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Tiefbohranlage für mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges
Die Erfindung betrifft eine Tiefbohranlage für mechanisierten Aus- und Einbau eines
Rohrstranges, mit der eine Bohrung automatisch und mit möglichst wenig Arbeitskräften
durchgeführt werden kann.
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Es sind mehrere Tiefbohranlagen für mechanisierten oder halbautomatischen
Betrieb bekanntgeworden. Bei diesen Anlagen wird der Aus- oder Einbau des aus einzelnen
Rohren zusammengeschraubten Bohrgestänges in verschiedener Weise vorgenommen.
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Beispielsweise ist in einer bekannten Anlage der im Bohrturm senkrecht
auf und ab bewegbare Bohrkopf schwenkbar gelagert, so daß er, nachdem er von dem
abgefangenen Rohrstrang abgeschraubt worden ist, zur Seite geschwenkt und mit einem
Ende eines im wesentlichen waagerecht herangeführten Rohres verschraubt werden kann.
Danach wird der Bohrkopf nach oben bewegt, wobei das Rohr bis zur senkrechten freien
Aufhängung mit hochgezogen wird. Dabei ergibt sich jedoch zwangläufig, daß das nicht
vom Bohrkopf erfaßte Rohrende auf der Lagerfläche entlangschleift und an seinem
Rohrgewinde beschädigt wird. Um das zu vermeiden und um ein Pendeln des hochgezogenen
Rohres zu vermeiden, muß das nicht erfaßte Rohrende von einem Bedienungsmann angehoben
werden. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anlage besteht darin, daß das aufgenommene
Rohrstück nach dem Hochziehen von Hand an das obere Ende des abgefangenen Rohrstranges
angesetzt werden muß.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, in einer Tiefbohranlage Rohrstücke
in einem Rohrmagazin waagerecht zu lagern und von Kettenförderern bis zur Obergabestation
im Bohrturm hochtransportieren zu lassen. Um diese hochtransportierten Rohrstücke
dann an das obere Ende des Rohrstranges anzusetzen, ist eine komplizierte Schwenk-
und Hebebewegung erforderlich, für deren praktische Ausführung kein brauchbarer
Vorschlag bekanntgeworden ist.
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Schließlich ist ein Rohrförderer bekanntgeworden, mit dem die am Fuß
des Bohrturmes gelagerten Rohrstücke erfaßt und schräg so weit angehoben werden,
daß ihr oberes Ende an übliche Hebevorrichtungen, die über der Bühne des Bohrturmes
angeordnet sind, angekuppelt werden kann. Dieser bekannte Rohrförderer erleichtert
zwar das Herbeischaffen der Rohrstücke, ermöglicht aber nicht einen automatischen
Aus- und Einbau des Bohrgestänges.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bisher
bekanntgewordenen Tiefbohranlagen zu vermeiden und eine Tiefbohranlage zu schaffen,
bei der der Aus- und Einbau des Bohrgestänges und der Transport der Bohrgestängerohre
zwischen dem Bohrturm und einem Rohrlager in einfachster Weise automatisch erfolgen.
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Die Erfindung geht aus von einer Tiefbohranlage für mechanisierten
Aus- und Einbau eines Rohrstranges mit einem Bohrturm; einem Lager für die Rohre
und einer Verschraubvorrichtung für mechanisiertes An- und Abschrauben von Rohren
an den im Bohrloch befindlichen Rohrstrang.
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Die Erfindung löst dabei die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Rohre
in einem Lagergestell waagerecht in nebeneinanderliegenden senkrechten Reihen gehalten
werden, daß eine Fördervorrichtung mit Hebevorrichtung über dem Lagergestell und
einer Prüfstation waagerecht verschiebbar angeordnet ist und daß ein Übergabearm
in einer senkrechten Ebene zwischen der Prüfstation und dem Bohrturm schwenkbar
angeordnet ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Anlage auf
einer mit `Stützen versehenen fahrbaren Plattform montiert ist, daß Vorrichtungen
für die waagerechte Lagerung von Rohrabschnitten neben der Plattform vorgesehen
sind und daß der Bohrturm an seinem einen Ende drehbar auf der Plattform gelagert
ist, so daß er aus einer waagerechten Transportlage in die@senkrechte Arbeitslage
geschwenkt werden kann.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Bohrturm
mit einer an sich bekannten Trag-und Drehvorrichtung für den Bohrstrang versehen
ist,
die am Bohrturm entlangbewegt werden kann und eine um ihre
Achse antreibbare, mit dem Rohr verschraubbare Gewindespindel enthält. Dabei kann
erfindungsgemäß im Bohrturm unterhalb der Trag- und Drehvorrichtung ein Verbindungs-
und Trennmechanismus für das obere Ende des Bohrstranges und das untere Ende eines
Rohrabschnittes angeordnet und unterhalb des Verbindungs- und Trennmechanismus eine
zeitweilig tätig werdende Haltevorrichtung für das obere Ende des Bohrstranges am
Turm befestigt sein.
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Schließlich besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung noch darin,
daß für die Ausführung der nicht kontinuierlichen Auf- und Abbewegung der Verschraubvorrichtung
mindestens ein Hydraulikzylinder großer Leistung vorgesehen ist, der seine Betriebsflüssigkeit
über mindestens ein Steuerventil aus einem druckluftbelasteten Druckspeicher erhält,
dessen Flüssigkeitsvorrat von einer kontinuierlich arbeitenden Pumpvorrichtung kleinerer
Leistung ergänzt wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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F i g. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Tiefbohranlage, wobei bestimmte Teile der Deutlichkeit halber weggelassen sind;
F i g. 2 ist eine verkleinerte perspektivische Darstellung der in F i g. 1 dargestellten
Tiefbohranlage im zusammengelegten Transportzustand; F i g. 3 ist eine Seitenansicht
eines Teiles des in F i g. 1 gezeigten Gerätes; F i g. 4 ist eine vergrößerte Rückansicht
des in F i g. 1 gezeigten Gerätes mit einigen im Schnitt gezeigten Teilen; F i g.
5 ist ein vergrößerter Schnitt nach Linie 5-5 in Fig.3; F i g. 6 ist eine Draufsicht
der in F i g. 5 gezeigten Anlage.
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F i g. 1 und 2 zeigen ein Bohrgerät 10 mit einer länglichen
ortsbeweglichen Plattform 12, die als Anhänger für einen bekannten Sattelschlepper
ausgebildet ist. Der hintere Abschnitt des Anhängers enthält einen länglichen Bohrturm
16. Wie in den Zeichnungen dargestellt, nimmt die Bohrturmkonstruktion während der
Bohrvorgänge eine aufrechte (F i g. 1) und beim Zusammenlegen des Gerüstes zum Transport
eine liegende oder waagerechte Stellung (F i g. 2) ein. Die Lagerung der Bohrturmkonstruktion
auf der Plattform 12 erfolgt nach F i g. 3 vorzugsweise mit Hilfe eines Drehlagers
18, und der Turm wird zwischen der waagerechten und der aufrechten Lage mittels
geeigneter Hydraulikzylinder (nicht gezeigt) bewegt. Wie in F i g. 3 gezeigt, wird
der Bohrkopf mit seinen Vortriebsvorrichtungen ebenfalls von der Bohrturmkonstruktion
aufgenommen.
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Nach den F i g. 1 und 2 enthält jede Seitenfläche des Anhängers
12 zwei aufrechte Wandteile 20 und 22, die zusammen ein Bord bilden.
In der in F i g. 2 gezeigten Stellung sind die Wandteile übereinandergelegt, so
daß sie bequem transportiert werden können. In der in F i g. 1 gezeigten Lage sind
die Wandteile 20 und 22 nach außen geschwenkt worden, so daß sie aufrechte,
parallel zueinander angeordnete Betriebsstellungen einnehmen, in denen sie sich
von dem Anhänger 12 fort erstrecken. Selbstverständlich sind in dem Sattelschlepper
senkrechte Drehlager angeordnet, die sich durch die inneren Endabschnitte der Wandteile
nach oben erstrecken und die Wandteile bei ihren Drehbewegungen zum Auseinanderschwenken
stützen. Jedes der Wandteile 20 und 22 ist mit Rohrhaltemitteln versehen, die in
den Zeichnungen als senkrechte Streifen oder Trennwände 24
dargestellt sind.
Nachdem die Wandteile in die in F i g. 1 gezeigte Stellung nach außen entfaltet
worden sind, können Bohrgestängerohre in die Zwischenräume zwischen gegenüberliegenden
Wandteilen eingebracht werden, so daß sich schließlich ein Rohrmagazin ergibt, in
dem die Rohre liegend und in rechten Reihen übereinander gelagert sind und die Enden
der Rohre jeweils zwischen benachbarten senkrechten Streifen 24 liegen.
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Wie bereits erwähnt, besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, die
Bohrgestängerohre automatisch einem Bohrstrang hinzuzufügen bzw. abzunehmen. Demgemäß
sind in der dargestellten Ausführungsform für jedes der Wandteile 20 und
22 waagerechte Aufnahmevorrichtungen 26 für das in der Übergabe befindliche
Rohr vorgesehen. Jede Rohraufnahmevorrichtung enthält einen Schlitten 28, der mit
Rallen, Ritzeln oder anderen, ähnlichen beweglichen Lagermitteln an seinen entgegengesetzten
Enden versehen ist, so daß er in waagerechten, an den oberen Enden der Wandteile
20 und 22 gebildeten Gleisspuren 30 transportiert werden kann. Jeder
Schlitten 28 trägt eine angetriebene Scherenhebevorrichtung 32, die mit Rohrgreifern
34 ausgestattet ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß bei einer Bewegung des
Schlittens 28 in eine bestimmte Stellung auf den Gleisspuren 30
die
Hebevorrichtung 32 ferngesteuert mechanisch gesenkt werden kann, um ihre Rohrgreifer
34 zu veranlassen, ein bestimmtes Rohr zu erfassen und aus dem durch die Trennwände
24 gebildeten Regal herauszuziehen. Die Hebevorrichtung kann dann in Aufwärtsrichtung
umgesteuert werden, woraufhin der Schlitten auf den Gleisen 30 entlang in
eine Stellung oberhalb des Anhängers 12 hineinbewegt werden kann. Die Gleise
sind mit drehbaren Verlängerungen 32 versehen, um es dem Schlitten zu ermöglichen,
sich in die gewünschte Lage oberhalb des Anhängers zu bewegen.
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Die drehbare Anordnung der Gleisverlängerungen 32 ist deshalb notwendig,
weil sich bei einer Verschwenkung des Bohrturmes 16 nach unten in seine liegende
Transportstellung die Gleisverlängerungen in der Bahn des Bohrturmes befinden. Sie
können dann seitlich aus dieser Bahn herausgeschwenkt werden, so daß der Bohrturm
in die in F i g. 2 gezeigte liegende Lage abgesenkt werden kann, woraufhin die Gleisverlängerungen
32 wieder seitwärts in die in F i g. 1 gezeigten Lagen zurückverschwenkt werden
können, um die Rohraufnahmevorrichtungen 26 während des Transportes aufzunehmen.
Als letzter Arbeitsgang bei der Umwandlung der Einheit in ihre Transportlage werden
die Wandteile 20 und 22 nach innen verschwenkt, so daß sie in den
in F i g. 2 gezeigten Stellungen aufeinanderliegen. Die bei 36 gezeigten Vorrichtungen
sind lediglich besondere Gestelle zur vorübergehenden Aufnahme von Rohren, die an
der Bohrstelle angeliefert werden, wobei diese Gestelle dazu dienen, diese Rohre
aufzunehmen, bis sie durch die Aufnahmevorrichtungen 26 in die Regale 25 eingebracht
worden sind.
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Im Bohrbetrieb dient der mittlere Bereich 38 des Anhängers
12 als Rohrprüf- und Behandlungsstation, in welcher die Rohre beispielsweise
gereinigt, geprüft und abgedichtet werden können. In der Rohrprüf-
Station
sind geeignete mechanische Vorrichtungen zur Hin- und Herbewegung der Rohre vorgesehen,
mit denen ein Rohr zwischen den einzelnen Behandlungsvorrichtungen transportiert
werden kann, nachdem es entweder durch die Rohraufnahmevorrichtung 26 oder einen
noch zu beschreibenden Rohrübergabearm 40 (F i g. 3) in waagerechter Lage
an der Station niedergelegt worden ist.
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Wie in F i g. 3 bei 42 gezeigt, ist der Rohrübergabearm
40 drehbar im unteren Abschnitt des Bohrturmes 16 gelagert, so daß er von
einer aufrechten, in ausgezogenen bzw. gestrichelten Linien dargestellten Lage in
eine liegende, strichpunktiert gezeigte Lage 44 bewegt werden kann. Die Bewegung
des übergabearmes zwischen seiner liegenden und seiner aufrechten Lage wird vorzugsweise
durch Hydraulikzylinder 46 bewirkt. In der Lage 44 kann der Arm 40 ein Rohr an die
Prüfstation abgeben oder von ihr empfangen, je nach den Erfordernissen am Bohrloch.
Alle Arbeitsgänge werden vorzugsweise ohne unmittelbare Anwendung menschlicher Arbeitskraft
ausgeführt; der übergabearm 40 ist deshalb mit selbsttätigen mechanischen
Rohrgreifern 48 ausgestattet, so daß ein bestimmtes Rohr 50 automatisch
von der Prüfstation der Plattform 12 in eine senkrechte Lage oberhalb des
mit 50 bezeichneten Rohrstranges und zurück bewegt werden kann. Der gesamte Ablauf
des Rohrtransportes vom Rohrmagazin zum Rohrstrang 50 ist umkehrbar, um die
gewünschte automatische Arbeitsweise zu erreichen.
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Die in F i g. 4 gezeigte Betätigungsvorrichtung für den Rohrstrang
besteht aus einem Bohrkopf 52, der mit Hilfe von Rollenlagern 54 auf Gleisen
56 auf und ab bewegbar im Bohrturm geführt ist. Die Aufundabbewegung des
Bohrkopfes wird durch Kolbenstan-gen 58 bewirkt, die von im Oberteil des
Bohrturmes angeordneten Hydraulikzylindern 60 bewegt werden. Das Absenken
des Kopfes wird im allgemeinen durch das Gewicht des Rohrstranges bewirkt und wird
in die unteren Enden des Zylinders 60 eingepumpt, um den Kopf zu heben. Der
Bohrkopf enthält eine hohle Bohrspindel 62, die an ihrem unteren Ende mit einem
Gewinde versehen ist, das zu einem Innengewinde im obersten Rohr des Rohrstranges
50 paßt. Innerhalb des Kopfes 52 ist ein geeigneter hydraulischer
Antrieb vorgesehen, mit dem die Spindel 62 und dadurch der Strang in Drehung
versetzt werden kann.
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Der untere Abschnitt des Bohrturmes 16 enthält eine Vorrichtung
64 zum Abfangen des Stranges. Diese Abfangvorrichtung besteht im wesentlichen aus
einer festen ringförmigen Basis 66 mit inneren Keilflächen 68 zur gleitenden Aufnahme
der in einem Kreuzkopf 72 geführten keilförmigen Klemmbacken 70. Der
Kreuzkopf wird zusammen mit den Backen 70 durch Hydraulikzylinder
74 gehoben und gesenkt, wobei die Backen gleitend im Kreuzkopf verkeilt sind,
so daß sie sich während der Abwärtsbewegung der Kolbenstangen nach innen bewegen,
um den Rohrstrang zu erfassen und während der Rohrauswechslungsvorgänge zeitweilig
abzufangen.
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Um dem Rohrstrang ein Rohr hinzuzufügen oder wegzunehmen, ist eine
Klemmbackenkonstruktion 76 vorgesehen, die drei Sätze Klemmbacken 78, 80 und 82
enthält. Die Klemmbacken 78 wirken lediglich als zurückziehbare Führungsvorrichtungen
zur Führung eines Rohres in die Klemmbacken 80 während des Ansetzens an den
Strang, da ein einzelnes Rohr bei seiner Aufhängung an der Spindel 62 die
Neigung hat, eine Pendelbewegung auszuführen, die es schwierig machen würde, das
Rohr automatisch in die Backen 80 einzuführen.
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Die Backen 80 wie auch die anderen Backen 78
und 82 werden
vorzugsweise wie die Zylinder 84 durch Hydraulikzylinder angepreßt. Außerdem sind
die Backen 80 auf einem Drehtisch oder Gehäuse 86
gelagert, so daß
sie zusammen mit einem eingeklemmten oberen Rohr des Rohrstranges gegen das nächste
sich nach unten anschließende Rohr des Stranges, das in den Backen 82 eingeklemmt
ist, gedreht werden können, um die Verbindung zwischen den Rohren drehend zu lösen.
Der Tisch kann durch Hydraulikzylinder, die in dem Raum 88 zwischen dem Tisch
und dem Klemmbackengehäuse angeordnet sind, angetrieben werden.
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Während bestimmter Arbeitsgänge ist es erwünscht, die Klemmbackenkonstruktion
76 relativ zur Abfangvorrichtung 64 nach oben oder nach unten zu bewegen.
Die gesamte Klemmbackenkonstruktion 76
wird deshalb vorzugsweise so angeordnet,
daß sie eine Aufundabbewegung ausführen kann, beispielsweise unter Antrieb durch
Strömungsmittelzylinder 90.
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Das in den F i g. 3, 5 und 6 gezeigte Gestell besteht aus einer Reihe
aufrecht stehender Säulen oder Stangen 92 zur Aufnahme des Gewichtes des
Bohrturmes am Bohrplatz. Unterhalb des Bohrturmes sind feste Gleise 94 vorgesehen,
auf denen die Strangabdichtung 96, die in den F i g. 5 und 6 im einzelnen dargestellt
ist, gelagert ist. Es ist ersichtlich, daß es der Zweck der Abdichtung ist, ein
Entweichen der Bohrspülung aus dem Spülungsumlauf zu verhindern, wobei zu beachten
ist, daß die Spülung durch den Bohrkopf 52 und den Rohrstrang nach unten gepumpt
und von dort um die Außenfläche des Rohrstranges herum nach oben zu einem Rohr 98
(F i g. 5) und dann zurück zu einer Spülungsrückgewinnungsanlage (nicht gezeigt)
gefördert wird.
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Während des normalen Betriebes ist, wie in F i g. 5 gezeigt, eine
Dichtung um den Rohrstrang herum angeordnet, und es wird durch eine Leitung
100 komprimierte Luft aus einer geeigneten Quelle in den ringförmigen Raum
102, der das fest angeordnete Gummidichtungselement 104 umgibt, hineingepumpt;
so daß das Element dicht an der Rohroberfläche anliegt. Während des Wechselvorganges
wird der Einlatz der Dichtung 96 aus der in F i g. 5 gezeigten Lage entfernt, beispielsweise
durch einen Schlitten 106, der von einem Hydraulikzylinder auf den festen
Gleisen 94 bewegt wird. Der Schlitten 106 enthält eine Hebevorrichtung
(nicht gezeigt), die die Abdichtvorrichtung 96 anhebt, bevor sie von der
Bohrlochachse fort in die in F i g. 3 in punktierten Linien gezeigte Stellung verschoben
wird. Wenn die Abdichtvorrichtung sich in der in F i g. 5 gezeigten Betriebsstellung
befindet, wird sie durch drehbar angeordnete Sicherungsarme 108, die am deutlichsten
in F i g. 6 gezeigt sind, in ihrer Lage gehalten. Wie dort gezeigt, können die Sicherungsarme
108 in eingeklinkte und ausgeklinkte Stellungen bewegt werden, und zwar mit
Hilfe von Hydraulikzylindern 110. Somit kann die Zu- und Abführung der Abdichtvorrichtung
96 automatisch und ohne Verwendung menschlicher Arbeitskraft durchgeführt werden.
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Wie in F i g. 5 gezeigt, ist die Abdichtvorrichtung oberhalb eines
Preventergehäuses 112 angeordnet. Der Zweck des Preventers besteht bekanntermaßen
darin,
die manchmal auftretenden unterirdischen Drücke aufzunehmen und Ausbrüche zu verhindern.
Der Preventer besteht hier aus einem ersten Satz gleitender Backen 114, die mit
den Kolbenstangen 116 der Strömungsmittelzylinder 118 verbunden sind. Die einander
zugewendeten Oberflächen dieser Backen haben eine halbzylindrische Form und sind
vorzugsweise mit Gummi überzogen, so daß bei einer Betätigung der Zylinder
118 die halbzylindrischen Oberflächen der Platten sich radial nach innen
bewegen und die Außenfläche des Rohrstranges dicht umschließen, um dadurch eine
Abdichtung gegen die in dem darunter befindlichen, den Strang umgebenden ringförmigen
Raum vorhandenen Drücke aufzunehmen.
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Die Preventerbacken 114 bilden einen Schutz gegen Ausbrüche,
wenn der Strang sich innerhalb des Bohrloches befindet. Um einen solchen Schutz
auch dann zu erhalten, wenn der Strang sich außerhalb des Bohrloches befindet, wenn
z. B. ein Dichtungseinsatz ausgewechselt wird, sind zwei zusätzliche Preventerbacken
120 vorgesehen, die mit den Kolbenstangen 122 eines Hydraulikzylinders
124 verbunden sind. Die einander zugewandten Flächen der Backen 120 sind
viereckig, und die Backen sind so lang, daß sie bei herausgenommenem Rohrstrang
und Betätigung der Zylinder 124 nach innen bis zum Aneinanderpressen ihrer
Oberflächen vorgeschoben werden, so daß das Bohrloch dann vollständig von der Atmosphäre
abgeschlossen ist und ein Ausbruch verhindert wird.
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Das Gehäuse 112 enthält in der Nähe seiner Oberseite ein paar Backen
126, die mit den Kolbenstangen 128 der Zylinder 130 verbunden sind. Beim Bohren
werden die Backen 126 von den Zylindern 130 zurückgezogen. Wenn jedoch
die Abdichtung 96 aus ihrer in F i g. 5 gezeigten Stellung entfernt wird, werden
die Backen 126 nach innen bewegt, um, wie in F i g. 5 gezeigt, den Rohrstrang zu
erfassen und zu stützen. Zu diesem Zeitpunkt kann das obere Rohr des Stranges losgeschraubt
werden, so daß die Dichtung 96 durch den erwähnten Schlitten 106 entfernt werden
kann.
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Beim Herausziehen des Rohrstranges laufen im wesentlichen folgende
Arbeitsgänge ab: Aufdrehen der Schraubverbindung zwischen den beiden obersten Rohren
mit Hilfe der Klemmbackenanordnung 76, Abschrauben des obersten Rohres von der Spindel
62 mit Hilfe des Bohrkopfes und der Backen 80, Entfernung des obersten Rohres mit
Hilfe des Übergabearmes 40, Absenken des Rohrstranges in eine Stützlage in
den Backen 126 mit Hilfe des Kopfes 52, Entfernen der Abdichtvorrichtung 96 mit
Hilfe der Zylinder 110 und der mit dem Schlitten 106 verbundenen Zylinder und nacheinander
erfolgendes Anheben der einzelnen Rohre mit Losschrauben der Rohrverbindungen unter
Verwendung der Backen 80
und 82 und des Bohrkopfes 52. Das Ansetzen von Rohren
an den Strang besteht im wesentlichen aus dem umgekehrten Vorgang, nämlich der Übergabe
eines bestimmten Rohres von der Prüfstation in eine Lage in senkrechter Ausrichtung
mit dem Rohrstrang, Zusammenschrauben der Rohrverbindungen mit Hilfe der Klemmbackenanordnung
76 und Absenken des Stranges mit Hilfe der Abfangvorrichtung 64 und des Bohrkopfes
52.
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Den größten Energiebedarf innerhalb der Anlage haben normalerweise
die Zylinder 60, da sie das gesamte Gewicht des Stranges aufnehmen und erforderlichenfalls
heben. Es ist deshalb erwünscht, daß die Zylinder 60 robust gebaut sind und eine
hohe Leistung aufweisen, damit der Bohrkopf 52 schnell nach oben bewegt werden kann
und die Rohrwechselzeit verkürzt wird. Die Energie für die Zylinder 60 kann
von Dieselmotoren 136 geliefert werden, die vorzugsweise kontinuierlich betrieben
werden. Da die Zylinder 60 nur in bestimmten Zeitabschnitten arbeiten, wird
die Ausgangsleistung der von den Dieselmotoren 136 angetriebenen hydraulischen Pumpen
vorzugsweise einem Druckspeicher von sehr großer Kapazität zugeführt, wenn die Zylinder
nicht in Tätigkeit sind. Der Druckspeicher besteht vorzugsweise aus einem sehr großen
Zylinder (nicht gezeigt), in dem sich ein frei beweglicher Kolben befindet. Der
Ausgang der Pumpe ist an den Speicherzylinder auf der einen Seite des Kolbens angeschlossen,
und die andere Seite des Kolbens wird dem Druck einer Druckluftbehälteranordnung
ausgesetzt, so daß die Hydraulikflüssigkeit unter dem Druck der komprimierten Luft
steht. Die Hydraulikpumpen arbeiten kontinuierlich und schieben dadurch den Kolben
langsam gegen den Druck der komprimierten Luft vor. Die hydraulische Seite des Kolbens
steht über Ventile (nicht gezeigt) mit den Zylindern 60 in Verbindung, so
daß der gespeicherte hydraulische Druck gesteuert auf den Hauptzylinder
60 übertragen werden kann, um ein schnelles Heben des Bohrkopfes
52
zu bewirken. Dank dieser Anordnung ist es möglich, eine Kraftanlage 136
mit verhältnismäßig kleiner Leistung zu verwenden und trotzdem ein sehr befriedU-gendes
Heben des Bohrkopfes zu erzielen. Der Druckspeicher kann kurzzeitig, nämlich während
der Hebevorgänge, große Mengen Druckflüssigkeit ohne übermäßige Druckverluste an
die Hauptzylinder 60 heranführen.
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Es ist ersichtlich, daß die verschiedenen Vorrichtungen, die in dieser
Beschreibung dargestellt und erläutert sind, durch hydraulische Motoren oder hydraulische
Zylinder mechanisch angetrieben werden können, um einen automatischen Transport
der Rohre zwischen dem Magazin, das durch die Wände 20
und 22 begrenzt wird,
und dem Rohrstrang 50 zu bewirken. Die verschiedenen hydraulisch angetriebenen Vorrichtungen
können leicht ferngesteuert werden, z. B. von einem Anhänger 140 (F i g.
1) aus, wobei der Steuervorgang lediglich die Betätigung von Flüssigkeitsventilen
mit Hilfe elektrischer Druckknöpfe erfordert.
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Bei Beendigung einer Bohrtätigkeit können die verschiedenen Bestandteile
auf dem Fahrzeug 12 zusammengelegt werden, so daß sie die in F i g. 2 gezeigte Transportlage
einnehmen und bequem zum nächsten Bohrpunkt transportiert werden können. Die Hauptmerkmale
der beschriebenen Anordnung sind die geringen Kosten, die gute Transportfähigkeit
und die automatische Arbeitsweise während des Bohrbetriebes.