DE1195136B - Verfahren zur Schmierung von Metalloberflaechen - Google Patents

Verfahren zur Schmierung von Metalloberflaechen

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DE1195136B DEA21324A DEA0021324A DE1195136B DE 1195136 B DE1195136 B DE 1195136B DE A21324 A DEA21324 A DE A21324A DE A0021324 A DEA0021324 A DE A0021324A DE 1195136 B DE1195136 B DE 1195136B
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    • F16C33/00Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
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    • F16C33/10Construction relative to lubrication
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    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
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Description

  • Verfahren zur Schmierung von Metalloberflächen Es ist bekannt, zur Vergütung Oberflächen mit Säuren, Laugen und Salzen zu behandeln. Von der mechanischen Seite her kennt man Verfahren zur Feinstbehandlung von Oberflächen, wie Läppen, Schleifen, Prägepolieren, Honen u. ä. Ziel dieser Bearbeitungsvorgänge ist es, Oberflächen mit günstigen Laufeigenschaften zu erhalten. Auch ist es bekannt, daß in Schichtgittern kristallisierende Verbindungen, insbesondere das Molybdändisulfid, reibungsmindernde Eigenschaften haben. Ebenso sind Schmieröle oder Schmierfette, die Feststoffe mit Schichtgitterkristall-Struktur enthalten, bereits beschrieben worden. Zur Herabsetzung der Reibung, insbesondere zur Vermeidung eines Fressens bzw. Schweißens im Gebiet der halbtrockenen und trockenen Reibung kennt man eine Vielzahl von Schmierölzusatzstoffen, durch welche eine korrosive Veränderung der Oberflächen und gegebenenfalls Notlaufeigenschaften erzielt werden können. Auch die Erzeugung von Sulfidüberzügen auf Stahloberflächen zur Verbesserung der Gleiteigenschaft ist vorgeschlagen worden. Bei der Erzeugung von Phosphatüberzügen auf Eisen- oder Stahlflächen mit Hilfe von Phosphatlösungen ist zur besseren Haftung eine Vorbehandlung mit Salzlösungen beschrieben worden.
  • Überhaupt sind zahlreiche Maßnahmen bekannt, um verschleißarme, reibungsgünstige Metalloberflächen herzustellen. So ist es z. B. schon bekannt, Molybdändisulfid direkt auf Oberflächen aufzustreuen oder einzureiben bzw. einen gebundenen Molybdändisulfidfilm durch Mischen des Molybdändisulfids mit Maissirup, Aufstreichen auf die Oberflächen und Erhitzen auf 350°C zu erzeugen. Weiter ist bekannt, die Oberfläche zu phosphatieren und die phosphatierte Oberfläche mit MoS2 einzureiben bzw. einen (mit Maissirup) gebundenen MoS2-Film auf die phosphatierte Oberfläche aufzubringen. Wie Versuche zeigen, wurden tatsächlich die besten Wirkungen hierbei erzielt. Schließlich ist es auch bekannt, eine phosphatierte Oberfläche reit einer Wachsschicht zu versehen.
  • Es ist auch ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Kolbenringen aus Gußeisen beschrieben, wobei zunächst die Oberfläche mit einer stark ätzenden Lösung zur Herauslösung der oberflächigen Metallschichten behandelt wird, die so behandelten Körper einer Waschung unterworfen werden, dann eine Flüssigkeit aufgebracht. wird, in welcher kolloidaler Graphit dispergiert ist, der Graphit aus der Flüssigkeit auf die vorbehandelte Oberfläche ausgefällt wird und nach Fixierung der kolloidalen Grapbitteilchen auf die Oberfläche des Kolbenringes die Flüssigkeit entfernt und dann gewaschen und getrocknet wird. Ein anderer Vorschlag betrifft ein Wälzlager, dessen Oberflächen zunächst einer Ätzbehandlung unterworfen wurden und anschließend die Poren durch Behandlung mit der Suspension kolloidalen Graphits in einer leicht oder mäßig flüchtigen Flüssigkeit mit Graphit gefüllt wurden.
  • Es ist zwar immer wieder versucht worden, durch Verbesserung der Verankerung eine Dauerschmierwirkung zu erzielen. Diese Bemühungen führten jedoch nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Dieses Problem löst das erfindungsgemäße Verfahren in anderer, überraschend einfacher und wirkungsvoller Weise.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht in einer Kombination zweier Behandlungsweisen. In der ersten Stufe wird die zu schmierende Oberfläche zunächst mit die Oberflächen auflockernden Chemikalien behandelt. In der zweiten Stufe wird dann die Schmierung durch Aufbringen von schmierwirksamen Feststoffen mit Schichtgitterstruktur enthaltenen Schmierstoffen bewirkt. Man erhält so einerseits eine feste Verankerung der Festschmierstoffe und gleichzeitig eine einwandfreie Dauerschmierungswirkung, was eine wirksame Dauerschmierung auch bei Abnutzung der an der Oberfläche angeordneten Festschmierstoffe, durch ständige Erneuerung aus dem Schmiermittel heraus, gewährleistet.
  • Erfindungsgemäß gelangt man zu Metalloberflächen mit andauerndem niedrigem Reibungskoeffizienten, hoher Druckbelastbarkeit und geringem Verschleiß, wenn man die Oberflächen einer oberflächenauflockernden Vorbehandlung unterwirft, indem man sie mit Stoffen zusammenbringt, welche wie Säuren, Laugen und/oder Salze oder wie solche unter den Druck- und Temperaturbedingungen wirkender Substanzen mit den Metallflächen chemische Umsetzungen einzugehen vermögen, und dann ein Schmieröl verwendet, das einen festen Schmierstoff suspendiert enthält. Die durch die chemische Vorbehandlung auf den Oberflächen erzeugte nichtmetallische Schicht nimmt den im Schmieröl suspendierten festen Schmierstoff' in sich auf unter Bildung einer Mischschicht (Balbeyschicht), die durch ihre hohe Druckbelastbarkeit beim Übergang von der hydrodynamischen Schmierung in den Bereich der Grenzschmierung den Metall-Metall-Kontakt und Festfressen verhindert und einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist.
  • Die chemische Vorbehandlung der Oberflächen vor ihrem Zusammenbringen mit den feste Schmiermittel enthaltenden Schmierölen erfolgt mit anorganischen Säuren, wie Halogenwasserstofisäuren, Schwefelsäure, schweflige Säure, Schwefelwasserstoff, Salpetersäure, salpetrige Säure und Phosphorsäure, oder mit niedrigmolekularen einbasischen oder zweibasischen organischen Säuren, die z. B. auch Oxysäuren oder halogeniert sein können, wie z. B. Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Mono-, Di- und Trichloressigsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure und Zitronensäure. Eine weitere Ausführungsform besteht darin, daß die Metalloberflächen vor ihrem Zusammenbringen mit den feste Schmierstoffe enthaltenden Schmierölen mit wäßrigen Lösungen anorganischer Laugen und/oder alkalisch wirkenden organischen Verbindungen, z. B. Stickstoffverbindungen, oder mit wasserlöslichen oder neutralen Salzen oder mit alkalischen oder sauren Schmelzen, vorzugsweise geschmolzenem Schwefel oder Schmelzen mit hohem Gehalt an freiem oder gebundenem Schwefel behandelt werden.
  • So kann man z.B. auf die Metalloberflächen Schmelzen von Schwefel, Alkalipolysulfiden, Schwefel mit Alkalihydroxyden, Alkalicarbonaten oder -bicarbonaten, Alkalisulfaten, Alkalibisulfaten, Alkalisulfiten oder Alkalibisulfiten einwirken lassen und nach Entfernung des Überschusses des Einwirkungsmittels die so vorbehandelten Metalloberflächen mit Schmierölen zusammenbringen, die feste Schmierstoffe mit Schichtgitter-Kristallstruktur, wie Graphit, Metallsulfide, insbesondere Molybdändisulfid, in Mengen von 1 bis 50/0, bezogen auf die Schmierölmenge, suspendiert enthalten.
  • Durch die beschriebenen Behandlungsweisen wird auf den Metalloberflächen eine nichtmetallische Schicht erzeugt, die dann beim Zusammenbringen mit feste Schmierstoffe enthaltenden Ölen oder Fetten mit den festen suspendierten Schmierstoffen eine Mischschicht bilden, die einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten besitzt, hohe Druckbelastbarkeit gewährleistet, stark verschleißmindernd wirkt und Dauerschmierung ermöglicht: Beispiel 1 a) DieDruWestigkeiteinesschwefelhaltigenGrundöles der Viskosität 4,5°E/50°C mit oder ohne 2 Gewichtsprozent MoSe wird auf dem VKA ermittelt.
  • b) Die zur VKA-Prüfung verwendeten Kugeln werden 1 Stunde bei Raumtemperatur in gesättigtem H.S-Wasser gelagert. Dann wird getrocknet und die Druckfestigkeit der gleichen Öle wie unter a) bestimmt.
  • c) Die Kugeln werden 1/8 Stunde bei 100°C mit 30%iger HBPos behandelt, rasch getrocknet und wie bei b) weiter verfahren.
  • d) Die Kugeln werden in 20%iger HN03 bei Raumtemperatur 5 Sekunden lang eingetaucht, sofort mit H80 abgespült und getrocknet. Dann wird weiter wie unter b) verfahren. , e) Die Kugeln werden 90 Minuten lang in 80%iger Essigsäure bei 95°C gelagert, abgespült, getrocknet und wie unter b) verfahren.
    Behandlung VICA-Schweißbelastung in kg
    Grundöl I Grundöl -I- M0$$
    a) . . . . . . . . . . 380 bis 400 480 bis 500
    b) . . . . . . . . . . 380 bis 400 600 bis 650
    c) . . . . . . . . . . . 400 bis 420 750 bis 800
    d) . . . . . . . . . . 400 bis 420 800 bis 850
    e) . . . . . . . . . . . 380 bis 400 500 bis 550
    Beispiel 2 a) Die Druckfestigkeit eines schwefelhaltigenGrundöles der Viskosität 15°E/50°C wird mit oder ohne Zusatz von 2 Gewichtsprozent MoSE auf dem VKA ermittelt.
  • b) Die Prüfkörper werden in gesättigter Natronlauge 1 Stunde lang bei 110°C gelagert. Dann wird rasch getrocknet und der VKA-Wert der beiden Prüföle wie unter a) bestimmt.
  • c) Die Prüfkörper werden mit technischem Triäthanolamin 2 bis 3 Stunden behandelt (200 bis 210°C) und weiter wie unter b) verfahren.
    Behandlung VKA-Schweißbelastung in kg
    Grundöl I Grundöl + MoS$
    a) . . . . . . . . . . 440 bis 460 480 bis 500
    b) . . . . . . . . . . 600 bis 650 700 bis 750
    c) . . . . . . . . . . . 550 bis 600 700 bis 750
    Beispiel 3 a) Es wird mit einem Grundöl 6,5°E/50°C mit üblichem Lager ein Wieland-Versuch durchgeführt. Der gleiche Versuch wird mit einem Zusatz von 1% MoSB unternommen.
  • b) Zwei Wieland-Lager (Welle und beide Lagerschalen) werden mit einer Lösung von Schwermetallphosphaten in verdünnter H3P04 während 5 Minuten bei 95°C behandelt. Dann wird heiß gespült und rasch getrocknet. Mit diesem Lager werden die gleichen Öle wie unter a) getestet.
    AWM Belastung in kg
    Behandlung Grundöl Grundöl -h MoS$
    ohne MoSa
    a) . . . . . . . . 250 1500 + 10 Minuten)
    b) . .. . . . . . 1500 1500 -I- 40 Minuten**)
    *) Wellenriß, Lageroberfläche glatt, jedoch nur teilweise mit
    einer sichtbaren Grenzschicht bedeckt, einige Rillen.
    **) Dauerlauf, nach dieser Laufzeit abgebrochen; Lagerober-
    fläche vollkommen poliert erscheinend. Durchweg mit einer
    dunklen fest haftenden Grenzschicht bedeckt.
    Beispiel 4 a) VKA-Kugeln werden 3 Stunden lang in einer Schmelze von NaES - 9 # H20 bei 130°C gelagert, dann abgespült und getrocknet. Mit diesen Kugeln wird unter Verwendung des gleichen Grundöles, wie unter 1 genannt, ein VKA-Test durchgeführt. b) VKA-Kugeln. werden 2 Minuten lang in einer Schmelze von KHS04 bei 120'C belassen und weiter wie unter a) verfahren. Behandlung VKA-Schweißbelastung in kg Grundöl ohne MoSa ( Grundöl mit MOSE a) . . . . . . . . . . 400 bis 420 700 bis 750 b) . . . . . . . . . . 420 bis 440 700 bis 750 Beispiel 5 Die VKA-Prüfkugeln werden 4 Stunden bei 200 bis 210°C in flüssigen Schwefel gelegt. Dann werden sie mit Schwefelkohlenstoff abgewaschen und getrocknet. Die Versuche wurden mit dem Grundöl aus Beispiel 1 durchgeführt. VKA-Schweißbelastung in kg Grundöl ohne MoSz . . . . . . . . . . . . . 420 bis 440 Grundöl mit MoSa . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 bis 800

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Schmierung von Metalloberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Reibung beanspruchten Oberflächen mit diese auflockernden Mitteln, wie Säuren, Laugen und/oder Salzen, vorbehandelt werden und dann Feststoffe mit Schichtgitter-Kristallstruktur, vorzugsweise Metallsulfide, enthaltende Schmieröle oder Schmierfette zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit anorganischen Säuren oder niedermolekularen einbasischen oder zweibasischen organischen Säuren behandelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit wasserlöslichen anorganischen Laugen oder alkalisch wirkenden organischen Verbindungen behandelt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit wasserlöslichen sauren oder neutralen Salzen behandelt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit alkalischen oder sauren Schmelzen, vorzugsweise mit geschmolzenem Schwefel oder Schmelzen mit hohem Gehalt an freiem oder gebundenem Schwefel, behandelt werden.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nur einer der Reibungspartner, z. B. Lager oder Welle, einer chemischen Vorbehandlung oder die Reibungspartner einer für jeden verschiedenen chemischen Vorbehandlung unterworfen werden.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Schmierstoffe, die 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent, an Feststoffen mit Schichtgitter-Kristallstruktur, vorzugsweise ein Metallsulfid, wie Molybdändisulfid, enthalten, verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 874 234, 876 632; Zeitschrift VDI, 1954, S. 685. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 976 124.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19646524A1 (de) * 1995-10-30 1997-07-03 Riken Kk Verschleißfeste Teile, insbesondere Kolbenring eines Verbrennungsmotors

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DE874234C (de) * 1950-01-12 1953-04-23 Parker Rust Proof Company Verfahren zur Herstellung von Sulfidueberzuegen auf Stahloberflaechen
DE876632C (de) * 1935-05-24 1953-05-15 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Erzeugung von Phosphatueberzuegen auf Eisen oder Stahlflaechen durch Phosphatloesungen
DE976124C (de) * 1954-03-19 1963-03-07 Skf Kugellagerfabriken Gmbh Waelzlager fuer Betrieb bei hohen Temperaturen und schroffem Temperaturwechsel

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