausgangsmaterial dienenden Prednisolon-21-benzylhydrogenphosphats
(erhalten aus 20 g des vorstehend beschriebenen Natriumsalzes) in 800 ml Essigsäureäthylester
wird bei Zimmertemperatur mit einer Lösung von 8,4 g Dicyclohexylcarbodiimid in
200 ml Essigsäureäthylester vermischt. Nach etwa 30minutigem Stehenlassen gibt man
zu der nur schwach sauren Lösung 10 ml Essigsäure zur Zersetzung des überschüssigen
Carbodiimids. Die Suspension wird im Vakuum vom Lösungsmittel befreit und der Rückstand
mit siedendem Aceton extrahiert, wobei die Hauptmenge des Dicyclohexylharnstoffs
ungelöst zurückbleibt. Beim Abkühlen der Acetonlösung scheidet sich eine geringe
Menge des Harnstoffs aus. die abfiltriert wird. Die Lösung des rohen P1.P2-Bisprednisolondibenzylphosphats
in 1500 ml Aceton wird mit 20 g Natriumjodid 5 Stunden zum Sieden unter Rückfluß
erhitzt. Es fallen 13,3 g Natriumsalz aus, die durch Fällen mit 750 ml Aceton aus
einer Lösung in 8 ml Wasser und Erwärmen der erhaltenen Festsubstanz als Suspension
in etwa 200 ml Äthanol von dem verunreinigendem Jodid befreit werden. Durch Filtrieren
erhält man dann 8,9 g Dinetriumpyrophosphat als Tetrahydrat (etwa 50% Gesamtausbeute)
vom F. = 215 bis 217°C; [alo = +101.3' (c = 0,76 in H20); Am"" (in H20) = 247 mli..
E;m---284.
Analyse: C42H51015P2Na2 - 4 H20. |
Berechnet .... C 51,5, H 6.4, P 6,3%; |
gefunden .... C 51,9, H 6,6, P 6,7%. |
Beispiel 2 P1.P'2-Bishydrocortisondinatriumpyrophosphat Zur Herstellung des Ausgangsmaterials
werden 4.0g Hydrocortison-21-benzylnatriumphosphat in 20m1 Wasser mit 20m1 2n-Salzsäure
angesäuert. Die ausgefallene Säure wird sechsmal mit je 20 ml Essigsäureäthylester
extrahiert; die vereinigten Extrakte werden mit etwas Wasser gewaschen. Nach 30minutigem
Stehen über Magnesiumsulfat wird abfiltriert.
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Die 160m1 ausmachende Lösung des als Ausgangsmaterial dienenden Hydrocortisonbenzylhydrogenphosphats
in Essigsäureäthylester wird bei Zimmertemperatur mit 1.6g Dicyclohexylcarbodiimid
und 10 Minuten später mit 2m1 Essigsäure zur Zersetzung des überschüssigen Carbodiimids
versetzt. Nach 30 Minuten wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und der feste
Rückstand zweimal mit je 20 ml Essigsäureäthylester extrahiert. Der Extrakt wird
mit wäßrigem Natriumhydrogencarbonat und Wasser gewaschen und die getrocknete Lösung
auf etwa 10 ml eingeengt. Das P1,P2-Bishydrocortisondibenzylpyrophosphat scheidet
sich langsam als amorphes Pulver aus. Man erhält 3,0 g Substanz. @lnaax (Äthanol)
= 239,5 mu, E;l# , == 294.
Analyse: CssH7201sP2. |
Berechnet .... C 64,3, H 6,9, P 5,90 |
gefunden .... C 64.7, H 7,4, P 6,30:o. |
2,5 g P1,P2-Bishydrocortisondibenzylpyrophosphat und 3,0 g Natriumjodid werden 5
Stunden in 200 ml Aceton zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Das ausgefallene Dinatriumsalz
wird abfiltriert. aus 3 ml Wasser mit 80 ml Aceton gefällt und in äthanolischer
Suspension erhitzt. Man erhält eine halogenfreie feste Substanz (Ausbeute etwa 500!o,
bezogen auf Hydrocortisonbenzylnatriumphosphat).
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Eine Analysenprobe zeigt folgende Kennzahlen: F. = 200 bis 203 ' C,
[al n = @
112,5' (c = 0,74 in H20); imax (H20) - 247 mg, E; #t = 279.
Analyse: C42Hss015P2Na2. 4 H20. |
Berechnet .... C 51,3. H 6,8, P 6,30.o; |
gefunden .... C 51,5, H 7, 1, P 6,0%. |
Beispiel 3 Umsetzung von 11f,17a-Dihydroxy-21 jod-1,4-pregnadien-3,20-dion mit P1,P2-Dibenzyldisilberpyrophosphat
und anschließende Behandlung mit Natriumjodid 133 mg der 21 -Jodverbindung und 100
mg des Silbersalzes werden in 5 1 Dimethylacetamid 1 Stunde auf 100''C erhitzt.
Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der Rückstand mit Chloroform extrahiert.
Der Chloroformextrakt wird mit verdünnter Salpetersäure, wäßrigem Natriumbicarbonat
und Wasser gewaschen. Durch Entfernung des Lösungsmittels aus der getrockneten Chloroformlösung
erhält man eine schmierige Substanz (etwa 200 mg), die mit 200 mg Natriumjodid in
20 ml Aceton etwa 1 Stunde zum Sieden unter Rückfluß erhitzt wird. Das sich abscheidende
Natriumsalz (9 mg) läßt sich auf Grund seines Infrarotspektrums und seines Verhaltens
bei der Papierchromatographie als P1.P2-Bisprednisolondinatriumpyrophosphat identifizieren.
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Beispiel 4 P1,P'-Bisprednisolonpyrophosphat aus Prednisolon-. 21-dihydrogenphosphat
unter Verwendung von Dicyclohexylcarbodiimid Man erhält das als Ausgangsmaterial
dienende Prednisolondihydrogenphosphat, indem man das Dinatriumsalz als methanolische
Lösung durch eine Säule von Ionenaustauschharz, bekannt unter dem Handelsnamen »Zeo-karb
225« (H#-Form), leitet und das Filtrat im Vakuum eindampft. 1,0g der Säure und 2,35g
Dicyclohexylcarbodiimid werden in 50m1 trockenem Pyridin und 2m1 Tri-n-butylamin
gelöst und 28 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen: Die Papierchromatographie
des Reaktionsgemisches zeigt, daß die Umwandlung von Orthophosphat in Pyrophosphat
praktisch vollständig ist. Nach Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum hinterbleibt
eine schmierige Substanz, die in 40m1 50%igem wäßrigem Äthanol mit etwa
40
g »Zeo-karb 225« (H(D -Form) geschüttelt wird, bis der pH-Wert der Lösung auf 4
abgefallen ist. Die Lösung wird von dem Harz und dem ausgefallenen Dicyclohexylharnstoff
abfiltriert und die feste Substanz mit wäßrigem Alkohol gewaschen. Das Filtrat wird
durch eine Säule mit 25g »Zeokarb 225« (HO-Form) geleitet und die Elution mit wäßrigem
Alkohol so lange fortgesetzt, bis das Eluat nicht mehr sauer ist. Beim Titrieren
des Eluats mit wäßrigem Natriumhydroxyd tritt im pH-Bereich von 4 bis 9 keine Pufferung
auf, woraus sich die Abwesenheit des primären Orthophosphorsäureesters ergibt. Die
Papierchromatographie der Lösung liefert einen einzigen Flecken mit dem richtigen
Rf-Wert für P1,P2-Bisprednisolonpyrophosphat.
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Die Lösung wird im Vakuum vom Alkohol befreit und der wäßrige Rückstand
mit 1,0 g N,N'-Dibenzyläthylendiamindiacetat versetzt, um das Pyrophosphat zu fallen.
Man erhält 1,1 g seines Salzes mit der Base vom F. = 120°C und dann von 172 bis
182°C. Nach dem Kristallisieren aus Isopropanol schmilzt das P1,P2-Bisprednisolonpyrophosphat-N,N'-dibenzyläthylendiaminsalz
bei 182 bis 186°C.
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Beispiel s P1,P2-Bisprednisolonpyrophosphat aus Prednisolon-21-dihydrogenphosphat
unter Verwendung von Dimethylcyanamid Eine Lösung von 1,0 g Prednisolon-21-dihydrogenphosphat
in 10 ml Dimethylcyanamid und 1 ml Trin-butylamin wird 31/a Stunden auf 100°C erhitzt.
Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt, der Rückstand wird in 500%igem
wäßrigem Athanol gelöst und durch eine Säule mit »Zeokarb 225« (HID-Form) geleitet.
Die Papierchromatographie und die Titration des Eluats mit Natriumhydroxyd ergeben,
daß etwa 75% des Ausgangsstoffs in das gewünschte Pyrophosphat übergeführt worden
sind.
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Beispiel 6 P1,P2-Bisprednisolondinatriumpyrophosphat aus Prednisolon-21-natriumhydrogenphosphat
mit Dieyclohexylcarbodiimid Das als Ausgangsmaterial dienende Prednisolon-21-natriumhydrogenphosphat
wird durch Zugabe von »Zeo-karb 225« (HO-Form) zu einer Lösung des Dinatriumsalzes
in Wasser bis zur Erreichung des pH-Werts des Mononatriumsalzes und anschließendes
Eindampfen der filtrierten Lösung im Vakuum bis zur Trockne erhalten.
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Zu einer Lösung von 1,0 g des Mononatriumsalzes in 10 ml Dimethylacetamid
gibt man eine Lösung von 2,2 g Dicyclohexylcarbodümid in 10 ml Dimethylacetamid
und läßt das Gemisch bei Zimmertemperatur 51/a Tage stehen. Das Lösungsmittel wird
im Vakuum entfernt und der Rückstand in 20 ml Athanol und 10 ml Wasser mit soviel
»Zeo-karb 225« (HO-Form) behandelt, daß eine saure Reaktion festgestellt werden
kann. Die Suspension wird abfiltriert und das Filtrat durch eine Säule von 20 g
»Zeo-karb 225« (HO-Form) geleitet. Das Eluieren mit wäßrigem Alkohol wird fortgesetzt,
bis das Eluat nicht mehr sauer ist; das Eluat wird dann mit 2normaler wäßriger Natronlauge
bis zu einem pH-Wert von 6 titriert. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und
der Rückstand mit Aceton versetzt, wodurch man 0,78 g rohes P1,P2-Bisprednisolondinatriumpyrophosphat
erhält. [a)o = -88,5° (c = 1,09% in H20). Die elektrometrische Titration der aus
diesem Salz erhaltenen Säure ergibt die Gegenwart von etwa 10% Prednisolon-21-dinatriumphosphat.
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Beispiel 7 P1,P2-Bisprednisolon-N,N'-dibenzyläthylendiaminpyrophosphat
220 mg des nach Beispiel 6 erhaltenen P1,P2-Bisprednisolondinatriumpyrophosphats
in 1,5 ml Wasser werden mit einer Lösung von 220 mg N,N'-Dibenzyläthylendiamindiacetat
in 2 ml Wasser bei 0°C versetzt. Durch Abfiltrieren des weißen kristallinen Niederschlags
erhält man 230 mg des Basensalzes, die man mit etwas Wasser wäscht und im Vakuum
trocknet. F. = 186 bis 198°C (Zersetzung).
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(Rthanol) = 241,5 mt.,
EI % = 240. Die Analyse zeigt, daß das
Salz ein Dihydrat ist.
Analyse: CSSH74015N2P2 ' 2 H20. |
Berechnet .... C 61,2, H 6,9, N.2,5, P 5,45%; |
gefunden .... C 61,0, H 7,4, N 2,7, P 5,8%. |
Für die Herstellung der verfahrensgemäß eingesetzten Ausgangsstoffe wird im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Schutz nicht begehrt.