DE1187243B - Verfahren zur Herstellung von halogen-substituierten aromatischen Aminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von halogen-substituierten aromatischen Aminen

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DE1187243B
DE1187243B DEP31514A DEP0031514A DE1187243B DE 1187243 B DE1187243 B DE 1187243B DE P31514 A DEP31514 A DE P31514A DE P0031514 A DEP0031514 A DE P0031514A DE 1187243 B DE1187243 B DE 1187243B
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John Richard Kosak
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EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche Kl.: 12q-3
Nummer: 1187 243
Aktenzeichen: P31514IVb/12q
Anmeldetag: 5. April 1963
Auslegetag: 18. Februar 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Reduktion von einkernigen aromatischen Nitrokohlenwasserstoffe^ die 1 oder 2 Chlor- oder Bromatome enthalten, zu den entsprechenden halogensubstituierten Aminen unter Verwendung von Wasserstoff und einem Platinkatalysator in Gegenwart bestimmter heterocyclischer Stickstoffbasen.
Die Herstellung von aromatischen Aminen durch Reaktion der entsprechenden Nitroverbindung mit einer teilweise hydrierten aromatischen Verbindung als Wasserstofflieferant in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators ist an sich aus der deutschen Patentschrift 881 658 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren sollen aber nur Nitroverbindungen eingesetzt werden, die frei von Halogenatomen sind; denn bekanntlich ist die katalytische Reduktion von halogensubstituierten Aminen schwierig wegen der während des Verfahrens stattfindenden weitgehenden Dehalogenierung. Beispielsweise stellen B a 11 ζ 1 e y und Phillips in »Journal of the American Chemical Society«, 68, 261 (1946), fest: »Die Entfernung des Halogens während der katalytischen Hydrierung von organischen Verbindungen ist eine bekannte Erscheinung«. Ferner: »Trotz gelegentlicher gegenteiliger Fälle halten die meisten Forscher den Halogenverlust bei katalytischen Hydrierungen für unvermeidlich«.
In der USA.-Patentschrift 2 791 613 wird festgestellt, daß Reduktionsverfahren »nicht allgemein zur Umwandlung von Halogennitrobenzolen zu Halogenanilinen geeignet sind, und zwar in erster Linie wegen der als Begleiterscheinung der Reduktionsreaktion auftretenden erheblichen Dehalogenierung«.
Beim Verfahren nach diesem Patent wird das Problem im Falle des m-Halogennitrobenzols umgangen, indem ein Komplexkatalysator aus Kupfer und Chrom verwendet wird. Aber dieser komplexe Katalysator erfordert besondere Bedingungen und ist außer auf m-halogenierte Benzole nicht allgemein anwendbar.
In der USA.-Patentschrift 2 772 313 wird ferner festgestellt, daß die bekannten Verfahren »sich nicht ganz zur Reduktion von halogenierten Nitrobenzolen mit Wasserstoff zur Herstellung von halogenierten Anilinen eignen«. Vorgeschlagen wjrd in dieser Patentschrift die Verwendung eines Rhodiumkatalysators zur Durchführung der Reduktion bei minimaler Dehalogenierung. Dieser Rhodiumkatalysator ist jedoch überaus teuer. Er kostet etwa das Vierfache .so eines vergleichbaren Platinkatalysators, und bei dem unter seiner Verwendung durchgeführten Verfahren Verfahren zur Herstellung von
halogen-substituierten aromatischen Aminen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. J. F. Fues,
Dipl.-Chem. Dr. H.-G. Eggert
und Dipl.-Phys. I. Grave,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
John Richard Kosak, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. April 1962 (185 8DO)
muß in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels gearbeitet werden.
Die britische Patentschrift 859 251 beschreibt die Reduktion von halogensubstituierten aromatischen Nitroverbindungen zu den entsprechenden Aminen in Gegenwart eines aus Platin auf Kohlenstoff bestehenden Katalysators und von Magnesiumoxyd (oder -hydroxyd) in geregelten Mengen zur Unterdrückung der Dehalogenierung.
Gemäß vorliegender Erfindung wurde nun gefunden, daß überraschenderweise die Bildung von dehalogenierten Produkten während der HerstelluHfg von halogensubstituierten aromatischen Aminen durch katalytische Reduktion von einkernigen aromatischen Nitrokohlenwasserstoffen mit 1 bis 2 Chloroder Bromatomen weitestgehend ausgeschaltet werden kann, wenn die Reduktion dieser Nitroverbindungen bei Temperaturen von 30 bis 1500C und Wasserstoffdrücken von wenigstens etwa 7 Atmosphären in Gegenwart der folgenden Stoffe durchgeführt wird:
509 509/340
3 4
a) eines Hydrierkatalysators auf Platinbasis in einer Lösungsmittel gewöhnlich nicht erforderlich ist. solchen Menge, daß pro 10 000 bis 100 000 Ge- Gegebenenfalls können jedoch auch Lösungsmittel wichtsteile der Nitroverbindung 1 Teil Platin verwendet werden, z. B. Wasser, niedere Alkanole vorhanden ist, und (Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol) und mit
b) einer cycloaliphatischen Stickstoffbase der all- 5 Wasser mischbare Äther (Tetrahydrofuran und gemeinen Formel Dioxan).
Der Platinkatalysator kann im wesentlichen aus
/CH2 CH2\ dem Metall selbst bestehen, oder das Metall kann auf
X\ rH /N einen inerten Träger, wie Ruß oder Diatomeenerde,
Crt2 Cri2 |0 aufgebracht sein. Das nicht auf einem Träger nieder-
in der X Sauerstoff oder N - R und R Wasser- geschlagene Metall wird zweckmäßig in Form von
stoff, einen Methyl- oder Äthylrest bedeutet, Platmoxyd (z. B. Adams-Katalysator) gebraucht das
unter den Bedingungen der Reduktion zum iem-
wobei die Menge der Stickstoffverbindung 0,01 bis teiligen aktiven Metall reduziert wird. Vorzugsweise
1,0 Mol pro MoI der Nitroverbindung entspricht. 15 werden Katalysatoren verwendet, die im wesentlichen
Vorzugsweise ist die cycloaliphatische Verbindung aus Platin auf Kohlenstoff als Träger bestehen.
durch X = O und insbesondere durch R = H defl- Trägerkatalysatoren können nach beliebigen bekann-
niert. Mit anderen Worten, Morpholin und alkyl- ten Verfahren hergestellt werden, z. B. a) Imprägnie-
substituierte Morpholine stellen eine bevorzugte ren des Trägers mit einer Platinsalzlösung durch
Untergruppe von cycloaliphatischen Stickstoffbasen 20 Verdampfen einer Lösung des Platinsalzes in Gegen-
dar, die für die Zwecke der Erfindung verwendet wart des Trägers oder b) Fällung von Platinhydroxyd
werden. in Gegenwart des Trägers durch Zugabe einer Platin-
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß chloridlösung zu einer heißen Alkalilösung, in der
die cycloaliphatischen Amine der hier beschriebenen der Träger suspendiert ist. Bevorzugt wird ein Ver-
Art wirksam die Dehalogenierung unterdrücken, die 25 fahren, bei dem man Bicarbonat zu einer Lösung
normalerweise als Nebenreaktion in großem Um- von Platinchlorid in Wasser gibt, das suspendierten
fange während der katalytischen Reduktion von Kohlenstoff enthält, anschließend zur Fällung des
halogensubstituierten aromatischen Nitroverbindun- Platinhydroxyds erhitzt und den Katalysator ab-
gen stattfindet. Besonders wirksam ist Morpholin, filtriert, wie beispielsweise in der USA.-Patentschrift
das am meisten bevorzugt wird. 30 2 823 235 und in der britischen Patentschrift 859 251
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich in beschrieben. Dieser Katalysator, der das Platin als einfacher Weise ohne Schwierigkeiten in den üblichen Oxyd oder Hydroxyd enthält, kann als solcher verApparaturen durchführen. Es kann chargenweise wendet oder zuerst entweder durch Hydrierung oder oder kontinuierlich sowie mit oder ohne Lösungs- durch Behandlung mit einem chemischen Reduktionsmittel durchgeführt werden. Im allgemeinen setzt 35 mittel, wie Formaldehyd, zu metallischem Platin man die Nitroverbindung, den Katalysator und die reduziert werden.
cycloaliphatische Stickstoffbase in das Reaktions- Die Platinkomponente des Katalysators wird als gefäß ein. Dann wird Wasserstoff unter Druck in das entscheidend angesehen. Als Kohlenstoffträger für System eingeführt, wobei die. Reaktionsteilnehmer den Platinkatalysator kann jedes poröse oder nicht kräftig bewegt und auf die nachstehend genannten 40 poröse amorphe Material verwendet werden. Oleo-Temperaturen erhitzt werden. Die Reaktion wird als phile Kohlenstoffe haben den Vorteil erhöhter Redukvollendet angesehen, wenn die Analyse auf die Nitro- tionsgeschwindigkeiten, wie in der USA.-Patentverbindung zeigt, daß weniger als 0,2% nicht schrift 2 823 235 beschrieben. Diese sehr oleophilen reduziertes Material anwesend sind. Die Reduktions- Kohlenstoffe sind als Shawinigen-Acetylenruß oder masse wird zur Rückgewinnung des Katalysators 45 leitfähige Ofenruße bekannt. Jedoch können auch filtriert, und das gebildete Amin wird vom Reaktions- andere Kohlenstoffe verwendet werden, z. B. Ofenwasser abgetrennt und dann getrocknet. Das Amin ruße, wie die Produkte der Handelsbezeichnung kann durch Destillation weiter gereinigt werden, »Spheron Nr. 6«, »Philblack 0«, »Lampblack«, oder wenn ein extrem reines Produkt gewünscht wird. handelsübliche Aktivkohlen pflanzlichen oder tieri-
Die bei der Reduktion angewendeten Temperaturen 50 sehen Ursprungs, z. B. die Produkte der Handelsund Drücke können innerhalb weiter Grenzen liegen. bezeichnung »Norit«, »Darco G-60«.
Vorzugsweise wird bei Temperaturen im Bereich Normalerweise beträgt die Konzentration des von 50 bis 120°C gearbeitet. Temperaturen unter Platinmetalls auf dem Träger 0,5 bis 5%, vorzugsetwa 30°C und über etwa 1500C werden als unvorteil- weise etwa 1 Gewichtsprozent. Ein konzentrierter haft angesehen. Im allgemeinen werden die Betriebs- 55 Katalysator mit etwa 5 bis 10% Platin kann auf die temperaturen so gewählt, daß die Reaktionsmasse in der USA.-Patentschrift 2 823 235 und in der während der Reduktion flüssig ist. Sie sind ver- britischen Patentschrift 859 251 beschriebene Weise schieden je nach der zu hydrierenden Nitroverbin- hergestellt und anschließend zum Gebrauch verdünnt dung, der Menge der anwesenden cycloaliphatischen werden. Das Verhältnis von Nitroverbindung zu Stickstoffbase und der Art des gegebenenfalls ver- fo Platin wird gewöhnlich über 10 000 : 1 und unter wendeten Lösungsmittels. Die Reduktion wird vor- etwa 100 000 : 1 gehalten. Bei zu hohem Platinzugsweise bei Drücken von etwa 10 bis 40 at durch- anteil pflegt in unerwünschtem Maße Dehalogeniegeführt. Bei Drücken unterhalb von 7 at werden rung einzutreten. Andererseits muß die Katalysatornicht immer gute Ergebnisse erhalten, während menge genügend hoch sein, um annehmbare Redukhöhere Drücke ab etwa 50 at normalerweise unnötig 65 tionsgeschwindigkeiten zu erzielen. Vorzugsweise sind. werden Verhältnisse im Bereich von 25 000 bis
Ein wichtiges Merkmal und ein Vorteil des Ver- 75 000 : 1 angewendet.
fahrens ,gemäß der Erfindung besteht darin, daß ein Als Mittel zur Unterdrückung der Dehalogenierung
können gemäß der Erfindung ein oder mehrere cycloaliphatische Amine der oben angegebenen allgemeinen Formel, wie Piperazin, Morpholin oder deren N — Ci — C2-Alkylderivate, verw ndet werden. Geeignet sind Alkylderivate, wie N-Methylmorpholin, N-Äthylmorpholin, N-Methylpiperazin, N-Äthylpiperazin und Ν,Ν'-Dimethylpiperazin.
Diese Verbindungen sind zwar als Klasse für den genannten Zweck wirksam, sind sich jedoch in ihrer Wirksamkeit nicht gleich. Von herausragender Wirk- m samkeit in der Unterdrückung der Dehalogenierung während der Reduktion der halogensubstituierten aromatischen Nitroverbindungen ist Morpholin.
Die verwendete Menge des cycloaliphatischen Amins ist verschieden, und zwar in erster Linie in Abhängigkeit von der Art der zu reduzierenden Nitroverbindung und der gewünschten Wirkung. Im allgemeinen werden Mengen gebraucht, die ausreichen, um die Dehalogenierung zu unterdrücken und Azidität während der Hydrierung zu verhindern. Bei Molverhältnissen von cycloaliphatischem Amin zur Nitroverbindung von weniger als 0,01 : 1 wird die Dehalogenierung nicht immer im gewünschten Maße unterdrückt. Bei Verhältnissen oberhalb von 1,0 : 1 kann die Produktqualität nachteilig beeinflußt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen werden Verhältnisse von etwa 0,02 bis etwa 1:1, insbesondere unterhalb von 0,2 : 1, bevorzugt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auf die Reduktion von halogensubstituierten aromatischen Nitroverbindungen zu den entsprechenden halogensubstituierten aromatischen Aminen ohne wesentlichen Halogenverlust anwendbar. Besonders geeignet ist es zur Umwandlung der technisch wichtigen chlor- und bromsubstituierten Nitrobenzole und Nitroalkylbenzole, die bis zu 10 Kohlenstoffatome und 1 oder 2 Halogenatome enthalten, beispielsweise p-Nitrochlorbenzol, o-Nitrochlorbenzol, m-Nitrochlorbenzol, m-Nitrobrombenzol, 2-Chlor-4-nitrotoluol, 4-Chlor-2-nitrotoluoL 3-Chlor-4-nitroäthylenbenzol, 4-Brom-2-nitrotoluol, 2,4-Dichlornitrobenzol, 3,4 - Dichlornitrobenzol, 3,5 - Dichlornitrobenzol, 4 - Chlor - 6 - nitro - m - xylol, 3 - Chlor-4-nitropropylbenzol und 3-Chlor-4-nitrobutylbenzol.
Beispiel 1
45
In einen Autoklav aus korrosionsbeständigem Stahl, der mit Heizmantel, Schlangen zum Umlauf von Kühlwasser und Rührer versehen war, wurden eingesetzt: 400 Teile l-Nitro-3,4-dichlorbenzol, 4Teile Morpholin und 0,012 Teile Platin als Katalysatorpaste, bestehend aus Platinhydroxyd auf Shawinigan-Ruß, wobei die Platinmenge 1 Gewichtsprozent der feuchten Paste (Wasser) und 3 Gewichtsprozent auf Trockenbasis betrug. Die verwendete Morpholinmenge entsprach 0,023 Mol pro Mol Nitrokörper, die des Katalysators etwa 1 Teil Platin pro 33 000 Teile des Nitrokörpers.
Die Luft im Autoklav und in den Leitungen wird durch Eindrücken von Stickstoff und Entspannen des Drucks durch ein Ventilationssystem verdrängt. Der Stickstoff wird dann durch Wasserstoff verdrängt, der mehrmals hintereinander bis zu 24,8 at aufgedrückt und auf 0 at entspannt wird. Die Temperatur des Gemisches wird dann auf 700C erhöht, der Rührer in Gang gesetzt und der Wasserstoffdruck auf 24,8 at erhöht. Die Wasserstoffaufnahme verläuft schnell unter Wärmeentwicklung. Die Temperatur wird bei 80 ± 10°C gehalten, indem kaltes Wasser durch die Kühlschlangen umgewälzt wird. Der Autoklav wird nach einem Druckabfall von jeweils 0,55 kg wieder auf einen Wasserstoffdruck von 24,8 at gebracht. Wenn keine weitere Wasserstoffaufnahme mehr stattfindet, wird die Masse noch weitere 30 Minuten bei 8O0C und 24,8 at gehalten. Die Gesamtreduktionszeit beträgt 3 bis 4 Stunden.
Die heiße Reduktionsmasse wird dann filtriert. Man läßt das Filtrat absitzen, wobei die Temperatur 70 bis 85°C beträgt, und trennt die Schichten.
Die wäßrige Schicht wird auf 100 Teile verdünnt und analysiert. Sie hat einen pH-Wert von 7,7 und enthält 0,35% Chloridionen, entsprechend einer Dechlorierung von 0,12 Molprozent.
Die Dichloranilinschicht wird durch Erhitzen auf 100 ± 100C bei 20 mm Hg dehydratisiert, wobei praktisch reines Dichloranilin (99,7%) mit einem Erstarrungspunkt von 70,70C erhalten wird. Gegebenenfalls kann das Dichloranilin unter vermindertem Druck in Gegenwart von 2% Natriumcarbonat und 0,25 Gewichtsprozent Tetraäthylenpentamin auf die in der USA.-Patentschrift 2 911 340 beschriebene Weise destilliert werden, wobei 3,4-Dichloranilin in mehr als 90%iger Ausbeute erhalten wird.
Wenn bei diesem System Magnesiumoxyd als Mittel'zur Unterdrückung der Dehalogenierung auf die in der britischen Patentschrift 859 251 beschriebene Weise verwendet wird, erfolgt zwar eine weitgehende Unterdrückung der Halogenierung, aber es findet immer noch eine Dechlorierung in der Größenordnung von 0,83 Molprozent statt.
Wenn der Dehalogenierungsinhibitor weggelassen wird, ist der Anteil an dehalogeniertem Amin im Produkt so hoch, daß die katalytische Reduktion für die Herstellung des Dichloranilins nicht anwendbar ist.
Beispiel 2
Der im Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt, mit dem Unterschied, daß 3,5-Dichlornitrobenzol an Stelle des 3,4-Dichlorisomeren verwendet und die Reduktion bei 95 ± 5°C und einem Wasserstoffdruck von 35 at für 1 Stunde durchgeführt wird. 3,5-Dichloranilin wird in 95%iger Ausbeute als dehydratisiertes Produkt mit einer Reinheit von 98,4°/o (durch Nitratadsorption) und einem Erstarrungspunkt von 47,8 0C erhalten. Aus der Analyse der wasserlöslichen Produkte der Reaktion ergibt sich, daß das Ausmaß der Dehalogenierung etwa 0,2 Molprozent beträgt.
Beispiel 3
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise wird ein Gemisch aus 200 Teilen p-Nitrochlorbenzol, 20 Teilen Morpholin (0,18 Mol pro Mol Nitroverbindung) und 0,008 Teilen Platin (als Katalysatorpaste der im Beispiel 1 beschriebenen Art) bei ± 5 0C und einem Wasserstoffdruck von 35 at reduziert. Die p-Chloranlinschicht entspricht nach Dehydratisierung bei 90 ± 5°C und 20 mm Hg einer Menge von 151,3 Teilen. Sie hat einen Gehalt an säureunlöslichen Anteilen von 0,02% und eine Reinheit von 99,1%.
Auf Grund des Chloridgehalts der Wasserschicht des Reaktionsprodukts beträgt das Ausmaß der Dehalogenierung 0,3 Molprozent. Im Vergleich hierzu beträgt bei Weglassen des Morpholins das Ausmaß der Dehalogenierung wenigstens 2 Mol-
prozent bezogen auf die gebildete Anilinmenge, und das Reaktionsprodukt ist stark sauer. Dieser Zu stand kann eine weitere Dehalogenierung begünstigen. Wenn der vorstehend beschriebene Versuch mit 115 Teilen Morpholin entsprechend 1,04 Mol pro Mol p-Chlornitrobenzol wiederholt wird, findet Dehalogenierung in einem Umfang von weniger als 1 Molprozent statt.
Beispiel 4
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise wird ein Gemisch aus 100 Teilen Monochlornitrobenzol (etwa 65% p-Isomeres, 32% o-Isomeres und 3% m-Ispmeres), 1 Teil Morpholin (0,018 Mol pro Mol Nitroverbindung) und 0,004 Teilen Platin (in Form des im Beispiel 1 beschriebenen Trägerkatalysators) bei 75 ± 5°C und einem Wasserstoffdruck von 24,8 at reduziert Das Gemisch der gebildeten Chlor- aniline, das wie in den vorigen Beispielen abgetrennt wurde, ist im wesentlichen frei von dehalogeniertem Produkt (Anilin). Durch Analyse der Wasserschicht wird der Umfang der Dehalogenierung mit 0,44 Molprozent ermittelt.
Beispiel 5
Der im Beispiel 3 beschriebene Versuch wird mit einem Gemisch aus 100 Teilen p-Chlornitrobenzol, 2,5 Teilen Morpholin (0,045 Mol pro Mol Nitro verbindung) und 0,004 Teilen Platin als Platinoxyd (Adams-Katalysator) wiederholt. Der Umfang der Dehalogenierung beträgt 0,5 Molprozent. Erhalten wird p-Chloranilin in einer Ausbeute von 95,8%. Erstarrungspunkt = 68,5°C; Reinheit = 99,0%.
B e i s ρ i e 1 6 3-s
Ein Gemisch aus 100 Teilen 2-Chlor-4-nitrotoluol, 1 Teil Morpholin und 0,004 Teilen Platin (in Form des im Beispiel 1 beschriebenen Trägerkatalysators) wird bei 90 ± 100C und einem Wasserstoffdruck von 24,8 at auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise reduziert. Dehalogenierung findet nur in einem Umfang von 0,24 Molprozent statt. Erhalten wird reines 2-Chlor-4-aminotoluol in einer Ausbeute von 91% nach Destillation unter vermindertem Druck auf die in der USA.-Patentschrift 2 911340 beschriebene Weise.
Beispiel 7
Ein Gemisch aus 200 Teilen m-Bromnitrobenzol, 5 Teilen Morpholin und 0,008 Teilen Platin (in Form des im Beispiel 1 beschriebenen Trägerkatalysators) wird auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise bei 100 ± 5°C und einem Wasserstoffdruck von 35 at reduziert. Dehalogenierung findet in einem Umfang von 1,57 Mol statt Das als Produkt der Reaktion gebildete m-Bromanilin wird nach Destillation in einer Ausbeute von 90% erhalten.
Beispiel 8
Es wird die Wirkung einiger erfindungsgemäßer cycloaliphatischer Amine zur Unterdrückung der Dehalogenierung bei der katalytischen Reduktion von p-Chlornitrobenzol gezeigt. Gemische aus Teilen der Nitroverbindung, 1 Teil cycloaliphatischem Amin und 0,004 Teilen Platin in Form des Katalysators gemäß Beispiel 1 werden bei ± 5°C und einem WasserstofFdruck von 35 at reduziert. Die Ergebnisse sind nachstehend als Molprozent Dehalogenierung aufgeführt.
Dehalogenierungsinhibitor Dehalogenierung
Molprozent
Morpholin
N-Methylmorpholin
N-Äthylmorpholin
Piperazin
0,2
1,0
1,3
1,2

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von halogensubstituierten aromatischen Aminen durch katalytische Reduktion von einkernigen aromatischen Nitrokohlenwasserstoffen mit 1 bis 2 Chlor- oder Bromatomen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion der Nitroverbindungen bei Temperaturen von 30 bis 1500C, vorzugsweise 50 bis 1200C, und Wasserstoffdrücken von wenigstens etwa 7 bis 50 at, vorzugsweise 10 bis 40 at. in Gegenwart von
a) einem Platin-Reduktionskatalysator in einer Menge von 1 Teil Platin für 10 000 bis 100 000 Gewichtsteile, vorzugsweise 25 000 bis 75 000 Gewichtsteile der Nitroverbindung und
b) einer cycloaliphatischen Stickstoffbase der allgemeinen Formel
/CH2 — CH2x
x( ;n —R
XH2-CH/
in der X Sauerstoff oder N —R und R Wasserstoff, einen Methyl- oder Äthylrest bedeutet
in einer Menge von 0,01 bis 1,0 Mol der Stickstoffverbindung pro Mol der Nitroverbindung durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als cycloaliphatische Stickstoffbase Morpholin verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 881 658.
509 509/340 2. 65
ι Bundesdruckerei Berlin
DEP31514A 1962-04-09 1963-04-05 Verfahren zur Herstellung von halogen-substituierten aromatischen Aminen Pending DE1187243B (de)

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