DE1188563B - Vorrichtung zum Umlenken und gleichmaessigen Verteilen des staubhaltigen Rohgasstromes in einem abgewinkelten Zustroemkanal fuer elektrostatische Staubabscheider - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

BOId

Deutsche Kl.: 12 e-5

Nummer: 1188 563

Aktenzeichen: M 48682III/12 e

Anmeldetag: 13. April 1961

Auslegetag: 11. März 1965

Es sind Anordnungen von Leitgittern zur gleichmäßigen Verteilung von Gasen und Dämpfen bei Umlenkung der Strömung um 90° und gleichzeitiger, beispielsweise zwei- bis zehnfacher Querschnittserweiterung des gas- oder dampfdurchströmten Raumes bzw. Kanals bekannt. Dabei sind in der Diagonalen des Umlenkwinkels senkrecht zur Anströmrichtung des Gases treppenförmig parallele Umlenkflächen angeordnet. Die Feinverteilung erfolgt dabei durch ein in Strömungsrichtung der umgelenkten Strömung hinter den parallelen Umlenkflächen angeordnetes Schlitzgitter. Von Vorrichtungen dieser Art wird auch bei elektrostatischen Staubabscheidern Gebrauch gemacht. So ist es bekannt, zur gleichmäßigen Verteilung von Gasen und Dämpfen bei Umlenkung der Gase und Dämpfe in die Vertikale unter gleichzeitiger, beispielsweise dreifacher Querschnittserweiterung des gas- oder dampfdurchströmten Raumes, insbesondere bei elektrostatischen Vertikalentstaubern, in Richtung der Diagonalen an der Umlenkstelle gleichmäßig gestaffelte und über den Eintrittsquerschnitt gleichmäßig verteilte, lotrecht stehende ebene Lamellen anzuordnen, die mit ihren unteren Kanten auf der zwischen dem oberen Rand des Gaseinlasses und dem gegenüberliegenden oberen Rand des Staubbunkers gedachten Diagonalebene aufsitzen.

Darüber hinaus ist es bekannt, bei elektrostatischen Entstaubern zur Gleichrichtung der Gasströmung durchbrochene Wände in die gasdurchströmten Kanäle oder Räume einzubauen, die aus zwei kreuzweise übereinandergelegten Rosten aus im Querschnitt prismatischen Stäben bestehen, wobei die zwischen den sich kreuzenden Roststäben frei bleibenden Öffnungen auf die Gasströmung gleichrichtend wirkende Kanäle bilden. Für die Umlenkung von Gasströmungen sind diese Vorrichtungen nicht zu verwenden.

Neben der Schwierigkeit der Gleichrichtung der Gasströmung und der gleichmäßigen Umlenkung tritt insbesondere bei elektrostatischen Staubabscheidern das Problem der Homogenität des staubhaltigen Gases auf. Diese Homogenität wird durch die Massenträgheit des Staubes gestört. Infolge größerer Massenträgheit werden sich Staubteilchen bei der Umlenkung an den angeströmten Flächen der Lamellen anreichern, so daß beim Austritt aus dem Lamellengitter keine gleichmäßige Verteilung der Staubkonzentration in der Strömung vorhanden ist.

Um mit einer Vorrichtung zum Umlenken und Verteilen des staubhaltigen Gasstromes in einem abgewinkelten Zuströmkanal mit von der Umlenkstelle Vorrichtung zum Umlenken und gleichmäßigen
Verteilen des staubhaltigen Rohgasstromes in
einem abgewinkelten Zuströmkanal für elektrostatische Staubabscheider

Anmelder:

Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,

Frankfurt/M., Reuterweg 14

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Otto Güpner, Offenbach/M.

an sprunghaft auf ein Mehrfaches erweitertem Querschnitt für elektrostatische Staubabscheider, die aus einem in der Diagonalen des Umlenkwinkels angeordneten Leitgitter aus ebenen, parallel zur umgelenkten Strömungsrichtung gestaffelt stehenden Gitterlamellen besteht, auch eine möglichst homogene Verteilung der Staubkonzentration in der Strömung vor Eintritt in die Abscheidezone zu erreichen, ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der abströmseitige Rand der Gitterlamellen durch parallele Einschnitte in Zungen aufgespalten ist, die alternierend nach beiden Seiten der Lamellenebene unter einem spitzen Winkel abgebogen sind. Versuche haben bestätigt, daß durch diese Maßnahme eine Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades erzielt wird.

An Hand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Anwendung bei Umlenkung der Strömung in der Vertikalebene näher erläutert.

Fig. 1 zeigt das bekannte Leitgitter mit einem nachgeschalteten Lochblech, das zur Verbesserung der Staubgasverteilung auf den erweiterten Kanalquerschnitt dient und erfindungsgemäß durch die Anordnung nach den Fig. 2 und 3 ersetzt wird, wobei

F i g. 2 einen Seitenriß nach der Schnittlinie Π-Π der Fig. 3 darstellt, die ihrerseits eine Draufsicht ist;

F i g. 4 veranschaulicht eine einzelne Gitterlamelle nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung.

In sämtlichen Figuren sind mit c die bekannten Gitterlamellen des Leitgitters und mit d und e die erfindungsgemäß auf der Abströmseite des Leitgitters an den Rändern der Lamellen c abgewinkelten Zungen bezeichnet, deren alternierende Stellung nach beiden Seiten der Lamellenebene aus dem Grundriß

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in F i g. 3 hervorgeht und insbesondere aus F i g. 4 ersichtlich ist.

Als Beispiel für die Abmessung der erfindungsgemäßen Leitgitteranordnung seien die folgenden Maße genannt:

Der Abstand t der Gitterlamellen c untereinander beträgt etwa 300mm, die Höhen der Gitterlamellen c ist ebenfalls 300 mm und die Länge / der erfindungsgemäß abgewinkelten Zungen d und e 150 mm. Die mit α bezeichnete Abwinkelung der Zungen d und e beträgt etwa 30°. Mit dieser neuartigen Ausbildung des Leitgitters wird die bekannte Nachschaltung eines Gleichrichter-Lochbleches gemäß Fig. 1 überflüssig und dadurch der Nachteil solcher Lochbleche beseitigt, der darin besteht, daß der herabfallende Staub bei waagerechter Anordnung des Lochbleches die Löcher verstopft. Die steile Anordnung der abgewinkelten Zungen d und e läßt aber auch bei abwärts gerichteter Strömung auftreffenden Staub mit Sicherheit abrutschen. ao

Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellte Gasführung mit horizontaler Anströmung und rechtwinkliger Umlenkung nach unten beschränkt; sie kann in beliebiger Richtung in einer vertikalen oder horizontalen Ebene erfolgen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Umlenken und gleichmäßigen Verteilen des staubhaltigen Gasstromes in einem abgewinkelten Zuströmkanal mit von der Umlenkstelle an sprunghaft auf ein Mehrfaches erweitertem Querschnitt für elektrostatische Staubabscheider, bestehend aus einem in der Diagonalen des Umlenkwinkels angeordneten Leitgitter aus ebenen, parallel zur umgelenkten Strömungsrichtung gestaffelt stehenden Gitterlamellen, dadurch gekennzeichnet, daß der abströmseitige Rand der Gitterlamellen (c) durch parallele Einschnitte in Zungen (d, e) aufgespalten ist, die alternierend nach beiden Seiten der Lamellenebene unter einem spitzen Winkel («) abgebogen sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 850595, 856 980,
   942626.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   509 518/389 3.65 © Bundesdruckerei Berlin