DE1195110B

DE1195110B - Dichtteil, insbesondere Kolbenring, mit einer oder mehreren Nuten in der Laufflaeche

Info

Publication number: DE1195110B
Application number: DEG37347A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Horst Beyer
Original assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Current assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Priority date: 1963-03-25
Filing date: 1963-03-25
Publication date: 1965-06-16
Also published as: GB1000288A

Description

Dichtteil, insbesondere Kolbenring, mit einer oder mehreren Nuten in der Lauffläche Die Erfindung bezieht sich auf ein Dichtteil, insbesondere einen Kolbenring für Verbrennungskraftmaschinen und Pumpen oder eine Dichtleiste für die Kolben von Rotationsbrennkraftmaschinen, mit einer oder mehreren Nuten in der Lauffläche, die mit einem die Gleit- und Einlaufeigenschaften des Dichtteils verbessernden Werkstoff gefüllt sind.
Bei überschreitung bestimmter Beanspruchungsgrenzen reicht die Verschleißbeständigkeit der bekannten Kolbenringwerkstoffe nicht mehr aus. Man hat deshalb die Lauffläche von Kolbenringen mit verschleißmindernden Schichten, z. B. aus Chrom, überzogen. Die Hartverchromung der Lauffläche führt zu höherer Verschleißfestigkeit, die jedoch für die Dauerhaltbarkeit des Ringes nicht genügt, wenn die Schmierungsverhältnisse im Motor ungünstig sind. Um sowohl eine höhere Verschleißfestigkeit als auch eine bessere Ölhaftung zu erzielen, hat man die Lauffläche bereits oxydiert, phosphatiert oder auch weichnitriert. Derartige Schichten sind aber verhältnismäßig schwach und nutzen sich im Betrieb schnell ab.
Es sind ferner Kolbenringe mit Einlagen aus Bronze, Kupfer, Leichtmetall od. dgl. in Nuten der Lauffläche bekannt. Derartige Ringe bereiten jedoch Schwierigkeiten in der Fertigung.
Wenn die Laufflächennuten mit Eisenoxyden gefüllt sind, so verbessert deren Porösität zwar die Ölhaftung gegenüber massiven Einlagen. Die Verschleißbeständigkeit der Oxyde ist jedoch nicht zufriedenstellend.
Die Erfindung geht demnach von der Aufgabe aus, an Stelle der bekannten Eisenoxyde einen anderen Stoff zu verwenden, der sowohl gute Öladhäsion besitzt als auch bei den Motorbetriebstemperaturen -ute Verschleißeigenschaften aufweist.
Erfindungsgemäß besteht die Nutenfüllung aus einer Mischung von Eisennitriden und hitzebeständigem Bindemittel. Eisennitrid besitzt selbst bei höheren Temperaturen gute Verschleißbeständigkeit und zeichnet sich durch gute Adhäsionseigenschaften gegenüber Schmierölen aus. Durch die Art der Bindung des Stickstoffes ist zudem eine Zerstörung des Schmieröls nicht zu befürchten.
Das Einbringen der Füllung läßt sich leicht dadurch bewerkstelligen, daß Eisennitridpulver mit hochtemperaturbeständigen organischen Bindemitteln oder mit anorganischen Bindemitteln zu einer Paste angerührt wird. Die Paste wird in Nuten, die in die Lauffläche des Dichtteils eingedreht sind, eingewalzt und dann je nach der Art des Binders einer thermischen Nachbehandlung unterworfen, wodurch die optimale Bindung zwischen dem metallischen Grundwerkstoff und dem Füllstoff erreicht wird. Ferner kann der Nutenfüllung erfindungsgemäß Graphit beigegeben sein.
Die gleichen Vorteile wie bei Kolbenringen erzielt man mit der Erfindung bei Dichtleisten, wie sie zur radialen oder axialen Abdichtung von Kolben im Kreiskolben- oder Drehkolbenmotor Verwendung finden. Wenn man an der Lauffläche der Dichtleisten eine Nut einfräst, die mit Eisennitridpulver und Bindemittel gefüllt wird, so erreicht man eine gute Öladhäsion. Die Poren der Eisennitrideinlage füllen sich mit Öl, so daß die Schichten immer einen ausreichenden Ölvorrat besitzen.
In der Zeichnung ist ein mit silikatgebundenem Eisennitridpulver in einer Laufflächennut gefüllter Kolbenring für einen Verbrennungsmotor als Ausführungsbeispiel gezeigt. Der Ring ist mit 1, die Füllung mit 2 bezeichnet.

Claims

Patentansprüche: 1. Dichtteil, insbesondere Kolbenring, mit einer oder mehreren Nuten in der Lauffläche, die mit einem die Gleit- und Einlaufeigenschaften des Dichtteils verbessernden Werkstoff gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutenfüllung aus einer Mischung von Eisennitriden und hitzebeständigem Bindemittel besteht.
2. Dichtteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus warmhärtbarem Kunststoff besteht. 3. Dichtteil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nutenfüllung Graphit beigegeben ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 845 132; deutsche Auslegeschrift Nr. 1042 991; französische Patentschrift Nr. 796 934.