DE1179278B - Verfahren zur Herstellung von Leitungs-wegen nach Art der sogenannten gedruckten Schaltungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Leitungs-wegen nach Art der sogenannten gedruckten SchaltungenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: HOIb
Deutsche Kl.: 21c-2/34
Nummer: 1179 278
Aktenzeichen: St 16854 VIII d / 21 c
Anmeldetag: 31. August 1960
Auslegetag: 8. Oktober 1964
Bei der Herstellung von elektrischen Leitungswegen nach Art der sogenannten gedruckten Schaltungen
sind zwei grundsätzlich voneinander verschiedene Arten von Verfahren bekannt. Die eine
Verfahrensart verwendet zur Herstellung der Leitungswege eine nasse Bearbeitung, insbesondere das
Ätzverfahren oder die elektrolytische Galvanisation. Bei den Ätzverfahren werden die elektrisch nicht aktiven
Flächen eines kupferplattierten isolierenden Trägers entfernt, so daß die gewünschten Leitungswege
übrigbleiben. Bei der elektrolytischen Galvanisation können z. B. die elektrisch nicht aktiven Flächen
durch nichtleitende Stoffe abgedeckt werden und die frei bleibenden Muster der Leitungswege
elektrolytisch ζ. B. mit einer Kupferschicht überzogen werden. Beide Verfahren erfordern einen erheblichen
apparativen Aufwand. Außer diesen nassen Verfahren der Aufbringung der Leitungswege sind trokken
arbeitende Verfahren bekannt. Bei diesen wird das für die Leitwege bestimmte Muster in Form von
vorgeschnittenen gewalzten Kupferfolien auf den isolierenden Träger aufgeklebt, oder das Kupfer wird
nach dem Schoopschen Verfahren mittels eines Knallgasgebläses
in Form von feinen flüssigen Kupfertröpfchen auf den Isolierträger aufgespritzt. Die Erfindung
betrifft ein neues trockenes Verfahren.
Das Aufsprühen von flüssigen Kupferteilchen nach dem Schoopschen Verfahren ist zwar verhältnismäßig
einfach, hat jedoch verschiedene Nachteile. Zunächst ist die Haftung der damit erzeugten Kupferschicht
nur dann in ausreichendem Maße gegeben, wenn die Oberfläche des isolierenden Trägers verhältnismäßig
rauh ist. Pappsorten, die an der Oberfläche noch faserige Struktur haben, eignen sich hierfür
als Träger gut. Bei den in der Elektrotechnik und insbesondere in der Hochfrequenztechnik vielfach
verwendeten kunstharzgebundenen Preßstoffen, die meist eine sehr glatte Oberfläche besitzen müssen,
um eine gute Oberflächenisolation zu bieten, ist die Haftung der Kupferteilchen nach diesem Sprühverfahren
aber unzureichend. Das wird besonders deutlich, wenn solche Isolierplatten in geringem
Maße gebogen werden, was sich in der industriellen Fertigung kaum vermeiden läßt. Auch die mechanische
Festigkeit einer auf diese Weise hergestellten Kupferauflage ist gebenüber einer nach dem
Walzverfahren hergestellten Kupferfolie wesentlich kleiner, so daß die geringe Verformungsmöglichkeit
Anlaß zu Rißbildungen in der aufgesprühten Kupferfläche bildet. Einen besonders störenden Mangel besitzt
dieses Aufsprühverfahren aber auch dadurch, daß die Leitungswege eine verhältnismäßig große
Verfahren zur Herstellung von Leitungswegen nach Art der sogenannten gedruckten
Schaltungen
Schaltungen
Anmelder:
Standard Elektrik Lorenz Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Zuffenhausen, Hellmuth-Hirth-Str. 42
Als Erfinder benannt:
Carl Marteleur, Stuttgart-Zuffenhausen
Breite haben müssen, da die Begrenzung der leitenden Flächen verhältnismäßig ungenau ist. Dieses Verfahren
eignet sich aus diesem besonderen Grunde auch nicht für die Herstellung von Leitungswegen,
die besonders schmal sein müssen, wie z. B. die aufgespritzte schneckenartige Form einer Selbstinduktion
für Hochfrequenz und große sonstige Gebiete der Miniaturausführungen, von Leitungswegen nach Art
der gedruckten Schaltungen. Auch auf Platten aus elektrisch hochwertiger Keramik haftet eine nach
diesem Sprühverfahren aufgebrachte Kupferschicht nicht zuverlässig.
Die bekannte Kathodenzerstäubung liefert nur schwammige und oxydhaltige metallische Überzüge.
Die Hochvakuumbedampfung ergibt zwar eine gut haftende metallische Schicht, doch das erforderliche
Hochvakuum erfordert sehr aufwendige, empfindliche und vor allem langsam arbeitende Einrichtungen, und
ein fokussierbares Aufstrahlen ist nicht gegeben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Mängel der bekannten Aufspritz- und Bedampfungsverfahren
zur Herstellung von elektrischen Leitungswegen auf isolierenden Trägerkörpern zu
vermeiden, und sie verwendet daher das Verfahren zur Aufstrahlung einer Metallschicht, ζ. Β. aus
Kupfer, in Form eines im elektrischen Kanallichtbogen erzeugten ionisierten Metalldampfes als
Plasmastrahl durch eine Düse, ζ. Β. eine Ringelektrode eines Plasmastrahlgenerators, für die Herstellung
von Leitungswegen auf isolierenden Trägerkörpern nach Art der gedruckten Schaltungen oder
weiteren Metallschichten besonderer Eigenschaften auf diesen Leitungswegen unter normalen atmosphärischen
Bedingungen.
Bei den Plasmastrahlgeneratoren werden in bekannter Weise Metallelektroden in einem elektrischen
Lichtbogen, der bis auf eine Austrittsstelle kanalartig abgeschlossen ist, verdampft, und der Metalldampf
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wird unter hohem Druck und mit großer Geschwindigkeit aus einer Austrittsöffnung herausgestrahlt.
Als Austrittsöffnung kann man zweckmäßig eine Ringelektrode des Lichtbogens verwenden. Das aus
der Düse der Lichtbogenkammer entweichende Gas ist ionisiert und wird Plasma genannt. Da die Temperaturen
im Plasmastrahl außerordentlich hoch sind, zerfallen die Metallmokeküle in aufgeladene Atome,
so daß der Plasmastrahl durch Magnetfelder gelenkt und geregelt werden kann. Insbesondere kann der
Plasmastrahl außerordentlich stark konzentriert werden, so daß mit ihm auch sehr kleine Leitungsflächen
erzeugt werden können.
Durch die besonders feine Verteilung des atomaren Metalls auf einer bestrahlten Oberfläche ist die Haftung
dieses Metallauftrages außerordentlich gut, so daß auch eine brauchbare Haftung auf völlig glatten
Oberflächen erreicht werden kann, ohne daß die Oberfläche, wie z. B. bei einem ausgesprochen thermoplastischen
Kunststoff, durch den Niederschlag beeinträchtigt wird.
Die Leitungswege können dabei durch eine selbsttätig gesteuerte Bewegung des Plasmastrahlgenerators
erzeugt werden. Bei verhältnismäßig breiter Streuung des Plasmastrahls ist eine Abdeckung derjenigen Flächen,
die nicht bestrahlt werden sollen, durch eine Schablone zweckmäßig. Für manche Zwecke kann es
erforderlich sein, daß auch die geringste Erhitzung der bestrahlten Fläche vermieden wird. In diesem
Falle empfiehlt es sich, die örtliche Bestrahlung mit geringer Dosis, jedoch.bei mehrfacher Wiederholung
auszuführen. Wenn der Plasmastrahl den Leitungsweg unmittelbar erzeugen soll, so kann der Generator
mit Hilfe eines Pantpgraphen geführt werden. Insbesondere bei der Herstellung von Miniaturleitungswegen
ist es zweckmäßig, die aufzeichnende Bewegung des Generators von einer verhältnismäßig großen
Steuervorlage aus auf den Generator zu übertragen. Auch die Steuerung nach Koordinatenlinien ist möglich.
Besondere Bedeutung besitzt das erfindungsgemäße Verfahren auch bei der Aufbringung von metallischen
Schichten auf diejenigen Teile der z. B. aus Kupfer hergestellten Leitungswege, die z. B. durch Steckverbindungen
einem besonderen mechanischen Verschleiß oder auch chemischen Angriff ausgesetzt sind.
Solche Kontaktflächen konnten bisher nur verhältnismäßig schwierig ausgeführt werden, insbesondere
dann, wenn diese Kontaktflächen nicht nur an der Kante des isolierenden Trägers lagen, sondern
auch inmitten der mit Leitungswegen versehenen Platte. Metalle wie z. B. Rhodium sind an sich außerordentlich
abriebfest und für solche Kontaktauflagen gut geeignet. Des hohen Kaufpreises wegen ist man
aber gezwungen, diese Schutzschicht im aufwendigen nassen Verfahren verhältnismäßig sehr dünn zu
machen, was wieder die Ursache dafür ist, daß sie auf dem z. B. darunterliegenden Kupfer bei geringsten
auftretenden Biegespannungen leicht reißt. Man ist daher meist gezwungen, den Kupferleitweg erst zu
vernickeln und dann erst zu rhodisieren. Dieses bekannte Verfahren ist jedoch umständlich und zeitraubend.
In solchen Fällen gestattet das erfindungsgemäße Verfahren die unmittelbare Aufbringung z. B. solcher
harten und ausreichend dicken Kontaktwerkstoffschicht auch auf einem flächenmäßig sehr beschränkten
Bereich in einer sehr wenig Aufwand erfordernden Weise. Die weitere Ausgestaltung des Verfahrens
gestattet aber auch, besonderen, bei Leitungswegen nach Art der gedruckten Schaltungen gestellten
Anforderungen an das Metall dadurch zu genügen, daß gleichzeitig mehrere Metalle vorzugsweise
gleich in atomarer Verteilung durch Plasmastrahlen aufgebracht werden, die eine Metallschicht
erzeugen, in der die Atome der verschiedenen Metalle miteinander reagieren und bei geeigneter Auswahl der
Metalle Leitwege ganz spezieller Eigenschaften erzeugen.
Auch bei der Auftragung von dünnen Edelmetallschichten, die bisher bei derartigen Leitungswegen nur
galvanotechnisch ausgeführt werden konnten, kann das erfindungsgemäße Verfahren mit großem Vorteil
verwendet werden. Kleine miniaturisierte Leitungswege auf z. B. kleinen keramischen oder Quarzplatten
lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in sehr maßgenauer Weise, festhaftend und in kürzester
Zeit herstellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt auch Vorteile bei der Herstellung von leitenden Verbindungen
zwischen den Bauelementen und den Leitungswegen. Es ist z. B. möglich, eine von der einen Seite her mit
Bauelementen bestückte Trägerplatte von der anderen Seite her so zu bestrahlen, daß zwischen den
dort schon vorhandenen Leitungswegen und Lötenden der Bauelemente eine leitende Verbindung aufgestrahlt
wird, so daß sich ein besonderer Lötvorgang mit Weichlot erübrigt. Es können aber auch bei einer
derartigen Bestrahlung die Leitungswege erzeugt und gleichzeitig die leitenden Verbindungen mit den Lötenden
der Bauelemente hergestellt werden. Wenn erforderlich, können die Bauelemente in einen feinkörnigen,
wärmefesten Stoff, wie z. B. feinen Sand, eingebettet werden, damit die in der isolierenden
Platte angeordneten Durchführungslöcher gegen den auftretenden Plasmastrahl abgedichtet werden. Die
leitende Brücke zwischen den Enden der Bauelemente und den Leitungswegen entsteht in einem solchen
Falle auf der Oberfläche dieses feinkörnigen Körpers. Es ist ferner zweckmäßig, die aus den Durchführungslöchern herausstehenden Lötenden der Bauelemente
auf eine geringe Länge rechtwinklig umzubiegen, so daß sie auf den Leitungswegen liegen. Der Plasmastrahl
kann dann die leitende Brücke, ohne daß weiteres Weichlöten erforderlich ist, besonders leicht herstellen.
Der zwischen den hindurchgesteckten Lötenden der Bauelemente und den Leitwegen bestehende
und leitend zu überbrückende Abstand kann ferner auch sehr zweckmäßig dadurch besonders klein
gehalten werden, daß die Trägerplatte mit den schon hindurchgesteckten Lötenden der Bauelemente annähernd
senkrecht gestellt wird und die Bauteile vermöge ihres Gewichts leicht nach unten kippen und die
Lötenden des Bauteiles sich an den Enden der z. B. zylindrisch geformten Durchführungslöcher abstützen.
Auf der die Leitwege tragenden Seite werden dabei die Lötenden an der Kante des Durchführungsloches mit den Leitwegen in unmittelbare Berührung
treten oder ihnen sehr nahe kommen, so daß es lediglich eines geringen Metallauftrages mittels des
Plasmastrahls bedarf, um nicht nur eine gut leitfähige,
sondern auch mechansich ausreichende Befestigung des Bauteils zu erreichen.
Claims (7)
1. Verwendung des Verfahrens zur Aufstrahlung einer Metallschicht, z. B. aus Kupfer, in
Form eines im elektrischen Kanallichtbogen erzeugten ionisierten Metalldampfes als Plasmastrahl
durch eine Düse, z. B. eine Ringelektrode eines Plasmastrahlgenerators, für die Herstellung ■
von Leitungswegen auf isolierenden Trägerkörpern nach Art der gedruckten Schaltungen oder weiteren
Metallschichten besonderer Eigenschaften auf diesen Leitungswegen unter normalen atmosphärischen
Bedingungen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß das Muster der Leitungswege durch die gelenkte Bewegung des Plasmastrahlgenerators,
z. B. durch mechanische Übertragung, eines Originalmusters der Leitungswege durch
einen Pantographen erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht zum Leitungsweg gehörenden
Flächen während der Bestrahlung durch eine Schablone abgedeckt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstrahlung mehrmals
wiederholt wird, um eine dickere Schicht zu erzeugen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Leitungswege oder auf bestehende
Leitungswege Metalle besonderer Eigenschaften, wie z. B. abriebfeste oder nicht oxydierende
Metalle, wie z. B. Chrom, Rhodium, Paladium, Nickel, Gold od. dgl., aufgestrahlt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung entsprechender
Eigenschaftsgemische gleichzeitig mehrere Metalle, vorzugsweise in atomarer Verteilung, aufgestrahlt
werden.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
von leitenden Verbindungen zwischen den Bauelementen und den Leitungswegen die durch
die Trägerplatte hindurchgeführten Lötenden der Bauelemente dadurch in unmittelbare Nähe oder
Berührung mit den Leitungswegen gebracht werden, daß die Trägerplatte mit den eingesetzten
Bauelementen etwa senkrecht gestellt wird und die Bauelemente sich durch ihre Schwere derart
nach unten neigen, daß ihre Lötenden sich leitwegseitig an den Leitungswegen oder in ihrer
Nähe abstützen und in dieser Stellung durch Aufstrahlung leitend und festhaftend verbunden
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Zeitschrift »ETZ-B«, 1954, Heft 3, S. 75.
Zeitschrift »ETZ-B«, 1954, Heft 3, S. 75.
409 690/283 9.64 ® Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3700598A1 (de) * | 1987-01-10 | 1988-07-21 | Forbach Gmbh | Einrichtung zum volumenausgleich fuer einen warmwasserbereiter |
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1960
- 1960-08-31 DE DEST16854A patent/DE1179278B/de active Pending
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1961
- 1961-08-25 GB GB3074661A patent/GB987785A/en not_active Expired
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