DE1183254B - Kreiselstabilisierte Plattform - Google Patents
Kreiselstabilisierte PlattformInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: G Ol c
Deutsche KL: 42 c - 35/10
Nummer: 1183 254
Aktenzeichen: S 4493 9IX b/42 c
Anmeldetag: 27. Juli 1955
Auslegetag: 10. Dezember 1964
Die Erfindung betrifft eine kreiselstabilisierte Plattform,
die um zwei horizontale Achsen von zwei gegenüber der Plattform kardanisch gelagerten, drei
Freiheitsgrade aufweisenden Kreiseln mit schwerkraftabhängig horizontal gehaltenen, etwa rechtwinklig
zueinander stehenden Rotorachsen und je einer horizontalen und einer vertikalen Lagerachse
gesteuert wird, wobei die gegenseitige Winkelstellung der horizontalen Rotorachsen der beiden Kreisel
durch eine auf den einen Kreisel wirkende Drehmomentsteuerung konstant gehalten wird.
Es ist bereits ein Kreiselkompaß mit einer derartigen kreiselstabilisierten Plattform bekannt, bei der
einer der beiden Kreisel nordsuchend ist, während der andere derart nachgeführt wird, daß seine Rotorachse
ständig in Ost-West-Richtung zeigt. Zur Aufrechterhaltung der relativen Winkelstellung der beiden
Kreisel ist bei der bekannten Plattform eine Spiralfeder eingeschaltet, welche bei einer Abweichung
des zweiten Kreisels von seiner Soll-Lage ein Drehmoment um dessen vertikale Achse ausübt. Ein
um die vertikale Achse des zweiten Kreisels ausgeübtes Drehmoment führt jedoch in nachteiliger Weise
zu einer vorübergehenden Auslenkung der Rotorachse aus der Horizontalebene. Es entsteht also ein
Fehler der durch diesen Kreisel festgelegten Horizontalrichtung und somit eine unvollkommene Stabilisierung
der Plattform. Ein weiterer Nachteil des bekannten Kreiselkompasses besteht darin, daß die
Horizontierung des zweiten Kreisels von der Azimutwinkellage der Kreisel abhängig ist.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sieht die Erfindung bei einer kreiselstabilisierten Plattform der eingangs
genannten Gattung, wie sie auch bei dem bekannten Kreiselkompaß verwendet wird, vor, daß
das Drehmoment der Steuerung an der horizontalen Lagerachse des nachzuführenden Kreisels angreift.
Diese Ausführung einer kreiselstabilisierten Plattform bringt auch Vorteile gegenüber einem Kreiselgerät,
welches als Zweikreiselhorizont bekannt ist und bei dem zwei Stützkreisel mit aufeinander senkrecht
stehenden horizontalen Figurenachsen in einem gemeinsamen Tragrahmen angeordnet sind, welcher
seinerseits kardanisch aufgehängt ist. Zur Aufrechterhaltung der Normallage der Kreisel gegenüber dem
Tragrahmen bzw. des Tragrahmens gegenüber der Lotrichtung ist ein ineinandergreifendes System von
Stellungsabgriffen, Lotfühlern und Drehmomentgebern vorgesehen. Wandert einer der beiden Kreisel
aus seiner Normallage aus, so wird durch einen der Drehmomentgeber automatisch ein Korrekturdreh-Kreiselstabilisierte
Plattform
Anmelder:
Sperry Rand Corporation,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. C. Wallach, Patentanwalt,
München 2, Kaufingerstr. 8
Als Erfinder benannt:
Frederik D. Braddon,
Babylon, Suffolk, N. Y. (V. St. A.)
Frederik D. Braddon,
Babylon, Suffolk, N. Y. (V. St. A.)
ao moment erzeugt, welches den betreffenden Kreisel zu einer Präzession in seine Normallage veranlaßt.
Gegenüber der kreiselstabilisierten Plattform gemäß der Erfindung hat die bekannte Anordnung jedoch
den Nachteil, daß, wenn 'bei der Korrektur der Lage eines einzelnen Kreisels sich auch der andere
Kreisel nicht in seiner Soll-Lage befindet, letzterer in unerwünschter Weise ebenfalls beeinflußt wird, wobei
die vorhandene Abweichung noch verstärkt werden kann. Diesen Nachteil weist die erfindungsgemäß
ausgebildete Plattform nicht auf.
Bei einer bevorzugten Anwendung der Erfindung, welche auch an Hand der Zeichnung beschrieben
wird, ist vorgesehen, daß der freie Kreisel meridiansuchend ist. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 in schematischer perspektivischer Ansicht einen Kreiselkompaß mit der kreiselstabilisierten
Plattform nach der Erfindung, wobei die Leitungen zwischen den einzelnen elektrischen Elementen schematisch
eingezeichnet sind, und
Fig. 2 in perspektivischer Teilansicht eine andere
Lagerungsart der beiden Kreisel der kreiselstabilisierten Plattform nach Fig. 1, bei der die Erfindung
ebenfalls anwendbar ist.
Nach Fig. 1 ist der die kreiselstabilisierte Plattform gemäß der Erfindung enthaltende Kreiselkompaß über Stützen 10 und 11 im Fahrzeug gelagert. Der Kompaß enthält einen Kardanring 12, der in den Stützen derart drehbar gelagert ist, daß er sich um die Längsachse 13 des Fahrzeuges frei drehen kann. In dem Kardanring 12 ist ein die Plattform tragender Rahmen 14 drehbar um die Querachse 15 des Fahrzeuges gelagert. Der Rahmen 14 ist also gegenüber
Nach Fig. 1 ist der die kreiselstabilisierte Plattform gemäß der Erfindung enthaltende Kreiselkompaß über Stützen 10 und 11 im Fahrzeug gelagert. Der Kompaß enthält einen Kardanring 12, der in den Stützen derart drehbar gelagert ist, daß er sich um die Längsachse 13 des Fahrzeuges frei drehen kann. In dem Kardanring 12 ist ein die Plattform tragender Rahmen 14 drehbar um die Querachse 15 des Fahrzeuges gelagert. Der Rahmen 14 ist also gegenüber
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den fahrzeugfesten Stützen 10 und 11 so gelagert, daß er sich um zwei zueinander rechtwinklig angeordnete,
normalerweise waagerecht liegende Achsen 13 und 15 frei drehen kann.
Der Kompaß enthält außerdem einen Ring 16, der in dem Rahmen 14 so gelagert ist, daß er sich um
eine bei 17 angedeutete senkrechte Achse drehen kann. Der Ring 16 ist also mit drei Freiheitsgraden
der Drehung gegenüber dem Fahrzeug um drei zu-
24 befindet sich ebenso wie das Gehäuse 18 in indifferentem Gleichgewicht bezüglich des Ringes 16.
Es ist geschlossen und wird über eine flüssigkeitsgefüllte Schwebekammer 8 vom Ring 16 getragen.
Das Instrument mit der Plattform nach der Erfindung enthält eine Vorrichtung zur Stabilisierung des
Rahmens 14 um seine waagerechten Achsen 13 und 15 von der Bezugswaagerechten aus, die von den
Achsen 21 bzw. 27 der Gehäuse 18 und 24 bestimmt
einander rechtwinklig angeordnete Achsen 13, 15 io wird. Jedes Kippen des Ringes 16 oder des Rahmens
und 17 gelagert. 14 gegenüber der so bestimmten Ebene wird von
Nach F i g. 1 enthält die in dem Kreiselkompaß einem Stellungsabgriff wahrgenommen, der mit jedem
vorgesehene Plattform gemäß der Erfindung zwei der Gehäuse 18 und 24 zusammenwirkt. Alle in der
Kreisel, die unabhängig voneinander am Ring 16 ge- Zeichnung dargestellten elektromagnetischen Stellagert
sind. Der eine, in einem Gehäuse 18 unter- 15 lungsabgriffe sind von der bekannten, in der USA.-gebrachte
Kreisel ist bei dieser speziellen Anwendung Patentschrift 2 419 979 beschriebenen E-Bauart.
der Erfindung mit einer schwerkraftabhängigen Ein- Der Anker des Stellungsabgriffs 30 ist mit dem Gerichtung versehen, die später beschrieben wird und häusel8 durch einen Arm 31 verbunden, der an einer
ihn meridiansuchend macht. Er wird daher im fol- Verlängerung 32 der Drehachse des Gehäuses 18 be~
genden als Meridiankreisel bezeichnet. Der andere, ao festigt ist. Der Statorteil des Stellungsabgriffs 30 ist
in einem Gehäuse 24 befindliche Kreisel wird vom an einem Fortsatz des Ringes 22 befestigt.
Meridiankreisel zwangläufig geführt, so daß seine
normalerweise waagerecht liegende Rotorachse Ost-West-Richtung einnimmt.
normalerweise waagerecht liegende Rotorachse Ost-West-Richtung einnimmt.
Im Gehäuse 18 des Meridiankreisels ist ein durch einen Motor mit konstanter Geschwindigkeit angetriebener
Kreiselrotor drehbar um eine gewöhnlich waagerecht in Nord-Süd-Richtung liegende Achse 19
angeordnet, die in der Stellung nach Fig. 1 parallel
zur Querachse 15 des gelagerten Fahrzeuges liegt, daß sich momentan in Ost-West-Richtung bewegt.
Das Rotorgehäuse 18 ist am Ring 16 in indifferentem Gleichgewicht gelagert und kann sich frei um eine
senkrechte Achse 20 und eine zweite, rechtwinklig
zur Rotorachse angeordnete, waagerechte Achse 21 35 faßt einen Stellmotor 36, der an der Stütze 11 angedrehen.
bracht und mit dem Rahmen über eine Welle 37, ein
Die Lagerung besteht aus einem senkrechten Ring Zahnrad 38 und einen der Drehzapfen des Kardan-22,
der mittels eines Drahtes 23 und eines Lagers in ringes 12 kraftschlüssig verbunden ist. Ferner enthält
dem Ring 16 drehbar angebracht ist. Das Gehäuse die Stabilisierungsvorrichtung einen zweiten Stell-18
ist mit dem Ring 22 durch Drehzapfen und Lager 40 motor 39, der an dem Ring 12 angebracht und mit
verbunden, die in der durch die rechtwinklig zuein- dem Rahmen über eine Welle 40 und ein Zahnrad 41
ander angeordneten Achsen 13 und 15 bestimmten und einen der den Rahmen im Ring 12 haltenden
waagerechten Ebene liegen. Die Rotorachse 19 liegt Drehzapfen kraftschlüssig verbunden ist.
nach Fig. 1 in der waagerechten Ebene, welche Die Stellmotoren 36 und 39 werden durch die
durch die rechtwinklig zueinander angeordneten 45 Signale der Stellungsabgriffe 30 und 33 über einen
Achsen 13 und 15 bestimmt wird. Komponentenzerleger 42 gespeist, wie er aus der
Das Gehäuse 18 des Meridiankreisels ist dicht ab- USA.-Patentschrift 2533 217 bekannt ist. Der Stator
geschlossen. Sein Gewicht wird vom Ring 16 da- des Komponentenzerlegers ist am Rahmen 14 bedurch
aufgenommen, daß es in einer von Flüssigkeit festigt. Der Rotor des Komponentenzerlegers 42 ist
gefüllten zylindrischen Kammer 9 schwebt, die am 50 an einem Fortsatz 43 des oberen Drehzapfens des
Ring 16 befestigt ist. Die Kammer 9 umgibt das Ge- Ringes 16 angebracht. Die Stellmotoren 36 und 39
häuse 18 und den Ring 22 und enthält ein öl gerin- sind mit dem Stator des Komponentenzerlegers 42
ger Viskosität, das zur Schwebelagerung geeignet ist. über die Leitungen 44 bzw. 45, einen Längsneigungs-Das
Gehäuse 24 des zwangläufig geführten Kreisels signalverstärker 46 bzw. einen Querneigungssignalträgt
einen um eine waagerechte, in Ost-West-Rich- 55 verstärker 47 und Leitungen 48 bzw. 49 verbunden,
tung verlaufende Achse 25 umlaufenden, mit kon- Das Eingangssignal für den Rotor des Komponentenstanter
Drehzahl angetriebenen Kreiselrotor. Diese zerlegers 42 wird vom Stellungsabgrifi 30 und 33
Achse liegt ebenfalls in der durch die Achsen 13 und über die Leitungen 50 bzw. 51 geliefert.
15 bestimmten waagerechten Ebene. Das Gehäuse 24 Da die Achse des Ringes 16 des Instrumentes
ist an einem senkrechten Ring 26 frei drehbar um die 60 senkrecht gehalten und der Ring im Azimut stabili-Achse27
gelagert, die in der waagerechten, durch die siert wird, steht der Rotor des Komponentenzerlegers
fest im Raum. Die Azimutlage des Stators des Komponentenzerlegers hängt vom Kurs des Fahrzeuges
ab. Bei Kursänderungen des Fahrzeuges dreht sich der Rahmen 14 im Azimut mit dem Fahrzeug,
da er mit diesem über den Ring 12 und die Stützen und 11 verbunden ist. Die Stellung des Stators
gegenüber dem Rotor des Komponentenzerlegers 42
Der Anker des Stellungsabgriffs 33 ist mit dem Gehäuse 24 über einen Arm 34 verbunden, der an einem
Fortsatz 35 der Achse des Gehäuses 24 befestigt ist.
Bei dem Kurs des Fahrzeuges, dem die dargestellte Lage der Teile des Instrumentes entspricht, mißt der
Stellungsabgriff 30 die Schwenkung des Rahmens 14 um die Achse 13 und der Stellungsabgriff 33 die
Schwenkung des Rahmens 14 um die Achse 15.
Die Stellungsabgriffe 30 und 33 liefern Stabilisierungssignale für den Rahmen 14, wodurch dessen
Achsen 13 und 15 in der vom Instrument bestimmten waagerechten Bezugsebene gehalten werden. Die
Stabilisierungsvorrichtung für den Rahmen 14 um
Achsen 13 und 15 des Instrumentes bestimmten Ebene liegt. Die Achse 27 verläuft in Nord-Süd-Richtung
parallel zur Umlaufachse des im Gehäuse befindlichen Rotors.
Der Ring 26 ist am Ring 16 mittels eines Drahtes in gleicher Weise wie der Ring 22 frei um eine
senkrechte Achse 28 drehbar gelagert. Das Gehäuse
ist infolgedessen abhängig von dem Kurs des Fahr- dem Drehmomentgeber 155 aus einem Verstärker
zeuges. Der Komponentenzerleger teilt dabei die 158 über eine Leitung 159 zugeführt.
Signale der Stellungsabgriffe 30 und 33 dem Quer- Der Verstärker 158 erhält die Eingangsgröße aus
neigungsmotor 36 und dem Längsneigungsmotor 39 einer Leitung 160, die mit der Leitung 74 verbunden
in der richtigen Weise zu, so daß der Rahmen bei 5 is^die das Signal des Ost-West-Lotfühlers 63 führt,
allen Kursen des Fahrzeuges gegenüber seinen Der durch die Leitung 160 aus der Leitung 74 entAchsen
13 und 15 stabilisiert wird. nommene Anteil des Steuersignals wird durch den
Die Querneigung des Fahrzeuges gegenüber einer Widerstand 161 in der Leitung 160 bestimmt. Dieser
Bezugslage ist durch das elektrische Ausgangssignal Widerstand bestimmt das gewünschte Verhältnis des
eines Gebers 52 gegeben, der an der Stütze 11 ange- io Schwerkraft- oder ballistischen Steuerdrehmoments
bracht ist. Der Rotor des Gebers 52 wird vom Rah- und des Dämpfungssteuerdrehmoments für das Inmen
14 über den Ring 12, die Zahnräder 38 und ein strument. Zahnrad 53 eingestellt. Das Kreiselgehäuse 24 wird vom Kreisegehäuse 18
Die Längsneigung des Fahrzeuges gegenüber einer zwangläufig so geführt, daß die Drehachse 25 des
Bezugslage wird durch das elektrische Ausgangs- 15 Kreiselgehäuses 24 Ost-West-Rkhtung einrammt,
signal eines Gebers 54 gegeben, der am Ring 12 be- Diese Zwangsführung enthält zunächst einen Stel-
festigt ist. Der Rotor des Gebers 54 wird von dem lungsabgriff 163 (F i g. 1), dessen Anker an ©inem
Rahmen 14 über die Zahnräder 41 und ein Zahnrad Fortsatz des Ringes 16 befestigt ist. Der Stator des
55 eingestellt, das in eins der Räder 41 eingreift. Stellungsabgriffs 163 ist an einem Fortsatz des senk-
Die Angaben »QNS«. und »LNS«. an den Aus- 20 rechten Ringes· 26 befestigt, der das Gehäuse 24 trägt,
gangsleitungen der Signalsender 52 und 54 in Fig. 1 Der Stellungsabgriff 163 liefert also ein Signal, das
bedeuten Querneigunp- bzw. Längsneigungssignal. ein Maß für jede Abweichung der Drehachse des
Die Stabilisierung des Ringes 16 folgt zwangläufig Rotors des Gehäuses 24 von der eingestellten Ostaus
der von einem der Rotorgehäuse des Instrumen- West-Lage ist. Die Ausgangsgröße des Stellu-ngsabtes
eingehaltenen Azimutrichtung. Nach Fig. 1 liegt as griffs 163 bewirkt, daß der gewünschte Zustand durch
der Rotor des Gehäuses 18 in Nord-Süd-Richtung in die vorübergehende Einwirkung eines Drehmomenteiner
waagerechten Ebene. Die Vorrichtung zur Sta- gebers 164 wiederhergestellt wird,
bilisierung des Ringes 16 um die Achse 17 des Ge- Erfindungsgemäß greift der Drehmomentgeber 164
häuses 18 umfaßt einen Stellungsabgriff 56, dessen an der horizontalen Lagerachse 27 des nachzuführen-Anker
am Ring 16 und dessen Stator am Ring 22 be- 30 den Kreisels an, wodurch der Ring 26 veranlaßt wird,
festigt ist. Der Stellungsabgriff 56 liefert entsprechend so zu präzedieren, daß das Ausgangssignal des Stelder
Schwenkung der Teile um die Achse 20 ein lungsabgriffs 163 zu Null wird. Der Drehmoment-Signal
über eine Leitung 57 an einen Azimut-Signal- geber 164 und der Stellungsabgriff 163 sind durch
verstärker 58, das von dort über eine Leitung 59 eine Leitung 165, einen Verstärker 166 und eine Leieinem
Stellmotor 60 zugeführt wird, der an dem 35 rung 167 miteinander verbunden. Der Drehmoment-Rahmen
14 angebracht ist. Der Stellmotor 60 ist mit geber 164 gleicht den mit 72 und 155 bezeichneten,
dem oberen Drehzapfen des Ringes 16 über Zahn- Da das Gehäuse 24 des zwangläufig geführten
räder 61 verbunden. Kreisels Angaben über Kippbewegungen des drei-
Die Azimutangaben des Instrumentes kann man achsigen Kreiselinstrumentes tun die waagerechte
aus einem an dem Rahmen 14 befestigten Geber 62 40 Nord-Süd-Achse 27 Hefert, legt es zusammen mit
erhalten, dessen Rotor mit einem der Zahnräder 61 dem Meridiankreiselgehäuse 18 eine waagerechte Beverbunden ist. Das Ausgangssignal des Gebers 62 ist zugsebene fest, die vom der Achse 27 des zwangläuin
F i g. 1 mit ».45« bezeichnet. fig geführten Kreisels und von der Achse 21 des
Die Azimutsteuerung für den Kreisel in dem Ge- Meridiankreisels bestimmt wird.
häuse 18, die im Falle der F i g. 1 meridiansuchend 45 Der zwangläufig geführte Kreisel wird dabei von
ist, wird durch einen Lotfühler 63 bewirkt, der einen einem Drehmomentgeber 168 waagerecht gestellt,
Drehmomentgeber 72 betätigt, welcher ein Dreh- dessen Anker an einem Fortsatz des Ringes 16 und
moment um die horizontale Achse 21 ausübt und das dessen Stator an einem Fortsatz des Ringes 26 beGehäuse
dadurch veranlaßt, um seine Achse 20 zu festigt ist. Der Drehmomentgeber 168 dient zum Auspräzedieren.
50 üben eines Drehmomentes um die senkrechte Achse
Nach F i g. 1 ist der elektromagnetische, dreipolige 28 des Ringes 26, wodurch das Gehäuse 24 veranlaßt
Stator des Drehmomentgebers 72 an dem Ring 22 be- wird, um die Achse 27 in eine waagerechte Lage zu
festigt. Der Rotor des Drehmomentgebers ist an einem präzedieren. Das den Drehmomentgeber 168 betäti-Arm73
befestigt, der an dem Fortsatz 32 eines der gende Signal wird aus einem Verstärker 169 über eine
Drehzapfen des Gehäuses 18 angebracht ist. Die 55 Leitung 170 entnommen.
Arme 73 und 31 sind Stücke eines radial zur Achse Zur Steuerung dieses Drehmomentgebers dient ein
21 stehenden Teiles. Das Ausgangssignal des Lotfüh- Lotfühler 171, z. B. eine am Gehäuse 24 befestigte
lers 63 betätigt den Drehmomenterzeuger 72 über elektrolytische Libelle. Der Lotfühler liefert ein Auseine
Leitung 74, einen Verstärker 75 und eine Lei- gangssignal, das der Kippbewegung des Gehäuses 24
tung 76. Die Drehachse des Rotors des Gehäuses 18 60 um die waagerechte Nord-Süd-Achse 27 proportional
wird also auf dem Meridian gehalten. ist. Die Leitung 172 verbindet den Lotfühler 171 mit
Die Waagerechteinstellung des Gehäuses 18 erfolgt dem Verstärker 169, dessen Ausgangsgröße den
durch einen Drehmomentgeber 155, der ein Dreh- Drehmomentgeber 167-168 steuert,
moment um die Azimutachse 20 ausübt. Nach F i g. 1 Bei einer weiteren, in Fig. 2 gezeigten Anwen-
ist der Stator des Drehmomentgebers 155 an einem 65 dung der Erfindung ist das Meridiankreiselgehäuse 18
Fortsatz des Ringes 22 befestigt. Der Anker 156 des an dem Ring 16 in einer Schwebekammer 9 mittels
Drehmomentgebers ist an einem Fortsatz 157 des eines Kardanringes 173 gelagert, dessen äußere Achse
Phantomringes 16 befestigt. Die Eingangsgröße wird im Gegensatz zu F i g. 1 waagerecht und dessen in-
nere Achse senkrecht steht. Der Rotor des Gehäuses 18 dreht sich wie bei der Ausführungsform nach
F i g. 1 um eine waagerechte, in Nord-Süd-Richtung liegende Achse. Die waagerechten Drehzapfen des
Ringes 173 sind mit 174 bezeichnet. Die senkrechte Lagerachse des Gehäuses 18 im Ring 173 entspricht
der Achse 20 in Fi g. 1. Der zur waagerechten Achse gehörende Stellungsabgriff 30 und Drehmomentgeber
72 für das Gehäuse 18 sowie der der senkrechten Achse zugeordnete Stellungsabgriff 76 und Drehmomentgeber
155 stimmen nach Anordnung und Funktion mit den entsprechenden Elementen der
F i g. 1 überein. Der Lotfühler 63 ist nach F i g. 2 am Boden des Ringes 173 befestigt und spricht auf Kippbewegungen
des Gehäuses 18 um seine waagerechte, in Ost-West-Richtung liegende Achse an.
Das Gehäuse 24 des zwangläufig geführten Kreisels ist in gleicher Weise in der Schwebekammer 8 mittels
des Kardanringes 175 gelagert. Der Lotfühler 171 ist am Boden des Ringes 175 in einer solchen Lage angeordnet,
daß er auf Kippbewegungen des Gehäuses 24 um die waagerechte, in Nord-Süd-Richtung liegende
Achse anspricht. Die Drehmomentgeber und Stellungsabgriffe 164,168 bzw. 33,163 zur Steuerung
des zwangläuflg geführten Kreisels entsprechen den im Zusammenhang mit Fig. 1 oben beschriebenen
Teilen.
In der Zeichnung sind die elektrischen Verbindungen schematisch so gezeichnet, als würden sie die
elektrisch miteinander verbundenen Teile des Instrumentes unmittelbar verbinden. Praktisch sind jedoch
Gleitringe und Bürsten üblicher Art an den Lager-Drehzapfen-Verbindungen
zwischen mechanisch verbundenen Teilen vorgesehen. Derartige Einzelheiten sind der Einfachheit halber nicht in die Figuren eingezeichnet.
Claims (5)
1. Kreiselstabilisierte Plattform, die um zwei horizontale Achsen von zwei gegenüber der Plattform
kardanisch gelagerten, drei Freiheitsgrade aufweisenden Kreiseln mit schwerkraftabhängig
horizontal gehaltenen, etwa rechtwinklig zueinander stehenden Rotorachsen und je einer horizontalen
und einer vertikalen Lagerachse gesteuert wird, wobei die gegenseitige Winkelstellung
der horizontalen Rotorachsen der beiden Kreisel durch eine auf den einen Kreisel wirkende
Drehmomentsteuerung konstant gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drehmoment der Steuerung an der horizontalen Lagerachse (27) des nachzuführenden Kreisels
(24) angreift.
2. Kreiselstabilisierte Plattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
kardanischen Lagerung der beiden Kreisel (18, 24) die inneren Lagerachsen (21, 27) horizontal
und die äußeren Lagerachsen (20, 28) vertikal verlaufen und die für die schwerkraftabhängige
Horizontalhaltung der Rotorachsen (19, 25) vorgesehenen Lotfühler (63, 171) auf den Rotorträgern
der Kreisel angeordnet sind (Fig. 1).
3. Kreiselstabilisierte Plattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
kardanischen Lagerung der beiden Kreisel (18, 24) die inneren Lagerachsen vertikal und die
äußeren Lagerachsen horizontal verlaufen und die für die schwerkraftabhängige Horizontalhaltung
der Rotorachsen vorgesehene Lotfühler (63, 171) auf den Kardanrahmen (173, 175) angeordnet
sind (Fig. 2).
4. Kreiselstabilisierte Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in an sich bekannter Weise die Plattform (16) auch um eine normalerweise senkrecht stehende
Azimutachse drehbar aufgehängt ist und ein Komponentenrechner (42) vorgesehen ist, welcher
die von Stellungsabgriffen (30, 33) gelieferten, der Winkelstellung zwischen den Rotorachsen
der Kreisel (18, 24) und der Plattform proportionalen Signale nach Maßgabe der Winkellage der
Plattform um die Azimutachse in die für die Stabilisierung der Plattform um deren Aufhängeachsen
(13,15) erforderlichen Signale umrechnet.
5. Kreiselstabilisierte Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der freie Kreisel (18) meridiansuchend ausgebildet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 768 000;
USA.-Patentschriften Nr. 2677194, 2 637 914.
Deutsche Patentschrift Nr. 768 000;
USA.-Patentschriften Nr. 2677194, 2 637 914.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 757/98 12.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES44939A DE1183254B (de) | 1955-07-27 | 1955-07-27 | Kreiselstabilisierte Plattform |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES44939A DE1183254B (de) | 1955-07-27 | 1955-07-27 | Kreiselstabilisierte Plattform |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1183254B true DE1183254B (de) | 1964-12-10 |
Family
ID=7485323
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES44939A Pending DE1183254B (de) | 1955-07-27 | 1955-07-27 | Kreiselstabilisierte Plattform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1183254B (de) |
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1955
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