DE1184837B

DE1184837B - Trenn- oder Erdungsschalter

Info

Publication number: DE1184837B
Application number: DES77861A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Helmut Kindler
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1962-02-02
Filing date: 1962-02-02
Publication date: 1965-01-07

Description

Trenn- oder Erdungsschalter Bekanntlich kann es bei Trenn- oder Erdungsschaltern vorkommen, daß die eingeschalteten Trennmesser bei hohen Strömen, insbesondere im Kurzschlußfall, infolge der Stromkräfte von selbst öffnen, wenn eine nach außen gerichtete Stromschleife vorliegt. Um dies zu verhindern, hat man bereits mechanische Sperren angebracht, die jedoch wegen der dadurch bedingten umständlichen Bedienung des Schaltgerätes nicht immer erwünscht sind. Es ist auch bekannt, Trennschalter mittels einer elektromagnetischen Einrichtung, bei der der Magnetanker beim Einschalten vom schwenkbaren Trennmesser an den Magnetkern gedrückt wird, zu verriegeln. Der Magnetanker legt hierbei durch ein Gestänge die Schalterwelle und damit die Trennmesser im Einschaltzustand fest. Diese Ausführung ist verhältnismäßig kompliziert und infolge des großen technischen Aufwandes wenig vorteilhaft.
Ferner ist es bekannt, die durch Stromschleifen hervorgerufene, auf die Trennmesser im Sinne einer Öffnung wirkende Kraft durch entsprechende Kompensationsschleifen aufzuheben. Diese Maßnahme bedingt bei höheren Strömen ebenfalls einen erheblichen Aufwand und ist auch nicht immer anwendbar, insbesondere dann nicht, wenn die Raumverhältnisse eine bestimmte Leitungsführung vorschreiben oder bei Trennschaltern mit angebautem Erdungsschalter eine weitere Stromschleife unvermeidbar ist. Bei einem anderen Schalter hat man dem Gegenkontakt eine besondere Verrastung beigeordnet, bei der Vorsprünge der Trennmesser in Vertiefungen eines besonderen Verrastungsgliedes eingreifen. Diese Verrastung ist relativ aufwendig und nur durch besondere Spreizmittel zu lösen. Schließlich ist es noch bekanntgeworden, im Gegenkontakt Ausnehmungen anzubringen, in welche rohrförmige, parallele, durch ihre Eigenfederung den Kontaktdruck sicherstellende Kontaktstücke in der Einschaltstellung einfallen können. Bei diesem Schalter ist zwar eine Verrastung der rohrförmigen Kontaktstücke am Gegenkontakt durch dessen Formgebung vorgesehen, der Schalter kann jedoch nicht die Aufgabe erfüllen, bei großen Stromkräften eine sichere Kontaktgabe zu gewährleisten, weil in diesem Fall an der Dauerkontaktstelle der Kontaktdruck entsprechend abnimmt. Am Gegenkontakt können die Stromkräfte außerdem nicht eine große wirksame Kontaktfläche im Sinne der Kontaktdruckerhöhung beeinflussen, sondern nur je eine linienförmige Kontaktzone.
Die Erfindung bezieht sich auf Trenn- oder Erdungsschalter mit die ortsfesten Kontaktstellen zwischen sich einklemmenden, schwenkbaren Doppeltrennmessern, die gegen selbsttätige Öffnung infolge elektrodynamischer Stromkräfte in der Einschaltstellung durch in Ausschaltrichtung wirksame Vorsprünge im Bereich des Gegenkontaktes verrastet sind. Sie befaßt sich mit der Aufgabe, die aufgezeigten Mängel zu beseitigen und die Verrastung so auszubilden, daß sie einfach gelöst werden kann und keine zusätzlichen Teile erforderlich sind. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Vorsprünge als abgeschrägte Kanten von als Kontaktflächen dienenden Vertiefungen des Gegenkontaktes ausgebildet sind, deren Rastwirkung in an sich bekannter Weise durch die Betätigungskraft beim Ausschalten überwindbar ist. Zum Festhalten der Doppelmesser in den Vertiefungen werden dabei die anziehenden elektrodynamischen Kräfte ausgenutzt. Die Vertiefungen in den festen Schaltstücken können sehr flach gehalten werden, z. B. etwa 0,5 mm tief, so daß die für das Einschalten des Erdungsschalters erforderlichen Kräfte nicht wesentlich vergrößert werden. In vorteilhafter Weise sind die die Doppelmesser in der Einschaltstellung haltenden Kräfte weitgehend unabhängig vom Reibungskoeffizienten. Sie werden im wesentlichen von der Steilheit der Flanken der Vertiefungen bestimmt. Versuche haben gezeigt, daß durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausbildung des Gegenkontaktes und durch Ausnutzung der großen anziehenden Kräfte auch bei hohen Kurzschlußströmen ein selbsttätiges Öffnen der Messer verhindert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung, die einen Trennschalter mit angebautem Erdungsschalter zeigt, erläutert. Auf dem geerdeten Grundrahmen 1 ist der Trennschalter 2, der in üblicher Art aus Stützer 3, 4 und Trennmesser 5 besteht, befestigt. Der Stützer 4 trägt den Gegenkontakt 6 des Erdungsschaltgerätes. Der Gegenkontakt 6 ist mit Vertiefungen 7 versehen, die schräge Flanken 12 aufweisen (Ab b. 2) und in denen das Doppelmesser 8 in der Einschaltstellung verrastet. Das Doppelmesser 8 ist auf der im Grundrahmen 1 drehbar gelagerten Welle 9 befestigt und kann in bekannter Weise unter Federdruck stehen. Vom Doppelmesser 8 wird mit dem Gegenkontakt 6 eine bei diesen Schaltgeräten unvermeidliche Schleife 10 gebildet; der Kurzschlußstrom J übt daher auf das Doppelmesser eine in A b b. 1 mit Pfeil 11 angedeutete öffnende Kraft aus. Diese Öffnungskraft kommt aber durch die von den abziehenden Stromkräften K (Ab b. 2) unterstützte Verrastung des Doppelmessers 8 in den Vertiefungen 7 nicht zur Wirkung. Wie bereits erwähnt, reicht eine Tiefe der Ausnehmungen von etwa 0,5 mm aus, um die Doppelmesser mit Hilfe der anziehenden elektrodynamischen Kräfte auch bei hohen Kurzschlußströmen mit Sicherheit in der Schließstellung zu verrasten.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sie kann vielmehr überall dort vorteilhaft angwandt werden, wo es darauf ankommt, die beweglichen parallelen Schaltstücke elektrischer Schaltgeräte, auch bei Stoßstrombeanspruchungen, in der Einschaltstellung festzulegen.

Claims

Patentanspruch: Trenn- oder Erdungsschalter mit die ortsfesten Kontaktstellen zwischen sich einklemmenden, schwenkbaren Doppeltrennmessern, die gegen selbsttätige öffnung infolge elektrodynamischer Stromkräfte in der Einschaltstellung durch in Ausschaltrichtung wirksame Vorsprünge im Bereich des Gegenkontaktes verrastet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge als abgeschrägte Kanten von als Kontaktflächen dienenden Vertiefungen (7) des Gegenkontaktes (6) ausgebildet sind, deren Rastwirkung in an sich bekannter Weise durch die Betätigungskraft beim Ausschalten überwindbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1971392, 2 789 L89.