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Vorrichtung zur Fixierung der Öffnungsstellung einer Ventilnadel für
Hochdruck-Farbspritzpistolen Bei Hochdruck-Farbspritzpistolen wird die Zerstäubung
des Mediums (z. B. Farben und Lacke) ohne Hilfe von Preßluft vorgenommen. Das Spritzgut
wird der Pistole unter hohem Druck zugeführt. Die angewendeten Arbeitsdrücke liegen
zwischen 100 und 150 atü. In der Ventilkammer der Pistole werden diese
hohen Drücke gespeichert, indem einerseits ein Nadelventil und andererseits eine
Stopfbuchse den Austritt des Mediums verhindert.
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Sobald durch Betätigung des Abzugshebels die Ventilnadel gezogen wird,
tritt das Medium in die Zerstäuberdüse ein. Beim Austritt aus der Zerstäuberdüse
bildet sich infolge Expansion des hochgespannten Mediums der Spritzstrahl. Auf die
Dauer des Spritzvorganges ist eine erhebliche Kraft erforderlich, um den Abzugshebel
in gezogener Stellung zu halten. Die Schließkräfte für das Nadelventil liegen im
Durchschnitt bei 8 kg, je nach Durchmesser der Nadel und der angewendeten
Drücke.
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Bei einem gebräuchlichen Übersetzungsverhältnis von 1: 2 für
den Abzugshebel muß der Zeige- und Mittelfinger des Spritzers 4 kg Druck
aufnehmen. Diese Belastung kann er aber auf die Dauer nicht aushalten, wenn nicht
eine Vorrichtung besteht, welche die Ventilnadel in der geöffneten Stellung fixiert.
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Eine derartige Vorrichtung zur Nadelfixierung ist zwar bereits bekannt,
aber die Funktionssicherheit und Lebensdauer derselben ist nicht sehr groß. Auch
kommt es vor, daß man sich bei der Bedienung der Vorrichtung den Finger einzwickt
und dabei die Haut verletzt.
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Die Gefahr des ungewollten Selbstausrastens ist außerdem sehr leicht
gegeben.
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Es handelt sich bei dieser bekannten Vorrichtung um eine Mörmig gebogene
Raste, die zwischen dem Abzugshebel, unterhalb des Druckpunktes für den Nadelbolzen,
beweglich gelagert ist. Das eine Ende des Z-fönnigen Hebels wird mit dem Zeigefinger
nach unten gedrückt, dabei rastet das andere Ende des Hebels in eine Aussparung
an der äußeren Führungsbuchse des Nadelbolzens ein. Da die Aussparung an der Führungsbuchse
in Richtung zur Ventilnadel steil abfällt, während diese in Richtung des Pistolengriffes
in einem flachen Winkel verläuft, geschieht das Ausrasten dadurch, daß der Abzugshebel
in Richtung Pistolengriff weiterbewegt wird.
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Erfindungsgemäß wurde eine Nadelfixierung entwickelt, die absolut
sicher funktioniert, bei welcher aber ein ungewolltes Selbstausrasten ausgeschlossen
ist und Verletzungen der Haut nicht vorkommen. Außerdem ist die Vorrichtung berührungssicher
gekapselt und deswegen auch weitgehenst vor Verschmutzung geschützt.
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F i g. 1 der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer
Hochdruck-Farbspritzpistole mit der Vorrichtung für die Nadelfixierung gemäß der
Erfindung. Die Einzelteile und die Funktion der Vorrichtung werden wie folgt beschrieben:
Der Hauptkörper 1 ist mit dem Ventilkopf 2 durch die Anzugsmutter
10 verschraubt. Die Ventilverschraubung 3 mit der Ventilnadel 4 verschließt
die Ventilkammer 2 a auf der Düsenseite. Auf der Stopfbuchsenseite dichten die Stopfbuchseneinlagen
8 hu
Zusammenwirken mit der Stopfbuchsenverschraubung 9 die Ventilnadel
4 gegen die Hebelseite ab. Das hintere Ende der Ventilnadel 4 ist mit einem Gewinde
versehen. Damit ist die Ventilnadel 4 mit dem Nadelbolzen 13 fest verbunden
und durch die Nadelmutter gekontert. Das hintere Ende des Nadelbolzens
13 ist gabelförmig ausgebildet. In dieser gabelförinigen Aussparung ist eine
Sperrklinke 14 auf einem Sperrklinkenbolzen 15 drehbar gelagert. Die Sperrklinke
14 ist an der zur Ventilnadel 4 gerichteten Seite nasenförmig ausgebildet, während
das rückseitige Ende eine schräg zur Planfläche des Druckbolzens 16 geneigte
Fläche bildet, die aus dem Gabelende des Nadelbolzens 13 herausragt. Durch
die Kraft der Bolzenfeder 17 wird der Druckbolzen 16fest auf dasuntereEndederschrägenSperrklinkenfläche
gedrückt. Damit entsteht an der Sperrklinke 14 die Wirkung eines zweiarmigen Hebels
mit dem Bestreben, die Nase der Sperrklinke 14 aus der gabelförinigen Ausnehmung
des Nadelbolzens 13 herauszudrücken. In der Ruhelage, wie sie F i
g. 1 darstellt, ist die Sperrklinke 14 in der Rasterbuchse 18 gegen
das Ausweichen gesperrt. Bewegt man den Abzugshebel 11 in Richtung Pistolengriff,
so springt die Sperrklinke 14 beim Verlassen der Rasterbuchse 18
aus ihrer
Ruhelage nach der Gabelaußenseite zwischen
Rasterbuchse
18 und Schieberbuchse 19 gemäß der Darstellung in F i g. 2.
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Bei Entspannung des Abzugshebels 11 rastet die Nase der Sperrklinke
14 auf der Ringfläche der Rasterbuchse 18 auf und verhindert somit, daß sich
das Ventil wieder schließt. Will man das Ventil wieder schließen, so wird der Abzugshebel
11 weiter in Richtung Pistolengriff gezogen, bis ein Anschlag des Druckbolzens
16 an der Federverschraubung 22 erfolgt. Während der Rückwärtsbewegung schiebt
sich der nasenförmige Vorsprung der Sperrklinke 14 in die Schieberbuchse
19. Letztere kann nicht ausweichen, weil sie von der Bolzenlagerbuchse 21
an einer weiteren Rückwärtsbewegung gehindert wird. Damit entsteht die Lage wie
in F i g. 3 dargestellt. Wenn man den Abzugshebel 11 wieder losläßt,
so geht der Nadelbolzen 13 mitsamt der Schieberbuchse 19 wieder in
die Ruhelage zurück. Die Schieberbuchse 19
macht deshalb die Bewegung des
Nadelbolzens 13
mit, weil durch die Spreizwirkung der Sperrklinke 14 die Federkraft
der Schieberfeder 20 überwunden wird. Noch bevor die Schieberbuchse 19 an
die Rasterbuchse 18 anschlägt, gleitet die Nase der Sperrklinke 14 in die
Bohrung der Rasterbuchse 18
(F i g. 4). Dabei wird die Spreizwirkung
in der Schieberbuchse 19 wiederaufgehoben, und die Schieberfeder 20 drückt
die Buchse wieder in die Ruhelage gemäß der Darstellung in F i g. 1.
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Für die leichtere Einstellung der Rasterwege ist auf dem Nadelbolzen
13 eine Einstichmarke 23 angebracht. Wenn die Einstichmarke
23 ungefähr 1 mm von der äußeren Kante der Rasterbuchse
18 entfernt ist, so ist die Vorrichtung in der Ruhelage richtig eingestellt.
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Will man dagegen die Vorrichtung außer Funktion setzen, weil der Abzugshebel
nicht von Hand, sondern über einen mechanisch gesteuerten Nocken betätigt werden
soll, so wird das Gewinde der Ventilnadel 4 so lange aus dem Gewinde des Nadelbolzens
13 herausgedreht, bis die Einstichmarke 24 in etwa 1 mm Entfernung
von der Rasterbuchsenaustrittskante zu liegen kommt. In dieser Stellung wird die
Sperrklinke des Nadelbolzens dauernd von der Schieberbuchse 19 überdeckt,
und die Wirkung der Sperrklinke ist somit ausgeschaltet. F i g. 5 zeigt die
isometrische Projektion des gabelförmigen Nadelbolzenkörpers mit der in der Gabel
gelagerten Sperrklinke. Links neben der Darstellung in F i g. 1 sind noch
die Düsendichtung 5, die Zerstäuberdüse 6 und die überwurfmutter
7 dargestellt. An den unteren Gewindestutzen des Ventilkopfes 2 wird der
Hochdruckschlauch zur Pumpe angeschlossen.