DE1182431B - Verfahren zur halb- oder vollkontinuierlichen Polymerisation von festem Trioxan - Google Patents
Verfahren zur halb- oder vollkontinuierlichen Polymerisation von festem TrioxanInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 08 g
Deutsche Kl.: 39 c-18
Nummer: 1182431
Aktenzeichen: F 31676 IVd/39 c
Anmeldetag: 16. Juli 1960
Auslegetag: 26. November 1964
Es ist bereits bekannt, Trioxan in Gegenwart kationisch wirkender Katalysatoren zu polymerisieren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur halb- oder vollkontinuierlichen Polymerisation von
Trioxan in Gegenwart von ionischen Katalysatoren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man festes
Trioxan in einem Gefäß durch Evakuieren und/oder Spülen mit einem oder mehreren Inertgasen reinigt
und anschließend mit dem ionischen Katalysator belädt, dann das so gereinigte und mit einem Katalysator
beladene Trioxan in ein zweites Gefäß überführt, in diesem Gefäß durch mechanische Durchrührung
eine weitgehende Homogenisierung der Verteilung des Katalysators auf dem Monomeren vornimmt
und das homogenisierte Trioxan-Katalysator-Gemisch in einem Reaktionsgefäß unter Erwärmen
polymerisiert oder daß man die Reinigung, Beladung, Homogenisierung und Reaktion in einem einzigen
Reaktionsraum durchführt.
Die für das Verfahren erforderlichen Vorrichtungen sind in Fig. 1 dargestellt und setzen sich wie
folgt zusammen:
Das Beladungsgefäß 1 ist durch die Schleuse oder Dosiervorrichtung 2 mit dem Vorratsgefäß 3, dieses
durch eine Schleuse oder Dosiervorrichtung 4 mit dem Polymerisationsgefäß 5 verbunden. Letzteres ist
mit dem Austragsorgan 6 ausgestattet.
Das Verfahren umfaßt folgende Stufen:
A. Reinigung und Beladung,
B. Homogenisierung und Vorratspuffer,
C. Raktion.
Das Verfahren läuft wie folgt: Das zur Polymerisation verwendete Trioxan wird in der Stufe A in
Gefäß 1 in festem Zustand eingefüllt; durch Evakuieren und/oder Spülen mit Inertgas, ζ. Β. Stickstoff,
Kohlendioxyd u. a., von Feuchtigkeit und Sauerstoff befreit und anschließend mit Kontakt beladen. Diese
Beladung kann unter Vakuum oder gegebenenfalls unter Inertgasatmosphäre, wie Stickstoff, Kohlendioxyd
u. a., durchgeführt werden. Der Kontakt kann gasförmig, z. B. in Form von Bortrifluorid, eventuell
verdünnt mit Inertgasen, oder im Festzustand, z. B. in Form von Diazoniumsalzen der Borfluorwasserstoffsäure,
zur Anwendung gelangen. Gegebenenfalls kann das Aufrühren des Trioxans durch einen Inertgasstrom,
der gegebenenfalls mit dem gasförmigen Kontakt beladen ist, bewirkt werden. Es ist auch
möglich, dem Trioxan Rohpolymerisat in theoretisch jedem Verhältnis zuzumischen, das mit dem benötig-Verf
ahren zur halb- oder vollkontinuierlichen
Polymerisation von festem Trioxan
Polymerisation von festem Trioxan
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals
Meister Lucius &Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Eduard Weiß, Kelkheim (Taunus),
Dr. Edgar Fischer, Frankfurt/M.-Schwanheim
ten Katalysator beladen ist. Zweckmäßigerweise ist die zugemischte Menge an festem Kontaktträger
möglichst niedrig zu halten, damit die Kapazität der Apparatur nicht nachteilig beeinflußt wird.
Die Durchmischung des Trioxans mit dem Kontakt bzw. mit dem mit Kontakt beladenen Rohpolymerisat
kann z. B. unter Vakuum oder unter durch Überlagerung mit einem oder mehreren Inertgasen
erzeugten Überdruck und bei verschiedenen Temperaturen vorgenommen werden, wobei man vorteilhafterweise
bei Normaldruck oder geringem Überdruck (z. B. 0,1 atü) und Raumtemperatur arbeitet.
Das mit dem Kontakt beladene bzw. mit dem kontakttragenden Rohpolymerisat vermischte Trioxan
gelangt durch die Schleuse bzw. Dosiervorrichtung 2 in den Vorratsbehälter 3 (in Stufe B). Als
Schleuse kann ein normales Absperrorgan verwendet werden für den Fall, daß das Ausschleusen diskontinuierlich
und nur unter dem Einfluß der Schwerkraft erfolgt. Vorzugsweise gelangt eine Dosier- bzw.
Fördereinrichtung wie z. B. Zellenrad, Dosierschnecke u. ä. zur kontinuierlichen Ausschleusung
zur Anwendung.
Gefäß 3 wirkt als Puffergefäß, um auch bei Schwankungen im Beladungsvorgang einen gleichmäßigen
Materialstrom in das Polymerisationsgefäß 5 (in Stufe C) zu gewährleisten. In Gefäß 3 erfolgt
durch eine geeignete mechanische Durchmischungseinrichtung eine weitere Homogenisierung der Verteilung
des Katalysators auf dem Monomeren, besonders dann, wenn mehrere im Gefäß 1 vorbeladene
Chargen vermischt werden. Bei gleichbleibender Trioxanmenge bzw. -qualität und gleichmäßiger
Kontaktdosierung kann jedoch von Gefäß 1 abgesehen und der Beladungsvorgang kontinuierlich in
Gefäß 3 durchgeführt werden, sofern die Reinigung auf andere Weise vorweggenommen wurde. Als
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Schleuse 4 wird zweckmäßigerweise eine kontinuierliche Dosiervorrichtung, wie z. B. Schnecke, Zellenrad
u. a., verwendet. Das Polymerisationsgefäß der Reaktionsstufe C kann aus einem senkrecht stehenden
Rohr bestehen, in dem das Reaktionsgut allein durch den Einfluß der Erdschwere von oben nach
unten gefördert wird. Durch geeignete Heizung des Reaktors in der Eintrittszone des beladenen bzw. mit
kontakttragendem Rohpolymerisat gemischten Trioxans wird die Polymerisation ausgelöst. Die Heizung to
kann als Mantelheizung oder als innere Heizung in Form von Heizstäben, Spiralen, Heiztaschen usw.
ausgebildet sein. Die nötige Wärme kann durch Dampf, Flüssigkeiten oder elektrischen Strom zugeführt
werden. Die frei werdende Polymerisationswärme wird in der nachfolgenden Zone zweckmäßig
durch indirekte Kühlung abgeführt. Hinsichtlich der Erzielung hoher Umsätze ist es vorteilhaft, dieser
gekühlten Zone eine gegebenenfalls heizbare Nachreaktionszone anzuschließen.
Die Produktbewegung kann durch geeignete Rührbzw. Förderorgane intensiviert werden. Es können
Rührer der verschiedensten Art angewendet werden. Es besteht die Möglichkeit, die benötigte Heiz- und/
oder Kühlfläche in das Rührorgan zu verlegen bzw. damit die schon vorhandenen festeingebauten Heiz-
und/oder Kühlflächen zu vergrößern und somit ihre Wirkung zu steigern.
Der mit einem geeigneten Rühr- bzw. Förderorgan ausgestattete Reaktor 5 kann auch waagerecht liegend
angeordnet sein.
Weiter kann das Reaktionsgefäß als ein zwischen 0 und 90° geneigtes Rohr ausgebildet sein, in dem
die Produktbewegung durch die Schwerkraft und/ oder durch ein geeignetes Rühr- bzw. Förderorgan
bewirkt wird. Es kann z. B. aus einer Wanne mit oder ohne einem Mantel für Heizung bzw. Kühlung
und mit einer Hohlschnecke als Förder- bzw. Heiz- und Kühlung erfolgen zweckmäßigerweise in einzelnen
Zonen an der Unterseite des Tellers.
Eine weitere Ausführung des Polymerisationsgefäßes 5 ist ein rotierender Teller in vorzugsweise
waagerechter Anordnung, dessen Drehzahl der Reaktionszeit leicht angepaßt werden kann. Heizung
und Kühlung erfolgen zweckmäßigweise in einzelnen Zonen an der Unterseite des Tellers.
Ferner kann der Reaktor 5 aus einem endlosen Band oder einer förderbandähnlichen Vorrichtung,
vorzugsweise in waagerechter Anordnung, bestehen, die durch Länge und Laufgeschwindigkeit leicht der
Reaktionszeit anzupassen und auf bekannte Weise heiz- und kühlbar zu gestalten sind.
Als Schleuse 6 wird zweckmäßigerweise eine kontinuierliche Dosiervorrichtung, wie z. B. Schnecke,
Zellenrad u. ä., verwendet.
Es ist möglich, die Stufen A, B und C gemäß Fig. 2 in einem einzigen Reaktionsraum zu vereinigen,
beispielsweise in einem senkrecht stehenden Rohr oder Turm. Hierbei wird das Monomere kontinuierlich
oben aufgegeben, im Gegenstrom mit Inertgas, z. B. Stickstoff, Kohlendioxyd u. a., unter
Rühren gespült, der Katalysator z. B. gasförmig, gegebenenfalls mit Inertgas, verdünnt, unterhalb dieser
Spülzone zugeführt und mittels einer geeigneten Rührvorrichtung gleichmäßig auf dem Monomeren
verteilt. Das so mit dem Kontakt beladene Monomere durchwandert dann die beheizte Aktivierungszone, die nachfolgende gekühlte Reaktionszone und
die gegebenenfalls beheizbare Nachreaktionszone.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden durch Einhalten von bestimmten aufeinanderfolgenden
Operationsstufen Produkte von hervorragender Gleichmäßigkeit bei geringem Energiebedarf und
hoher Raumzeitausbeute erzielt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur halb- oder vollkontinuierlichen Polymerisation von Trioxan in Gegenwart von ionischen Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man festes Trioxan in einem Gefäß durch Evakuieren und/oder Spülen mit einem oder mehreren Inertgasen reinigt und anschließend mit dem ionischen Katalysator belädt, dann das so gereinigte und mit einem Katalysator beladene Trioxan in ein zweites Gefäß überführt, in diesem Gefäß durch mechanische Durchrührung eine weitgehende Homogenisierung der Verteilung des Katalysators auf dem Monomeren vornimmt und das homogenisierte Trioxan-Katalysator-Gemisch in einem Reaktionsgefäß unter Erwärmen polymerisiert oder daß man die Reinigung, Beladung, Homogenisierung und Reaktion in einem einzigen Reaktionsraum durchführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2795 571.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 729/446 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
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