DE1188236B - Amphoteres Reinigungsmittel - Google Patents
Amphoteres ReinigungsmittelInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
ClId
Deutsche Kl.: 23 e - 2
Nummer: 1188 236
Aktenzeichen: F 38522IV a/23 e
Anmeldetag: 11. Dezember 1962
Auslegetag: 4. März 1965
Schäumende Reinigungsmittel, die z. B. für Shampoos Verwendung finden, dürfen neben einer
sehr guten Schaumwirkung auch in hartem Wasser eine nicht zu starke entfettende Wirkung besitzen,
damit die Haut wohl gereinigt, aber nicht übermäßig entfettet wird.
Es ist bereits bekannt, amphotere Produkte der allgemeinen Formel
R—NH- (CH2X- SO3Me
als Schaumstabilisatoren in Kochwaschmitteln zu verwenden. Auch wurden Mischungen, die diese
Substanz enthalten, als Netzmittel verwendet. Die Verbindungen sind in Wasser äußerst schwer löslich
und zeigen eine sehr geringe Schaumentwicklung.
Es ist weiterhin bekannt, daß substituierte organische Aminosulfonsäuren der allgemeinen Formel
R1-N-R3-SO3H
Amphoteres Reinigungsmittel
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Manfred Boldt, Kelkheim (Taunus);
Dr. Rudolf Wirtz, Frankfurt/M.-Unterliederbach; Dr. Günther Täuber, Eddersheim/M.
R,
bzw. ihre Salze eine gute Schaumwirkung in hartem Wasser besitzen und als Haarwaschmittel geeignet
sind. R1 steht für einen mindestens 8 Kohlenstoffatome enthaltenden Kohlenwasserstoffrest, R2 bedeutet
einen Hydroxylgruppen tragenden aliphatischen Rest, und R3 stellt einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
dar.
Es wurde gefunden, daß amphotere Verbindungen der allgemeinen Formel
R1—N—CH—CH2SO3Me
wobei R1 einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
von 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 14 Kohlenstoffatomen, R2 einen aliphatischen oder cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffrest von 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, R3 Wasserstoff
oder einen niedermolekularen Alkylrest und Me ein einbasisches Kation bedeutet, als stark schäumende
Reinigungsmittel verwendet werden können. Sie übertreffen die bisher bekannten Produkte durch ihre
bessere Netz- und Baumwollwaschwirkung sowie durch das bessere Kalkseifendispergiervermögen. Sie
besitzen ferner auch in hartem Wasser eine sehr gute Waschwirkung gegenüber Wolle mit Pigmentanschmutzung,
während die entfettende Wirkung auf Wolle und damit auf Keratin allgemein nur mäßig
gut ist. Zu erwähnen ist ferner, daß sie eine ausgezeichnete Härtebeständigkeit und Schaumkraft besitzen
und sich biologisch auch im Warburg-Test leicht abbauen lassen.
Die Löslichkeit der Verbindungen wird durch Vergrößerung des Restes R2 in der Reihe
CH3-C2H5-ISO-C3H7
wesentlich besser, die Netzkraft vergrößert sich sowohl in saurer als auch in alkalischer Lösung, und
das Schaumvermögen steigt, insbesondere bei Belastung, an.
Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können wegen ihres sehr feinblasigen Schaumes vor allem
zur Herstellung stark schäumender kosmetischer Präparate eingesetzt werden, wie Shampoos, Zahnpasten
usw.
Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden amphoteren Reinigungsmittel können
durch Kondensation der entsprechenden höhermolekularen Alkylhalogenide oder -sulfate mit dem
Natriumsalz der entsprechenden N-alkylierten Alkylsulfonsäuren
in Gegenwart eines Kondensationsmittels, wie Kalium- oder Natriumcarbonat, oder durch Umsetzung der entsprechenden höhermolekularen
Dialkylamine mit einem Sulton hergestellt werden.
Die erffndungsgemäßen Verbindungen können auch in Kombination mit anderen oberflächenaktiven
Stoffen, sowohl anionischen wie kationischen, oder nichtionogenen Verbindungen verwendet wer-
509 517/460
den. Den Mischungen können außerdem Gerüstsubstanzen, wie beispielsweise Phosphate, Bleichmittel
und optische Aufheller, zugesetzt werden.
Gegenüber den Verbindungen, die am Stickstoffatom ein Wasserstoffatom tragen, zeigen die erfindungsgemäß
als Reinigungsmittel zu verwendenden Verbindungen, bei denen dieses Wasserstoffatom
durch einen Kohlenwasserstoffrest niederen Molekulargewichts ersetzt ist, wesentliche Vorteile. Dies
ergibt sich aus den nachstehend näher beschriebenen Versuchen, bei denen folgende Verbindungen in
Form ihrer Natriumsalze verglichen wurden:
N-Dodecyltaurin (1)
N-Dodecyl-N-methyltaurin (2)
N-Dodecyl-N-äthyltaurin (3)
N-Dodecyl-N-isopropyltaurin (4)
I. Schaumbeständigkeit
Die Schaumbeständigkeit wurde in O,l°/oiger geschmutztem Baumwollgewebe (m-Werte) durchLösung
durch die Schlagschaummethode nach Gott e geführt. Beide Versuchsreihen wurden einerseits
(DIN 53902) geprüft. Nach je 25 Schlägen wurde die in destilliertem Wasser, andererseits in hartem
Schaumhöhe gemessen, dann 5 Minuten stehen- 20 Wasser (15° dH) durchgeführt. Die erhaltenen
gelassen und wiederum gemessen (oM-Werte). Der Werte sind in der nachstehenden Tabelle 1 zusamgleiche
Versuch wurde unter Zusatz von an- mengefaßt:
Tabelle Schaum (in ecm)
oM | Destilliertes Wasser | mM | nach 5 Minuten | oM | 15° dH | mM | nach 5 Minuten | |
10 | nach 5 Minuten | _ | _ | 50 | nach 5 Minuten | 5 | _ | |
1 | 560 | _ | 400 | 260 | 420 | 40 | 300 | 250 |
2 | 540 | 430 | 450 | 340 | 420 | 410 | 250 | 200 |
3 | 630 | 420 | 560 | 420 | 520 | 360 | 390 | 300 |
4 | 500 | 450 | ||||||
II. Löslichkeit und Härtebeständigkeit
40
Auch in der Löslichkeit und Härtebeständigkeit zeigen sich die Produkte 2 bis 4 der Verbindung 1
überlegen. In der Tabelle 2 ist das Aussehen 0,l%iger Lösungen in Wasser verschiedener Härtegrade
(10, 20 und 35° dH) beurteilt:
Substanz | 10° dH | 20° dH | 35° dH |
1 2 3 4 |
aus kristallisiert klar klar klar |
aus kristallisiert klar klar klar |
aus- kristallisiert klar klar klar |
III. Wollstückwäsche
10° dH | Entfettung | |
neutral | ||
Substanz | 1,0 | |
_ | ||
1 | 38 | |
2 | 31 | |
3 | 29 | |
4 | ||
10° dH | ||
+ 2g Phosphatgemisch je Liter |
||
1,0 | ||
_ | ||
28 | ||
39 | ||
30 |
IV. Wollfeinwäsche
Das gleiche gilt für die Aufhellung (in Prozent) eines mit Talg, Mineralöl und Straßenschmutz verunreinigten
Gewebes. Die im Launderometer bei 1 g WAS je Liter gemessenen Werte für destilliertes
Wasser und solches von 15° dH gehen aus Tabelle 4 hervor:
Tabelle 4
Tabelle 4
Bei der Wollstückwäsche wird die Entfettung einer mit Mineralöl verschmutzten Wolle in Prozent gemessen.
Sowohl in neutralem hartem Wasser (10° dH) als auch unter Zusatz von Phosphat (1 g WAS je Liter) zeigen die erfindungsgemäßen
Dialkyltaurine eine überlegene Wirkung, wie sich aus Tabelle 3 ergibt:
Substanz | °/o Aufhellung | 15° dH |
destilliertes Wasser I | 11 | |
1 | 9 | 54 |
2 | 81 | 85 |
3 | 89 | 95 |
4 | 93 | |
Claims (1)
- Gegenüber dem in der deutschen Auslegeschrift 1020144 beschriebenen 2-(N-dodecyl-N-oxyäthyl)-aminoäthylsulfonsauren Natrium ergeben sich ähnliche Vorteile, die in der nachstehenden Tabelle 5 wiedergegeben sind:Tabelle 5
Kalkseifen-
dispergiervermögenNetzvermögen in Sekunden
für lg/1 WAS bei 50° C15° dH Baumwollwaschvermögen 15° dH destilliertes im Launderometer
mit lg/1 WAS
Aufhellung in %°/o Wasser 25 destilliertes 33 26 Wasser 33 Gemäß vorliegender Erfindung 4 bis 5 25 25 36 N-Dodecyl-N-isopropyltaurin 4 bis 5 25 27 N-Dodecyl-N-^-dimethyltaurin 5 bis 6 25 27 N-Dodecyl-N-isopropyl-ß-mefhyltaurin 76 25 18 Gemäß deutscher Auslegeschrift 73 14 1020144, Beispiel 2 12 bis 13 59 vobei R1 einen aliphatischen Kohlenwasserstoff- alkohollöslich 12 bis 13 58 17 •est von 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 14 Koh-
enstoffatomen, R2 einer, aliphatischen oderalkoholunlöslich 11 ;ycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest von 1 Patentanspruch: der all- ι ms 6, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, Verwendung von Verbindungen C 30 R3 Wasserstoff oder einen niedermolekularen gemeinen Formel
T>t Alkylrest und Me ein einbasisches Kation be R3 deutet, bzw. deren Salzen als amphotere Reini I gungsmittel. R1 — N—CH—CH2SO3Me I R2 509 517/460 2.65 Q Bundesdruckerei Berlin
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