DE1182640B - Vorrichtung zum Chlorieren eines metallhaltigen Materials - Google Patents

Vorrichtung zum Chlorieren eines metallhaltigen Materials

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DE1182640B
DE1182640B DET19185A DET0019185A DE1182640B DE 1182640 B DE1182640 B DE 1182640B DE T19185 A DET19185 A DE T19185A DE T0019185 A DET0019185 A DE T0019185A DE 1182640 B DE1182640 B DE 1182640B
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chlorine
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John Charles Priscu
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Titanium Metals Corp
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Titanium Metals Corp
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/02Roasting processes
    • C22B1/08Chloridising roasting

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Description

  • Vorrichtung zum Chlorieren eines metallhaltigen Materials Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Chlorieren eines metallhaltigen Materials, wie z. B. Ilmeniterz, zur Herstellung von Titan- und Eisenchloriden. Bekannt ist hierzu eine Vorrichtung aus einem Reaktionsraum und einem Einlaß in dem Reaktionsraum zur Zuführung des metallhaltigen Materials in Teilchenform in den Reaktionsraum, wobei diese Vorrichtung weiter eine Abgasleitung in Nähe des oberen Endes des Reaktionsraumes und Leitungen zur Zufuhr von Chlor in den Reaktionsraum aufweist, deren Enden von dem Boden des Reaktionsraumes, von den Seitenwänden des Reaktionsraumes und voneinander in einem Abstand liegen.
  • Bei dieser bekannten Vorrichtung handelt es sich um einen Chlorierungsofen mit einem sogenannten fließenden Bett, in dem sich die einzelnen Erzpartikeln ständig in turbulenter Bewegung befinden. Das fließende Bett wird von dem aufwärts gerichteten Gasstrom getragen. Das bedeutet, daß das das Bett tragende Gas mehr oder weniger gleichförmig über dem gesamten Querschnitt des Reaktionsraumes austreten muß. Zu diesem Zweck besteht der Boden des Reaktionsraumes aus einer Verteilerplatte, über deren Fläche mehrere verhältnismäßig kleine Gasdurchlaßöffnungen verteilt sind. Unter der Verteilerplatte befindet sich der sogenannte Windkasten, dem das Chlorgas zugeführt wird. Von diesem Windkasten ausgehend verteilt sich das Chlor auf die einzelnen Gasdurchlässe in der Verteilerplatte. Diese Durchlässe und die auf diese aufgesetzten Austrittsdüsen unterliegen der korrodierenden Einwirkung des Chlors. Bei teilweiser oder, vollständiger Verstopfung kann das Chlorgas nicht mehr gleichmäßig aus der Verteilerplatte austreten. Bei größeren Abmessungen entstehen Schwierigkeiten dadurch, daß die Verteilerplatte ausreichend starr und korrosionsbeständig ausgebildet werden muß.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Leitungen zur Zufuhr des Chlorgases einzelne Zuführungsrohre bilden, die durch die Seitenwände des Reaktionsraumes hindurchragen in Richtung nach innen und unten auf den Boden des Reaktionsraumes zu, und die Leitungen einzeln, z. B. durch Übergangsstücke in dem Reaktionsraum, getragen werden. Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, daß sich der Ofen einfacher bauen läßt und eine größere Lebensdauer hat, da alle mit dem Bau und dem Unterhalt einer Verteilerplatte verbundenen Schwierigkeiten wegfallen. Es kommt hinzu, daß sich die als einzelne Zuführungsrohre ausgebildeten Leitungen einfacher bauen lassen als ein Windkasten, in dem das Chlorgas über Leitungen eingeführt wird und den es über Düsen verläßt.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung liegt das Ende jedes Zuführungsrohres in einem Abstand von dem Boden und der Seitenwand des Reaktionsraumes, der mindestens gleich der Hälfte der Entfernung zwischen den Enden benachbarter Zuführungsrohre ist. In Weiterentwicklung dieses Gedankens sind die Chlorzuführungsrohre unter einem Winkel nach innen und unten auf den Boden des Reaktionsraumes gerichtet, der zwischen 15 und 60° gegenüber der Horizontalen beträgt. An Stelle der sich über den gesamten Querschnitt erstreckenden turbulenten Bewegung bei der bekannten Vorrichtung werden dadurch getrennte, einzelne, gleichförmig nach oben steigende Säulen aus Erzpartikeln hervorgerufen, die mit dem Chlor reagieren, und Abwärtsströmungen, die noch nicht chlorierte Erzpartikel zurückführen zur erneuten Aufwärtsbewegung im aufsteigenden Chlorstrom.
  • Nach einem weiteren Merkmal sind die übergangsstücke an der Verbi.udungslinie des Bodens und der Seitenwand des Reaktionsraumes vorgesehen. Schließlich sieht die Erfindung noch in jedem Zuführungsrohr ein Ventil vor, mit dem sich die jeweils durchtretenden Chlorgasmengen einzeln regeln lassen. Damit kann man die aus den verschiedenen Leitungen austretenden Chlorströme aufeinander abstimmen und die einzelnen Aufwärtsströmungen so einstellen, daß sich ein optimaler Betrieb ergibt.
  • Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben.
  • F i g. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt eines Ofens mit den Merkmalen vorliegender Erfindung; F i g. 2 zeigt einen vertikalen Schnitt des Ofens nach 2-2 der F i g. 1; F i g. 3 zeigt im Schnitt die Art der Säulen der nach aufwärts gehenden Teilchen des metallhaltigen Stoffes, die bei der Durchführung des Verfahrens vorliegender Erfindung erhalten werden.
  • Gemäß den F i g. 1 und 2 der Zeichnung weist die Chlorierungsvorrichtung einen mit 10 bezeichneten Ofenmantel auf, der, wie dargestellt, im Schnitt kreisförmig ist, die Seitenwand 12 und den Boden 14 aufweist.
  • In einem oberen Teil des Ofenmantels 10, und zwar in der Nähe oder im Kopf selbst ist eine Abgasleitung 16 vorgesehen. Zwischen dem Kopf und dem Boden des Ofenmantels 10 erfolgt die Zufuhr des aufzuarbeitenden, zerkleinerten metallhaltigen Stoffes; dieses geschieht gemäß der Zeichnung mittels einer Aufgaberinne 18, die durch die Seitenwand 12 vorzugsweise in einer Höhe geht, die oberhalb der Oberfläche des im Ofen unterhaltenen Bettes des metallhaltigen Materials liegt. Ein Schneckenförderer 20 fördert das metallhaltige Material und die Kohle aus den Behältern 22 und 24 in die Rinne 18, wobei die Austrittsmengen aus diesen Behältern zweckmäßigerweise durch die Aufgeber 26 und 28 gesteuert werden, so daß die richtigen Mengen metallhaltigen Stoffes und Kohle durch die Rinne 18 in das Innere des Ofens gelangen.
  • Durch den unteren Teil der Seitenwand 12 des Ofens treten mehrere Rohre für die Zuleitung des Chlors ein, deren offene Enden 32 in einem Abstand voneinander, von der Seitenwand 12 und von dem Boden 14 des Ofenmantels 10 liegen. Die Rohre 30 sind so angeordnet, daß ihre offenen Enden 32 im allgemeinen nach innen und nach abwärts, vorzugsweise in einem Winkel von 1,5 bis 60J zur Horizontalen geneigt sind. Vorzugsweise ist jedes Rohr 30 mit z. B. einem außerhalb des Ofenmantels gelegenen Ventils 34 versehen, um die durch die Rohre 30 strömende Chlormenge einzustellen; die äußeren Enden der Rohre 30 sind ferner mit der Chlorzufuhrleitung 36 verbunden, die ihrerseits wieder mit dem Hauptchlorrohr 38 in Verbindung steht. Die Chlorzuführungsleitungen 30, das Zulaufrohr 36 und die Hauptleitung 38 haben vorzugsweise einen verhältnismäßig großen Durchmesser, um die erforderliche Volumenmenge Chlor bei dem gewünschten Druck bewältigen zu können. Zur Vermeidung von Korrosionen sind die Chlorleitungen 30 vorzugsweise aus einem chlorbeständigen Werkstoff, vorzugsweise aus keramischem Material, hergestellt; an der Stelle, wo die Seitenwand und der Boden des Ofenmantels zusammentreffen, sind Stege (Übergangsstücke) 40 vorgesehen, um die in den Ofen hineinragenden Rohrteile 30 zu stützen und den Winkel zwischen der Seitenwand 12 und dem Boden 14 auszufüllen. Eine mit einem in geeigneter Weise abgedichteten Schauglas versehene Einsichtöffnung 41 ist im Kopf des Ofenmantels vorgesehen, so daß die Oberfläche des Bettes und die Vorgänge im Ofen beobachtet werden können.
  • Die offenen Enden 32 der Chlorleitungen 30 sind vorzugsweise so angeordnet, daß die Enden voneinander annähernd einen gleichen Abstand haben und der Abstand zwischen jedem Rohrende 32 und der Seitenwand 12 und dem Boden 14 der Ofenwand 10 nicht weniger als etwa die Hälfte des vorstehend angegebenen Abstandes zwischen den benachbarten Rohrenden beträgt.
  • Die Betriebsweise der Anlage wird an Hand der Aufarbeitung von Ilmenit beschrieben, das ein eisen-und titanhaltiges Material ist, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß andere metallhaltige Materialien auf ähnliche Weise chloriert werden können. Zunächst ist das Innere des Ofens auf eine Betriebstemperatur, die zwischen etwa 700 und 1200° C liegen kann, zu erhitzen, was in einfacher Weise durch Beschickung des Ofens mit Kohlenstoff, Kohle oder Koks, Anzünden der Beschickung und durch Einleiten von Luft durch die Chlorzuführungsleitungen 30 geschehen kann, bis das sich ergebende Feuer den Ofen auf die gewünschte Temperatur gebracht hat. Dann werden Ilmenit und Koks als zerkleinerte Teilchen durch die Rinne 18 zur Bildung eines Bettes in den Ofen zugeführt, wobei die Bewegung des Bettes durch weiteres Einleiten von Luft aufrechterhalten wird. Wenn das Bett ausreichend heiß und für die Chlorierung fertig ist, wird die Luftzufuhr abgestellt und Chlor durch die Zuführungsleitungen 30 eingeleitet. Eintritt von Chlor in das Bett führt zur Bildung einzelner Kolonnen von aufwärts strömendem Ilmenit, was an Hand der F i g. 3 leicht einzusehen ist. Infolge der Stellung und Anordnung der Chlorzuführungsleitungen 30 ist die Anfangsrichtung des Chlorstromes aus den Enden 32 der Leitungen 30 nach innen und abwärts in bezug auf das Ilmenitbett gerichtet. Dann strömt das Chlor aufwärts, da der einzige Auslaß in dem oberen Teil des Ofenmantels vorgesehen ist, wobei sich aufstrebende Säulen von Ilmenit und Kohlenstoff in dem nach aufwärts strömenden Chlor und anfallenden Reaktionsgas bilden. Die einzelnen Säulen sind nicht scharf umrissen, aber sie weisen im allgemeinen die Gestalt eines umgekehrten Konus auf, wie in F i g. 3 mit 42 bezeichnet. An den höchsten Stellen der Säulen 42, wo diese durch die obere Fläche des Bettes durchbrechen, werden mehr oder weniger bestimmte kreisförmige Ausbrüche 44 gebildet. Nicht umgesetztes Ilmenit und Kohlenstoff, die an den höchsten Stellen der Säulen 42 ausbrechen, fließen dann wieder nach abwärts auf den Boden des Bettes zwischen dem in den Säulen 42 nach aufwärts strömenden Material. Wenn dieses Material in die Nachbarschaft irgendeines der Rohrenden 32 der Chlorzuführungsleitungen gerät, wird es wieder von dem Chlorstrom in eine nach aufwärts strömende Säule aufgenommen. Auf diese Weise ergibt sich ein ununterbrochener Kreislauf von Ilmenit und Kohlenstoff nach oben und wieder im Bett nach unten, wodurch eine ausgezeichnete Berührung mit dem Chlor in den nach oben strömenden Säulen und damit eine wirksame Chlorierung erzielt wird. Ein fortlaufender Betrieb bedingt eine ununterbrochene oder intermittierende Zuführung von Ilmenit und Kohlenstoff in den Ofen durch die Rinne 18, um die bei der Umsetzung verbrauchten Stoffe zu ersetzen, und die Einleitung von Chlor durch die Rohre 30 in einer Menge, die eine wirksame Umsetzung mit dem zugeführten Ilmenit ermöglicht, wobei die Reaktionsgase einschließlich Titantretrachlorid, Eisenchlorid, Kohlenstoffmonoxyd und Kohlenstoffdioxyd durch die Abgasleitung 16 entweichen.
  • Die Lage der Enden 32 der Chlorzuführungsleitungen 30 ist wichtig, um zu verhindern, daß das Chlor die Seitenwand 12 und den Boden 14 des Ofens berührt. Die Ausbrüche 44 in der Oberfläche des Bettes sollen in einem Abstand von der Seitenwand 12 liegen, so daß nur nach unten fließender Ilmenit, Koks und Gase, aus welchen das freie Chlor praktisch durch Umsetzung in den nach oben strömenden Säulen verbraucht ist, in Berührung mit der Seitenwand kommen. Auf diese Weise wird praktisch verhindert, daß eine schnelle Korrosion der Seitenwand 12 durch Berührung mit Chlor eintreten kann. Vorzugsweise werden die offenen Enden 32 der Leitungen 30 so angeordnet, daß sich die Eruptionen der Säulen übereinander nicht überschneiden, so daß Raum zwischen ihnen gewonnen wird, der ein ungehindertes Abwärtsströmen der Feststoffe in dem Bett ermöglicht. Wenn sich die Ausbrüche überschneiden, ergeben sich unerwünschte Wirbelungen in den sich überschneidenden Teilen und eine Verminderung der Wirksamkeit des eingesetzten Chlors. Aus diesem Grunde erfordert eine vorteilhafte Anordnung, daß die offenen Enden der Rohre 30 praktisch in jeweils dem gleichen Abstand von den benachbarten Rohrenden 32 liegen, so daß die Ouerschni@ttsfläche des Bettes nutzbar gemacht werden kann, ohne daß sich die Säulen überlagern. Bei einer solchen symmetrischen Anordnung soll der Abstand zwischen den Rohrenden 32 und der Seitenwandung 12 des Ofens nicht weniger als die Hälfte des Abstandes zwischen den Rohrenden sein, um jede Berührung des Stoffes und des Gases in den nach aufwärts gehenden Säulen mit der Seitenwand zu verhindern.
  • Die Vorschrift, daß die Chlorzuführungsleitungen 30 nach abwärts gerichtet sein sollen, ist wichtig, um zu verhindern, daß fester Stoff insbesondere dann in die Zuführungsleitungen gelangt, wenn das durch die Leitungen zuströmende Chlor vorübergehend abgestellt oder die Zufuhr verlangsamt wird. Die nach abwärts gerichteten Rohre verhindern, daß der Auslaß verstopft wird; die Rohrenden müssen aber, wie bereits angegeben, vom Boden 14 des Ofens entfernt liegen, so daß aus den Rohren strömendes Chlor nicht den Boden berühren kann, bevor es zur Bildung der aufstrebenden Säulen nach aufwärts strömt. Aus dem gleichen Grunde sind die Rohrzuführungsleitungen 30 vorzugsweise in bezug auf das Bett nach einwärts gerichtet, um jede Möglichkeit auszuschließen, daß das aus den Rohren strömende Chlor in deren Nähe die Seitenwand des Ofens berührt.
  • Das Verfahren und die Vorrichtung vorliegender Erfindung eignen sich zur Behandlung von metallhaltigen Stoffen, wie Erzen, Konzentraten und Rohstoffen oder teilweise vorbereiteten Materialien, wie gereinigten Oxyden und oxydischen Verbindungen, die sich zur Herstellung eines Chlorides eines in diesen enthaltenen Metalls chlorieren lassen. Solche Stoffe können eine Vielzahl von Metallen, wie Eisen, Titan, Zinn, Aluminium, Zirkon, Vanadium, Molybdän, Tantal und »Columbium« (Hiob), enthalten. Rutilkonzentrat, das etwa 95% TiO2 enthält, kann zur Herstellung von TiC14 chloriert werden, das gleiche gilt hinsichtlich Ilmenit, das zusätzlich noch eine beachtliche Menge Eisenoxyd enthält, das in Eisenchlorid umgewandelt wird. Zirkon kann zur Herstellung von ZrC14 unter gleichzeitiger Bildung von Siliziumchlorid chloriert werden. Tantalit und Columbit (Niobit) können jedes für sich chloriert oder als ein zusammengesetztes Erz oder Konzentrat chloriert werden, um die entsprechenden Chloride oder Oxychloride herzustellen. Die chlorierbaren Verbindungen sind im allgemeinen oxydisch, und Kohlenstoff, Koks oder Kohle oder irgendeine andere geeignete Form von Kohlenstoff werden verwendet, um sich mit dem bei der Chlorierungsreaktion aus dem Metall gebildeten Oxyd zu verbinden. Das für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung eingesetzte Erz und Kohlenstoff werden als zerkleinerte Teilchen chloriert, und die Größe dieser Teilchen ändert sich weitgehend in Abhängigkeit von der jeweiligen Größe des Ofens, der Tiefe des Bettes und dem abwärts strömenden Chlor. Die Teilchen müssen fein genug sein, um in den Chlorströmen suspendiert zu werden und schnell zu reagieren; sie dürfen aber nicht so fein sein, daß sie sich aus dem Bett blasen lassen. Teilchengrößen von zwischen - 20 Maschen und - 200 Maschen haben sich in den meisten Fällen als vorteilhaft erwiesen. Rutilteilchengrößen von etwa 75% - 100 Maschen und Ilmenit der gleichen Teilchengröße haben sich mit Erfolg chlorieren lassen. Unter denselben Bedingungen hat sich auf - 20 Maschen vermahlener Koks als geeignet und wirksam erwiesen.
  • Im folgenden Beispiel ist eine Ausführung des Verfahrens der Erfindung beschrieben.
  • Ein Ofen der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Art wurde für den Versuch eingesetzt, der als Schaftofen mit einer feuerfesten Auskleidung einen inneren Durchmesser von 7,5 Fuß mit sechs in einem Abstand voneinander angeordneten Rohrzuführungsleitungen hatte, die in der Nähe des Ofenbodens angeordnet waren, wie es in der Zeichnung im wesentlichen dargestellt ist.
  • Es wurden 10 t Rutilerz folgender Siebanalyse:
    -I- 65 Maschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 17%
    -65 Maschen bis r100 Maschen 22,4%
    -100 Maschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 76,60/0
    in den Ofen durch die Aufgaberinne zusammen mit 5 t pulverisiertem Koks folgender Siebanalyse gegeben:
    -f-20 Maschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,7%
    -20 Maschen bis -I-35 Maschen 17,5%
    -35 Maschen bis -h48 Maschen 20,0%
    -48 Maschen bis -I-65 Maschen 24.,3%
    - 65 Maschen bis -I-100 Maschen 22,71/o
    -100 Maschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 12,80/0
    Der Koks wurde angezündet, und die Verbrennung wurde durch Einleiten von Luft durch die Chlorzuführungsleitungen in den Ofen aufrechterhalten. Es wurde eine ausreichende Menge Luft zugeführt, um das Bett in einer Wirbelbewegung zu halten. Nach einer anfänglich raschen Verbrennung des Kokses wurde das Feuer aufrechterhalten, um die Temperatur der Beschickung auf 900° C zu steigern. Es wurde eine weitere Menge Koks der gleichen Teilchengröße zugeführt, um den Koksgehalt des Erz-Koks-Gemisches in dem Ofen auf 25 bis 35 Klo zu halten. Die Beschickung wurde in dem Ofen unter diesen Bedingungen etwa 20 Stunden gehalten und während dieser Zeit kein Chlor eingeleitet. Das Erhitzen diente der Konditionierung des Erzes, um dieses für die Chlorierung reaktionsfähig zu machen. Nach dieser Zeit wurde die Luftzufuhr zu den Chlorzuführungsleitungen abgeschaltet und durch diese Leitungen Chlor eingeführt. Es wurden frisch pulverisiertes Rutil und Koks ununterbrochen durch die Aufgaberinne zugeführt. Es wurden stündlich 453,5 kg Erz und 136,0 kg Koks zugeführt. Der Chlorstrom wurde sorgfältig so eingestellt, um oberhalb jeder Chlorzuführungsstellung, d. h. oberhalb der Enden der Chlorzuleitungen einzelne Säulen aufsteigenden Erzes und Kokses aufrechtzuerhalten. Diese Einstellung wurde so vorgenommen, daß die Durchbrüche dieser Säulen durch die Oberfläche des Erz-Koks-Bettes sich nicht überschnitten und die Seitenwand des Ofens nicht berührten. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit des Chlors von 0,56 bis 0,70 kg/cm2 durch keramische Chlorzuleitungen mit einem Durchmesser von etwa 5 cm waren etwa 770 kg stündlich erforderlich, um in dem Bett die gewünschten Bedingungen aufrechtzuerhalten.
  • Die Chlorierung setzte unmittelbar nach der Einleitung von Chlor in die Beschickung ein. Der gebildete Titantetrachloriddampf wurde aus dem Ofen durch den am Kopf vorgesehenen Auslaß zusammen mit anderen Gasen einschließlich Kohlendioxyd und Kohlenmonoxyd abgezogen. Das Titantetrachlorid wurde durch Kondensation in einem Kühlturm aus dem Gasgemisch abgetrennt, indem in den Turm in bekannter Weise kaltes, flüssiges TiC14 eingespritzt wurde.
  • Die Umsetzung verlief unter hoher Ausnutzung des Chlors weiter, die sich daraus ergab, daß die entwickelten Gase praktisch kein freies Chlor enthielten; die entwickelte exothermische Wärme reichte aus, um in der Reaktionszone eine Temperatur von etwa 900° C aufrechtzuerhalten. Die zugeführten Mengen an Erz und Kohlenstoff einerseits wie an Chlor andererseits wurden so aufeinander abgestimmt, daß die Höhe des Bettes aus Erz und Koks in dem Ofen praktisch auf der gleichen Höhe von etwa 320 cm blieb.
  • Das hergestellte TiCl4 war nach der üblichen Reinigung einschließlich der Entfernung von geringen Mengen mitgenommener Feststoffe für die Herstellung von Titanmetall oder von Titanoxydpigment brauchbar. Die durch die Umsetzung erzielte Ausbeute war ausgezeichnet, was sich aus dem Fehlen von freiem Chlor in den erzeugten Gasen ergibt.
  • Korrodierende Einflüsse und Lebensdauer der feuerfesten Ausrüstung in einem Ofen der beschriebenen Art können aus den Ergebnissen innerhalb kurzer Zeiträume durchgeführter kleiner Versuche nicht genau ermittelt werden. Aus diesem Grunde wurde das in dem vorhergehenden Beispiel beschriebene Verfahren ohne Unterbrechung und Kühlung des Ofens 18 Monate durchgeführt, um eine zuverlässige Erprobung während eines längeren Zeitraumes der beschriebenen Anlage zu ermöglichen. Nach dieser Erprobungszeit wurde die Apparatur abgestellt und gekühlt und eine Prüfung der inneren Ausmauerung ergab die üblicherweise zu erwartende Erosion und Abnutzung der feuerfesten Auskleidung. Es schien, als ob die Vorrichtung noch etwa weitere 6 Monate hätte betrieben werden können. Es war eindeutig, da.ß keine Korrosion durch Berührung des Chlors mit der feuerfesten Auskleidung des Ofenmantels eingetreten war und daß sich auch keine mechanischen Schwierigkeiten während dieser langen Betriebsdauer hinsichtlich der Chlorzuführungsleitungen oder andere Teile im Inneren des Ofens ergaben.
  • Die Vorrichtung vorliegender Erfindung kann in wirtschaftlicher Weise während eines langen Zeitraumes betrieben werden. Die besondere Anordnung der Chlorzuführungsleitungen ermöglicht eine außerordentlich wirksame Methode, Chlor in das Bett des in Teilchen übergeführten Materials einzuführen. Diese Anordnung ermöglicht die Umsetzung von Chlor mit metallhaltigen Stoffen bei einem Verfahren mit einem schwebenden Bett, ohne das zunächst hohe Kosten für den Windkasten und die Verteilerplatte aufgebracht werden müssen. Für die Chlorierung werden wenigstens zum Teil mit Vorteil die wirksamen Reaktionsbedingungen einer Wirbelschicht angewendet, ohne daß die hiermit bezüglich der Konstruktion und dem Betriebe des Ofens verbundenen Nachteile in Kauf genommen werden müssen. Es ergibt sich aus dem Vorstehenden ferner, daß die Chlorzuführungsleitungen gemäß vorliegender Erfindung so angewendet werden können, daß das Chlor über die horizontale Fläche eines Ofens mit sehr großem Durchmesser geführt werden kann, wodurch die Herstellung des Chlorides in einer einzigen Anlage gesteigert wird. Es sei andererseits darauf hingewiesen, daß die für die sogenannte Wirbelbettchlorierung erforderliche Verteilerplatte um so komplizierter wird, je größer der Durchmesser des Chlorierungsapparates ist, und zwar deshalb, weil die Verteilerplatte den Durchmesser des Ofens überspannen und mechanisch fest genug sein muß, um das entsprechend schwere Bett zu tragen; gleichzeitig muß die Verteilerplatte aus einem Werkstoff bestehen, der gegenüber der Korrosion durch Chlor beständig ist. Die gemäß vorliegender Erfindung vorgesehene Anordnung von Chlorzuführungsleitungen überwindet das Problem der mechanischen Auflage des Bettes in dem Gebiet der Chloreinleitung. Abgesehen von den Chlorzuführungsleitungen selbst kann praktisch eine Korrosion durch Chlor nicht mehr auftreten. Die Chlorzuführungsleitungen können aus einem Werkstoff bestehen, der eine außergewöhnlich gute Korrosionsbeständigkeit aufweist, z. B. aus säurefestem, gegossenem feuerfestem Werkstoff. Da die Rohre innerhalb des Ofens durch die angegebenen Stege (Übergangsstücke) getragen werden, hat es praktisch keine Bedeutung, daß dieses feuerfeste Material eine verhältnismäßig geringe mechanische Festigkeit aufweist.
  • Ein weiterer Vorteil der Anwendung von Chlorzuführungsleitungen gemäß vorliegender Erfindung besteht darin, daß der Chlorzufluß zu jeder einzelnen Leitung gesteuert werden kann. Auf diese Weise läßt sich die Chlorzufuhr aus jedem Rohr einstellen und so eine gleichmäßige Chlorzufuhr zu jeder der nach aufwärts strömenden Reaktionssäulen erzielen. Eine solche Einstellung ist nicht in einem Chlorierungsapparat möglich, der mit einem Windkasten und der üblichen Verteilerplatte versehen ist.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Chlorieren eines metallhaltigen Materials, bestehend aus einem Reaktionsraum, einem Eimaß in dem Reaktionsraum zur Zuführung des metallhaltigen Materials in Teilchenform in den Reaktionsraum, einer Abgasleitung in Nähe des oberen Endes des Reaktionsraumes und Leitungen zur Zufuhr von Chlor in den Reaktionsraum, deren Enden von dem Boden des Reaktionsraumes, von den Seitenwänden des Reaktionsraumes und voneinander in einem Abstand liegen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Leitungen einzelne Zuführungsrohre (30) bilden, die durch die Seitenwände hindurchragen in Richtung nach innen und unten auf den Boden des Reaktionsraumes zu und die einzeln, z. B. durch übergangsstücke (40) in dem Reaktionsraum, getragen werden.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende jedes Zuführungsrohres (30) in einem Abstand von dem Boden und von der Seitenwand des Reaktionsraumes liegt, der mindestens gleich der Hälfte der Entfernung zwischen den Enden benachbarter Zuführungsrohre (30) ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsrohre (30) nach innen und unten auf den Boden des Reaktionsraumes gerichtet sind unter einem Winkel zwischen 15 und 60° gegenüber der Horizontalen.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das übergangsstück (40) an der Verbindungslinie des Bodens und der Seitenwand des Reaktionsraumes vorgesehen ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Ansprach 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein in jedem Zuführungsrohr (30) vorgesehenes Ventil (34) zur Einzelregelung der durchtretenden Chlorströmung. In Betracht gezogene Druckschriften: USA. Patentschrift Nr. 2 855 273.
DET19185A 1959-10-26 1960-10-24 Vorrichtung zum Chlorieren eines metallhaltigen Materials Pending DE1182640B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3523653A1 (de) * 1985-07-02 1987-02-12 Bbc Brown Boveri & Cie Wirbelschichtreaktor

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2855273A (en) * 1955-05-20 1958-10-07 British Titan Products Method of preparing titanium tetrachloride

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