DE1193956B - Verfahren zur Herstellung von Melamin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Melamin

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DE1193956B
DE1193956B DEL44560A DEL0044560A DE1193956B DE 1193956 B DE1193956 B DE 1193956B DE L44560 A DEL44560 A DE L44560A DE L0044560 A DEL0044560 A DE L0044560A DE 1193956 B DE1193956 B DE 1193956B
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DE
Germany
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melamine
catalysts
sulfuric acid
ammonia
production
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Application number
DEL44560A
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English (en)
Inventor
Dr Walter Boehler
Dr Walter Mueller
Dr Alfred Schmidt
Dr Ferdinand Weinrotter
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Lentia Ein und Verkauf GmbH
Original Assignee
Lentia Ein und Verkauf GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D251/00Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
    • C07D251/02Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
    • C07D251/12Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D251/26Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
    • C07D251/40Nitrogen atoms
    • C07D251/54Three nitrogen atoms
    • C07D251/56Preparation of melamine
    • C07D251/60Preparation of melamine from urea or from carbon dioxide and ammonia
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES VMMW^ PATENTAMT Int. CL:
C07d
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 12 ρ -10/05
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1193 956
L44560IVd/12p
5. April 1963
3.Juni 1965
Für die Herstellung von Melamin aus Harnstoff wurde eine Reihe von Verfahren ausgearbeitet, die unter Anwendung von Druck eine Umsetzung der Harnstoffschmelze ohne Katalysatoren bei beispielsweise 45O0C und 100 atü Gesamtdruck erreichen. In Anwesenheit von Katalysatoren, insbesondere von Phosphaten, kann die Umsetzung unter milderen Bedingungen durchgeführt werden.
Die großen technischen Schwierigkeiten der Hochdruckverfahren, die sich infolge der stark korrosiven Eigenschaften der Reaktionsschmelzen und ihrer hohen Erstarrungspunkte ergeben, haben zu Verfahren geführt, die die Umsetzung auch bei Normaldruck oder leicht erhöhten Drücken gestatten.
So hat man Harnstoff oder dessen Erhitzungsprodukte mit großoberflächigen Stoffen, wie z. B. Silicagel, gegebenenfalls im Wirbelbett, in Gegenwart von Ammoniak bei Drücken bis 50 atü und Temperaturen von 250 bis 400° C zu Melamin umgesetzt. Wegen der Empfindlichkeit dieser Katalysatoren gegen mechanische Beanspruchung, insbesondere gegen Abrieb bei Wirbelschichtverfahren, und wegen des hohen •Rückhaltevermögens hochporöser Stoffe für das gebildete Melamin, wurde versucht, weniger empfindliehe Katalysatoren mit gleicher oder verbesserter Wirksamkeit zu entwickeln.
Zu diesem Zweck wurden Borphosphat und Aluminiumphosphat für die Herstellung von Melamin aus Harnstoff oder dessen Erhitzungsprodukten, wie z. B. Biuret, vorgeschlagen, oder es wurde mit ■Katalysatoren gearbeitet, die durch Tränken von thermisch bis 4500C beständigen Oxyden, wie Al2O3, .SiO3, TiO2, ZrO2, V2O5, Fe2O3, mit Phosphorsäure, Schwefelsäure, Borsäure oder Arsensäure, mit oder ohne Zusatz von Kohlenstoff hergestellt wurden. •Diese Katalysatoren wurden vorwiegend für die Herstellung von Melamin aus Harnstoff genannt. Eine ■technische Verwendung dieser Katalysatoren ist aber bisher nicht bekanntgeworden.
Nach einem älteren, aber nicht vorveröffentlichten -Vorschlag des Erfinders wird gasförmige Cyansäure, die in einem technisch durchentwickelten Prozeß aus Harnstoff leicht zugänglich geworden ist, im Ammoniakgasstrom zu Melamin umgesetzt. Als Katalysatoren erwiesen sich hierbei auf besondere Weise hergestelltes B2O3 · P2O5 sowie andere Mischoxyde mit P2O5 als geeignet.
Für die Herstellung von Melamin aus ,Harnstoff waren außerdem als Katalysatoren Gemische aus Metalloxyden mit Schwefelsäure, die erhitzt wurden, beschrieben worden. Die Anteilsmengen dieser Gemische schwanken zwischen hundertstein von Pro-Verfahren zur Herstellung von Melamin
Anmelder:
Lentia G. m. b. H. Ein- und Verkauf,
München 15, Schwanthalerstr. 39
Als Erfinder benannt:
Dr. Walter Böhler, Linz/Donau;
Dr. Walter Müller, Leonding, Linz/Donau;
Dr. Alfred Schmidt,
Dr. Ferdinand Weinrotter, Linz/Donau
(Österreich)
zenten und zweistelligen Zahlen. In den Extremen konnten somit entweder nur das Metalloxyd oder nur die Schwefelsäure bzw, das in der Synthese gebildete Ammonsulfat wirken. Aber auch die dazwischen^ liegenden Verbindungen waren völlig unkontrollierbar hinsichtlich ihrer Zusammensetzung. Dementsprechend gering war die katalytisch« Wirkung dieser Stoffe, die bisher ebensowenig Eingang in die Praxis gefunden haben.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß für die Umsetzung eines gasförmigen Gemisches von Cyansäure und Ammoniak zu Melamin ganz bestimmte basische Sulfate von Aluminium, Titan, Zirkon und Eisen hervorragend geeignet sind.
Demgemäß kennzeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Melamin aus einem gasförmigen Gemisch von Cyansäuredampf und Ammoniak bei Normaldruck und Temperaturen von 380 bis 4800C unter Benutzung von aus Aluminium-, Titan-, Zirkon- oder bzw. und Eisenoxyd und Schwefelsäure hergestellten Katalysatoren dadurch, daß das Synthesegasgemisch ausschließlich über Katalysatoren aus basischen Sulfaten der Zusammensetzung Al2O3 · SO3, TiO · SO4, ZrO · SO4 oder Fe2O3 · SO3 oder Gemischen derselben geleitet und das gebildete Melamin in bekannter Weise aus'dem Reaktionsgas durch Abkühlung ausgeschieden wird.' '
Andersartige stöchiometrische Zusammensetzungen derselben Metalloxyde mit dem Schwefelsäurerest, wie z.B. 2Al2O3-SO3, Al2O3-2 SO3, Al2O3-SO3 usw., sind weniger wirksam oder praktisch unwirksam.
Der Vorteil dieser Katalysatoren liegt darin, daß diese Substanzen als solche wirksam sind und nicht in großoberflächiger Form oder in einem sonst irgendwie aktivierten Zustand hergestellt werden
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müssen. Es können auch in der Zusammensetzung geeignete Handelsprodukte direkt verwendet werden. Die Katalysatoren liefern Rohmelamin mit sehr guter Reinheit, das oft sogar ohne Umkristallisierung die handelsübliche Qualität besitzt. Die genannten katalytisch wirksamen Sub3tanzen lassen sich leicht formen und ergeben auch mechanisch robuste Katalysatorkörner von einer ausgezeichneten Aktivität. Die geringe innere Oberfläche behindert das sofortige Absublimieren des Melamins bei der Synthese nicht, wodurch es auch zu keiner Ansammlung von Desaminierungsprodukten auf dem Katalysator bei hohen Synthesetemperaturen kommen kann.
Die hohe Aktivität dieser Katalysatoren ermöglicht eine praktisch vollständige Umsetzung bei nur geringen Schichthöhen im Vergleich mit anderen bereits bekannten Katalysatoren. Es genügen Schichthöhen von 20 bis 40 cm zum vollständigen Ausreagieren.
Beispiel 1
3200 g Al(OH)3 werden mit 2000 g konzentrierter Schwefelsäure vermengt. Nach Beendigung der rasch einsetzenden exothermen Reaktion entsteht ein hartes Produkt. Dieses wird nach Zerkleinerung 24 Stunden bei 120°C vorgetrocknet und dann 3 Stunden auf 350° C erhitzt. Nach dieser Erhitzungszeit besitzt der Katalysator für die Melaminsynthese aus Cyansäure mit Ammoniak als Trägergas sehr hohe Aktivität. Die stöchiometrische Zusammensetzung des Katalysators entspricht genau der Formel des basischen Aluminiumsulfates Al2O3 · SO3.
In ein Glasrohr von 40 mm Durchmesser werden 200 g dieses basischen Aluminiumsulfats eingefüllt und im Ammoiiiakstrom auf 3 50° C aufgeheizt. Durch die Katalysatorschicht werden nun im Ammoniakstrom stündlich 14,5 g Cyansäure bei einer Gesamtgasmenge von 351/h durchgesetzt. Bei der Abkühlung des aus dem Rohr austretenden Gasstromes auf 1000C erhält man stündlich 6,6 g Melamin. Dies entspricht einem Umsatz von 94%; die Reinheit des Melamins beträgt 98%.
Eine genaue Überprüfung zeigte, daß die stöchiometrische Zusammensetzung des basischen Aluminiumsulfates für die Melaminsynthese eine optimale Ausbeute ergab. Andere Gewichtsverhältnisse von Aluminiumoxyd zu Schwefelsäure waren bedeutend weniger oder überhaupt nicht wirksam, wie nachfolgende Aufstellung zeigt:
Zusammensetzung
des Katalysators
Wirksamkeit
des Katalysators
in % Ausbeute an Melamin
von der Theorie
2AIgO3-SO3
AIgO3 -SO8
Al2O3-2 SO3
AIgO3-3 SO3
50 bis 60
92 bis 96
50 bis 60
praktisch unwirksam
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Ähnliche Verhältnisse sind auch bei den Verbindungen der nachstehenden Beispiele festzustellen.
Beispiel 2
800 g TiO2 und 1200 g konzentrierte Schwefelsäure, als 50%ige Säure angewendet, werden gut vermengt und die überschüssige Schwefelsäure bei einer Temperatur von etwa 2500C langsam abgeraucht. Das entstandene Produkt wird 24 Stunden auf 12O0C gehalten und dann 3 Stunden auf 3500C erhitzt.
Nach dieser Erhitzung ist das Produkt für die Melaminsynthese aus Cyansäure und Ammoniak bei Atmosphärendruck äußerst aktiv. Der Katalysator mit der stöchiometrischen Zusammensetzung des basischen Titanylsulfates TiO · SO4 ergibt hohe Melaminausbeuten von 95% und ein extrem reines Rohmelamin mit einer Reinheit (ohne Umkristallisation) über 99%·
Wird der eingesetzte Rutil (TiO2) dagegen mit konzentrierter Schwefelsäure behandelt, dann ist der Aufschluß des Titandioxydes zum basischen Titanylsulfat unvollständig, und zwar nur 50%ig· Ein derartiger Katalysator, der nur zu 50% aus TiO-SO4 (Rest TiO2) besteht, ist für die Melaminsynthese aus Cyansäure und Ammoniak nicht sehr wirksam. Die Melaminausbeute beträgt nur 60%. und die Reinheit des Melamins liegt unter 90%·
Beispiel 3
1600 g Fe2O3 werden mit 1000 g handelsüblicher konzentrierter Schwefelsäure umgesetzt. Nach Zerkleinerung der ausreagierten Masse wird diese zunächst einen Tag bei 1200C vorgetrocknet und dann auf 34O0C erhitzt.
Unter den Versuchsbedingungen von Beispiel 1 wurde ein 80%iger Umsatz zu Melamin erzielt. Die Melaminreinheit betrug 92%·
Beispiel 4
1230 g ZrO2 und 1200 g konzentrierte Schwefelsäure, als 50%ige Säure angewendet, werden nach dem Durchmischen langsam auf 2500C erhitzt und die überschüssige Schwefelsäure abgeraucht. Das entstandene ZrOSO4 wird bei 1200C 24 Stunden nachreifen gelassen und anschließend 4 Stunden auf 35O0C erhitzt.
Unter den Versuchsbedingungen von Beispiel 1 ergibt sich ein Umsatz von 80% und eine Melaminreinheit von 94%·

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Melamin aus einem gasförmigen Gemisch von Cyansäuredampf und Ammoniak bei Normaldruck und Temperaturen von 380 bis 48O0C unter Benutzung von aus Aluminium-, Titan-, Zirkon- oder bzw. und Eisenoxyd und Schwefelsäure hergestellten Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß das Synthesegasgemisch ausschließlich über Katalysatoren aus basischen Sulfaten der Zusammensetzung Al2O3 · SO3, TiO · SO4, ZrO · SO4 oder Fe2O3 · SO3 oder Gemischen derselben geleitet und das gebildete Melamin in bekannter Weise aus dem Reaktionsgas durch Abkühlung ausgeschieden wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Französische Patentschriften Nr. 1292 109,
    1298 172.
    509 578/413 5.65 © Bundesdruckerei Berlin
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