DE1179888B - Tiefbohranlage fuer mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges - Google Patents

Tiefbohranlage fuer mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges

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DE1179888B DEO8154A DEO0008154A DE1179888B DE 1179888 B DE1179888 B DE 1179888B DE O8154 A DEO8154 A DE O8154A DE O0008154 A DEO0008154 A DE O0008154A DE 1179888 B DE1179888 B DE 1179888B
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    • E21BEARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
    • E21B19/00Handling rods, casings, tubes or the like outside the borehole, e.g. in the derrick; Apparatus for feeding the rods or cables
    • E21B19/14Racks, ramps, troughs or bins, for holding the lengths of rod singly or connected; Handling between storage place and borehole
    • E21B19/15Racking of rods in horizontal position; Handling between horizontal and vertical position

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Description

  • Tiefbohranlage für mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges Die Erfindung betrifft eine Tiefbohranlage für mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges, mit der eine Bohrung automatisch und mit möglichst wenig Arbeitskräften durchgeführt werden kann.
  • Es sind mehrere Tiefbohranlagen für mechanisierten oder halbautomatischen Betrieb bekanntgeworden. Bei diesen Anlagen wird der Aus- oder Einbau des aus einzelnen Rohren zusammengeschraubten Bohrgestänges in verschiedener Weise vorgenommen.
  • Beispielsweise ist in einer bekannten Anlage der im Bohrturm senkrecht auf und ab bewegbare Bohrkopf schwenkbar gelagert, so daß er, nachdem er von dem abgefangenen Rohrstrang abgeschraubt worden ist, zur Seite geschwenkt und mit einem Ende eines im wesentlichen waagerecht herangeführten Rohres verschraubt werden kann. Danach wird der Bohrkopf nach oben bewegt, wobei das Rohr bis zur senkrechten freien Aufhängung mit hochgezogen wird. Dabei ergibt sich jedoch zwangläufig, daß das nicht vom Bohrkopf erfaßte Rohrende auf der Lagerfläche entlangschleift und an seinem Rohrgewinde beschädigt wird. Um das zu vermeiden und um ein Pendeln des hochgezogenen Rohres zu vermeiden, muß das nicht erfaßte Rohrende von einem Bedienungsmann angehoben werden. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anlage besteht darin, daß das aufgenommene Rohrstück nach dem Hochziehen von Hand an das obere Ende des abgefangenen Rohrstranges angesetzt werden muß.
  • Es ist auch vorgeschlagen worden, in einer Tiefbohranlage Rohrstücke in einem Rohrmagazin waagerecht zu lagern und von Kettenförderern bis zur Obergabestation im Bohrturm hochtransportieren zu lassen. Um diese hochtransportierten Rohrstücke dann an das obere Ende des Rohrstranges anzusetzen, ist eine komplizierte Schwenk- und Hebebewegung erforderlich, für deren praktische Ausführung kein brauchbarer Vorschlag bekanntgeworden ist.
  • Schließlich ist ein Rohrförderer bekanntgeworden, mit dem die am Fuß des Bohrturmes gelagerten Rohrstücke erfaßt und schräg so weit angehoben werden, daß ihr oberes Ende an übliche Hebevorrichtungen, die über der Bühne des Bohrturmes angeordnet sind, angekuppelt werden kann. Dieser bekannte Rohrförderer erleichtert zwar das Herbeischaffen der Rohrstücke, ermöglicht aber nicht einen automatischen Aus- und Einbau des Bohrgestänges.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bisher bekanntgewordenen Tiefbohranlagen zu vermeiden und eine Tiefbohranlage zu schaffen, bei der der Aus- und Einbau des Bohrgestänges und der Transport der Bohrgestängerohre zwischen dem Bohrturm und einem Rohrlager in einfachster Weise automatisch erfolgen.
  • Die Erfindung geht aus von einer Tiefbohranlage für mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges mit einem Bohrturm; einem Lager für die Rohre und einer Verschraubvorrichtung für mechanisiertes An- und Abschrauben von Rohren an den im Bohrloch befindlichen Rohrstrang.
  • Die Erfindung löst dabei die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Rohre in einem Lagergestell waagerecht in nebeneinanderliegenden senkrechten Reihen gehalten werden, daß eine Fördervorrichtung mit Hebevorrichtung über dem Lagergestell und einer Prüfstation waagerecht verschiebbar angeordnet ist und daß ein Übergabearm in einer senkrechten Ebene zwischen der Prüfstation und dem Bohrturm schwenkbar angeordnet ist.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Anlage auf einer mit `Stützen versehenen fahrbaren Plattform montiert ist, daß Vorrichtungen für die waagerechte Lagerung von Rohrabschnitten neben der Plattform vorgesehen sind und daß der Bohrturm an seinem einen Ende drehbar auf der Plattform gelagert ist, so daß er aus einer waagerechten Transportlage in die@senkrechte Arbeitslage geschwenkt werden kann.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Bohrturm mit einer an sich bekannten Trag-und Drehvorrichtung für den Bohrstrang versehen ist, die am Bohrturm entlangbewegt werden kann und eine um ihre Achse antreibbare, mit dem Rohr verschraubbare Gewindespindel enthält. Dabei kann erfindungsgemäß im Bohrturm unterhalb der Trag- und Drehvorrichtung ein Verbindungs- und Trennmechanismus für das obere Ende des Bohrstranges und das untere Ende eines Rohrabschnittes angeordnet und unterhalb des Verbindungs- und Trennmechanismus eine zeitweilig tätig werdende Haltevorrichtung für das obere Ende des Bohrstranges am Turm befestigt sein.
  • Schließlich besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung noch darin, daß für die Ausführung der nicht kontinuierlichen Auf- und Abbewegung der Verschraubvorrichtung mindestens ein Hydraulikzylinder großer Leistung vorgesehen ist, der seine Betriebsflüssigkeit über mindestens ein Steuerventil aus einem druckluftbelasteten Druckspeicher erhält, dessen Flüssigkeitsvorrat von einer kontinuierlich arbeitenden Pumpvorrichtung kleinerer Leistung ergänzt wird.
  • In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
  • F i g. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Tiefbohranlage, wobei bestimmte Teile der Deutlichkeit halber weggelassen sind; F i g. 2 ist eine verkleinerte perspektivische Darstellung der in F i g. 1 dargestellten Tiefbohranlage im zusammengelegten Transportzustand; F i g. 3 ist eine Seitenansicht eines Teiles des in F i g. 1 gezeigten Gerätes; F i g. 4 ist eine vergrößerte Rückansicht des in F i g. 1 gezeigten Gerätes mit einigen im Schnitt gezeigten Teilen; F i g. 5 ist ein vergrößerter Schnitt nach Linie 5-5 in Fig.3; F i g. 6 ist eine Draufsicht der in F i g. 5 gezeigten Anlage.
  • F i g. 1 und 2 zeigen ein Bohrgerät 10 mit einer länglichen ortsbeweglichen Plattform 12, die als Anhänger für einen bekannten Sattelschlepper ausgebildet ist. Der hintere Abschnitt des Anhängers enthält einen länglichen Bohrturm 16. Wie in den Zeichnungen dargestellt, nimmt die Bohrturmkonstruktion während der Bohrvorgänge eine aufrechte (F i g. 1) und beim Zusammenlegen des Gerüstes zum Transport eine liegende oder waagerechte Stellung (F i g. 2) ein. Die Lagerung der Bohrturmkonstruktion auf der Plattform 12 erfolgt nach F i g. 3 vorzugsweise mit Hilfe eines Drehlagers 18, und der Turm wird zwischen der waagerechten und der aufrechten Lage mittels geeigneter Hydraulikzylinder (nicht gezeigt) bewegt. Wie in F i g. 3 gezeigt, wird der Bohrkopf mit seinen Vortriebsvorrichtungen ebenfalls von der Bohrturmkonstruktion aufgenommen.
  • Nach den F i g. 1 und 2 enthält jede Seitenfläche des Anhängers 12 zwei aufrechte Wandteile 20 und 22, die zusammen ein Bord bilden. In der in F i g. 2 gezeigten Stellung sind die Wandteile übereinandergelegt, so daß sie bequem transportiert werden können. In der in F i g. 1 gezeigten Lage sind die Wandteile 20 und 22 nach außen geschwenkt worden, so daß sie aufrechte, parallel zueinander angeordnete Betriebsstellungen einnehmen, in denen sie sich von dem Anhänger 12 fort erstrecken. Selbstverständlich sind in dem Sattelschlepper senkrechte Drehlager angeordnet, die sich durch die inneren Endabschnitte der Wandteile nach oben erstrecken und die Wandteile bei ihren Drehbewegungen zum Auseinanderschwenken stützen. Jedes der Wandteile 20 und 22 ist mit Rohrhaltemitteln versehen, die in den Zeichnungen als senkrechte Streifen oder Trennwände 24 dargestellt sind. Nachdem die Wandteile in die in F i g. 1 gezeigte Stellung nach außen entfaltet worden sind, können Bohrgestängerohre in die Zwischenräume zwischen gegenüberliegenden Wandteilen eingebracht werden, so daß sich schließlich ein Rohrmagazin ergibt, in dem die Rohre liegend und in rechten Reihen übereinander gelagert sind und die Enden der Rohre jeweils zwischen benachbarten senkrechten Streifen 24 liegen.
  • Wie bereits erwähnt, besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, die Bohrgestängerohre automatisch einem Bohrstrang hinzuzufügen bzw. abzunehmen. Demgemäß sind in der dargestellten Ausführungsform für jedes der Wandteile 20 und 22 waagerechte Aufnahmevorrichtungen 26 für das in der Übergabe befindliche Rohr vorgesehen. Jede Rohraufnahmevorrichtung enthält einen Schlitten 28, der mit Rallen, Ritzeln oder anderen, ähnlichen beweglichen Lagermitteln an seinen entgegengesetzten Enden versehen ist, so daß er in waagerechten, an den oberen Enden der Wandteile 20 und 22 gebildeten Gleisspuren 30 transportiert werden kann. Jeder Schlitten 28 trägt eine angetriebene Scherenhebevorrichtung 32, die mit Rohrgreifern 34 ausgestattet ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß bei einer Bewegung des Schlittens 28 in eine bestimmte Stellung auf den Gleisspuren 30 die Hebevorrichtung 32 ferngesteuert mechanisch gesenkt werden kann, um ihre Rohrgreifer 34 zu veranlassen, ein bestimmtes Rohr zu erfassen und aus dem durch die Trennwände 24 gebildeten Regal herauszuziehen. Die Hebevorrichtung kann dann in Aufwärtsrichtung umgesteuert werden, woraufhin der Schlitten auf den Gleisen 30 entlang in eine Stellung oberhalb des Anhängers 12 hineinbewegt werden kann. Die Gleise sind mit drehbaren Verlängerungen 32 versehen, um es dem Schlitten zu ermöglichen, sich in die gewünschte Lage oberhalb des Anhängers zu bewegen.
  • Die drehbare Anordnung der Gleisverlängerungen 32 ist deshalb notwendig, weil sich bei einer Verschwenkung des Bohrturmes 16 nach unten in seine liegende Transportstellung die Gleisverlängerungen in der Bahn des Bohrturmes befinden. Sie können dann seitlich aus dieser Bahn herausgeschwenkt werden, so daß der Bohrturm in die in F i g. 2 gezeigte liegende Lage abgesenkt werden kann, woraufhin die Gleisverlängerungen 32 wieder seitwärts in die in F i g. 1 gezeigten Lagen zurückverschwenkt werden können, um die Rohraufnahmevorrichtungen 26 während des Transportes aufzunehmen. Als letzter Arbeitsgang bei der Umwandlung der Einheit in ihre Transportlage werden die Wandteile 20 und 22 nach innen verschwenkt, so daß sie in den in F i g. 2 gezeigten Stellungen aufeinanderliegen. Die bei 36 gezeigten Vorrichtungen sind lediglich besondere Gestelle zur vorübergehenden Aufnahme von Rohren, die an der Bohrstelle angeliefert werden, wobei diese Gestelle dazu dienen, diese Rohre aufzunehmen, bis sie durch die Aufnahmevorrichtungen 26 in die Regale 25 eingebracht worden sind.
  • Im Bohrbetrieb dient der mittlere Bereich 38 des Anhängers 12 als Rohrprüf- und Behandlungsstation, in welcher die Rohre beispielsweise gereinigt, geprüft und abgedichtet werden können. In der Rohrprüf- Station sind geeignete mechanische Vorrichtungen zur Hin- und Herbewegung der Rohre vorgesehen, mit denen ein Rohr zwischen den einzelnen Behandlungsvorrichtungen transportiert werden kann, nachdem es entweder durch die Rohraufnahmevorrichtung 26 oder einen noch zu beschreibenden Rohrübergabearm 40 (F i g. 3) in waagerechter Lage an der Station niedergelegt worden ist.
  • Wie in F i g. 3 bei 42 gezeigt, ist der Rohrübergabearm 40 drehbar im unteren Abschnitt des Bohrturmes 16 gelagert, so daß er von einer aufrechten, in ausgezogenen bzw. gestrichelten Linien dargestellten Lage in eine liegende, strichpunktiert gezeigte Lage 44 bewegt werden kann. Die Bewegung des übergabearmes zwischen seiner liegenden und seiner aufrechten Lage wird vorzugsweise durch Hydraulikzylinder 46 bewirkt. In der Lage 44 kann der Arm 40 ein Rohr an die Prüfstation abgeben oder von ihr empfangen, je nach den Erfordernissen am Bohrloch. Alle Arbeitsgänge werden vorzugsweise ohne unmittelbare Anwendung menschlicher Arbeitskraft ausgeführt; der übergabearm 40 ist deshalb mit selbsttätigen mechanischen Rohrgreifern 48 ausgestattet, so daß ein bestimmtes Rohr 50 automatisch von der Prüfstation der Plattform 12 in eine senkrechte Lage oberhalb des mit 50 bezeichneten Rohrstranges und zurück bewegt werden kann. Der gesamte Ablauf des Rohrtransportes vom Rohrmagazin zum Rohrstrang 50 ist umkehrbar, um die gewünschte automatische Arbeitsweise zu erreichen.
  • Die in F i g. 4 gezeigte Betätigungsvorrichtung für den Rohrstrang besteht aus einem Bohrkopf 52, der mit Hilfe von Rollenlagern 54 auf Gleisen 56 auf und ab bewegbar im Bohrturm geführt ist. Die Aufundabbewegung des Bohrkopfes wird durch Kolbenstan-gen 58 bewirkt, die von im Oberteil des Bohrturmes angeordneten Hydraulikzylindern 60 bewegt werden. Das Absenken des Kopfes wird im allgemeinen durch das Gewicht des Rohrstranges bewirkt und wird in die unteren Enden des Zylinders 60 eingepumpt, um den Kopf zu heben. Der Bohrkopf enthält eine hohle Bohrspindel 62, die an ihrem unteren Ende mit einem Gewinde versehen ist, das zu einem Innengewinde im obersten Rohr des Rohrstranges 50 paßt. Innerhalb des Kopfes 52 ist ein geeigneter hydraulischer Antrieb vorgesehen, mit dem die Spindel 62 und dadurch der Strang in Drehung versetzt werden kann.
  • Der untere Abschnitt des Bohrturmes 16 enthält eine Vorrichtung 64 zum Abfangen des Stranges. Diese Abfangvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer festen ringförmigen Basis 66 mit inneren Keilflächen 68 zur gleitenden Aufnahme der in einem Kreuzkopf 72 geführten keilförmigen Klemmbacken 70. Der Kreuzkopf wird zusammen mit den Backen 70 durch Hydraulikzylinder 74 gehoben und gesenkt, wobei die Backen gleitend im Kreuzkopf verkeilt sind, so daß sie sich während der Abwärtsbewegung der Kolbenstangen nach innen bewegen, um den Rohrstrang zu erfassen und während der Rohrauswechslungsvorgänge zeitweilig abzufangen.
  • Um dem Rohrstrang ein Rohr hinzuzufügen oder wegzunehmen, ist eine Klemmbackenkonstruktion 76 vorgesehen, die drei Sätze Klemmbacken 78, 80 und 82 enthält. Die Klemmbacken 78 wirken lediglich als zurückziehbare Führungsvorrichtungen zur Führung eines Rohres in die Klemmbacken 80 während des Ansetzens an den Strang, da ein einzelnes Rohr bei seiner Aufhängung an der Spindel 62 die Neigung hat, eine Pendelbewegung auszuführen, die es schwierig machen würde, das Rohr automatisch in die Backen 80 einzuführen.
  • Die Backen 80 wie auch die anderen Backen 78 und 82 werden vorzugsweise wie die Zylinder 84 durch Hydraulikzylinder angepreßt. Außerdem sind die Backen 80 auf einem Drehtisch oder Gehäuse 86 gelagert, so daß sie zusammen mit einem eingeklemmten oberen Rohr des Rohrstranges gegen das nächste sich nach unten anschließende Rohr des Stranges, das in den Backen 82 eingeklemmt ist, gedreht werden können, um die Verbindung zwischen den Rohren drehend zu lösen. Der Tisch kann durch Hydraulikzylinder, die in dem Raum 88 zwischen dem Tisch und dem Klemmbackengehäuse angeordnet sind, angetrieben werden.
  • Während bestimmter Arbeitsgänge ist es erwünscht, die Klemmbackenkonstruktion 76 relativ zur Abfangvorrichtung 64 nach oben oder nach unten zu bewegen. Die gesamte Klemmbackenkonstruktion 76 wird deshalb vorzugsweise so angeordnet, daß sie eine Aufundabbewegung ausführen kann, beispielsweise unter Antrieb durch Strömungsmittelzylinder 90.
  • Das in den F i g. 3, 5 und 6 gezeigte Gestell besteht aus einer Reihe aufrecht stehender Säulen oder Stangen 92 zur Aufnahme des Gewichtes des Bohrturmes am Bohrplatz. Unterhalb des Bohrturmes sind feste Gleise 94 vorgesehen, auf denen die Strangabdichtung 96, die in den F i g. 5 und 6 im einzelnen dargestellt ist, gelagert ist. Es ist ersichtlich, daß es der Zweck der Abdichtung ist, ein Entweichen der Bohrspülung aus dem Spülungsumlauf zu verhindern, wobei zu beachten ist, daß die Spülung durch den Bohrkopf 52 und den Rohrstrang nach unten gepumpt und von dort um die Außenfläche des Rohrstranges herum nach oben zu einem Rohr 98 (F i g. 5) und dann zurück zu einer Spülungsrückgewinnungsanlage (nicht gezeigt) gefördert wird.
  • Während des normalen Betriebes ist, wie in F i g. 5 gezeigt, eine Dichtung um den Rohrstrang herum angeordnet, und es wird durch eine Leitung 100 komprimierte Luft aus einer geeigneten Quelle in den ringförmigen Raum 102, der das fest angeordnete Gummidichtungselement 104 umgibt, hineingepumpt; so daß das Element dicht an der Rohroberfläche anliegt. Während des Wechselvorganges wird der Einlatz der Dichtung 96 aus der in F i g. 5 gezeigten Lage entfernt, beispielsweise durch einen Schlitten 106, der von einem Hydraulikzylinder auf den festen Gleisen 94 bewegt wird. Der Schlitten 106 enthält eine Hebevorrichtung (nicht gezeigt), die die Abdichtvorrichtung 96 anhebt, bevor sie von der Bohrlochachse fort in die in F i g. 3 in punktierten Linien gezeigte Stellung verschoben wird. Wenn die Abdichtvorrichtung sich in der in F i g. 5 gezeigten Betriebsstellung befindet, wird sie durch drehbar angeordnete Sicherungsarme 108, die am deutlichsten in F i g. 6 gezeigt sind, in ihrer Lage gehalten. Wie dort gezeigt, können die Sicherungsarme 108 in eingeklinkte und ausgeklinkte Stellungen bewegt werden, und zwar mit Hilfe von Hydraulikzylindern 110. Somit kann die Zu- und Abführung der Abdichtvorrichtung 96 automatisch und ohne Verwendung menschlicher Arbeitskraft durchgeführt werden.
  • Wie in F i g. 5 gezeigt, ist die Abdichtvorrichtung oberhalb eines Preventergehäuses 112 angeordnet. Der Zweck des Preventers besteht bekanntermaßen darin, die manchmal auftretenden unterirdischen Drücke aufzunehmen und Ausbrüche zu verhindern. Der Preventer besteht hier aus einem ersten Satz gleitender Backen 114, die mit den Kolbenstangen 116 der Strömungsmittelzylinder 118 verbunden sind. Die einander zugewendeten Oberflächen dieser Backen haben eine halbzylindrische Form und sind vorzugsweise mit Gummi überzogen, so daß bei einer Betätigung der Zylinder 118 die halbzylindrischen Oberflächen der Platten sich radial nach innen bewegen und die Außenfläche des Rohrstranges dicht umschließen, um dadurch eine Abdichtung gegen die in dem darunter befindlichen, den Strang umgebenden ringförmigen Raum vorhandenen Drücke aufzunehmen.
  • Die Preventerbacken 114 bilden einen Schutz gegen Ausbrüche, wenn der Strang sich innerhalb des Bohrloches befindet. Um einen solchen Schutz auch dann zu erhalten, wenn der Strang sich außerhalb des Bohrloches befindet, wenn z. B. ein Dichtungseinsatz ausgewechselt wird, sind zwei zusätzliche Preventerbacken 120 vorgesehen, die mit den Kolbenstangen 122 eines Hydraulikzylinders 124 verbunden sind. Die einander zugewandten Flächen der Backen 120 sind viereckig, und die Backen sind so lang, daß sie bei herausgenommenem Rohrstrang und Betätigung der Zylinder 124 nach innen bis zum Aneinanderpressen ihrer Oberflächen vorgeschoben werden, so daß das Bohrloch dann vollständig von der Atmosphäre abgeschlossen ist und ein Ausbruch verhindert wird.
  • Das Gehäuse 112 enthält in der Nähe seiner Oberseite ein paar Backen 126, die mit den Kolbenstangen 128 der Zylinder 130 verbunden sind. Beim Bohren werden die Backen 126 von den Zylindern 130 zurückgezogen. Wenn jedoch die Abdichtung 96 aus ihrer in F i g. 5 gezeigten Stellung entfernt wird, werden die Backen 126 nach innen bewegt, um, wie in F i g. 5 gezeigt, den Rohrstrang zu erfassen und zu stützen. Zu diesem Zeitpunkt kann das obere Rohr des Stranges losgeschraubt werden, so daß die Dichtung 96 durch den erwähnten Schlitten 106 entfernt werden kann.
  • Beim Herausziehen des Rohrstranges laufen im wesentlichen folgende Arbeitsgänge ab: Aufdrehen der Schraubverbindung zwischen den beiden obersten Rohren mit Hilfe der Klemmbackenanordnung 76, Abschrauben des obersten Rohres von der Spindel 62 mit Hilfe des Bohrkopfes und der Backen 80, Entfernung des obersten Rohres mit Hilfe des Übergabearmes 40, Absenken des Rohrstranges in eine Stützlage in den Backen 126 mit Hilfe des Kopfes 52, Entfernen der Abdichtvorrichtung 96 mit Hilfe der Zylinder 110 und der mit dem Schlitten 106 verbundenen Zylinder und nacheinander erfolgendes Anheben der einzelnen Rohre mit Losschrauben der Rohrverbindungen unter Verwendung der Backen 80 und 82 und des Bohrkopfes 52. Das Ansetzen von Rohren an den Strang besteht im wesentlichen aus dem umgekehrten Vorgang, nämlich der Übergabe eines bestimmten Rohres von der Prüfstation in eine Lage in senkrechter Ausrichtung mit dem Rohrstrang, Zusammenschrauben der Rohrverbindungen mit Hilfe der Klemmbackenanordnung 76 und Absenken des Stranges mit Hilfe der Abfangvorrichtung 64 und des Bohrkopfes 52.
  • Den größten Energiebedarf innerhalb der Anlage haben normalerweise die Zylinder 60, da sie das gesamte Gewicht des Stranges aufnehmen und erforderlichenfalls heben. Es ist deshalb erwünscht, daß die Zylinder 60 robust gebaut sind und eine hohe Leistung aufweisen, damit der Bohrkopf 52 schnell nach oben bewegt werden kann und die Rohrwechselzeit verkürzt wird. Die Energie für die Zylinder 60 kann von Dieselmotoren 136 geliefert werden, die vorzugsweise kontinuierlich betrieben werden. Da die Zylinder 60 nur in bestimmten Zeitabschnitten arbeiten, wird die Ausgangsleistung der von den Dieselmotoren 136 angetriebenen hydraulischen Pumpen vorzugsweise einem Druckspeicher von sehr großer Kapazität zugeführt, wenn die Zylinder nicht in Tätigkeit sind. Der Druckspeicher besteht vorzugsweise aus einem sehr großen Zylinder (nicht gezeigt), in dem sich ein frei beweglicher Kolben befindet. Der Ausgang der Pumpe ist an den Speicherzylinder auf der einen Seite des Kolbens angeschlossen, und die andere Seite des Kolbens wird dem Druck einer Druckluftbehälteranordnung ausgesetzt, so daß die Hydraulikflüssigkeit unter dem Druck der komprimierten Luft steht. Die Hydraulikpumpen arbeiten kontinuierlich und schieben dadurch den Kolben langsam gegen den Druck der komprimierten Luft vor. Die hydraulische Seite des Kolbens steht über Ventile (nicht gezeigt) mit den Zylindern 60 in Verbindung, so daß der gespeicherte hydraulische Druck gesteuert auf den Hauptzylinder 60 übertragen werden kann, um ein schnelles Heben des Bohrkopfes 52 zu bewirken. Dank dieser Anordnung ist es möglich, eine Kraftanlage 136 mit verhältnismäßig kleiner Leistung zu verwenden und trotzdem ein sehr befriedU-gendes Heben des Bohrkopfes zu erzielen. Der Druckspeicher kann kurzzeitig, nämlich während der Hebevorgänge, große Mengen Druckflüssigkeit ohne übermäßige Druckverluste an die Hauptzylinder 60 heranführen.
  • Es ist ersichtlich, daß die verschiedenen Vorrichtungen, die in dieser Beschreibung dargestellt und erläutert sind, durch hydraulische Motoren oder hydraulische Zylinder mechanisch angetrieben werden können, um einen automatischen Transport der Rohre zwischen dem Magazin, das durch die Wände 20 und 22 begrenzt wird, und dem Rohrstrang 50 zu bewirken. Die verschiedenen hydraulisch angetriebenen Vorrichtungen können leicht ferngesteuert werden, z. B. von einem Anhänger 140 (F i g. 1) aus, wobei der Steuervorgang lediglich die Betätigung von Flüssigkeitsventilen mit Hilfe elektrischer Druckknöpfe erfordert.
  • Bei Beendigung einer Bohrtätigkeit können die verschiedenen Bestandteile auf dem Fahrzeug 12 zusammengelegt werden, so daß sie die in F i g. 2 gezeigte Transportlage einnehmen und bequem zum nächsten Bohrpunkt transportiert werden können. Die Hauptmerkmale der beschriebenen Anordnung sind die geringen Kosten, die gute Transportfähigkeit und die automatische Arbeitsweise während des Bohrbetriebes.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Tiefbohranlage für mechanisierten Aus- und Einbau eines Rohrstranges mit einem Bohrturm, einem Lager für die Rohre und einer Verschraubvorrichtung für mechanisiertes An- und Abschrauben von Rohren an den im Bohrloch befindlichen Rohrstrang, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Rohre in einem Lagergestell (20, 22) waagerecht in nebeneinanderliegenden senkrechten Reihen gehalten werden, daß eine Fördervorrichtung (26) mit Hebevorrichtung (32) über dem Lagergestell und einer Prüfstation (38) waagerecht verschiebbar angeordnet ist und daß ein übergabearm (40) in einer senkrechten Ebene zwischen der Prüfstation (38) und dem Bohrturm (16) schwenkbar angeordnet ist.
  2. 2. Tiefbohranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage auf einer mit Stützen versehenen fahrbaren Plattform (12) montiert ist, daß Vorrichtungen für die waagerechte Lagerung von Rohrabschnitten neben der Plattform vorgesehen sind und daß der Bohrturm (16) an seinem einen Ende drehbar auf der Plattform gelagert ist, so daß er aus einer waagerechten Transportlage in die senkrechte Arbeitslage geschwenkt werden kann.
  3. 3. Tiefbohranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrturm (16) mit einer an sich bekannten Trag- und Drehvorrichtung für den Bohrstrang versehen ist, die am Bohrturm entlangbewegt werden kann und eine um ihre Achse antreibbare, mit dem Rohr verschraubbare Gewindespindel (62) enthält.
  4. 4. Tiefbohranlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bohrturm unterhalb der Trag- und Drehvorrichtung ein Verbindungs- und Trennmechanismus für das obere Ende des Bohrstranges und: das untere Ende eines Rohrabschnittes angeordnet ist und daß unterhalb des Verbindungs- und Trennmechanismus eine zeitweilig tätig werdende Haltevorrichtung für das obere Ende des Bohrstranges am Turm befestigt ist.
  5. 5. Tiefbohranlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausführung der diskontinuierlichen Auf- und Abbewegung der Verschraubvorrichtung mindestens ein Hydraulikzylinder (60) großer Leistung vorgesehen ist, der seine Betriebsflüssigkeit über mindestens ein Steuerventil aus einem in an sich bekannter Weise druckluftbelasteten Druckspeicher erhält dessen Flüssigkeitsvorrat von einer kontinuierlich arbeitenden Pumpvorrichtung kleinerer Leistung ergänzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1006 366, 1056 074; USA.-Patentschriften Nr. 2 643 006, 2 781185, 2 849 212; Artikel »Two-man crew« aus der Zeitschrift »The Oil and Gas Journal«, 22. September 1958, S. 92 ff.
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