-
Schuh mit Lauf- und Zwischensohle Die Erfindung betrifft einen Schuh
mit einer Zwischensohle und einer mit ihrem Rand über die Zwischensohle hinausragenden
Laufsohle, welche mittels eines angeformten Kantenstreifens aus Plastik mit der
Zwischensohle und dem Schaft verbunden ist.
-
Bei diesen bekannten Schuhen z. B. gemäß der französischen Patentschrift
1 224 252 ist die Laufsohle nicht ausreichend in dem Kantenstreifen verankert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Schuhe der
vorgenannten Art weiter zu entwickeln und zu verbessern. Insbesondere soll erreicht
werden, daß die Befestigung der Laufsohle verstärkt wird und daß trotzdem - wie
bei anderen bekannten Schuhen dieser Art - nach erfolgter Sohlenbefestigung am Schuh
keine Nacharbeit erforderlich ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Schuh mit einer
Zwischensohle und einer mit ihrem Rand über die Zwischensohle hinausragenden Laufsohle,
die an ihrem Rand durch einen angeformten Kantenstreifen aus Plastik mit der Zwischensohle
und dem Schaft verbunden ist, vorgeschlagen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Rand der Laufsohle stark nach oben abgewinkelt und allseitig in dem auch an
den Schaft angeformten Kantenstreifen aus Plastik eingebettet ist. Hierdurch wird
die Befestigung der Laufsohle in dem Kantenstreifen aus Plastik gegenüber den bekannten
Ausbildungen wesentlich verbessert, da dieser Kantenstreifen an der Laufsohle annähernd
die doppelte Angriffsfläche im Vergleich zu den bekannten Schuhen dieser Art hat.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
der Plastikkantenstreifen die Unterfläche des schräg nach oben abgebogenen Randstreifens
von oben aus, diese übergreifend nur teilweise umschließt. Hierdurch wird eine besonders
einfache Herstellung des Schuhes ermöglicht; außerdem wird sichergestellt, daß,
wie es vielfach erwünscht ist, die Laufsohle gegenüber dem Plastikkantenstreifen
zurückspringt und als solche von der Seite aus gut sichbar ist.
-
Weiter wird erreicht, daß der sichtbare Teil der Laufsohle ein sehr
schön glattes und sauberes Aussehen hat, ohne daß eine besondere Nacharbeit erforderlich
ist. Es wird dadurch ein ganz neuer Schuhtyp geschaffen.
-
Nach einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung ist die
Zwischensohle an ihrer oberen an den Schaft angrenzenden Kante abgefast. Hierdurch
wird eine verbesserte Verbindung zwischen dem Plastikkantenstreifen und dem Schaft
geschaffen.
-
Schließlich soll die Laufsohle erfindungsgemäß aus
einer Kunststoffschicht,
insbesondere PVC-Schicht bestehen, die mit einer an der Zwischensohle Anlage findenden
Gewebeschicht verbunden ist.
-
Dadurch, daß der erfindungsgemäße Schuh diese Möglichkeit zuläßt,
werden eine Reihe von Vorteilen erzielt. Bei Verwendung von PVC-beschichteten Textilien
als Laufsohle erhält man, auch wenn einmal ein Faden ausreißt, einen glatten Sohlenschnitt.
-
Eine Laufsohle aus PVC-Material mit einer Textilgewebeschicht ist
wesentlich billiger als die bisher verwendeten Chromledersohlen. Es kommt hinzu,
daß die Verarbeitung von PVC-Material einfacher als die von Chromleder ist, da es
sich bei Chromleder um ein Naturprodukt handelt. Dieses fällt des öfteren unterschiedlich
aus. Außerdem schrumpft das Chromleder stark in der Wärme und muß deshalb vor der
Verarbeitung in Spritzformen vorgeschrumpft, d. h. getempert werden. Da Chromleder
sehr leicht Feuchtigkeit aufnimmt, muß auch die Lagerung des vorgeschrumpften Leders
in einem Raum mit stets gleichmäßigen Klimabedingungen (Temperatur und Feuchtigkeit)
vorgenommen werden. Dies ist mit erhöhten Kosten verbunden. Weiter ist Chromleder
sehr durchlässig. Schuhe mit Chromlederlaufsohle können daher auch nicht kurzfristig
auf nassem Boden getragen werden. Sie sind lediglich zum Gebrauch in trockenen Räumen
geeignet.
-
Alle diese Nachteile weist die Laufsohle aus PVC-beschichteten Textilien
nicht auf, insbesondere ist sie auch wasserdicht.
-
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 740 335 ist es an sich schon
bekannt, bei einem Schuh mit anvulkanisierter Zwischen- und Laufsohle den Rand der
Laufsohle in der Form hochzuziehen. Bei diesem bekannten Schuh geht die Außenhaut
der Zwischensohle in die Außenhaut der Laufsohlenunterseite über. Ein Austreiben
der Porösgummimischung der Zwischensohle an den Trennfugen zwischen der Grundplatte
und dem Rahmen der Form ist dadurch verhindert, daß diese Trennfugen durch den Gummi
der
vorvulkanisierten Laufsohle abgedeckt sind. Zu diesem Zweck muß die Laufsohle eng
an der Innenwand der Form hochgezogen werden. Es kommt also bei dem in dem Gebrauchsmuster
1 740 335 beschriebenen Schuh nicht zu einer allseitigen Einbettung des hochgezogenen
Laufsohlenrandes.
-
Gegenüber dem z. B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 779 339 bekannten
Schuh weist der erfindungsgemäße Schuh außerdem den Vorteil auf, daß es nunmehr
bei einer Ausführungsform möglich ist, auch bei einer verhältnismäßig dünnen Laufsohle
einen scharfen Absatz bzw. eine scharfe Kante zwischen dem Randstreifen aus Plastik
und der Laufsohle auszubilden; dies konnte bisher, wie aus dem deutschen Gebrauchsmuster
1 779 339 hervorgeht, nur für verhältnismäßig dicke Laufsohlen verwirklicht werden.
-
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Schuhes
schematisch dargestellt.
-
Es zeigt A b b. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schuhes in der Form während der Sohlenbefestigung, in senkrechtem Querschnitt, A
b b. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schuhes in Abb. 1 entsprechenden
Darstellung, Abb. 3 bis 5 drei Varianten zu der in Abb. 2 dargestellten Form, in
senkrechtem Querschnitt, A b b. 6 eine Sohle des erfindungsgemäßen Schuhes in senkrechtem
Querschnitt in vergrößerter Darstellung.
-
Die Form besteht bei den Ausführungsbeispielen nach A b b. 1 und
2 aus dem Bodenstempel 10 und den beiden Seitenbacken 11. In die Form wird eine
Laufsohle 12 eingelegt. Wenn diese aus PVC-beschichteten Textilien besteht, zeigt
die Textilschicht nach oben. Auf die Laufsohle 12 wird eine Zwischensohle 13, die
vorzugsweise aus Filz, Kork od. dgl. besteht, in die Form eingebracht. Die Laufsohle
12 ragt mit einem Randstreifen 12 a über die Zwischensohle 13 hinaus, und zwar in
eine Ausnehmung lla der Seitenbacken 11 hinein. Die Abbiegung des Randstreifens
- 12 a wird vorgeformt.
-
Die Form wird von oben mittels eines Leistens 14, der mit dem Schaft
15 überzogen ist, geschlossen.
-
Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Schaft 15 durch eine
Naht 16 mit einer Brandsohle 17 verbunden. In die geschlossene Form wird nunmehr
in an sich bekannter Weise die Kunststoffmasse, vorzugsweise PVC-Paste, zur Bildung
des Plastikkantenstreifens 18 eingespritzt. Durch die geheizte Form dringen die
Weichmacher in die PVC-Moleküle ein, und die Paste verfestigt sich. Der Schuh kann
aus der Form entnommen werden. Die Laufsohle 12 und die Zwischensohle 13 werden
untereinander und jeweils für sich mit dem Schaft 15 durch den Plastikkantenstreifen
18 verbunden. Nach Fertigstellung des Schuhes ragt der Randstreifen 12 a in den
Plastikkantenstreifen 18 hinein und liegt in diesem, allseitig von ihm umgeben,
eingebettet. Der Plastikkantenstreifen 18 greift also nicht nur an der Oberfläche
12 a1 und Schnittkantenfiäche 12 a2 an, wie bekannt, sondern auch an der Unterfläche
12 asz In A b b. 2 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhes
dargestellt. Bei diesem Schuh umschließt der Plastikkantenstreifen 18 die Unterfläche
12 a3 des schräg nach oben abgebogenen Randstreifens 12 a von oben aus, diesen über-
greifend,
nur teilweise, während die Oberfläche 12 a1 ebenso wie die Schnittkantenfläche 12
a2 des Randstreifens 12 a vollkommen mit dem Plastikkantenstreifen 18 verbunden
ist. Hierdurch springt das untere Seitenteil 19 der Laufsohle 12 gegenüber dem Plastikkantenstreifen
18 zurück. Dieser untere sichtbare Teil 19 des Randstreifens 12 a, der nicht mehr
von dem Plastikkantenstreifen 18 umgeben ist, hat ein glattes und sauberes Aussehen,
ohne daß eine Nachbearbeitung erforderlich wäre.
-
Die Zwischensohle 13 ist an ihrer oberen an den Schaft 1S angrenzenden
Kante 13 a abgefast, so daß der Plastikkantenstreifen 18 an dieser Stelle eine sehr
gute Angriffsmöglichkeit sowohl an der Zwischensohle 13 als auch am Schaft 15 hat,
wodurch eine feste Verbindung geschaffen wird.
-
Bei dieser Ausführungsform ist es nicht erforderlich, daß die Sohle
12 vorgeformt wird. Sie kann einfach in die Form eingelegt werden. Wesentlich ist
nur, daß - wie in Ab b. 2 dargestellt - der Bodenstempel 10 einige Millimeter tiefer
als üblich angeordnet ist, so daß der Randstreifen 12 a durch die entsprechend geformte
Zwischensohle 13 gegen die von der Ausnehmung 11 a der Seitenbacken 11 gebildete
Kante 11 b gedrückt und damit schräg nach oben abgebogen wird. Diese einfache Herstellungsweise
läßt sich auch mit anderen Formen durchführen, wie sie beispielsweise in den Abb.
3, 4 und 5 dargestellt sind.
-
In Abb. 3 und 4 ist jeweils eine Grundplatte 20 mit darüber angeordnetem,
geteiltem Seitenrahmen 21 dargestellt. Wesentlich ist, daß die Rahmenteile 21 eine
mit etwas Abstand von der Aufnahmefläche für die Laufsohle der Grundplatte 20 angeordnete
Kante 21 a besitzen, gegen die der Rand 12 a der Laufsohle 12 von der über die Laufsohle
12 zu legenden Zwischensohle 13 gepreßt und damit schräg nach oben gebogen wird.
-
Die Form gemäß A b b. 5 besteht aus zwei zusammensetzbaren Teilen
22, wobei jeder Teil eine einstückige Grundplatte mit Rahmen bildet. Es ist eine
Stufe mit Kante 22 a vorgesehen, an der der überstehende Rand 12 a der Laufsohle
12 nach oben abgebogen wird. In Abb. 6 ist im vergrößerten Maßstab eine Laufsohle
mit abgebogenem Randstreifen und mit darüberliegender Zwischensohle 13 dargestellt,
um zu zeigen, daß gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung der äußere
Teil der Laufsohle aus einer Kunststoffschicht 23, vorzugsweise PVC-Schicht, und
der der Zwischensohle 13 zukehrte, an dieser Anlage findende Teil der Laufsohle
aus einer Gewebeschicht, insbesondere einer Textilgewebeschicht 24, besteht.
-
In bekannter Weise dichtet der Schaft 15 die Form von oben an der
Kante 11 c (Abb. 1 und 2) bzw.
-
21b (Abb. 3 und 4) bzw. 22b (Abb. 5) ab.
-
Der erfindungsgemäße Schuh kann bevorzugt als Hausschuh Verwendung
finden.