DE1184491B - Verfahren zur Herstellung von homogenen Kautschuk-Kieselsaeure-Mischungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von homogenen Kautschuk-Kieselsaeure-MischungenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 08 j
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Deutsche KL: · 39 b - 22/01
Auslegetag:
1184491
C26516IVc/39b
17. März 1962
31. Dezember 1964
C26516IVc/39b
17. März 1962
31. Dezember 1964
Es ist bekannt, homogene Kautschuk-Kieselsäure-Fällungen aus Synthesekautschukdispersionen und
Alkalisilikatlösungen in Gegenwart von Elektrolyten mittels Säuren herzustellen. Es werden hierfür durchwegs
Kautschukdispersionen verwendet, die ein nur im alkalischen pH-Bereich beständiges Emulgatorsystem
enthalten. Als Emulgatoren kommen hierfür Alkalisalze von höhermolekularen Fettsäuren, harzsaure
Salze oder Gemische von beiden in Frage.
Es ist ferner bekannt, Alkalisilikatlösungen mit einem kationaktiven Emulgator und Naturkautschukmilch
zu versetzen und dieses Gemisch -mit Säure homogen zu fällen. Hierbei wird jedoch unter solchen
Bedingungen gearbeitet, daß vor Beendigung der Kieselsäurefällung keine Koagulation der Kautschukmilch
eintritt und deren Adsorption auf der Oberfläche der Kieselsäure erst mit dem Ende der Reaktion eintritt.
In den Fällen, in denen die Koagulation der Kautschukmilch bereits vor der Beendigung der
Kieselsäurefällung eintritt, wird keine homogene feinpulverige Fällung aus Kautschuk und Kieselsäure
erzielt.
Es wurde gefunden, daß man homogene Kautschuk-Kieselsäure-Mischungen
aus Kautschukdispersionen und Alkalisilikatlösungen vorteilhaft durch Fällen mit
Säuren oder neutralen Elektrolyten bzw. Gemischen aus diesen herstellen kann, wenn man Synthesekautschukdispersionen
verwendet, deren Emulgatorsystem kationaktive Emulgatoren enthält.
Derartige Dispersionen können im Gemisch mit Alkalisilikatlösungen auch unter Bedingungen homogen
gefällt werden, bei denen eine gemeinsame Koagulation eines Gemisches aus einer Kautschukdispersion
mit einem anionaktiven Emulgatorsystem und Alkalisilikat nicht möglich ist Überdies hat die Anwesenheit
von kationaktiven Emulgatoren den Vorteil, daß man die Fällung bereits bei pH 6 beenden kann und
nicht unbedingt bis zu niedrigeren pH-Werten gehen muß.
Der Unterschied zu dem bereits bekannten Verfahren der gemeinsamen Fällung von Naturkautschukmilch
und Alkalisilikatlösungen besteht darin, daß die Synthesekautschukdispersion mit einem kationaktiven
Emulgatorsystem bei Zugabe von Alkalisilikatlösungen vollständig koaguliert. Überraschenderweise wird die
Kieselsäure bei ihrer Fällung aus der wäßrigen Alkalisilikatlösung vollständig von dem bereits koagulierten
Kautschuk aufgenommen, d. h., es tritt eine vollständige Adsorption der Kieselsäure auf dem Kautschuk
ein, während nach dem bekannten Verfahren der Kautschuk auf der bereits gefällten Kieselsäure
adsorbiert wird.
Verfahren zur Herstellung von homogenen
Kautschuk-Kieselsäure-Mischungen
Kautschuk-Kieselsäure-Mischungen
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft,
Marl (Kr. Recklinghausen)
Als Erfinder benannt: .-■;;.-
Dr. Günther Maaß;
Dr. Gerhard Berg, Marl (Kr. Recklinghauseh) - -
Unter kationaktiven Emulgatoren werden bekannte
Verbindungen wie quaternäre,, stickstoffhaltige organische
Salze, beispielsweise Tetraalkylammoniumhalogenide, Alkylarylammoniumhalogenide,: quaternäre
Pyridiniumhalogenide, ferner i Tetraalkylammoniumsulfate und Alkylarylammondumsulfate, verstanden.
Diese Emulgatoren können allein oder im Genlisch mit gleichartigen oder in -Kombination mit nichtionogenen
Emulgatoren, beispielsweise Alkylphenolpolyglykoläthern, verwendet werden. Weiterhin kann
das Emulgatorsystem Dispergiermittel enthalten, z. B»
Polyvinylalkohol,: Tylose, Leim und sulfonierte Lignin-?
derivate.
Für das Verfahren, geeignete Synthesekautschukdispersionen
werden;.durch; Emulgierung von Polymerisatlösungen
in organischen Lösungsmitteln und anschließende Abtrennung des Lösungsmittels oder
durch Polymerisation entsprechender monomerer Verbindungen in Emulsion gewonnen. Als Polymerisate
eignen sich Polydiolefine, wie Polybutadien, Polychlorbutadien
und Polyisopren, ferner .Mischpolymerisate aus Mischungen von Diolefinen' und Olefinen, insbesondere
Vinylverbindungen, beispielsweise Butadien-Styrol und Butadien—Acrylnitril.'
Als Alkalisilikatlösungen kommen insbesondere Natriumsilikatlösungen in Frage, die unter der Bezeichnung
Wasserglas erhältlich sind. Das Molverhältnis Na2O : SiO2 liegt zweckmäßig bei etwa 1: 3,3. Das
Verfahren kann auch in Gegenwart von neutralen Elektrolyten durchgeführt werden.: Darunter sind die
Salze starker Säuren und starker Laugen zu verstehen. Als Säuren können beliebige anorganische oder organische
Säuren eingesetzt werden.
Die mit dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Mischungen lassen sich zu Kautschukartikeln, wie
Dichtungen und Profilen, Besohlungsmaterial und
, . ■'■■.-■ «9 760/408
Schuhwerk, zelligen Artikeln und Spielwaren verarbeiten. Darüber hinaus eignen sie sich besonders zur
Herstellung von Artikeln, die länger andauernden periodischen Wechselbeanspruchungen ausgesetzt werden,
wie Bereifungen und Teilen hiervon, Puffern und Federungselementen aller Art sowie Förderbändern,
Keilriemen und Luftfederungen.
Weitere Einzelheiten gehen aus den nachfolgenden Beispielen hervor. Der besondere Vorteil gegenüber
den bisher bekannten Verfahren ergibt sich aus der Gegenüberstellung im Beispiel 1.
spiel 1 weiterverarbeitet. Der Kieselsäuregehalt homogenen Fällung beträgt 50,5 %.
B e i s ρ i e 1 3
682 g einer Polybutadiendispersion (Feststoffgehalt 22,0 °/0), die durch Emulgierung einer benzolischea
Lösung und anschließendes Abdestillieren des Benzols gewonnen wurde und der als Emulgator 3,5% (bezogen
auf Polybutadien) Cetyltrimethylammoniumbromid enthält, werden vorgelegt und mit 351 g
Wasser, 292 g eines Natronwasserglases (mit 25,7 % SiOrGehalt) und 262 g einer 20%igen Kochsalzlösung
unter intensivem Rühren vermischt. Die Konzentrationen in dieser Dispersion betragen: 35 g NaCl,
3410 g einer Polybutadiendispersion, hergestellt 15 50 g SiO2 und 100 g Kautschuk-Feststoff pro Liter.
Innerhalb von 10 Minuten werden unter Rühren bei 16 bis 190C 320 ml l,5n-HCl eingetragen. Die Weiterverarbeitung
geschieht wie im Beispiel 1. Das homogene Fällungsprodukt hat einen SiO2-Gehalt von
32,05%.
durch Emulgierung einer benzolischen Lösung eines mit Ziegler-Katalysatoren hergestellten Polybutadiens
und Abdestillieren des Lösungsmittels, mit folgendem Emulgatorsystem:
5%
(bezogen auf Polybutadien) Tetradecylpyridiniumbromid,
2% eines Alkylphenolpolyglykoläthers (Octylphenoltrigintaglykoläther) und
2% eines Alkylphenolpolyglykoläthers (Octylphenoltrigintaglykoläther) und
0,5 % Polyvinylalkohol,
und einem Feststoffgehalt von 22,0 % werden in einem 30-1-Gefäß vorgelegt und nacheinander mit 1775 g
Wasser, 1460 g eines 25,7 %igen Natronwasserglases und 1312 g einer 20%igen Natriumchloridlösung ver-542
g einer Polybutadiendispersion (Feststoffgehalt 27,7%) mit dem gleichen Emulgatorsystem wie in Beispiel
1 werden nacheinander mit 476 g Wasser und 292 g Natronwasserglas (25,7 % SiCyGehalt, d = 1,35)
versetzt. In dieser Ausgangsdispersion betragen die Konzentrationen: 60 g SiO4 und 120 g Kautschuk-Feststoff
pro Liter. Die Dispersion wird auf 8O0C
setzt. In dieser Ausgangsdispersion liegen dann folgende 30 erhitzt und bei dieser Temperatur unter Rühren innerKonzentrationen
vor: 35 g NaCl, 50 g SiO2 und 100 g halb von 67 Minuten mit 400 ml l,5n-HCl versetzt.
Kautschuk-Feststoff pro Liter. Mittels einer Dosier- Der pH-Wert der Suspension beträgt 8. Die Suspension
pumpe werden unter Rühren gleichmäßig bei 16 bis wird auf 900C geheizt, 10 Minuten bei dieser Tempe-170C
innerhalb von 10 Minuten 1500 ml l,5n-HCl eingetragen, wobei ein pH-Wert von 8 erreicht wird. 35
Die gefällte Mischung wird auf 900C erhitzt, 10 Minuten
bei dieser Temperatur belassen und anschließend mit weiterer Säure auf den pH-Wert 6 eingestellt. Das
gefällte Produkt wird abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Das trockene, feinpulverige Produkt hat 40
einen SiCyGehalt von 33,0%.
Wird nach diesem Verfahren an Stelle der obengenannten Emulgatorkombination ein Mischemulgator
aus 50 Teilen Kaliumoleat und 50 Teilen eines Kaliumsalzes einer disproportionierten Harzsäure verwendet, 45 werden mit 271 g Wasser, 292 g eines Natronwasserso
entsteht bei den gleichen Fällungsbedingungen ein glases (mit 25,7 % SiCyGehalt und 262 g einer
heterogenes Gemenge aus grobflockigen Kautschukteilen und freier Kieselsäure.
ratur belassen und mit weiterer Säure auf den pH-Wert 3 eingestellt. Die Polybutadien-Kieselsäure-Mischung
wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Das Produkt hat einen SiCyGehalt von 32,8 %.
769 g einer Synthesekautschukdispersion, hergestellt durch saure Polymerisation von 79 Teilen Butadien
und 21 Teilen Styrol in Gegenwart von 4,2% Cetyltrimethylammoniumbromid
(bezogen auf die Summe der Monomeren), mit einem Feststoffgehalt von 19,5%
367 g der im Beispiel 1 eingesetzten Kautschukdispersion (Feststoffgehalt 20,4%) werden unter
Rühren mit 672 g Wasser, 292 g eines 25,7%igen Natronwasserglases mit einem Molverhältnis Na2O zu
SiO2 = 1: 3,3 und 262 g einer 20%igen Natriumchloridlösung
versetzt. Die Konzentrationen in dieser Dispersion betragen: 35 g NaCl, 50 g SiO2 und 50 g
Kautschuk-Feststoff pro Liter. Unter Rühren werden bei Zimmertemperatur innerhalb von 10 Minuten
ml l,5n-H2SO4 eingetragen. Der pH-Wert dieser
Mischung beträgt 8. Die Dispersion wird wie im Bei-20%igen NaCl-Lösung unter Rühren vermischt. Bei
16 bis I9QC-werden gleichmäßig innerhalb von 11 Minuten
325 ml l,5n-HCl eingetragen. Die homogene, feinteilige Fällung wird wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
Das Produkt hat einen Kieselsäuregehalt von 31,4%
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von homogenen Kautschuk-Kieselsäure-Mischungen aus Gemischen von Synthesekautschukdispersionen und Alkalisilikatlösungen durch Fällen mit Säuren oder neutralen Elektrolyten bzw. Gemischen aus diesen, dadurch gekennzeichnet, daß man Kautschukdispersionen verwendet, deren Emulgatorsystem kationaktive Emulgatoren enthält.409 760/408 12.64 ι Bundesdruckerei Berlin
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