DE2820183B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Überziehen der Oberfläche eines elektrisch leitenden Werkstücks - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überziehen der Oberfläche eines elektrisch leitenden WerkstücksInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überziehen der Oberfläche eines
elektrisch leitenden Werkstücks mit einer dicken und homogenen Überzugsschicht,
Unter den Verfahren zum Überziehen von Metallwerkstücken sind physikalische Gasphasenverfahren,
-, wie z. B, das Bedampfen im Vakuum und die
Kathodenzerstäubung, bekannt, 4\e in einem Behälter
durchgeführt werden, der ein Gas mit verringertem Druck enthält, das nach der Ionisierung an den
physikalischen Erscheinungen, die zur Erzuigung des
ίο Überzugs führen, teilnehmen oder im Gegenteil den
kann. Im letzteren Fall verringert man den Restdruck im
I^ Überzugsmaterial auf hohe Temperatur im Inneren
eines Behälters bringt, der auch das zu überziehende, auf
einer niedrigeren Temperatur gehaltene Werkstück enthält, muß der Restdruck im Behälter zwischen
13 · 10~4undl3 · 10-s mbar liegen.
Das beispielsweise durch Ionenbeschuß oder Elektronenbeschuß auf hohe Temperatur gebrachte Überzugsmaterial verdampft und scheidet sich auf der Oberfläche
des zu überziehenden Werkstücks ab, auf der es kondensiert.
Außer seiner relativ schwierigen Durchführung ermöglicht dieses Verfahren nicht das schnelle und
leichte Erhalten dicker Überzugsschichten.
Die Kathodenzerstäubung, die ein gegenwärtig ziemlich weit verbreitetes Verfahren ist, ermöglicht, in
in kurzer Zeit die Abscheidung dünner Filme (einer Dicke
von wenigen mti bis zu einigen μπι) zu erzielen. Dieses
Verfahren läßt sowohl die Abscheidung von Metallen und Legierungen als auch verschiedener Verbindungen,
wie z. B. der Oxide oder Sulfide zu.
ri Im Fall der Kathodenzerstäubung ordnet man im
Inneren eines ein Gas, allgemein ein Inertgas wie Argon, bei einem Restdruck in der Größenordnung von
13 · ΙΟ-' mbar enthaltenden Behälters eine Kathode
aus dem Überzugsmaterial an und stellt zwischen dieser
Kathode und einer Anode, die der Behälter selbst sein
kann, eine Potentialdifferenz von einigen 1000 V, beispielsweise 5000 V, her, wobei das zu überziehende
Werkstück in einem Abstand von einigen cm von der Kathode aus dem Überzugsmaterial angeordnet ist, der
bis zu 15 bis 20 cm reichen kann.
Man hat so ein Entladungsrohr geschaffen, in dessen Innerem man eine Ionisierung des Gases hervorruft,
wobei die positiven Ionen die Kathode beaufschlagen. Unter der Wirkung der Stöße zwischen den Kationen
% und der Kathode ergibt sich ein Abreißen von Teilchen
der Kathode, und die so freigesetzten Teilchen werden am zu überziehenden Werkstück fixiert, an das das
anodische Potential oder ein Zwischenpotential gelegt ist.
M Allgemein wird die Kathode gekühlt, um eine zu erhebliche Erhitzung unter der Einwirkung des lonenbeschusses zu vermeiden. Im Fall der Kathodenzerstäubung ist also der Restdruck im Behälter ziemlich gering,
die Potentialdifferenz zwischen Anode und Kathode ist
bo hoch, und die Stromstärke zwischen den Elektroden ist
relativ gering, nämlich in der Größenordnung von mA. Unter diesen Bedingungen liegt die Abscheidegeschwindigkeit der Überzugsschicht in der Größenordnung von ΙΟμηι/h, und dieses Verfahren ist daher nur
zur Erzeugung dünner Filme auf Werkstücken geringer Abmessungsn anwendbar.
In bestimmten Fällen, wie z. B. im Fall der Inchromierung, ist es erforderlich, dicke und homogene
Überzugsschichten (aus Chrom oder Chromkarbid) auf Werkstücken ,großer Abmessungen zu erzeugen, und
die bisher bekannten Verfahren sind dafür nicht voll befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Oberziehen der
Oberfläche eines elektrisch leitenden Werkstücks mit einer dicken und homogenen Oberzugsschicht zu
entwickeln, die sich leicht in industriellem Maßstab für
Werkstücke großer Abmessungen und unter wirtschaftlichen Bedingungen anwenden lassen, wobei außerdem
die erhaltenen Uberzugsschichten an dem zu überziehenden Werkstück stark verankert sein müssen, um ein
Abblättern zu vermeiden.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst wird, ist zunächst ein Verfahren zum Überziehen
der Oberfläche eines elektrisch leitenden Werkstücks mit einer dicken und homogenen Überzugsschicht im
Gasphasen verfahren unter Einwirkung elektrischer Entladungen, mit dem Kennzeichen, daß das zu
überziehende leitende Werkstück im Inneren des mit einem Gas bei einem Druck von 0,13 Ms 20rnbar
gefüllten Behälters in einem Abstand unter 50 mm von einem Element aus Überzugsmaterial angeordnet wird,
daß man eine Anode, die der Behälter sein kann, vorsieht und das zu überziehende Werkstück und das
Element aus Überzugsmaterial zwei gesonderte Kathoden bilden, daß die Kathoden auf solche Potentiale
gebracht werden, daß zwischen der Anode und den Kathoden Potentialdifferenzen von 200 bis 1500V,
vorzugsweise 300 bis 800 V vorliegen, und daß man eine anomale Entladung zwischen der Anode und den
Kathoden aufrecht erhält
Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Außerdem ist Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Überzugsverfahrens, mit dem Kennzeichen, daß sie einen Behälter, der
an eine Pumpeinrichtung angeschlossen und im inneren mit einer Wärmeabschirmung ausgekleidet ist, und zwei
Stromzuführungen zum Halten und zur Stromspeisung des zu überziehenden Werkstücks und des Elements aus
Überzugsmaterial aufweist, die an wenigstens einen elektrischen Generator angeschlossen sind, der mit
Einrichtungen zur Lichtbogenunterbrechung ausgerüstet ist
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert,
wobei die einzige Figur in Ansicht eine Überzugsvorrichtung zeigt, deren Behälter an der Vorderseite
geöffnet dargestellt ist, um die Anordnung der verschiedenen Bauteile !m Inneren der Vorrichtung
erkennen zu lassen.
Man wünscht, einen Chromkarbidüberzug auf einer Stahlplatte mit 0,^0 Gew.-% Kohlenstoff zu erzeugen.
Hierzu ordnet man diese Platte 1 aus Kohlenstoffstahl im Inneren eines Behälters 2 am Ende einer
Stromzuführung 3 an, die durch einen Isolierkanal 4 an einen Stromgenerator 5 angeschlossen ist. Der Behälter
ist einerseits mit einer Pumpe 6 verbunden und andererseits an eine Gaszuführung 7 angeschlossen, die
mit einer Argonquelle verbunden ist. Das Pumpen und die Argohzufuhr wurden derart reguliert, daiß der
dynamische Druck im Inneren des Behälters auf 4 mbar
gehalten »Mrd. Dps Ende der Inertgaszuführung 7 trägt
andererseits die Anode 8. Das Innere des Behälters ist im übrigen mit einer Wärmeabschirmung 9 ausgekleidet, die e:1 ermöglicht, den Strahlungswärmeaustausch
zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Behälters weitestgehend zu unterb rinden.
Eine der Stromzuführung 3 gleiche zweite Stromzuführung 10 ist außerdem mit einem Generator 12 des
-. gleichen Typs wie der Generator 5 angeschlossen und trägt an ihrem abgebogenen Ende eine Platte 14 aus
einer Eisen-Chrom-Legierung mit 36 Gew,-% Chrom. Die zu überziehende Platte 1 und die Platte 14 aus der
Eisen-Chrom-Legierung, die parallel einander zuge-
U) wandt angeordnet sind, weisen einen Abstand von
12 mm auf.
Zu Beginn des Vorgangs erzeugt man, nachdem die zu überziehende Platte und die Platte aus der Eisen-Chrom-Legierung an den Stromzuführungen im Inneren
ι". des Behälters angebracht hat, mit Hilfe der Pumpe 6 ein
Vakuum im Behälter und leitet einen Argonsirom durch die Gaszuführung 7 ein, wobei dos Pumpen und die
Gaszufuhr dann so reguliert werden, daß sich der Druck bei 4 mbar einstellt. Man schaltet dann die Generatoren
JD 5 und 12 ein, die die Platten 1 und **, die die Rolle von
zwei gesonderten Kathoden spielen mit elektrischem Strom speisen, wobei das Potential der zu überziehenden Platte 1 auf einem Wert von 450 bis 500 V und das
Potential der Platte 14 aus der Eisen-Chrom-Legierung
>; auf einem Wert von 600 V bezüglich der Anode 8
gehalten werden.
Wenn der Strom zwischen der Anode und den Kathoden fließt, ergibt sich eine intensive Ionisierung
des Gases des Behälters in der Nähe der zwei Kathoden,
ίο die daher intensiv von den erzeugten positiven Ionen
beaufschlagt werden.
Die Platte 1 erhitzt sich unter der Wirkung des Ionenbeschusses, und ihre Temperatur erreicht 900° C.
Der Generator 5 liefert dann eine Leistungsdichte auf
π dieser Platte in der Größenordnung von 4 bis 5 W/cm2.
Die Temperatur der Platte 14 erreicht in der gleichen Zeit eine Temperatur von 12500C, und die zu dieser
Platte 14 gelieferte Leistungsdichte ist in der Größenordnung von 30 W/cm2.
Nach einstündigem Halten unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen beobachtet man auf der
Oberfläche der Platte 1, die der Platte 14 zugewandt ist, die Abscheidung einer Schicht aus einer Eisen-Chrom-Legierung mit 56 Gew.-°/o Chrom in einer Dicke von
·)■■> 80 μπι.
Es hat sich also ein Materialübergang zwischen der Platte 14, die die Emitterrolle spielt, und der Platte 1
ergeben, die die Auffängerrolle spielt.
Während des ganzen Überzugsvorganges ist zwi-
v> sehen der Anode und den Kathoden eine lumineszierende Entladung im anomalen Bereich aufgetreten, wobei
die Lichtbogenbildung dank einer Einrichtung tür Lichthogenunterbrechung vermieden wird, die mit
jedem der Generatoren 5 und 12 verbunden ist.
Thermoelemente sind im Auffänger, d. h der Platte 1, und im Emitter, d. h. der Platte 14, angeordnet, um ihre
Temperatur zu überwachen, die man auf ein bestimmtes Niveau durch Regeln der elektrischen Parameter
bezüglich der Ger jratoren 5 und 12 festlegen kann.
to Im Lauf der zwischen der Anode und den Kathoden
aufgetretenen anormalen Entladung ergeben sich eine intensive Ionisierung des im Behälter nahe den
Kathoden zirkulierenden Gases und eine intensive Beaufschlagung der beiden Kathoden durch die
h'j erzeugten positiver,'onen.
Die Erhitzung des Emitters, d. h. der Platte 14, auf eine hohe Temperatur (1250°C) bei dem im Behälter
herrschenden geringen Druck erzeugt eine Verdamp-
fung des Metalls des Emitters, das sich auf dem Auffänger, d. h. der Platte I abscheidet. Gleichzeitig
bewirkt der intensive BeschuD des Emitters durch die Ionen mit hoher Energie die Zerstäubung von vom
Emitter losgerissenen Metallteilchen, die abgeschleudert und auf den Auffänger, d. h. die Platte I mitgerissen
werden, die in der Nähe des Emitters angeordnet ist.
Entgegen den früher bekannten Verfahren ist es also gleichzeitig durch Verdampfung bei vermindertem
Druck und durch Kathodenzerstäubung, daß sich die Chromabscheidung auf dem Auffänger, d. h. der Platte 1
ergibt.
Im Material des Emitters, d.h. der Platte 14 sind die
Eisen- und Chromatome durch Eisen-Eisen-Bindung, durch Chrom-Chrom-Bindung und durch Eisen-Chmm-Bindung
verbunden, und es scheint nach den erhaltenen Ergebnissen, gemäß denen die abgeschiedene Chromlegierung
viel chromreicher als die Legierung des Emitters ist. daB die Chrom-Chrom-Atombindung
gegenüber den Bindungen mit dem Eisen bevorzugt zerstört werden.
Man sieht, daß die Besonderheit des Verfahrens einerseits auf der Ausnutzung zweier gesonderter
Kathoden beruht, von denen die eine den Emitter und die andere den Auffänger darstellen.
Andererseits schafft die Erhitzung des Auffängers unter der Wirkung des lonenbeschusses eine günstige
Zone für das Eindringen der Überzugsschicht im Sinne
deren Verankerung am Substrat.
Fs ist festzustellen, daß die beim erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Potentialdifferenzen weit unter
den im Fall der Kathodenzerstäubung angewandten liegen, daß dagegen der Restdruck im Behälter mit der
Größenordnung von einigen mbar weit oberhalb dessen liegt, der bei der Kathodenzerstäubung angewandt wird.
Daraus ergibt sich, daß die Stromstärke zwischen Anode und Kathoden weit über derjenigen liegt, die
man im Fall der Kathodenzerstäubung feststellt.
Nachdem der gut haftende und dicke Chromüberzug einmal auf der Platte t erhalten ist, geht man zu einer
zweiten Phase der Behandlung über, die aus einer Diffusionsbehandlung zur Erzeugung von Chromkarbid
aus der abgeschiedenen Chromschicht und dem im Stahl enthaltenen Kohlenstoff besteht.
Hierzu hält man das Kathodenpotential und die Leistungsdichte des Auffängers, d. h. der Platte t auf de.n
gleichen Werten, wie sie während der ersten Phase der Überzugsbehandlung vorlagen, wobei die Platte 1 eine
Temperatur hat. die sich wie bei der vorangehenden Behandlung bei 900°C stabilisiert. Man unterbricht die
Stromzufuhr zum Emitter, d. h. der Platte 14. und behält die Stromzufuhr jngsbedingungen der Platte 1 während
einer Dauer von 10 bis 15 h bei, wobei die Platte 1 auf einer konstanten Temperatur von 900cC bleibt.
Während dieser Diffusionsbehandlung ergibt sich eine Wechselwirkung zwischen dem Kohlenstoff des Stahls
und dem Chrom der abgeschiedenen Schicht, die die Erzeugung einer Chromkarbidschicht an der Oberfläche
der Platte 1 bewirkt
Es ist zu bemerken, daß die Diffusionsbehandlung der Platte 1 stattfinden kann, ohne daß man die Platte 1 von
ihrem Träger 3 abnehmen muß, und daß diese Behandlung unter wirtschaftlichen Bedingungen erfolgen
kann, was den Stromverbrauch betrifft, da die Wärmeverluste durch Konvektion und Leitung fast Null
sind und die Wärmeverluste durch Strahlung dank der im Inneren des Behälters angebrachten Wärmeabschirmung
9 auf einen sehr geringen Wert begrenzt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dahe das Erhalten einer dicken Chromschicht in einem erstei
Zeitabschnitt und einer Chromkarbidschicht an de Oberfläche eines Stahlwerkstücks in einem zweitei
Zeitabschnitt unter besonders wirtschaftlichen Bedin gungen und mit einer großen Verläßlichkeit.
Die Erfindung ist jedoch auf das Vorstehern beschriebene Ausführungsbeispiel nicht beschränkt. S<
war im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispie jede der beiden Kathoden mit einem Stromgenerato
verbunden, der die Lichtbogenunterbrechung und dii Erzeugung einer anormalen limineszenten Entladun)
ohne Gefahr für die zu behandelnden Werkstück« ermöglicht, und dabei gestattete die unabhängig«
Regulierung der elektrischen Parameter der beidet Kathoden eine unabhängige Regulierung der Tempera
türen des Emitters, d. h. der Platte 14, und de: Auffängers, d. h. der Platte I. |edoch ist es auch möglicli
zwei gesonderte Kathoden aufgrund der Tatsache zi haben, daß sie aus unterschiedlichen Werkstoffer
bestehen und an ein und denselben Generato angeschlossen und somit auf ein und dasselbe Potentia
gebracht sind, wobei der Materialtransport von eine Kathode zur anderen im wesentlichen aufgrund de
Tatsache erfolgt, daß das Losreißen der Bestandteil« eines der Materialien bevorzugt gegenüber den
Losreißen der Bestandteile des anderen Material; erfolgt. Hierbei hat man indessen den Nachteil, di<
Tempeiaturen jeder der beiden Kathoden nich unabhängig regulieren zu können.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel waren das zi
überziehende Werkstück und der Emitter aus Über zugsmaterial zwei ebene, parallel einander zugewandt«
Platten, doch ist es auch möglich. Werkstück! irgendeiner Form zu verwenden, wobei das einzig!
Erfordernis ist, daß eine gegenseitige Entsprechunj zwischen der Form des Emitters und der Form de:
Auffängers gegeben ist, damit die Bahn der Teilchein au: Überzugsmaterial für die Gesamtheit des zu überzie
henden Werkstücks praktisch identisch ist.
Im Fall des Innenüberzugs eines Rohres win
beispielsweise die auffangende Kathode offensichtlicl durch das Rohr gebildet, während die Materia
abgebende Kathode ein Vollzylinder oder ein Drah starken Querschnitts ist. der längs der Achse des Rohre
angeordnet wird.
Der Abstand zwischen der Außenoberfläche de: inneren Zylinders und der Innenoberfläche des Hohlzy
linders muß auf jeden Fall unter 50 mm sein, um einet Überzug guter Qualität zu erzielen. Im Fall, wo mat
direkt einen Chromkarbidüberzug zu erhalten wünschi
ohne die zweite Phase des Verfahrens zu durchlaufen wo man den Überzug durch Halten des Auffängers au
hoher Temperatur in das Innere des Stahls diffundieret läßt kann man als den Behälter füllendes Gas eil
Gemisch aus inertem Gas und einem Kohlenstof enthaltendem Gas, ζ. B. Methan, verwenden. Hierbe
läßt man durch die Gaszuführung 7 ein sorgfältij
dosiertes Gemisch von Argon und Methan einströmer dessen Ionisierung in der Nähe der Kathoden ein«
Freisetzung des Kohlenstoffs des Methans hervorruft der so mit dem Chrom des Emitters beim Beschüß de:
Auffängers zur direkten Bildung einer Chromkarbid schicht auf der Oberfläche des Stahls reagieren kann. In
Fall, wo man nicht das Gas des Behälters verbraucht d, h, im Fall der Verwendung eines Inertgases, das nich
an der chemischen Bildung des Überzugs teilnimmt is es theoretisch möglich, ein Gas unter statischem Drucl
ohne fortlaufende Einleitung von Gas und ohne Pumpen
während des Überzugvorganges zu verwenden, jedoch dürfte es vorzuziehen sein, die im Ausfuhrungsbeispiel
beschriebene Methode anzuwenden, da diese Technik eine bessere Steuerung der Leckverluste und der
Eigenschaft des im Behälter zirkulierenden Gases ermöglicht.
DKi näheren Angaben, die bezüglich der kathodischen
Potentiale des Emitters und des Auffängers und bezüglich des Abstandes zwischen dem Emitter und
dem Auffänger im Fall der Inchromiffung gegeben wurden, stellen optimale Werte im beschriebenen
Anwendungsfall dar, doch ist es möglich, davon etwas verschiedene Werte anzuwenden und gleichwohl
befriedigende Bedingungen zur Durchführung des Verfahrens und zum Erhalten eines Überzugs guter
Qualität zu erzielen.
So kann man im Fall des Überziehens eines 0,30 bis 0,35 Gew.-% Kohlenstoff enthaltenden Stahls mit r'inpr
mittels eines Emitters aus einer Eisen-Chrom-Legierung in Inergasumgebung erhaltenen Chromschicht den
Druck des Inertgases zwischen 1,3 und 6,7 mbar halten,
wobei das kathodische Potential des Auffängers zwischen 450 und 500 V und das kathodische Potential
des Emitters zwischen 550 und 650 V und schließlich der Abstand zwischen Emitter und Auffänger, d. h. zwischen
ihren aktiven Oberflächen, zwischen 8 und 15 mm gehalten werden.
Im Fall eines direkten Überzugs mit Chromkarbid, wobei das im Behälter enthaltene Gas aus einem
Gemisch eines Inertgases und einer Kohlenstoffverbindung, wie z. B. Methan, gebildet wird, können die
verschiedenen oben erwähnten Parameter in den gleichen Bereichen gehalten werden.
Schließlich ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur zur Erzeugung von Chrom- oder Chromkarbidüberzügen,
sondern auch auf die Erzeugung anderer metallischer oder nichtmetallischer Überzüge, wie z. B.
Titan-, Titankarbid-, Bor-, Tantal- oder Vanadinüberzüge anwendbar.
In allen Fällen bemerkt man, daß man vorteilhaft die
Potentiale suf scichs" Werte" hslt dsß zwischen Anode
und Kathoden Potentiale zwischen 300 und 800 V im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens herrschen,
wo der Restdruck im Behälter in der Größenordnung von einigen mbar und zwar bis zu 20 mbar liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Überziehen der Oberfläche
eines elektrisch leitenden Werkstücks mit einer dicken und homogenen Oberzugsschicht im Gasphasenverfahren unter Einwirkung elektrischer Entladungen, dadurch gekennzeichnet, daß das
zu überziehende leitende Werkstück (1) im Inneren des mit einem Gas bei einem Druck von 0,13 bis
20 mbar gefüllten Behälters (2) in einem Abstand unter 50 mm von einem Element (14) aus Überzugsmaterial angeordnet wird, daß man eine Anode (8),
die der Behälter (2) sein kann, vorsieht, und daß das
zu überziehende Werkstück (1) und das Element aus Überzugsmaterial (14) zwei gesonderte Kathoden
bilden, daß die Kathoden auf .solche Potentiale gebracht werden, daß zwischen der Anode (8) und
den Kathoden (1, 14) Potentialdifferenzen von 200 bis 1500 V, vorzugsweise 300 bis 800 V vorliegen,
und daß man eine anomale Entladung zwischen der Anode{S?und den Kathoden (1,14) aufrecht erhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden (1,14) so an unabhängig
variierbare Potentiale gelegt werden, daß die Temperatur jeder der beiden Kathoden (1, 14)
unabhängig regulierbar ist.
3. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kathoden (1, 14) an das
gleiche Potential gelegt werden, jedoch durch das sie bildende Material unterschieden sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das den Behälter (2)
füllende Gas in diesem 2,kuliert und der Druck dieses Gases ein an einem Punkt dieses Gaskreises
gemessener dynamischer Dru kist
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als den Behälter (2)
füllendes Gas Argon verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß als den Behälter (2)
füllendes Gas mit einem chemisch aktiven Bestandteil verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bi. 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zu überziehende
Werkstück (1) und das Element (14) aus dem Überzugsmaterial in derart komplementären Formen eingesetzt werden, daß der Abstand zwischen
der den Beschüß vom Element (14) aus liefernden Oberfläche und der zu überziehenden Oberfläche
des Werkstücks (1) praktisch konstant ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Überzugsverfahrens nech einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Behälter (2), der an eine Pumpeinrichtung (6) angeschlossen und
im Inneren mit einer Wärmeabschirmung (9) ausgekleidet ist, und zwei Stromzuführungen (3,10)
/um Halten und zur Stromspeisung des zu überziehenden Werkstücks (1) und des Elements (14)
aus Überzugsmaterial aufweist, die an wenigstens einen elektrischen Generator (5, 12) angeschlossen
sind, der mit Einrichtungen zur Lichtbogenunterbre· chung ausgerüstet ist.
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