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Einrichtung an Vorrichtungen zum elektrostatischen überziehen von
großen Gegenständen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an Vorrichtungen
zum elektrostatischen überziehen großer bzw. hoher Gegenstände, insbesondere von
Wagenkasten für Kraftfahrzeuge, mit Farben, Lakken od. dgl. unter Verwendung auf
und ab bewegter Spritzelektroden.
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Es sind auf elektrostatischer Grundlage arbeitende Lackieranlagen
bekannt, bei denen das überzugsgut, der Lack, .der Spritzelektrode mit einem, verhältnismäßig
geringen überdruck zugeführt wird, der durch ein Druckminderventil erzeugt wird,
das innerhalb des fest mit dem Vorratsbehälter verbundenen Leitungssystems installiert
ist und von Hand auf den gewünschten Förderdruck einstellbar ist. Der Träger der
Spritzelektrode, vor der die zu überziehenden Werkstücke horizontal vorbeiziehen,
wird bei der bekannten Anlage vor dem Betrieb auf eine bestimmte Höhenlage eingestellt.
Mit der bekannten Vorrichtung können aber nur kleinere bzw. nur solche Gegenstände
mit einem gleichmäßigen überzug versehen werden, die einheitliche Außenflächen aufweisen,
so daß der überziehvorgang im wesentlichen in ein und derselben horizontalen Ebene
stattfindet.
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Bei großen Gegenständen, insbesondere solchen mit ungleichmäßig verlaufenden
oder gekrümmten Außenflächen, ergeben sich Schwierigkeiten hinsichtlich der mengenmäßig
gleichbleibenden Zuführung des überzugsgutes, wenn die Abmessungen des zu überziehenden
Gegenstandes eine Auf- und Abbewegung der Spritzelektroden erforderlich machen,
weil sich dabei der statische Druck des überzugsgutes in der Zuführung ändert und
infolgedessen die der Spritzelektrode zugeführte Menge an überzugsgut starken Schwankungen
unterworfen ist. Eine weitere Schwierigkeit kann noch dadurch hinzutreten, daß die
die Zuführung des überzugsgutes zu den Elektroden bewirkenden Pumpen, Kompressoren
u. dgl. von an das örtliche Stromnetz angeschlossenen Elektromotoren angetrieben
werden, so daß das ganze Fördersystem den Netzschwankungen unterworfen ist. Diese
und weitere die Gleichmäßigkeit der Zuführung des überzugsgutes zu den Elektroden
beeinträchtigende Mängel der bekannten Vorrichtungen werden durch die Erfindung
beseitigt.
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Die Erfindung besteht darin, daß das überzugsgut dem langhubige Auf-
und Abwärtsbewegungen ausführenden Elektrodenträger mit einem den gewünschten Austrittsdruck
wesentlich übersteigenden Druck zugeführt wird, wobei in dem mit dem Elektrodenträger
bewegten Teil der Zuflußleitung zur Elektrode ein Druckminderventil angeordnet ist,
das unabhängig von der jeweiligen Höhenlage der Spritzelektrode den vorgenannten
Zufuhrdruck auf den erforderlichen gleichbleibenden Austrittsdruck selbsttätig herabsetzt.
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Der Vorteil der Erfindung liegt also darin, daß unabhängig von allen
Auf- und Abwärtsbewegungen des Elektrodenträgers und sonstigen schädlichen Einflüssen
ein konstanter Zuflußdruck für das überzugsgut zur Elektrode hin aufrechterhalten
wird, wodurch also auch bei sehr hohen Werkstücken eine in ihrer Stärke gleichbleibende
Überzugsschicht erreicht wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine mit drei beweglichen Spritzelektroden und mit einer Einrichtung
gemäß der Erfindung versehene Vorrichtung zum elektrostatischen überziehen von Kraftfahrzeug-Wagenkästen
mit Farbe in der Vorderansicht, F i g. 2 die gleiche Vorrichtung von oben gesehen
und F i g. 3 eine der beweglichen Elektroden mit ihrer Bewegungsvorrichtung und
den Zuführungsleitungen ebenfalls in der Ansicht.
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Auf dem portalartigen Gestell 12 der Vorrichtung, durch das die zu
überziehenden Wagenkästen hindurchgeführt werden, sind drei je eine Spritzelektrode
6 tragende Isolierarme 5 beweglich angeordnet, so daß sie sowohl in ihrer Längsrichtung
als auch in ihrer Richtung der das Gestell bildenden Träger 9, 12' hin und her bewegt
werden können, um alle Stellen der verhältnismäßig großen und unebenen Außenfläche
des Wagenkastens mit einem möglichst gleichmäßigen Farbüberzug zu versehen. Der
Mechanismus, welcher die Längs- und Querbewegung
der Elektrodenträger
5 in der Gestalt des Wagenkastens entsprechenden Bahnen bewirkt, ist für die vorliegende
Erfindung nicht weiter von Bedeutung und daher hier nicht näher beschrieben.
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Die als flache Metallschalen ausgebildeten Spritzelektroden 6 sind
durch zum Teil biegsame Zuleitungen 8,11,13 mit dem einen Pol einer gemeinsamen
elektrischen Hochspannungsquelle 10 verbunden, so daß sie gegen die Metallflächen
des an ihnen vorbeigeführten geerdeten Wagenkastens ein hohes elektrisches Potential
aufweisen.
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Die Farbe wird der Spritzvorrichtung in bekannter Weise von einem
gemeinsamen Druckerzeuger, beispielsweise von einer Pumpe oder einem mit Druckluft
beaufschlagten Vorratsgefäß aus, mit gleichbleibendem Förderdruck zugeführt. Würde
man sie mit diesem gleichbleibenden Zufuhrdruck wie bisher unmittelbar den einzelnen
Elektroden 6 zuleiten, so würden wegen der von vornherein unterschiedlichen Höhenlage
der verschiedenen Elektroden 6 und wegen der sich während des Spritzvorganges ständig
ändernden Höhenlage jeder einzelnen Elektrode 6 selbst erhebliche Unterschiede und
Schwankungen des verbleibenden Austrittsdruckes der Farbe vor den Mundstücken 29
entstehen, da sich der statische Druck der Farbflüssigkeit in den zu den Elektroden
6 führenden beweglichen Leitungsteilen jeweils mit der Höhenlage der Elektrode ändert.
Die Folge davon wäre ein ständiges Schwanken der von den Elektroden in der Zeiteinheit
abgesprühten Farbmenge und eine erhebliche Ungleichmäßigkeit des Farbüberzuges auf
dem Wagenkasten.
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Zur Beseitigung dieses Mangels wird die Farbe dem bewegten Teil 21
der Farbzufuhrleitung mit einem gleichbleibenden Austrittsdruck am Mundstück 29
zugeführt. Dies wird erfindungsgemäß erreicht durch ein in die Leitung
21 eingesetztes einstellbares Druckminderventil23 bekannter Bauart, das den
von der Druckquelle erzeugten, wesentlich höheren Förderdruck auf den gewünschten,
unabhängig von der jeweiligen Höhenlage der Elektrode 6 gleichbleibenden Austrittsdruck
reduziert. Das Reduzierventil 23 ist mit einem Manometer 24
versehen,
damit das Gleichbleiben des Austrittsdruckes der Farbe ständig überwacht werden
kann. Um das ordnungsgemäße Fließen der Farbe in der Zufuhrleitung 21 auch unmittelbar
überwachen zu können und gleichzeitig eine elektrische Isolierung des unter Hochspannung
stehenden Mundstückes 29 von den übrigen Leitungsteilen zu erhalten, ist in die
Leitung 21 ein Rohrstück 21" aus Glas oder aus einem durchsichtigen
Kunststoff eingefügt.