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Feuerlöschmittel Die Erfindung betrifft Löschflüssigkeiten zur Bekämpfung
von Bränden aller Art, insbesondere trockenen Bränden, Bränden von Kohlenwasserstoffen
und brennbaren chemischen Produkten sowie gemischten Bränden, d. h. Bränden fester
brennbarer Stoffe, die beispielsweise mit Kohlenwasserstoffen oder brennbaren chemischen
Produkten getränkt sind. Die Löschflüssigkeiten gemäß der Erfindung haben den Vorteil,
daß sie auch bei außerordentlich hartnäckigen Bränden wirksam sind, beispielsweise
Bränden von Schwefelkohlenstoff, Mercaptanen und anderen, ähnlich leicht brennbaren
Schwefelverbindungen, die man mit den bisher bekannten Löschflüssigkeiten nicht
löschen konnte.
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Die erfindungsgemäßen Löschflüssigkeiten können in sämtlichen üblichen
Brandlöschgeräten zum Versprühen oder Zerstäuben Anwendung finden, wie sie im allgemeinen
für das Versprühen von unter Druck stehendem Wasser auf Brandherde benutzt werden.
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Es ist bekannt, daß zahlreiche Salze des Kaliums interessante Feuerlöscheigenschaften
aufweisen und entweder in Form von Pulver oder in Form einer wäßrigen Lösung benutzt
werden können, um Brände zu bekämpfen. Unter den bereits für Löschzwecke vorgeschlagenen
Kaliumsalzen sind auch die Kaliumsalze organischer Säuren, wie die Kaliumsalze der
Ameisensäure, der Oxalsäure und der Essigsäure, zu nennen. Das Kaliuir_formiat und
das Kaliumoxalat sind zwar bei gewissen Bränden wirksam; sie werden jedoch in der
Praxis nicht verwendet, weil sich diese Salze unter der Einwirkung der Brandhitze
alle beide unter Bildung toxischer Produkte zersetzen (Cyanide bei dem Formiat und
Kohlenoxyd bei dem Oxalat). Das Kaliumacetat gestattet es, in Form einer genügend
konzentrierten wäßrigen Lösung und unter bestimmten Bedingungen schwer zu beherrschende
Feuer zu löschen, wie Brände von Kohlenwasserstoffen und brennbaren chemischen Produkten;
das Acetat ist aber unwirksam bei der Bekämpfung von Bränden leicht brennbarer Schwefelverbindungen,
wie Schwefelkohlenstoff und Mercaptanen.
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Es wurde gefunden, daß wäßrige Lösungen, die ein Kaliumsalz oder eine
Mischung der Kaliumsalze der Propionsäure, der n-Buttersäure, der Isobuttersäure
und der n-Valeriansäure enthalten, eine bemerkenswerte Wirksamkeit gegenüber Bränden
jeder Art zeigen und insbesondere auch bei außerordentlich hartnäckigen Bränden
organischer Schwefelverbindungen.
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Die Wirksamkeit der Lösungen dieser organischen Kaliumsalze hängt
sowohl von der Natur des ausgewählten Anions als auch von der Konzentration der
verwendeten Lösung ab. Es wurde festgestellt, daß man praktisch gleiche Löschwirkungen
erzielt, wenn man Lösungen verwendet, deren Konzentration um so kleiner ist, je
größer das Molekulargewicht des Anions des Salzes ist. So erhält man beispielsweise
unter gleichen vorliegenden Bedingungen bei Bränden von Schwefelkohlenstoff ausgezeichnete
und miteinander vergleichbare Löschwirkungen mit Lösungen, die je Liter etwa 500
g Kaliumpropionat oder 300 bis 400 g Kalium-n-butyrat oder 100 bis 200 g Kaliumn-valerat
enthalten. Lösungen, die wesentlich stärker verdünnt sind, genügen zum Löschen der
Brände von Kohlenwasserstoffen oder leicht entzündlichen chemischen Produkten, die
an sich schwer zu löschen sind, deren Brände aber weniger hartnäckig sind als die
der Schwefelverbindungen. Bei Benzinbränden kann man beispielsweise mit Lösungen,
die je Liter 50 5 des n-Valerats oder 50 bis 100 g des n-Butyrats oder 100 bis 200
g des Propionats enthalten, eine Löschung in außerordentlich kurzen Zeitspannen
etwa gleicher Größenordnung erzielen.
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Wenngleich nach der obigen Feststellung bei den. drei erwähnten Salzen
(Propionat, n-Butyrat und n-Valerat) eine Steigerung der Wirksamkeit mit dem Molekulargewicht
des Anions festgestellt werden konnte, so scheint es doch, daß die Art des Anions
eine Rolle spielt. So ergibt das Kaliumisobutyrat etwas schlechtere Löschergebnisse
als das n-Butyrat,
der Unterschied macht sich um so mehr bemerkbar,
je schwerer das Feuer zu löschen ist und je stärker die Lösungen verdünnt sind.
So kann man beispielsweise mit einer Lösung von 50 g Kalium-n-butyrat je Liter im
Laboratoriumsversuch einen bestimmten Benzinbrand in 3 Sekunden löschen, während
der gleiche Brand durch eine entsprechende Lösung des Isobutyrats erst in 6 Sekunden
gelöscht wird. Bei Verwendung einer Lösung, die je Liter 100 g eines der beiden
Salze enthält, wird das gleiche Feuer in einer Zeitspanne von weniger als einer
Sekunde gelöscht.
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Es wurde außerdem gefunden, das das Löschvermögen oberhalb einer bestimmten
Konzentration jedes der erwähnten Salze die Neigung zeigt, sich zu verringern; es
ist infolgedessen zweckmäßig, Lösungen zu verwenden, die je Liter nicht mehr bzw.
weniger als 600 g Propionat oder Butyrat bzw. weniger als 400 g des n-Valerats enthalten.
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Bei Mischungen der Salze ist die gesamte Konzentration der unterschiedlichen
Salze zu berücksichtigen.
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Es wurde weiterhin gefunden, daß durch Zugabe einer geringen Menge
eines aliphatischen Alkohols mit kleinem Molekulargewicht zu den oben angegebenen
Löschlösungen das Löschvermögen bei der gleichen Konzentration des Kaliumsalzes
ganz beträchtlich ansteigt.
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Es konnte festgestellt werden, daß durch die Zugabe des Alkohols die
zum Löschen eines Kohlenwasserstoffbrandes mit bestimmter Brandoberfläche erforderliche
Menge der Löschlösung wesentlich verringert wird.
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Es wurden Versuche im Freien an Feuern von rEssence Fe (Benzin mit
einem Siedepunkt zwischen 100 und 160°C unter normalem Druck) durchgeführt, die
eine brennende Oberfläche von 0,5 m2 haben, wobei ein Zerstäubungslöschgerät mit
gegebenem Inhalt benutzt wurde, das die Löschlösung unter bestimmten gleichen Bedingungen
an Druck und Durchsatz verspritzt. Wenn man das Löschgerät mit den Lösungen des
Propionats, Butyrats oder n-Valerats ohne Zugabe von Alkohol füllt, genügt die Füllung
des Gerätes nur für einen einzigen Löschvorgang; nach diesem Löschvorgang ist das
Gerät leer, oder es enthält nur noch eine Löschflüssigkeitsmenge, die für einen
zweiten Löschvorgang ungenügend ist. Wenn man jedoch beispielsweise zu den Lösungen
2 °/o Methanol hinzugibt, lassen sich mit einer einzigen Ladung des Gerätes zwei
bis vier Löschvorgänge durchführen.
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Für das Löschen von Kohlenwasserstoffbränden darf die Menge des den
Löschlösungen nach der vorliegenden Erfindung zugegebenen Alkohols einen Wert von
ungefähr 5 Gewichtsprozent des Löschungsgewichts nicht übersteigen; oberhalb dieses
Anteils wird die Löschwirkung der Lösungen deutlich herabgesetzt. In der Praxis
gestattet es eine Zugabe von 1 bis 2 % Alkohol zu Lösungen, die je Liter entweder
100 bis 200 g Kaliumpropionat oder 50 bis 100 g Kaliumbutyrat oder etwa 50 g Kaliumvalerat
enthalten, bei Kohlenwasserstoffbränden ausgezeichnete Wirkungen zu erzielen. Die
angegebenen Konzentrationen der Kaliumsalze stellen keine oberen Grenzen dar, denn
noch konzentriertere Lösungen sind ebenfalls sehr wirksam. Dennoch dürfte es klar
sein, daß hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit die Verwendung von soweit als möglich
verdünnten Lösungen vorteil-haft ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden
vorzugsweise aliphatische Alkohole zugegeben, deren Kohlenwasserstoffradikal 1 bis
3 C-Atome enthält, d. h. Methyl-, Äthyl- und Propylalkohol. Es ist nicht notwendig,
die Alkohole rein zu verwenden; die relativ billigen handelsüblichen Produkte und
auch die Mischungen dieser unterschiedlichen Alkohole sind gut geeignet. Insbesondere
erhält man auch durch Zugabe von denaturiertem Alkohol, der sehr billig ist, ausgezeichnete
Ergebnisse.
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Um Brände von Schwefelkohlenstoff und anderen leicht brennbaren Schwefelverbindungen
zu bekämpfen, erweist es sich als vorteilhaft, Isopropanol zur Löschflüssigkeit
zuzugeben, wodurch eine besonders günstige Löschwirkung zu erzielen ist. Die Löschzeiten
werden bei gleicher Kaliumsalzkonzentration der Löschlösung wesentlich verringert,
und auch die Gefahr einer Wiederentzündung wird herabgesetzt, ja sogar vollkommen
beseitigt. Außerdem kann man durch die Zugabe von Isopropanol eine gleiche oder
vergleichbare Löschwirkung mit Löschlösungen erreichen, deren Kaliumsalzkonzentration
geringer ist.
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So haben beispielsweise Laboratoriumsversuche, die unter genau gleichen
Ausgangsbedingungen durchgeführt wurden, gezeigt, daß man die Löschzeit eines Schwefelkohlenstoffbrandes
von 11 Sekunden auf 5 Sekunden (Mittelwerte aus fünf Versuchen) durch Zugabe von
10 Gewichtsprozent Isopropanol zu einer Löschlösung, die je Liter 500 g Kalium-n-butyrat
enthält, verringern kann. Anderseits kann man mit einer Löschlösung, die je Liter
50 g Kalium-n-butyrat enthält und der 10 Gewichtsprozent Isopropanol zugegeben wurden,
einen Schwefelkohlenstoffbrand in 21 Sekunden löschen, während bei Verwendung einer
vierfach stärker konzentrierten Löschlösung (200 g je Liter des Butyrats),
die jedoch kein lsopropanol enthielt, die Löschung überhaupt unsicher bzw. zufällig
war (es wurden nur zwei Löschungen in fünf Versuchen erzielt).
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Die den zur Bekämpfung der Brände von Schwefelverbindungen bestimmten
Löschlösungen zuzugebende Menge an Isopropanol darf einen Wert von ungefähr 20 Gewichtsprozent
- bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung - nicht überschreiten; das Isopropanol
ist ein leicht entzündliches Produkt, und oberhalb dieses Anteils könnten sich die
Löschlösungen selbst entzünden.
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Im allgemeinen genügt ein Gewichtsanteil von ungefähr 5 bis 10 °/o
des Isopropanols, um ausgezeichnete Löschresultate zu erzielen, selbst wenn man
weniger stark konzentrierte Kaliumsalzlösungen benutzt. Dennoch ist es bei gleichzeitiger
Verwendung der zuletzt genannten Mengen an Isopropanol zweckmäßig, aus Wirtschaftlichkeitsgründen
Lösungen zu benutzen, die je Liter entweder 300 bis 400 g Kaliumpropionat oder 200
bis 300 g Kalium-n-butyrat oder 50 bis 150 g Kalium-n-valerat enthalten.
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Für die Löschung von gemischten Bränden, beispielsweise Bränden von
Holz, Papier, Textilien usw., die mit brennbaren Flüssigkeiten getränkt sind, kann
man zu den erfindungsgemäßen Löschlösungen Kaliumpyrophosphat (K,P207) hinzugeben,
das den festen, brennbaren Materialien, die von der Löschflüssigkeit benetzt werden,
entflammungshindernde Eigenschaften verleiht; durch die Maßnahme werden die Gefahren
einer Wiederentzündung vermieden oder zumindest weitgehend verringert. Eine Menge
von etwa 100 bis 200 g Tetrakaliumpyrophosphat je Liter der Lösch-
Lösung
genügt im allgemeinen, um durchaus befriedigende Ergebnisse zu erzielen.
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Die erfindungsgemäß zusammengesetzten Löschflüssigkeiten bzw. Lösungen
können auf den Brandherd mittels irgendeines bekannten Flüssigkeits-Feuerlöschers
versprüht werden, ohne daß ein Verstopfen der Düsen für das Versprühen oder Zerstäuben
der Flüssigkeit zu befürchten ist; innerhalb der obenerwähnten Grenzen für die Konzentration
liegt der Gehalt jedes der Salze weit genug von dem Sättigungspunkt entfernt, und
die Salze zeigen deshalb keine Neigung, beim Zerstäuben der Flüssigkeit auszufallen.
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Man kann zu den oben beschriebenen Lösungen eine geringe Menge eines
Netzmittels zugeben, wie dies für Wasser oder unterschiedliche bekannte Salzlösungen
für Löschzwecke üblich ist. Wenn auch eine solche Zugabe die den Lösungen eigentümliche
Löschwirkung nicht verändert, kann sie dennoch das Löschen dadurch begünstigen,
daß die Dispersion der Flüssigkeit erleichtert und so die Güte der Zerstäubung erhöht
wird. Die gegebenenfalls erwünschte Verwendung eines Netzmittels hängt vor allem
von der Art des zum Versprühen oder Zerstäuben benutzten Löschgerätes ab. Selbstverständlich
muß das verwendete Netzmittel mit den in der Flüssigkeit gelösten Salzen verträglich
sein; in diesem Sinne kann man beispielsweise als Netzmittel ein mit Äthylenoxyd
umgesetztes Alkylphenol oder einen Phosphatester nichtionischer Derivate oder auch
quaternäre Ammoniumsalze verwenden, vorzugsweise in einer Menge, die 2 Gewichtsprozent
der Lösung nicht übersteigt.
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Die erfindungsgemäßen Löschflüssigkeiten haben einen sehr tief liegenden
Gefrierpunkt, was einen wesentlichen Vorteil darstellt. So hat eine Lösung, die
je Liter 500 g Kaliumpropionat enthält, einen Gefrierpunkt, der unterhalb -60°C
liegt, und die Lösungen, die je Liter 200 bis 400 g Kalium-n-butyrat enthalten,
haben einen Gefrierpunkt, der zwischen -8 und -40°C liegt. Man kann infolgedessen
jeweils in Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen des Aufbewahrungs- oder
Anwendungsortes diejenige Lösung auswählen, deren Zusammensetzung am zweckmäßigsten
ist.
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Im folgenden werden einige Beispiele von Anwendungsweisen der Erfindung
beschrieben. Beispiel l Es wurden im Laboratorium systematische Löschversuche an
Bränden von Schwefelkohlenstoff mittels einer Vorrichtung durchgeführt, die ein
wahres und auch hinsichtlich seiner Ausmaße korrektes Abbild eines solchen Brandes
ergibt, wie er im Freien bzw. bei vollem Luftzutritt auftreten kann. Bei diesen
Versuchen wurde ein Gefäß von 1 m Durchmesser und 20 cm Höhe benutzt, das derart
aufgestellt war, daß sein Boden horizontal lag. Die Versuchsbedingungen im Laboratorium
sind besonders schwer im Vergleich zu den Bedingungen bei Versuchen, welche im Freien
durchgeführt werden. Die Lösung wird nämlich durch Luft zerstäubt, welche die Verbrennung
begünstigt, und infolge der für eine Laboratoriums-Vorrichtung vorgeschriebenen
Bedingungen ist der Auftreffwinkel des versprühten oder zerstäubten Strahles der
Lösung derart, daß sich eine starke Turbulenz des brennenden Produktes ergibt, wodurch
die Ausbildung einer Schutzschicht des Salzes über dem Brandherd verhindert wird.
Diese Laboratoriumsversuche gestatten es demnach, die günstigsten Konzentrationen
der Lösungen zu bestimmen, aber für praktische Löschvorgänge sind die anwendbaren
Konzentrationsgrenzen tatsächlich wesentlich ausgedehnter als diejenigen, die sich
bei den Laboratoriumsversuchen ergeben.
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In diesen Laboratoriumsversuchen wurden wäßrige Lösungen, die je Liter
50 bis 700 g Kalium-n-butyrat enthielten, hinsichtlich ihrer Löschwirkung unter
den folgenden Bedingungen geprüft: Der Schwefelkohlenstoff wird angezündet, man
läßt ihn sodann während 30 Sekunden brennen; danach wird der Brandherd mit der Lösung
besprüht, und es wird die für das Löschen des Brandes notwendige Zeit gemessen.
Anschließend wird das Feuer erneut gezündet, nach 15 Sekunden Brenndauer erneut
mit der Lösung besprüht und wiederum die Löschzeit gemessen. Dieses erneute Zünden
und Löschen wird zehnmal nacheinander wiederholt.
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Mit Lösungen, die je Liter 200 g des n-Butyrats enthalten, konnte
der Brand bei fünf Versuchen nur zweimal gelöscht werden; die mittlere Löschzeit
bei den beiden gelungenen Löschversuchen betrug 49 Sekunden bei der Löschung nach
der ersten Zündung und 2 bis 7 Sekunden für die Löschungen nach den weiteren Zündungen.
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Die folgende Zusammenstellung enthält die mittleren Löschzeiten in
Sekunden bei fünf Versuchen mit Löschlösungen, deren Gehalt an n-Butyrat jeweils
300, 400 und 500 g je Liter betrug. Die erste Spalte der Zeitangaben gibt die Löschzeiten
nach der erstmaligen Zündung (Zd) und die folgenden mit 1 bis 10 numerierten Spalten
enthalten die Löschzeiten für die aufeinanderfolgenden Wiederzündungen.
Konzentration Zd 1 2 3 4 5 6 8 9 10 |
der Lösung |
300 g/1 . . . . . . . . . . . . 22 3 , 2 3 2 2 2,5 2 1,5 1,5
2 |
400 g/1 . . . . . . . . . . . . 23,5 17 7,5 9 8 8 5 3 4 3,5
3 |
500 g/1 . . . . . . . . . . . . 11 7,5 3 1,0 5,5 4,5 10 4,5
2 3 6 |
Mit Lösungen, die je Liter 600 und 700 g des n-Butyrats enthielten, konnte der Brand
des Schwefelkohlenstoffes nicht gelöscht werden.
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Versuche im Freien haben die Ergebnisse der Laboratoriumsversuche
bestätigt; die Lösung mit 200 g n-Butyrat je Liter war jedoch im Freien wesentlich
wirksamer als im Laboratorium. Beispiel 2 In ein Gefäß von 80 cm Durchmesser und
20 cm Höhe, dessen Boden horizontal lag, wurden 101 Schwefelkohlenstoff gegossen,
den man nach dem Anzünden 1 Minute lang brennen ließ. Dann wurde der Brand mit einer
zerstäubten Lösung bekämpft,
die je Liter 500 g Kaliumpropionat
und 2 Gewichtsprozent eines Netzmittels'enthielt, das ein quaternäres Ammoniumsalz
ist. ' .
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Die zum Löschen dieses Brandes erforderliche Zeit war 10 Sekunden.
Bei drei anschließenden erneuten Zündungen und einer jeweils folgenden Brenndauer
von 30 Sekunden wurden Löschungen nach jeweils 10,3 und 3 Sekunden erzielt.
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Wenn man zu der genannten Löschflüssigkeit 10% Isopropanol zugab,
betrug die Löschzeit nach der erstmaligen Zündung 3 Sekunden; nach dem ersten Wiederzünden
war die Löschzeit 2 Sekunden und es war darauf nicht mehr möglich, den in dem Gefäß
zurückgebliebenen Schwefelkohlenstoff erneut anzuzünden. , Beispiel 3 Der Versuch
wurde entsprechend dem Beispie12, aber mit einer Löschflüssigkeit durchgeführt,
in der das Kaliumpropionat durch Kalium-n-valerat in einer Menge von 125g je Liter
der Lösung ersetzt wurde.
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Man erzielte die erste Löschung in 9 Sekunden und die drei folgenden
Löschungen jeweils in 11,2 und 3 Sekunden.
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Nach Zugabe von 501, Isopropanol zu der obengenannten Lösung
erreichte man die erste Löschung bereits in 5 Sekunden und die folgende in 3 Sekunden;
anschließend war ein erneutes Zünden nicht mehr möglich.
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Beispiel 4 Bei diesen Versuchen wurde in der gleichen Weise gearbeitet
wie im Beispiel 2. Es wurden drei Versuchsreihen mit Lösungen durchgeführt, die
je Liter 500 und 300 g Kalium-n-butyrat (B), ein Netzmittel (NM) in Form einer quaternären
Ammoniumverbindung undbei zwei Versuchsreihen - Isopropanol (I) enthielten. Die
folgende Zusammenstellung zeigt die mittleren Löschzeiten, die in jeder Versuchsreihe
festgestellt wurden.
Löschzeiten Weitere Zündungen |
Verwendete Lösung für erstmalige |
Zündung Löschzeiten |
in Sekunden Anzahl I in Sekunden |
I |
500 g/1 B + 2 % NM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 30 5 10 bis 15 |
500 g/1 B + 2% NM + 100/, 1 . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . 2 1 5 |
300 g/1 B + 1% NM + 10% I . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 2 1 ! 2 |
Es sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß bei Verwendung der Lösungen, die Isopropanol
enthielten,
das erneute Zünden nach der zweiten Löschung unmöglich war.
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Beispiel s Unter Verwendung der Versuchsvorrichtung, wie sie im Beispiel
1 geschildert ist, wurden Löschversuche an Benzinbränden durchgeführt, bei denen
unter den gleichen Bedingungen gearbeitet wurde, d. h. mit einer Brenndauer von
30 Sekunden nach dem erstmaligen Anzünden und 15 Sekunden nach jedem folgenden erneuten
Zünden.
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1 Die in der folgenden Zusammenstellung enthaltenen Werte stellen
die mittleren Löschzeiten aus fünf Versuchen dar, und zwar sowohl für das Löschen
nach der erstmaligen Zündung als auch für das Löschen nach acht aufeinanderfolgenden
weiteren Zündungen.
Löschzeiten in Sekunden |
Yerwendete Lösung erstmalige bei acht |
Zündung we!teren |
Zündung ';Zündungen |
50 g/1'Kalium-n-valerät .... 2 1 bis 5 |
100 g/1:Kalium-n-valerit .... 0,5 0,5 |
100 g/1:Kalium-n-butyr!at , . . . 0,5 bis 1 0,5 bis 1 |
50 g/1'Kalium-n-butyrat .... 3 1,5 bis 3 |
100 g/1 Kaliumisobutyrat ... 0,5 bis 1 0,5 bis 1 |
100 g/1 Kalium-propionat.... 3 2 bis 3 |
Beispiel 6 Es wurden drei Versuchsreihen unter den folgenden '$edingungen durchgeführt:
' . In ein Blechgefäß mit
80 cm Durchmesser und 20 cm Höhe wurden 101 »Essente
Ft gegossen, die man nach dem Anzünden 1 Minute lang brennen ließ. Dann wurde der
Brand unter Verwendung eines Feuerlöschers bekämpft, der 91 der Löschlösung enthält,
und diese bei sämtlichen Versuchen unter jeweils gleichen Bedingungen hinsichtlich
der in der Zeiteinheit versprühten Lösungsmenge und des Versprühungsdruckes auf
den Brandherd spritzt.
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Eine erste Versuchsreihe wurde mit einer Lösung durchgeführt, die
je Liter 200 g Kaliumpropionat enthielt. Die mittlere Löschzeit war 30 Sekunden.
Es war nicht möglich, zwei aufeinanderfolgende Löschungen durchzuführen, ohne das
Löschgerät erneut zu füllen oder nachzufüllen.
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Bei einer zweiten Versuchsreihe mit einer Lösung, deren Konzentration
an Kaliumpropionat die gleiche war, die aber außerdem 2 Gewichtsprozent Isopropanol
enthielt, lag die mittlere Löschzeit zwischen 5 und 6 Sekunden, in zehn Einzelversuchen
konnten mit einer Füllung des Löschgerätes fünfmal zwei Löschungen, zweimal drei
Löschungen und dreimal vier Löschungen durchgeführt werden.
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Beispiel ? Es wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel
6 gearbeitet, wobei jedoch das »Essente F« durch einen Super-Automobilkraftstoff
ersetzt wurde.
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Für die Löschung wurde eine Lösung benutzt, die je Liter 200 g Kaliumpropionat
und 2 Gewichtsprozent denaturierten Alkohol enthielt.
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Mit einer einzigen Füllung des Löschgerätes wurden in allen Fällen
wenigstens drei Löschungen erzielt. Die mittleren Löschzeiten betrugen 3 bis 4 Sekunden.
Beispiel 8 In ein rundes Gefäß von 80 cm Durchmesser und 20 cm Höhe, dessen Boden
horizontal lag, wurden
101 Schwefelkohlenstoff gegossen; sodann
wurden alte Textilien hineingelegt und darüber Holzstücke aufgeschichtet. Nach dem
erstmaligen Zünden ließ man das Ganze 2 Minuten lang brennen, wonach der »Scheiterhaufen«
vollständig in kräftigen Flammen stand. Auf diesen Brandherd wurde eine Lösung versprüht,
die je Liter 300 g Kalium-n-butyrat, 100 g Tetrakaliumpyrohphosphat, 100/0 Isopropanol
und 117, eines Netzmittels in Form eines Amins enthielt, das eine lange,
mit Oxyäthyl substituierte Kette hat.
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Die zum Löschen des Brandes erforderliche Zeit war 3 Sekunden. Nach
erneutem Anzünden und einer Brenndauer von 30 Sekunden war die Löschzeit 2 Sekunden.
Nach dieser zweiten Löschung war ein erneutes Anzünden nicht mehr möglich.