DE2461112B2 - Drehbohrkopf - Google Patents
DrehbohrkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehbohrkopf mit einer hülsenförmigen, von einem reversierbaren Motor
antreibbaren Bohrspindel, an die Rohrlängen anschließbar und gegen Verdrehen durch ein an ihr an
Profilflächen längsverschiebbar geführtes Sicherungselement festlegbar sind.
Durch die US-PS 32 91 225 ist ein Bohrkopf bekannt, bei dem die Bohrspindel aus mehreren teleskopartig
ineinanderschiebbaren Teilen besteht, von denen der eine über ein Verbindungsstück mit der Abtriebswelle
des Antriebsmotors verschraubt ist, während der andere Spindel teil zur Verbindung mit dem Ende eines
Bohrrohrs bestimmt ist. Die Teile der Bohrspindel sind durch einen die Längsverschiebung zulassenden Keileingriff
drehfest miteinander verbunden. Zum Sperren der Drehbeweglichkeit der Gewindeverbindung zwischen
dem oberen Bohrrohrende und der Bohrspindel weist diese noch eine verschiebbare Kupplungshülse
auf, die durch ein Absenken des Bohrkopfes in drehschlüssigen Eingriff mit dem an die Bohrspindel
anschließenden Teil eines Bohrrohrs gebracht werden muß und durch Anheben des Bohrkopfes wieder vom
Bohrrohr abgehoben werden kann. Dieser bekannte Bohrkopf erhält durch die Notwendigkeit mehrerer
zwar drehfest ineinandergreifender, jedoch verschiebbarer Teile einen sehr aufwendigen Aufbau, der bei dem
auf Bohrstellen üblichen rauhen Betrieb sehr störanfällig ist, so daß eine Steuerung der Trennung der
Bohrrohre allein vom Steuerpult aus auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Darüber hinaus ist bei diesem
Bohrkopf auch ein Lösen der Bohrspindel von der Abtriebswelle des Antriebs nicht ausgeschlossen, was
beim Ziehen des Bohrstranges natürlich unerwünscht ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Drehbohrkopf der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, der fest am Antriebsmotor angebracht werden kann und einen relativ einfachen
Aufbau hat, der einen störungsfreien Betrieb ermöglicht sowie das Ziehen und Trennen des Bohrstranges durch
alleinige Steuerung vom Steuerstand der Bohranlage aus zuläßt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sicherungselement aus einem im Innenraum der
in einem fest mit dem Antrieb verbundenen Gehäuse drehbar gelagerten Bohrspindel dicht anliegend geführten
Kolben besteht, dessen Schaft in der Spindel längsverschiebbar und unverdrehbar geführt ist und der
entgegen eiern Druck einer Feder durch ein Druckmittel beaufschlagbar ist, wobei der Schaft zwischen einer
vollständig in die Führung in der Spindel eingefahrenen und einer in profilierte Innenflächen der Verbindungsteile
der Rohrlängen eingreifenden Stellung verschiebbarist.
Der so gestaltete Drehbohrkopf läßt sich einerseits mit seinem Gehäuse fest mit dem Gehäuse des
Antriebsmotors verbinden, so daß seine Trennung von dem Antriebsteil auch unter ungünstigen Bedingungen
nicht möglich ist. Die hierdurch fest mit der Abtriebswelle gekuppelte einteilige Bohrspindel ist andernends
direkt an das kegelige Anschlußstück der Rohrlänge anschraubbar. Zur Drehsicherung gegenüber der
Rohrlänge kann der Kolben durch Druckbeaufschlagung drehschlüssig in das Anschlußstück der Rohrlänge
eingefahren und durch Ablassen des Druckmittels unter Einwirkung der Feder wieder herausgezogen werden.
Diese Art der Kupplung ist sehr gut steuerbar und gegen Störeinflüsse von außen hervorragend geschützt.
Durch das DE-GBM 72 25 181 ist es zwar schon bekannt, eine Drehsperre zwischen einem Bohrkopf und
der anschließenden Rohrlänge durch ein Druckmittel zu
steuern, jedoch besteht hierbei die Drehsperre aus einer Reihe von Klemmringen, die nur kraftschlüssig wirksam
werden und daher auch nur eine begrenzte Haltekraft aufbringen können, im übrigen ist auch bei diesem
bekannten Bohrkopf die Drehsperre Störeinflüssen von außen nahezu ungeschützt ausgesetzt und dadurch sehr
störanfällig. Der erfindungsgemäße Drehbohrkopf erlaubt demgegenüber eine praktisch unbegrenzt
belastbare innenliegende formschlüssige Drehsperre.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Drehbohrkopfs ist der gegenüber dem
Kolbenkopf verjüngte Schaft des Kolbens mittels Keilen in entsprechenden Nuten einer im Innenraum
der Spindel angeordneten Führungsbüchse geführt Weiterhin empfiehlt es sich, die profilierten Innenflächen
in den Verbindungsteilen der Rohrlängen als den Keilen des Kolbenschaftes komplementäre Keilnuten
auszubilden. Auf diese Weise ist eine durchgehend gleiche Ausbildung des Kolbenschaftes des !Colbens mit
durchlaufenden Keilen möglich, wodurch sich dessen drehfeste Führung in der Bohrspindel und gegebenenfalls
in de.i Verbindungsteilen der Rohrlängen sehr einfach gestalten läßt.
Die den Kolben im Rückstellsinn belastende Rückstellfeder ist zweckmäßigerweise zwischen der Führungsbüchse
des Koibenschaftes und der Rückseite des Kopfes des Kolbens angeordnet, so daß sie stets direkt
wirksam wird. Andererseits empfiehlt es sich, im Gehäuse eine Öffnung vorzunehmen, durch die das
Druckmittel einem Ringraum und weiter über Bohrungen in der Wandung der Bohrspindel der Arbeitsfläche
des Kolbens zuführbar ist.
Der Innenraum der Bohrspindel erweitert sich an seinem freien Ende vorteilhaft kegelförmig zur Aufnahme
des sich kegelförmig verjüngenden Außengewindes des Verbindungsteils der Rohrlänge in diesem Bereich,
so daß zwischen der Bohrspindel und dem jeweiligen Ende der Rohrlänge eine direkte Schraubverbindung
hergestellt werden kann. Weiterhin ist es möglich, in dem Gehäuse des Bohrkopfes eine weitere Bohrung für
den Anschluß einer Leitung vorzusehen, durch die die Bohrflüssigkeit über einen Ringraum und weiter über
Bohrungen in der Bohrspindel dem Innenraum der Rohrlängen zuführbar ist.
Der Drehbohrkopf ist bei Fernsteuerung von einem Steuerstand der Bohranlage aus vorteilhaft in Verbindung
mit einer fernbetätigbaren Rohrzange verwendbar, welche zum Festhalten der jeweiligen Rohrlänge
gegen Drehen vorgesehen und an der dem Bohrkopf abgewandten Seite einer zu lösenden Schraubverbindung
auf die Rohrlänge aufspannbar ist. Dadurch kann neben der Arbeit des Bohrkopfes auch die Festhaltung
des noch im Bohrloch befindlichen Rohrstrar.ges beim Lösen der obersten Rohrlänge ferngesteuert werden, so
daß auch hierfür kein zusätzlicher Bedienungsmann für die direkte Bedienung mehr benötigt wird.
Zur Erläuterung sei die Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in
F i g. 1 einen Bohr-Drehantriebskopf mit dem erfindungsgemäßen Entkupplungs-Kolben in vorgeschobener
Stellung im Längsschnitt,
F i g. 2 denselben, jedoch mit dem Entkupplungs-Kolben in zurückgezogener Stellung, im Längsschnitt,
F i g. 3 einen herkömmlichen Drehantriebskopf, wie mit früheren Bauarten und Verfahrensweisen benutzt,
beim Bohren eines Sprengloches in einem Bergwerk oder Steinbruch, in schematiseher Darstellung,
Fig. 3a einen gesonderten oder losen offenen Schraubschlüssel (Maulschlüssel), wie mit Geräten
früherer Art benutzt,
F i g. 3b eine Verdreh-Vorrichtung, ebenfalls mit dem
in F i g. 3 gezeigten Bohr-Drehantriebskopf,
Fig.4, Fig.5 und Fig.6 ähnliche schematische
Bilder, die das vereinfachte Verfahren, ein Bohrgestänge aus dem Bohrloch herauszuziehen, bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Bohr-Drehantr;;bskopfes zeigen,
Fig.4a eine Rohr-Klemmeinrichtung für Gebrauch
mit dem erfindungsgemäßen Bohr-Drehantriebskopf.
Wie aus F i g. 1 und F i g. 2 ersichtlich, besteht der Bohr-Drehantriebskopf aus einem hohlen Gehäuse 8,
welches an seiner Seite hervorstehende, mit Augen versehene Befestigungslappen 9 und 10 aufweist, mit
denen es an einem (nicht gezeichneten) Mast oder Träger befestigt werden kann, längs dessen der
Drehantriebskopf verschoben werden kann, um das Bohrrohr nebst Bohrwerkzeug in das Bohrloch
einzuschieben oder aus dem Loch herauszuziehen, wie hier weiter unten erläutert. Am hinteren Ende des
Gehäuses 8 ist ein Getriebegehäuse 11 angebracht, das ein Planetenrädergetriebe 12 enthält. An das Gehäuse
2) 11 ist ein Motor 13, üblicherweise ein hydraulischer
Motor, angeschraubt. Die Getriebewelle 14 verbindet das Getriebe mit einer hohlen Antriebsspindel 15, die
einen Innenhohlraum 16 aufweist und zur Rückseite hin in Lagern 17 gelagert ist. Die Getriebewelle 14 greift in
eine Bohrung 18 der Antriebsspindel 15 ein, in der sie durch Keile 19 und 20 von rechteckigem bzw.
kreisrundem Querschnitt und durch eine Zwischenbuchse 21 drehfest angeordnet ist. Das Getriebegehäuse 11
ist am Gehäuse 8 durch Schrauben 22 befestigt.
Das vordere Ende des Gehäuses 8 ist durch eine Kappe 23 geschlossen, die am Gehäuse 8 durch
Kopfschrauben 24 befestigt ist und einen nach vorn herausragenden Hals 25 aufweist, in dem die Antriebsspindel 15 gelagert und durch Dichtungsringe 26, 27 und
28 abgedichtet ist. Zwischen dieser Kappe 23 und dem Gehäuse 8 ist ein Dichtungsring 29 von kreisrundem
Profil angeordnet. Eine Anschlußbohrung 30 verbindet eine Druckflüssigkeitsleitung 31, welche eine Bohrf'üssigkeit
von einem (nicht gezeichneten) Steuerventil
π heranführt, mit einem Ringraum 32 in der Kappe 23, und Bohrungen 33 verbinden diesen Ringraum mit dem
vorderen Teil 48 des Hohlraumes 16 der Antriebsspindel.
In diesem Hohlraum 16 der Antriebsspindel 15 ist ein
Vi Kolben 34 längsverschiebbar angeordnet; er wird
ständig rückwärts gedrückt durch eine Druck-Schraubenfeder 35, die mit ihrem linken Ende an einer
Führungs- und Federsitz-Büchse 36 anliegt, die mit Innen-Keilnuten 37 versehen und in ihrer Stellung am
linken Ende des Antriebsspindel-Hohlraumes mittels eines Stiftes 38 gehalten ist. Dieser Kolben hat einen
nach vorn herausragenden Schaft 39, der mit Keilen 40 versehen ist, welche in entsprechenden Innen Keilnuten
37 der Führungsbuchse 36 gleiten. Im Vorderende der
' Antriebsspindel 15 ist ein Teil 42 mit Innengewinde für
eine Gestängerohrverbindung mit üblichem Kegelgewinde angeordnet; in dieses greift ein Gestängerohrverbindungs-Teil
43 mit Außengewinde 44 ein. Dieser Außengewinde-Gestänge-Verbindungsteil 43 ist bei 45
an das Ende eines Bohrrohres 46 angeschweißt und ist mit keilförmigen Innenflächen 47 versehen, in welche
die Keile 40 des Kolbens in dessen vorgeschobener Stellung (F i g. 1) eintauchen, wie im folgenden erläutert
werden wird. Durch eine Rohrleitung 50 strömt Druckflüssigkeit von einem (nicht gezeichneten) Steuerventil
durch eine öffnung 51 zu einem Ringraum 52 und von dort durch Bohrungen 53 in den Antriebsspindel-lnnenhohlraum
16.
Die Steuerflüssigkeits-Rohrleitung 50, die Bohrflüssigkeits-Rohrleitung
31 und die (nicht gezeichneten) Treibflüssigkeits-Rohrleitungen für den Motor 13 sowie
die Leitungen für die Rohrklemm-Vorrichtung (Fig. 4)
führen zu einer für den Bedienenden günstig angeordneten Steuereinrichtung, z. B. einem gemeinsamen Bedienungspult,
das in einiger Entfernung vom Bohrmast angeordnet sein kann. F i g. 1 zeigt den Entkupplungs-Kolben
34 in den Gestängeverbindungsteil 43 vorgeschoben, so daß er die Antriebsspindel 15 und das
Bohrrohr 46 drehfest gegeneinander verriegelt. Dieser Vorschub des Kolbens wird durch die Zufuhr von
Steuer-Druckflüssigkeit durch die Rohrleitung 50 bewirkt. Fig. 2 zeigt den Kolben 34 ganz in den
Antriebsspindel-Hohlraum 16 zurückgeschoben, und zwar durch die Druckfeder 35 nach Absperrung des
Steuerflüssigkeitsdruckes in der Rohrleitung 50 und Entleerung des Hohlraumes 16.
Damit die Vorteile des Bohr-Drehantriebskopfes deutlich werden, zeigt F i g. 3 schematisch das Gerät, das
bisher beim Bohren eines Loches in Fels, z. B. eines Sprengloches, und beim Herausziehen des Bohrgestänges
aus dem Loch nach Beendigung des Bohrens oder zum Ersatz des Bohrwerkzeuges üblich war. Darin ist
bei 56 ein herkömmlicher Bohr-Drehantriebskopf gezeigt, der von einem Mast oder Träger 57 mit einem
vorspringenden Sockel 58 getragen wird, und bei 59 ein Bohrrohr, das in ein Bohrloch 60 herabhängt, gezeigt.
Eine andere Bohrrohr-Teillänge 59 und eine obere Bohrrohr-Teillänge 61 sind an ihrem oberen und an
ihrem unteren Ende mit herkömmlicher Gestängeverbindung mit Außengewinde-Teil bzw. mit Innengewinde-Teil
versehen, während die vom Drehantriebskopf herabhängende Antriebsspindel 62 mit einem Innengewinde-Verbindungsteil
zur Verbindung mit dem Außengewinde-Verbindungsteil an dem oberen Ende der Rohr-Teillänge 61 versehen ist. Diese Kupplungen sind
durch Linien 54 und 55 dargestellt. Herkömmlicherweise sind die Gestängeverbinder an diesen Bohrrohren für
Ansetzen eines Schraubschlüssels mit einander abgewandten ebenen Flächen wie 63,64 und 65 versehen. Bei
66 ist ein loser, getrennter Schraubschlüssel zum Festhalten des Rohres, bei 67 ist eine maschinell
angetriebene Rohr-Verdrehvorrichtung dargestellt. Eine Einrichtung zum Verschieben des Antriebskopfes
56 längs des Mastes 57 ist durch ein Seil 72 dargestellt, das über Scheiben 73 und 74 am Mast 57 läuft und
dessen Enden am Antriebskopf 56 befestigt sind. Bei 75 ist ein Antriebsmotor für das Seil gezeigt. Steuerungen
für Flüssigleitungen 56a für den Bohr-Drehantriebskopf 56 sowie für die Einrichtung zum Senken oder
Vorschieben und zum Heben oder Zurückziehen des Bohrgestänges und der Bohr-Drehvorrichtung sind an
für den Bedienungsmann bequemer Stelle, üblicherweise abseits des Mastes, angeordnet.
Fig. 4, F ig. 5 und Fig. 6 zeigen schematisch
Einrichtungen zur Verwendung mit dem Bohr-Drehantriebskopf gemäß dieser Erfindung beim Einsenken und
beim Herausziehen des Bohrrohres in das bzw. aus dem Bohrloch. Der Drehantriebskopf 80 ist an einem Mast
oder Gerüst 81 mit Sockel 81a verschiebbar getragen und kann daran entlang durch geeignete Einrichtungen
wie z. B. die in F i g. 3 gezeigten Bauteile 72—75 verschoben werden. Eine maschinell getriebene Rohrzangenvorrichtung
82, die am Gerüst dicht über dem Sockel 81a angebracht ist, hat Backen 83 und 84, die
schwenkbar bei 85 miteinander verbunden sind und von ■") einem Druckflüssigkeitsmotor 87 zusammengedrückt
werden, so daß sie zwischen ihren geriffelten Flächen 86 ein Rohr ergreifen, oder aber auseinandergespreizt
werden, so daß sie das Rohr loslassen. Die Verbindung zwischen den Rohrgestänge-Verbindungsteil 42 der
in Antriebsspindel und dem Rohr 88 ist durch eine Linie 89
und die Verbindung zwischen dem Rohr 88 und dem Rohr 90, das in das Bohrloch 91 eintaucht, ist bei 92
dargestellt.
Nun wird das frühere Verfahren zum Herausziehen
ι") des Bohrrohres beschrieben. Bei Benutzung des Gerätes
herkömmlicher Art (Fig.3) zum Herausziehen des Rohres aus dem Rohrloch bewegt der Bedienungsmann,
am Steuerpult stehend, die obere Rohr-Teillänge 61 ganz bis oberhalb des Bohrloches 60, so daß sowohl die
-Ί) zwischen der Antriebsspindel 62 und der Teillänge 61
befindliche obere Verbindungsstelle 54 als auch die zwischen den Rohr-Teillängen 61 und 59 befindliche
untere Verbindungsstelle 55 freiliegen. Nun geht der Bedienungsmann von seinem Steuerpult zum Mast und
2") steckt einen offenen Schlüssel (Maulschlüssel) 66
(F i g. 3a) auf die oberen Schlüsselflächen 63 des unteren Bohrrohres 59, und zwar so, daß er auf dem Sockel 58
des Gerätes 57 aufliegt. Dieser Schlüssel dient dazu, das Rohr 59 gegen Drehung festzuhalten, und auch dazu, zu
in verhindern, daß das Bohrrohrgestänge in das Bohrloch
zurückfällt. Der Bedienungsmann geht sodann (zweiter Gang) zum Steuerpult und dreht die Treibspindel 62
etwas, so daß der Handgriff des Maulschlüssels 66 sich gegen den Mast 57 anlegt. Er bewegt ferner die
;"· Rohr-Verdrehvorrichtung 67 in ein Stellung neben dem
Rohr 61 dicht oberhalb oder unterhalb der daran befindlichen Schlüsselflächen. Er muß dann wiederum
zum Mast gehen (dritter Gang) und die Vorrichtung 67 so bedienen, daß sie auf dem Rohr 61 festgespannt ist.
"i Nun geht er wiederum (vierter Gang) zum Steuerpult
und betätigt eine hydraulische Steuerung, so daß ein Drehmoment auf das Rohr 61 ausgeübt und dadurch die
untere Rohrverbindung 55 gelöst wird. Er geht sodann wieder zum Mast (fünfter Gang), nimmt die hydraulische
·'■> Drehvorrichtung 67 vom Rohr 61 ab und steckt einen
Schlüssel 66 auf die unteren Schlüsselflächen 64 des Bohrrohres 61. Er kehrt dann zum Steuerpult zurück
(sechster Gang) und dreht den Antriebskopf 56 in umgekehrtem Sinn, um zunächst den Schlüssel an den
""> Mast anzulegen und danach die Drehung umzukehren,
so daß die Kupplung 54 gelöst wird. Wenn beide Kupplungen 55 und 54 ganz auseinandergeschraubt
sind, kehrt der Bedienungsmann endlich (siebenter Gang) zurück, um das Rohr 61 zu entfernen. Sodann
■)5 kehrt er zum Steuerpult zurück (achter Gang), senkt den
Antriebskopf 56 und dreht die Antriebsspindel im Vorwärts-Drehsinn, um die Spindel mit dem unteren
Rohr 59 zusammenzuschrauben, wobei er die Kuppel-Drehung, kurz ehe die Gewinde ganz ineinanderge-
·■" schraubt sind, beendet Dann wiederholt er den
Vorgang.
Nun wird das erfindungsgemäße Herausziehen des Bohrrohres beschrieben. Bei Verwendung des Drehantriebs
80 zum Herausziehen eines Rohrgestänges aus einem Bohrloch gemäß den schematischen Darstellungen
der Fig.4, Fig.5 und Fig.6 wird der
Drehantrieb 80 mit ganz dicht an die Spindel 62 angeschraubten Rohr-Teillängen 88 in die in Fig.4
dargestellte Stellung gebracht; die untere Rohrverbindung
92 braucht nicht freigelegt zu werden. Während der Bedienungsmann an seinem Steuerpult steht, wird
der Zylinder 87 (l-'ig. 4a) mit Druck gefüllt, so daß die
Backen 83, 84 dicht um das Rohr 88 gespannt werden. Dann werden der Drehantriebskopf 80 und die Spindel
mil dem Teil 42 um einen kleinen Betrag von etwa 180" in umgekehrter Richtung betätigt, so daß die Rohrverbindung
89 sich löst, letzt wird der Zylinder 87 so betätigt, daß er die Backen 8.3,84 öffnet und das Rohr 88
freigibt; das Rohrgestänge wird in die in F i g. 5 gezeigte Stellung angehoben, so daß die Kupplung 92 sich
oberhalb der Backen 83, 84 befindet; und dann wird die Vorrichtung 82 abermals so betätigt, daß sie die untere
Rohr-Teillänge 92 festhält Dann wird der Entkupplungs-Kolbcn
34 im Drehantriebskopf vorgeschoben, so daß er das Antriebsspindelteil 42 mit dem Rohr 88 direkt
verbindet. Sodann wird die Spindel in umgekehrter Richtung gedreht, um die Rohrverbindung 92 zwischen
den Bohrrohren 88 und 90 zu lösen. Darauf wird der Enlkupplungs-Kolben zurückgezogen und die umgekehrte
Drehung der Spindel fortgesetzt, bis beide Rohrverbindungen 89 und 92 ganz auseinandergeschraubt
sind. Dann wird der sich drehende Antriebskopf aufwärts weit genug zurückbewegt, daß das Rohr
88 freikommt; es wird dann vom Bedienungsmann weggenommen. Wohlgcmerkt: jetzt erstmals braucht
der Bedienungsmann sein Steuergerät am Mast zu verlassen. Der Drehantriebskopf 80 wird gesenkt und
dann vorwärts gedreht, um lose mit dem oberen Ende des Rohres 80 (Kupplung S9n) verbunden zu werden als
Vorbereitung für das Entkuppeln und Entfernen der nächsten Rohr-Teillängen.
So ist die Zahl der Gänge des Bedienungsmannes zwischen einem Steuerstand und dem Mast in einem
Arbeitsablauf für das Lösen und Ausbauen je einer Rohr-Teillänge von den beim früheren Verfahren
nötigen acht Gängen, wie oben beschrieben, auf einen
H) bei Benutzung des neuen Bohrrohr-Drehantriebes nebst maschineller Klemmeinrichtung nur noch nötigen
einzigen Gang verringert. Dementsprechend sind die Anzahl der benötigten Arbeitsstunden und die Kosten
für das Herausziehen eines Bohrgestänges aus dem
π Bohrloch geringer. Ferner werden keine losen Schlüssel
mehr benutzt, so daß der Mast und das Bohrgestänge zum Bohren eines Bohrloches in beliebigem Winkel
benutzt werden können. Außerdem bleibt das Äußere der Rohrverbindung glatt zylindrisch, da keine äußeren
Formen für Ansetzen von Schlüsseln und Drehwerkzeugen
nötig sind, und dadurch auch der durch die Berührung mit der Bohrlochwand bewirkte Verschleiß
vermindert, da die Keilnuten für den Angriff des Entkupplungs-Kolbens in den geschützten Innenwän-
.'■> den der Rohrverbindungen angeordnet sind. Der
Drehantriebskopf mit Ausnahme der neuartigen Kmkupplungs-Einrichtung
und die Anordnung des Tragmastcs können, wie der Fachmann erkennen wird, geändert
werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Drehbohrkopf mit einer hülsenförmigen, von einem reversierbaren Motor antreibbaren Bohrspindel,
an die Rohrlängen anschließbar und gegen Verdrehen durch ein an ihr an ProFilflächen
längsverschiebbar geführtes Sicherungselement festlegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement aus einem im Innenraum der in einem fest mit dem Antrieb verbundenen
Gehäuse (8) drehbar gelagerten Rohrspindel (15) dicht anliegend geführten Kolben (34) besteht,
dessen Schaft (39) in der Spindel (15) längsverschiebbar und unverdrehbar geführt ist und der entgegen
dem Druck einer Feder (35) durch ein Druckmittel beaufschlagbar ist, wobei der Schaft (39) zwischen
einer vollständig in die Führung in der Spindel (15) eingefahrenen und einer in profilierte Innenflächen
(47) der Verbindungsteile (43) der Rohrlängen eingreifenden Stellung verschiebbar ist
2. Drehbohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenüber dem Kolbenkopf
verjüngte Schaft (39) des Kolbens (34) mittels Keilen (40) in entsprechenden Nuten (37) einer im
Innenraum (16) der Spindel (15) angeordneten Führungsbüchse (36) geführt ist.
3. Drehbohrkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierten Innenflächen
(47) in den Verbindungsteilen (43) der Rohrlängen als den Keilen (40) des Kolbenschaftes (39)
komplementäre Keilnuten ausgebildet sind.
4. Drehbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (35) zwischen der Führungsbüchse (36) des Kolbenschaftes
(39) und der Rückseite des Kopfes des Kolbens (34) angeordnet ist.
5. Drehbohrkopf nach einem der Ansprüche I bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (8) eine Öffnung (51) vorgesehen ist, durch die das
Druckmittel einem Ringraum (52) und weiter über Bohrungen (53) in der Wandung der Bohrspindel (15)
der Arbeitsfläche des Kolbens (34) zuführbar ist.
6. Drehbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Innenraum (16) der Bohrspindel (15) an deren freiem Ende
kegelförmig erweitert und in diesem Bereich das sich kegelförmig verjüngende Außengewinde (44) des
Verbindungsteils (43) der Rohrlänge aufnimmt.
7. Drehbohrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (8) eine >o
weitere Bohrung (30) für den Anschluß einer Leitung (31) vorgesehen ist, durch die die Bohrflüssigkeit
über einen Ringraum und weiter über Bohrungen in der Bohrspindel (15) dem Innenraum der Rohrlängen
zuführbar ist.
8. Verwendung des Drehbohrkopfes nach einem der vorstehenden Ansprüche in Verbindung mit
einer fernbetätigbaren Rohrzange (82), welche zum Festhalten der jeweiligen Rohrlänge gegen Drehen
vorgesehen und an der dem Bohrkopf abgewandten ni Seite einer zu lösenden Schraubverbindung auf die
Rohrlänge aufspannbar ist.
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