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Bohrgerät mit Bohrgestänge-Magazin Die Erfindung bezieht sich auf
ein Bohrgerät mit einem Mast, an dem ein Bohrschlitten mit einem Kraftdrehkopf verschiebbar
oder verfahrbar ist, und mit einem an dem Mast oder dem Gestell des Bohrgeräts angeordneten
Bohrgestänge-Magazin, welches eine Halterung fCtr einen mit Aufnahmen für die Gestängeteile
versehenen, relativ zur Halterung bewegbaren Speicherteil aufweist.
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Bei bekannten Ausführungen von Bohrgeräten mit Gestänge-Magazin ist
die den Speicherteil des Magazins tragende Halterung beweglich am Mast oder Gestell
des Bohrgeräts angeordnet, derart, daß dadurch der Speicherteil des Magazins aus
einer seitlichen Lage in eine Lage vor den Mast geschwenkt werden kann, um einen
Gestängeteil Uber die Bohrlochmitte zu bringen. Solche Magazinausführungen sind
verhältnismäßig labil und neigen infolge des Gewichts der darin befindlichen Gestängeteile
dazu, sich zu verformen und
zu verwinden. Dies ist in besonders
starkem Maße der Fall, wenn geneigte Bohrungen niederzubringen sind, wobei der Mast
des Geräts eine entsprechende Schrägstellung aufweist.
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Hierbei sind die auf das Magazin wirkenden Beanspruchungen während
der Schwenkbewegung und auch nach dem Erreichen der eingeschwenkten Endlage besonders
groß. Die Halterung des Magazins kann wegen der erforderlichen Beweglichkeit sowie
im Hinblick auf die Kosten, das Gewicht und den Platzbedarf nicht beliebig groß
und schwer ausgefUhrt werden. Es besteht deshalb auch bei vertikaler Stellung des
Mastes immer die Gefahr, daß der Speicherteil des Magazins nicht mit der Bohrlochmitte
bzw der Achse des Kraftdrehkopfes des Geräts zum Fluchten kommb. Deshalb massen
bei bekannten AusfUhrungen vielfach Auffangsohalen oder sonstige zus§tzliche Hilfsmittel
vorgesehen werden, damit das Magazin seine Funktion er£tllen kann, Die Verwendung
eines Gestängemagazins soll dazu dienen, die Bohrarbeit zu erleichtern und den Anteil
der von Hand zu verrichtenden Arbeitsgänge zu verringern. Bei den bekannten, mit
einem Magazin ausgersteten Bohrgeräten sind fUr das Anschrauben der Gestängeteile
beim Entnehmen derselben aus dem Magazin und beim Ansetzen an den bereits vorhandenen
Bohrstrang sowie andererseits beim Ausbau des Gestänges, also beim Brechen der Gewindeverbindungen,
beim Trennen der Gestängeteile voneinander und beim Lösen vom Kraftdrehkopf nach
dem Zurückstellen in das Magazin jedoch zahlreiche Einzelarbeitsgänge und Hilfsvorrichtungen
erforderlich,
so daß trotz der Verwendung eines Magazins die durchzuführenden
Arbeiten immer noch umständlich und langwierig sind.
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Ziel der Erfindung ist es, bestehende Nachteile und Schwierigkeiten
zu Uberwinden und ein Bohrgerät mit GestEngemagazin zu schaffen, das sich durch
einfache und zweckmäßige Ausbildung sowie durch eine sichere und den Erfordernissen
der Praxis in besonderem Maße gerecht werdende Arbeitsweise auszeichriet. Weiterhin
strebt die Erfindung eine solche Ausbildung des Bohrgeräts an, daß die Handhabung
des Gestanges wesentlich erleichtert wird und der Zeitaufwand fUr die durchzufUhrenden
Operationen verringert wird.
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Dies gilt namentlich fUr das Nachsetzen von Gestängeteilen und ganz
besonders für den Ausbau des Gestänges nach Beendigung der Bohrarbeit.
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Die Erfindung sieht vor, daß die Halterung fUr den Speicherteil des
Gestängemagazins fest am Gestell und/oder am Mast des Bohrgeräts angebracht ist
und daß auf dem Bohrschlitten ein den Kraftdrehkopf tragender Querschieber angeordnet
ist, mittelt dessen der Kraftdrehkopf aus einer Stellung Uber der Bohrlochmitte
in eine Stellung ueber dem Speicherteil des Magazins und umgekehrt bewegbar ist.
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Weil das Magazin hierbei keine Bewegung mehr auszufUhren hat, sondern
relativ zum Mast feststeht, kann es mit einfachsten Mitteln so auagebildet werden,
daß seine genaue
Lage unter allen Betriebsbedingungen und bei jeder
Neigng des Mastes gewährleistet ist, Auch die FUhrung des den Kraftdrehkopf tragenden
Querschiebers am Bohrschlitten bereitet keine Schwierigkeiten. Es wird somit eine
Vereinfachung im Aufbau des Bohrgeräts und zugleich eine hohe Genauigkeit der miteinander
zum Fluchten zu bringenden Teile erreicht, so daß eine völlig störungsfreie Übernahme
eines Gestängeteils aus dem Magazin zur Verwendung am Bohrstrang und ebenso das
ZurUckstellen eines Gestängeteils in das Magazin sichergestellt ist.
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Zum Bewegen des den Kraftdrehkopf tragenden Querschiebers am Bohrschlitten
ist zweckmäßig ein Druckmittelzylinder vorgesehen. Dabei kann es insbesondere so
sein, daß die Endstellungen des Querschiebers gleich den Endstellungen des im Druckmittelzylinder
gleitenden Kolbens sind. Der Weg des Querschiebers mit dem Kraftdrehkopf ist damit
in sehr einfacher Weise genau festgelegt.
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Der Speicherteil des Magazins kann relativ zu seiner Halterung drehbar
sein, wie dies auch bei bekannten Geräten der Fall ist. Eine weitere AusfUhrung,
die durch die Erfindung ermöglicht wird, besteht darin, daß der Speicherteil des
Magazins relativ zu seiner Halterung geradlinig verstellbar ist. Eine solche Ausführung
kann in bestimmten Fällen gegenUber einer drehbaren Ausführung von Vorteil sein.
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Um die beim Verbinden einzelner Gestängeteile miteinander bzw. beim
Trennen derselben voneinander durchzuführenden Arbeiten noch zu erleichtern, insbesondere
auch um das Entnehmen von Gestängeteilen aus dem Magazin bzw. das ZurAckstellen
derselben in das Magazin zu vereinfachen, sieht die Erfindung gemäß einem weiteren
Merkmal vor, daß am Kraftdrehkopf eine Spannvorrichtung zum Ergreifen und Fest halten
eines Gestängeteiles angeordnet ist, deren am Gestängeteil zum Angriff zu bringende
Spannelemente unabhängig von einer Drehung der Kraftdrehkopfspindel betätigbar sind.
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Damit werden umständliche Manipulationen beim Verschrauben bzw. Auseinanderschrauben
von Gestängeteilen, wie u.a. ein zweimaliges Ansetzen von Zangen od.dgl., Uberflüssig
und es braucht beim Entnehmen von Gestängeteilen aus dem Magazin und beim Zurückstellen
derselben in das Magazin dberhaupt kein Verschrauben mehr zu erfolgen. Dadurch ergibt
sich eine wesentliche Erleichterung und Beschleunigung der Arbeit, wobei außerdem
an die Geschicklichkeit und das Können der Bedienungsmannschaft keine besonderen
Anforderungen mehr gestellt werden. Es ist vielmehr möglich, daß sämtliche Arbeiten
von nur einem Bedienungsmann allein durchgefGhrt werden können.
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Die Spannvorrichtung kann einen festen Bestandteil des Kraftdrehkopfes
bilden oder auch so ausgebildet sein, daß
sie lösbar mit dem Kraftdrehkopf
verbunden werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß die Spannvorrichtung
Spannbacken aufweist, die in an sich bekannter Weise mittels eines durch Druckmitteleinwirkung
axial verschiebbaren Spannringes Aber Keilflächen in radialer Richtung anstellbar
sind. Der Spannring ist dabei zweckmäßig drehbar gelagert, so daß er zusammen mit
dem von ihm gehaltenen Gestänge umlaufen kann, wenn dies zur DurchfAhrung eines
bestimmten Arbeitsganges gewUnscht wird.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführung enthält die Spannvorrichtung einen
axial feststehenden und undrehbar gehaltenen Ringkolben sowie einen den Ringkolben
umgebenden und zusammen mit diesem zwei Zylinderräume bildenden, axial verschiebbaren
Zylinderteil. Letzterer kann zugleich auch die Lagerung für den Spannring aufweisen.
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Ein an der Spindel des Kraftdrehkopfes üblicherweise vorgesehenes
Gestänge-AnschlußstUck oder UbergangsstUck ist bei Vorhandensein einer Spannvorrichtung
der erläuterten Art zweckmäßig im Inneren dieser Spannvorrichtung oberhalb der Spannelemente
angeordnet.
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Das AnschlußstUck kann ein Außengewinde aufweisen, das dem Innengewinde
an den verwendeten Gestängeteilen entspricht.
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Gemäß der Erfindung kann innerhalb der Spannvorrichtung eine Anlage
für einen aufzunehmenden Gestängeteil vorgesehen
sein. Befindet
sich ein Gestänge-AnschlußstUck im Inneren der Spannvorrichtung, so ist die genannte
Anlage zweckmäßig an dem AnschlustUck angeordnet. In jedem Falle kann die Anlage
wenigstens eine Dichtung aufweisen oder auch durch eine Dichtung selbst gebildet
sein.
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Mit einer solchen Ausbildung ist es dann möglich, überhaupt auf das
Verschrauben des oberen Endes des obersten Gestängeteiles am Bohrstrang mit dem
sich drehenden Teil des Kraftdrehkopfes zu verzichten. Es genügt vielmehr allein
die Einspannung des Gestängeteiles durch die Spannvorrichtung, wobei das Drehmoment
über die Spannelemente eingeleitet wird.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen: Fig.
1 ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Bohrgerät in Seitenansicht, Fig. 2 das Bohrgerät
nach Fig. 1 von vorne gesehen, Fig. 3 eine Draufsicht auf das Bohrgerät nach Fig.
1, Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Magazinanordnung in größerem Maßstab, Fig. 5
die Querschieberführung in Seitenansicht, Fig. 6 eine-weitere Magazinanordnung in
Draufsicht, Fig. 7 eine Ausführung der Spannvorrichtung im Schnitt,
Fig.
8 eine abgewandelte Ausführung der Spannvorrichtung in einer einem Teil der Fig.
7 entsprechenden Schnittdarstellung und Fig. 9 bis 14 jeweils einen Bohrgerätemast
mit Gestängemagazin gemäß der Erfindung mit verschiedenen Stellungen des Kraftdrehkopfes
mit Spannvorrichtung.
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Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Bohrgerät ist ein Gesteinsbohrgerät
und dient beispielsweise zur Herstellung von Sprenglöchern in Steinbrüchen Es weist
ein von einem Raupenfahrwerk 2 getragenes Gestell 1 auf, das auf einem Drehkranz
ruhen kann und die zum Betrieb des Geräts erforderlichen, insgesamt mit der Ziffer
3 bezeichneten Aggregate trägt. An der einen Seite seines vorderen Endes ist auf
dem Gestell 1 ein Fahrerhaus 4 vorgesehen, in dem sich zugleich der Bedienungsplatz
mit den Betätigungs-und Steuerelementen für die beim Bohren auszuführenden Arbeitsgänge
befindet. Neben dem Fahrerhaus 4 ist in der Mitte des vorderen Endes des Gestells
der Mast 5 des Geräts angeordnet, der in bekannter Weise mit Hilfe von Hydraulikzylindern
6 um eine horizontale Achse geschwenkt werden kann. Mit strichpunktierten Linien
ist in Fig. 1 die waagerechte Lage des Mastes angedeutet. Zwischen dieser und der
vertikalen Stellung kann der Mast jede beliebige Zwischenstellung einnehmen, wie
es für die gerade durchzuführende Arbeit erforderlich ist.
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Längs des Mastes 5 ist an Führungsschienen 7 ein Bohrschlitten 8 mit
Rollen 8a verfahrbar, dessen Antrieb in bekannter Weise mit Hilfe von durch einen
Hydraulikantrieb bewegten Seilen oder Ketten erfolgt.
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Neben dem Mast 5 ist ein insgesamt mit der Ziffer 9 bezeichnetes Gestängemagazin
angeordnet, welches bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 5 und 9 bis 14 einen
in einer Halterung 10 drehbar gelagerten Speicherteil 11 für die einzelnen Bohrgestängeteile
12 aufweist. Die Halterung 10 ist fest mit dem Mast 5 bzw. dem Gestell 1 des Geräts
verbunden, so daß der Abstand der Drehachse des Speicherteiles 11 von der Bohrlochmitte
unveränderlich ist. Bei der dargestellten Ausführung kann der Speicherteil 11 sechs
Gestängeteile 12 enthalten, die an ihren unteren Enden von Töpfen 13 (oval. Fig.
9 bis 14) aufgenommen werden und in der Nähe ihrer oberen Enden in Aussparungen
14 einer zum Speicherteil gehörenden sternförmigen Platte gehalten sind. Wie Fig.
4 erkennen läßt, ist diese Platte auf dem größten Teil ihres Umfanges von einem
an einem Teil der Halterung 10 befestigten Ring 10a umgeben, der lediglich an einer
Stelle unterbrochen ist. Diese Unterbrechung ist so groß, daß ein Gestängeteil quer
durch die so gebildete oeffnung hindurchbewegt werden kann.
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Der Speicherteil 11 des Magazins kann durch einen am unteren Ende
angeordneten Antrieb 15 (Fig. 9 bis 14), beispielsweise- einen Hydraulikmotor mit
Schneckentrieb,
drehend angetrieben werden, wobei ggfs. auch feste
Winkelschritte vorgebbar sind.
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Wie insbesondere die Fig. 4 und 9 bis 14 erkennen lassen, ist der
Bohrschlitten 8 mit einem horizontal verstellbaren Querschieber 16 ausgerüstet,
der einen Kraftdrehkopf 17 trägt. Die Ausführung kann entsprechend dem dargestellten
Beispiel so gewählt sein, daß der Querschieber eine Platte aufweist, an der der
Kraftdrehkopf 17 befestigt ist und die an ihrer oberen und unteren Kante von Führungsleisten
18 am Bohrschlitten 8 übergriffen wird (Fig. 5). Zum Bewegen des Querschiebers 16
dient ein Hydraulikzylinder 19 (Fig. 4 und 10). Der Hub des in diesem verschiebbaren
Kolbensist so gewählt, daß in der eingezogenen Endstellung des Kolbens sich die
Achse des Kraftdrehkopfes 17 genau über der Bohrlochmitte befindet (z.B. Stellung
nach Fig. 4 und Fig. 9), während in der ausgeschobenen Endlage des Kolbens auch
der Querschieber 16 seine seitlich ausgefahrene Endlage erreicht hat (Fig. 10 und
14), in der die Achse des Kraftdrehkopfes 17 mit der Achse eines im Magazin 9 befindlichen
Gestängeteiles 12 bzw. mit der Achse einer Aufnahme 13 für einen Gestängeteil fluchtet.
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In Fig. 6 ist eine andere Ausführung des Magazins dargestellt und
insgesamt mit der Ziffer 9a bezeichnet. In einer wiederum fest am Mast 5 bzw. am
Gestell des Bohrgeräts befestigen Halterung ist hier eine geradlinige Halterung
und Führung 20 für einen gerade ausgebildeten Speicherteil 21
zur
Aufnahme von Bohrgestängeteilen 12 vorgesehen. Die Bewegung des Speicherteiles 21
kann durch einen Hydraulikzylinder, durch einen Zahnstangentrieb oder durch eine
sonstige geeignete Vorrichtung erfolgen. Die Anordnung ist auch hier so gewählt,
daß die Achse des Kraftdrehkopfes 17 sich bei ausgefahrener Stellung ds Querschiebers
16 genau über einem im Speicherteil 21 befindlichen Gestängeteil bzw. einer Aufnahme
für einen solehen befindet.
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In den Figuren 1, 2 und 9 bis 14 ist mit der Ziffer 23 eine Spannvorrichtung
bezeichnet, die mit dem Kraftdrehkopf 17 vereinigt sein oder lösbar mit diesem verbunden
sein kann. Ein Ausführungsbeispiel dieser Spannvorrichtung läßt Fig. 7 im einzelnen
erkennen. Hier ist mit der Ziffer 24 ein Gehäuseteil bezeichnet, der z.B. mit Schraubenbolzen
an dem Gehäuse des in Fig. 7 nicht mehr dargestellten Kraftdrehkopfes 17 verbunden
ist. Die Spindel 25 des Kraftdrehkopfes ragt in die Spannvorrichtung 23 hinein und
ist mit einem eingeschraubten Oestänge-AnschluAstück 26 versehen. Die Spindel-25
bzw. das Anschlußstück 26 sind von Teilen 27a und 27b umgeben, die sich mit der
Spindel drehen und an denen tier zwei Rollenlager 28 ein aus zwei Teilen zusammengesetzter
Ringkolben 29 axial unverschiebbar gelagert ist. Eine Verlängerung dieses Ringkolbens
29 weist an ihrem oberen Ende eine Verzahnung 30 auf, die in eine Gegenverzahnung
am Gehäuse 24 eingreift, wodurch der Ringkolben 29 auch gegen Verdrehen gesichert
ist.
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Den Ringkolben 29 umgibt ein insgesamt mit der Ziffer 31 bezeichneter
Zylinder, der in axialer Richtung relativ zu dem Ringkolben 29 verschiebbar ist,
jedoch durch einen Zahneingriff 32 relativ zu dem letzteren undrehbar gehalten ist.
Zusammen mit dem Ringkolben 29 bildet der Zylinder 31 zwei Zylinderräume 33 und
34, denen wahlweise über Anschlüsse 35 und 36 Druckmittel von einer nicht dargestellten
Quelle über Schläuche zugeführt werden kann.
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Im unteren Teil der Spannvorrichtung 23 ist in einem Ansatz 31a des
Zylinders 31 mit Hilfe von Wälzlagern 37 ein Spannring 38 drehbar gelagert, der
auf seiner Innenseite Ausnehmungen mit Schrägflächen 39 als Anlage für auf ihrer
RUckseite entsprechende Keilflächen aufweisende Spannbacken 40 bildet. Die letzteren
durchgreifen öffnungen in dem Teil 27b und werden durch einen Sprengring 41, eine
Ringfeder od.dgl. nach außen gedrückt und dadurch in Anlage mit der konischen Fläche
39 gehalten. Wird dem oberen Zylinderraum 33 über den Anschluß 35 Druckmittel zugeführt>
so bewegt sich der Zylinder 31 relativ zu dem feststehenden Ringkolben 29- aufwärts,
wodurch über den Spannring 38 die Spannbacken 40 in radialer Richtung nach innen
verschoben werden. Sie können auf diese Weise zur Anlage an einem Bohrgestängeteil
42 gebracht werden und dieses fest zwischen sich einspannen. Ein Lösen geschieht
entsprechend durch Zuführung von Druckmittel über den Anschluß 36 zu dem unteren
Zylinderraum 34, während der obere Zylinderraum 33 über den Anschluß 35 mittels
eines Ventils mit einem Tank verbunden wird.
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Bei der Ausführung nach Fig. 7 ist das Anschlußstück 26 an seinem
unteren Ende mit Gewinde 43 versehen, so daß es mit dem oberen Ende eines durch
den Kraftdrehkopf anzutreibenden Gestängeteiles oder Bohrstranges verschraubt werden
kann. Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführung weist das Anschlußstück 46 kein
Gewinde auf, sondern bildet eine Anlage 44 für das Ende eines Gestängeteiles 45,
wobei eine oder mehrere Dichtungen 47 vorgesehen sein können, wenn z.B. beim Bohren
mit Spülung eine Abdichtung des hohlen Gestängeinneren zur Außenseite hin erforderlich
ist. Bei der Ausführung nach Fig. 8 erfolgt die Drehung des Gestänges mittels des
Kraftdrehkopfes über die Spannbacken 40 der Spannvorrichtung (Fig. 7), so daß also
kein Verschrauben zur Verbindung des Gestänges mit dem Kraftdrehkopf mehr erforderlich
ist.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachstehend
anhand der Figuren 9 bis 14 erläutert. In Fig. 9 ist der Augenblick wiedergegeben,
in dem der Kraftdrehkopf 17 von dem im Bohrloch befindlichen Gestängestrang 50 gelöst
und in seine obere Lage am Mast 5 hochgefahren worden ist, um einen neuen Gestängeteil
12 aus dem Magazin 9 zu holen und an den Bohrstrang 50 anzubauen. Der Bohrstrang
50 ist dabei durch eine Abfangeinrichtung 49 am unteren Ende des Mastes 5 gehalten.
Zu diesem Zweck wird der den Kraftdrehkopf 17 tragende Querschieber 16 mittels des
Hydraulikzylinders 19 zur Seite hin ausgefahren, so daß die Achse des Kraftdrehkopfes
17 mit der Achse eines im Magazin 9 befindlichen
Gestängeteiles
12 fluchtet, und es wird sodann der Bohrschlitten 8 um einen geringen Betrag nach
unten gefahren, so daß die unter dem Kraftdrehkopf 17 befindliche Spannvorrichtung
23 das obere Ende des betreffenden Gestängeteiles 12 übergreift:(Fig. 10).
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Durch Zuführen von Druckmittel zu dem oberen Zylinderraum 33 der Spannvorrichtung
23 (Fig. 7) wird jetzt die Spannvorrichtung betätigt, wobei die Spannbacken den
Gestängeteil 12 zwischen sich einspannen. Gleich anschließend kann nun der Querschieber
16 mit dem Kraftdrehkopf 17 und dem von der Spannvorrichtung 23 gehaltenen Gestängeteil
12 in die Ausgangsstellung über der Bohrlochmitte zurückgefahren werden (Fig. 11).
Nach Verschrauben des Gestängeteiles 12 mit dem Bohrstrang 50 durch einfaches Einschalten
des Kraftdrehkopfes kann der Bohrvorgang weitergeführt werden (Fig. 12), nachdem
die Abfangeinrichtung 49 den Bohrstrang freigegeben hat.
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Ist schließlich der Kraftdrehkopf 17 nach dem Abbohren dieser weiteren
Gestängelänge am unteren Ende des Mastes 5 angelangt (Fig. 13) wird die Spannvorrichtung
23 gelöst und der dadurch vom Bohrstrang 50 getrennte Kraftdrehkopf 17 wird mittels
des Bohrschlittens 8 nach oben gefahren, um einen weiteren Gestängeteil aus dem
Magazin zu entnehmen.
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Es beginnt dann wiederum derselbe Vorgang, wie er ausgehend von Fig.
9 vorstehend erläutert wurde. Lediglich der Speicherteil 11 des Gestängemagazins
ist inzwischen mit Hilfe des
Antriebs 15 um einen entsprechenden
Winkel weitergedreht worden.
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Wie insbesondere die Figuren 2 und 9 erkennen lassen, sind die einzelnen
Gestängeteile 12 im Speicherteil li des Magazins 9 durch entsprechende Ausbildung
der Aufnahmetöpfe 13 abwechselnd höher und tiefer angeordnet. Es werden jeweils
zunächst die hdher stehenden Gestängeteile aus dem ersten, dritten und fünften Speicherplatz
und sodann die tiefer stehenden Gestängeteile aus dem zweiten, vierten und sechsten
Gestängeplatz bei einem sechs Gestängeteile enthaltenden Magazin entnommen.
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Beim Ausbauen des Bohrgestänges wird der obere Teil des letzteren
von der Abfangvorrichtung 49 festgehalten und der Kraftdrehkopf 17 von dem Gestänge
abgeschraubt, sofern nicht ohnehin nur eine Verbindung über die Spannverrichtung
bestanden hat. Das Gestänge wird sodann von der Spannvorrichtung 23 getaßt, die
Abfangvorrichtung 49 wird gelöst und der Kraftdrehkopf 17 wird mit dem Bohrstrang
durch Eilrückhub hochgefahren, bis der Kraftdrehkopf 17 seine obere Stellung erreicht
hat. Nach erneutem Abfangen des Gestänges braucht nun lediglich bei bestehenbleibender
Einspannung des obersten Gestängeteiles mittels der Spannvorrichtung 23 die Verschraubung
zwischen diesem Gestängeteil und dem Bohrstrang gelöst zu werden, worauf durch Betätigen
des Querschiebers 16 der gelöste Gestängeteil in das Magazin zurückgestellt werden
kann. Nach dem Lösen der
Spannvorrichtung 23 kann der Querschieber
16 zurückfahren und sogleich auch der Bohrschlitten 8 im Eilvorschub wieder in seine
unterste Lage gebracht werden, wo ohne jedes erneute Verschrauben nur mit Hilfe
der Spannvorrichtung 23 der nächste Gestängeteil erfaßt, in entsprechender Weise
vom Bohrgestänge gelöst und in das Magazin zurückgestellt wird. Auf diese Weise
wird eine große Vereinfachung und außerordentliche Zeitersparnis beim Einbau und
besonders auch beim Ausbau des Gestänges erzielt.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden, auch wenn sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich erwähnt sind.
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Patentansprüche