-
Verfahren und Vorrichtung zum Nachahmen des perspektivischen Anblicks
eines von einem gewählten Blickpunkt aus zu betrachtenden Bereiches, insbesondere
für Fliegerschulungsgeräte Es ist bekannt, Flugschüler an einem Gerät auszubilden,
das in Nachahmung eines wirklichen Flugzeuges mit Steuergeräten und Fluginstrumenten
ausgerüstet ist, die auf die Bedienungsvorgänge ebenso ansprechen wie in einem wirklichen
Flugzeug. Es ist auch bekannt, für die Ausbildung der Schüler in der Navigation
auf einen Bildschirm die Vogelschau eines Geländes zu projizieren. Die Projektion
sieht dann ebenso aus wie das Gelände bei Betrachtung von einem wirklichen Flugzeug
aus. Schließlich ist es auch bekannt, den Projektionsapparat in Abhängigkeit von
den im Ausbildungsgerät angeordneten Steuereinrichtungen so zu steuern, daß sich
das projizierte Bild über den Bildschirm hinwegbewegt, ähnlich wie ein Gelände unter
dem fliegenden Flugzeug.
-
Bisher war es aber nicht möglich, diejenigen Änderungen des Bildes
herbeizuführen, die erforderlich wären, um Abweichungen der vom Flugschüler »geflogenen«
Flugbahn von derjenigen Bahn zu berücksichtigen, auf welcher der kinematographische
Aufnahmeapparat bei Aufnahme der zu projizierenden Bilder geflogen ist. Denn dabei
tritt die Aufgabe auf, die Perspektive, in welcher man das Gelände erblickt, zu
ändern.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Änderung zu ermöglichen.
Die Erfindung, die auch auf andere Gebiete als auf die Ausbildung von Flugschülern
anwendbar ist, bezieht sich also auf ein Verfahren zum Nachahmen des Anblicks eines
von einem gewählten Blickpunkt aus betrachteten Bereiches. Erfindungsgemäß geht
man zu diesem Zweck so vor, daß ein Bild des Bereiches von einem Bezugsblickpunkt
aus wiedergegeben und auf eine Betrachtungsfläche projiziert wird, wobei das Bild
auf dieser Betrachtungsfläche eine Verzerrung in einer Weise erfährt, die dem Abstand
zwischen dem ausgewählten Blickpunkt und dem Betrachtungsblickpunkt entspricht,
und daß die einzelnen Bildpunkte des Bereiches eine Parallelverschiebung um einen
Betrag erfahren, der dem Abstand des Punktes von der Horizontebene des Bereiches
verhältnisgleich ist.
-
Unter »Bildbereich« in diesem Sinne ist dabei ein Muster zu verstehen,
das durch elektromagnetische, strahlende Energie, etwa Licht, hervorgerufen wird,
die in einem diese Energie übertragenden System an einer bestimmten Stelle reell
oder virtuell zusammengefaßt wird. Dabei wird dieses Muster oder die Energie durch
das Verfahren nach der Erfindung nicht an der Bildstelle beeinflußt und abgeändert,
sondern vielmehr vor dem Auftreffen an der Bildstelle, d. h. zwischen dem Objekt
und dem Bildschirm. Die Erfindung bezieht sich also, genaugenommen, auf die Einwirkung
auf Zwischenbilder, worunter sich Energiemuster verstehen lassen, die zwischen dem
Objekt und dem Bildschirm oder weiteren Bildern entstehen. Um die Erfindung in einfacher
Weise erläutern zu können, ist in der Beschreibung indessen von einer Abänderung
der Bilder selbst die Rede, weil damit der zu erreichende Endzweck am besten umschrieben
ist und weil diese Ausdrucksweise der Fachwelt besser vertraut ist.
-
Durch das Verfahren der Erfindung wird das Bild also derart verzerrt
oder abgeändert, daß sich Bilder desselben Geländes ergeben, die so aussehen, als
würde das Gelände unter anderen Winkeln oder von versetzt gelegenen Blickpunkten
aus betrachtet.
-
Verfahren und Apparate für eine solche Bildwandlung lassen sich vielfältig
verwenden, insbesondere aber in Verbindung mit photographischen Aufnahmeeinrichtungen
zur Erzeugung von Bildern, die so aussehen, als wären sie von entfernten oder unzugänglichen
Punkten aus aufgenommen. Weiter eignet sich dieses
Verfahren zur
Wiedergabe wirklichkeitsgetreuer Vogelschaubilder zur Verwendung bei Geräten zum
Ausbilden von Flugschülern, ebenso bei Bodengeräten, welche Flugzeuge nachahmen.
Ein weiterer Anwendungsfall besteht in der Erzeugung geneigter Beschriftung oder
in der Erzeugung von Entwürfen, Zeichnungen od. d-1., welche einzigartige und künstlerische
Effekte hervorrufen sollen.
-
Zu jeder photographischen oder jeder ruhenden Bildprojektion einer
Szene gehört nur ein einziger Ort, von dem aus die Betrachtung erfolgen soll, damit
alle Teile des Bildes oder der Szene wirklichkeitsgetreu erscheinen. Diesen Ort
nennt man den perspektivischen Mittelpunkt. Das Verfahren und das Gerät nach der
Erfindung eignen sich nun in Verbindung mit Bildwiedergabesystemen und Geräten dazu,
diesen perspektivischen Mittelpunkt des Bildes eines Geländes oder eines Objektbereiches
abzuändern oder in einer durch den ursprünglichen Blickpunkt verlaufenden Ebene
innerhalb weiter Grenzen zu verschieben. Diese Ebene kann mit Bezug auf eine photographische
Aufnahme z. B. die Ebene sein, in der sich der Film der Kamera zu befinden scheint,
wenn man ihn von der Mitte des Kameraobjektivs aus betrachtet. Der ursprüngliche
Blickpunkt, der zu einer solchen photographischen Aufnahme gehört, ist der in der
Ebene gelegene Punkt, von dem aus die Photographie aufgenommen wurde. Die Erfindung
eignet sich aber auch zur Änderung der Perspektive anderer, nicht photographisch
aufgenommener Bilder. Der Begriff des »ursprünglichen Blickpunktes« gilt also auch
für Handzeichnungen, Entwürfe u. dgl. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
den willkürlich gewählten ursprünglichen Blickpunkt gegenüber den dargestellten
Objekten so zu verlagern, daß sich neue Bilder ergeben, welche die Objekte von einem
anderen Punkt aus gesehen darstellen. Die Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren
und auf Einrichtungen für Systeme zum Herstellen von Bildern mit dem Zweck, die
hergestellten Bilder so zu verändern, daß sie eine andere Perspektive haben, als
sie sich sonst ergeben würde.
-
Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Durchführen
dieses Verfahrens. Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß, um Bilder zu schaffen, deren perspektivischer Blickpunkt sich innerhalb einer
Ebene ändert, Einrichtungen zur Aufnahme eines fixierten, ein ursprüngliches Objekt
darstellenden Energiemusters vorgesehen sind, wobei das Objekt so aufgenommen wird,
wie es bei Betrachtung von einem Bezugsblickpunkt aussehen würde, und die Einrichtungen
derart betätigt werden können, daß sich die Anordnung der Energie in einer Weise
ändert, durch die ein resultierendes Bild geschaffen wird, welches das Objekt so
zeigt, wie es bei Betrachtung von einem anderen Blickpunkt aussehen würde, der gegenüber
dem ersterwähnten Blickpunkt verschoben ist.
-
Die Erfindung wird an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele im einzelnen
erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 a einen Grundriß einer geometrischen
Figur, die aus einem Quadrat und einem eingeschriebenen Kreis besteht, F i g. 1
b einen Aufriß, der geometrisch das Bild wiedergibt, in dem F i g. 1 a, von verschieden
hoch gelegenen Blickpunkten aus betrachtet, erscheinen würde. F i g. 2 ein geometrisches
Schema, das links einen Aufriß der geometrischen Figur in bestimmter Höhe und rechts
fünf verschiedene seitliche Ansichten zeigt, F i g. 3 a und 3 b schematische geometrische
Dar-Stellungen, welche zeigen, wie man eine einzige primitive Umwandlung und eine
gleichförmige Maßstabänderung oder sphärische Vergrößerung benutzen kann, um die
Perspektive zu ändern, F i g. 4 schaubildlich ein Bodengerät zum Anlernen von Flugschülern
mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Projektionsapparat, F i g. 5a schaubildlich
ein Projektionsgerät mit der Einrichtung nach der Erfindung zum Verändern des Blickpunktes
des projizierten Bildes, wobei die Horizontlinie oder die Linie der unendlich weit
entfernten Punkte des ursprünglichen Bildes mit derjenigen der abgeänderten Bilder
in Deckung verbleibt, F i g. 5b ein Ausführungsbeispiel für das optische Bildverzerrungsgerät
in perspektivischer Darstellung und teilweise im Schnitt, wobei es sich um eine
besondere Ausführungsform des in der Beschreibung als Bauart VII gezeigten Gerätes
handelt, das durch eine Steuereinrichtung der in F i g. 27 dargestellten Bauart
bestätigt werden kann, F i g. 6 schematisch in teilweiser Darstellung ein abgeändertes
Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem ein mit Schlüsselmerkmalen versehener
Kinofilm zur Verwendung gelangt, um in wirklichkeitsgetreuer Weise die Projektion
zu bewirken, F i g. 7a und 7b optische Strahlendiagramme, welche die Wirkungsweise
eines Ausführungsbeispiels eines veränderlichen Kraftanamorphosers wiedergeben,
F i g. 8 a und 8 b geometrische Schemata zur Erläuterung der Art und Weise, in der
ein drehbarer Keil oder ein Prisma verwendet werden kann, um das Bild »abzuscheren«,
F i g. 9 schaubildlich einen Kinobildwerfer mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten
Zubehör zur Verzerrung des Bildes, F i g. 10 ein elektrisches Schaltschema, welches
erkennen läßt, wie die Geräte gemäß F i g. 9 oder 25 b an das elektrische Rechengerät
eines üblichen Bodengerätes zum Anlernen von Flugschülern angeschlossen werden können,
F i g. 11 eine graphische Darstellung verschiedener Funktionen, welche erkennen
lassen, wie sich das Bild für die Zwecke der Erfindung dadurch verzerren läßt, daß
eine einzige primitive Umwandlung und eine sphärische Vergrößerung erfolgt, F i
g. 12 ein elektrisches Schauschema einer Ausführungsform des Steuergerätes, das
zum Betrieb des in F i g. 13 gezeigten Apparates verwendbar ist, F i g. 13 eine
schaubildliche Darstellung eines optischen Systems nach der Erfindung, bei welchem
eine sphärische Vergrößerung und eine primitive Umwandlung erfolgen, um die Perspektive
des Bildes zu ändern, F i g. 14a bis 14f geometrische Darstellungen, an Hand derer
die Wirkungen aufeinanderfolgender. primitiver Umwandlungen und Maßstabveränderungen
für die Änderung der Perspektive der Bilder erläutert werden, F i g. 15 ein geometrisches
Schema zur Erläuterung der Wirkung zweier primitiver Umwandlungen und einer Maßstabänderung
zur Wandlung der Perspektive des Bildes,
F i g. 16 eine graphische
Darstellung verschiedener Funktionen zur Erläuterung der Wirkungsweise des nachstehend
als Bauart 1 bezeichneten Ausführungsbeispiels der Erfindung, bei welchem zwei primitive
Umwandlungen von fester Stärke und unabhängiger Winkeleinstellung zur Änderung der
Perspektive der Bilder verwendet werden, F i g. 17 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäß ausgestalteten, in der nachstehenden Beschreibung als Bauart
I bezeichneten optischen Systems mit zwei unabhängig drehbaren anamorphosen Linsen
und einer sphärischen Linse von veränderlicher effektiver Brennweite, wobei die
Steuerung automatisch erfolgen kann, z. B. durch das in F i g. 22a gezeigte Steuergerät,
F i g. 18 eine schaubildliche Darstellung eines nachstehend als Bauart II bezeichneten
optischen Systems, bei welchem eine Maßstabänderung in Verbindung mit zwei primitiven
Umwandlungen veränderlicher Stärke erfolgt, die in unveränderlichen Winkeln gegenüber
dem ursprünglichen Bild angeordnet sind, und wobei für dieses System das in F i
g. 22 b gezeigte Steuergerät verwendet werden kann, F i g. 19 schaubildlich ein
optisches System nach der Erfindung, bei welchem eine Änderung des Maßstabes und
eine primitive, drehbare Umwandlung von fester Stärke sowie eine nicht drehbare
primitive Umwandlung veränderlicher Stärke verwendet werden, um die Perspektive
des Bildes zu ändern (hierbei handelt es sich um ein als Bauart 1I bezeichnetes
System, zu dessen selbsttätiger Steuerung das in F i g. 22c gezeigte Gerät verwendet
werden kann), F i g. 20b bis 20e schaubildliche Schnittdarstellungen verschiedener
optischer Systeme nach der Erfindung, die in der Beschreibung als Bauarten X, IX,
VIII, VII und XI bezeichnet sind und die mit Hilfe des Steuergerätes der in den
F i g. 24a bis 24e dargestellten Art selbsttätig gesteuert werden können, F i g.
21 ein elektrisches Schaltschema eines beispielsweisen Rechengerätes, mit dessen
Hilfe Eingangssteuergrößen, die den gewünschten Blickpunktverschiebungen entsprechen,
in Spannungen umgewandelt werden, mit deren Hilfe die in den F i g. 22a bis 22e
gezeigten Steuergeräte betrieben werden, F i g. 22a bis 22e die schematischen Schaltbilder
elektrischer Steuergeräte, welche die von Geräten gemäß F i g. 21 eingehenden, den
Blickpunktverschiebungen entsprechenden Spannungen aufnehmen und dazu dienen, Geräte
nach Art der F i g. 17 bis 19 oder ähnliche Geräte zu steuern, bei denen eine veränderliche
sphärische Verstärkung mit verschiedenen Kombinationen primitiver Umwandlungen erfolgt,
um die Perspektive der Bilder zu ändern, F i g. 23 ein elektrisches Schaltschema
einer beispielsweisen Recheneinrichtung, welche den gewünschten Blickpunktverschiebungen
entsprechende Eingangsgrößen aufnimmt und Ausgangsspannungen für den selbsttätigen
Betrieb der in F i g. 24a bis 24e gezeigten Steuergeräte liefert, F i g. 24a bis
24e elektrische Schaltbilder für Ausführungsmöglichkeiten der Steuergeräte, die
selbsttätig die in den F i g. 20a bis 20e gezeigten optischen Systeme steuern können,
F i g. 25 a ein Schema zur Veranschaulichung eines Leuchtflecks auf der Fläche einer
Kathodenstrahlenröhre zur Erläuterung der Möglichkeit, die Erfindung ebensogut auf
elektrischem wie auf optischem Wege durchzuführen, F i g. 25b ein Schaltbild eines
Apparates zum Abtasten und Wiedergeben eines Bildes gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung, um die Perspektive des Bildes zu ändern, wobei dieses Gerät in Verbindung
mit demjenigen der F i g. 10 verwendet werden kann, um beispielsweise einem Flugschüler
eine Vogelschau des Geländes darzubieten, F i g. 26 ein elektrisches Schaltbild
für einen Apparat zum Abtasten, Verzerren und Wiedergeben des Bildes unter Verwendung
mehrerer primitiver Umwandlungen zur Änderung der Perspektive des Bildes, F i g.
27 ein elektrisches Schaltbild einer beispielsweisen Ausführungsform des Rechengerätes
zum selbsttätigen Betrieb der in F i g. 5b gezeigten Ausführungsform der Erfindung,
F i g. 28 ein elektrisches Schaltbild, um zu erläutern, wie der Apparat nach den
F i g. 5a, 5 b und 27 mit einem üblichen Bodengerät zum Ausbilden von Flugschülern
verbunden werden kann, um dem Flug-Schüler eine Vogelschau des Geländes darzubieten,
F i g. 29 a ein geometrisches Schaubild zum Erläutern der Art der Verschiebung,
die erforderlich ist, um den Horizontteil eines Bildes an seiner Stelle festzuhalten,
wenn das Bild in Größe und Gestalt perspektivische Änderungen erfährt, F i g. 29b
ein geometrisches Schaubild, das die Beziehungen zwischen den Verschiebungen des
Blickpunktes und den einander folgenden Bildern erläutern soll, wie es bei verschiedenen
Ausführungsformen der Erfindung in Betracht kommt, bei denen die Vogelschau eines
Geländes, von einer bestimmten Flugbahn aus betrachtet, dem Beschauer dargeboten
wird, und F i g. 30 ein elektrisches Schaltbild eines Gerätes zum Abtasten, Verzerren
und zur Wiedergabe eines Bildes, das an Stelle des optischen Geräts der F i g. 5b
verwendet werden kann. .
-
In welcher Weise sich das natürliche Bild ändern muß, um dieselbe
Szene, von einem anderen Blickpunkt aus betrachtet, wiederzugeben, ist leicht aus
einer Erläuterung der perspektivischen Änderung ersichtlich, die beim Betrachten
einer Szene im Freien das Bild verzerrt. Daher wird die Erfindung grundsätzlich
mit Bezug auf die Änderung eines Vogel-Schaubildes erläutert werden, wie es bei
Bodengeräten zum Anlernen von Flugschülern dem in der Kanzel des Gerätes sitzenden
Schüler dargeboten wird. Indessen sind das Verfahren und der Apparat auf Bilder
ganz allgemein anwendbar.
-
Es sei beispielsweise angenommen, daß sich im Gelände ein Quadrat
ABCD mit einem eingezeichneten Kreis J befinden möge, wie es in F i g. 1 a im Grundriß
gezeigt ist. Betrachtet man nun diese Figur von irgendeinem Blickpunkt, der unmittelbar
über dem Mittelpunkt der Figur gelegen ist, d. h. von einem Punkt auf einer zu der
Zeichenebene senkrechten Linie, dann erscheint die Figur verzerrt. Man nimmt also
ein Quadrat und einen Kreis wahr. Betrachtet man die Figur aber von irgendeinem
anderen Punkt aus, d. h. nicht unmittelbar von oben, so sieht man eine Ellipse und
ein Trapez statt eines Kreises und eines Quadrats. In dem in F i g. 1 b gezeigten
Aufriß ist die Figur auf dem Gelände liegend zwischen den Punkten A und
B wiedergegeben. Die Betrachtung dieser Figur erfolgt von den drei. Blickpunkten
P1, P, und P$ aus, die sich durch ihre Höhenlage unterscheiden, aber übereinanderliegen.
Der Fußpunkt der senkrechten Linie P1, P2, P3 hat den Abstand R
von
der Mitte der Figur. Betrachtet man die Figur vom Blickpunkt P, in der Höhe hl aus,
so erscheinen dem Beobachter die Abmessungen der Figur längs der Achse Z-Z im Winkel
%. Die Blicklinie POF
vom Beobachter zur Mitte der Figur bildet mit der waagerechten
Linie P,Pl' einen Winkel w, In entsprechender Weise erscheint dieselbe Figur unter
den Winkeln ii, und 77s, wenn man sie von den Blickpunkten P2 in der Höhe h2 und
P3 in der Höhe h3 betrachtet. Die Winkel, unter welchen die Figur unterhalb des
Horizonts erscheint, sind dann w2 und w3. Nimmt man nun an, daß zwischen den Blickpunkten
und der beobachteten Figur ein großer Schirm S eingeschaltet würde, der Bilder der
Geländefigur trüge, dann würde män bei entsprechender Gestalt dieser Bilder denselben
Anblick wie vorher wahrnehmen. So zeigt F i g. 1 b Bilder Il, I2 und 13, welche
die richtige Lage, Größe und Gestalt erkennen lassen, die die Bilder auf dem Schirm
haben müßten, um denselben Anblick wie die Geländefigur zu bieten. Nur sind in der
F i g. 1 b die drei Bilder um 90° um die Lotrechte verdreht dargestellt.
-
Daraus folgt nun, daß, wenn man von einem ortsfesten Punkt aus einen
Bildschirm betrachtet, auf dem entsprechende Bilder projiziert werden, etwa wie
die Bilder Il, 1Z und 1s, also Szenen, die von verschiedener Höhe aus betrachtet
sind, man dann den Eindruck empfängt, als ob man sich jeweils in den entsprechenden
Höhenlagen befände. Das gilt also auch beispielsweise für den in einem ortsfesten
Bodengerät befindlichen Flugschüler, dem die Vogelschau des Geländes als projiziertes
Bild dargeboten wird. Wenn beispielsweise das Bild 13 auf einen Schirm im Winkel
w3 abwärts, von einer waagerechten Linie gesehen, projiziert wird, die durch den
ortsfesten Betrachtungspunkt gezogen ist, so daß die Projektion dem Beobachter im
Winkel von % erscheint, dann wird dem Beobachter vorgetäuscht, als betrachte er
tatsächlich das projizierte Bild von dem Blickpunkt P3 in der Höhe h3 aus. Wird
aber das Bild I2 im Winkel w2 von der durch den Blickpunkt gezogenen waagerechten
Linie aus abwärts projiziert, so daß die Projektion im Winkel 172 erscheint, dann
glaubt man, das Geländebild von dem Punkt P2 in der Höhe h2 aus zu sehen.
-
Jede rechteckige Fläche auf dem Erdboden erscheint perspektivisch
betrachtet als Trapez. Das hängt damit zusammen, daß jedes parallele Linienpaar
in der Ferne zusammenzulaufen scheint, wenn man es perspektivisch betrachtet, wie
beispielsweise die tatsächlich parallelen Ränder einer ebenen, in die Ferne führenden
Straße, die im Horizont zusammenlaufen. In F i g. 1 b sind die Bilder Il, 1Z und
13 so gezeichnet, daß die Seiten AB und CD jedes Bildes am Horizont
in den Punkten P1', P$ und P3 in der zugehörigen Höhe der betreffenden Blickpunkte
zusammenlaufen. Da es sich bei der Figur ABCD tatsächlich um ein Quadrat handelt
(DA = AB), ergibt die Bestimmung der Punkte, an denen die Verbindungslinien
der verschiedenen Blickpunkte mit Teilen des Quadrats A B CD den Schirm S schneiden,
gleichzeitig die Breite der Linien DA und CB eines jeden Bildes
h, 12 und 13. Wie ersichtlich, haben die Trapeze der Bilder h, 12 und 1s
obere und untere Grundseiten gleicher Breite, was bedeutet, daß das auf einen Schirm
geworfene Bild eines quadratisch oder sonstwie gestalteten Gegenstandes auf dem
Erdboden sich in der Breite nicht ändert, wenn zur Nachahmung einer senkrechten
Verstellung des Blickpunktes auf verschiedene Höhenlagen die Größe, Gestalt und
Lage des Bildes verändert wird; nur die Höhe des Bildes darf sich dabei ändern.
Wie F i g. 1 b zeigt, wird die Höhe des Bildes Il in der folgenden Weise bestimmt:
Der Abstand des Punktes Pl' zum oberen Rand des Bildes Il gleicht hl (-RE , wie
sich aus den ähnlichen Dreiecken ergibt. Der Abstand des Punktes P1' zur unteren
Begrenzung des Bildes Il entspricht hl R'' , was sich ebenfalls aus den ähnlichen
Dreiecken ergibt. Die Höhe des Bildes h kann also durch die folgende Gleichung ausgedrückt
werden
Eine entsprechende Ableitung ergibt für die Höhe des Bildes 1Z folgende Gleichung:
Der Betrag, um den man die Höhe Ah eines Bildes eines Gegenstandes ändern muß, um
eine Änderung in der Höhe des Betrachtungspunktes nachzuahmen, läßt sich als Differenz
zwischen den Gleichungen (I) und (2) ausdrücken, also durch die folgende Gleichung:
Da die Abstände R8, R1 und R2 nur dann konstant sind, wenn sich der Blickpunkt nur
in der Höhe ändert und dabei der waagerecht gemessene Abstand des Blickpunktes von
dem Objekt feststeht, ergibt es sieh, daß diejeni e Änderung der Höhe des projizierten
Bildes, die Anderungen in der Höhe des Blickpunktes nachahmt, lediglich eine Funktion
der Höhenänderung darstellt.
-
Wie F i g. I b ferner erkennen läßt, muß sich die Lage des Bildes
eines Gegenstandes auf dem Schirm bei Verstellung der Höhe des Blickpunktes ändern,
um richtig den Eindruck zu erwecken, als würde der Gegenstand von verschiedenen
Höhen aus betrachtet. Das Bild Il muß im Winkel w1, von einer durch den Blickpunkt
verlaufenden waagerechten Linie aus gemessen, abwärts projiziert werden. Aus den
ähnlichen Dreiecken folgt also, daß die Mitte des Bildes Il auf dem Schirm S um
die Strecke hl R`- unterhalb des Horizonts liegt. Entsprechende Ableitungen ergeben
den Abstand der Mitte des Bildes I2 unter dem Horizont auf dem Schirm S, gemessen
als h2 - RS- . Mit zunehmender Höhe des Blickpunktes muß daher der Abstand eines
jeden Punktes des Bildes von der den Horizont darstellenden waagerechten Linie des
Schirms um eine Strecke entfernt sein, die ihrem Abstand vom Horizont umgekehrt
verhältnisgleich ist. Damit sich die Höhe des Blickpunktes zu ändern scheint, muß
sich das Bild daher in der Weise ändern, daß es gegenüber der beobachteten Horizontlinie
zusammengedrängt oder auseinandergezogen wird.
-
Um die Betrachtung vom Blickpunkt P1 aus nachzuahmen, der sich in
der Höhe hl, über dem Boden befindet, auf welchem der Gegenstand gemäß F i g. 1
liegt (dessen Seite von der Linie AB in F i g. 2 gebildet
wird),
muß also auf den Schirm Sein Bild geworfen werden, das die Höhe k hat und die in
F i g. 2 links dargestellte Lage einnimmt. In F i g. 2 ist rechts gezeigt, in welcher
Weise sich die auf den Schirm S projizierten Bilder ändern müssen, um eine seitliche
Verschiebung des Blickpunktes in waagerechter Richtung parallel zum Schirm bis zu
fünf verschiedenen Stellen nachzuahmen. Bild I" gibt das Bild wieder, das den Eindruck
erweckt, als betrachte man das auf dem Gelände befindliche Objekt aus der Höhe hl
von einem Blickpunkt aus, der unmittelbar über der Mittellinie Z-Z des Objekts gelegen
ist. Wie man sieht, ist das Bild 1a zur Linie Z-Z symmetrisch. Das Bild 1b erweckt
den Eindruck, als betrachte man das auf dem Gelände befindliche Objekt von einem
in der Höhe hl gelegenen Blickpunkt aus, der seitlich nach rechts um den Abstand
d, von der Mittellinie Z-Z aus gemessen, gelegen ist. Die Bilder I" 1a und 1e geben
Bilder wieder, welche den Eindruck erwecken, als betrachte man den auf dem Gelände
befindlichen Gegenstand von drei Blickpunkten aus, die, von der Mittellinie Z-Z
aus gemessen, um verschiedene Strecken nach links verschoben sind, aber in der gleichen
Höhe liegen.
-
Betrachtet man die Unterschiede zwischen den Bildern 1a und 1b und
nimmt man an, daß das Bild I" auf den Schirm von einem ruhenden Diapositiv aus oder
von einem kinematographischen Diapositivfilm aus projiziert wird, dann erhält man
bei Betrachtung der Projektion von einem ruhenden Ort aus den Eindruck, als habe
man sich um den Abstand d nach rechts bewegt, wenn das projizierte Bild entsprechend
verzerrt wird, so daß es von der Form Ia in die Form Ib übergeht. Jeder auf dem
Horizont von der Höhe hl beobachtete Punkt bleibt dabei an der Stelle O unbeeinflußt
durch die seitliche Verstellung des vermeintlichen Blickpunktes, von dem aus man
das im Gelände befindliche Objekt betrachtet. Auch ist ersichtlich. daß der Abstand
eines jeden Punktes des Bildes 1a bis zu einem entsprechenden Punkt auf dem Bild
1b unmittelbar der scheinbaren waagerechten Verschiebung des Blickpunktes um die
Strecke d verhältnisgleich und umgekehrt proportional zum Abstand des Punktes vom
Horizont ist. Eine solche Verzerrung oder Änderung des anscheinend perspektivischen
Bildes, die den Eindruck erweckt, als würde das Bild von einem seitlich verstellten
Blickpunkt aus betrachtet, wird als »Scher«-Verzerrung bezeichnet, da die Verzerrung
analog derjenigen erfolgt, die durch Scherkräfte in einem elastischen Körper hervorgerufen
werden.
-
Man kann also durch Verzerrungen der vorstehend mit Bezug auf die
F i g. 1 und 2 erläuterten Art Verschiebungen des Blickpunktes sowohl in lotrechter
als auch in waagerechter seitlicher Richtung nachahmen.
-
F i g. 3 a zeigt ein Rechteck A B CD mit einer Höheh, Es sei
nun angenommen, daß das Rechteck einen Teil eines Bildes umreißt, das eine Szene
darstellt, die von einem in der Höhe hl auf der Mittellinie des Rechtecks befindlichen
Blickpunkt aus betrachtet wird. Wie sich nun aus der an Hand der F i g. 1 und 2
erläuterten Ableitung ergibt, kann das in F i g. 3 a dargestellte Parallelogramm
einen Teil desselben Bildes darstellen, der von der Höhe h2 aus betrachtet wird,
und zwar von einem Blickpunkt, der seitlich gegenüber dem ursprünglichen, zu dem
Rechteck gehörigen Blickpunkt um die Strecke d verschoben ist. Nimmt man an, daß
die obere Linie des Rechtecks, also auch die obere Linie des Parallelogramms, den
Horizont darstellt, also den Teil des Bildes, der in der Ferne verschwindet, so
ist ersichtlich, daß das Parallelogramm der F i g. 3 a gebildet werden kann I. durch
Dehnen des Rechtecks gegenüber der waagerechten Linie gemäß der Änderung der Höhe
des Blickpunkts und 2. durch eine Scherverzerrung des Bildes um einen Betrag, welcher
dem setilichen Abstand zwischen den Blickpunkten verhältnisgleich ist, wobei der
Horizontteil des Bildes in seiner ursprünglichen Form verbleibt. In F i g. 3b ist
ein Rechteck ABCD wiedergegeben. Dieses stellt ein Bild dar, das als eine Geländefläche
erscheint, die von der ursprünglichen Höhe aus betrachtet wird. Ferner ist ein Parallelogramm
A' B' C' D'
gezeigt, das dem Parallelogramm der F i g. 3 a entspricht, dem
Rechteck gegenüber jedoch um den Winkel ö gedreht worden ist. Einige der nachstehend
erläuterten Geräte nach der Erfindung arbeiten nun so, daß sie ein dem Rechteck
der F i g. 3 b entsprechendes Bild aufnehmen und dieses dehnen oder zusammendrängen
und scherverzerren, um dadurch ein neues Bild zu liefern, das dem Parallelogramm
A' B' C' D' der F i g. 3 entspricht. Dieses abgeänderte Bild kann dann im
Bedarfsfall gedreht und verschoben werden, so daß der Horizontteil des Bildes, der
in der Ferne verschwindet, seine ursprüngliche Lage einnimmt. Die weitere Drehung
und Verschiebung ist gewöhnlich dann wünschenswert, wenn man die Erfindung benutzt,
um eine sich stetig ändernde Wanderung des Blickpunktes nachzuahmen. Die Erfindung
umfaßt auch Verfahren und Apparate, mit deren Hilfe ein Rechteck durch entsprechende
Dehnung oder Zusammendrängung und Scherverzerrung in ein Parallelogramm umgewandelt
wird, wobei die Horizontteile in sich deckender Lage gehalten werden, so daß sich
weitere Drehungen oder Verschiebungen erübrigen.
-
Es sei nun angenommen, daß das Rechteck der F i g. 3 a ein Bild einer
Fläche darstellt, das von einem ursprünglichen Blickpunkt aus betrachtet wird, etwa
eine von diesem Blickpunkt aus aufgenommene photographische Aufnahme. Dabei mag
die obere Kante des Rechtecks den Horizont, also eine unendlich entfernt liegende
Linie des Bildes darstellen. Wird nun das ursprüngliche Bild entsprechend einer
Verlagerung des Blickpunktes nach den oben aufgestellten Regeln gedehnt und scherverzerrt,
so ergibt sich ein Parallelogramm von neuer Höhe und einer Neigung, wie sie etwa
durch das Parallelogramm der F i g. 3 b gezeigt wird. Für die eine Verlagerung des
Blickpunkts nachahmende Verzerrung lassen sich drei Beziehungen zwischen dem unverzerrten
Bild (Rechteck) und dem verzerrten Bild (Parallelogramm) aufstellen: 1. das Höhenverhältnis
h,: hl, 2. der Neigungswinkel a und 3. die Tatsache, daß die waagerechte
Abmessung CD in F i g. 3 a konstant bleibt. Wie man optisch ein rechteckiges Bild
zu einem parallelogrammförmigen Bild abändern kann, ist in der F i g. 14a gezeigt,
die bis auf den Umstand der F i g. 3 a entspricht, daß der Horizontteil des ursprünglichen
Bildes sich mit demjenigen des abgeänderten Bildes nicht mehr deckt. Wenn man das
durch das Rechteck der F i g. 3a dargestellte ursprüngliche Bild in senkrechter
Richtung dehnt und es derart scherverzerrt, daß sich das abgeänderte Bild des Parallelogramms
der
F i g. 3b ergibt, dann genügt ein bloßes Verschieben des abgeänderten Bildes nach
oben und zur Seite, um die Horizontlinien der Bilder wieder zur Deckung zu bringen.
Bei zahlreichen Anwendungsfällen der Erfindung ist es nicht nötig, die Deckung der
Horizontteile der aufeinanderfolgenden Bilder aufrechtzuerhalten, wenn sich die
Verschiebung des Blickpunktes ändert. Bei kinematographischen Bildsystemen, die
man von einem ortsfester. Blickpunkt aus betrachtet, ist das gewöhnlich jedoch erwünscht.
Wird der Horizontteil eines ursprüngliches Bildes unter Verwendung eines gleichachsigen
Linsensystems längs der optischen Achse der Verzerrungsmittel projiziert, so verbleibt
dabei der Bildteil auf der optischen Achse auch dann, wenn sich die Blickpunktverschiebung
ändert. Denn die längs der optischen Achse eines gleichachsigen Linsensystems verlaufenden
Lichtstrahlen werden nicht abgelenkt. Bei Projektionssystemen jedoch, bei denen
es erwünscht ist, daß sich der Horizontteil des ursprünglichen Bildes gegenüber
der optischen Achse versetzt befindet. ist eine seitliche und senkrechte Verschiebung
notwendig, damit sich die Horizontteile der einander folgenden Bilder decken, wenn
sich die Verschiebung des Blickpunktes ändert.
-
F i g. 4 veranschaulicht die allgemeine Anordnung, die bei einem besonderen
Ausführungsbeispiel der Erfindung getroffen wird. Dabei handelt es sich um die Verwendung
zur Wiedergabe eines Vogelschaubildes in Verbindung mit einem Bodengerät zum Anlernen
von Flugschülern. Dieses Bodengerät enthält ein Modell einer Flugzeugkanzel mit
den Steuereinrichtungen, die der Flugschüler bedienen muß. Die Wirkung der Steuerverstellungen
wird durch Instrumente angezeigt, welche Nachahmungen der wirklichen Flugzeuginstrumente
darstellen. Zu dem Bodengerät gehört ein nicht dargestelltes Pult für den Flaglebrer,
das ebenfalls mit Nachahmungen der Flugzeuginstrumente und mit verschiedenen Steuerungen
versehen sein kann, mit deren Hilfe besondere Flugbedingungen, insbesondere Flugbedingungen,
die sich in einem Notfall ergeben, eingestellt werden können. Auch befindet sich
an dem Pult ein Kursschreiber üblicher Bauart, der auf einer Landkarte den nachgeahmten
Flug aufzeichnet. Ferner gehören zu solchen Bodengeräten mehrere Rechengeräte, die
nicht näher dargestellt sind. Diese Rechengeräte lösen laufend selbsttätig die Bewegungsgleichungen
für den nachgeahmten Flug und liefern elektrische Ausgangsspannungen sowie Verstellbewegungen,
mit deren Hilfe die nachgeahmten Anzeigegeräte eingestellt werden. Bodengeräte,
die hauptsächlich dem Zweck dienen, den Flugschüler im Blindflug zu unterrichten,
haben im allgemeinen eine undurchsichtige oder durchscheinende Haube, während die
in F i g. 4 gezeigte Kanzel mit einer durchsichtigen Haube 9 aus Glas oder Kunststoff
versehen ist, die im wesentlichen der Haube eines Flugzeuges entspricht. Vor der
Haube befindet sich ein glatter weißer Schirm S, der am besten so groß bemessen
ist, daß er das Gesichtsfeld des Flugschülers beim Blick durch die Haube 9 abdeckt.
Der Raum, in dem sich das Bodengerät befindet, ist nur gedämpft beleuchtet, und
zwar mit einer Lichtstärke, die der bei bedecktem Himmel entspricht. Man kann auch
ein Projektionsgerät anordnen, das auf die Haube 9 oder den Schirm S Wolken projiziert,
um den Flug durch Wolken oder Nebel nachzuahmen. Soll der Flugschüler in Nachtlandungen
unterrichtet werden, so wird die Beleuchtung entsprechend stark gedämpft, so daß
die Sichtbarkeitsbedingungen denen während der Nacht entsprechen.
-
Dicht oberhalb des Kanzelmodells und am besten so dicht wie möglich
am Blickpunkt des Flugschülers befindet sich ein Kinobildwerfer 99. Er wirft auf
den Schirm S ein Bild des Geländes, so daß es der Flugschüler sieht. Der Bildwerfer
99 ist an einem kippbaren Halter angeordnet, mit dessen Hilfe er um die drei zueinander
senkrechten Hauptachsen des Koordinatensystems gedreht werden kann. F i g. 4 zeigt
ein Beispiel eines solchen Halters in vergrößertem Maßstab. Die Drehungen des Bildwerfers
99 gegenüber der ortsfesten Kanzel dienen dem Zweck, dem Flugschüler Bewegungen
des Flugzeuges gegenüber dem Erdboden vorzutäuschen. Diese Bewegungen entsprechen
daher dem Schlingern, Stampfen und Ausscheren des Flugzeuges, d. h. den Drehungen
um die Längsachse, die Querachse und die Hochachse des Flugzeuges beim nachgeahmten
Flug. Das Bild auf dem Schirm S.erfährt dadurch eine Drehung und eine Verlagerung.
Dadurch, daß der Flugschüler diese Bilder betrachtet, empfängt er den Eindruck,
als ob er in einem Flugzeug sitzt, das schlingert, stampft und seitlich ausschert.
Es sind auch Ausführungsbeispiele der Erfindung möglich, bei denen der Bildwerfer
ortsfest angeordnet ist und die Kanzel eine Schlinger-, Stampf- und Ausscherbewegung
erfährt, um den gleichen Eindruck hervorzurufen. Auch können die Drehbewegungen
sowohl dem Bildwerfer als auch der Kanzel erteilt werden. Bei der Ausführungsform
nach F i g. 4 sitzt der Bildwerfer 99 auf einer Platte 12, auf der ein verzahnter
Sektor befestigt ist. Dieser steht im Eingriff mit einem Zahnrad 14. Die
Platte 12 ist auf der Grundplatte 15 mittels eines Lagers 16 schwenkbar angeordnet,
so daß eine Drehung des Zahnrades 14 den Bildwerfer 99 um die lotrechte Achse
des Lagers 16
dreht und dadurch eine Ausscherbewegung des Flugzeuges vortäuscht.
Das Zahnrad 14 erfährt seinen Antrieb durch einen Stellmotor M-400, bei welchem
es sich um den Stellmotor handelt, der bei dem üblichen Bodengerät zum Anlernen
von Flugschülern den Azimutwinkel der Flugzeuglängsachse wiedergibt. Es kann sich
auch um einen zusätzlichen Stellmotor handeln, der in entsprechender Weise angeordnet
ist. Die Grundplatte 15 sitzt starr auf Schwingrahmen 17 und 18, die zur Längsachse
der Kanzel ausgerichtet sind und je einen bogenförmigen Teil 19 haben, dessen Krümmungsmittelpunkt
ungefähr im Blickpunkt des Flugschülers gelegen ist. Die Schwingrahmen laufen auf
Rollen 20, 21. Auf dem Schwingrahmen 18 ist ein Zahnsektor oder ein Segment eines
Innenzahnrades 22 befestigt, welches mit einem Zahnrad 23 kämmt. Dieses wird über
ein Getriebe 24 von einem Stellmotor M-300 angetrieben. Dadurch erfahren
die Grundplatte 15 und der Bildwerfer 99 eine Kippbewegung um eine Querachse, die
im wesentlichen durch den Blickpunkt des Flugschülers quer zur Kanzellängsachse
verläuft. Die Platte 25, die das beschriebene Gerät der Kippeinrichtung trägt, wird
in ähnlicher Weise durch Umlauf eines Stellmotors M-200 schräg gestellt. Die Platte
25 hat zu diesem Zweck einen Bogen 26, der auf Rollen läuft. Der Krümmungsmittelpunkt
des Bogens 26 und der Krümmungsmittelpunkt des mit dem Ritzel des Motors M-200 kämmenden
Zahnsegments 27 entsprechen dem Blickpunkt des Flugschülers. Durch Antrieb der Stellmotoren
M-200, M-300 und M-400 kann daher der Bildwerfer 99 gekippt und gedreht werden,
so daß er das Bild auf dem
Schirm S in einer Weise kippt und dreht,
wie es zum Nachahmen des Schlingerns, Stampfens und Ausscherens eines Flugzeuges
im freien Flug der Fall ist. Das auf den Schirm S projizierte Kinobild kann aber
nur für eine einzige Lage des Blickpunktes perspektivisch richtig sein. Auch soll
sich die Lage des Blickpunktes am besten nicht ändern, wenn der Bildwerfer gegenüber
der Kanzel gedreht wird. Durch diese Drehung des Bildwerfers gegenüber der Kanzel
um durch den Blickpunkt des Flugschülers verlaufende Achsen wird erreicht, daß der
perspektivisch richtige Blickpunkt stets mit den Augen des Flugschülers zusammenfällt.
Auf die Einzelheiten der mechanischen Anordnung der in F i g. 4 gezeigten Kippvorrichtung
kommt es für die Erfindung nicht an. Man kann ebensogut eine kardanische Anordnung
verwenden, um die gegenseitige Drehbewegung des Bildwerfers und der Kanzel zu erzielen.
Bei vielen Ausführungsbeispielen der Erfindung spielt die perspektivische Verzerrung,
die durch Verlagerung der Achsen oder durch relative Drehung gegenüber dem Blickpunkt
des Flugschülers bewirkt wird, keine Rolle. Bei manchen Ausführungen der Erfindung,
z. B. bei denen mit einer Drehbewegung der Kanzel, kann es erwünscht sein, daß die
Drehachsen durch den Schwerpunkt des nachgeahmten Flugzeuges verlaufen, um in wirklichkeitsgetreuer
Weise die Bewegung der Kanzel des Flugzeuges nachzuahmen und dem Flugschüler die
entsprechenden Empfindungen zu vermitteln. Schließlich kann die Lage der Drehachsen
auch das Ergebnis irgendeines Kompromisses sein, so daß sie zwischen dem Blickpunkt
des Flugschülers und dem Schwerpunkt liegen.
-
Wie oben erläutert wurde, erfordert eine Verlagerung des Blickpunktes
in der Höhe, daß das ursprüngliche Bild senkrecht gedehnt oder zusammengedrängt
wird. Erfindungsgemäß kann nun diese senkrechte Dehnung oder Zusammendrängung beispielsweise
durch einen anamorphischen Adapter erreicht werden, der ein veränderliches Winkelvergrößerungsverhältnis
hat. Dient die Erfindung dazu, dem Flugschüler eine Vogelschau des Geländes zu bieten,
so wird von einem Objekt, das so aussieht wie das Gelände, eine Kinoaufnahme gemacht.
Zu diesem Zweck kann die Kinokamera dicht am Führersitz eines wirklichen Flugzeuges
angebracht und so gerichtet werden, daß sie das Gesichtsfeld des Flugzeugführers
erfaßt. Diese Kamera läuft dann, während der Flugzeugführer in vorbildlicher Weise
zur Landung ansetzt und diese durchführt. Da es schwierig sein mag, den jeweiligen
Standort des Flugzeuges genau zu messen, kann man die Kinoaufnahme auch in der Weise
durchführen, daß man die Kamera gegenüber einem Geländemodell in der gleichen Weise
verstellt, in der sich das Flugzeug beim Landen dem Erdboden nähert. Wenn man nun
einen in dieser Weise aufgenommenen Film einfach unmittelbar vorführt, dann liefert
er lediglich das Bild, das sich dem Flugzeugführer bei einer einwandfreien Landung
darbietet. Wenn man aber mit Hilfe eines anamorphischen Adapters die Szene bei der
Projektion entsprechend den nachzuahmenden Abweichungen von der bestmöglichen Flugbahn
dehnt oder zusammendrängt, dann kann man dadurch in wirklichkeitsgetreuer Weise
dem Flugschüler auch das Bild des Geländes darbieten, das sich bei einem falschen
Landemanöver ergibt. Am besten verwendet man einen anamorphischen Adapter, dessen
Winkelvergrößerungsverhältnis stets größer als 1, z. B. 1 bis 2 ist. Aus diesem
Grunde ist es mitunter wünschenswert, die kinematographische Aufnahme während des
Landemanövers mit einer Kamera auszuführen, die mit dem anamorphischen Adapter ausgestattet
ist, der dabei auf seine mittlere Lage eingestellt ist. Dann wird zwar ein verzerrtes
Kinobild aufgenommen. Verwendet man aber dieselbe Adaptereinstellung bei der Projektion
des Bildes, dann wird die Bildverzerrung bei der Projektion wieder vollständig rückgängig
gemacht. Wenn man dann aber den anamorphischen Adapter aus seiner Mittellage in
Abhängigkeit von den Abweichungen des nachzuahmenden Fluges verstellt, so wird das
unverzerrte Bild in senkrechter Richtung zusammengedrängt oder gedehnt und liefert
dann ein wirklichkeitsgetreues Bild des Geländes, wie es der Flugzeugführer bei
einem Landemanöver sieht, bei dem er zu hoch oder zu niedrig fliegt, also von der
idealen Flugbahn nach oben oder unten abweicht.
-
Nunmehr sei die Wirkung eines veränderlichen anamorphischen Adapters
erklärt. F i g. 7a zeigt ein diesbezügliches Strahlungsdiagramm. Dort ist angenommen,
daß ein Strahlenbündel von links durch einen gewöhnlichen Kinobildwerfer auf den
Schirm S geworfen wird. Das Strahlenbündel bildet daher ein Bild mit der Höhe a
ab, wenn es ohne Hindernis bis zum Bildschirm verläuft. Werden aber eine positive
zylindrische Linse L1 und eine negative zylindrische Linse L, zwischen Strahlenquelle
und Schirm S in das Strahlenbündel eingeschaltet, dann wird dieses durch die positive
Linse L1 konvergiert und bildet ein virtuelles Objekt I, von der Höhe
b für die negative Linse L2, die das Strahlenbündel divergiert und ein vergrößertes
Bild I$ von der Höhe c auf dem Schien erzeugt. Die senkrechten Vergrößerungen Ml
und M2 der Linsen L1 und L, lassen sich durch folgende Gleichungen ausdrücken
Die gesamte senkrechte Systemvergrößerung Mt beläuft sich daher auf
Aus den ähnlichen Dreiecken ergibt sich
Hierin sind d1 und d. die Abstände der Linse L1 vom Bildschirm S und vom virtuellen
Objekt 1a. Ferner ist
Hierin bedeuten d3 und d4 die Abstände der Linse La vom virtuellen Objekt I2 und
vom Bildschirm S.
-
Wendet man auf die Linsen L1 und L2 das Gesetz an, daß der Kehrwert
von Objektabstand plus dem Kehrwert der Brennweite dem Kehrwert des Bildabstandes
entspricht, dann ergibt sich:
In diesen Formeln bedeuten f1 und f, die Brennweiten der Linsen
L1 und L2.
-
Aus den Gleichungen (2a) und (4a) folgt:
Die gesamte senkrechte Vergrößerung läßt sich durch folgende Formel ausdrücken
Ist die Entfernung dl bis zum Bildschirm im Verhältnis zu do, f1 und f2 sehr groß,
wie es gewöhnlich bei Bildwerfern der Fall ist, so vereinfacht sich die Gleichung
(6)
Im Interesse der Klarheit und Einfachheit der Erläuterung wird bei der nachstehenden
Beschreibung der Erfindung der vereinfachte Begriff (3 a) verwendet. Aus diesem
Begriff ergibt sich, daß sich die senkrechte Vergrößerung des Systems dadurch verändern
läßt, daß man die Brennweite entweder der Linse L1 oder der Linse L2 ändert. Da
die Linsen L1 oder L2 Zylinderlinsen, also keine sphärischen Linsen sind, ändert
sich bei Veränderung der Brennweite einer der Linsen die Vergrößerung des Systems
nur in der senkrechten Richtung, die in F i g 7a gezeigt ist; im waagerechten Sinne
bleibt das vom Bildwerfer projizierte Bild aber unbeeinflußt. Es bleibt daher auch
auf dem Schirm scharf eingestellt.
-
Um die Brennweite der Linse L1 oder der Linse L2 veränderlich zu gestalten,
kann man sie als ein Linsensystem ausbilden, das aus zwei oder mehreren Einzellinsen
zusammengesetzt ist, die in Achsenrichtung zueinander verstellt werden können. So
zeigt F i g. 7b ein Strahlendiagramm, welches die Wirkungsweise einer positiven
Mehrfachlinse L1 erläutert, die aus zwei positiven Einzellinsen La und Lb
besteht. Beide sind zylindrische Linsen, die längs der optischen Achse X-X verstellbar
sind. Nach der in der Optik bekannten Regel ergibt sich die Brennweite f; eines
aus zwei dünnen Einzellinsen bestehenden Systems nach der Gleichung
In dieser Gleichung bedeuten f" und fb die Brennweiten der Einzellinsen und da den
Abstand der Linsen. Man sieht also, daß sich die Brennweite der Mehrfachlinse f1
dadurch ändern läßt, daß man d. ändert. Das führt dann zu einer Änderung des senkrechten
Winkelvergrößerungsverhältnisses des Gesamtsystems. d, ist dabei der Abstand der
Einzellinsen La
und Lb des Systems L, Setzt man den Begriff (3 b) in die Gleichung
(3a) ein, so ergibt sich für das gesamte senkrechte Vergrößerungsverhältnis des
die Einzellinsen L1 und L, enthaltenden Systems folgende Gleichung
Um die Wirkungsweise der Mehrfachlinse L1 besser verständlich zu machen, sei ein
Strahlenbündel R verfolgt, das auf die Pfeilspitze des auf den Schirm S geworfenen
Bildes 1p gerichtet sein möge. Es möge dabei ein übliches Projektionssystem zur
Verwendung gelangen, das das Strahlenbündel auf die beiden zylindrischen positiven
Einzellinsen La und Lb wirft. Durch die Linse La wird das Strahlenbündel
auf ihren Brennpunkt ,4 konvergiert. Durch die Linse Lb wird das Strahlenbündel
dann noch weiter konvergiert, so daß so ein reelles Bild 1Z gebildet wird. Die Brennweiten
der zylindrischen positiven Linsen La und Lb sind mit f« und fb bezeichnet.
Unter Beachtung der ähnlichen Dreiecke lassen sich folgende Gleichungen ableiten
In dieser Gleichung bedeutet fbd den Abstand des Brennpunktes B der Vielfachlinse
von dem Scheitelpunkt des zweiten Elements Lb. Dieser Abstand sei nachstehend als
rückwärtige Brennweite bezeichnet. Der Objektsabstand d1 der Mehrfachlinse L1 wird
gleich -dl, d. h. gleich dem Abstand von dem ersten Hauptpunkt (La) der Mehrfachlinse
bis zum Schirm S,
auf welchem das Strahlenbündel R in der waagerechten Richtung
zusammengefaßt erscheint. Wendet man das bekannte Linsengesetz auf die zusammengesetzte
Linse L1 an, so erhält man:
In dieser Gleichung bedeutet d, den Bildabstand. Ist der Bildabstand d, bestimmt,
so lassen sich die Brennweite f; der Mehrfachlinse und die rückwärtige Brennweite
fbd, der Abstand BD zwischen der Linse Lb und dem Bild 1E, bestimmen. (Dieser Abstand
BD kann als rückwärtiger Bildabstand bezeichnet werden.) Es ergibt sich die Gleichung
BD = fbd - (fi - da) . (3 e) Setzt man den Begriff
(3d) in (3e) ein, so erhält man eine Gleichung, die sich wie folgt umwandeln
läßt:
Setzt man den Begriff (3b) in die Gleichung (3f) an Stelle von f; ein, so
erhält man
Da der Abstand d, zwischen den Elementen La
und Lb der Mehrfachlinse L1 zu
dem Zweck einer Änderung des senkrechten Winkelvergrößerungsverhältnisses verstellt
wird, können diese beiden Elemente auch gegenüber der negativen Linse La gemäß der
Gleichung
(3 g) verschoben werden, so daß das von der Mehrfachlinse L, gebildete Bild in axialer
Richtung gegenüber der negativen Linse L2 stehenbleibt. Dadurch wird das Bild auf
dem Schirm S stets scharf eingestellt gehalten, wenn sich die senkrechte Winkelvergrößerung
ändert. Es ergibt sich daher, daß man durch entsprechende axiale Verschiebung zweier
Zylinderlinsen des anamorphischen Adapters ein Bild mit veränderlicher senkrechter
Vergrößerung projizieren kann.
-
Wie nun oben erläutert wurde, ist es erforderlich, dem Bild ein Scherverzerrung
zu erteilen, um eine seitliche Verschiebung des Blickpunktes vorzutäuschen. Das
Maß der Scherverzerrung hängt dabei von dem Maß der seitlichen Verschiebung ab.
Wie weit jeder Punkt des Bildes bei dieser Verzerrung verschoben wird, richtet sich
nach dem Abstand des Punktes von dem Horizont. Das Maß der Verschiebung ist in der
Horizontlinie, also in einer Linie unendlich großer Entfernung, gleich Null und
wächst linear auf einen Höchstwert bis zu derjenigen Stelle des Bildes, die den
dem Beobachter nächstliegenden Geländepunkt darstellt.
-
Die F i g. 8 a und 8 b zeigen eine ebene Platte 30 aus einem durchsichtigen
Stoff; z. B. Glas, der von einem Lichtstrahl R durchdrungen wird. Der Strahl tritt
im Winkel 0 zur Lotrechten ein. Da die Seiten 31, 32 der Platte 30 parallel verlaufen,
ist der austretende Strahl R' dem eintretenden Strahl R parallel, aber um eine Strecke
da versetzt. Diese Versetzung läßt sich durch folgende Gleichung ausdrücken:
In dieser Gleichung bezeichnet t die Dicke der Platte, 0 den Einfallwinkel des Strahles,
n den Brechungskoeffizienten der Luft (der praktisch gleich Eins gesetzt werden
kann), n' den Brechungskoeffizienten des Stoffes der Platte 30, ' den Brechungswinkel
innerhalb der Platte.
-
Für kleine Einfallwinkel vereinfacht sich die Gleichung (4) zu d,1
:#t t0.
-
Für kleine Einfallwinkel ist also die seitliche Verschiebung des Strahles
verhältnisgleich dem Produkt der Glasstärke und des Einfallwinkels 0. Nimmt man
nun an, daß ein Lichtstrahl R' ein Keilprisma 107 trifft, das in F i g. 8b im Aufriß
gezeigt ist und eine sich linear ändernde Stärke hat, dann ergibt sich folgendes:
Trifft der Strahl R' lotrecht auf die Flanke 34 des Prismas 107 im waagerechten
Sinne (parallel zur Zeichenebene), dann wird der Strahl aufwärts abgelenkt, ohne
jedoch eine seitliche Ablenkung zu erfahren. Wird der Keil 107 um die senkrechte
Achse 109 gedreht, so daß sich der waagerechte Einfallwinkel des Strahles R' zur
Fläche 34 ändert, dann wird der austretende Strahl sowohl seitlich als auch aufwärts
abgelenkt. Ein Maß für die seitliche Ablenkung oder Verschiebung bildet der Drehwinkel
des Keiles von seiner mittleren Grundstellung aus gemessen, wie in Verbindung mit
F i g. 8 a erläutert wurde. In ähnlicher Weise wird ein die Fläche 34 treffender
Strahl R" aufwärts abgelenkt, außerdem auch seitlich abgelenkt, falls er im waagerechten
Sinne schräg auf die Fläche 34 trifft, und bei Drehung des Prismas 107 um die Achse
109 seitlich verschoben. Dabei ist die Verschiebung der durch den unteren Teil des
Keiles 107 verlaufenden Strahlen geringer als die Verschiebung der durch den oberen
Teil des Keiles 107 dringenden Strahlen. Denn die Verschiebung ist der Stärke des
Glases verhältnisgleich. Da nun der Keil 107 eine sich linear verändernde Stärke
aufweist, ist es klar, daß sich die waagerechte Verschiebung der einzelnen Punkte
eines Bildes, das durch den Keil 107 hindurch projiziert wird, linear von Null bis
zu einem Höchstmaß ändert. Dabei verschieben sich diejenigen Punkte um Null, deren
Strahlen durch die untere Kante des Prismas 107 gehen, während die Verschiebung
derjenigen Punkte ein Höchstmaß erreichen, deren Strahlen das Prisma an dessen oberer
Kante durchdringen. Dabei gilt es für jeden Punkt des Bildes, daß seine Verschiebung
proportional dem Winkel ist, um den das Prisma 107 von seiner Mittelstellung aus
gedreht worden ist. Wenn man nun ein festes Prisma 108 der gleichen Abmessungen
in der Nähe des Prismas 107 anordnet, aber in umgekehrter Lage, so daß seine Dicke
in der entgegengesetzten Richtung zunimmt, dann kann man dadurch die Winkelbrechung
der Lichtstrahlen wieder aufheben, so daß die Strahlen aus dem Prisma
108 parallel zu der Richtung austreten, in der sie in das Prisma 107 eintreten.
Seitlich werden die Strahlen jedoch entsprechend der Drehung des Prismas 107 um
Beträge verschoben, die, wie bereits erläutert, sich von Null am unteren Ende des
Prismas bis zu einem Höchstmaß am oberen Ende des Prismas ändern. Nunmehr ist es
also verständlich, daß, wenn ein Bildwerfer ein Bild durch das Prismenaggregat hindurch
projiziert, wobei der dem Horizont entsprechende Teil des Bildes durch das verjüngte
Ende des Prismas hindurch verläuft, sich dabei die einzelnen Punkte des projizierten
Bildes verschieben und daß sich das Maß dieser Verschiebung mit dem Abstand der
Punkte vom Horizont ändert. Ferner ist es verständlich, daß man dadurch die Größe
der Verschiebung ändern kann, daß man den Keil 107 in einer Weise dreht, durch welche
die Einfallwinkel der Strahlen geändert werden. Man kann auf diese Weise also diejenige
linear wachsende seitliche Verzerrung des Bildes (»Scherverzerrung«) erhalten, die,
wie eingangs erläutert, eine seitliche Verschiebung des Blickpunktes vortäuscht,
von welchem aus man das Bild zu sehen glaubt.
-
Da die den Horizont des Bildes darstellenden Bildpunkte keine seitliche
Verschiebung erfahren dürfen, muß sich der Keil 107 bis auf eine sich auf
Null belaufende Stärke an seiner unteren Kante verjüngen. Man könnte zwar ein keilförmiges
Prisma 107 verwenden, das an seiner unteren Kante eine außerordentlich geringe Stärke
hat, doch lassen sich solche Prismen nur mit Schwierigkeit herstellen. Daher ist
es bei manchen Ausführungsformen der Erfindung erwünscht, eine ebene, um eine senkrechte
Achse 39 drehbare Platte, z. B. die in F i g. 8 b übertrieben stark dargestellte
Platte 38, verwenden zu können. Durch eine einfache mechanische, nicht näher dargestellte
Verbindung der Welle 109 mit dem Prisma 107 kann man die Platte 38 aus einer senkrecht
zur optischen Achse verlaufenden mittleren Stellung aus um die Achse 39 entgegen
der Drehrichtung des Prismas 107 verschwenken. Durch eine solche Verschwenkung wird
eine waagerechte Verschiebung des Strahlenganges bewirkt, die der durch das Prisma
107
erzeugten Verschiebung entgegengesetzt gerichtet ist. Wählt
man dann die Dicke der Platte 38 ebenso groß wie die Dicke des Prismas 107 an seinem
verjüngten Ende, dann kann bei der praktischen Ausführung der Erfindung das Prisma
am verjüngten Ende eine bestimmte Dicke haben, ohne daß dadurch eine unerwünschte
Verlagerung der den Horizont wiedergebenden Bildstellen bewirkt würde.
-
F i g. 9 zeigt nun den bereits in F i g. 4 dargestellten Bildwerfer
99 im einzelnen. Er besteht aus einem Unterteil 100, einer Filmvorratsspule
101, einer Filmaufnahmespule 102 und Filmförderspulen 103
und 104 nebst
Zubehör. Der Bildwerfer entspricht hinsichtlich der meisten Einzelheiten der üblichen
Ausführung. Vorzugsweise ist er jedoch mit einem umkehrbaren Filmförderantrieb versehen,
so daß er vorwärts und rückwärts laufen kann. Dieser Antrieb wird dabei durch einen
Geschwindigkeitsregelmotor angetrieben, der nicht näher dargestellt ist. Der Motor
treibt auch die Verschlüsse oder, bei Einrichtungen mit optischem Ausgleich der
Bildwanderung, die Ausgleichsprismen. Im Gehäuse 105 befindet sich die übliche Lichtquelle
nebst Kondensatorsystem. Der Apparat dient dem Zweck, eine kinematographische Aufnahme
eines vorbildlichen Starts oder einer vorbildlichen Landung zu projizieren. In einem
starr am Bildwerfer befestigten Gehäuse 106 befinden sich die optischen Keilprismen
107 und 108, die indessen der Deutlichkeit halber übertrieben dick dargestellt sind.
Sie sind optisch in Achsenrichtung gegenüber dem beschriebenen Projektionssystem
ausgerichtet. Die Keile 107 und 108 verjüngen sich je geradlinig in lotrechter Richtung.
Der Keil 107 sitzt auf einer Welle 109 und einem Lager 110
und ist daher begrenzt um eine lotrechte Achse drehbar, die rechtwinklig die optische
Projektionsachse schneidet. Am unteren Ende der Welle 109 befindet sich ein
Kegelrad 112, das mit einem weiteren Kegelrad 113 kämmt. Dessen Welle
114 wird über ein Geschwindigkeitsuntersetzungsgetriebe 115 durch
einen Motor 116 angetrieben. Beim Umlauf des Motors 116 dreht sich
also der Keil 107 und ändert den Einfallwinkel der vom Film herkommenden Lichtstrahlen.
Der Keil 108 ist am Gehäuse 106 starr befestigt. Wie sich aus der Erläuterung
der F i g. 8 ergab, wird auf diese Weise die Scherverzerrung erzielt, bei der die
einzelnen Bildpunkte mit zunehmendem Abstand von der oberen Horizontlinie um wachsende
Beträge verschoben werden, wobei diese Verschiebung dem Einfallwinkel des Lichtes
am Keilprisma 107 entspricht. Durch Drehen dieses Keilprismas durch den Motor
116 läßt sich daher die Scherverzerrung des projizierten Bildes ändern. Ferner
ist im Gehäuse 106 auf einer nicht näher gezeigten lotrechten, mit der Welle 109
in Getriebeverbindung stehenden Welle eine ebene Glasplatte entsprechend der Platte
38 der F i g. 8 b angeordnet. Sie dreht sich gegenläufig zum Keil 107 und ist so
dick bemessen wie dieser an seinem verjüngten Ende. Näher am äußeren Ende des Gehäuses
106
ist in diesem die übliche Projektionslinse Lp angeordnet, die das aus
den Keilprismen austretende Strahlenbündel aufnimmt und es durch ein anamorphisches
Verzerrungssystem hindurch auf den Bildschirm wirft. Dieses Verzerrungssystem sei
nunmehr näher erläutert.
-
Am Gehäuse 106 ist axial ausgerichtet zu diesem ein Tubus 120 befestigt,
der zwei positive Zylinderlinsen La und Lb sowie eine negative Linse ZZ enthält.
Die positiven Linsen La und Lb sind innerhalb des Tubus 120 in Achsenrichtung
verschiebbar, aber gegen Drehung durch einen Keil 121 gesichert. Die axiale Verschiebung
der Linsen La und Lb im Tubus 120
erfolgt durch starr an ihnen befestigte
Stangen 122 und 123, die durch nicht näher gezeigte Längsschlitze des Tubus nach
außen ragen und mit Schubkurvenschlitzen 124, 125 eines Nockenblockes
126 zusammenwirken. Dieser Block ist um die Achse des Tubus 120
drehbar
gelagert. Er kann zu diesem Zweck an dem Tubus 120 durch einen Schwenkarm
127 befestigt sein. Dieser Arm führt also den Block 126 auf dem Tubus 120,
wenn der Block um einen beschränkten Winkel um die optische Achse des Systems gedreht
wird. Die linke Kante des Blockes 126 ist verzahnt und kämmt mit einem Kegelrad
130, das durch einen Motor 127 angetrieben werden kann. Geschieht das, dann dreht
sich also der Block 126, so daß seine Schubkurvenschlitze 124 und
125 die Stangen 122
und 123 in Achsenrichtung verschieben und dadurch
die Linsen La und Lb verstellen. Wie mit Bezug auf F i g. 7 erörtert wurde, wird
durch diese Änderung des Abstandes zwischen den Linsen La und Lb die senkrechte
Vergrößerung des Systems geändert. Durch entsprechende Änderung des rückwärtigen
Bildabstandes von der Linse L2 wird dafür gesorgt, daß das Bild auf dem Bildschirm
eingestellt bleibt. Die Vergrößerung ändert sich je nach dem Linsenabstand gemäß
der oben abgeleiteten Formel (3h). Die Formel (3g) lehrt, wie man die beiden
Linsen La
und Lb verschieben muß, um das von diesem Linsenpaar gebildete Bild
im richtigen Abstand von der Linse L2 zu halten, wenn sich der Abstand der Linsen
ändert. Stellt man die Funktionen dieser Gleichungen für verschiedene Linsenabstände
graphisch dar, so erhält man glatte Kurven. Daraus ergibt sich, daß die für die
richtige axiale Verschiebung der Linsensysteme erforderliche Gestalt der Schubkurven
124 und 125
verhältnismäßig einfach ausfällt. Das Projektionslinsensystem
wirft also das von ihm aufgenommene, in waagerechter Richtung verzerrte Bild auf
den Schirm S und gibt es dort in waagerechter Richtung scharf wieder. Daß das Bild
dabei auch in senkrechter Richtung scharf abgebildet wird, besorgt das anamorphische,
aus den Linsen La, Lb und L2 bestehende Verzerrungssystem, das die senkrechte
Vergrößerung abändert.
-
In F i g. 10 ist eine Rechenschaltung angegeben, die zur Steuerung
des Bildwerfers verwendet werden kann und ihre Einstellung durch die Steuermittel
des Schulungsgerätes erfährt. Der Flugschüler erhält auf diese Weise ein wirklichkeitsgetreues
Bild des Geländes, wie es sich beim Starten und Landen einem Flugzeugführer darbietet.
-
Neuzeitliche Bodengeräte zum Ausbilden von Flugschülern sind gewöhnlich
mit Stellmotoren ausgerüstet, die mit Geschwindigkeitszuordnung laufen, d. h. der
Steuergröße entsprechende Drehzahlen haben und daher die Steuergröße über die Zeit
integrieren. Diesen integrierenden Stellmotoren werden die Steuergrößen in Gestalt
von Spannungen zugeführt. Diese Spannungen stellen Komponenten der nachzuahmenden,
gegenüber dem Erdboden gemessenen Geschwindigkeit dar, wobei diese Komponenten zwei
Richtungen zugehören, gewöhnlich der Nordrichtung und der Ostrichtung. Die Stellmotoren
integrieren also die diese Komponenten darstellenden Spannungen über die Zeit und
liefern daher Ausgangsgrößen, welche die Flugstrecken des nachgeahmten Fluges
gegenüber
einem Bezugsstandort darstellen. Die Ausgangswellen der Motoren treiben gewöhnlich
eine Schreibfeder an, die auf einer Landkarte den Kurs des nachgeahmten Fluges für
den Fluglehrer aufzeichnet. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
auf das sich die F i g. 10 bezieht, stellen die Motoren M-200 und M-201 solche integrierende
Stellmotoren dar. Der StellmotorM-200 gibt durch seine jeweilige Winkelstellung
also an, um welche geographische Breite sich das nachgeahmte Flugzeug nördlich von
dem Bezugsstandort befindet. Dieser Servomotor M-200 verstellt den Arm eines Potentiometers
R-200, dessen Wicklung an einer dem Netz entnommenen gleichbleibenden Spannung liegt.
Daher greift der Arm eine Spannung ab, die der Zahl der Kilometer entspricht, um
welche sich das nachgeahmte Flugzeug nördlich von dem Bezugsstandort befindet. Diese
Spannung (D".) wird einem Addierverstärker U-200 zugeführt. In ähnlicher Weise wird
durch einen Stellmotor M-201 und ein Potentiometer R-201 eine Spannung
(De) abgeleitet, welche angibt, wie viele Kilometer östlich sich das nachgeahmte
Flugzeug von dem Bezugsstandort befindet. Die Spannung (De) wird einem Summierverstärker
U-201 zugeführt. Die Arme weiterer Potentiometer R-203 und R-204 können mittels
Steuerknöpfen durch den Fluglehrer von Hand so eingestellt werden, daß sie angeben,
wie groß der geographische Breiten- und Längenunterschied eines bestimmten Lufthafens
von dem Bezugsstandort ist. Die Erregung der Wicklungen dieser Potentiometer R-203
und R-204 erfolgt durch das Wechselstromnetz des Rechengerätes, und zwar
im entgegengesetzten Sinne wie die Erregung der Potentiometer R-200 und R-201. Auch
die von den Potentiometern R-203 und R-204 abgegriffenen Spannungen werden nun den
Addierverstärkern U-200 und U-201 zugeführt. Die Ausgangsspannungen dieser Verstärker
stellen daher Steuergrößen dar, welche angeben, um welche geographische Breite und
um welche geographische Länge entfernt sich das nachgeahmte Flugzeug bei dem vom
Flugschüler nachgeahmten Flug jeweils von dem ausgewählten Flughafen befindet. Diese
Differenzspannungen werden einzeln einer Läuferspule eines bekannten Induktionsauflösegerätes
T-1 zugeführt. Die in der Statorspule L2 induzierte Ausgangsspannung des Gerätes
T-1 wird einem Stellmotor M-203 zugeführt, dessen Welle den Läufer des Gerätes T-1
so weit dreht, bis die Spannung in der Statorspule L2 verschwindet. Dadurch wird
ein Gleichgewichtszustand hergestellt, bei welchem die Winkelstellung der Ausgangswelle
des Stellmotors M-203 den resultierenden Winkel darstellt, den die sich aus den
Koordinatenabständen des nachgeahmten Fluges von dem Flughafen ergebende Resultierende
mit der Nordrichtung bildet. Bei Erreichen des Gleichgewichtszustandes hat die in
der Statorwicklung L3 induzierte Spannung einen Höchstwert. Sie ist dem resultierenden
Abstand D,. verhältnisgleich, in dem sich das nachgeahmte Flugzeug von dem Lufthafen
befindet. Die resultierende Abstandsspannung wird über einen Summierverstärker U-205
und einen Abgleichwiderstand R-205 einem polarisierten Relais PSR-1 zugeführt. Ein
Potentiometer R-206, das durch eine konstante Spannung von entgegengesetztem Vorzeichen
erregt wird, hat einen Arm, den der Fluglehrer auf die höchste Entfernung vom Flughafen
einstellt, bei deren Erreichen dem Flugschüler die Vogelschau des Flugplatzes gezeigt
werden soll. Der Arm des Potentiometers greift eine Spannung ab, die über einen
Widerstand R-207 dem polarisierten Relais PSR-1 zugeführt wird. Erreicht
das Flugzeug bei dem nachgeahmten Flug eine Entfernung, die über die am Potentiometer
R-206 eingestellte Entfernung hinausgeht, so überwiegt die über den Widerstand R-205
zugeführte Spannung diejenige, die über den Widerstand R-207 angelegt ist, und sorgt
dafür, daß der Kontakt a des Relais PSR-1 offen bleibt. Wird aber bei dem nachgeahmten
Flug der Abstand von dem Zielhafen kleiner als die am Potentiometer R-206 eingestellte
Entfernung, dann kehrt sich das Vorzeichen der resultierenden Spannung am Relais
PSR-1 um und bewirkt, daß das Relais seinen Kontakt a schließt. Ein Stellmotor
M-204, mit dem das Schulungsgerät in bekannter Weise versehen ist und der
die jeweilige Flughöhe des nachgeahmten Fluges wiedergibt, stellt den Arm eines
Potentiometers R-208 ein und greift dadurch eine Spannung ab, die der jeweiligen
Flughöhe entspricht. Diese Spannung wird polarisierten Relais PSR-2 und PSR-3 zugeführt.
Der Fluglehrer kann die Arme von Potentiometern R-209 und R-210 entsprechend
den oberen und unteren Grenzen der zulässigen Flughöhe einstellen, die der Flugschüler
bei dem nachzuahmenden Flug nicht überschreiten darf, wenn das Vogelschaubild des
Zielhafens projiziert werden soll. Da die zulässige Flughöhe für einen Gleitflug
von dem Abstand D,. abhängt, wird diese Spannung an die Potentiometer
R-209 und R-210 angelegt, deren Wicklungen der Tangensfunktion entsprechen
und deren Arme daher Ausgangsspannungen abgreifen, welche die höchste und die geringste
Höhe darstellen, in der sich das nachgeahmte Flugzeug bei einem gegebenen Abstand
vom Zielhafen befinden muß, damit das Vogelschaubild projiziert wird. Die vom Potentiometer
R-209 abgegriffene Spannung, welche der höchstzulässigen Höhe entspricht, wird dem
Relais PSR-2 zugeführt, während eine der geringstzulässigen Flughöhe entsprechende
Spannung vom Arm des Potentiometers R-210 aus an das Relais PSR-3 angelegt wird.
Wenn nun die Flughöhe bei dem nachgeahmten Flug zwischen den oberen und unteren
Grenzen liegt, die durch die Einstellung der Potentiometer R-209 und R-210 gewählt
sind, dann werden die Kontakte a beider Relais PSR-2 und PSR-3 geschlossen.
Ist aber bei dem nachgeahmten Flug die Flughöhe unter die Grenze gesunken, die durch
das Potentiometer R-210 ausgewählt ist, dann kehrt sich das Vorzeichen der resultierenden,
an das Relais PSR-3 angelegten Spannung um, so daß dessen Kontakt a geöffnet wird.
Wenn umgekehrt die Flughöhe bei dem nachgeahmten Flug bis über die durch das Potentiometer
R-205 eingestellte Größe wächst, dann kehrt sich das Vorzeichen der dem Relais PSR-2
zugeführten resultierenden Spannung um, so daß sich der Kontakt a des Relais
PSR-2 öffnet. Der Stromkreis zwischen den Leitungen 206 und 207 wird also nur dann
geschlossen, wenn die Flughöhe bei dem nachgeahmten Flug zwischen den Grenzen bleibt,
die der Fluglehrer durch Einstellen der Potentiometer R-209 und R-210 gesetzt hat.
-
Wie erinnerlich, gibt die Winkellage der Abtriebswelle des Stellmotors
M-203 den Peilwinkel des nachgeahmten Flugzeuges gegenüber dem Flughafen wieder,
d. h. den Winkel zwischen der Noidrichtung und der Linie zwischen dem Flugzeug und
dem Flughafen. Eine der Antriebswellen eines Differentialgetriebes 210
ist
mit der Abtriebswelle des Stellmotors M-203 verbunden. Die andere Antriebswelle
dieses Differentialgetriebes wird durch den Fluglehrer gedreht, der auf diese Weise
bestimmt, welche Azimutrichtung die Landebahn des nachgeahmten Flughafens hat. Die
diese Richtung bestimmende Welle wird nach ihrer Einstellung durch den Fluglehrer
durch eine Bremse 211 festgehalten. Mithin entspricht die Winkelstellung
der Abtriebswelle 212 des Differentialgetriebes 210
dem Winkel zwischen
der Peilrichtung des Flugzeuges und der Landebahn. Die Welle 212 stellt einen
Nocken 213 ein, der einen Schalter S-201 schließt und öffnet und eine Erhöhung hat,
die sich über einen Teil seines Umfanges erstreckt, welcher dem doppelten Betrag
der höchstzulässigen Abweichung der Peilrichtung von der Richtung der Landebahn
entspricht. In F i g. 10 ist der Nocken 213 in einer Lage gezeigt, die er einnimmt,
wenn die Peilrichtung des Flugzeuges mit der Richtung der Landebahn zusammenfällt.
Dann nämlich steht die Nockenrolle des Schalters S-201 auf der Mitte der Nockenerhöhung.
Beläuft sich der Peilwinkel des Flugzeuges, wenn dieses den Flughafen anfliegt,
auf einen Wert, bei welchem der Nocken 213 den Schalter S-201 nicht mehr schließt,
dann unterbleibt die Projizierung des Vogelschaubildes für den Flugschüler. Bei
Anlegung einer konstanten Spannung an die Klemme 200 wird also diese Spannung über
den Kontakt a des Relais PSR-1 auf dem folgenden Wege weitergeleitet, sofern
sich das Flugzeug beim nachgeahmten Flug dem Flughafen weit genug genähert hat:
Leitung 206, Kontakt a des Relais PSR-2, Kontakt a des Relais PSR-3
und, falls die Flughöhe innerhalb der gesetzten Grenzen liegt, über Leitung 207,
ferner, falls sich das Flugzeug dem Flughafen aus der richtigen Richtung nähert,
über den Schalter S-201, weiter über einen für gewöhnlich geschlossenen Schalter
S-202 zur Lampe 214 des Projektionsgerätes. Falls der Flugschüler
die Steuerungen so betätigt, daß die zulässigen Grenzen überschritten werden, wird
die Projektionslampe 214 stromlos, und es unterbleibt dann das Projizieren
der Vogelschau des Flughafens auf den Schirm.
-
Die Spannungen, welche die Flughöhe nach oben und unten begrenzen
und durch Potentiometer R-209 und R-210 abgegriffen werden, werden einem Addierverstärker
U-203 zugeführt. Dieser liefert daher eine Ausgangsspannung, welche der Mitte der
Höhengrenzwerte entspricht und somit die anzustrebende Flughöhe für eine bestimmte
Stelle beim Anflug darstellt. Die die wahre Flughöhe angebende Spannung, die durch
das Potentiometer R-208 abgeleitet wird, wird als Eingangsspannung dem Stellmotor
M-M zu-
geführt, dessen Motorteil mit 132 bezeichnet ist. Die die anzustrebende
Flughöhe angebende, durch den Verstärker U-203 gelieferte Spannung wird an die Wicklung
eines Potentiometers R-212 angelegt, dessen Arm durch den Motor 132 verstellbar
ist. Die am Arm liegende Spannung des Potentiometers R-212
wird als Rückführspannung
dem Stellmotor M-M zu-
geführt, so daß dessen Abtriebswelle, d. h. die Welle
des Motors 132, jeweils bis in eine Stellung läuft, die dem Verhältnis der Flughöhe
des nachgeahmten Fluges zu der anzustrebenden Höhe entspricht. Dieses Verhältnis
stellt nun einen Maßstab für die erforderliche senkrechte Winkelvergrößerung dar,
und daher kann die Welle des Motors 132 mit dem Flugkurvenblock 126 verbunden werden,
um die Linsen La und Lb in Achsenrichtung zu verstellen. Die die Entfernung
des Flugzeuges vom Flughafen angebende, an der Wicklung L3 des Auflösegerätes T-1
liegende Spannung wird ferner an die Wicklung eines Potentiometers R-214 angelegt,
dessen Wicklung der Sinusfunktion entspricht. Statt dieses der Einfachheit halber
dargestellten Potentiometers kann auch ein Auflösegerät verwendet werden, dessen
Läufer sich um 360° drehen läßt. Der Arm des Auflösegerätes R-214 erfährt seine
Einstellung durch die Abtriebswelle 212 des Differentialgetriebes
210 in Abhängigkeit von dem Winkelunterschied zwischen dem Peilwinkel und
dem Azimut der Landebahn. Die am Arm des Auflösegerätes R-214 liegende Spannung
ist daher der Entfernung verhältnisgleich, um welche das Flugzeug von der verlängerten
Mittellinie der Landebahn des Flughafens seitlich versetzt ist. Diese Spannung wird
einem Stellmotor M-L zugeführt, dessen Motorteil mit 116 bezeichnet ist. Die Rückführspannung
des Stellmotors M-L wird von einem Potentiometer R-216 abgeleitet, dessen Wicklung
durch die Ausgangsspannung des Verstärkers U-203 erregt ist. Es ist dies die Spannung,
welche die anzustrebende Flughöhe angibt. Der Motor 116 läuft daher jeweils in eine
Winkelstellung, welche einen Maßstab für das Verhältnis darstellt, das zwischen
der seitlichen Versetzung gegenüber einer idealen Gleitflugbahn und der Flughöhe
besteht. Wie oben erläutert wurde, ist diese Größe für die Winkeleinstellung des
Keilprismas 107 maßgeblich. Das Relais K-200 wird bei jedesmaligem Schließen des
Kontaktes a des Relais PSR-1 erregt, also jedesmal, wenn das Flugzeug sich
dem Flughafen bis auf einen bestimmten Abstand nähert. Wenn das geschieht, wird
die den Abstand angebende Spannung über den Arbeitskontakt des Schalters
S-204 an den Filmantriebs-Servomotor angelegt. Es ist dies ein gewöhnlicher
Servomotor mit Stellungszuordnung. Er stellt den Filmförderantrieb auf eine Laufgeschwindigkeit
ein, die der Fluggeschwindigkeit entspricht, mit der sich das Flugzeug dem Flughafen
nähert. Der Förderantrieb des Films läuft an, sobald sich das Flugzeug dem Flughafen
bis auf einen bestimmten Abstand genähert hat, gleichgültig, ob es dem Flugschüler
gelungen ist, die Flughöhe und Flugrichtung innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen
zu halten. Da der Film bei einer vorbildlichen Landung aufgenommen ist, entspricht
jedes Bildchen des Films einem bestimmten Abstand vom Flughafen. Aus diesem Grunde
muß der Filmantrieb mit großer Genauigkeit dann anlaufen, wenn das Flugzeug einen
bestimmten Abstand vom Flughafen erreicht hat. Wenn nun der Flugschüler die Steuerungen
so bedient, daß er bei dem nachgeahmten Flug in den für das Anfliegen des Flughafens
vorgeschriebenen Bereich der Flughöhe und -richtung erst gelangt, nachdem der Filmantrieb
angelaufen ist, dann befindet sich gerade das richtige Filmbildchen im Bildfenster,
wenn die Projektionslampe eingeschaltet wird, so daß sofort ein wirklichkeitsgetreues,
aus der Vogelschau gesehenes Bild des angeflogenen Flughafens projiziert wird. Ist
das Landemanöver durchgeführt und der Film zum größten Teil abgelaufen, dann kann
der Fluglehrer das Projektionsgerät wieder von neuem laden. Zu diesem Zweck muß
er den Schalter S-204 in die »Rückstell«-Lage bringen. Dadurch wird der Servomotor,
der den Filmantrieb steuert, unter die Spannung gesetzt, die von dem Potentiometer
R-206 abgegriffen wird. Wie oben erwähnt, ist dies eine Spannung, die der höchsten
Entfernung des Flugzeuges vom Flughafen entspricht, bei
dessen
Erreichen die Projektion beginnt. Durch diese Spannung wird der Film zurückgespult,
bis er wieder in der ursprünglichen Betriebsbereitschaft steht. Durch den unteren
Arm des Schalters S-204 wird bei Beginn des Rückspulens des Films die Projektionslampe
abgeschaltet. Schließlich ist noch ein Schalter S-202 vorgesehen, der vom
Fluglehrer bedient werden kann. Er verdunkelt das projizierte Bild vorübergehend,
um dadurch atmosphärische Einflüsse nachzuahmen, durch welche die Sicht vorübergehend
beeinträchtigt wird. Die Nachahmung solcher atmosphärischen Einflüsse ist besonders
wichtig, um den Flugschüler darin zu unterrichten, wie er vom Blindflug in Sichtflug
übergehen muß.
-
Im vorstehenden ist erläutert worden, wie ein Landemanöver nachgeahmt
werden kann. Der Start läßt sich in der gleichen Weise nachahmen. Zu diesem Zweck
muß man einen Film verwenden, der bei einem einwandfreien Start aufgenommen ist.
Bei dem Nachahmen des Startmanövers kann man das Bild auf dem Bildschirm durch Abschalten
der Projektionslampe zum Erlöschen bringen, wenn das Flugzeug bei dem nachgeahmten
Start eine bestimmte Strecke zurückgelegt hat.
-
Bei der Schaltung nach F i g. 10 handelt es sich um ein mit Wechselspannung
arbeitendes elektrisches Rechensystem. Wer mit Rechengeräten dieser Art vertraut
ist, weiß jedoch, daß man auch mit Gleichspannung arbeitende Systeme verwenden kann.
Da bei Systemen dieser Art bekannt ist, wie man Parallel-und Reihenaddition durchführt,
sind die an den Eingangsstromkreisen der Addierverstärker vorhandenen Addier- und
Abgleichwiderstände sowie die Hilfsverstärker und das meiste zugehörige Gerät fortgelassen
worden. Ebenso ist nicht näher dargelegt worden, daß der Filmantriebs-Servomotor
mit dem nicht dargestellten üblichen Rückführpotentiometer versehen ist, das ihn
in die Lage versetzt, den Film auf den jeweiligen Abstand des Flugzeuges vom Flughafen
einzustellen.
-
Bei dem System nach F i g. 10 werden in dem Verstärker U-203 fortlaufend
Spannungen addiert, die der höchstzulässigen Flughöhe und der geringstzulässigen
Flughöhe entsprechen. Auf diese Weise wird eine Spannung gewonnen, die derjenigen
Flughöhe entspricht, die bei abnehmendem oder zunehmendem Abstand vom Flughafen
den Bestwert darstellt. Wenn die Wicklungen der Potentiometer R-209 und R-210 genau
die Tangensfunktion verkörpern, dann liefert die Erregung dieser Potentiometerwicklungen
mit der den Abstand des Flugzeuges vom Flughafen angebenden Spannung eine Potentiometerausgangsspannung,
die linear abnimmt, wenn sich das nachgeahmte Flugzeug mit gleichbleibender Geschwindigkeit
dem Flughafen nähert. Diese Spannung, also die Ausgangsspannung des Verstärkers
U-203, stellt eine linear abnehmende Spannung dar, welche die optimale Flughöhe
angibt. Falls zum Projizieren von Bildern des Bezugsgeländes eine Kinoaufnahme dient,
die, wie oben erläutert, während eines wirklichen Fluges aufgenommen worden ist,
dann kann es erwünscht sein, eine die Bezugshöhe darstellende Spannung zu liefern,
die mit Annäherung des Flugzeuges an den Flughafen nichtlinear abnimmt. Denn für
viele Flugzeuge ist es praktisch unmöglich, eine Gleitflugbahn von gleichbleibendem
Gefälle bis zur Höhe Null einzuhalten. Vielmehr muß das Flugzeug kurz vor der Bodenberührung
abgefangen werden. Daraus ergibt sich aber die Aufgabe, eine Spannung abzuleiten,
welche eine Bezugsgleitflugbahn festlegt, deren Gefälle sich mit sich verringerndem
Abstand vom Flughafen ändert. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel
kann eine nichtlinear wirkende Übertragung zwischen der den Abstand darstellenden
Spannung am Verstärker U-205 und der den Bestwert der Flughöhe darstellenden Spannung
am Verstärker U-203 vorgesehen werden. Man kann z. B. zu diesem Zweck einen nichtlinearen
Widerstand, etwa den gestrichelt eingezeichneten Widerstand R-215, einschalten.
Die Bezugsgleitflugbahn kann gewünschtenfalls auch im waagerechten Sinne nichtlinear
gestaltet werden, obgleich das im allgemeinen nicht nötig ist, weil die meisten
Flugzeuge einfach geradlinig entlang der Mitte der Landebahn herabfliegen können,
während der Kinofilm aufgenommen wird.
-
Bei manchen Ausführungsformen der Erfindung empfiehlt es sich, die
beim Landemanöver anzustrebende Flughöhe, die im vorstehenden als »Bezugshöhe« bezeichnet
ist, durch ein Zählwerk zu steuern, um auf diese Weise eine sehr genaue Steuerung
der senkrechten Verzerrung und des Filmvorschubes zu erreichen. Eine hierzu dienende
Einrichtung ist schematisch in F i g. 6 wiedergegeben. Sie kann in Verbindung mit
den bereits beschriebenen Einrichtungen verwendet werden. Der Kinofilm F, mit dessen
Hilfe der Flughafen beim Landemanöver aufgenommen ist, hat zwei Reihen 900 und 901
von Schlüsselzeichen 9a und 9b, die dem Zweck dienen, die Einrichtungen zur senkrechten
Verzerrung des Bildes beim Durchlauf des Films durch den Bildwerfer zu steuern.
Die Abfühlung der beiden Reihen 900 und 901 erfolgt durch lichtelektrische Zellen
902 und 903, welche beim Durchlauf des Films F durch den Bildwerfer elektrische
Steuerimpulse einem Verstärker 904 zuführen.
-
Ebenso wie bei den Lichttonfilmsystemen ist auf der anderen Seite
des Films F eine nicht näher dargestellte Lichtquelle angeordnet, deren Lichtstrahl
auf die Kathoden der lichtelektrischen Zellen 902 und 903 fällt. Der Verstärker
904, der die Ausgangsströme der lichtelektrischen Zellen 902 und 903 formt und verstärkt,
kann eine einfache Doppeltriode sein. Er liefert Stromstöße für einen Stsomstoßaähler,
der durch ein Rechteck angedeutet ist. Nun sind die Schlüsselzeichen 9a und 9b in
senkrechter Richtung zueinander verschoben angeordnet, wie die Zeichnung zeigt.
Daher liefert die Photozelle 903 einen Stromstoß, kurz bevor die Photozelle 902
anspricht, falls der Film abwärts läuft. Läuft der Film aufwärts, dann spricht zuerst
die Photozelle 9'02 an. Das System ist also umkehrbar. Die vom Verstärker
904 gelieferten Ausgangsstromstöße haben also je nach der Förderrichtung
eine verschiedene gegenseitige Phase. Diese Ausgangsspannungen werden in der üblichen
Weise durch den Zähler addiert. Die Anzeige des Zählers kann in eine entsprechende
Spannung umgewandelt werden, und diese Spannung kann dann dazu dienen, den Servomotor
132 einzustellen. Die Spannung kann aber auch mit der vom Potentiometer R-208 (F
i g. 10) abgegriffenen, die Flughöhe darstellenden Spannung verglichen werden, um
die Projektionslampe 214 abzuschalten, wenn das Flugzeug den zulässigen Höhenbereich
verläßt. Bei einem solchen System erübrigt sich die Notwendigkeit, die Grenzen für
die Gleitflugbahn von Hand einzustellen. Doch ergibt sich nur eine begrenzte Genauigkeit.
Werden die Stromstöße des Verstärkers 904 verwendet, um ein Zählwerk
einzustellen,
das seinerseits den Schubkurvenblock 126 verstellt, dann läßt sich die im Verlauf
des Fluges erforderliche senkrechte Verzerrung des Bildes mit völliger Genauigkeit
steuern. Auch der Lauf des Filmbandes läßt sich dadurch mit großer Genauigkeit steuern,
daß man die den Abstand angebende Spannung des Verstärkers U-205 (F i g. 10) in
einen Zählwerksimpuls umwandelt, um den Filmantrieb mittels eines Zählwerkes zu
steuern. .
-
Bei der beschriebenen Ausgestaltung des optischen Systems erfährt
das das Bild projizierende Lichtbündel zunächst die seitliche Verzerrung (»Scher«-Verzerrung)
und dann erst die Verzerrung in senkrechter Richtung, weil das drehbare Keilprisma
dichter am Bildfenster angeordnet ist als der anamorphische Adapter. Da das Keilprisma
keine Verstellung des Strahlenbündels nach oben oder unten bewirkt, das auf die
anamorphischen Elemente trifft, ist die Einstellung dieser anamorphischen optischen
Elemente von derjenigen des Keilprismas unabhängig. Indessen liegt es auch durchaus
im Bereich der Erfindung, die optischen Mittel, mit denen das senkrechte Winkelvergrößerungsverhältnis
veränderlich ist, dichter am Bildfenster anzuordnen als das der senkrechten Verzerrung
dienende Keilprisma. In diesem Falle erfordert es die durch die anamorphischen Linsen
bewirkte senkrechte Verzerrung indessen, daß das Keilprisma in Abhängigket von der
»verzerrten« Flughöhe betätigt wird, statt in Abhänigkeit von der anzustrebenden
optimalen Flughöhe. Daher muß bei einer solchen Ausführungsform der Erfindung der
Stellmotor M-L, der das Übersetzungsverhältnis zwischen der seitlichen Versetzung
und der Höhe bestimmt, mit einer entsprechenden Flughöhenspannung an seinem Rückführpotentiometer
R-216 betrieben werden, nicht aber mit der Spannung, die der idealen Flughöhe entspricht.
Das läßt sich dadurch bewerkstelligen, daß die in F i g. 10 dargestellte Erregung
des Potentiometers R-216 abgeschaltet wird und dieses Potentiometer in der durch
die strichpunktierte Linie angedeuteten Weise an das Potentiometer R-208 angeschlossen
wird. Das Keilprisma 107 soll möglichst dicht an einen Blickpunkt herangerückt werden,
um optische Fehler zu vermeiden. Bei einer solchen Ausführungsform kann jenseits
des anamorphischen optischen Elements dicht am Keilprisma ein reelles Zwischenbild
gebildet werden. Zwar handelt es sich bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel
um einen Bildwerfer zum Projizieren eines gewöhnlichen Kinofilms; jedoch kann man
auch andere durchsichtige Elemente als Kinofilm verwenden, um Bilder zu bilden,
die nach Art einer Vogelschau das Gelände des Flughafens wiedergeben. Schließlich
brauchen die Bilder nicht notwendigerweise durch Projektion mit Hilfe durchsichtiger
Elemente erzeugt zu werden, sondern man kann sie auch durch Reflexion von Modellszenen
erzeugen, die dann das erforderliche Aussehen haben müssen. Wie oben erwähnt, kann
es bei der Ausführung der Erfindung erwünscht sein, von einer Flugbahn eine kinematographische
Aufnahme zu machen, wobei der anamorphische Apparat in eine mittlere Lage eingestellt
wird und die richtige Verzerrung durch Verstellen des anamorphischen Apparates aus
der Mittelstellung heraus erfolgt. Diese Verstellung muß dabei den Abweichungen
des nachzuahmenden Fluges von der Bezugsflugbahn entsprechen. In entsprechnder Weise
können die der seitlichen oder »Scher«-Verzerrung dienenden Mittel während der kinematographischen
Aufnahme in eine willkürliche Lage oder mittlere Stellung eingestellt sein und dann
je nach der seitlichen Abweichung des nachgeahmten Fluges von der vorschriftsmäßigen
Flugbahn aus ihrer Mittelstellung heraus verstellt werden. In diesen Fällen enthält
der Film Einzelbilder, welche die von der vorschriftsmäßigen Flugbahn gesehene Vogelschau
des Geländes verzerrt wiedergeben. Wenn andere durchsichtige Elemente oder für die
Wiedergabe des Bildes durch Reflexion geeignete Modelle zur Verwendung gelangen,
dann können auch diese durchsichtigen Gegenstände oder Modelle verzerrt sein, wobei
diese Verzerrung genau durch die optischen Verzerrungsmittel ausgeglichen werden
kann, welche das Strahlenbündel in senkrechten und waagerechten Ebenen verzerren,
wenn sie sich in ihrer Mittelstellung befinden.
-
Diejenigen Einzelheiten des Bildwerfers 99, hinsichtlich deren dieser
mit den üblichen Filmvorführungsgeräten übereinstimmt, sind im einzelnen nicht näher
erläutert. Es sind weder die Verschlüsse dargestellt, noch im einzelnen erklärt,
Bei solchen Ausführungsformen der Erfindung, bei denen der ganze Landevorgang dem
Flugschüler sichtbar gemacht werden soll, also auch das Auslaufen des Flugzeuges
auf der Landebahn bis zum Halt, empfiehlt es sich, eines der zahlreichen verfügbaren
Projektionssysteme zu verwenden, bei denen das Bildband mit gleichförmiger Geschwindigkeit
läuft und ein optischer Ausgleich vorgesehen ist. Das bietet wesentliche Vorzüge
gegenüber einem mit Verschlüssen arbeitenden Projektionssystem. Man erkennt das
ohne weiteres, wenn man beachtet, daß die Geschwindigkeit, mit welcher das Bildband
gefördert und der Verschluß betätigt werden muß, der Geschwindigkeit entsprechen
muß, mit der sich das nachgeahmte Flugzeug dem Flughafen bzw. einem Bezugspunkt
auf der Landebahn nähert. Dem entspricht es, daß der Filmantriebsmotor (F i g. 10)
von einer Spannung gesteuert wird, die der jeweiligen Entfernung des nachgeahmten
Flugzeuges vom Flughafen entspricht. Bei schrittweiser Bewegung des Bildbandes und
entsprechend gesteuertem Verschluß erfolgt dann bei Annäherung des Flugzeuges an
den Bezugspunkt der Antrieb des Bildwerfers außerordentlich langsam, entsprechend
der sich verringernden Geschwindigkeit des Flugzeuges, und würde daher ein unerwünschtes
Flackern des Bildes hervorrufen. Die Verwendung eines Bildwerfers mit stetiger Projektion
ist auch bei denjenigen Ausführungsformen der Erfindung wünschenswert, bei denen
man dem Flugschüler das Geländebild ständig darbieten will, während das nachgeahmte
Flugzeug innerhalb des richtigen Höhenbereiches, der richtigen Peilrichtung und
dem richtigen Abstandsbereich fliegt, selbst wenn dabei der Kurs des nachgeahmten
Flugzeuges von der Richtung der Startbahn weit entfernt ist. Die in F i g. 10 gezeigte
Apparatur würde nämlich selbst dann eine Projektion des Bildes herbeiführen, sofern
sich das nachgeahmte Flugzeug innerhalb des durch den Fluglehrer mittels entsprechender
Einstellungen gewählten Bereiches befindet, wenn das Flugzeug in einer solchen Richtung
fliegt, daß es die Landebahn eher kreuzt als auf ihr landet. In diesem Fall kann
die auf den Flughafen zu gerichtete Geschwindigkeitskomponente des Flugzeuges sehr
gering oder sogar negativ sein. Ein Bildwerfer mit ununterbrochener Projektion würde
dann den Vorzug bieten, daß ein Flimmern des Bildes vermieden wird.
Zusammenfassend
ist also festzustellen, daß das ursprüngliche Bild hinsichtlich seiner Perspektive
dadurch abgeändert werden kann, daß auf die senkrechte Achse des Bildes Mittel zum
Zusammendrängen oder Auseinanderziehen einwirken und daß unabhängig davon auf die
Querachse des Bildes Mittel wirken, welche die Scherverzerrung herbeiführen. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren und eine Vorrichtung, welche die erforderliche
senkrechte und seitliche Bildänderung herbeiführen. Bei der Ausgestaltung der optischen
Apparatur nach der Erfindung empfiehlt sich indessen die Verwendung zusammenwirkender
Mittel, mit deren Hilfe ein viel geringerer optischer Fehler entsteht als bei dem
oben beschriebenen System mit einem drehbaren Keilprisma. Wie an Hand der F i g.
3 a erläutert wurde, ist die zur Änderung der Perspektive erforderliche Verzerrung
des Bildes dieselbe Verzerrung, die aus einem Rechteck ein Parallelogramm werden
läßt. Geht man bei Betrachtung der F i g. 3 b davon aus, daß das dort durch das
Rechteck A B C D dargestellte Bild entlang einer optischen Achse projiziert
wird, die durch den Mittelpunkt O geht, und nimmt man an, daß die Richtung X-X und
die Richtung Y- Y die waagerechte Achse und die senkrechte Achse des ursprünglichen
Bildes darstellen, so ergibt sich bei Einfügen eines anamoiphischen Systems in den
Strahlengang, daß das rechteckige Bild längs der einen Achse stärker vergrößert
wird als längs der zweiten, senkrechten Achse. Wird beispielsweise ein anamorphisches
System benutzt, welches längs der Achse Y-Y eine Vergrößerungskraft größer als 1
hat und längs der Achse X-X eine Vergrößerungskraft hat, die 1 entspricht, dann
vergrößert sich das Rechteck in der Höhe. Wird nun ein anamorphisches System so
eingesetzt, daß seine Vergrößerungsachsen nicht der waagerechten und der senkrechten
Achse des Bildes entsprechen, dann erfährt das Bild eine Scherverzerrung. Nimmt
man also an, daß ein anamorphisches System in den Strahlengang so eingefügt wird,
daß es auf das Bild des Rechtecks A B C D wirkt und längs der Achse
MA
eine Vergrößerungskraft hat, die größer als 1 ist, aber längs der senkrecht
zu MA verlaufenden Achse L-L eine Vergrößerungskraft gleich 1 hat, dann ergibt
sich folgendes: Die Achse MA schließt in F i g. 3 b mit der senkrechten Achse
Y- Y des ursprünglichen Bildes den Winkel ß ein. Die senkrechten Abmessungen
des ursprünglichen Rechtecks werden dann längs der Achse MA vergrößert, während
sie längs der Achse L-L gleichbleiben. Dadurch ergibt sich ein parallelogrammförmiges
Bild. Wenn in F i g. 3 b die Vergrößerungskraft des anamorphischen Systems längs
der Achse MA gleich 2 ist, dann entspricht das erzeugte Bild dem großen Patallelogramm
A" B" C" D". Die längs der Achse MA gemessenen Abmessungen sind doppelt
so groß wie die entsprechenden Abmessungen des Rechtecks, während die längs der
Achse L-L geniessenen Abmessungen dieselben sind.
-
Nun sei angenommen, daß das optische System eine sphärische Linse
enthält, die auf das verzerrte, von dem großen Parallelogramm A"B" C"D" gebildeten
Bild einwirkt. Diese sphärische Linse kann so angeordnet werden, daß sie ein reelles
Bild dieses Parallelogramms auf einen Schirm oder auf eine sonstige Fläche wirft.
Wählt man die Brennweite dieser Linse richtig, so kann man bei Wahl entsprechender
Vergrößerung erreichen, daß das auf den Schirm geworfene Bild dem Parallelogramm
A' B' C' D' der F i g. 3 b entspricht, da dieses Parallelogramm nur eine
Verkleinerung des Parallelogramms A" B"C"D" darstellt. Damit nun das endgültige
Bild A' B' C' D dem durch Änderung des Blickpunktes perspektivisch verzerrten
ursprünglichen Bild entspricht, müssen die Horizontlinie des ursprünglichen Bildes
und die Horizontlinie der abgeänderten Figur von der gleichen Größe sein. Wenn also
in F i g. 3 b die Linie CD den Horizont des projizierten Bildes dargestellt,
dann muß die Linie C'D' des Parallelogramms A' B' C' D' ebenso lang sein
wie die Linie CD. Die Länge der Seite C" D" des Paralleiogrammbildes
A"B"C"D" hängt nun aber von der Länge der Seite CD des ursprünglichen Bildes
ab sowie von der Vergrößerung des anamorphischen Systems längs der Achse
MA und von der Winkellage des anamorphischen Systems gegenüber dem ursprünglichen
rechteckigen Bild, d. h. von der Größe des Winkels ß. Es ergibt sich daher, daß
die Brennweite oder die Vergrößerung der sphärischen Linse, die erforderlich ist,
um ein endgültiges Bild der richtigen Größe scharf auf den Schirm zu werfen, der
in einem bestimmten Abstand angeordnet ist, eine Funktion des Winkels ß und der
Vergrößerungskraft Ma des anamorphischen Systems längs der Achse
MA darstellt. Wenn die sphärische Linse von einem optischen Linsensystem
mit veränderlicher Brennweite gebildet wird, dann braucht man nur für die verschiedenen
Werte von ß und Ma die richtige Vergrößerung zu wählen, um auf dem Bildschirm ein
Bild der richtigen Größe zu erhalten.
-
Bei Systemen, bei denen ein ständiges Wandern des Blickpunktes durch
eine perspektivische Verzerrung des Bildes vorgetäuscht werden soll, ist es, wie
bereits erwähnt, erforderlich, daß die Horizontlinie des Bildes auf dem Bildschirm
in Ruhe verbleibt. Da nun aber, wie F i g. 3 b zeigt, durch Einschalten des anamorphischen
Systems, kombiniert mit einer Linse veränderlicher Brennweite, das Bild um den Winkel
e gedreht wird, muß das optische System noch eine Einrichtung erhalten, um das Bild
wieder zurückzudrehen. Bei optischen Systemen mit ziemlich kleinem Bildwinkel, wie
sie bei Ausführungsformen der Erfindung in Betracht kommen, bei denen Buchstaben
oder Figuren geneigt darzustellen sind, kann man die erforderliche Gegendrehung
durch Verwendung eines entsprechenden Prismas erreichen (»Dove«-Prisma), wie jedem
Optiker ohne weiteres verständlich sein dürfte. Bei Systemen mit einem größeren
Bildwinkel ist es indessen vorzuziehen, die Rückdrehung des Bildes dadurch herbeizuführen,
daß man das Objekt, d. h. das Filmbild, und das anamorphische System um den Winkel
e im Gegensinn dreht. Bei manchen Systemen ist es erforderlich, das endgültige Bild
nach der Seite oder nach oben oder unten zu verschieben, damit die Horizontlinie
des Bildes an einer bestimmten Stelle des Schirms verbleibt, wenn sich der Blickpunkt
stetig ändert. Eine solche Verschiebung ist bei jedem solchen System erforderlich,
bei welchem die Horizontlinie von der optischen Achse des Systems einen mehr oder
weniger großen Abstand hat. Vergleicht man die F i g. 3 a, 3 b und auch 14 a, so
erkennt man, daß es nicht genügt, das Bild um den Winkel e zu drehen, sondern daß
man das Parallelogramm A' B' C' D' nach links und oben verschieben muß, um
zu erreichen, daß die Horizontlinie CD' dea; verzerrten Rechtecks mit der
Linie CD des ursprünglichen Bildes zusammenfällt. Auch wird ersichtlich,
daß, wenn die Horizontlinie des ursprünglichen Bildes durch die optische
Achse
O des Systems verläuft, dann bei der Verzerrung des rechteckigen Bildes durch das
anamorphische System und durch das sphärische Linsensystem veränderlicher Brennweite
die Horizontlinie des Bildes von der Achse des Systems nicht abgelenkt wird und
sich daher eine Verschiebung des verzerrten Bildes erübrigt. Wird daher das zu projizierende
Objekt so angeordnet oder so verschoben, daß der den Horizont darstellende Teil
zur optischen Achse des Systems ausgerichtet ist, dann ergibt sich ohne weiteres
die richtige Lage des endgültigen projizierten Bildes gegenüber dem Horizont. Wenn
in der nachstehenden Beschreibung und in den Patentansprüchen von »Vergrößerung«
die Rede ist, so ist damit auch eine Vergrößerungskraft gemeint, die kleiner als
1 ist, also in Wirklichkeit eine Verkleinerung bewirkt.
-
Es ist also ersichtlich, daß sich ein anamorphisches System und ein
sphärisches Linsensystem zusammen so verwenden lassen, daß sie das Bild in einer
Weise verzerren, die der perspektivischen Verzerrung bei Wanderung des Blickpunktes
entspricht. Da die erforderliche Vergrößerungskraft des anamorphischen Systems und
des sphärischen Linsensystems für verschiedene Verlagerungen des Blickpunktes verschieden
groß ist, wird erfindungsgemäß ein anamorphisches System von veränderlicher Vergrößerungskraft
und ein Linsensystem von veränderlicher Brennweite verwendet. Das Verhältnis zwischen
dem unverzerrten Bild und dem endgültigen, verzerrten Bild ist unter Bezugnahme
auf Wanderungen des Blickpunktes mit Bezug auf die F i g. 1 und 2 bereits ausführlich
erläutert worden. An Hand der F i g. 3 a und 3 b sind die geometrischen Gesetze
erläutert worden, die bestimmen, in welcher Weise von dem Verhältnis zwischen dem
unverzerrten und dem verzerrten Bild die Vergrößerungskraft und Richtung der optischen
Elemente abhängen. Auf Grund der F i g. 3 a und 3 b läßt sich eine Reihe von Beziehungen
zwischen den verzerrten und unverzerrten Bildern bestimmen, und zwar auf Grund dreier
bekannter Beziehungen 1. des Verhältnisses der Höhen hl, h, des Rechtecks, 2. des
Neigungswinkels ",% und 3. der Tatsache, daß die in der Ferne verschwindende Stelle
des Bildes, also dessen Horizont, in beiden Figuren von derselben Linie dargestellt
wird.
-
Durch einfache Geometrie lassen sich Gleichungen darstellen, welche
die verschiedenen Bestimmungen der F i g. 3a und 3b in Abhängigkeit von der Wanderung
des Blickpunktes wiedergeben. Um das optische System selbsttätig durch Eingangsgrößen
steuern zu können, welche Funktionen der Wanderung des Blickpunktes darstellen,
lassen sich Gleichungen aufstellen, welche die Variablen m (Vergrößerungskraft des
anamorphischen Systems), Po (Vergrößerungskraft des veränderlichen sphärischen Linsensystems)
und ß (Winkelneigung des anamorphischen Systems gegenüber dem Objekt) ausdrücken.
Statt dessen lassen sich die Variablen auch als Funktionen der Blickpunktverlagerung
ausdrücken. Wenn man nun die Gegendrehung des Bildes herbeiführen will, um die Horizontlinie
auf dem Bildschirm festzuhalten, dann muß man eine Gleichung aufstellen, welche
den Gegendrehwinkel Q oder eine Funktion dieses Winkels ergibt. Diese Gleichungen
lassen sich graphisch in Abhängigkeit von der senkrechten und waagerechten Verlagerung
des Blickpunktes auftragen. Dann ergeben sich Diagramme, wie sie in F i g. 11 gezeigt
sind.
-
Die Gleichungen können auch gleichzeitig durch eine Reihe miteinander
verbundener Stellmotoren aufgelöst werden. Wie dies im einzelnen geschieht, ist
demjenigen geläufig, der mit Rechenschaltungen vertraut ist. Da das dynamische Verhalten
solcher Rechenschaltungen zum gleichzeitigen Auflösen von Gleichungen indessen zahlreiche,
untereinander verbundene Schleifen aufweist, ist die Auflösung gewöhnlich sehr schwierig.
Es empfiehlt sich daher, die gleichzeitigen Gleichungen für die erforderlichen Steuerungsgrößen
analytisch zu lösen. Aus den F i g. 3 a und 3 b lassen sich die folgenden Gleichungen
ableiten
Die Gleichungen (5) und (6) enthalten die erforderlichen Steuergrößen m und ß in
Abhängigkeit von der Verlagerung des Blickpunktes, nämlich d, hl und h2. Die Vergrößerungskraft
des sphärischen Linsensystems veränderlicher Brennweite wird mittelbar durch die
Gleichung (7) ausgedrückt, und zwar in Form der Vergrößerungskraft m des anamorphischen
Systems sowie in Form der Blickpunktverlagerung. Die Gleichung (7) läßt sich leichter
durch eine Rechenschaltung verkörpern als die verwickelte Gleichung (8), die die
Vergrößerungskraft lediglich in Abhängigkeit von der Blickpunktverlagerung angibt:
Der Drehwinkel o läßt sich wie folgt ausdrücken: Zwar geben diese Gleichungen die
Bezeichnungen
zwischen den verschiedenen veränderlichen Größen genau wieder, und zwar in einer
Form, die sich für elektrische Rechenschaltungen eignet, doch bietet es denjenigen,
die mit der Technik der Rechenschaltung vertraut sind, keine Schwierigkeiten, gleichwertige
mathematische
Begriffe der Ausgestaltung der Recheneinrichtungen zugrunde zu legen. Bei manchen
Anwendungsfällen, bei denen nur eine begrenzte Verlagerung des Blickpunktes der
Perspektive genau nachzuahmen ist, lassen sich verschiedene Größen in diesen Gleichungen,
die nur einen geringen Einfuß auf den in Betracht kommenden Betriebsbereich haben,
völlig vernachlässigen, ohne daß dadurch ein ernster Fehler entsteht.
-
Die Beziehungen zwischen der Vergrößerungskraft und der Richtung der
optischen Verzerrungseinrichtung einerseits und der Wanderung des Blickpunktes des
perspektivischen Bildes andererseits sind in F i g. 11 graphisch wiedergegeben.
Die sich aus der Gleichung (5) für m ergebende Funktion läßt sich als ein Kreis
darstellen. F i g. 11 zeigt sechs graphische Darstellungen des Ausdrucks (5) in
einem Koordinatensystem, in welchem die Ordinate von der senkrechten Verlagerung
h und die Abszisse von der waagerechten Verlagerung d in der Ebene des Objektes
gebildet wird. Man erkennt also, daß, wenn man in diesem Koordinatensystem alle
Punkte verbindet, welche gleich große Vergrößerungskräfte des anamorphischen Systems
darstellen, man dann Kreise verschiedener Größe erhält, deren Mittelpunkte längs
der Ordinatenachse verteilt sind, für welche d = 0 ist. Es sei nun angenommen, daß
in F i g. 11 die dort mit hl bezeichnete Linie die Flughöhe bezeichnet, von der
aus eine Kinoaufnahme erfolgt ist. Dann geben die verschiedenen m-Kreise die anamorphische
Vergrößerungskraft an, welche erforderlich ist, um durch entsprechende perspektivische
Verzerrung der projizierten Bilder Änderungen in der Höhe des Blickpunktes vorzutäuschen,
die den eingezeichneten Werten entsprechen. Soll beispielsweise der Blick von dem
Punkt V8 aus wiedergegeben werden, dann muß die anamorphische Vergrößerungskraft
m gleich k3 bemessen werden.
-
Die Gleichung (6) ist ebenfalls in F i g. 11 graphisch dargestellt
worden, und zwar für zwölf verschiedene Werte des Winkels ß, bei dem es sich um
die Verzerrungsrichtung gegenüber dem Objekt, d. h. dem Filmbild, handelt. Die zwölf
verschiedenen Werte von ß sind mit k7 bis k18 bezeichnet. Man erhält Kreise, wie
sie in F i g. 11 dargestellt sind. Weiter ist in F i g. 11 die Gleichung (7) graphisch
dargestellt, und zwar für drei verschiedene Werte der sphärischen Vergrößerungskraft
Po, welche mit k19, k.. und k81 bezeichnet sind. Man erkennt, daß, wenn man die
Punkte verbindet, für welche der Winkel ß gleich groß ist, man dann Kreise verschiedener
Größe erhält, deren Mittelpunkte auf der Abszissenachse verteilt sind und die sämtlich
durch den Punkt V verlaufen, der die Höhe angibt, von der aus das zu projizierende
Bild aufgenommen ist. Verbindet man die Punkte, für welche die sphärische VergrößerungPo
gleich groß ist, so erhält man Hyperbeln, deren symmetrische Achsen mit den Koordinatenachsen
zusammenfallen, deren Mittel also bei d = 0, h = 0 liegt. Schließlich ist auch die
Gleichung (9) graphisch dargestellt, und zwar für neun verschiedene Werte des Gegendrehwinkels
o, die mit k88 bis k8o bezeichnet sind. Die Linien, welche Punkte von gleichem Winkel
o verbinden, sind gerade Linien.
-
Das zu projizierende Bild gibt also das Gelände von der Stelle V aus
gesehen wieder. Will man nun das projizierte Bild so verzerren, daß es das Gelände
vom Punkt V1 betrachtet darstellt, der unterhalb des Punktes Y und rechts von ihm
gelegen ist, dann muß man die Größen m, ß und e so wählen, wie es F i g. 11 zeigt.
Für die anamorphische Kraft m ergibt sich etwa die Größe k8. Für den Winkel ß, auf
den das anamorphische System gegenüber dem Objekt, d. h. dem Film oder Diapositiv,
eingestellt werden muß, ergeben sich k18 Grade. Der Wert der sphärischen Vergrößerung
Po entspricht ungefähr der Zahl k"). Der Gegendrehwinkel Q liegt zwischen k88 und
k89 Graden. Man kann also mit Hilfe graphischer Aufzeichnungen gemäß F i g. 11 für
jeden gewünschten Blickpunkt ermitteln, welche Vergrößerungskräfte und Winkeleinstellungen
erforderlich sind, und dann das optische System von Hand oder selbsttätig einstellen.
Dabei kann das in F i g. 13 gezeigte optische System mit Skalen versehen sein, welche
die Einstellung der verschiedenen optischen Elemente in die verschiedenen optischen
Einstellungen erleichtern. Zu beachten ist dabei, daß die in F i g. 11 enthaltenen
Eintragungen nicht vollständig sind. Um Einstellungen für Wanderungen des Blickpunktes
vorzunehmen, die sich innerhalb weiter Grenzen ändern, muß die graphische Darstellung
entsprechend ergänzt werden. Zu beachten ist dabei, daß die Entfernungen
d und h
in der Ebene des Blickpunktes gemessen sind.
-
In F i g. 12 ist eine elektrische Analogie-Rechenschaltung an Hand
eines Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt, bei welchem als Steuergrößen
die in den beiden Koordinatenrichtungen gemessenen Verschiebungen des Perspektivenblickpunktes
eingeführt werden und in Ausgangsgrößen umgewandelt werden, die zur Einstellung
der optischen Elemente des in F i g. 13 gezeigten, die Erfindung verkörpernden Systems
dienen. Wer mit derartigen Rechenschaltungen vertraut ist, erkennt ohne weiteres,
daß die Schaltung die Gleichungen (5a), (6a), (7a) und (9a) verkörpert. Die Koordinaten
der Blickpunktverschiebung werden in die Rechenschaltung der F i g. 12 durch Einstellen
von Knöpfen 501, 502 und 503 von Hand eingeführt. Diese Knöpfe stellen
Potentiometer ein. Diese könnten jedoch auch selbsttätig gesteuert werden. Geräte
hierfür sind in F i g. 10 und 28 gezeigt, welche für die Anwendung der Erfindung
in Verbindung mit einem Bodengerät zum Anlernen von Flugschülern in Betracht kommen.
-
Das Potentiometer R-501 liegt an einer gleichbleibenden Spannung.
Sein Arm wird entsprechend der Eingangsgröße hl eingestellt und greift daher eine
dieser Größe entsprechende Spannung ab. Mit dieser Spannung wird ein Potentiometer
R-502 erregt, dessen Arm in derselben Weise eingestellt wird und eine Spannung
h18 abgreift. Diese Spannung wird über einen Summierwiderstand R-503 einem Addierverstärker
U-501 zugeführt. In entsprechender Weise werden die Begriffe h88 und d8 in Gestalt
von Spannungen mit Hilfe von in Reihe geschalteten Potentiometerpaaren R-504, R-505
und R-506, R-507 gebildet, und diese Spannungen werden ebenfalls dem Addierverstärker
U-501 zugeführt, und zwar über Summierwiderstände R-508 und R-509.
Die Summe der angelegten Spannungen, die der Verstärker U-501 mit umgekehrtem
Vorzeichen liefert, dient zur Erregung eines Potentiometers R-510, dessen
Arm seine Einstellung durch einen Stellmotor M-500 erfährt und daher eine Spannung
abgreift, die dem zweiten Begriff der Gleichung (5a) entspricht. Diese Spannung
wird über den Widerstand R-513 dem Eingangsstromkreis des Stellmotors
M-500 zugeführt. Durch Potentiometer
R-511 und R-512 wird
eine Spannung abgeleitet, die dem Produkt h, - h2 proportional ist. Sie wird über
einen Summierwiderstand R-514 der Eingangsspannung des Stellmotors M-100 zugeführt.
Die h, - h2-Spannung wird ferner benutzt, um in Reihe geschaltete Potentiometer
R-515 und R-516 zu errgen, deren Arme durch den Stellmotor M-500 eingestellt werden.
Sie liefern eine Ausgangsspannung, die dem ersten Begriff der Gleichung (5 a) proportional
ist. Der Stellmotor M-500 stellt sich jeweils fortlaufend so ein, daß die Summe
der zugeführten Eingangspotentiale gleich Null ist, und löst dadurch die Gleichung
(5a). Seine Welle stellt sich in eine Winkelstellung ein, deren Winkel ein Maßstab
für in ist, also für die Vergrößerungskraft des veränderlichen anamorphischen Systems.
Die Ausgangssteuergröße kann durch Ankupplung der Welle mittels eines Zahnrades
510 an das anamorphische System zu dessen Einstellung auf die erforderliche Vergrößerungskraft
benutzt werden, wie F i g. 13 zeigt.
-
Da die Stellmotoren M-501, M-502 und M-503 je in analoger Weise
die Gleichungen (6a), (7a) und (9a) auflösen, erübrigt sich eine nähere Beschreibung
der betreffenden Schaltungen. Der Einfachheit halber ist in dem Schaltbild angenommen,
daß zum Ableiten der Sinus- und Kosinusspannungen einfache Potentiometer verwendet
werden. Praktisch verwendet man hierfür indessen Aggregate mit einem um 360° drehbaren
Läufer. Bei solchen Rechenschaltungen benutzt man gewöhnlich Pufferverstärker, um
Belastungsfehler auf ein Mindestmaß zu verringern. Diese sind in der Schaltung nicht
angegeben. Als Stellmotoren verwendet man solche, wie sie für Analogie-Rechenschaltungen
üblich sind. Sie können elektrisch, hydraulisch oder mechanisch wirken, und bei
der Rechenschaltung kann Wechselspannung oder Gleichspannung verwendet werden. Als
Summierverstärker können die bekannten Swartzel - Summierverstärkerschaltungen oder
bekannte Addierserienschaltungen verwendet werden. Der Stellmotor M-501 liefert
mit seiner Ausgangswelle einen Winkel von der Größe ß. Wer mit Analogie-Rechenschaltungen
vertraut ist, erkennt ohne weiteres, daß der Antrieb des einstellbaren anamorphischen
Systems durch eine solche Welle um den Winkel ß angetrieben werden kann, indem man
ein Getriebe mit einem Untersetzungsverhältnis von 2: 1 zwischenschaltet. Jeder
Stellmotor kann in der üblichen Weise zur Dämpfung von Pendelerscheinungen einen
Tachometergenerator erhalten, der die Rückführung der Drehzahl entsprechend beeinflußt.
Er kann auch in der üblichen Weise mit einem Untersetzungsgetriebe und mit mechanischen
Grenzanschlägen versehen sein. Bekanntlich ist bei einem Stellmotor zur Lösung einer
quadratischen Gleichung die Wahl der richtigen Drehrichtung des Stellantriebes erforderlich,
damit der Stellmotor die richtige Wurzel der quadratischen Gleichung wählt. Wenn
man z. B. einen üblichen zweiphasigen Stellmotor als Motor M-500 verwendet, dann
bestimmt die Polarität der Quadratwicklung des Motors, welche Wurzel dieser auswählt.
Zwar wird die Stellung des Stellmotors M-502 durch diejenige des Stellmotors
M-500 bestimmt (wegen der vom Potentiometer R-526 gelieferten Spannung),
doch ist das umgekehrt nicht der Fall. Das System kann daher mit den üblichen Maßnahmen
ohne Schwierigkeit stabilisiert werden. Der StellmotorM-501 dreht das einstellbare
anamorphische System gegenüber dem Objekt, z. B. dem Film, in die richtige Winkellage.
Der Stellmotor M-502 bringt das sphärische Linsensystem in die für die erforderliche
Vergrößerungskraft richtige Stellung, und der Stellmotor M-503 liefert die
richtige Gegendrehung, durch welche die Horizontlinien der projizierten Bilder in
Deckung gehalten werden, wenn sich die Lage des perspektivischen Blickpunktes ändert.
All das ergibt sich aus F i g.6.
-
F i g. 13 zeigt einen Bildwerfer PR, bei dem es sich beispielsweise
um einen üblichen Diapositivprojektionsapparat oder auch um ein Filmvorführgerät
handeln kann, je nachdem, welchem Zweck die Erfindung dienen soll. Der Bildwerfer
enthält ein sphärisches Linsensystem Z mit veränderlicher Brennweite, das zur optischen
Achse ausgerichtet ist. Außerdem enthält er ein mit V bezeichnetes anamorphisches
Linsensystem mit veränderlichen Vergrößerungsverhältnissen. Man kann die Stellung
der beiden Elemente auch vertauschen, so daß das Strahlenbündel zunächst durch das
anamorphische System beeinflußt wird. Bei dem sphärischen System mit veränderlicher
Brennweite kann es sich z. B. um vier Linsen handeln, bei denen ein Paar gegenüber
dem anderen in Achsenrichtung verstellbar ist (USA.-Patentschrift 2 566 485), doch
lassen sich auch zahlreiche Linsensysteme mit veränderlicher Brennweite verwenden.
Zwar zeigt die USA.-Patentschrift 2 566 485 das Linsensystem in Verwendung bei einer
Kamera, bei der das Objekt im Unendlichen liegt, doch erkennt jeder Optiker, daß
das Linsensystem ebensogut dem Zweck dienen kann, das Bild auf einem im bestimmten
Abstand angeordneten Bildschirm scharf abzubilden. Das Linsensystem besteht aus
zwei Linsen L2 und L,, die gegenüber den Linsen L, und L3 in Achsenrichtung verstellbar
sind. Die Linsen L, und L4 sind gleitend in einem Linsentubus 601 angeordnet
und tragen Stifte 602 und 603,
die durch einen Längsschlitz im Tubus
601 hindurchgehen. Auf diesen sind Buchsen 604 drehbar gelagert und
mit Schubkurvenschlitzen 605, 606 versehen, durch welche die Stifte 602 und 603
hindurchgehen. Die Buchse 604 hat außerdem einen Zahnkranz, der mit einem
durch den Stellmotor M-502 antreibbaren Ritzel607 kämmt. Dreht sich dieser Stellmotor,
so dreht sich daher auch die Buchse 604 und verschiebt die Linsen L, und
L4 in Achsenrichtung gegenüber den Linsen L, und L3. Wenn man den Schubkurvenschlitzen
605 und 606 die richtige Krümmung gibt, dann kann die Änderung der Vergrößerungskraft
des Linsensystems Z im Verhältnis zum Drehwinkel des Motors M-502 linear geändert
werden. Der Einfachheit halber sind die Potentiometer, Tachometergeneratoren usw.,
die zu den in F i g. 13 gezeigten Stellmotoren gehören, nicht mit abgebildet.
-
Das verstellbare anamorphische Linsensystem V kann aus mehreren verschiedenen
Verzerrungslinsen bestehen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht
es dem in den F i g. 7a und 7b gezeigten und früher erläuterten System. Es hat also
zwei positive zylindrische Linsen L" und Lb, die gegenüber einer dritten, negativen
zylindrischen Linse L, in Achsenrichtungverstellbar sind. Die positiven Linsen La
und Lb sitzen in Linsenhaltern 610 und 611, die verschiebbar im Tubus
612 angeordnet, aber gegen Drehung durch eine Nut 613 gesichert sind. An
den Linsenhaltern 610 und 611 sitzen Stifte 614 und
615,
die durch einen Längsschlitz im Tubus 612 hindurchgehen und in diesem
Schlitz durch Schubkurvenschlitze 616 und 617 verschoben werden können.
Diese Schlitze sind in eine Buchse 618 eingefräst, die drehbar auf dem Tubus gelagert
ist. Durch Drehung der
Buchse werden daher die Linsen
La und Lb in Achsenrichtung gegenüber der negativen Linse L, verstellt. Wie
nun F i g. 6 zeigt, befindet sich jede zylindrische Linse in einer Lage, in der
ihre Verzerrungskraft derjenigen der anderen Linsen gegenüber ausgerichtet ist.
Der Stellmotor M-500 treibt ein Ritze1510 an, das mit einem Zahnkranz 620 der Buchse
618 kämmt und somit die Buchse dreht. Um das anamorphische System um die optische
Achse verdrehen zu können, ruht es in Lagern 621, 621 und hat einen Kegelzahnkranz
623, der mit einem Kegelritzel 622 des Stellmotors M-501 kämmt. Es ist dies der
sich jeweils auf 2ß einstellende Stellmotor. Man kann natürlich auch anders konstruierte
verstellbare anamorphische Systeme verwenden, z. B. das unter der Handelsbezeichnung
»Hi-Lux Val« bekannte System, das von der Projektion Optics Co, Rochester, N. Y.,
Vereinigte Staaten, hergestellt wird, sowie die von der Radiant Manufacturing Corporation,
Chicago, hergestellten und als »Super Panator« und »Ultra Panator« bezeichneten
optischen Systeme.
-
Gewünschtenfalls kann das Gerät eingekapselt sein. Der Stellmotor
M-503, der erforderlichenfalls die Gegendrehung des verzerrten Bildes bewirkt, ist
in F i g. 13 nicht dargestellt. Bei Ausführungsformen der Erfindung, bei denen auf
einen festen Schirm Bilder geworfen werden, kann die Gegendrehung dadurch erfolgen,
daß das Objekt und das anamorphische System um die optische Achse durch den Stellmotor
M-503 gedreht werden. Der Stellmotor kann aber auch ein entsprechendes Prisma drehen,
das in den Strahlengang eingeschaltet ist, sofern eine solche Einschaltung durch
ein entsprechend begrenztes Bildfeld ermöglicht ist. Bei Systemen, bei denen nur
ein einziges Objekt oder auch mehrere Objekte verwendet werden, können diese gegenüber
dem Bildwerfer gedreht werden. Handelt es sich aber um Systeme mit einer großen
Anzahl von Bildern, z. B. um Filmvorführungsgeräte, dann empfiehlt es sich, das
ganze Vorführungsgerät um seine optische Achse zu drehen. Anderenfalls würde sich
die verwickelte Aufgabe ergeben, die Filmförderung und das Aufspulen trotz der Drehung
zu ermöglichen. Bei solchen Ausführungsformen der Erfindung, bei denen es erwünscht
ist, die Horizontlinien der Bilder in Deckung auf dem Bildschirm zu halten, wenn
sich die Lage des perspektivischen Blickpunktes ändert, bei denen aber keine feste
Ausrichtung des verzerrten Bildes gegenüber dem Raum aufrechterhalten zu werden
braucht, kann man den Motor M-503 mechanisch so anschließen, daß er die Fläche
um die optische Achse herum dreht.
-
Soll der Horizont des auf den Bildschirm projizierten Bildes an Ort
und Stelle auf dem Schirm verbleiben, wenn der perspektivische Blickpunkt wandert,
dann muß die optische Achse des anamorphischen Linsensystems und des anderen Linsensystems
auf den Horizont des Projektes gerichtet sein, oder man muß den ganzen Bildwerfer
kippen, um das projizierte Bild entsprechend zu verschieben.
-
Wie jeder Sachverständige ohne weiteres erkennt, kann man in Verbindung
mit der Erfindung zahlreiche Hilfsmittel anwenden. So kann man z. B. einen Weitwinkelzusatz
üblicher Bauart dem optischen System hinzufügen, um den Feldwinkel zu vergrößern.
Die Vergrößerungskraft eines solchen Zusatzes beeinflußt die projizierten Bilder
in der gleichen Weise wie das sphärische Linsensystem Z. Statt ein zusätzliches
Weitwinkelsystem anzuordnen, kann man natürlich den Feldwinkel durch jede Bemessung
der Verstärkungskraft oder Brennweite des Systems Z erweitern. Jeder Unterschied
zwischen der Brennweite des Projektionssystems und der Brennweite der Kamera beeinflußt
die Größe des Bildes. Man kann daher das Verhältnis (fD ) der Kamerabrennweite
zur Projektorbrennweite als Umrechnungsfaktor betrachten, wenn man bei der Ausführung
des Rechengerätes den Stellmotor M-502 für den Wert Po errechnet. Ferner ist es
ohne weiteres klar, daß man das Bild bereits bei der Aufnahme, d. h. wenn man das
Objekt bildet, um einen bestimmten Betrag anamorphisch zusammendrängen kann, um
dann das Bild bei der Projektion um den gleichen Betrag wieder zu dehnen, so, wie
es beim Cinemascope-Verfahren geschieht. Zwar ist die Erfindung in Anwendung auf
Kinobilder erläutert, doch läßt sie sich ebenso leicht mit Bildern durchführen,
die von anderen Objekten als Kinoaufnahmen, z. B. Diapositiven, hergestellt werden,
oder auch mit Bildern, die durch Reflexion entstehen. Im Sinne der Erfindung lassen
sich Bilder durch zahlreiche andere Kombinationen optischer Mittel abändern, die
zusätzlich zu dem in den F i g. 11 bis 13 dargestellten anamorphischen System von
veränderlicher Brennweite verwendbar sind. Die perspektivische Änderung eines Bildes,
für die die Umwandlung eines Rechtecks in ein Parallelogramm kennzeichnend ist,
läßt sich auch in der Weise durchführen, daß primitive Umwandlungen des Rechtecks
in besonderer Weise kombiniert werden. So kann man ein Parallelogramm der gewünschten
Größe und Gestalt dadurch erhalten, daß man zwei primitive Umwandlungen und eine
Vergrößerung oder Maßstabänderung durchführt. Ein vierter Vorgang, nämlich eine
Drehung, ist nur nötig, wenn es auf die Winkelstellung des abgeänderten Bildes im
Raum entscheidend ankommt.
-
In F i g. 14b ist ein Punkt P wiedergegeben, der dem ursprünglichen
Bild angehört und gegenüber dessen Achsen x-x und y-y die Koordinaten
(x, y) hat. Nun sei angenommen, daß ein anamorphisches Linsensystem mit einer
Vergrößerungskraft ml einwirkt und daß dabei die Vergrößerungsachse dieses Systems
gegenüber der y-y-Achse um den Winkel ß1 verdreht ist. Die Koordinaten des Punktes
P gegenüber den Achsen des anamorphischen Systems sind durch die Strecken d, und
dl gegeben (F i g. 14b), welche sich durch folgende Gleichungen ausdrücken lassen
dl = - x cos ß1 -I- y sin ß1 , (10) d$ = x sin ß1 -1- y cos ß1 . (11) Die Wirkung
des anamorphischen Systems besteht darin, von dem ursprünglichen Bild eine primitive
Umwandlung zu schaffen, durch welche die d2-Dimension mit ml multipliziert wird,
während die dl-Dimension unverändert bleibt. Bei P' ist in F i g. 14c die Stelle
gezeigt, an der sich der Punkt P des ursprünglichen Bildes nach der primitiven Umwandlung
befindet. Die Koordinaten des Punktes P' mit Bezug auf das Koordinatensystem x'-x',
y'-y' ist durch die Koordinaten (x', y') gegeben. Die Lage des Punktes P' gegenüber
den Achsen des anamorpischen Systems ist durch die Abmessungen dl' und dä gegeben.
Sie lassen sich durch folgende Gleichungen darstellen: dl' = - x' cos ß1 + y' sin
ß1 , (12) dz = x' sin ß1 +
y' cos
ß, . (13)
Es folgt, daß die Größen d in folgender Beziehung |
stehen |
d,' = d, , (14) |
d2' _ inl (12. (15) |
Setzt man nun die Begriffe (10) bis (13) in die |
Gleichungen (14) und (15) ein, so erhält man: |
- x 'cos ß1 + y' sin ß, = - x cos ß1 + y sin ß1 , (16) |
x'sinßl +y'cosßl = in, xsinßl -@ in, ycosßl .
(17) |
Löst man die Gleichungen (16) und (17) nach x' |
und y' auf, so erhält man: |
x' (ml sin2ßl -1-- cos2ßl) x + (in,- 1) (sin ß1 cos
ß1) Y, |
(18) |
y' _ (ml - 1) sin ß, cos ßl) x + (sin2ßl -` ml cos2ßl) Y. |
(19) |
Die Gleichungen (18) und (19) geben also die |
Koordinaten des umgewandelten Punktes P' mit |
Bezug auf das ursprüngliche Koordinatensystem an. |
Der Einfachheit halber kann man die Gleichungen (18) |
und (19) auch in der nachstehenden Weise schreiben, |
wenn man x' und y' als x1 und y1 schreibt und unter- |
stellt, daß die primitive Umwandlung von der ur- |
sprünglichen .x1 y,-Ebene in eine zweite x2y2-Ebene |
erfolgt: |
x2 = a1 x1 + 6l y1 , (20) |
Y2 = h -Cl + k1 y1 - (21) |
Darin ist |
a1 = ml sing ß, + COS2 ß, , |
bi = j1 = (in, - 1) sin ß, cos ß, , |
k1 = sing ß, + ml COS2 ß, . |
Wenn nun ein weiteres anamorphisches System vor- |
gesehen ist, um eine zweite primitive Umwandlung |
(von der x2y2-Ebene in die x2y3-Ebene) durchzuführen, |
dann haben die Umwandlungsgleichungen wiederum |
die gleiche Form wie für die erste Umwandlung. Wenn |
das anamorphische System für die zweite Umwandlung |
eine Vergrößerungskraft m2 hat und in einem Winkel ß2 |
wirkt, bezogen auf die Achse des ursprünglichen |
Bildes, dann lassen sich die Umwandlungsgleichungen |
wie folgt ausdrücken: |
x. = a2 x2 + 62Y2 , (22) |
Y3 = j2 x2 + k2 y2. (23) |
Darin ist |
a2 = in, sing ß2 + COS2 ß2 , |
b2 = j2 = (m2 - 1) sin ß2 cos ß2 , |
k2 = SIn2 A -t tn2 COS2 ß2 . |
Faßt man die Gleichungen (20) bis (23) zusammen, |
so erhält man |
x, = a2 (a1 x + b1 y1) + 62 (j1 x1 + klyl), |
Y3 = j2 (a1 x1 + 6l y1) + k2 (il
XI + k1 y1). |
Das läßt sich wie folgt vereinfachen: |
x. = ao x1 -- 6o y1 , (24) |
Y3 = jo x1 + koyl. (25) |
Darin bedeutet |
a. = a1 a2 + 62h |
6o = a2 6l + 62 k1, |
ja = a1 j2 +J, k2 |
ko = 61j2 -- k1 k2. |
Nunmehr sei eine Umwandlung von der x,y3 Ebene |
in die x4y4 Ebene betrachtet, wobei die Achsen der |
x,y4-Ebene um den Winkel n gegenüber den xsY3 |
Achsen gedreht werden, wie in F i g. 14d gezeigt: |
x4 = x3 cos n + y3 sin n , (26) |
Y4 = -x. sin 1) + y3 cos n . (27) |
Setzt man nun die Begriffe (24) und (25) in die Glei- |
chungen (26) und (27) ein, so erhält man: |
x4 = A .x1 _@ BYl , (28) |
x4 = J x1 + K y1 . (29) |
Darin bedeutet |
A = (a1 a2 + 6l b2) cos @@ + (a1 b2 + b1 k2)
sin n, |
B = (a2 b1 - b2 k1) cos @@ - (6l b2 - k1 k2)
sin n, |
J = (a1 a2 - 6l b2) sin n - (a1 62 - b1 k2) cos
n, |
K = (a2 b1 - b2 k1) sin n - (6l b2 - k1 k2) cos
o. |
Wird eine Vergrößerung eingeschaltet, um die Figur |
mit dem Faktor Po in allen Richtungen abzuändern, |
so hat der Punkt in der x,y5 Ebene folgende Koordi- |
naten |
x5 = Po x4, |
Y5 = Po Y4 |
Setzt man das in die Gleichungen (28) und (29) ein, |
so erhält man |
.x s |
= A x1 - 8Y1, (30) |
Po |
Y' = J x1 - KYl. (31) |
Po |
Die Begriffe (30) und (31) geben also mit den natür- |
lichen Koordinaten an, wie groß die Koordinaten |
eines Punktes nach zwei primitiven Umwandlungen |
sind, nämlich einer Drehung und einer Vergrößerung. |
Die Gesamtumwandlung, die erforderlich ist, um das |
natürliche, rechteckige Bild in ein trapezförmiges Bild |
umzuwandeln, wird durch einen Vergleich der F i g. |
14e und 14f ersichtlich. Diese Figuren zeigen, daß |
ein Punkt in beiden Figuren gleich große x-Koordi- |
naten hat, wenn sich die y-Koordinaten auf Null be- |
laufen. Das bedeutet also, wenn |
Y1 = Y, = 0, dann ist x1 = x,. |
Setzt man diese Begriffe in die Gleichung (30) ein, |
so erhält man |
J = 0. (33) Aus einer Prüfung der F i g. 14e und 14f wird also ersichtlich, daß
die y-Koordinate eines jeden Punktes, dessen x-Koordinate sich 'in dem ursprünglichen
rechteckigen
Bild der F i g. 14e und 14f auf Null beläuft, gleich
ist und daß die y-Koordinate eines Punktes, dessen x-Koordinate sich auf
in F i g. 14f beläuft, die Größe von
hat. Setzt man diese Begriffe in die Gleichung (30) und (31) ein, so ergibt sich:
Formt man die Gleichungen (32) bis (35) um und setzt man die gewonnenen Begriffe
für
A, B, J und
K
ein, so ergeben sich vier Gleichungen, welche die
Beziehungen zwischen dem ursprünglichen Bild und dem endgültigen Bild zum Ausdruck
bringen
0 = -(a1 a2 + b1
b2) sin n
+ (a1
b2 + b1 k2) cos o, (37)
worin a1
= 111, sing ß1 + coS2 ß1 , b1
= (111l
- 1) sin ß1
cos ß1 , k1 = sing ß, + ml cos' ß1 ,
a2 = m2 sin2 ß2 + CBS2 ß2 , b2 = (m2
- 1) sin ß2 cos ß2 , k2 = sing ß2 -f- n12 C0S2 ß2 Es ergibt sich also, daß die Gleichungen
(36) bis (39) die Beziehungen zwischen einem unverzerrten rechteckigen Bild und
einem perspektivisch abgeänderten Bild (Parallelogramm) mit den Begriffen zweier
primitiver Umwandlungen wiedergeben, etwa mit den Begriffen zweier anamorphischer
Vergrößerungen, einer Maßstabänderung (sphärischen Vergrößerung) und einer Drehung.
Diese Gleichungen lassen sich gleichzeitig in verschiedener Weise lösen. Man kann
die Funktionen graphisch auftragen, so daß man aus den Kurven die Werte der verschiedenen
Größen bei verschiedenen perspektivischen Blickpunkten ablesen kann. Wie weiter
unten erläutert werden wird, verwendet jedes der grundsätzlichen Systeme nach der
Erfindung drei abhängige Variable. Wenn zusätzliche, abhängige Variable zur Verwendung
gelangen, ergeben sich weitere Einschränkungen für das System.
-
Aus den obigen Gleichungen (10) und (11) ist zu ersehen, daß eine
Umwandlung von der xlyl-Ebene in die x2y2-Ebene durch die Gleichungen wiedergegeben
wird: x2 = a1 x1 + blyl, Y2 = j1 x1 + k1 y1 .
-
Diese Gleichungen haben die Determinante
Eine zweite Umwandlung von der x2-y2-Ebene in die x,-y,-Ebene läßt sich durch die
Gleichungen darstellen x3 - a2 x2 + b2 Y2
Ys = .12 x2 + k2 Y2
Diese
Gleichungen haben die Determinante
Die Determinante der Gleichungen, die eine Umwandlung von der x,-y,-Ebene in die
x3-ys-Ebene darstellen, ist das Produkt der einzelnen Determinanten, also
Die Gleichungen dieser Umwandlungen lauten x3 = (a1 a2 + b2 il) x1 + (a2 b1 + b2
k1) Y1 Y3 T (a1.12 +J, k2) x1 + (b1 j2 + k1 k2) Y1 Wenn nun
n Umwandlungen vorgenommen werden, bei denen das ursprüngliche Bild in der x,-yl-Ebene
in ein endgültiges Bild in der x.-y.-Ebene übergeht, dann ist die Determinante der
Gleichungen die endgültige Umwandlung das Produkt der Determinante der einzelnen
Gleichungssätze, also -1 = -In * An-, # Jn_2 ... A3 * A2 ,
41 oder
Das Produkt der einzelnen Determinanten sei:
Wird nun das endgültige Bild der n-ten Umwandlung um den Winkel n im Uhrzeigersinn
gedreht, dann ergibt sich aus den Gleichungen (36) bis (39), daß die folgenden vier
allgemeinen Gleichungen die Umwandlung eines Rechtecks in ein Parallelogramm angeben,
d. h. die Umwandlung eines ursprünglichen Bildes in ein Bild mit angeändertem perspektivischem
Blickpunkt:
0 = -ao sing -j- j, cos g,
Hierin gibt Po die Vergrößerung des sphärischen optischen Systems an. Weiter gilt:
a1 = ml sing ß1 + cos2 ß, , bi = il = (ml
- 1) sin ß1 cos ß1 . k1 = sinn ß, + cosz f)1 a., = i772 slnI ß2 T-
cos 2 ß2 , b2 =J, = (m2 - 1) sin ß2 cos ß2 , k2 = sinn ß2 m2 COS2 ß2 ; a"
= m," sing ß" + cos 2 ßn ,
b" = .%" = (m" -
1) sin ß" cos ß" ,
k" = sln1 ßn + mat cos' ß,x .
-
Darin ist ml die Vergrößerungskraft der ersten primitiven Umwandlung,
m" die Vergrößerungskraft der n-ten primitiven Umwandlung, ß1 der im Uhrzeigersinn
gemessene Drehwinkel zwischen der Bezugslotrechten des ursprünglichen Bildes und
der Vergrößerungsrichtung der ersten primitiven Umwandlung und ß" der im Uhrzeigersinn
gemessene Drehwinkel zwischen der Bezugslotrechten des ursprünglichen Bildes und
der Vergrößerungsrichtung der n-ten primitiven Umwandlung.
-
Der Einfachheit halber sind alle anamorphischen Winkel ß mit entsprechenden
Koeffizienten versehen. So gleicht der Winkel ß2 der Größe (ß-0), wenn er auf bestimmte
Gleichungen bezogen wird. Da die axiale Drehung o des resultierenden Bildes eher
eine Nebenwirkung darstellt als eine zweckbestimmte Maßnahme zur Änderung der Perspektive
des Bildes und da diese axiale Drehung bei manchen Ausführungsformen der Erfindung
unwichtig sein kann, ist es mitunter erwünscht, Gleichungen zu verwenden, in denen
der Begriff n nicht vorkommt. Die vier oben gegebenen Gleichungen können gleichzeitig
so aufgelöst werden, daß O ausfällt und sich die folgenden drei Gleichungen ergeben:
6o hl = a, d - l, hz k. hl = a. h2 + Jo d,
Diese haben dieselbe Determinante wie oben, nämlich
Aus den obigen allgemeinen Gleichungen ist ersichtlich, daß die Erfindung nicht
auf eine einfache oder doppelte primitive Umwandlung, wie sie im einzelnen erläutert
wurde, beschränkt ist, sondern sich auch auf Systeme erstreckt, bei denen mehr als
zwei Umwandlungen erfolgen. Durch Hinzufügen hintereinandergeschalteter anamorphischer
Systeme, deren Vergrößerungskraft und Winkelrichtung nach den allgemeinen oben angegebenen
Gleichungen verstellbar ist, kann man beliebige Ausführungsformen der Erfindung
entwickeln. Indem man die gewünschten einschränkenden Bedingungen für das optische
System in Gleichungen ausdrückt und diese Gleichungen gleichzeitig mit den allgemeinen
Gleichungen löst, lassen sich vereinfachte Gleichungen erhalten, welche ein System
liefern, das für Sonderfälle von Vorteil sein kann.
-
Der Begriff' Po läßt sich unter Bezugnahme auf ein Projektionssystem
noch besser als das Produkt der sphärischen Winkelvergrößerung des Systems mit dem
Verhältnis zwischen dem Projektionsabstand zum Blickpunktabstand definieren. Wenn
z. B. die Erfindung dem Zweck dient, die Perspektive eines Kinobildes zu ändern,
dann läßt sich Po durch folgende Gleichung ausdrücken:
In dieser bedeutet fc die Brennweite der Kameralinse, mit der das Filmbild ursprünglich
aufgenommen ist, gegebenenfalls einschließlich des Weitwinkelvorsatzes, fp, die
wirksame Brennweite des Projektionslinsensystems einschließlich eines etwaigen Weitwinkelvorsatzes,
jedoch ausschließlich aller Wirkungen, welche durch das anamorphische System hervorgerufen
werden, dL den Projektionsabstand, de den Blickabstand. Zwar gibt F i g.
1 b eine Anordnung wieder, bei welcher das Projektionssystem mit dem Blickpunkt
zusammenfällt. Doch kann die Erfindung praktisch auch in einer Weise durchgeführt
werden, bei welcher das Projektionsgerät versetzt zum Blickpunkt angeordnet ist,
sofern eine Brennweiteneinstellung entsprechend der obigen Gleichung vorgesehen
ist.
-
Die Abänderung der Perspektive eines Bildes durch die Vornahme zweier
primitiver Umwandlungen und einer sphärischen Vergrößerung, gegebenenfalls auch
einer Drehung, läßt sich mit Bezug auf das geometrische Diagramm der F i g. 15 noch
besser verstehen. In der Mitte des Koordinatensystems X-X und Y-Y befindet sich
ein großes Rechteck ABCD in stark ausgezonenen Linien, bei welchem es sich um das
ursprüngliche Bild handelt. Wird es gleichförmig durch ein Vergrößerungssystem umgewandelt,
dessen Vergrößerungskraft kleiner als I ist, so ergibt sich eine Verkleinerung dieses
Rechtecks zu A' B' C' D'. Das große rechteckige Bild läßt sich beispielsweise
mit Hilfe einer gewöhnlichen sphärischen Linse in das kleinere Rechteck umwandeln.
Nun sei angenommen, daß das kleine Rechteck durch ein erstes anamorphisches, optisches
System eine primitive Umwandlung erfährt. Dieses System mag mit seiner Vergrößerungsachse
zur Y- Y-Achse im Winkel ß eingestellt sein, also längs der ml-Achse. Beläuft sich
die Vergrößerungskraft dieses Systems auf ml, so werden alle längs der Achse ml
verlaufenden Abmessungen des kleinen Rechtecks A' B' C' D' mit dem Faktor
ml vergrößert, und alle senkrecht dazu verlaufenden Abmessungen längs der ml'-Achse
bleiben gleich groß. Das Ergebnis
ist das Parallelogramm A"B"C"D".
Die Linie A"D" bildet mit der m,-Achse den Winkel y". Nun sei angenommen, daß eine
zweite primitive Umwandlung erfolgt, etwa mit Hilfe eines zweiten anamorphischen
Systems, dessen Vergrößerungskraft m2 beträgt und dessen Vergrößerungsachse im Winkel
0 zu derjenigen des ersten anamorphischen Systems versetzt ist. Dann werden alle
zu der m2-Achse parallelen Abmessungen des Parallelogramms A" B" C" D" mit
dem Faktor m2 vergrößert, und alle parallel zur Achse m2' verlaufenden Abmessungen
bleiben unverändert. Es ergibt sich dadurch das endgültige Bild in Gestalt eines
großen Parallelogramms A"' B"' C"' D'.
Eine auf der Seite
C"' D"' senkrechte Linie bildet mit der m2-Achse den Winkel 8a. Die Seite
A"'D"' bildet mit der m2-Achse den Winkel bb. Wenn nun der Betrag der sphärischen
Vergrößerung und die Kräfte und Winkelrichtungen der anamorphischen Systeme richtig
gewählt sind, dann kann erreicht werden, daß die Linie A`D"' des endgültigen Bildes
ebenso groß ist wie die Strecke AD des ursprünglichen Bildes. Auch ist durch
die Umwandlung des ursprünglichen Bildes ABCD in das endgültige Bild A"'B"'C"'D"'
eine Drehung der Linie AD um den Winkel @ eingetreten. F i g. 15 zeigt,
daß, wenn man das ursprüngliche Bild im Uhrzeigersinn um P drehen würde, bevor die
Vergrößerung und primitiven Umwandlungen erfolgen, dann die Linie A"' D"'
parallel zur Linie A D
des ursprünglichen Bildes verlaufen würde. Auch ersieht
man aus F i g. 15, daß die Reihenfolge der einzelnen Umwandlungen keine Rolle spielt.
Würde man das ursprüngliche Bild ABCD nicht verkleinern, bevor die beiden Verzerrungen
durchgeführt werden, dann würden die beiden Parallelogramme immer noch die gleichen
Längenverhältnisse und Winkel aufweisen, nur würden sie wesentlich größer sein.
Würde die Verkleinerung nach der ersten oder der zweiten Verzerrung durchgeführt
werden, dann würde dennoch das schließlich erreichte Parallelogramm mit dem in F
i g. 15 dargestellten übereinstimmen. Es kommt also nicht darauf an, an welcher
Stelle im System die Vergrößerung oder Verkleinerung durchgeführt wird.
-
Nimmt man an, daß die Linien AD und A"'D"' der F i g. 15 gleich
lang sind, so kann man die folgenden neuen geometrischen Gleichungen aufstellen
tang ß = m1 tang 8a , (41)
tang yb = ml tang ß , (43)
x = bb - a., (48) = ab -I- (90° - O) - ß . (49) F i g. 16 zeigt graphisch die Werte
von ß, O und Po, die anzuwenden sind, um eine gewünschte Verschiebung des Blickpunktes
bei einem System zu erzielen, wie es in der Figur gezeigt ist, bei welchem zwei
drehbare anamorphische Systeme mit unveränderlicher Vergrößerungskraft von je 2,0
zur Verwendung gelangen. Auf der Abszisse sind in F i g. 16 die seitlichen Verschiebungen
des perspektivischen Blickpunktes und längs der Ordinatenachse die senkrechten Verschiebungen
aufgetragen, und zwar gemessen in der Ebene des ursprünglichen Blickpunktes. Wenn
die Gleichungen (36) bis (39) oder (41) bis (49) nach ß, 0, Po und 0 aufgelöst werden,
wobei ml und m2 gleich 2 sind, dann ergeben sich Gleichungen, die in F i g. 16 graphisch
aufgetragen sind, wobei hl, also die Höhe des ursprünglichen Bildes, mit 5 angenommen
ist.
-
Es sei nun angenommen, daß das Bild eine Szene darstellt, die von
einem 500 Einheiten hoch gelegenen ursprünglichen Blickpunkt betrachtet ist, und
daß die Aufgabe entsteht, dasjenige Bild dieser Szene zu schaffen, das sich ergibt,
wenn man diesen Blickpunkt bis auf eine Höhe von annähernd 300 Längeneinheiten senkt
und ihn seitlich verschiebt. Das bedeutet mit Bezug auf F i g. 16, die Perspektive
des Bildes, das im Punkt P1 aufgenommen ist, so zu ändern, daß sich der Blick vom
Punkt P2 aus ergibt. F i g. 16 zeigt nun, daß das erste anamorphische System der
Projektionsoptik auf den Winkel ß gleich 30° und das zweite anamorphische System
auf den Winkel (9 gleich 60° eingestellt werden muß. Ferner ist ersichtlich,
daß die sphärische Vergrößerung sich auf 0,395 und der Gegendrehwinkel sich auf
e gleich 10,5° belaufen muß, damit die Horizontlinie des abgeänderten Bildes mit
der des ursprünglichen Bildes parallel bleibt. Zwar zeigt F i g. 16 nur einen beschränkten
Bereich der Funktionen. Die graphische Darstellung läßt sich jedoch so ergänzen,
daß sie erkennen läßt, wie sich die Größen ändern, wenn der Blickpunkt weiter verschoben
wird. Bei einem System, wie es in F i g. 16 gezeigt ist, ist es nicht erforderlich,
daß die Vergrößerungskraft des anamorphischen Systems sich auf 2 beläuft. Auch brauchen
die Vergrößerungskräfte der beiden Systeme nicht gleich zu sein. Nur darf sich die
Vergrößerungskraft nicht auf 1 belaufen, weil das bedeuten würde, daß gar keine
Verzerrung stattfindet. Die Vergrößerungskraft kann auch ein positiver-oder negativer
Bruch sein. In der ganzen Erfindung bedeuten die Begriffe »Vergrößerung« und » Vergrößerungskraft«
auch negative Vergrößerungsverhältnisse. Im Hinblick auf die vorstehenden Erklärungen
bietet es für denjenigen, der die optischen Gesetze kennt, keine Schwierigkeiten,
andere Vergrößerungsverhältnisse des anamorphischen Systems zu wählen und zugehörige
Diagramme gemäß F i g. 16 zu entwickeln, um die Einstellung des Gerätes von Hand
für jede gewünschte perspektivische Verschiebung durchzuführen.
-
Bei einer Optik, die zwei anamorphische Systeme und ein sphärisches
Vergrößerungssystem enthält, gibt es insgesamt fünf Einstellmöglichkeiten, durch
welche die folgenden Größen verändert werden können: die sphärische Vergrößerung
Po des Systems, Vergrößerungskraft und Richtungswinkel des ersten anamorphischen
Systems ml und ß und Vergrößerungskraft und Winkel des zweiten anamorphischen Systems
m2 und 0. Bei jeder erfindungsgemäß ausgestalteten Optik, bei der zwei primitive
Umwandlungen und eine Maßstabänderung erfolgen, können drei der erforderlichen
Verstellungen
von Fall zu Fall vorgenommen werden, während zwei Einstellungen konstant bleiben.
Es können auch mehr als drei Einstellungen veränderlich gemacht werden, und das
System für jede die Zahl 3 überschreitende Veränderliche einer zusätzlichen Einschränkung
unterworfen werden. Die verschiedenen Systeme nach der Erfindung mit zwei primitiven
Umwandlungen und einer Maßstabänderung lassen sich daher in die folgenden grundsätzlichen
Bauarten unterteilen:
Bau- ( Veränderliche Konstante |
art |
I Po, ß, O ml, m2 |
11 Po, ml, m2 @, O |
111 Po, ml, O ß, m2 |
IV Po, ß, m2 ml, 0 |
V Po, ml, ß m"0 |
V I Po, m2, O ml, ß |
VII ß, ml, m2 Po, O |
VIII O, ml, m2 Po, ß |
IX ß, O, m2 Po, ml |
X ß, 0, ml Po, m2 |
X1 ß, 0, ml, m2 Po + eine Einschränkung |
XII ß, 0, ml, m2, Po zwei Einschränkungen |
Jedes der oben aufgeführten grundsätzlichen Systeme läßt sich im Rahmen der Erfindung
in den verschiedensten Weisen ändern. In jedem der obigen Systeme können z. B. eine
oder mehrere Größen, die als Konstante aufgeführt sind, veränderlich gemacht werden,
wenn jeder die Zahl 3 überschreitenden Veränderlichen eine willkürliche Einschränkung
auferlegt wird. Zum Beispiel läßt sich die Bauart I dadurch ändern, daß ml veränderlich
gemacht wird und daß dem System eine weitere Einschränkung auferlegt wird, z. B.
(ß = 0) oder (o = 0) oder (ml
= m2) oder (ß + 0 = konstant). Die Auferlegung
einer besonderen Einschränkung kann bei manchen Ausführungsformen der Erfindung
wichtige Vorteile bieten. Die Bedingung ß = 0 bedeutet nämlich, daß die beiden anamorphischen
Systeme mittels eines geeigneten Getriebes durch denselben Stellmotor auf ihre Winkellage
einstellbar sind. Die Einschränkung (ß + 0 = konstant) bedeutet, daß das zweite
anamorphische System in seiner Lage gegenüber dem Projektionsgerät und dem Objekt
stehenbleibt, wenn die Blickpunktverstellung erfolgt. Die Bedingung (P = 0) bedeutet,
daß die Verdrehung nicht mehr nötig ist, um den Horizont bei den übereinander auf
den Schirm projizierten Bildern in Deckung zu halten. Da die grundsätzlichen Beziehungen
des Systems durch die Gleichungen genau definiert sind, kann der Sachverständige
daraus für jede gewünschte Beschränkung des Systems die erforderlichen Formeln ableiten.
Denn es ist dann nur noch nötig, die zusätzliche physikalische Größe als Variable
in die grundsätzlichen Gleichungen einzuführen und diese mit diesen Gleichungen,
welche die Einschränkung ausdrücken, aufzulösen.
-
In einem System der Bauart V würde das zweite anamorphische System
eine unveränderliche Vergrößerungskraft haben und auch nicht drehverstellbar sein.
Bei der Bauart VI des optischen Systems würde das erste anamorphische System gelten.
Mithin würden diese anamorphischen Systeme gewissermaßen unwirksam und überflüssig
sein; man könnte sie fortlassen, da sie nur eine unveränderliche anamorphische Vergrößerung
liefern. Die Systeme der Bauarten V und VI stellen daher lediglich die besonderen
Ausführungsformen der Erfindung dar, die in den F i g. 11 bis 13 gezeigt
sind, also optische Systeme mit einem Linsenaggregat von veränderlicher Vergrößerungskraft,
das nicht verzerrend wirkt, und mit einem einzigen drehverstellbaren anamorphischen
Linsenaggregat einstellbarer Vergrößerungskraft. Jedes System, welches nur eine
unveränderliche sphärische Vergrößerung verwendet, braucht kein sphärisches Linsenaggregat
von veränderlicher Brennweite.
-
Mit Hilfe der oben aufgestellten Gleichungen kann jeder, der die Gesetze
der Optik beherrscht, ohne Schwierigkeiten verschiedene bestimmte Systeme entwickeln,
die in den verschiedensten Hinsichten Beschränkungen unterliegen. Dennoch seien
nachstehend einige kennzeichnende Beschränkungen dieser Art erläutert. Daß ein anamorphisches
System mit der Vergrößerungskraft 1 wirkungslos ist und daher die perspektivische
Wirkung eines Bildes nicht ändern kann, ist ohne weiteres klar. In den Bauarten
I, 111
und IV, welche anamorphische Aggregate von unveränderlicher Verzerrung
haben, darf die Vergrößerungskraft sich daher nicht auf 1 belaufen, wenn ein Wandern
des perspektivischen Blickpunktes des auf den Schirm geworfenen Bildes vorgetäuscht
werden soll. Bei der Bauart 1I des optischen Systems, bei welcher die beiden anamorphischen
Aggregate auf unveränderliche Winkel ß und 0 eingestellt bleiben, darf sich der
unveränderliche Winkel 0 nicht auf 0°, 90° oder ein Vielfaches dieser Winkel belaufen,
wenn eine Wanderung des Blickpunktes innerhalb eines Bereiches vorgetäuscht werden
soll. Denn mit anamorphischen Systemen einer solchen Winkeleinstellung könnte man
nur eine Verlagerung des Blickpunktes längs zweier Linien vortäuschen, die sich
im ursprünglichen Blickpunkt schneiden. Wie irgendein System sich hinsichtlich der
Werte der Vergrößerungskräfte und Einstellwinkel der anamorphischen Aggregate und
hinsichtlich der Vergrößerungskraft Po des sphärischen Aggregats bei gegebener Blickpunktverlagerung
verhält und wie weit man innerhalb der Blickpunktebene den perspektivischen Blickpunkt
verlagern kann, ersieht man am besten, wenn man Diagramme nach Art der F i g. 16
entwirft.
-
In F i g. 17 ist schaubildlich unter Fortlassung mancher Teile ein
die Erfindung verkörperndes optisches System dargestellt, bei welchem ein sphärisches
Linsenaggregat mit veränderlicher Brennweite und zwei unabhängig drehverstellbare
anamorphische Aggregate mit unveränderlicher Vergrößerungskraft verwendet sind.
Es sei angenommen, daß dieses optische System in einen Bildwerfer eingebaut ist,
mit dessen optischer Achse seine Achse X-X zusammenfällt. Das sphärische Linsenaggregat
von veränderlicher Brennweite ist bei Z zu ersehen. Es besteht aus zwei negativen
sphärischen Linsen L2 und L4, die gegenüber zwei positiven sphärischen Linsen L1
und L$ in Achsenrichtung verschiebbar sind (USA.-Patentschrift Nr. 2 566 485). Diese
Linsen sitzen sämtlich in einem zylindrischen Tubus 5101. Die positiven Linsen
L1 und L3 sitzen unverstellbar in diesem Tubus. Ihre Fassungen sind mit
5102 und 5104 bezeichnet. Die Fassungen 5103 und
5105 der negativen Linsen L$ und L4 können in Achsenrichtung innerhalb des
Tubus 5101 mit Hilfe von Zapfen 5106 und 5107 verschoben werden, die in einem
Längsschlitz 5108 des Tubus
geführt sind und in Schubkurvenschlitze
5109 und 5110 einer drehbaren Buchse 5111 eingreifen. Zur besseren Führung der negativen
Linsen bei ihrer in Achsenrichtung erfolgenden Verschiebung gegenüber den festen
Linsen können weitere Längsführungen 5112
und 5113 vorgesehen sein.
Die drehbare Buchse 5111
hat einen Zahnkranz 5114, der durch ein mit
ihm kämmendes Ritzel 5115 um den feststehenden Tubus 5101 gedreht werden
kann. Wenn das geschieht, verschieben sich die negativen Linsen den positiven gegenüber
in Achsenrichtung, wodurch die Gesamtbrennweite des Aggregats Z und damit dessen
Vergrößerungskraft Po verstellt wird. Aus der graphischen Darstellung der F i g.
16 ist ersichtlich, in welcher Weise der perspektivische Blickpunkt des auf den
Schirm geworfenen Bildes zu wandern scheint, wenn Po verändert wird.
-
Ferner gehören zu dem optischen System der F i g. 17 zwei drehverstellbare
anamorphische Linsenaggregate L3 und L, mit unveränderlicher Vergrößerungskraft.
Das Aggregat L5 besteht aus einer positiven zylindrischen Linse Lfia, und einer
negativen zylindrischen Linse L6 b, die beide in einem drehbaren Tubus 5117
befestigt sind. Das zweite anamorphische Aggregat besteht aus einer positiven zylindrischen
Linse L", und einer negativen zylindrischen Linse L, b, die beide in einem drehbaren
Tubus 5118 befestigt sind.
-
Im Bedarfsfall könnte natürlich jedes anamorphisehe Aggregat drei
oder mehr zylindrische Linsen enthalten; doch empfiehlt es sich, mit möglichst wenig
Linsen auszukommen, um eine möglichst hohe Lichtdurchlässigkeit zu erreichen. Die
Drehverstellung des anamorphischen Systems L6 von unveränderlicher Vergrößerungskraft
erfolgt durch ein Ritzel5119, das mit einem Zahnkranz 5120 des Tubus
5117
kämmt. In entsprechender Weise läßt sich das System L, durch ein Ritzel
5121 einstellen, das in einen Zahnkranz 5122 des Tubus 5118
eingreift. Die Vergrößerungskraft des Aggregats L6 ist in F i g. 16 mit m, bezeichnet
und die Vergrößerungskraft des Systems ZB mit m2. Das Diagramm der F i g. 16 beruht
auf der Annahme, daß diese beiden Größen sich unveränderlich auf 2,0 belaufen. Sie
könnten natürlich auch einen anderen unveränderlichen Wert haben. Auch brauchen
die beiden anamorphischen Systeme nicht bei allen Ausführungsformen der Erfindung
dieselbe Vergrößerungskraft zu haben. Durch Drehen des Ritzels 5119 wird
das anamorphische System L5 auf den Winkel ß eingestellt, während durch Drehen des
Ritzels 5121 das zweite anamorphische System L6 seine Einstellung auf den
Winkel 0 gegenüber der Vergrößerungsachse des ersten Systems erfährt, also gegenüber
dem Raum auf den Winkel ß - 0 eingestellt wird. Dieser Winkel ist in den allgemeinen
Gleichungen mit ß2 bezeichnet. Der Antrieb der Ritzel 5115, 5119 und 5121 kann bei
manchen Ausführungsformen der Erfindung von Hand erfolgen, etwa mit Hilfe von Einstellknöpfen
oder Kurbeln, und an Hand von Teilungen oder Skalen so gewählt werden, daß sich
die gewünschten Werte von Po, ß und 0 ergeben, die man an Hand einer graphischen
Darstellung auswählt, wie sie in F i g. 16 gezeigt ist, um die gewünschte Verlagerung
des Blickpunktes zu erhalten. Bei einem Gerät, bei welchem eine stetige Verstellung
des Blickpunktes erfolgen muß, wie es z. B. bei Schulungsgeräten für Flugschüler
der Fall ist, müssen Steuergeräte angeordnet sein, welche die Größen Po, ß und 0
selbsttätig einstellen entsprechend der vorgetäuschten Wanderung des perspektivischen
Blickpunktes, von dem man das projizierte Bild betrachtet.
-
In F i g. 18 ist schaubildlich ein anderes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäß ausgestalteten optischen Systems dargestellt, wobei wiederum einzelne
Elemente im Schnitt wiedergegeben sind. Auch hierbei enthält das System .ein aus
sphärischen Linsen bestehendes Aggregat Z von veränderlicher Gesamtbrennweite und
zwei anamorphische Aggregate L6 und Lß, die in diesem Falle eine verstellbare Vergrößerungskraft
haben, aber auf unveränderliche Winkel eingestellt sind. Das Aggregat Z kann ebenso
ausgestaltet sein, wie es vorstehend mit Bezug auf F i g. 17 erläutert wurde, so
daß hierfür die gleichen Bezugszahlen wie dort in F i g. 18 verwendet sind. Die
beiden anamorphischen Aggregate von veränderlicher Vergrößerungskraft bestehen je
aus einer unverschiebbaren, feststehenden negativen Zylinderlinse und aus zwei positiven,
in Achsenrichtung verschiebbaren Zylinderlinsen, durch deren Verschiebung die Verzerrungskraft
verstellt werden kann: Das Aggregat L6 besteht also aus einer negativen Zylinderlinse
L6, und aus zwei axial verschiebbaren positiven Zylinder-, linsen L", und L66, die
in Fassungen 5125 und 5126
sitzen und ihre Verstellung durch Stifte
5127 und 5128
erfahren, die in Schubkurvenschlitze einer drehbaren
Buchse 5129 greifen. Diese kann durch ein Ritzel 5130 gedreht werden. Wie
die Schnittdarstellung erkennen läßt, sind die beiden Linsen L", und L66 in derselben
Richtung zylindrisch gekrümmt. Wie mit Bezug auf die F i g. 7 a und 7 b im einzelnen
beschrieben und erläutert wurde, führt die axiale Verstellung der beiden positiven
Zylinderlinsen gegenüber der feststehenden negativen Zylinderlinse zu einer veränderlichen
anamorphischen Vergrößerungskraft. Statt der dargestellten anamorphischen Aggregate
mit verstellbarer Vergrößerungskraft können jedoch auch andere handelsübliche anamorphische
Systeme mit veränderlicher Verzerrung verwendet werden, z. B. die »LTltra-Panataru-
und »Super-Panataru- sowie die »Hi-Lux-Val «-Bauart.
-
Das zweite anarnorphische Aggregat L, bedarf keiner näheren Erläuterung,
da es hinsichtlich seines Aufbaues dem Aggregat L6 entspricht. Indessen ist zu beachten,
daß die Verzerrungsachse des zweiten Systems gegenüber derjenigen des ersten verdreht
ist. Das Dehnen und Zusammendrängen des Bildes erfolgt daher durch die beiden Aggregate
in verschiedenen Richtungen. Der Winkel zwischen diesen Richtungen ist in der obigen
Ableitung mit 4 bezeichnet worden. Der Winkel der Verzerrungsachse des ersten Systems
gegenüber dem Raum ist der Winkel ß. Es handelt sich dabei genau genommen um den
Winkel zwischen der Verzerrungsachse des ersten Aggregats und der senkrechten Achse
des Bildes, auf das die beiden Aggregate wirken. Wie F i g. 18 zeigt, bleiben die
Winkel ß und 0 stets unveränderlich. Die Blickpunktverstellung des prbjizierten
Bildes wird also dadurch herbeigeführt, daß einerseits das Vergrößerungsverhältnis
P, des sphärischen Aggregats Z und andererseits die Verzerrungskratt der beiden
anamorphischen Aggregate verändert wird.
-
F i g. 19 zeigt schaubildlich eine weitere Ausführungsform eines optischen
Systems nach der Erfindung in Schnittdarstellung. Dabei ist wiederum ein aus sphärischen
Linsen bestehendes Aggregat Z mit veränderlicher Gesamtbrennweite, ein anamorphisches
Aggregat
L, mit veränderlicher Verzerrungskraft, das nicht drehbar ist, und ein anamorphisches
Aggregat L6 mit unveränderlicher Verzerrungskraft, aber drehverstellbar, vorgesehen.
Da die Bezugszahlen der einzelnen Elemente denen der F i g. 17 und 18 entsprechen,
erübrigt sich eine nähere Erläuterung. Die Einstellung der Größe P" erfolgt durch
Drehen eines Ritzels 5115, die Einstellung der Größe m, durch Drehen des Ritzels
5130 und die Veränderung des Winkels O durch Drehen eines Ritzels 5121.
-
Wie sich aus der Erörterung der F i g. 15 ergab, kann man das sphärische
Vergrößerungsaggregat nach Belieben vor oder hinter den anamorphischen Systemen
einschalten. So könnte es bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 19 rechts von den
anamorphischen Systemen angeordnet sein. Grundsätzlich muß man bei Bildwerfern danach
streben, vielteilige optische Elemente möglichst dicht an das Objekt heranzurücken,
damit diese Elemente einen kleinen Durchmesser erhalten können. Dasjenige anamorphische
Aggregat, das normalerweise dem zu projizierenden Film od. dgl. am nächsten gelegen
ist, ist nachstehend als das erste System bezeichnet. Seine Vergrößerungskraft beläuft
sich auf m,, und seine Vergrößerungsrichtung schließt mit einer Bezugslinie des
Objekts den Winkel ß ein. Handelt es sich um die Projektion von Gelände, das an
der Horizontlinie in der Ferne verschwindet, dann ist die Bezugslinie auf dem Objekt
eine Linie. die durch den Schnitt der Blickpunktebene mit einer Ebene gebildet wird,
die senkrecht zur Erde verläuft. Durchweg ist in der Beschreibung das anamorphische
Aggregat, das vom Objekt weiter entfernt ist, als das zweite anamorphische Aggregat
bezeichnet, das die Vergrößerungskraft m, hat und dessen Vergrößerungsachse mit
derjenigen des ersten Systems den Winkel J einschließt.
-
Beim optischen System der Bauart VII sind ni,, in,
und ß veränderlich,
während O und Po konstant bleiben. Dabei wird die Verstellung des Blickpunktes also
dadurch erreicht, daß bei beiden anamorphischen Aggregaten die Vergrößerungskraft
verstellt wird und daß das erste anamorphische System eine Drehverstellung erfährt.
Die Winkeleinstellung des zweiten anamorphischen Systems gegenüber dem ersten bleibt
aber gleich, ebenso wie die Vergrößerungskraft des aus sphärischen Linsen bestehenden
Aggregats. Bei . dem optischen System gemäß F i g. 5b handelt es sich um einen Sonderfall
der Bauart VII. Dabei beläuft sich (9
unveränderlich auf 90°. Indessen könnte
dieser Winkel auch eine andere Größe haben. So zeigt F i g. 20d einen Fall, in welchem
sich O unveränderlich auf ungefähr 45' beläuft.
-
Bei dem optischen System der Bauart VIII sind die Größen m,, m2 und
O veränderlich, aber die Größen ß und Po konstant. Das führt dazu, daß eine Drehverstellung
des ersten anamorphischen Aggregats gegenüber dem Film od. dgl. fortfällt. Praktisch
bedeutet das, daß nian das erste anamorphische Aggregat starr am Bildwerfergehäuse
befestigen kann, wenn es sich um die Projektion eines Films oder eines Diapositivs
handelt. Ein Beispiel hierfür liefert F i g. 20c.
-
Bei dem optischen System der Bauart X sind die Größen m,, ß und O
veränderlich, aber m2 und Po gleichbleibend, was praktisch bedeutet, daß das am
weitesten außen gelegene anamorphische Aggregat hinsichtlich seiner Zerrkraft nicht
verstellt zu werden braucht. F i g. 20a zeigt ein solches optisches System der Bauart
X. Beim System der Bauart IX sind m2, ß und O veränderlich, aber m, und Po konstant,
was eine besonders einfache, praktische Ausgestaltang ermöglicht. Ein Beispiel hierfür
liefert F i g. 20b.
-
Wie bereits oben erwähnt, sind beim System der Bauart XI die Zerrkräfte
und Winkelrichtungen beider anamorphischer Systeme veränderlich. Jedoch wird eine
weitere Beschränkung eingeführt. Es ist nämlich beispielsweise der Wert f1 + n eine
Konstante. Infolgedessen kann dann das zweite anamorphische System, dessen Winkeleinstellung
dem Begriff f3 - ( entspricht, fest gegenüber dem Film od. dgl., also fest
gegenüber dem Bildwerfergehäuse angeordnet sein. Sonach können das Ritze] 7119 und
sein Antrieb entfallen. Statt dessen können natürlich auch zahlreiche andere Einschränkungen
eingeführt werden, deren Anzahl praktisch unendlich groß ist. Welche Beschränkungen
man am besten wählt, hängt davon ab, wie verwickelt die Apparatur und ihre Steuerung
werden dürfen. Gewünschtenfalls könnte die Einschränkung in der Bedingung bestehen,
daß der erforderliche Gegendrehwinkel @) konstant ist. Praktisch bedeutet das, daß
man die Bilder nicht zu drehen braucht, damit ihre Horizontlinien auf dem Bildschirm
zusammenfallen. Wie man solche zusätzlichen einschränkenden Bedingungen bei der
Steuerung berücksichtigt, wird später an Hand eines Beispiels erläutert werden.
-
Die F i g. 20a bis 20e zeigen also Beispiele für die mechanischen
Anordnungen verschiedener optischer Systeme nach der Erfindung. Die Hilfsmittel,
die dort zur Verwendung gelangen, um die Zerrkraft und die Winkelstellung der anamorphischen
Aggregate zu verstellen, stellen nur eine von vielen Möglichkeiten dar. Zwar eignen
sich die optischen Systeme besonders für Projektionsgeräte, doch lassen sie sich
auch bei anderen Geräten anordnen und unterbringen. Zwar sind bei den dargestellten
Beispielen die optischen Elemente eines jeden Systems gleichachsig im Raum angeordnet,
doch ist es klar, daß Spiegel und andere Geräte eingeschaltet werden können und
daß es dann nur erforderlich ist, die einzelnen Elemente in optischer Hinsicht gleichachsig
anzuordnen.
-
F i g. 20a zeigt einen mit einem Kinofilm oder einem stillstehenden
Diapositiv arbeitenden Bildwerfer PR od. dgl., der ein Bild längs der optischen
Achse 0-O nach rechts projiziert, so daß es auf einem nicht näher dargestellten
Schirm od. dgl. scharf abgebildet wird. Die Erfindung läßt sich z. B. zu dem Zweck
verwenden, Schrift in schräger Lage wiederzugeben oder Photographien mit geänderter
Perspektive zu projizieren. Alsdann tritt an die Stelle des Bildschirms eine lichtempfindliche
Fläche, auf der das Bild scharf eingestellt wird. Auf dem Projektionsgerät PR ist
drehbar ein Tubus 7101 angeordnet, und zwar mit Hilfe des an ihm befestigten Zahnkranzes
7102. Die Lagerung des Tubus 7101 erfolgt außerdem in Stützen 7103 und 7104. Mit
dem Zahnkranz 7102 kämmt ein Ritzel7105, mit dessen Hilfe also der Tubus 7101 dreheinstellbar
ist. Das Ritze] 7105 ist durch einen Stellmotor M-300 antreibbar, der dazu dient,
das Aggregat auf den Winkel ß einzustellen. Im Tubus 7101 befinden sich die beiden
positiven Zylinderlinsen La und L6 dieses Aggregats sowie die dazugehörige
Zylinderlinse L,. Die drei Zylinderlinsen haben zueinander ausgerichtete Vergrößerungsachsen
und bilden daher ein anamorphisches System mit veränderlicher Zerrkraft. Die beiden
positiven Zylinderlinsen
L" und Lb lassen sich je im Tubus 7101
in Achsenrichtung längs entsprechender, nicht näher dargestellter Gleitführungen
verschieben, welche dabei eine Drehung der Linsen zueinander verhindern. An den
Linsen La und Lb sind zu diesem Zweck Stifte 7106 und 7107 starr befestigt,
die durch Längsschlitze des Tubus 7101 hindurchgehen und in Schubkurvenschlitze,
z. B. 7108, hineinragen, die in einer auf dem Tubus drehbaren Buchse 7109 vorgesehen
sind. Ein Stellmotor M-100 für die Größe ml ist starr am Tubus 7101 durch einen
Lagerbock 7110 befestigt, und sein Ritzel 7111 kämmt mit einem Zahnkranz 7112 der
Buchse 7109. Wird diese durch den Motor M-100 in Drehung versetzt, so verschieben
die Schubkurvenschlitze die beiden Linsen La und Lb in Achsenrichtung der
negativen Zylinderlinse L2, wodurch die Zerrkraft dieses Aggregats geändert wird.
Welche Beziehungen zwischen der Verschiebung der Linsen und der Zerrkraft des betreffenden
Aggregats bestehen, ist mit Bezug. auf die F i g. 7a und 7b im einzelnen erläutert.
-
Gleichachsig zu dem anamorphischen Aggregat La,
Lb, L2 ist ein
zweites anamorphisches Aggregat angeordnet, das aus einer negativen Zylinderlinse
L3 und aus einer positiven Zylinderlinse L,; besteht, die in einem drehbaren Tubus
7115 befestigt sind. Dieser ist auf Stützen 7116 und 7117 gelagert und hat einen
Zahnkranz 7118, mit welchem ein Ritzel 7119 kämmt, das durch einen Stellmotor M-400
auf den Winkel O einstellbar ist. Die Vergrößerungsachsen der Linsen L3 und 1.4
sind zueinander ausgerichtet. Der Abstand der Linsen und somit die Zerrkraft dieses
Aggregats ist aber unveränderlich. Statt durch Stellmotoren könnten die Elemente
auch von Hand eingestellt werden, wenn es sich um die Projektion stillstehender
Bilder handelt. Diese Handeinstellung auf die gewünschten Vergrößerungskräfte und
Winkel könnte dabei mittels Teilungen ausgeführt werden.
-
F i g. 20b veranschaulicht ein optisches System, bei welchem das erste
anamorphische Aggregat drehbar ist, aber eine unveränderliche Vergrößerungskraft
hat, während das zweite anamorphische Aggregat sowohl drehverstellbar ist, als auch
eine veränderliche Vergrößerungskraft m2 hat, die durch einen Stellmotor M-200 eingestellt
wird. Die Einstellung erfolgt ebenso, wie es an Hand der F i g. 20a mit Bezug auf
die Einstellung des ersten anamorphischen Aggregats auf die Größe in, erläutert
worden war. Ein nicht näher gezeigter Stellmotor M-300 dient zur Winkeleinstellung
des ersten anamorphischen Aggregats mit Hilfe eines Ritzels 7105. Die Winkeleinstellung
des zweiten Aggregats wird durch ein Ritzel 7119 bewirkt.
-
F i g. 20c veranschaulicht ein optisches System, bei welchem das erste
anamorphische Aggregat nicht dreheinstellbar, sondern nur hinsichtlich seiner Verzerrungskraft
verstellbar ist. Dabei erfolgt die Einstellung auf in, durch ein Ritzel 7111 mittels
eines Stellmotors M-100 (nicht dargestellt). Der Tubus 7101 kann starr am Projektionsgehäuse
sitzen. Der Motor M-400 dient zur Einstellung des Tubus 7115 auf den Winkel 0, und
der Motor M-200 stellt das zweite anamorphische Aggregat ebenso auf die jeweilige
Vergrößerungskraft ein, wie es mit Bezug auf F i g. 20b beschrieben wurde.
-
F i g. 20d zeigt ein optisches System der Bauart VII, bei welchem
beide anamorphischen Aggregate in demselben Tubus 7101 a sitzen, so daß der Winkel
0 zwischen ihren Vergrößerungsachsen gleichbleibt. In F i g. 20d beläuft sich dieser
Winkel 0 auf etwa 45°. Die Dreheinstellung des Tubus 7101a auf den Winkelß erfolgt
mit Hilfe eines nicht dargestellten Stellmotors M-300, dessen Ritzel 7105 mit einem
Zahnkranz 7102 des Tubus kämmt. Ein Stellmotor M-100 dient zur Dreheinstellung einer
Buchse 7109 mittels eines Ritzels 7111, wobei die Schubkurvenschlitze der Buchse
auf Stifte 7106 und 7107 der Linsenfassungen einwirken und dadurch die Linsen
La und Lb gegenüber der Linse L2 verschieben. In ähnlicher Weise dient ein
Motor M-200 zur Einstellung der Zerrkraft des zweiten Aggregats. Die Linsen Lad
und L.,b haben dementsprechend Stifte 7122 und 7123, durch die sie gegenüber der
festen negativen Zylinderlinse L4 verschiebbar sind.
-
Wie oben erwähnt, veranschaulicht F i g. 5b einen Sonderfall des optischen
Systems der Bauart VII. Bei diesem Sonderfall stehen die beiden anamorphischen Aggregate
senkrecht zueinander. Indessen können die beiden Aggregate auch in einem anderen
Winkel als 90° oder ein Vielfaches davon angeordnet sein, sofern es sich nicht um
180° handelt. Denn die beiden Vergrößerungsachsen dürfen nicht zueinander ausgerichtet
liegen, also den Winkel von 0° oder 180° bilden, wenn sie dem Zweck dienen sollen,
eine Verlagerung des perspektivischen Blickpunktes des projizierten Bildes vorzutäuschen.
-
F i g. 20e veranschaulicht die Bauart XI des optischen Systems nach
der Erfindung. Dabei sind alle vier Steuergrößen veränderlich, so daß eine willkürlich
beschränkende Bedingung dem Einstellrechengerät auferlegt werden muß. Eine eingehende
Erläuterung dieser Figur erscheint überflüssig.
-
Wie erinnerlich, stellt in den F i g. 14 und 15 der Winkel 0 den Winkel
zwischen den Vergrößerungsachsen des ersten und zweiten anamorphischen Aggregats
dar. Wird das erste Aggregat um den Winkel 0 gegenüber dem Bildwerfer verdreht,
so muß. dabei der das andere Aggregat auf den Winkel 0 einstellende Stellmotor mitgeschleppt
werden, damit sich 0 bei der Verstellung von ß nicht ändert (weil 0 von derml-Achse
aus gemessen wird), oder man muß das zweite Aggregat mit Hilfe einer gegenüber dem
Bildwerfer festen Welle um die Summe der Winkel ß und 0 drehen. Bei der in F i g.
20a gezeigten mechanischen Anordnung des Einstellwerkes müßte also das Ritzel 7119
um Beträge angetrieben werden, die der Summe von ß und 0 entsprechen. Das könnte
dadurch geschehen, daß der Stellmotor M-400 entsprechend der Größe ß + 0 eingestellt
wird, oder dadurch, daß das Ritzel 7119 durch ein Differentialgetriebe angetrieben
wird, das zwei Eingangswellen hat, die den Winkeln ß und 0 entsprechend durch Stellmotoren
M-300 und M-400 angetrieben werden. Dieselbe Erwägung gilt für die anderen Anordnungen
mit Ausnahme der F i g. 20d natürlich, weil bei dem dort gezeigten System keine
Verstellung von 0 nötig ist.
-
Die den beiden anamorphischen Aggregaten angehörigen optischen Elemente
lassen sich bei manchen Ausführungsformen der Erfindung ineinanderschachteln, wenngleich
das gewöhnlich die Bauart des optischen Systems verwickelter gestaltet. Bei den
veranschaulichten Ausführungsbeispielen bildet jedes anamorphische Aggregat ein
Zubehör, das sich an einem üblichen Bildwerfer anbringen läßt. Jedem Optiker ist
es aber ohne weiteres klar, daß sich gewöhnliche sphärische Projektionslinsen auch
in dem Gehäuse des verstellbaren anamorphischen Systems unterbringen lassen statt
im Bildwerfer. Bei manchen Anwendungs-.
fällen der Erfindung sind
Projektionslinsen nicht erforderlich. Auch lassen sich Weitwinkelvorsätze oder anamorphische
Vorsätze mit fester Zerrkraft und ohne Drehverstellung zusätzlich in das optische
System einfügen, um entweder den Bildwinkel zu vergrößern oder z. B. das »Cinemascopeu-Projektionsverfahren
durchzuführen.
-
F i g. 21 zeigt eine selbsttätige elektrische Rechenschaltung, die
zur Einstellung des optischen Systems der Bauart I gemäß F i g. 17 dienen kann,
um bei der Betrachtung des projizierten B:Ides eine Änderung des perspektivischen
Blickpunktes vorzutäuschen. F i g. 21 zeigt links Steuerknöpfe 601, 602 und
603, die über entsprechende mechanische Kupplungen Schleiferarme mehrerer
Potentiometer einstellen. Der Steuerknopf 601 wird auf die in der Ebene des Objekts
gemessene Flughöhe des ursprünglichen Bildes eingestellt. Wird das Objekt von einem
Diapositiv oder einem Kinofilm gebildet, so muß die Einstellung des Knopfes hl der
Flughöhe entsprechen, von der das Bild bzw. der Kinofilm aufgenommen ist, wobei
diese Höhe in der Bildebene zu messen ist. Den Knopf 602 stellt man auf die in derselben
Ebene gemessene gewünschte Höhe des Blickpunktes, also des perspektivischen Mittelpunktes,
ein und den Knopf 603 auf die gewünschte seitliche Verschiebung des Blickpunktes.
Die Einstellung der Potentiometer auf die Größen hl, h, und d
kann statt von
Hand bei vielen Anwendungsfällen der Erfindung auch selbsttätig unter Steuerung
durch entsprechende Steuergrößen erfolgen.
-
Weiter sind in F i g. 21 links ein Steuerknopf 604 für die Größe ml
und ein Steuerknopf 605 für die Größe m, dargestellt. Diese Steuerknöpfe kann man
von Hand entsprechend den Verzerrungskräften des ersten und zweiten anamorphischen
Aggregats einstellen, das bei dem Gerät der F i g. 17 verwendet wird. Freilich können
bei der besonderen, für die Ausführungsform der F i g. 17 entwickelten Steuerschaltung
statt der Potentiometer, die durch die Steuerknöpfe 604 und 605 einstellbar
sind, auch feste Widerstände benutzt werden, sofern bei den optischen Geräten stets
anamorphische Systeme von gegebener Zerrkraft zur Verwendung gelangen. Zweck der
Apparatur der F i g. 21 ist es, elektrische Spannungen zu erzeugen, die sich mit
der vorzutäuschenden Wanderung des Blickpunktes ändern und ein Stellwerk gemäß F
i g. 22a einstellen, das zum optischen System der F i g. 17 gehört und dieses einstellt.
-
Die folgenden Gleichungen (50) bis (53) drücken die Wirkungsweise
des erfindungsgemäßen Systems aus. Sie sind aus den Gleichungen (36) bis (39) Oder
(41) bis (49) abgeleitet. Die Steuerschaltung der F i g. 21 und 22a stellt eine
einfache, geradlinige Analogierechenschaltung dieser Gleichungen dar:
Der 6)-Stellmotor der F i g. 22a löst die Gleichung (50). Eine feste Spannung von
dem Netz, an welchem das Rechengerät liegt, wird an der Klemme 606 über einen Addierwiderstand
R-601 einem Addierverstärker U-601 zugeführt. Die Ausgangsspannung dieses Verstärkers
wird mit Hilfe eines Potentiometers R-602 mit ml multipliziert und über einen Addierwiderstand
R-603 der Eingangsseite eines Verstärkers U-601 zugeführt, so daß die Ausgangsspannung
dieses Verstärkers dem Begriff
verhältnisgleich wird. Diese Größe wird durch m2 dividiert. Das geschieht mit Hilfe
eines Potentiometers R-604 und eines Verstärkers U-602. Es entsteht an der
Leitung 607 eine Spannung, die der Größe
verhältnisgleich ist. Diese Spannung wird über einen Addierwiderstand R-605 der
Eingangsseite des Verstärkers U-603 zugeführt. Mit Hilfe von Potentiometern R-606
und R-607 wird eine Spannung gebildet, die der Größe 'r`' verma hältnisgleich ist.
Diese Spannung wird über eine Leitung 608 und einen Addierwiderstand
R-608 an einen Verstärker U-603 angelegt.
-
Eine der Größe entsprechende Spannung wird mittels der Potentiometer
R-609 und R-610 und mittels des Verstärkers U-604 abgeleitet und über eine
Leitung 609 und einen Widerstand R-611 dem Verstärker U-603 zugeführt.
Eine der Größe ml - m2 proportionale Spannung wird mit Hilfe von Potentiometern
R-612 und R-613 abgeleitet und über eine Leitung 610 und einen Widerstand
R-614 einem Verstärker U-603 zugeführt. Man sieht also, daß vier Spannungen
dem Verstärker U-603 zugeführt werden. Sie setzen sich also zu einer Spannung zusammen,
welche dem Nenner der rechten Seite des Begriffs (50) verhältnisgleich ist. Diese
Spannung wird über die Klemme 703 den in F i g. 22a dargestellten Sinusauflösern
R-711 und R-712 zugeführt. Für jedes optische System, das anamorphische Aggregate
von bestimmter Zerrkraft enthält, kennt man natürlich den Wert des Nenners der Gleichung
(50). Man kann daher die Spannung an der Klemme 703 mit Hilfe eines einzigen
Widerstandes
ableiten, der an das Netz des Rechengerätes angeschlossen ist.
-
Spannungen, die den Größen h22, h12 und d2 verhältnisgleich sind,
werden mit Hilfe von Potentiometern R-615 und R-616, R-617 und R-618 sowie R-619
und R-620 abgeleitet und dem Addierverstärkzr U-605 über Widerstände R-621,
R-622 und R-623 zugeführt. Die Ausgangsspannung des Verstärkers
U-605
wird mit der Größe hl - h2 mittels eines Potentiometers R-624
multipliziert und über den Rückkopplungswiderstand R-625 der Eingangsseite zugeleitet,
so daß die sich ergebende Ausgangsspannung an der Leitung 611 dem Wert
verhältnisgleich ist. Diese Größe wird mit den durch die Leitung 607 zugeführten
Spannungen zusammengefaßt, um an der Ausgangsklemme 702 des Verstärkers
U-606 eine Spannung zu bilden, die dem Nenner des Begriffs (50) verhältnisgleich
ist. Diese Spannung wird über einen Addierwiderstand R-709 dem Eingang des 0-Stellwinkels
zugeführt und addiert sich zu einer Spannung, die von dem SinusauflöserR-712 herkommt.
Der0-Stellwinkel läuft daher ständig von selbst in eine Winkellage, die den Maßstab
für den Winkel 0 ergibt. Es ist dies jeweils die Lage, in der seine Spannung zu
Null wird. Die
-Spannung von der Leitung 607 wird mit h2 und @Il multipliziert, was mit Hilfe der
Potentiometer R-625 und R-626 geschieht. Die sich ergebende Spannung wird über die
Klemme 701 dem Eingang des Pö Stellwinkels der F i g. 22a zugeführt. Potentiometer
R-702 und R-703 bilden eine Spannung, die dem Quadrat der Winkelstellung der Welle
des Po-Stellmotors verhältnisgleich ist. Diese Spannung wird zu der an der Klemme
701 geführten Spannung addiert. Der Po-Stellmotor stellt sich selbst ständig in
eine Winkelstellung ein, in der seine Eingangsspannung ein Mindestmaß erreicht.
Das führt dazu, daß seine Welle jeweils eine Winkelstellung einnimmt, die einen
Maßstab für Po darstellt.
-
Da die in den F i g. 21 und 22a dargestellte Rechenschaltung unmittelbar
die Gleichungen (50) bis (53) verkörpert, leitet sie also aus ihren Eingangsgrößen
die Werte von fl und e fortlaufend ab, die durch die Stellmotoren dargestellt werden.
Eine weitere Beschreibung der F i g. 21 dürfte sich daher erübrigen. Spannungen,
die den folgenden Größen verhältnisgleich sind, werden also abgeleitet und den Klemmen
704 bis 709 und 711 zugeführt.
Klemme 1 Spannung |
704 hl2 - h22 - d2 |
hl ha |
705 |
h2 |
706 hl (ml m2 + 1) |
707 hl (ml + m2) |
708 d |
709 /21 + %i2 |
hl |
711 (1 -@@i2 [(1 + m12) Q122 hhh2+ d2 -2m1 Im2
+ m2 /J |
Die an der Klemme 705 liegende Spannung wird mit sin 2 ß multipliziert. Diesem Zweck
dient der Sinusauflöser R-706. Die sich ergebende Spannung wird am Eingang des 2,B-Stellwinkels
über den Widerstand R-708 zugeführt. Die an der Klemme 705 liegende Spannung wird
mit cos 2 f3 multipliziert und dem Eingang des 2f-Stellmotors über einen Addierwiderstand
R-707 zugeführt. Diese Spannungen sind der linken Seite der Gleichung (51) verhältnisgleich.
Sie werden zur Spannung der Klemme 711 addiert, welche der rechten Seite der Gleichung
(51) proportional ist. Daher stellen sich die 2ß-Stellmotoren ständig auf eine Winkellage
ein, welche einen Maßstab für den Winkel 2ß ergibt. Ein Untersetzungsgetriebe 712
mit dem Übersetzungsverhältnis 2: 1 liegt zwischen der Welle des 2ß-Stellmotors
und dem Ritzel5119 und bewirkt, daß dieses Ritzel dem Winkel ß entsprechend eingestellt
wird.
-
Die Spannung an der Klemme 707 wird mit Po multipliziert. Das geschieht
mit Hilfe des Potentiometers R-714. Das Ergebnis wird dann weiter mit sing
O multipliziert, was mit Hilfe von Auflösern R-718 und R-719 durchgeführt wird.
Die sich ergebende Spannung wird über einen Addierwiderstand R-720
dem Eingang
des e-Stellmotors zugeführt. In entsprechender Weise wird die an der Klemme 706
liegende Spannung durch ein Potentiometer R-713 mit Po multipliziert. Die sich ergebende
Spannung wird dann durch Auflöser R-715 und R-716 mit cos' O multipliziert und das
Ergebnis über den Widerstand R-717 dem Eingang des e-Stellmotors zugeführt. Wie
ersichtlich, entspricht die Summe der beiden diesem Stellmotor zugeführten Eingangsspannungen
der rechten Seite der Gleichung (53) multipliziert mith, Spannungen, die der linken
Seite der Gleichung (53) multipliziert mit hl verhältnisgleich sind, werden dem
e-Stellmotor über die Klemme 708 und den Sinusauflöser R-723 sowie über die Klemme
709 und den Kosinusauflöser R-721 zugeführt, so daß sich der e-Stellmotor ständig
von selbst in eine Winkelstellung dreht, die den Maßstab für den Winkel e liefert.
Der
Pö Stellmotor, der 2ß-Stellmotor und der 0-Stellmotor werden also durch mittels
des Rechenaerätes der F i g. 21 eingeleitete Spannungen eingestellt, welche Funktionen
der unabhängigen, veränderlichen Eingangsgrößen hl, h2 und d und der bekannten
Größen m, und m2 sind. Daher ist die Einstellung keiner dieser drei Stellmotoren
von derjenigen der anderen abhängig. Zwar hängen die Eingangsspannungen des 0-Stellmotors
von den Stellungen der Pö und 0-Stellmotoren ab; das Umgekehrte trifft aber nicht
zu. Dadurch, daß analytisch die Steuergrößen Po, ß und O als Funktionen der unabhängigen
Veränderlichen abgeleitet worden sind, ist die Möglichkeit geschaffen, ein Stellmotorsystem
zu entwickeln, bei welchem sich sämtliche Stellmotoren leicht stabilisieren lassen.
Wer mit Analogie-Rechenschaltungen vertraut ist, erkennt ohne weiteres, daß das
in F i g. 22a gezeigte Einstellwerk quadratische Gleichungen löst und daß darum
die richtige Laufrichtung bei einem gegebenen Vorzeichen der Eingangsgröße zusätzlich
bestimmt werden muß, damit die Stellmotoren die richtige Wurzel jeder quadratischen
Gleichung wählen. Es ist also ersichtlich, daß bei einer Wanderung des perspektivischen
Blickpunktes, d. h. bei einer Änderung der Eingangsgrößen h2 und d der F i g. 21,
die Stellmotoren der F i g. 22a die Ritzel 5115, 5119 und 5121 ständig derart antreiben,
daß das optische System der F i g. 17 die gewünschte Änderung der Perspektive des
projizierten Bildes hervorruft. Ist es erwünscht, daß die den Horizont darstellenden
Teile des Bildes in waagerechter Lage oder in einer anderen bestimmten Winkelstellung
verbleiben, wenn sich der Blickpunkt ändert, dann muß bei Geräten nach Art der F
i g. 5a die Ausgangsgröße des o-Stellmotors verwendet werden, um das Objekt und
das ganze verzerrende System zu drehen oder um den Bildschirm gegenüber dem Bildwerfer
zu drehen, falls es auf die Winkellage des abgeänderten Bildes im Raum nicht ankommt.
-
In F i g. 22b ist eine Rechenschaltung wiedergegeben, die sich für
die selbsttätige Einstellung eines optischen Systems der Bauart 1I nach der Erfindung
eignet. Verschiedene Spannungen, welche Funktionen der unabhängigen Einstellgroßen
h,, h2 und d sind, können in der in F i g. 21 gezeigten Weise abgeleitet
und an den Klemmen 704, 705, 1102, 1103 und 1104 eingeleitet werden. Da bei dem
optischen System der Bauart 11 anamorphische Aggregate verwendet werden, die keiner
Dreheinstellung gegenüber dem Bild oder gegenüber einander bedürfen, sind die Winkel
ß und O konstant. Ihre Werte werden in die Rechenschaltung dadurch eingeführt, daß
man die in F i g. 22b gezeigten Steuerknöpfe 1110 und 1111 entsprechend einstellt.
Die Wellen dieser beiden Steuerknöpfe sind mit einem Übersetzungsgetriebe im Verhältnis
1 : 2 versehen, so daß sich die Winkel 2ß und 20 an den Wellen 1112 und
1113 ergeben. Potentiometer, deren Schleifkontakte entsprechend den Winkeln
ß, 0, 2ß und 20 eingestellt werden, erfahren also eine Einstellung durch diese vier
von Hand drehbaren Steuerwellen. Bei der Entwicklung einer Rechenschaltung zum Einstellen
des optischen Systems der Baurat 11 nach der Erfindung kann man jedes dieser
Potentiometer durch einen festen Widerstand ersetzen.
-
Der m2-Stellmotor der F i g. 22b löst die folgende Gleichung
Die an der Klemme 704 zur Verfügung stehende Spannung wird mit sin 2 ß multipliziert,
was mittels eines Auflösers R-1101 geschieht. Die sich ergebende Spannung wird dem
Eingang des m2-Stellmotors über den Addierwiderstand R-1102 zugeführt. Die an der
Klemme 705 zur Verfügung stehende Spannung wird mit Hilfe eines Potentiometers R-1103
mit cos 2 ß multipliziert, und das Ergebnis wird dem Eingang des m2-Stellmotors
über den Widerstand R-1104 zugeführt. Wie ersichtlich, stellen diese drei Spannungen
die rechte Seite der obigen Gleichung dar. Eine der linken Seite der Gleichung (54)
entsprechende Spannung wird in bekannter Weise durch Potentiometer R-1105, R-1106
und R-1107 abgeleitet und dem Eingang des m2-Stellmotors über einen Addierwiderstand
R-1108 zugeführt. Wie ersichtlich, läuft der m2-Stellmotor jeweils in eine Winkelstellung,
in welcher die seinem Eingang zugeführte Steuerspannung zu Null wird. Wenn das der
Fall ist, nimmt die Welle des Motors eine Winkelstellung ein, die einen Maßstab
für m2 liefert, d. h. für die erforderliche Verzerrungskraft des zweiten anamorphischen
Aggregats. Der m2-Stellmotor kann mechanisch so angeschlossen werden, daß er die
Arme mehrerer Potentiometer einstellt und außerdem das Ritze15131 antreibt, durch
welches das zweite anamorphische Aggregat eingestellt wird. Jeder Begriff der Gleichung
(54) stellt entweder eine unabhängige, veränderliche Eingangsgröße d, h,
oder h2 dar oder eine bekannte Größe ß oder 0. Daher hängen die der Einstellung
des m2-Stellmotors dienenden Eingangs-Spannungen in keiner Weise von der Gleichgewichtslage
der anderen Stellmotoren der F i g. 22b ab.
-
Der m,-Stellmotor der F i g. 22b löst die Gleichung (50). Eine dem
Nenner der rechten Seite der Gleichung (50) entsprechende Spannung wird mittels
eines Potentiometers R-1109 bis R-1115 und des Summierverstärkers U-1101 abgeleitet.
Diese Spannung wird mit sing 0 multipliziert. Das geschieht mittels der Auflöser
R-1116 und R-1117. Die sich ergebende Spannung wird dem Eingang des m,-Stellmotors
über den Addierwiderstand R-1118 zugeführt. An diesen Eingang sind ferner Addierwiderstände
R-1119 und R-1120 angeschlossen, denen Spannungen entsprechend dem Zähler der Gleichung
(50) zugeführt werden. Daher dreht sich der m,- Stellmotor bis in eine Winkelstellung,
die ein Maßstab für die erforderliche Vergrößerungskraft m, des ersten anamorphischen
Aggregats ist. Obgleich die Eingangsspannungen des m,-Stellmotors von dem Gleichgewichtszustand
des m2-Stellmotors abhängig sind, sind die m2-Eingangsspannungen unabhängig von
der m,-Eingangsspannung, so daß sich die beiden Stellmotoren mit den üblichen Hilfsmitteln
stabilisieren lassen. Die Welle des m,-Stellmotors ist mit den Armen mehrerer Potentiometer
verbunden (vergleiche F i g. 22b) und treibt außerdem das Ritzel 3130 an, wodurch
die Zerrkraft des ersten anamorphischen Aggregats, (F i g. 18) eingestellt wird.
-
Der Po-Stellmotor der F i g. 22b löst die Gleichung (52). Seine Eingangsspannung
wird von den Klemmen 1102 und 1103 und den Potentiometern R-1121 bis
R-1124
geliefert. Die dem Po-Stellmotor zugeführten Eingangsspannungen hängen daher von
dem Gleichgewichtszustand der mi und m2 Stellmotoren ab. Da aber diese beiden die
Zerrkraft einstellenden Motoren nicht vom Gleichgewichtszustand des Po-Stellmotors
abhängen, läßt sich dieser mit Hilfe der üblichen Mittel stabilisieren. Die Welle
des Po-Stellmotors dient zur Einstellung der wirksamen Gesamtbrennweite des in F
i g. 18 gezeigten Systems mit Hilfe des Ritzels 5115, wodurch die gewünschte sphärische
Vergrößerung bestimmt wird. Die in F i g. 22b dargestellte Rechenschaltung eignet
sich also zur Einstellung des optischen Systems der Bauart 1I, wie sie in F i g.
18 dargestellt ist. Dieses optische System liefert zwei primitive Umwandlungen und
eine sphärische Vergrößerung, wie es zum Vortäuschen einer Wanderung des Blickpunktes
erforderlich ist. Gewünschtenfalls kann noch ein 2-Stellmotor, der nicht näher gezeigt
ist, vorgesehen und durch eine entsprechende Ergänzung der Rechenschaltung gesteuert
werden, um die Gegendrehung des Bildes durchzuführen. Der o-Stellmotor läßt sich
an die Eingangsklemmen in dergleichen Weise anschließen, wie es mit Bezug auf F
i g. 22a erläutert wurde.
-
F i g. 22c veranschaulicht eine elektrische Rechenschaltung, die sich
zur selbsttätigen Einstellung des optischen Systems der Bauart III nach der Erfindung
eignet. Ebenso wie bei der Schaltung der F i g. 22b
werden bei derjenigen
der F i g. 22c als Eingangsspannungen Funktionen der unabhängigen Veränderlichen
d, hl, h2 eingeführt. welche die gewünschte Verlagerung des Blickpunktes
festlegen. Diese Spannungen lassen sich in der in F i g. 21 gezeigten Weise durch
elektrische Analogieschaltungen ableiten. Bei der Bauart III des optischen Systems
nach der Erfindung hat das erste anamorphische Aggregat eine unveränderliche Winkelstellung
und das zweite anamorphische Aggregat eine unveränderliche Zerrkraft. Die Größen
ß und m2 sind also konstant. Sie lassen sich mit Hilfe von Steuerknöpfen einstellen,
durch welche Wellen 1201 und 1202 auf die Winkel ß und 2ß und die Welle 1203 auf
den gewünschten Wert m2 der Zerrkraft des zweiten anamorphischen Aggregats eingestellt
werden. Soll die Schaltung nach F i g. 22c immer nur in Verbindung mit ein und demselben
optischen System zur Verwendung gelangen, dann lassen sich die beiden Wellen
1201 und 1202 durch feste Widerstände ersetzen, die dem Einstellwinkel
des ersten und der Zerrkraft des zweiten anamorphischen Aggregats entsprechen. Der
0-Stellmotor der F i g. 22 c löst die Gleichung (54). Da diese Gleichung lediglich
ß und m2 enthaltende Begriffe außer den beiden unabhängigen, veränderlichen Eingangsfunktionen
enthält, ist der Gleichgewichtszustand des 0-Stellmotors völlig unabhängig von dem
Gleichgewichtszustand jedes der anderen Motoren der F i g. 22c. Die Welle des 0-Stellmotors
dient zur Einstellung der Arme mehrerer Potentiometer sowie zum Antrieb des Ritzels
5121,
welches das zweite anamorphische Aggregat um die Achse des ersten dreht
und dadurch auf den richtigen Winkel einstellt.
-
Der ml-Stellmotor löst die Gleichung (50). Seine Eingangsspannungen
werden in der oben erläuterten Weise abgeleitet. Die Welle des ml-Stellmotors der
F i g. 22c kann dazu benutzt werden, das Ritzel 5130 anzutreiben, welches die Zerrkraft
des ersten anamorphischen Aggregats der F i g. 19 einstellt.
-
Der P,-Stellmotor der F i g. 22c löst die Gleichung (52). Seine Welle
wird so angetrieben, daß sie über Ritzel 5115 der F i g. 13 das sphärische Linsensystem
auf die erforderliche Vergrößerungskraft Po einstellt. Ein nicht näher dargestellter
e-Stellmotor kann schließlich angeschlossen werden, um das Objekt gegenüber dem
Apparat der F i g. 19 zu verstellen, falls die den Horizont darstellenden Linien
der einander folgenden Bilder parallel zueinander verbleiben sollen. Wie man einen
solchen p-Stellmotor anschließen müßte, ist mit Bezug auf F i g. 22a bereits erläutert
worden.
-
Die F i g. 22d zeigt schematisch eine Rechenschaltung zur selbsttätigen
Einstellung eines optischen Systems der Bauart IV der Erfindung. Wie bei den Schaltungen
der F i g. 22b und 22c werden dabei Eingangsspannungen verwendet, welche Funktionen
der unabhängigen Veränderlichen d, hl und h2 sind. Diese Spannungen können in der
in F i g. 21 gezeigten Weise mit Hilfe der üblichen Analogie-Rechenschaltungen abgeleitet
werden. Da bei dem optischen System der Bauart IV das erste anamorphische Aggregat
eine unveränderliche Zerrkraft und das zweite anamorphische Aggregat einen unveränderlichen
Einstellwinkel gegenüber dem ersten Aggregat hat, sind die Steuerwellen 1301 und
1302 von Hand einstellbar. Diese Wellen könnten durch feste Widerstände ersetzt
werden, falls die in F i g. 22d gezeigte Rechenschaltung nur für ein einziges optisches
System bestimmt ist, bei welchem die Zerrkraft des ersten und die Winkeleinstellung
des zweiten anamorphischen Aggregats feststehen. Der m2-Stealmotor der F i g. 22d
löst die Gleichung (50). Da diese Gleichung keine von ß oder Po abhängigen Begriffe
enthält, ist der m2-Stellmotor der F i g. 22d nicht von dem Gleiebgewichtszustand
der ß- oder Pö Stellmotoren der F i g. 22d abhängig und läßt sich daher auf dem
üblichen Wege Xa.bilisieren. Der ß-Stellmotor der F i g. 22 d löst die Gleichung
(54), und der Po-Stellmotor der F i g. 22d löst die Gleichung (52). Jeder dieser
beiden Stellmotoren ist in der aus F i g. 22d ersichtlichen Weise geschaltet. Wie
er wirkt, bedarf wohl keiner näheren Erläuterung. Im Bedarfsfalle kann noch ein
p-Stellmotor der Schaltung der F i g. 22d hinzugefügt werden.
-
In F i g. 22e ist eine Ausführungsform einer Rechenschaltung dargestellt,
die zur Einstellung eines die Erfindung verkörpernden optischen Systems dienen kann,
bei welcher zwei anamorphische Aggregate von veränderlicher Zerrkraft und ein sphärisches
Vergrößerungssystem zur Verwendung gelangen und bei welcher eine willkürlich einschränkende
Bedingung erfüllt ist. Diese Bedingung besteht darin, daß ml = m2 sein soll. Die
Zerrkräfte der beiden anamorphischen Aggregate bleiben also jeweils einander gleich,
wenn sie verstellt werden. Bei Verwendung eines solchen optischen Systems genügt
ein einziger Stellmotor zum Einstellen der Zerrkraft der beiden anamorphischen Aggregate.
Die Erfüllung der willkürlichen Bedingung erfordert freilich, daß von den fünf Steuergrößen
eine weitere veränderlich gestaltet wird. Man kann daher die Bauart XII der F i
g. 22e als eine Abart der Bauart II (ß und 0 konstant) auffassen. Die Abwandlung
besteht darin, daß 0, der Winkel des zweiten anamorphischen Aggregats, veränderlich
gemacht ist, um die zusätzliche Bedingung zu erfüllen. Die Bauart XII läßt sich
aber auch aus der Bauart III ableiten, bei welcher ß und m2 konstant sind. Die Abwandlung
besteht darin, daß m2, d. h. die Zerrkraft des zweiten anamorphischen Aggregats,
zur Erfüllung der zusätzlichen Bedingung veränderlich gemacht ist. In F i g. 22
e bleibt der Winkel ß konstant, der die Winkeleinstellung
des ersten
anamorphischen Aggregats ausdrückt. Im vorliegenden Falle ist angenommen, daß sich
dieser Winkel auf 0° beläuft. Das bedeutet also, daß die Achse der Verzerrung des
ersten Aggregats stets lotrecht gegenüber dem ursprünglichen Bild verbleibt. Indessen
könnte der Winkel ß auch jeden anderen Wert als Null haben. Setzt man ihn gleich
Null, so vereinfachen sich die zu lösenden Gleichungen jedoch. Wird die zusätzliche
Bedingung in, = m2 in die Gleichungen (41) bis (49) übernommen, wobei ß gleich
Null gesetzt wird, so ergeben sich die folgenden neuen Gleichungen
Beseitigt man die Brüche in den obigen Gleichungen, so ergibt sich m12 (h12
- hl h2) = - d122 ._ d2, (54)
Wie ersichtlich, drückt die Gleichung (54) die erforderliche Zerrkraft des ersten
und damit auch des zweiten anamorphischen Systems in Abhängigkeit von den veränderlichen
Eingangsgrößen hl, h2 und d aus. Ein auf die Größe m, = m2 eingestellter Stellmotor
ist in F i g. 22e durch ein Rechteck angedeutet. Dieser Stellmotor löst die Gleichung
(54). Seine Ausgangswelle dient daher zur Einstellung der Zerrkraft des ersten und
des zweiten anamorphischen Aggregats. Spannungen, die ein Maßstab für die unabhängigen,
veränderlichen Eingangsgrößen sind, lassen sich durch eine Apparatur ableiten, wie
sie in F i g. 21 gezeigt ist, und über Addierwiderstände R-1427 und R-1428
einem Addierverstärker U-1401 zuführen. Dieser liefert dann eine Ausgangsspannung,
welche der in dem eingeklammerten Begriff auf der linken Seite der Gleichung (54)
entspricht. Diese Größe wird mit Hilfe von Potentiometern R-1401 und R-1402 mit
m12 multipliziert. Die Arme dieser Potentiometer werden durch den m,- und den m2-Stellmotor
eingestellt, so daß eine der linken Seite der Gleichung (54) proportionale Eingangsspannung
über einen Addierwiderstand R-1403 der Eingangsseite des Motors zugeführt wird.
Mit Hilfe einer Apparatur, die derjenigen der F i g. 21 entspricht, werden unabhängige
Eingangsspannungen eingeleitet, die den Begriffen h,lz2, -h,2 und -d2 proportional
sind. Diese werden einem Addierverstärker U-1402 zugeführt. Dieser liefert eine
Eingangsspannung, die dem Stellmotor über einen Addierwiderstand R-1404 zugeführt
wird und die der rechten Seite der Gleichung (54) entspricht. Der Stellmotor für
in, und rn, läuft dann, bis die Eingangsspannungen sich aufheben. Wenn das
der Fall ist, ist die Welle des Motors auf einen Winkel eingestellt, welcher für
den gesuchten Wert von m, und m2 einen Maßstab bildet. In F i g. 22e ist ein 0-Stellmotor
gezeigt, welcher die Gleichung (55) löst. Eine Spannung, die für die Größe
einen Maßstab liefert, wird in der in F i g. 21 gezeigten Weise erzeugt und über
die Klemme 1104 und den Addierwiderstand R-1405 zugeführt. Spannungen, die
den anderen Begriffen auf der rechten Seite der Gleichung (55) proportional sind,
werden durch Potentiometer R-1411 und R-1412 abgeleitet und über Potentiometer
R-1413 und R-1414 und über Summierverstärker R-1406 und R-1407 zugeführt. Eine Spannung,
die der eingeklammerten Größe entspricht, wird dann vom Addierverstärker U-1407
geliefert und mit sing 0 multipliziert. Das geschieht durch Auflösepotentiometer
R-1409 und R-1410, welche über den Summierwiderstand R-1408 eine der linken Seite
der Gleichung (55) proportionale Eingangsspannung liefern.
-
Ein Po-Stellmotor ist in der dargestellten Weise angeschlossen, um
die Gleichung (52) etwa in derselben Weise zu lösen. wie dies mit Bezug auf die
anderen Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben wurde. Die Welle dieses Stellmotors
ändert dann die sphärische Vergrößerung des optischen Systems. Die Ausgangswelle
der 0-Stellmotors kann die Winkelstellung des zweiten anamorphischen Aggregats gegenüber
dem ersten und dem ursprünglichen Bild verstellen. Die Ausgangswelle des ml = m,-Stellmotors
ist, wie gezeigt, unmittelbar mit einem Ritze11401 verbunden, durch das die Zeakraft
des ersten anamorphischen Aggregats verstellt wird, dessen Winkeleinstellung gegenüber
dem ursprünglichen Bild unverändert bleibt. Da sich die Welle nicht unmittelbar
verwenden läßt, um die Zerrkraft des zweiten drehbaren anamorphischen Aggregats
zu verstellen, wird die gegenseitige Winkelverdrehung ƒ zwischen dem ersten
und dem zweiten anamorphischen Aggregat in ein Überlagerungsgerät, etwa ein Differentialgetriebe
1403, eingeführt, so daß die Zerrkraft des zweiten anamorphischen Systems in Abhängigkeit
von der Größe m$ eingestellt werden kann.
-
Bei keiner der in den F i g. 22a bis 22e gezeigten Rechenschaltungen
sind also Stellmotoren zu mehreren in Regelkreisen zusammengeschlossen. Daher läßt
sich jeder Stellmotor unabhängig von den anderen gegen Pendelerscheinungen mit Hilfe
der üblichen Hilfsmittel stabilisieren. Auch zeigt jede dieser Figuren, wie man
für bestimmte Gleichungen elektrische Analogieschaltungen schaffen kann, um die
Größen m,, m2, ß, O und Po durch die Wellen von Stellmotoren darzustellen,
wenn manche Größen unbekannt sind. Ist es erwünscht, das projizierte Bild durch
Drehung zu korrigieren, so muß jede der Rechenschaltungen durch einen o-Stellmotor
ergänzt werden, der nicht dargestellt ist. Da die Größen m,, 1r12, Po und
4 durch die Wellen der Stellmotoren wiedergegeben werden, ist es klar, wie man die
")-Stellmotoren angeschlossen hat, z. B. durch Lösen der Gleichung (53) in genau
derselben Weise, wie es beim -)-Stellmotor der F i g. 22a geschehen war.
-
Wie bereits erwähnt, wird das Rechengerät zur selbsttätigen Auflösung
der Gleichungen als Analogieschaltung in bekannter Weise ausgebildet. Bei jedem
der dargestellten und oben beschriebenen Stellmotoren
kann es sich
um die üblichen Bauarten handeln, die in großem Umfang in der Luftfahrt, Schiffahrt,
bei Kommandogeräten für Schußwaffen und bei Bodengeräten zum Ausbilden von Flugschülern
Verwendung finden. Die Schaltung und deren Elemente lasscn sich sowohl für Wechsel-
als auch für Gleichstrom aujbilden. Gewünschtenfalls kann man zum Auflösen der Gleichungen
auch mit Zählwerken arbeitende Rechengeräte benutzen. Jeder Stellmotor kann zum
Zwecke der Stabilisierung gegen Pendelerscheinungen mit einem Tachometergenerator
versehen sein, der die Rückführung speist. Außerdem gehören zu ,jedem Stellmotor
in der üblichen Weise ein Untersetzungsgetriebe und mechanische oder elektrische
Begrenzungen sowie weitere bekannte Einzelheiten. Viele der Umkehrung des Vorzeichens
und der Abpufferung dienende Verstärker sind der Klarheit der Darstellung halber
fortgelassen worden. Auf löser sind der Bequemlichkeit halber als einfache Potentiometer
dargestellt. Die gebräuchlichen rückgekoppelten Verstärker sind als Summiereinrichtungen
wiedergegeben. Wer jedoch Analogie-Rechenschaltungen kennt, ist sich darüber klar,
daß Parallel- oder Reihenaddition verwendet werden kann. Er erkennt ferner, daß
die elektrischen Elemente weitgehend durch hydraulische und pneumatische Äquivalente
ersetzt werden können oder auch durch Zählwerksrechengeräte.
-
In F i g. 23 ist eine beispielsweise Ausgestaltung eines Teils einer
Rechenschaltung wiedergegeben, die für das in F i g. 20 dargestellte optische System
bestimmt ist. Von Hand einstellbare Steuerknöpfe 1000, 1001 und 1002 dienen zur
Einführung der unabhängigen, veränderlichen Größen, welche die gewünschte Verschiebung
des perspektivischen Blickpunktes angeben. Bei manchen Ausführungsformen der Erfindung
treten an die Stelle dieser Steuerknöpfe selbstätig gesteuerte Stellmotoren. Die
Rechenschaltung der F i g. 23 leitet nun aus den in sie eingeführten unabhängigen,
veränderlichen Größen eine Reihe von Ausgangsspannungen ab, welche verschiedene
Funktionen dieser Größen darstellen und von den in F i g. 23 rechts gezichneten
Klemmen abgenommen werden können, um die verschiedenen in den F i g. 24a bis 24d
gezeigten Steuerungen zu betätigen. Der Steuerknopf 4000 kann auf die Höhe hl des
ursprünglichen Blickpunktes, in dessen Ebene gemessen, eingestellt werden. Der Steuerknopf
4001 kann auf die Höhe h2 eingestellt werden, bis zu welcher der perspektivische
Blickpunkt verschoben werden soll, wobei die Messung der Höhe ha in derselben Ebene
erfolgt wie diejenige der Höhe hl. An dem Steuerknopf 4002 kann man die gewünschte
seitliche Verschiebung des perspektivischen Blickpunktes einstellen. Auch diese
wird wiederum in derselben Ebene gemessen. Ein Potentiometer R-4001 wird vom Netz
der Rechenschaltung aus mit einer gleichbleibenden Spannung erregt. Sein Gleitkontaktarm
wird durch den Kopf 4000 eingestellt und greift eine Eingangsspannung ab, die der
Höhe hl verhältnisgleich ist. Diese Spannung wird über den Widerstand R-4004 dem
Verstärker G'-4001 zugeführt. Die Ausgangsspannung dieses Verstärkers, welche der
Höhe --hl entspricht, wird der Klemme 4003 zugeführt. Außerdem wird sie einem Verstärker
U-4010 zugeführt, um das umgekehrte Vorzeichen zu erhalten, und alsdann der Klemme
4004 zugeleitet. In entsprechender Weise werden durch Potentiometer F.-4005, Verstärker
U-4002 und l ,m4012 Spannungen entwickelt, die den Größen -h2 und +h2 entsprechen,
und den Klemmen 4008 und 4010 zugeführt.
-
Die Ausgangsspannung des Verstärkers U-4001, die der Größe -hl entspricht,
erregt ein Potentiometer R-4002, dessen Arm seine Einstellung durch den Knopf 4000
erfährt und daher eine Spannung von der Größe -h12 abgreift. Diese Spannung wird
einem Addierverstärker U-4006 zugeführt und außerdem durch einen Verstärker U-4017
hinsichtlich des Vorzeichens umgekehrt und über einen Addierwiderstand R-4023 einem
Addierverstärker U-4008 zugeleitet. In ähnlicher Weise wird durch ein Potentiometer
R-4006 eine Spannung abgeleitet, die der Größe -h,2 entspricht, und über einen Addierwiderstand
R-4035 einem Verstärker U-4006 zugeführt. Mit Hilfe von Potentiometern R-4007 und
R-4008 wird eine Spannung abgeleitet, die der Größe +d2 entspricht. Durch einen
Verstärker U-4007- wird das Vorzeichen dieser Spannung umgekehrt, und dann wird
die Spannung über einen Widerstand R-4036 dem Verstärker U-4004 zugeführt. Die Ausgangsspannung
des Verstärkers U-4006 entspricht also der Summe der verschiedenen Eingangsspannungen.
Durch ein Potentiometer R-4010 wird diese Spannung mit hl modifiziert und dann durch
ein weiteres Potentiometer R-4020 mit h2 modifiziert. Die so gewonnene Spannung
wird zum Eingang des Verstärkers U-4006 über einen Rückkopplungswiderstand R-4037
zurückgeführt. Wer mit Analogie-Rechenschaltungen vertraut ist, ersieht, daß auf
diese Weise am Verstärker U-4006 eine Ausgangsspannung erzeugt wird, welche der
Modifikation der addierten Eingangsspannungen mit hl und h., dividiert durch hl
- h 2, entspricht, also der Größe -
. Das Vorzeichen dieser Spannung wird durch einen Verstärker U-4011 umgekehrt und
der Klemme 4005
zugeführt. In ähnlicher Weise wird durch einen Verstärker
U-4008 eine Auseangsspannung geliefert, die dem Begriff
verhältnisgleich ist und den Klemmen 4011 und 4012 zugeführt wird. Die Ausgangsspannung
des Verstärkers U-4001, die sich auf -hl beläuft und dem Verstärker U-4005
zugeführt wird, wird mit Hilfe eines Potentiometers R-4015 durch h2 dividiert und
liefert an der Klemme 4009 eine Ausgangsspannung, die sich auf
beläuft. In entsprechender Weise wird die Ausgangsspannung -h. des Verstärkers U-4002
mit Hilfe eines Verstärkers U-4004 und eines Potentiometers R-4003 durch hl dividiert
und dann mit entgegengesetztem Vorzeichen den Klemmen 4015 und 4007 zugeleitet.
In ähnlicher Weise werden Spannungen entsprechend den Größen
abgeleitet und mit verschiedenen Vorzeichen den Klemmen 4013, 4014 und
4016 zugeführt. Jeder der in F i g. 23 gezeigten Verstärker kann ein rückgekoppelter
Verstärker sein, wie er bei Analogie-Rechenschaltungen üblicherweise verwendet wird.
-
Die in den F i g. 24a bis 24d dargestellten Steuergeräte zur Einstellung
der verschiedenen optischen Systeme nach der Erfindung haben je Einrichtungen zur
Einstellung der Größe Po, d. h. der sphärischen Vergrößerung, von Hand. Außerdem
sind Einrichtungen vorgesehen, die es ermöglichen, von Hand den willkürlich gewählten,
gleichbleibenden Wert entweder der Zerrkraft oder der Winkelstellung eines der
anamorphischen
Aggregate einzustellen. Auch in diesem Falle gilt es, daß, wenn ein Steuergerät
nur für ein und dasselbe optische System bestimmt ist, bei welchem eine Änderung
der sphärischen Vergrößerung oder anderer von Hand einstellbarer Größen entfällt,
dann die betreffenden Potentiometer oder Auflöser nicht von Hand einstellbar zu
sein brauchen, sondern durch feste Widerstände ersetzt werden können. Weiter ist
grundsätzlich festzustellen, daß sich für Systeme, bei denen fl und C) gleichbleiben,
die Gleichungen erheblich vereinfachen, wenn die Winkel ß oder 0 sich auf 0`, 90°,
180° oder 270° belaufen. Denn dann werden viele Begriffe der Gleichungen zu 0 oder
1, so daß zur elektrischen Analogiedarstellung dieser Begriffe weniger Schaltelemente
erforderlich sind. Freilich sind der Willkür bei der Wahl dieser Winkel bestimmte
Grenzen gesetzt. Wenn man die Gleichungen prüft oder am besten deren graphische
Darstellung überprüft, werden diese Grenzen sofort klar. Bei dem System der Bauart
VII, bei welcher t7, der Einstellwinkel des zweiten anamorphischen Aggregats, konstant
bleibt, darf der Wert von O nicht mit 0° oder I80° gewählt werden, weil sonst die
beiden anamorphischen Aggregate das Bild in derselben Richtung verzerren würden
und daher nicht in der Lage wären, die Höhe des Bildes und die Scherverzerrung unabhängig
zu bestimmen, wie es erforderlich ist, wenn eine Wanderung des Blickpunktes in einem
bestimmten Bereich vorgetäuscht werden soll. Entsprechendes gilt für den Winkel
ß, den Einstellwinkel des ersten anamorphischen Aggregats. Auch dieser darf bei
dem optischen System der Bauart VIII nicht mit 0° oder 180` gewählt werden, wenn
der Blickpunkt stetig wandern soll. Bei optischen Systemen der Bauarten IX und X,
bei denen m2 oder m,, d. h. die Zeakraft eines der anamorphischen Aggregate, konstant
gehalten wird, darf diese Zerrkraft sich nicht auf 1 belaufen, weil dann keine Verzerrung
des Bildes eintritt. Bei dem optischen System der Bauart X1, bei welchem die Zerrkräfte
der beiden anamorphischen Aggregate zwar veränderlich, aber gleich groß sind, besteht
das Erfordernis, daß die Größe Po nicht gleich 1 sein darf, sofern eine Verschiebung
des Blickpunktes dicht am ursprünglichen Blickpunkt vorzutäuschen ist. Die Gleichungen
(50) bis (53) können in Abhängigkeit von der seitlichen Verlagerung d und von der
Höhe h$ des Blickpunktes graphisch aufgetragen werden und liefern dann Kurvenscharen
ähnlich den F i g. 11 und 16. Dabei legt man eine bestimmte Lage des ursprünglichen
Blickpunktes h, zugrunde, ferner einen bestimmten Wert für die konstant zu haltende
Steuergröße. Man trägt dann verschiedene Werte der drei Veränderlichen in die Gleichungen
ein. An Hand solcher graphischen Darstellungen kann man die kennzeichnenden Eigenschaften
eines besonderen optischen Systems nach der Erfindung leicht verstehen.
-
F i g. 24a veranschaulicht nun eine elektrische Rechenschaltung, die
zur Steuerung des optischen Systems der Bauart VII gemäß F i g. 20d dient. Bei diesem
System sind die Zerrkräfte der beiden anamorphischen Aggregate und die Winkeleinstellung
ß des ersten Aggregats gegenüber dem ursprünglichen Bild veränderlich, während die
Winkelstellung O des zweiten gegenüber dem ersten anamorphischen Aggregat konstant
ist und auch die sphärische Vergrößerung Po des Systems gleichbleibt. Den Steuerknopf
4101 stellt man auf den konstanten Wert des Winkels 4 ein. Der m2-Stellmotor,
der schematisch durch ein Rechteck angedeutet ist, erhält Eingangsspannungen, die
verschiedene Funktionen der unabhängigen Veränderlichen h,, h2 und
d darstellen sowie Funktionen der konstanten Größen sind. Löst man die Gleichung
(52) nach m, auf und setzt man das Ergebnis in die Gleichung (50) ein, so erhält
man die folgende Gleichung, die durch den in,-Stellmotor gelöst wird
Die dem Begriff verhältnisgleiche Spannung an der Klemme 4009
wird zweimal mit Po multipliziert. Diesem Zweck dienen Potentiometer R-4128 und
R-4129. Die sich ergebende Spannung entspricht daher der Größe
. Diese Spannung wird dem Eingang des m2 Stellmotors über den Addierwiderstand R-4105
zugeführt. Die dem Begriff
verhältnisgleiche Spannung wird mittels eines Verstärkers U-4108 sowie mittels zweier
Potentiometer R-4130 und R-4131 durch Poz dividiert und über einen Addierwiderstand
R-4106 dem m2-Stellmotor zugeführt. Von der Klemme 4006
aus wird über einen
Addierwiderstand R-4108 dem Eingang des m2-Stellmotors eine Spannung zugeführt,
welche dem restlichen Begriff auf der rechten Seite der obigen Gleichung entspricht.
Die den Begriffen
entsprechenden Spannungen werden ferner unmittelbar als Eingangsgröße dem Addierverstärker
U-4105 zugeführt. Die dem Begriff
entsprechende Spannung wird durch m2' dividiert. Zu diesem Zweck dienen Potentiometer
R-4112 und R-4113 und ein Verstärker U-4109. Die sich ergebende Spannung wird einem
Verstärker U-4105 zugeführt. Die dem Begriff
entsprechende Spannung wird mit m,2 multipliziert, und zwar mit Hilfe von Potentiometern
R-4109 und R-4110, und dann dem Verstärker U-4105 zugeführt. Die Ausgangsspannung
des Addierverstärkers U-4105 ist dem eingeklammerten Begriff der obigen Gleichung
verhältnisgleich. Diese Spannung wird mit sing 0 multipliziert. Diesem Zweck dienen
Auflöser R-4101 und R-4102. Die sich ergebende Spannung wird dem Eingang des m,-Stellmotors
über einen Addierverstärker R-4107 zugeführt. Da die dem m2-Stellmotor zugeführten
Spannungen sich nur dann gegenseitig aufheben, wenn die Potentiometer R-4109, R-4110
und R-4112 und R-4113 auf eine der Größe m' entsprechende Winkellage eingestellt
sind, läuft der m,-Stellmotor jeweils selbsttätig bis in diese Winkellage, so daß
seine Welle fortlaufend durch ihre Winkeleinstellung den Wert m2 verkörpert, d.
h. die Ausgangsgröße für die Änderung der Zerrkraft des zweiten anamorphischen Systems.
Die Welle wirkt also auf das Ritzel 7121 (F i g. 20d).
-
Der m,-Stellmotor der F i g. 24a löst die Gleichung (52). Zu diesem
Zweck wird die gemäß F i g. 23 abgeleitete,
dem Begriff -h, entsprechende
Spannung dem Eingang des ml-Stellmotors über die Klemme 4008 und den Addierverstärker
R-4123 zugeführt. Eine der Größe hl verhältnisgleiche, an , der Klemme 4004 liegende
Spannung wird mittels Potentiometer R-4132 und R-4133 mit Pol multipliziert und
dann mittels eines Potentiometers R-4125 mit ml weitermultipliziert, schließlich
durch ein Potentiometer R-4116 mit m2 multipliziert und alsdann dem Eingang des
ml-Stellmotors über einen Addierverstärker R-4124 zugeleitet. Da die dem ml-Stetlmotor
zugeführten Spannungen sich nur dann gegenseitig aufheben, wenn das Potentiometer
R-4125 auf eine der Größe ml entsprechende Winkellage eingestellt ist, wirkt der
m,-Stellmotor in der Weise, daß er ständig seine Welle entsprechend der Größe ml
einstellt und somit zum Antrieb des Ritzels 7111 benutzt werden kann, um dadurch
die Zerrkraft ml des ersten anamorphischen Aggregats laufend richtig einzustellen.
-
Derß-Stellmotorder F i g. 24a löst die Gleichung (51a), die ebenso
wie die Gleichung (50) aus der Gleichung (53) abgeleitet werden kann und wie folgt
lautet:
Zu diesem Zweck werden mit dem richtigen Vorzeichen versehene, den Größen rn» und
proportionale Spannungen durch Potentiometer R-4117 und R-4118 abgeleitet und im
Verstärker U-4111 addiert. Die Ausgangsspannung des Verstärkers U-4111 wird mit
sin 2 0 multipliziert. Diesem Zweck dient ein Auflöser R-4103. Es entsteht eine
Spannung, die der linken Seite der Gleichung (51 a) verhältnisgleich ist und dem
ß-Stellmotor über einen Addierwiderstand R-4134 zugeführt wird. Die Welle des Auflösers
R-4103 wird durch den Steuerknopf 4101 und ein Übersetzungsgetriebe 4103
mit dem Übersetzungsverhältnis 1:2
jeweils auf den Winkel 2 0 eingestellt.
Die der rechten Seite der Gleichung (51 a) verhältnisgleichen Spannungen werden
dadurch abgeleitet, daß Spannungen, die einen Maßstab für die entsprechenden Funktionen
der unabhängigen Veränderlichen darstellen, über die Klemmen 4011 und
4013 abgeleitet werden und dann eine Modifizierung mit sin 2 ß und cos 2
ß erfahren, wozu die Auflöser R-4137 und R-4138 dienen, deren Arme durch die Ausgangswelle
des ß-Stellmotors über ein Getriebe 4104 mit dem Übersetzungsverhältnis
1: 2 eingestellt werden. Der ß-Stellmotor liefert eine Ausgangsgröße in Gestalt
der Winkelstellung seiner Welle, die zum Einstellen des ersten anamorphischen Aggregats
auf den Winkel ß gegenüber dem ursprünglichen Bild dient. Zu diesem Zweck treibt
die Welle das Ritzel 7105 an. Eine elektrische Rechenschaltung für die selbsttätige
Einstellung des in F i g. 20c dargestellten optischen Systems der Bauart 11 nach
der Erfindung sei nunmehr mit Bezug auf F i g. 24b erläutert. Bei diesem optischen
System sind die Zerrkräfte der beiden anarnorphischen Aggregate veränderlich, und
es wird auch die gegenseitige Winkeleinstellung 0 dieser beiden Aggregate zueinander
verstellt. Die Winkeleinstellung des ersten anamorphischen Aggregats gegenüber dem
ursprünglichen Bild sowie die sphärische Vergrößerung des Systems bleiben konstant.
-
Auf diese sphärische Vergrößerung des optischen Systems wird ein Po-Steuerknopf
4203 von Hand eingestellt. Er stellt Potentiometer R-4201, R-4202, R-4203, R-4204,
R-4205 und R-4206 ein. Ein weiterer Steuerknopf 4204, der auf den
Winkel ß eingestellt wird, treibt über ein Getriebe 4201 die Wellen von Auflösern
R-4231, R-4234, R-4236 und R-4237 an und stellt diese auf die Winkel 2 ß ein. Das
Getriebe 4201 kann fortfallen, wenn die Teilung, mit deren Hilfe man den Knopf
4204 einstellt, mit 2 ß geeicht ist. Der ml-Stellmotor der F i g. 24b erhält
Eingangsspannungen, welche einen Maßstab für Funktionen der'unabhängigen Veränderlichen
hl, h2 und d und der gleichbleibenden Einstellung der Steuerknöpfe 4203 und
4204 darstellen. Dadurch wird die folgende Gleichung gelöst, die sich ergibt,
wenn man gleichzeitig die Gleichungen (36) bis (39) oder (41) bis (49) auflöst.
Multipliziert man beide Seiten dieser Gleichung mit (1 - m12), so erhält man:
Eine Spannung, die dem ersten Begriff auf der rechten Seite der Gleichung (51 c)
proportional ist, wird dadurch abgeleitet, daß die an der Klemme 4006 liegende Spannung
unmittelbar über den Addierwiderstand R-4211 dem Eingang des ml-Stellmotors zugeführt
wird und daß die gleiche Spannung, aber mit m12 modifiziert, durch Potentiometer
R-4215 und R-4216 über den Widerstand R-4217 dem Eingang des ml-Stellmotors zugeführt
wird. Der zweite Begriff auf der rechten Seite der Gleichung (51 c) wird in Gestalt
einer Spannung in der Weise dargestellt, daß die an der Klemme 4009 liegende, der
Größe
entsprechende Spannung mit Pol modifiziert wird. Das geschieht mit Hilfe von Potentiometern
R-4201 und R-4202. Die Spannung wird weiter mit m12 modifiziert, und zwar mittels
der Potentiometer R-4218 und R-4219. Dadurch ergibt sich eine Spannung, die dem
Eingang des ml-Stellmotors über einen Addierwiderstand R-4220 zugeführt wird. Der
dritte Begriff auf der rechten Seite der Gleichung wird dadurch in Gestalt einer
Spannung abgeleitet, daß die an der Klemme 4015 liegende Spannung mit Hilfe
von Potentiometern R-4203 und R-4204 und mit Hilfe eines Verstärkers U-4201 durch
Pol dividiert wird. Die so gewonnene Spannung wird über den Addierwiderstand R-4210
zugeleitet. Der eingeklammerte Begriff auf der linken Seite der Gleichung (51 c)
wird in Gestatt
einer Spannung dadurch gewonnen, daß die von der
Klemme 4013 abgenommene Eingangsspannung mit sin 2 ß modifiziert wird, wozu ein
Auflöser R-4234 dient. Weiter wird die Eingangsspannung von der Klemme
4012 mit cos 2 ß modifiziert, wozu ein Auflöser R-4231 dient. Die beiden
so gewonnenen modifizierten Spannungen werden in einem Addierverstärker U-4203 zusammengefaßt.
Die vom Verstärker U-4203 gelieferte Ausgangsspannung stellt dann die eingeklammerte
Größe dar. Diese wird mit (1 - m2) multipliziert und dann dem m,-Stellmotor zugeführt,
und zwar über einen Addierverstärker R-4209. Außerdem wird die Ausgangsspannung
des Verstärkers U-4203 mittelbar über einen Addierverstärker R-4214 angeschlossen,
nachdem sie zuvor mit m12 durch Potentiometer R-4212 und R-4213 multipliziert und
hinsichtlich des Vorzeichens durch einen Verstärker U-4202 umgekehrt worden ist.
Da sich die dem m,-Stellmotor zugeführten Eingangsspannungen nur dann aufheben,
wenn die mit der Ausgangswelle verbundenen Potentiometerarme der Größe ml entsprechend
eingestellt sind, läuft die Welle stets selbsttätig in diese Winkelstellung. Sie
treibt das Ritzet 7111 der F i g. 20c an, um dadurch laufend die Zerrkraft
des ersten anamorphischen Aggregats einzustellen.
-
Der m,-Stellmotor der F i g. 24b löst die Gleichung (52). Zu diesem
Zweck wird eine der Größe hl entsprechende Spannung von der Klemme 4004 abgenommen
und mit Pol multipliziert. Diesem Zweck dienen Potentiometer R-4205 und R-4206.
Dann erfolgt eine weitere Multiplikation der Spannung mit ml mittels eines Potentiometers
R-4221, dann mit m$ mittels eines Potentiometers R-4222. Die sich ergebende Spannung
wird über den Addierwiderstand R-4223 dem Eingang des m2-Stellmotors zugeführt.
Dieser stellt sich laufend in eine Winkelstellung ein, in der sich diese Spannung
und die von der Klemme 4008 abgenommene und über den Addierwiderstand R-4224
zugeführte, der Größe -h2 entsprechende Spannung aufheben. Die Einstellung des Potentiometers
R-4222 erfolgt dabei durch den m2-Stellmotor, der in F i g. 20c mit M-200 bezeichnet
ist. Die Ausgangswelle des Motors dient zum Einstellen der Zerrkraft des zweiten
anamorphischen Aggregats auf den erforderlichen Wert über ein Ritzet 7121.
-
Der 0-Stellmotor der F i g. 24b löst die Gleichung (51 a). Mittels
des Potentiometers R-4226 wird eine Spannung abgeleitet, die der Größe -m2
proportional ist. Diese Spannung und eine der Größe verhältnisgleiche Spannung werden
im Verstärker
U-4206 addiert, dann durch einen Auflöser R-4241 mit sin 0 multipliziert und über
einen Addierwiderstand R-4240 dem Eingang des 0-Quellmotors zugeführt. Spannungen,
die den anderen Begriffen der Gleichung (51 a) verhältnisgleich sind, werden dadurch
abgeleitet, daß die Eingangsspannung der Klemme 4012 durch einen Auflöser
R-4237 mit sin 2 ß modifiziert und daß die Eingangsspannung der Klemme
4013 mittels eines Auflösers R-4236 mit cos 2 ß modifiziert wird. Die modifizierten
Spannungen werden über Addierwiderstände R-4238 und R-4239 dem 0-Stellmotor zugeführt,
der in F i g. 20c mit M-400 bezeichnet ist. Dieser Motor stellt den Auflöser R-4241
in eine Lage, in der sich die Summe seiner Eingangsspannungen auf ein Mindestmaß
beläuft. Diese Lage ist ein Maßstab für die Größe 0. Die Welle dient daher zur Einstellung
des zweiten anamorphischen Aggregats des optischen Systems der F i g. 20c auf die
gewünschte Winkelstellung.
-
Eine elektrische Rechenschaltung, die zur fortlaufenden Einstellung
des optischen Systems der Bauart X (F i g. 20a) dient, ist schematisch in F i g.
24c wiedergegeben. Bei diesem optischen System bleiben die Zerrkraft m2 des zweiten
anamorphischen Aggregats und das sphärische Vergrößerungsverhältnis Po konstant,
während die Zerrkraft ml des ersten anamorphischen Systems und die Winkelstellungen
beider Systeme durch die Rechenschaltung derart verändert werden, daß die gewünschte
Wanderung des perspektivischen Blickpunktes beim Betrachten des projizierten Bildes
vorgetäuscht wird. Steuerknöpfe 4307 und 4308 dienen dem Zweck, die Rechenschaltung
auf die konstanten Größen einzustellen, nämlich auf die Zerrkraft des zweiten anamorphischen
Systems und auf das sphärische Vergrößerungsverhältnis.
-
Der m,-Stellmotor der F i g. 24c löst die Gleichung (52). Zu diesem
Zweck wird die an der Klemme 4004 liegende, der Größe hl proportionale Spannung
mit Pol multipliziert, wozu Potentiometer R-4301 und R-4302 dienen. Dann erfolgt
eine weitere Multiplikation mit ml mit Hilfe des Potentiometers R-4303. Die sich
ergebende Spannung wird über einen Widerstand R-4304 dem Eingang des m,-Stellmotors
zugeführt.
-
Eine von der Klemme 4010 abgenommene, der Größe h2 verhältnisgleiche
Spannung wird durch m$ mittels eines Verstärkers U-4301 und eines Potentiometers
R-4306 dividiert und über einen Addierverstärker R-4305 dem m,-Stellmotor zugeführt.
Dieser, der in F i g. 20a mit M-100 bezeichnet ist, läuft jeweils in eine
Winkelstellung, in welcher die Summe seiner Eingangsstellungen ein Mindestmaß hat.
Infolgedessen nimmt die Welle des Motors jeweils eine Winkelstellung ein, die der
erforderlichen Zerrkraft des ersten anamorphischen Aggregats entspricht.
-
Der 0-Stellmotor der F i g. 24c löst die Gleichung (50). Zu diesem
Zweck werden in bekannter Weise Gleichungen abgeleitet, die den Begriffen
ml m2 und
verhältnisgleich sind, und im Verstärker U-4302 addiert, dann mit sing 0 multipliziert,
was durch Auflöser R-4335 und R-4336 geschieht, und schließlich über einen Widerstand
R-4330 dem Eingang des 0-Stellmotors zugeführt. Die an der Klemme . 4005 liegende
Eingangsspannung wird über einen Widerstand R-4329 und Spannungen von dem richtigen
Vorzeichen, die den Größen ml m2 und
verhältnisgleich sind, der Eingangsseite des 0-Stellmotors über Addierwiderstände
R-4327 und R-4328 zugeführt. Der 0-Stellmotor, bei dem es sich um den Motor M-400
der F i g. 20a handeln kann, läuft dann ständig bis in eine Lage, in der die Summe
der Eingangsspannungen ein Mindestmaß bildet. Daher bildet die Winkelstellung seiner
Welle einen Maßstab für den Winkel 0, d. h. für den Einstellwinkel des zweiten,
im Verhältnis zum ersten anamorphischen Aggregat.
-
Der ß-Stellmotor der F i g. 24c löst die Gleichung (51 a). Zu diesem
Zweck werden durch Potentiometer R-4315 und R-4309 Spannungen abgeleitet, die den
Größen -m2 und verhältnisgleich sind. Diese Spannungen werden in
dem Verstärker U-4305 addiert, dann durch einen Auflöser R-4337 mit sin 2 0 multipliziert
und dann über einen Addierwiderstand R-4338
als Eingangsspannung
dem ß-Stellmotor zugeführt. Ferner werden Spannungen, die den anderen Begriffen
der Gleichung entsprechen, dadurch abgeleitet, daß die Spannungen an den Klemmen
4011 und 4013 mit sin 2 ß und cos 2 ß multipliziert werden. Das geschieht mit Hilfe
von Auflösern R-4339 und R-4340. Dann werden die Spannungen dem Eingang des ß-Stellmotors
über Addierwiderstände R-4342 und R-4341 zugeführt. Der ß-Stellmotor dreht
die Auflöser R-4339 und R-4340 über das Getriebe 4306 in eine solche Winkelstellung,
in welcher seine Eingangsspannungen ein Mindestmaß erreichen. Wenn das der Fall
ist, stellt die Winkellage der Welle des ß-Stellmotors einen Maßstab für den Winkel
ß dar. Mit diesem Motor wird daher das erste anamorphische Aggregat auf den Winkel
ß eingestellt. Gemäß F i g. 20a ist der 0-Stellmotor M-400 derart angeordnet, daß
er den Einstellwinkel des zweiten anamorphischen Aggregats gegenüber dem Projektionsgerät
oder dem ursprünglichen Bild, nicht aber gegenüber dem ersten anamorphischen Aggregat
bestimmt. Um nun zu erreichen, daß bei einer Verstellung des Winkels ß der Winkel
0, d. h. die relative Winkelverstellung der beiden Aggregate, nicht beeinfiußt wird,
kann man die Winkelgröße ß dem Winkel 0 überlagern, etwa durch ein Differentialgetriebe
4310. Wenn das geschieht, wird das Ritzel 7119 der F i g. 20a in Wirklichkeit
um ein Maß verstellt, das der Größe (ß + (9) statt nur der Größe 0 entspricht.
-
1n F i g. 24d ist nun eine elektrische Rechenschaltung schematisch
dargestellt, die beispielsweise zur fortlaufenden Einstellung des optischen Systems
der Bauart IV nach der Erfindung verwendet werden kann, insbesondere des in F i
g. 20b gezeigten Systems, bei welchem ml, d. h. die Zerrkraft des ersten anamorphischen
Aggregats, und Po konstant bleiben, während die Zerrkraft m2 des zweiten Aggregats
und die gegenseitige Winkellage 0 der beiden Aggregate zueinander verstellt werden,
um die gewünschte Wanderung des Blickpunktes beim Betrachten des projizierten Bildes
vorzutäuschen.
-
Auf die konstanten Werte des optischen Systems, nämlich die sphärische
Vergrößerung Po und die Zeakraft ml des ersten Aggregats, werden Steuerknöpfe 4401
und 4402 eingestellt. Der m2-Stellmotor der F i g. 24d löst die Gleichung (52).
Die von der Klemme 1010 abgenommene, der Größe h2 entsprechende Spannung wird über
einen Widerstand R-1406 dem Eingang des m2-Stellmotors zugeführt und dort durch
diesen mit einer Spannung verglichen, die den Wert - hl Pol ml m2 hat. Diese Spannung
wird von der Klemme 4003 über Potentiometer R-4401, R-4402, R-4403 und
R-4404 abgeleitet. Der m2-Stellmotor, der in F i g. 20b mit M-200 bezeichnet
ist, stellt das Potentiometer R-4403 ein und läuft daher jeweils bis in eine Winkelstellung,
bei welcher seine Eingangsspannung ein Mindestmaß aufweist. Wenn das der Fall ist,
befindet sich seine Welle in einer Winkelstellung, die der Größe m2 entspricht.
Mit Hilfe dieser Welle wird daher das Ritzel 7121 angetrieben, welches das zweite
anamorphische System auf die gewünschte Zerrkraft m2 einstellt.
-
Der 0-Stellmotor der F i g. 24d löst die Gleichung (50). Zu diesem
Zweck werden in früher erörterter Weise Spannungen abgeleitet, die den Größen
ml »i2 und
verhältnisgleich sind. Diese Spannungen werden in einem Addierverstärker U-4405
addiert, dann durch Auflöser R-4433 und R-4434 mit sing O multipliziert und schließlich
als Eingangsspannung über einen Addierwiderstand R-4435 dem Eingang des 0-Stellmotors
zugeführt. Spannungen entsprechenden Vorzeichens, die den Begriffen in, m2 und
verhältnisgleich sind, werden im Verstärker U-4407 addiert und dem Eingang
des Stellmotors über einen Widerstand R-4432 zugeführt. Weiter wird dem Eingang
über einen Widerstand R-4407 die an der Klemme 4006 liegende Spannung zugeführt.
Das hat die Wirkung, daß der (9-Stellmotor die Auflöser R-4433 und R-4434 in eine
solche Winkelstellung dreht, daß die Eingangsspannung einen Mindestwert erhält.
Infolgedessen legt die Ausgangswelle, die dem Antrieb des Ritzels 7119 dient, einen
Weg zurück, welcher dem Einstellwinkel 0 des zweiten anamorphischen Aggregats entspricht.
-
Der ß-Stellmotor der F i g. 24d löst die Gleichung (51 a). Zu diesem
Zweck werden Spannungen, die den Begriffen m2 und -
verhältnisgleich sind, mit entsprechenden Vorzeichen einem Verstärker U-4404 zugeführt
und durch diesen addiert und dann durch einen Auflöser R-4436 mit sin 2 0 multipliziert
und schließlich dem Eingang des ß-Stellmotors über einen Widerstand R-4437 zugeführt.
Spannungen, die den anderen Begriffen der Gleichung (51 a) verhältnisgleich sind,
werden dadurch abgeleitet, daß die an den Klemmen 4011 und 4103 liegenden Spannungen
mit sin 2 ß und cos 2 ß multipliziert werden. Das geschieht durch Auflöser R-4440
und R-4438. Der ß-Stellmotor stellt die Auflöser R-4438 und R-4440 so ein, daß die
Summe der der Eingangsseite zugeführten Spannungen ein Mindestmaß erreicht. Infolgedessen
legt die Welle dieses Motors einen Winkelweg zurück, welcher dem Winkel ß verhältnisgleich
ist, d. h. dem erforderlichen Einstellwinkel des ersten anamorphischen Aggregats.
Die Welle treibt das Ritzel7105 an. Da der Stellmotor M-400 nicht selbst als Ganzes
durch das ß-Ritzel 7105 in F i g. 20b verstellt wird, muß die Verstellung der das
Ritzel 7119 antreibenden Welle in Wirklichkeit dem Begriff (ß -I- 0) verhältnisgleich
sein, wie oben dargelegt. Aus diesem Grunde erfolgt der Antrieb des Ritzels 7119
gemeinsam durch den ß- und den 0-Stellmotor, wie in F i g. 24d angegeben.
-
1n F i g. 24e ist schematisch eine elektrische Analogie-Rechenschaltung
wiedergegeben, die zum Einstellen des optischen Systems der Bauart XI nach der Erfindung
dient. Bei dieser Bauart sind beide anamorphischen Aggregate sowohl hinsichtlich
ihrer Winkellage als auch ihrer Zerrkraft verstellbar. Jedoch ist die sphärische
Vergrößerung konstant, und außerdem ist bei der Steuerung eine einschränkende Bedingung
zu erfüllen. Ein solches optisches System, für dessen laufende Einstellung sich
die Rechenschaltung nach F i g. 24e eignet, ist z. B. in F i g. 20e gezeigt.
-
Der konstante Wert, nämlich die sphärische Vergrößerung Po, wird mit
Hilfe eines Stellknopfes 4510 eingestellt. Die einschränkende Bedingung, die erfüllt
werden muß, besteht darin, daß die Zerrkräfte ml und m2 des ersten und zweiten Aggregats
jederzeit gleich sind, also ml = m2. .In F i g. 24e ist nun ein ml = mä Stellmotor
gezeigt, welcher die Gleichung (52) löst. Von der Klemme 4008 wird die daran liegende,
dem Wert -h2 verhältnisgleiche Spannung abgenommen und über einen Widerstand R-4506
dem
Eingang des m, = m2 Stellmotors zugeführt, um dort durch eine
(h,Po2m,m2)- oder eine (h,Po2m,m22)-Spannung aufgehoben zu werden, welche dadurch
abgeleitet wird, daß die an der Klemme 4004 liegende, dem Wert h, verhältnisgleiche
Spannung durch Potentiometer R-4501 und R-4502 mit P,2 multipliziert und dann weiter
mit Hilfe von Potentiometern R-4503 und R-4504 multipliziert wird. Da m, = in, ist,
lassen sich diese Begriffe bei dem System der zur Verwendung gelangenden Gleichungen
vertauschen. Der ml = m2-Stellmotor bringt die Potentiometer R-4503 und R-4504 jeweils
in eine solche Winkelstellung, daß die Summe der Eingangsspannungen ein Mindestmaß
wird. Mithin legt die Welle des Stellmotors einen Weg zurück, welcher den Größen
m, und m2 proportional ist.
-
Der i9-Stellmotor der F i g. 24c löst die folgende Gleichung, die
man erhält, wenn man in der Gleichung (l0) m, = m2 setzt.
Eine der linken Seite der Gleichung proportionale Spannung wird dadurch abgeleitet,
daß dem Summierverstärker U-4508 drei Spannungen zugeführt werden und daß
das Ergebnis mit sing O mit Hilfe der Auflöser R-4516 und R-4517 multipliziert wird.
Die sich so ergebende Spannung wird der Eingangsseite des 0-Stellmotors über einen
Addierverstärker R-4518
zugeführt. Weiter werden dieser Eingangsseite über
Addierverstärker R-4519 und R4520 Spannungen zugeführt, die den Begriffen
m22 und verhältnisgleich sind, sowie schließlich noch die
an der Klemme 4012 liegende Spannung über einen Addierverstärker
R-4531. Diese verschiedenen Spannungen entsprechen der rechten Seite der
Gleichung. Der ƒ-Stellmotor dreht die auf seiner Welle sitzenden Auflöser
R-4516 und R-4517 in eine solche Winkellage, daß die Summe der Eingangsspannungen
ein Mindestmaß erreicht. Dabei legt die Welle einen Winkelweg zurück, der dem Winkel
O verhältnisgleich ist.
-
Der ß-Stellmotor der F i g. 24e löst die Gleichung (51 a). Zu diesem
Zweck werden Spannungen, die den Begriffen m2 und
verhältnisgleich sind, mit dem richtigen Vorzeichen einem Addierverstärker U-4503
zugeführt und durch diesen addiert. Die Ausgangsspannung des Verstärkers wird durch
einen Auflöser R-4523 mit sin 2 0 multipliziert und liefert eine Spannung, die dem
Eingang des ß-Stellmotors über einen Widerstand R-4524 zugeführt wird und
die der Größe der linken Seite der Gleichung (51 a) entspricht. Spannungen, die
den auf der rechten Seite der Gleichung stehenden Gliedern verhältnisgleich sind,
werden dadurch abgeleitet, daß die an den Klemmen 4011 und 4013 liegenden,
den unabhängigen, veränderlichen Eingangsgrößen verhältnisgleichen Spannungen mit
sin 2 ß und cos 2 ß modifiziert werden, wozu Auflöser R-4525 und R-4527 dienen.
Die sich ergebenden Spannungen werden der Eingangsseite des ß-Stellmotors über Addierwiderstände
R-4526 und R-4528 zugeführt. Der ß-Stellmotor stellt die Auflöser R-4525
und R-4527 jeweils in solche Winkelstellungen, daß die Eingangsspannung eine Mindestgröße
erreicht. Die Welle des Stellmotors erfährt dadurch eine Verstellung, die dem erforderlichen
Einstellwinkel ß des ersten anamorphischen Aggregats entspricht. Die Welle treibt
daher das Ritzel 7105 der F i g. 20e an.
-
Der von der Welle des m,- und m2-Stellmotors zurückgelegte Winkelweg
ist daher dem Maß proportional, um das die Vergrößerungskräfte der beiden anamorphischen
Aggregate verstellt werden müssen. Da indessen diese Aggregate um den Winkel 0 drehbar
zueinander gelagert sind, muß man entweder zwei getrennte Motoren verwenden wie
in F i g. 20e (M-100 und M-200), oder gewünschtenfalls kann ein Motor verwendet
werden, um das eine anamorphische Aggregat direkt zu verstellen, das andere aber
über ein Überlagerungsgerät, z. B. ein Differentialgetriebe, zu verstellen, welches
von dem 0-Stellmotor aus einen Antrieb um den Winkel (9 erfährt. Da der Motor
M-400 (F i g. 20e) ortsfest angeordnet ist, statt von dem ersten anamorphischen
System getragen zu werden, muß ein nicht näher dargestelltes Differentialgetriebe,
das einen Antrieb um den Winkel ß überlagert, zwischen dem Motor M-400 und dem Ritzes
7119 eingeschaltet werden.
-
Erfindungsgemäß erfährt also ein bestimmtes Energiemuster, z. B. das
das ursprüngliche Bild oder Objekt darstellende Lichtbündel, auf optischem Wege
eine Änderung, so daß ein abgeändertes Muster von Energie entsteht, welches ein
resultierendes Bild mit einem anderen perspektivischen Blickpunkt liefert, das gegenüber
dem Blickpunkt des ursprünglichen Bildes verlagert ist.
-
In den F i g. 25a und 25b sind schematisch der Schirm einer Kathodenstrahlröhre
und ein Schaltschema zur erfindungsgemäßen Steuerung dieser Röhre wiedergegeben,
wobei durch diese Steuerung die Verzerrung des ursprünglichen Bildes auf elektrischem
statt auf optischem Wege bewirkt wird. Wie F i g. 25b zeigt, wirft ein gewöhnlicher
Kinobildwerfer ein Bild einer Bezugsflugbahn oder idealen Flugbahn auf eine gewöhnliche
Fernsehkameraröhre mit dem üblichen Abtastsystem, das durch senkrechte und waagerechte
Kippschwingungserzeuger gesteuert wird und ein Bildzeichen erzeugt, das in üblichen
Fernsehverstärkern verstärkt und zur Beeinflussung des Kathodenstrahls der Röhre
CRT verwendet wird. Die Kathodenstrahlröhre ist in der üblichen Weise mit Beschleunigeranoden
und einem Hochspannungsnetz versehen, wodurch auf der Fläche der Kathodenstrahlröhre
CRT ein Bild erzeugt wird. Dieses Bild wird mittels eines üblichen Projektionslinsensystems
auf einen Schirm geworfen, wo es von dem Flugschüler beobachtet werden kann. Der
in F i g. 25 gezeigte Apparat, mit Ausnahme des Schirms, wird in der gleichen Weise
wie das in den F i g. 5 und 10 gezeigte optische Projektionssystem so gelagert,
daß ihm eine Ausscherbewegung, eine Stampfbewegung und eine Schlingerbewegung erteilt
werden kann. Diejenige Bildverzerrung, die durch Änderung der Höhe des Blickpunktes
erforderlich wird, läßt sich dadurch bewirken, daß man die senkrechte Ablenkfrequenz
bei CRT ändert. Die Änderung hängt davon ab, wie weit die vorzutäuschende Flugbahn
von der Bezugsflugbahn abweicht. Durch Änderung der waagerechten Ablenkfrequenz
in Abhängigkeit von der Abweichung der Flugbahn kann man das auf dem Bildschirm
der Röhre CRT entstehende Bild in waagerechter Richtung verzerren, also ihm die
Scherverzerrung erteilen, die
für das Vortäuschen einer waagerechten
Verschiebung des Blickpunktes nötig ist.
-
Die Zeitablenkspannung für das senkrechte Ablenksystem der Kathodenstrahlröhre
CRT läßt sich dadurch ableiten, daß man während einer Kippschwingung eine konstante
Spannung mittels eines üblichen Gleichstromintegrators integriert. Es kann sich
dabei um einen üblichen rückgekoppelten Verstärker U-300 handeln, in dessen Rückkopplungskreis
ein Kondensator C-300 eingeschaltet ist. Eine über ein Potentiometer R-301 und einen
Summierverstärker U-301 angelegte Gleichspannung wird über die Zeit integriert und
liefert eine geradlinig zunehmende Spannung an der Ausgangsklemme 301 des Integriergeräts.
Der Kondensator C-300 wird periodisch entladen. Zu diesem Zweck ist eine besondere
Schaltung vorgesehen, nämlich ein Kondensator C-301, ein Transformator T-300 und
eine Triode V-300. Nach der periodischen Entladung beginnt der Integriervorgang
von neuem. Auf diese Weise entsteht an der Klemme 301 eine Kippspannung. Der Integrierkondensator
C-300 wird mit der senkrechten Ablenkfrequenz der Kameraröhre dadurch entladen,
daß die Triode V-300 am Ende einer jeden Kameraröhrenkippschaltung leitend
gemacht wird. Die plötzliche Änderung der senkrechten Kippspannung in der Kameraröhre,
welche während der senkrechten Rücklaufzeit stattfindet, wird durch den Kondensator
C-301 und einen Widerstand R-302 differenziert und der Primärseite des Transformators
T-300 zugeleitet. Die positiv werdende Klemme der Sekundärwicklung des Transformators
T-300 ist so geschaltet, daß sie das Gitter der Triode V-300 während des Rücklaufs
auf einen hohen positiven Spannungswert treibt. Dadurch wird die Röhre V-300 leitend
und entlädt den integrierenden Kondensator C-300 und erzeugt einen senkrechten Rücklauf
auf der Projektionskathodenstrahlröhre. Die senkrechte Kippspannung an der Klemme
301 wird verstärkt und in einem üblichen Verstärker, der durch ein Rechteck wiedergegeben
ist, geformt und alsdann dem senkrechten Ablenksystem der Projektionskathodenstrahlröhre
CRT zugeführt. Zwar ist in der Zeichnung eine Projektionskathodenstrahlröhre gezeigt,
welche ein magnetisches Ablenksystem verwendet, doch ist es für den Sachverständigen
ohne weiteres klar, daß im Rahmen der Erfindung auch elektrostatische Ablenkung
benutzt werden kann.
-
Die Geschwindigkeit, mit der die senkrechte Kippspannung an der Klemme
301 zunimmt, ist unmittelbar der Amplitude der Spannung verhältnisgleich,
die dem Integrator vom Potentiometer R-301 aus zugeführt wird. Wenn nun der Arm
des Potentiometers R-301 in die dargestellte Lage eingestellt ist, dann wirkt sich
die senkrechte, der Röhre bei CRT zugeführte Kippspannung dahin aus, daß ein trapezförmiges
Muster AB CD entsteht, wie es in F i g. 25a auf dem Schirm der Röhre CRT
in dicken Linien gezeigt ist. Wird der Arm des Potentiometers R-301 abwärts verstellt,
so erhält der Integrator eine geringere Eingangsspannung. Dabei verringert sich
auch der Spannungsabfall der senkrechten Kippspannung. Die Zunahme der Geschwindigkeit
der senkrechten Zeitablenkung bewirkt aber, daß das auf der Fläche von CRT entstehende
Muster aufwärts bewegt und nach der oberen Kante des Leuchtflecks MNOP hin zusammengedrängt
wird, wodurch ein Trapez entsteht, wie es bei A' B' C' D' gezeigt ist. Die
Verschiebung, die jeder Bildpunkt dabei erfährt, ist dem Abstand des Bildpunktes
vom oberen Rand des Leuchtflecks proportional. Wenn nun die obere Kante des Leuchtflecks
den Horizont eines jeden projizierten Filmbildes darstellt, dann erfährt das auf
dem Schirm der Kathodenstrahlröhre entstehende Bild eine gleichförmige Zusammendrängung
oder Strekkung gegenüber dem Horizont durch Änderung der vom Potentiometer R-301
gelieferten Spannung.
-
In dieser Weise sorgt das senkrechte Ablenksystem dafür, daß eine
Bildverzerrung entsteht, die der durch das verstellbare anamorphische, mit Bezug
auf F i g. 7 beschriebene System erzielten Verzerrung ähnlich ist. Der Arm des Potentiometers
R-301 läßt sich ebenso einstellen, wie das anamorphische System durch den Stellmotor
132 einstellbar ist, der in der mit Bezug auf F i g. 10 erläuterten Weise in eine
Stellung läuft, die dem Verhältnis zwischen der vorzutäuschenden Höhe des Luftfahrzeuges
und der Bezugshöhe entspricht.
-
Die waagerechte Zeitablenkspannung, die zum Abtasten der Kameraröhre
verwendet wird, wird ferner über einen Widerstand R-303 und einen Addierverstärker
U-302 einer üblichen Schaltung zugeführt, welche die waagerechte Zeitablenkspannung
verstärkt und formt und Anpassungswiderstände enthält. Dann wird mit dieser Spannung
das waagerechte Ablenksystem der Kathodenstrahlröhre CRT betrieben. Wenn nun das
nachzuahmende Flugzeug keine seitliche Verlagerung gegenüber der idealen Bezugsflugbahn
erfährt, erhält der Verstärker U=302 über den Widerstand R-304 keine Spannung. Die
waagerechte Zeitablenkung der Kathodenstrahlröhre wird dann auf der Fläche der Röhre
CRT zentriert. Würde über den Widerstand R-304 eine konstante Spannung angelegt
werden, so könnte sich das Bild auf der Fläche von CRT gleichförmig nach rechts
oder links verschieben, wobei der obere und der untere Teil des Bildes sich um gleiche
Beträge verschieben würden. Wird aber über den Widerstand R-304 eine Spannung zugeführt,
die mit der senkrechten Zeitablenkung linear zunimmt, dann werden alle Punkte des
Bildes seitlich um Beträge verschoben, die sich in Abhängigkeit vom Abstand der
Bildpunkte vom oberen Rand des Bildes ändern. Das Trapez A B CD
z. B. würde dadurch zu der Gestalt A" B" C" D" verzerrt werden, wobei
dieses auch senkrecht etwas verschoben dargestellt ist, um es klarer hervorzuheben.
Wenn die senkrechte Zeitablenkung an der oberen Kante des Leuchtflecks beginnt und
wenn diese obere Kante den Horizont darstellt, dann ergibt sich die richtige Verzerrung
des Bildes auf dem Schirm der Röhre CRT, also eine Verzerrung, welche in wirklichkeitsgetreuer
Weise dem Betrachter des Bildes eine seitliche Verschiebung seines Blickpunktes
gegenüber der idealen Bezugsbahn vortäuscht. Eine solche Spannung wird nun über
den Widerstand R-304 vom Potentiometer R-305 aus geliefert. Die Wicklung des Potentiometers-R-305
wird an ihren Enden durch die senkrechten Zeitablenkspannungen im entgegengesetzten
Sinne erregt. Befindet sich sein Arm in der Mittelstellung auf der Wicklung, so
greift der Arm keine Spannung ab. Wird er aber aufwärts oder abwärts verstellt,
so liegt an ihm eine positive oder negative Kippspannung mit der Wiederholungsfrequenz,
welche der senkrechten Zeitablenkung entspricht, und mit einer Amplitude und einem
Vorzeichen, das von der Stellung des Potentiometerarmes abhängt. Diese Spannung
wird nun benutzt, um die seitliche Verzerrung des Bildes zu bewirken. Der Arm des
Potentiometers R-305 kann durch einen Servomotor
116 in Abhängigkeit
von dem Verhältnis eingestellt werden, das zwischen der seitlichen Abweichung des
nachgeahmten Flugzeuges von der Bezugsflugbahn und der Höhe der Bezugsflugbahn besteht,
in derselben Weise, wie der Motor 116 verwendet wurde, um den optischen Keil 107
in F i g. 10 einzustellen. Es ist also ersichtlich, daß die Mittel zum Verzerren
der senkrechten und waagerechten Zeitablenkung dazu dienen, das Bezugsbahnbild zu
verzerren, das die Kameraröhre aufnimmt, um ein Bild zu erzeugen, das eine von der
Flugbahn des nachgeahmten Flugzeuges aus betrachtete Szene darstellt.
-
Bei dem elektrischen Bildverzerrungsgerät gemäß F i g. 25b wird das
Filmbild gleichförmig und linear abgetastet, und die Verzerrung wird dadurch eingeführt,
daß die waagerechte und senkrechte Zeitablenkung in der Bildprojektionsröhre CRT
abgeändert wird. Es liegt aber im Bereich der Erfindung, die Zeitablenkung in der
Bildröhre CRT mit gleichförmigen Zeitablenkspannungen durchzuführen und die erforderliche
Verzerrung dadurch einzuführen, daß der Film mit der Kameraröhre ungleichförmig
abgetastet wird. Das läßt sich dadurch erreichen, daß die Anschlüsse der Zeitablenkspannungen
der Kameraröhre mit den Anschlüssen der Zeitablenkspannung der Bildprojektionsröhre
vertauscht werden. Bei solchen vertauschten Anschlüssen werden die Bildzeichen verzerrt,
die der Bildprojektionsröhre CRT von der Kameraröhre zugeführt werden, so daß ein
bestimmter Abschnitt eines solchen Zeitablenkungsspiels eine bestimmte verzerrte
Höhe darstellt statt der üblichen Bezugshöhe. Der Unterschied in der Arbeitsweise
entspricht demjenigen, der oben mit Bezug auf die Umkehrung der optischen Teile
in F i g. 9 besprochen wurde. Bei einem System mit ungleichförmigem Abtastvorgang
in der Kameraröhre und gleichförmiger Abtastung in der Bildröhre muß daher das Rückführpotentiometer
R-216 (F i g. 10) mit einer Spannung erregt werden, welche der vorzutäuschenden
Höhe, nicht aber der Bezugshöhe entspricht.
-
Das oben beschriebene elektrische Ausführungsbeispiel der F i g. 25
b verwendet dasselbe Steuersystem (F i g. 10), wie es von dem optischen System der
F i g. 9 mit einem Zerrprisma benutzt wird, wenn es sich darum handelt, ein Geländebild
zum Ausbilden von Flugschülern zu projizieren.
-
Ebenso wie es im Rahmen der Erfindung liegt, das ursprüngliche Bild
in unabhängiger Weise durch getrennte Mittel für die senkrechte Abänderung und die
Scherverzerrung zu beeinflussen, liegt es auch im Rahmen der Erfindung, hierfür
elektrische Mittel zu verwenden, die zusammenwirken, wie sie in F i g. 26 z. B.
gezeigt sind. Das zu ändernde Bild ist durch den Pfeil l wiedergegeben. Dieses Bild
wird mit einer üblichen Fernsehkameraröhre 5900 aufgenommen, welche Ausgangsbildzeichen
liefert, die in Stufen 5901
verstärkt und zur Strahlablenkung einer üblichen
Kathodenstrahlröhre CRT-1 verwendet werden. Die senkrechten und waagerechten Abtastzeichen
für die Kameraröhre 5900 und die Kathodenstrahlröhre CRT-1 werden durch übliche
Kippschwingungsgeneratoren 5902 und 5903 geliefert. Die Kippspannung vom Generator
5902 für die senkrechte Zeitablenkung wird unmittelbar sowohl der
Kameraröhre 5900 als auch der für die senkrechte Ablenkung vorgesehenen Spule der
Kathodenstrahlröhre CRT-1 zugeführt. Die Kippspannung, welche der Generator 5903
für die waagerechte Zeitablenkung liefert, wird unmittelbar der Schaltung für die
waagerechte Zeitablenkung der Kameraröhre 5900 zugeführt, außerdem aber über ein
Potentiometer R-5901 der Wicklung 5905 für die waagerechte Zeitablenkung
der Bildröhre CRT-1 zu-
geleitet. Der Arm dieses Potentiometers wird durch
einen mi Stellmotor eingestellt. Da die Zeitablenkungsschaltungen der Kameraröhre
5900 und der Bildröhre CRT-1 synchronisiert sind, erscheint eine Reproduktion des
Bildes I auf dem Schirm der Röhre CRT-1, obgleich die waagerechte Abmessung
des Bildes größer oder kleiner ausfällt, je nachdem, wie das Potentiometer R-5901
eingestellt ist. Wird die Größe der waagerechten Zeitablenkspannung verändert, die
der Röhre CRT-1 zugeführt wird, während die senkrechten Zeitablenkspannungen gleich
groß eingestellt bleiben, dann entsteht auf dem Schirm der Röhre CRT-1 ein Bild,
das eine primitive Umformung von veränderlicher Zerrkraft längs der waagerechten
Achse der Bildröhre erfahren hat. Wenn nun ein Stellmotor zum Einstellen des Potentiometers
R-5901 vorgesehen ist und so wirkt, daß die Größe der waagerechten Zeitablenkspannung
der Röhre CRT-1 geändert wird, so ergibt sich ein Bild von dem gleichen Aussehen,
wie es bei Verwendung eines optischen anamorphischen Systems erhalten wurde. Gemäß
F i g. 26 wird dem Bild eine zweite primitive Umwandlung durch die Kameraröhre 5906,
die Bildröhre CRT-2 und die zugehörige Apparatur erteilt. Auch eine sphärische Vergrößerung
oder Abänderung im Maßstab findet statt. Die zweite primitive Umwandlung wird dadurch
herbeigeführt, daß die Amplitude der senkrechten Ablenkspannungen verändert wird,
welche der Röhre CRT-2 zugeführt werden. Diesem Zweck dienen ein Potentiometer R-5902
und ein mQ-Stellmotor. Die sphärische Vergrößerung oder Maßstabänderung wird dadurch
erreicht, daß die Amplituden der beiden Zeitablenkspannungen der Röhre CRT-2 im
gleichen Maße geändert werden. Wie nun F i g. 26 zeigt, wird die Änderung der beiden
Zeitablenkspannungen durch Potentiometer R-5903 und R-5904 bewirkt, deren
Arme je nach dem gewünschten sphärischen Vergrößerungsverhältnis durch einen Po-Stellmotor
eingestellt werden. Dem übermittelten Bild kann auch eine Drehung mit Hilfe des
Q-Stellmotors erteilt werden, der zu diesem Zweck die Ablenkspulen der Röhre CRT-2
um die Achse des Halses der Röhre dreht. Dadurch wird das auf der Stirnfläche der
Röhre CRT-2 entstehende Bild gedreht.
-
Das auf der Stirnfläche der Röhre CRT-2 entstehende Bild ist also
aus dem ursprünglichen Bild I durch zwei primitive Umwandlungen, durch eine Maßstabänderung
und durch eine Drehung hervorgegangen. Wenn man diese Abänderungen in dem ursprünglichen
Bild vorsieht, kann man das sich ergebende Bild auf der Fläche CRT-2 erhalten, das
dem ursprünglichen Bild I mit einer gewünschten Änderung der Perspektive entspricht.
Das Bild auf der Fläche der Bildröhre CRT-2 kann mittels einer Projektionslinse
gewünschtenfalls auf einen Schirm geworfen werden. Das System der F i g. 26 erfordert
Stellmotoren für ml, mQ, Po und Q von der gleichen Bauart, wie sie mit Bezug auf
das Gerät der F i g. 18 beschrieben ist, worin die Winkel ß und O konstant gehalten
werden. Obgleich gemäß F i g. 26 die sphärische Vergrößerung dadurch erzielt ist,
daß die Amplituden der waagerechten und senkrechten Zeitablenkungen der zweiten
Bildröhre in gleichem Verhältnis
geändert werden, ist es unerheblich,
ob die erforderliche sphärische Vergrößerung vor oder nach jeder Bildumwandlung
erfolgt. Die Potentiometer R-5903 und R-5904 könnten daher auch so geschaltet werden,
daß gewünschtenfalls die Zeitablenkspan= nungen von CRT-1 statt von CRT-2 geändert
wcrdcn. Außerdem könnte man die sphärische Vergrößerung dadurch herbeiführen, daß
man die Zeitablenkspannung einer weiteren, nicht näher dargestellten Röhre ändert,
welche Bildzeichen von einer weiteren, nicht näher dargestellten Kameraröhre enthält,
die die Stirnfläche von CRT-2 abtastet.
-
Der Winkel ß in F i g. 26 ist der Winkel zwischen der senkrechten
Achse des Bildes I und der Richtung der waagerechten Zeitablenkung der Kameraröhre
5900, während der Winkel 0 der Winkel zwischen der senkrechten Zeitablenkung der
Kamerahöhe 5906 und derjenigen Richtung in dem Bild auf der Stirnfläche von CRT-1
ist, welche der waagerechten Zeitablenkungsrichtung der Kameraröhre 5900 entspricht.
Mithin handelt es sich bei F i g. 26 um ein elektrisches System der Bauart 1I, bei
welcher ml, m2, Po und gewünschtenfalls g veränderlich sind, während ß und 0 konstant
bleiben. Natürlich lassen sich auch die optischen Systeme der anderen Bauarten durch
gleichwertige elektrische Systeme ersetzen. Ein System der Bauart I entsteht, wenn
zwei primitive Umwandlungen mit feststehender Zerrkraft, aber veränderlicher Winkelrichtung
zusätzlich zu einer sphärischen Vergrößerung und gewünschtenfalls einer Drehung
stattfinden. Werden an die Wicklungen einer Kathodenstrahlröhre senkrechte und waagerechte
Zeitablenkspannungen von einem festen Verhältnis angelegt und unterscheidet sich
dieses Verhältnis von demjenigen der Zeitablenkspannungen der Kameraröhre, welche
die Bildzeichen der Kathodenstrahlröhre übermittelt, dann erfolgt eine primitive
Umwandlung in dem auf die Fläche der Kathodenstrahlröhre geworfenen Bild. Gewünschtenfalls
können natürlich in dieser Weise nacheinander zwei primitive Umwandlungen ausgeführt
werden. Wenn nun die Stärken der Zeitablenkspannungen bei einer oder beiden Bildröhren
verändert werden, während das Verhältnis zwischen den waagerechten und den senkrechten
Zeitablenkspannungen konstant gehalten wird, dann ergibt sich eine Maßstabänderung
oder sphärische Vergrößerung. Das kann z. B. bei einer Anordnung gemäß F i g. 26
mit Hilfe eines Po-Stellmotors durchgeführt werden. Bei der Ausgestaltung eines
elektrischen Systems der Bauart 1 kann ein ß-Stellmotor vorgesehen sein, um die
Kameraröhre 5900 gegenüber dem Bild 1 um die Achse zu drehen, und ein 0-Stellmotor
kann zusätzlich vorgesehen sein, um die Kameraröhre 5906 entweder um den Winkel
ß + 0 gegenüber dem Raum zu verdrehen, falls nicht die Bildröhre CRT-1 um den Winkel
ß verdreht wird, oder um die Kameraröhre 5906 um den Winkel 0 zu verdrehen, falls
die Bildröhre CRT-1 zusammen mit der Kameraröhre 5900 um den Winkel ß verdreht wird.
Ist die Bildröhre CRT-1 ortsfest angeordnet, dann kann man den Stellwinkel ß + 0
für die Einstellung der Kameraröhre 5906 dadurch ableiten, daß man die durch den
ß-Stellmotor und den 0-Stellmotor gelieferten Winkelwege durch ein Differentialgetriebe
od. dgl. überlagert. Zwar werden bei dem dargestellten elektrischen System die aufeinanderfolgenden
Kippspannungen der Kameraröhre in der Größe konstant gehalten und die Kippspannungen
in der Bildröhre abgeändert, um primitive Umwandlungen oder sphärische Vergrößerungen
herbeizuführen; ebensogut jedoch lassen sich die Vergrößerungen dadurch erzielen,
daß entsprechende relative Amplituden zwischen der Zeitablenkung der Kamera und
der Zeitablenkung der Bildröhre gewählt werden, und dieselben Vergrößerungen lassen
sich dadurch herbeiführen, daß man die Zeitablenkspannungen der Kameraröhre verändert,
aber die aufeinanderfolgenden Zeitablenkspannungen der Bildröhre konstant hält.
Derartige Systeme erfordern indessen, daß die Zeitablenkspannungen der Kameraröhre
entsprechend dem reziproken Wert geändert werden. Falls z. B. die erste primitive
Umwandlung in F i g. 26 in der Weise durchzuführen ist, daß die Zeitablenkspannungen
zwischen der Kameraröhre und den Ablenkspulen 5904 und 5905 vertauscht werden,
dann muß der m,- Stellmotor, der das Potentiometer R-5901 steuert, tatsächlich eine
Ausgangsgröße liefern, die einen Maßstab für den reziproken Wert --m darstellt.
Wer mit Analogierechenschaltungen vertraut ist, weiß, wie man den ml-Stellmotor
anzuschließen hat, um diese Ausgangsgröße zu liefern, so daß sich eine nähere Erläuterung
erübrigt.
-
Die Erfindung besteht also auch in einem Verfahren und einer Einrichtung
zur Verwendung bei Systemen und Einrichtungen, bei denen das ursprüngliche Bild
in ein bestimmtes Energiemuster umgewandelt wird und die ein durch einen Abtastvorgang
erzeugtes elektrisches Bildzeichen liefern, wobei eine Verzerrung oder perspektivische
Änderung dadurch erreicht ist, daß das Energiemuster in abgeänderter Art an einen
bilderzeugenden Apparat abgegeben wird, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einer Kathodenstrahlröhre besteht.
-
Es ist zu betonen, daß die hauptsächlich durch die oben aufgestellten
Gleichungen beschriebenen Systembeziehungen in einer unendlichen Zahl verschiedener
Formen ausgedrückt werden können, wozu lediglich eine einfache algebraische Rechnung
durchgeführt zu werden braucht, und daß sich Rechen- und Steuergeräte auf Grund
der üblichen Rechenmethoden derart entwickeln lassen, daß sie diese abgeänderten
Gleichungen auflösen. Es dürfte auch ohne weiteres verständlich sein, daß bei manchen
Ausführungsformen bestimmte Glieder der Gleichungen innerhalb des Bereiches der
Blickpunktverstellung sich nur wenig auswirken und daher fortgelassen werden können,
wenn es sich um Ausführungsformen handelt, die nur für einen beschränkten Bereich
der Blickpunktverstellung in Betracht kommen.
-
Insbesondere ist zu betonen, daß die Gleichungen (36) bis (39) in
ihrer allgemeinen Form wiedergegeben sind. Das ist geschehen, um die Wirkung jedes
einzelnen Begriffs der Gleichung verständlich zu machen und um die große Vielfalt
der möglichen Ausführungsformen der Erfindung zu erläutern. Bei der Ausführung der
einzelnen Ausführungsbeispiele bieten sich zahlreiche Vereinfachungsmöglichkeiten.
Handelt es sich z. B. um die Bauart 1 der Erfindung, bei welcher ml, m2 und ß veränderlich,
Po und 0 aber konstant sind, so fällt eine Reihe von Begriffen in der Gleichung
aus, wenn man 0 auf 90° und Po auf 1 ° bemißt. Dann ergeben sich nämlich die folgenden,
wesentlich vereinfachten Gleichungen:
2 d hl cos 2 ß -L (h.@2 ; d2 _. h12) sin 2 ß = 0 . (58) (hl -=- h2) sin @@ -- dcos
,@ . (59) 1n F i g. 27 ist eine Rechenschaltung wiedergegeben, welche die obigen
Gleichungen löst und daher die Möglichkeit bietet, bei einem Schulungsgerät zum
Ausbilden von Flugschülern diesen ein Bild des Geländes vorzuführen. In Blockform
dargestellt und mit M-6000 bezeichnet ist ein bei Bodenschulungsgeräten üblicher
Einstellmechanismus, welcher in der in F i g. 28 gezeigten Weise eingestellt wird
und eine Welleneinstellung entsprechend der Höhe hl des Bezugsblickpunktes liefert,
die bei Filmbilder verwendenden Systemen die jeweilige wirksame Höhe darstellt,
bei welcher jedes Filmbild belichtet wurde, dividiert durch eine Konstante, nämlich
den Kosinus des Projektionswinkels s, wie weiter unten mit Bezug auf F i g. 29a
erläutert ist. Die Bezugshöhe hl kann als »wirksame« Höhe bezeichnet werden, bei
der das Bild aufgenommen wurde, da das Bild nicht notwendigerweise wirklich bei
dieser Höhe aufgenommen zu werden braucht. Bei der Herstellung von Filmen für das
beschriebene Gerät kann man anamorphische, optische Systeme nach der Erfindung bereits
bei der Kamera verwenden, um auf diese Weise Filme zu erzeugen, die so aussehen,
als seien sie von Blickpunkten aus aufgenommen, die gegenüber der Lage der Kamera
versetzt sind. Es können auch anamorphische Systeme bei einem Kopiergerät verwendet
werden, um eine Änderung der scheinbaren Perspektive zwischen dem Kamerafilm und
dem Bildwerferfilm einzuschalten. Als M-600.1 ist ein bei Bodenschulungsgeräten
üblicher Höhenstellmotor vorgesehen, dessen Welle eine der Höhe h2 entsprechende
Einstellung erfährt. h2 ist die jeweilige Höhe h des nachgeahmten Fluges, ebenfalls
durch einen konstanten cos F dividiert. Die Konstante cos e läßt sich durch entsprechende
Bemessung des Widerstandes berücksichtigen. Die Erfindung bewirkt, daß das Bild
einer jeden in der Höhe hl aufgenommenen Filmaufnahme derart verzerrt wird, daß
das projizierte Bild dem Betrachter so erscheint, als erblickte er die Szene aus
der Höhe h2, bei der es sich um die Höhe des vom Flugschüler nachgeahmten Fluges
handelt. Das Rechteck M-6002 deutet einen Stellmotor M-6200 für die seitliche Verschiebung
des Blickpunktes an. Dieser Stellmotor wird in Abhängigkeit von der Größe eingestellt,
um welche die Flugbahn beim nachgeahmten Flug von der Bezugsflugbahn abweicht. Der
Motor M-6200 liefert daher fortlaufend eine Einstellung, die einen Maßstab für die
seitliche Verschiebung d des Blickpunktes gegenüber der Stelle liefert, an der die
Filmaufnahme erfolgte.
-
Von dem Netz des Rechengerätes aus wird eine konstante Spannung geliefert,
mit der die Wicklung eines Potentiometers R-6010 erregt wird. Der Arm dieses Potentiometers
wird durch den h,-Stellmotor M-6000 eingestellt und liefert eine der Größe hl verhältnisgleiche
Spannung, mit welcher ein Potentiometer R-6020 erregt wird. Auch der Arm dieses
Potentiometers wird durch den Stellmotor M-6000 eingestellt, und er liefert daher
eine der Größe h12 verhältnisgleiche Spannung. Wer mit Analogie-Rechenschaltungen
vertraut ist, erkennt ohne weiteres, daß an Stelle der beiden linear gewickelten
Potentiometer R-6010 und R-6020 ein einziges Potentiometer gesetzt werden könnte,
wenn dessen Wicklung die quadratische Funktion verkörpert. Die der Größe h12 proportionale
Spannung wird vom Arm des Potentiometers R-6020 abgenommen und über einen rückgekoppelten
Verstärker U-6040 und einen Widerstand R-6190 der Eingangsseite eines rückgekoppelten
Addierverstärkers U-6050 zugeführt. Der Verstärker U-6040 dient lediglich zur Umkehrung
des Vorzeichens der Spannung. Das Potentiometer R-6070 wird mit einer gleichbleibenden
Netzspannung erregt. Sein Arm erfährt seine Einstellung durch den die Höhe des nachgeahmten
Fluges angebenden Stellmotor M-6001. Er liefert daher eine der Größe h2 verhältnisgleiche
Spannung. Diese wird an ein Potentiometer R-6080 angelegt, dessen Arm seine Einstellung
durch einen Stellmotor M-6100 erfährt und daher eine der Größe h22 verhältnisgleiche
Spannung abgreift. Diese Spannung wird über einen Widerstand R-6200 dem Eingang
eines Addierverstärkers U-6050 zugeführt. In ähnlicher Weise wird eine der Größe
d2 verhältnisgleiche Spannung entwickelt und dem Eingang des Verstärkers U-6050
zugeführt, und zwar über einen Addierwiderstand R-6210. Der Addierverstärker
U-6050 faßt die verschiedenen Eingangsspannungen zusammen, die über die Widerstände
R-6190, R-6200 und R-6210 zugeführt sind, und liefert eine Ausgangsspannung, welche
dem Begriff' (h12 -f h22 -#- d2) verhältnisgleich ist. Diese Spannung wird unmittelbar
über einen das Vorzeichen umkehrenden Verstärker U-6130 an die Enden eines Sinus-Potentiometers
R-6260 angelegt. Ein Potentiometer R-6030 wird mit einer Spannung erregt, die vom
Potentiometer R-6110 geliefert wird und der seitlichen Verstellung d des Blickpunktes
verhältnisgleich ist. Da der Arm des Potentiometers R-6030 durch den hl-Stellmotor
M-6000 eingestellt wird, kann eine Spannung, die einen Maßstab für 2d/z, liefert,
zum Erregen der Wicklung eines Kosinus-Potentiometers R-6250 verwendet werden.
Wer Analogieschaltungen kennt, ersieht, daß der konstante Faktor 2 durch entsprechende
Bemessung der Widerstände berücksichtigt werden kann. Der Stellmotor M-6100 stellt
sich also auf den Winkel 2ß ein, indem er die Gleichung (58) löst. Der erste Begriff
der Gleichung wird in Gestalt einer Spannung dem Addierverstärker U-6080 und über
den Widerstand R-6360 dem Eingang des Stellmotors zugeführt. Dieser erhält eine
dem zweiten Begriff entsprechende Spannung über den Widerstand R-6350. Der Stellmotor
M-6100 läuft daher auf diese Weise, bis die beiden Eingangsspannungen sich gegenseitig
aufheben. Hat er diese Stellung erreicht, so hat seine Welle einen Winkelweg durchlaufen,
welcher der Größe 2ß verhältnisgleich ist. Der Stellmotor M-6100 treibt ein Zahnrad
6107 an und stellt dadurch die beiden anamorphischen Aggregate auf den Winkel ß
ein. Der Faktor 2 wird durch das Übersetzungsverhältnis berücksichtigt.
-
Statt die Gleichung (58) zu lösen, wie es mit der in F i g. 27 gezeigten
Rechenschaltung geschieht, kann die Einstellung der ß-Welle auch durch Lösen von
Gleichungen mit Tangensfunktionen abgeleitet werden. Vorzuziehen istaberdie Verwendungder
Gleichung(58), weil sich Sinus- und Kosinusfunktionen mit Hilfe der bei Analogie-Rechenschaltungen
verfügbaren Auflöser leichter ableiten lassen. Bei jedem System ergeben sich jedoch
zwei Lösungen. Dadurch, daß das richtige Vorzeichen bei der Erregung des ß-Stellmotors
M-6100
gewählt wird, kann man die richtige Wurzel auswählen. Durch
Umkehren des Vorzeichens dieser Erregung wird bewirkt, daß der Motor M-6100 den
Winkel 2ß, d. h. 180°, zurücklegt, um die andere Wurzel zu wählen. Wie erinnerlich,
beläuft sich ,B auf 90°.
-
Wie F i g. 27 zeigt, werden Spannungen, die einen Maßstab für h12,
h22 und dz bilden, von Potentiometern R-6020, R-6080 und R-6120 über Widerstände
R-6150, R-6160 und R-6180 zum Eingang des rückgekoppelten Verstärkers U-6030 geliefert.
Die Ausgangsspannung des Verstärkers U-6030 dient dazu, das entsprechend einer quadratischen
Funktion gewickelte Potentiometer R-6040 zu erregen, dessen Arm in Abhängigkeit
von der Bezugshöhe hl durch den Stellmotor M-6000 eingestellt wird. Die von diesem
Arm des Potentiometers R-6040 abgegriffene Spannung wird über einen Widerstand R-6170
dem Eingang des Verstärkers U-6030 zugeführt. Wer mit Analogieschaltungen dieser
Art vertraut ist, erkennt, daß durch diesen Anschluß die Ausgangsspannung des Verstärkers
U-6030 derart modifiziert wird, daß die Ausgangsspannung dem Begriff (h12 -E- h22
+ d2) geteilt durch h12 verhältnisgleich ist. Diese Ausgangsspannung gleicht also
dem ersten eingeklammerten Begriff in den Gleichungen (56) und (57). Sie dient zum
Erregen von Potentiometern R-6310 und R-6340, die einer quadratischen Funktion entsprechend
gewickelt sind. Der Arm des quadratischen Potentiometers R-6310 wird entsprechend
ml eingestellt, also entsprechend der Zerrkraft des ersten anamorphischen Aggregats.
Es geschieht dies durch den Stellmotor M-6300, welcher die Gleichung (56) auflöst.
Infolgedessen greift der Arm des Potentiometers R-6310 eine Spannung ab, welche
dem zweiten Begriff der Gleichung (56) entspricht. Diese Spannung wird dem Eingang
des Stellmotors über einen Addierwiderstand R-6390 und einen Addierverstärker U-6100
zugeführt. Mit einer dem Netz der Rechenschaltung entnommenen konstanten Spannung
wird die Wicklung eines Potentiometers R-6290 erregt, die einer quadratischen Funktion
entspricht. Die der Größe m12 entsprechende Ausgangsspannung dient zum Erregen eines
Potentiometers R-6300, dessen Wicklung ebenfalls einer quadratischen Funktion entspricht.
Der Arm dieses Potentiometers liefert daher eine Spannung, die m14 verhältnisgleich
ist. Diese Spannung wird dem Stellmotor M-6300 über einen Addierwiderstand R-6400
und einen Verstärker U-6100 zugeführt. Um den dritten Begriff der Gleichung (56)
zu bilden, wird die der Größe h22 verhältnisgleiche Spannung des Potentiometers
R-6080 über den Widerstand R-6470 als eine Eingangsgröße dem Verstärker U-6150 zugeführt.
Mit der Ausgangsspannung dieses Verstärkers wird das Potentiometer R-6430 erregt,
welches eine quadratische Funktion aufweist und dessen Arm durch den Stellmotor
M-6000 eingestellt wird. Die an diesem Arm des Potentiometers R-6430 liegende Spannung
wird über einen Widerstand R-6460 einem Verstärker U-6150 zugeführt. Dieser liefert
eine Ausgangsspannung, welche dem Begriff
proportional ist. Diese Ausgangsspannung wird über einen Addierwiderstand
R-6440 einem Verstärker U-6100 und über einen Addierwiderstand R-6450 einem
Verstärker U-6110 zugeführt. Da die Stellmotoren M-6300 und M-6400 mit den Eingangsgrößen
gemäß den Gleichungen (56) und (57) beliefert werden und diese Gleichungen ständig
lösen, werden die Wellen entsprechend den erforderlichen Zerrkräften der anamorphischen
Aggregate eingestellt. Die Stellmotoren M-6300 und M-6400 ändern die Zerrkräfte
der anamorphischen Aggregate durch Axialverstellung der Linsen. Die beiden Stellmotoren
M-6300 und M-6400 haben die gleiche Bauart. Nur weisen ihre um 90° phasenverschobenen
Wicklungen das entgegengesetzte Vorzeichen auf. Obgleich die quadratische Gleichung
vier mögliche Lösungen hat, können die Stellmotoren durch die üblichen mechanischen
Begrenzungen (die nicht näher dargestellt sind) daran gehindert werden, »negative
Leistungs<c-Lösungen zu suchen. Dadurch, daß die richtige Antriebsrichtung für
ein gegebenes Vorzeichen der Eingangsgröße vorgesehen ist, stellen sich die Stellmotoren
auf die gewünschten Wurzeln ein. Bekanntlich führt die Umkehrung der Drehrichtung
eines Stellmotors für ein gegebenes Vorzeichen der Eingangsgröße dazu, daß der eine
quadratische Auflösung bewirkende Stellmotor die andere Wurzel sucht.
-
Von dem Netz der Rechenschaltung wird eine gleichbleibende Spannung
abgenommen, um die Wicklung eines Potentiometers R-6060 zu erregen, dessen Arm seine
Einstellung durch den Stellmotor M-6000 erfährt und eine der Größe hl proportionale
Spannung abgreift, welche über einen Widerstand R-6230 einem Verstärker U-6070 zugeführt
wird. In entsprechender Weise wird durch ein Potentiometer R-6100 eine der Größe
h2 verhältnisgleiche Spannung abgeleitet und über einen Widerstand R-6240 einem
Verstärker U-6070 zugeführt. Die Ausgangsspannung dieses Verstärkers wird der einen
Klemme eines Sinus-Potentiometers R-6280 unmittelbar und der anderen Klemme über
einen Verstärker U-6140, also mit gewendetem Vorzeichen, zugeführt. Eine Spannung,
die der seitlichen Verschiebung d des Blickpunktes proportional ist und vom Potentiometer
R-6110 geliefert wird, wird hinsichtlich ihres Vorzeichens durch einen Verstärker
U-6120 gewendet und dann benutzt, um die Wicklung eines Kosinus-Potentiometers
R-6270 zu erregen. Der Stellmotor M-6200 liefert eine Winkelstellung seiner Welle,
die dem Winkel n verhältnisgleich ist. Infolgedessen erhält der Verstärker U-6090
über einen Widerstand R-6380 eine Spannung entsprechend der Größe (hl + ha) sin
n und über den Widerstand R-6370 eine Spannung entsprechend der Größe d cos n. Der
Stellmotor M-6200 läuft daher jeweils, bis diese beiden Eingangsgrößen gleich groß,
aber von entgegengesetztem Vorzeichen sind. Wenn das der Fall ist, hat die Welle
des Stellmotors M-6200 einen Weg zurückgelegt, welcher dem Winkel n verhältnisgleich
ist. Mithin hat der Stellmotor die Gleichung (59) gelöst.
-
Die am Arm des Potentiometers R-6010 liegende, der Größe hl verhältnisgleiche
Spannung wird über einen Widerstand R-6130 einem rückgekoppelten Verstärker U-6010
zugeführt. Die der Größe h2 entsprechende Spannung am Arm dieses Potentiometers
R-6070 wird durch den Verstärker U-6020 in der Phase umgekehrt und dem Verstärker
U-6010 über einen Widerstand R-6140 zugeführt. Die Ausgangsspannung des Verstärkers
U-6010 wird entsprechend der Bezugshöhe hl durch ein Potentiometer R-6050 modifiziert
und dann dem Eingang des Verstärkers U-6010 zugeführt. Die Ausgangsspannung des
Verstärkers U-6010 ist daher dem Begriff
verhältnisgleich. Diese Ausgangsspannung wird über
einen Widerstand
R-6500 und einen Verstärker U-6160 dem Eingang des Stellmotors M-6500 zugeführt.
Die Welle dieses Stellmotors M-6500 stellt ein übliches Rückführpotentiometer
R-6480 ein, wodurch die Eingangsspannung aufgehoben wird.
-
Eine Spannung, die der seitlichen Verschiebung d des Blickpunktes
entspricht, wird vom Arm des Potentiometers R-6110 abgegriffen und über einen
Widerstand R-6220 einem Verstärker U-6060 zuge-
führt. Die Ausgangsspannung
dieses Verstärkers wird je nach der Höhe h2 des nachgeahmten Fluges mit Hilfe eines
Potentiometers R-6090 modifiziert und dann in einen Verstärker U-6060 eingeführt,
so daß dessen Ausgangsspannung der Größe verhältnisgleich ist. Diese Spannung wird
über einen
Widerstand R-6520 und einen Verstärker U-6170 dem Eingang eines Stellmotors
M-6600 zugeführt. Damit sich dieser auf eine Winkelstellung einstellt, welche der
Größe der Eingangsspannung entspricht, treibt er ein Potentiometer R-6490 an, dessen
abgegriffene Spannung in den Eingang des Stellmotors zurückgeführt wird und die
Eingangsspannung in bekannter Weise ausgleicht. Der Stellmotor M-6500 dient dazu,
das verzerrte Bild in senkrechter Richtung zu verschieben, während der Stellmotor
M-6600 das verzerrte Bild seitlich verschiebt, wie weiter unten mit Bezug
auf F i g. 29a erläutert ist. Auf diese Weise wird das projizierte Bild auf dem
Bildschirm in die richtige Lage gebracht.
-
Bei dem in F i g. 5b schaubildlich dargestellten, die Erfindung verkörpernden
optischen Verzerrungssystem sind zwei senkrecht zueinander angeordnete anamorphische
Elemente vorgesehen, die das Bild verzerren, das von einem üblichen Kinobildwerfer
geliefert wird. Zur optischen Achse des Bildwerfers ausgerichtet ist als Vorsatz
für die Projektionslinse Ly des Bildwerfers PR eine zylindrische Lagerbuchse
6101
vorgesehen, die bei 6102 und 6103 am Gehäuse des Bildwerfers
PR angeschraubt ist. Um den Umfang der Buchse 6101 herum erstreckt sich eine
Lagerwulst 6104, die in eine entsprechende Nut eines Tubus 6105 eingreift,
der somit drehbar am Bildwerfer angebracht ist. Dieser Tubus kann mit einem Zahnkranz
6106 versehen sein, mit welchem ein Kegelrad 6107 kämmt. Dieses ist mit dem
Motor M-6100 gekuppelt, der daher den Tubus 6105 durch Drehung um die optische Achse
des Systems einstellen kann. Der Fußteil des Tubus 6105 trägt die Stellmotoren
U-6300 und M-6400, die daher bei der Drehung des Tubus durch den Motor M-6100 mit
dem Tubus zusammen um die Achse des optischen Systems verstellt werden. Das Ritzel
6108 des Motors M-6300
kämmt mit einem Zahnkranz 6109 einer
Buchse 6110,
die auf dem Tubus 6105 drehbar gelagert ist und daher
durch den Motor M-6300 eine Dreheinstellung erfährt. Die Buchse 6110 ist
mit zwei nichtlinearen Schubkurvenschlitzen 6111 und 6112 versehen,
in welche Zapfen 6113 und 6114 eingreifen. Diese Zapfen gehen durch
Längsschlitze des Tubus 6105 hindurch und können daher lediglich in der Längsrichtung
des optischen Systems verschoben, nicht aber um dessen Achse verschwenkt werden.
Sie sitzen starr an den Fassungen 6115 und 6116 der positiven Zylinderlinsen
LA-2 und LA-1. Durch die Längsverschiebung der Stifte 6113 und
6114 werden diese Linsen daher in der Längsrichtung des optischen Systems
verschoben, wobei die Fassungen 6115 und 6116 durch Gleit-Führungen
6117 und 6118 gegen Drehung gesichert geführt sind. Ferner ist fest
im Tubus 6105 eine negative Zylinderlinse L-AN angeordnet. Wenn die Buchse
6110 durch den Motor M-6300 gedreht wird, dann werden dadurch die
positiven ZylinderlinsenLA-1 und LA-2 gegenüber der negativen Zylinderlinse L-AN
verschoben. Die Linsen LA-1, LA-2 und L-AN sind in senkrechter Richtung zylindrisch,
wie die F i g. 5b erkennen läßt.
-
Der Motor M-6400 erteilt einer Buchse 6120 eine Drehverstellung
auf dem Tubus 6105 in ähnlicher Weise, wie die Hülse 6110 durch den
Motor M-6300 verdreht werden kann.
-
Zapfen 6123 und 6124, die durch Schubkurvenschlitze
6121 und 6122 in der Längsrichtung verschoben werden, dienen zur axialen
Verstellung der zylindrischen Linsen LB-1 und LB-2 mit Bezug auf die feststehende
negative Linse L-BN. Die Linsen LA-1, LA-2 und L-AN bilden ein erstes verstellbares
anamorphisches Aggregat, während die Linsen LB-1, LB-2 und L-BN ein zweites anamorphisches
Aggregat darstellen. Die Linsen LB-1, LB-2 und L-BN sind je in einer waagerechten
Richtung zylindrisch gestaltet, wie F i g. 5 b zeigt. Die beiden anamorphischen
Systeme sind also hinsichtlich der Richtung der Verzerrung um 90° zueinander versetzt.
Mit Bezug auf die F i g. 7a und 7b ist bereits dargelegt worden, daß, wenn man die
beiden positiven zylindrischen Linsen gegenüber der negativen in Achsenrichtung
verstellt, sich dann die Zerrkraft in der einen Richtung ändert, ohne daß dadurch
die scharfe Einstellung des Bildes beeinträchtigt würde. Wie nun bereits bei der
Erläuterung der F i g. 27 erwähnt wurde, dient der Stellmotor M-6100 dazu,
die beiden anamorphischen Aggregate um den Winkel ß zu drehen, der für eine bestimmte
Änderung des perspektivischen Blickpunktes erforderlich ist. Der Motor M-6300 hingegen
dient dazu, die Linsen LA-1 und LA-2 derart einzustellen, daß sich die für die gewünschte
Verstellung des Blickpunktes erforderliche Zerrkraft ml des ersten anamorphischen
Aggregats ergibt. Der Motor M-6400 verstellt die Linsen LB-1 und LB-2 so, daß das
zweite anamorphische System die Zerrkraft m, erhält, die dem Beschauer des projizierten
Bildes die gewünschte Verschiebung des perspektivischen Blickpunktes vortäuscht.
Mithin bewirken die Motoren M-6100, M-6300 und M-6400 eine solche Verzerrung des
vom Bildwerfer PR erzeugten Bildes, daß man dadurch beim Betrachten des projizierten
Bildes den Eindruck erhält, als erblicke man es von dem gewünschten Punkt aus. Es
ist aber noch außerdem notwendig, das verzerrte Bild um den Winkel i.) zu drehen,
wenn man erreichen will, daß auch auf dem Bildschirm die ursprünglich waagerechten
Linien des Geländes horizontal zu liegen kommen. Wenn bei der Aufnahme der Bilder
die Kameraachse unter dem Horizont gelegen hat, dann ist außerdem eine Verschiebung
des verzerrten Bildes in senkrechter und seitlicher Richtung nötig. Diese weiteren
Korrekturen lassen sich dadurch ausführen, daß der ganze Bildwerfer, einschließlich
der beiden anamorphischen Aggregate, um den Winkel n gedreht wird und daß der im
Bildwerfer befindliche Film bzw. das Diapositiv eine Verschiebung in senkrechter
und waagerechter Richtung gegenüber den beiden anamorphischen Aggregaten des optischen
Systems erfährt. Wenn der Projektionsapparat dem Zweck dient, dem Flugschüler die
Sicht auf das Gelände, insbesondere einen Flugplatz, vorzutäuschen, dann wird am
besten
der ganze Bildwerfer gegenüber dem Flugschüler um den Winkel
e gedreht, und auch die Verschiebung des verzerrten Bildes in waagerechter und senkrechter
Richtung auf dem Schirm erfolgt am besten durch eine entsprechende Drehbewegung
des ganzen Bildwerfers, wie in den F i g. 5a und 29a gezeigt ist.
-
Ist bei der Aufnahme des kinematographischen Films die Achse der Kamera
auf den Horizont gerichtet, dann ist es nur noch erforderlich, die richtigen Werte
für ß, ml und m, vorzusehen, um zu erreichen, daß die mit Hilfe der Verzerrungsoptik
auf den Bildschirm projizierten Bilder dem Beschauer die gewünschte Verschiebung
des perspektivischen Blickpunktes vortäuschen. Wird dann das ganze optische System,
einschließlich des Objektes und der Optik, um den Winkel n gedreht, so kann man
dadurch erreichen, daß die Horizontlinie der auf den Schirm geworfenen Bilder waagerecht
verbleibt. Allerdings bleibt das Bildfeld der Aufnahmekamera zum großen Teil unausgenutzt,
wenn diese bei der Aufnahme des Films mit ihrer optischen Achse auf den Horizont
gerichtet ist, sofern man nicht absichtlich einen großen Teil des Himmels mit aufzunehmen
wünscht. Wenn es sich darum handelt, dem Flugschüler durch die Bildprojektion eine
Sicht auf das Gelände zu bieten, dann kann man den Anblick des Himmels in sehr viel
einfacherer Weise auf anderem Wege vortäuschen. Denn der Anblick des Himmels ist
von allen Blickpunkten aus im allgemeinen derselbe. Da es nun beim Projizieren eines
Bildes des Geländes erwünscht ist, das Bildfeld des optischen Systems weitestmöglich
auszunutzen, und da man aus diesem Grunde beim Aufnehmen des Films mit der optischen
Achse der Kamera tief unter den Horizont zielt, muß man bei der Projektion das Bild
sowohl seitlich als auch senkrecht verschieben. Wie das geschehen kann, sei nunmehr
mit Bezug auf F i g. 29a beschrieben.
-
Das Auge des Beobachters befindet sich bei P in einer Höhe von hl,
in der dargestellten Weise schräg zur Erde gemessen. Die Fläche zwischen dem Horizont
und dem auf der Erde befindlichen Punkt B bietet sich also dem Betrachter mit einer
Höhe von hl dar. Wird nun auf einen Schirm S ein vom Punkt P aus aufgenommener,
in der Ebene F-F befindlicher Film projiziert, wobei die Projektion die Höhe hl
hat, so wird die aufgenommene Szene dem Beobachter wirklichkeitsgetreu dargeboten.
Nimmt man nun an, daß bei der Aufnahme des Films und bei dessen Projektion die optischen
Achsen der Kamera und des Bildwerfers auf einer Linie PB, d. h. im Winkel
8 zur Horizontalen, liegen, dann erscheint die längs der Linie PB projizierte
Stelle des Bildes weder seitlich noch senkrecht verschoben. Will man nun beim Beschauer
des Bildschirms den Eindruck erwecken, als ob sich die Höhe des Blickpunktes vergrößere
(bis zur Höhe h2 über dem Erdboden), dann muß hierzu nicht nur die Bildprojektion
bis auf die neue Höhe h,' gedehnt werden, sondern es ist auch erforderlich, daß
die axiale Stelle des Bildes, die keine Ablenkung erfahren hat, in einer anderen
Richtung, nämlich weiter abwärts, projiziert wird, und zwar längs der Linie PB',
so daß das neue Bild auf dem Bildschirm die bei h3' in F i g. 29a dargestellte Höhe
und Lage hat. Das läßt sich entweder dadurch erreichen, daß man den Film in seiner
Ebene verschiebt, und zwar aufwärts, wenn der Bildwerfer das Bild umkehrt, sonst
aber abwärts, oder dadurch erreichen, daß man den Bildwerfer mit Bezug auf F i g.
29a im Uhrzeigersinn verschwenkt. Aus der F i g. 29 a ergibt sich die Beziehung
Die erforderliche senkrechte Verschiebung des Films in der Ebene F-F beläuft sich
also etwa auf
Hierbei bedeutet p die Brennweite des Linsensystems des Bildwerfers. Da bei kleinen
Schwenkwinkeln der Tangens ungefähr dem Arkus gleicht, muß man den ganzen Bildwerfer
um eine waagerechte, durch die Ebene der Linse verlaufende Achse um einen Winkel
verschwenken, der sich ungefähr beläuft auf
Da die Filmbilder mit Bezug auf die senkrechte und waagerechte Verschiebung des
Blickpunktes innerhalb der Filmebene projiziert und verzerrt werden, müssen die
Höhen parallel zur Filmebene F-F gemessen werden, so daß die Bezugshöhe hl eines
jeden Filmbildes tatsächlich die Höhe ist, bei der das Bild aufgenommen wurde, dividiert
durch den Kosinus des Projektionswinkels e. Wenn man bei der Filmaufnahme mit der
optischen Achse der Kamera in einem konstanten Winkel e unter den Horizont zielt
und wenn auch bei der Projektion alle Bildchen im selben Winkel zur Horizontalen
projiziert werden, dann ist cos e konstant. Unabhängig von einer etwaigen Verschiebung
des Blickpunktes bleibt dann die Bezugshöhe jedes Filmbildchens gleich. Man kann
nun auf einem rechnerischen Wege, ähnlich wie oben angegeben, feststellen, daß bei
nicht horizontaler Lage der optischen Achse der Kamera und des Bildwerfers das verzerrte
Bild auch seitlich verschoben werden muß. Das kann dadurch geschehen, daß entweder
der Film selbst in seiner eigenen Ebene annähernd um den Betrag
seitlich verschoben wird oder daß der Bildwerfer um eine durch seine Projektionslinse
verlaufende lotrechte Linie annähernd um den Winkel
verschwenkt wird.
-
Um nun zu vermeiden, daß der Kinobildwerfer zum Zwecke der Verschiebung
des Films mit einem verwickelten Verschluß und einem verwickelten Filmvorschubgetriebe
versehen werden muß, empfiehlt es sich, zum Zwecke der senkrechten und seitlichen
Verschiebung lieber den Bildwerfer zu verschwenken, was beispielsweise durch den
in F i g. 5 a gezeigten Apparat geschehen kann. Auf diese Weise gelangt dann das
verzerrte Bild in die richtige Lage auf dem Bildschirm.
-
In F i g. 27 ist eine elektrische Rechenschaltung gezeigt, die dem
Zweck dient, mit Hilfe von Stellmotoren
den Bildwerfer in der
erforderlichen Weise auf oder ab und nach rechts oder links zu verschwenken. Ein
Stativ 6301 trägt verschwenkbar einen Lagerbock 6302. Dieser sitzt nämlich an einem
waagerechten Schwenkzapfen, der oben im Stativ6301 drehbar gelagert ist und an seinem
Ende einen Kegelradzahnkranz 6303 hat. Mit diesem kämmt ein Kegelritze16304, das
durch einen Stellmotor M-6200 angetrieben wird. Auf diese Weise kann der Lagerbock
6302 eine Schlingerbewegung um die waagerechte Längsachse erfahren, entsprechend
dem durch den Stellmotor M-6200 erteilten Antrieb. Dadurch erfährt das projizierte
Bild eine Verschwenkung um die Achse des Kegelradzahnkranzes 6303. Der Stellmotor
M-6200 wird so gesteuert, daß er das Bild um den Winkel o dreht und dadurch also
die einander folgenden Bilder auf dem Bildschirm Strotz der Verschiebung des Blickpunktes
waagerecht hält.
-
Der Lagerbock 6302 ist gabelförmig gestaltet, und die Enden seiner
Arme tragen eine Welle 6305, auf der zwei Naben 6306 und 6307 eines Plattformhalters
drehbar gelagert sind. Von diesen Naben aus erstrekken sich Arme 6308, 6309 und
6310 abwärts, welche eine Plattform 6311 tragen, der eine Stampfbewegung erteilt
werden kann, d. h. eine Schwingung um die waagerechte Querachse. An dem Arm 6308
und der Nabe 6306 ist starr ein verzahnter Sektor 6312 befestigt, der mit einem
Ritzel 6313 kämmt, das auf dem Arm des Lagerbockes 6302 gelagert ist und seinen
Antrieb durch einen Stellmotor M-6500 erfährt. Dieser ist ebenfalls am Lagerbock
6302 gelagert, und sein Läuferritzel kämmt mit dem Ritzel 6313. Mithin verschwenkt
der StellmotorM-6500 die Plattform 6311 um die quer verlaufende Achse der Naben
6306, 6307. Wie nun oben mit Bezug auf F i g. 29a erläutert wurde, dient die Stampfbewegung
des Bildwerfers PR unter dem Antrieb durch den Stellmotor M-6500 dazu, das projizierte
Bild auf dem Bildschirm S auf und ab zu verstellen, um dadurch eine ungewünschte
senkrechte Verstellung auszugleichen, die infolge der Verzerrung des Bildes anderenfalls
eintreten könnte. Der Bildwerfer PR
ruht auf einer Drehscheibe 6315, die auf
der Plattform 6311 gelagert ist, wie man bei 6316 deutlich erkennen kann. Diese
Scheibe 6315 hat einen Zahnkranz, mit welchem ein Ritzel6318 kämmt, das durch einen
Stellmotor M-6600 antreibbar ist, der von der Plattform 6311 getragen wird. Mit
Hilfe dieses Stellmotors ist der Bildwerfer PR daher um eine Achse drehbar, die
durch die Mitte der Drehscheibe 6315 verläuft und die Achse der Naben 6306
und 6307 rechtwinklig kreuzt. Infolgedessen läßt sich der Bildwerfer PR so verschwenken,
daß sich das auf den Bildschirm S geworfene Bild nach rechts oder links verschiebt.
Dadurch kann die Verschiebung aufgehoben werden, die anderenfalls infolge der Verzerrung
des Bildes auftreten würde. Im übrigen entspricht der Bildwerfer PR einem
üblichen Filmvorführungsgerät mit nur wenigen, weiter unten erläuterten Abänderungen.
-
Das Objektiv des Bildwerfers ist mit einem Vorsatzlinsensystem ausgerüstet,
bei welchem es sich um das in F i g. S b gezeigte, der Bildverzerrung dienende optische
System handelt. Die Schwenkachse der Naben 6306, 6307 verläuft rechteckig zu der
Schwenkachse des Lagerbockes 6302 und ebenfalls rechteckig zur mehr oder weniger
aufrechten Achse der Drehscheibe 6315. Alle drei Achsen können so angeordnet werden,
daß sie durch die Projektionslinse des Bildwerfers PR hindurchgehen, obgleich das
keinesfalls unbedingt erforderlich ist. Eine solche Anordnung empfiehlt sich jedoch,
weil sich dann die Schaltung vereinfacht, mit deren Hilfe die Spannungen zum Betrieb
der Stellmotoren M-6200, M-6500 und M-6600 abgeleitet werden.
-
In F i g. 28 ist eine elektrische Rechenschaltung gezeigt, die zur
Verwendung gelangen kann, um irgendeines der früher erörterten Bildverzerrungssysteme
mit einem üblichen Bodengerät zum Ausbilden von Flugschülern zu verbinden. Eine
Reihe der in F i g. 28 gezeigten Elemente entsprechen den in F i g. 10 gezeigten
Elementen und brauchen daher im einzelnen nicht näher beschrieben zu werden.
-
Bei den Stellmotoren M-6102 und M-6101 der F i g. 28 kann es sich
um integrierende Stellmotoren handeln, welche den Standort des nachgeahmten Flugzeuges
errechnen. Ein Stellmotor M-6101, der durch seine Winkelstellung jeweils angibt,
wie weit nördlich sich das nachgeahmte Flugzeug vom Bezugsstandort befindet, stellt
den Arm eines Potentiometers R-2000 ein, dessen Wicklung an das Netz des Rechengerätes
angeschlossen ist und daher mit einer gleichbleibenden Spannung erregt wird. Der
Arm dieses Potentiometers greift daher eine Spannung ab, die einen Maßstab dafür
liefert, wie weit nördlich vom Bezugsstandort sich das nachgeahmte Flugzeug befindet.
Diese Spannung wird über einen Widerstand R-2080 einem Addierverstärker U-2000 zugeführt.
In ähnlicher Weise leiten ein Stellmotor M-6102 und ein Potentiometer R-2010 eine
Spannung ab, die ein Maß dafür darstellt, wie weit östlich sich das nachgeahmte
Flugzeug vom Bezugsstandort befindet. Diese Spannung wird über einen Addierwiderstand
R-2100 einem Verstärker U-2010 zugeführt. Der Fluglehrer kann mit Hilfe von Steuerknöpfen
von Hand Potentiometer R-2020 und R-2030 auf Werte einstellen, welche angeben, wie
weit sich ein bestimmter Flughafen nördlich und östlich vom Bezugsstandort befindet.
Diese Potentiometer werden ebenfalls vom Netz aus mit gleichbleibender Spannung
erregt, jedoch mit entgegengesetztem Vorzeichen wie die Potentiometer R-2000 und
R-2010. Die von den Potentiometern R-2020 und R2030 abgegriffenen Spannungen werden
über Widerstände R-2090 und R-2110 den Verstärkern U-2000 und U-2010 zugeführt.
Da diese Spannungen das entgegengesetzte Vorzeichen haben wie die den Ort des nachgeahmten
Flugzeuges angebenden Spannungen, geben die Ausgangsspannungen der Verstärker an,
wie weit sich das Flugzeug bei dem nachgeahmten Flug nördlich und östlich vom Flughafen
jeweils befindet. Diese Spannungsunterschiede werden nun einzeln einer Läuferwicklung
eines üblichen Induktionsauflösers T-1 zugeführt. Die sich ergebende Spannung, welche
in der Ständerwicklung I_, des Auflösers T-1 induziert wird, wird einem gewöhnlichen
Stellmotor M-10.30 zugeführt. Dieser dreht seine Welle daher in eine Winkellage,
bei welcher die in der Wicklung L, induzierte Spannung ein Mindestmaß erreicht.
Wenn das der Fall ist, stellt diese Winkellage die Peilrichtung des nachgeahmten
Flugzeuges von dem Flughafen aus dar. Dabei wird die Peilrichtung von dem Meridian
oder dem Breitengrad des Flughafens bezogen. In der Gleichgewichtslage des Stellmotors
erreicht die in der Ständerwicklung L; des Auflösers induzierte Spannung ein Höchstmaß.
Sie ist der vektoriellen Summe der den Läuferwicklungen
zugeführten
Spannupgen verhältnisgleich. Ihr absoluter Wert entspricht dem Abstand des nachgeahmten
Flugzeuges von dem Flughafen. Diese Spannung wird nun über einen Widerstand R-2120
dem Steuerstromkreis eines polarisierten Relais PSR-1 zugeführt. Das Potentiometer
R-2040 wird mit einer konstanten Spannung von entgegengesetztem Vorzeichen erregt.
Sein Arm wird durch den Fluglehrer auf denjenigen Abstand des nachgeahmten Flugzeuges
vom Flughafen eingestellt, bei dessen Unterschreiten dem Flugschüler die Sicht auf
den Flughafen dargeboten werden soll. Eine Spannung, die diesem Abstand verhältnisgleich
ist, wird nun an das polarisierte Relais PSR-1 über einen Widerstand R-2130 angelegt.
Solange der Abstand des nachgeahmten Flugzeuges vom Flughafen größer ist als der
auf dem Potentiometer R-2060 eingestellte Abstand, überschreitet die über den Widerstand
R-2120 an das Relais angelegte Spannung die über den Widerstand R-2130 angelegte
Spannung, weshalb der Kontakt a des Relais PSR-1 offen bleibt. Sobald jedoch der
Abstand des nachgeahmten Flugzeuges vom Flughafen unter den auf dem Potentiometer
R-2040 eingestellten Wert sinkt, kehrt sich das Vorzeichen der am Relais PSR-1 liegenden
resultierenden Spannung um und bewirkt, daß das Relais PSR-1 seinen Kontakt
a schließt.
-
Der Stellmotor M-6001 des Lehrgerätes, der in bekannter Weise die
Flughöhe wiedergibt, stellt den Arm eines Potentiometers R-2070 ein. Der Arm dieses
Potentiometers greift daher eine Spannung ab, die der jeweiligen Flughöhe des nachgeahmten
Flugzeuges entspricht. Diese Spannung wird zwei polarisierten Relais PSR-2 und PSR-3
über Widerstände R-2150 und R-2170 zugeführt. Der Fluglehrer kann nun Potentiometer
R-2050 und R-2060 auf Werte einstellen, welche die vom Flugschüler einzuhaltende
Flughöhe nach oben und unten begrenzen. Nur wenn der Flugschüler diese Bedingung
erfüllt, erhält er Bodensicht. Die auf den Potentiometern R-2050 und R-2060 eingestellten
oberen und unteren Grenzwerte können sich dabei aus einer üblichen Landeanlage ergeben,
bei welcher das landende Flugzeug durch Funkzeichen geleitet wird und daher innerhalb
des Funkstrahlbereiches verbleiben muß. Nur wenn der Flugschüler diese Bedingung
erfüllt, erhält er Bodensicht. Mit der Spannung, die von der Wicklung I_;, des Auflösers
T-1 geliefert wird und dem Abstand des Flugzeuges vom Flughafen entspricht, werden
Potentiometer R-2050 und R-2060 erregt, deren Wicklungen die Tangensfunktion verkörpern.
Daher stellen die von den Armen dieser Potentiometer abgegriffenen Ausgangsspannungen
die Höhengrenzwerte dar, die der Flugschüler beim nachgeahmten Flug jeweils einhalten
muß, wenn er Bodensicht erhalten soll. Am Potentiometer R-2050 wird also eine Spannung
abgegriffen, die der oberen Grenze der zulässigen Flughöhe entspricht. Diese Spannung
wird über einen Widerstand R-2140 dem Relais PSR-2 zugeführt. Am Potentiometer
R-2060
wird eine Spannung abgegriffen, welche der unteren Grenze der zulässigen
Flughöhe entspricht. Diese Spannung wird dem Relais PSR-3 zugeführt. Wenn nun der
Flugschüler beim nachgeahmten Flug eine Flughöhe einhält, die innerhalb der oberen
und unteren auf den Potentiometern R-2050 und R-2060 eingestellten Grenzwerte liegt,
dann werden die Kontakte a der Relais PSR-2 und PSR-3 geschlossen. Sinkt
die Flughöhe unter den auf dem Potentiometer R-2060 eingestellten Wert, dann ändert
sich das Vorzeichen der dem Relais PSR-3 zugeführten resultierenden Spannung, so
daß der Kontakt a des Relais PSR-3 geöffnet wird. Fliegt aber der Flugschüler so
hoch, daß er den auf dem Potentiometer R-2050 eingestellten Wert der Flughöhe überschreitet,
dann kehrt sich das Vorzeichen der dem polarisierten Relais PSR-2 zugeführten Spannung
um, so daß sich der Kontakt a des Relais PSR-2 öffnet. Mithin wird durch die Kontakte
PSR-1, PSR-2 und PSR-3 nur dann ein Stromkreis geschlossen, wenn der Flugschüler
weder höher noch niedriger fliegt, als ihm durch die Einstellung der Potentiometer
R-2050 und R-2060 vorgeschrieben ist, und wenn er außerdem den auf dem Potentiometer
R-2040 eingestellten Mindestabstand vom Flughafen erreicht.
-
Wie erinnerlich, stellt die Winkellage der Welle des Stellmotors M-1030
den Peilwinkel des Flugzeuges vom Flughaten aus mit Bezug auf den Meridian dar.
Die Welle des Stellmotors M-1030 ist nun mit einer der beiden Antriebswellen eines
Differentialgetriebes 2100 verbunden. Die andere Antriebswelle dieses Differentialgetriebes
wird durch den Fluglehrer je nach dem Winkel eingestellt, in welchem die Landebahn
des Flughafens zur Nord-Süd-Richtung verläuft. In ihrer Einstelllage wird diese
Welle durch eine Bremse 2110 festgehalten. Mithin stellt die Winkellage der
Abtriebswelle des Differentialgetriebes 2100
einen Maßstab für den Winkel
dar; den die vom Flughafen aus verlaufende Peilrichtung des Flugzeuges mit der Landebahn
einschließt. Die Welle 2120 stellt einen Nocken 2130 ein, welcher einen Schalter
S-2030 betätigt. Dieser Nocken hat längs seines Umfangs eine Erhöhung, deren Zentriwinkel
sich auf das Doppelte des Höchstmaßes beläuft, um welches die Peilrichtung von der
Richtung der Landebahn abweichen darf. In der Zeichnung ist dieser Nocken in .ehrer
Lage -dargestellt, bei welcher diese Abweichung Null beträgt. Das bedeutet, daß
sich das Flugzeug 'in der Längsrichtung der Landebahn befindet.' Die Nockenrolle
des Schalters S-2030 liegt dann in der Mitte an der Nockenerhöhung an. Schließt
die Peilrichtung des sich dem Flughafen nähernden Flugzeuges aber mit der Richtung
der Landebahn einen so großen Winkel ein, daß der Nocken 2130 den Schalter S-2030
nicht schließt, dann erhält der Flugschüler keine Sicht des Flughafens. Dann wird
also die Lampe 2140 des Bildwerfers nicht eingeschaltet: Die an der Klemme
2000
liegende konstante Spannung wird also an die Projektionslampe
2140 auf folgendem Wege und unter den folgenden Bedingungen angeschlossen:
Über den Kontakt a des Relais PSR-1, wenn sich das nachgeahmte Flugzeug dem
Flughafen mindestens bis auf einen bestimmten Abstand genähert hat; über die Kontakte
a der Relais PSR-2 und PSR-3, wenn der Flugschüler nicht zu hoch und nicht zu niedrig
fliegt; über den Schalter S-2030, wenn sich das nachgeahmte Fluzeug dem Flughafen
aus einer zulässigen Richtung nähert, und weiter über den Kontakt b des Schalters
S-2020 und den für gewöhnlich geschlossenen Schalter S-204
und den zur Regelung
der Leuchtstärke dienenden Widerstand R-2290. Gelingt es dem Flugschüler bei dem
nachgeahmten Flug nicht, die gestellten Bedingungen hinsichtlich Flughöhe, Abstand
vom Flughafen und Flugrichtung zu erfüllen, so bleibt die Lampe 2140
ausgeschaltet,
so daß keine Projektion des Bildes des Flughafens auf den Schirm erfolgt.
-
Die Bezugshöhe wird durch einen Stellmotor M-6000 angegeben, bei welchem
es sich um einen bei Boden-.
schulungsgeräten üblichen Stellmotor
handelt, der mit der üblichen Potentiometerrückführung versehen ist und bei der
in F i g. 27 gezeigten Rechenschaltung zur Verwendung gelangt. Er wird über einen
Schalter S-2010 an eine Spannung gelegt, die der Bezugshöhe entspricht. Dem oberen
Kontakt des Schalters S-2010 wird die die Bezugshöhe angebende Spannung, für deren
Ableitung es verschiedene Möglichkeiten gibt, von denen zwei Beispiele in F i g.
28 gezeigt sind, zugeführt. Beispielsweise kann diesem Zweck ein Verstärker
U-2020 dienen, dessen Wirkungsweise mit Bezug auf F i g. 29b später näher
erläutert werden wird. Am unteren Kontakt des Schalters S-2010 liegt eine die Bezugshöhe
angebende Spannung, die durch Abtastung von entsprechenden Markierungen des Films
abgeleitet wird. Diesem Zweck dient ein üblicher Photozellenabnehmer X-1 am Bildwerfer,
welcher beim Abfühlen schwarzweißer, längs der Tonspur des Films angebrachter Markierungen
periodische Stromstöße liefert, welche in einem Verstärker U-2060 verstärkt werden
unddazu dienen, Zählwerksantriebsspannungen mittels eines Gerätes zu erzeugen, zu
welchem zwei einfache Schrittschalter K-2020 und K-2030 gehören. Durch die einander
folgenden Stromstöße, die der Wicklung des Schrittschalters K-2020 bei der Annäherung
des Flugzeuges an den Flughafen zugeführt werden, läuft der Wählerarm mit Bezug
auf F i g. 28 im Gegenuhrzeigersinn, wodurch die über einen Widerstand R-2200 einem
Verstärker U-2040 zugeführte Spannung geringer wird. Gelangt der Wählerarm des Schalters
K-2020 bei dem Lauf im Gegenuhrzeigersinn in seine Endstellung, dann wird der Kontakt
b des Schalters S-2020 geschlossen, so daß alsdann die Ausgangsspannung des Verstärkers
U-2060 der Wicklung des entsprechenden Schrittschalters K-2030 zugeführt wird. Die
weiteren vom Verstärker K-2030 gelieferten Stromstöße lassen dann den Wählerarm
des Schalters K-2030 im Gegenuhrzeigersinn laufen, wodurch die Spannungen herabgesetzt
werden, die den Verstärker L`-2040 über einen Widerstand R-2210 erreichen. Die verwendeten
Schrittschalter können viel mehr Kontaktstellungen aufweisen, als dargestellt sind,
so daß sich die die Bezugshöhe angebende Spannung in sehr kleinen Stufen ändern
läßt. Zu diesem Zweck können mehr als zwei Schrittschalter hintereinandergeschaltet
werden. Die Höhe, bei der jedes einzelne Filmbild aufgenommen ist, kann auf dem
Film ebensogut durch Schlüsselzeichen angegeben sein wie durch Ziffern, falls dies
gewünscht wird, obgleich verschlüsselte Ziffern vorzuziehen sind, weil sie eine
größere Genauigkeit gewährleisten. Eine analoge Verschlüsselung der Höhe könnte
z. B. aus einer der Höhe proportionalen Frequenz bestehen. Mit dem Ausgang des Verstärkers
1-7-2060 würde man dann eine übliche Frequenzdetektorschaltung verbinden, welche
eine der Bezugshöhe entsprechende Spannung liefert.
-
Die an der Wicklung L3 des Auflösers T-1 induzierte Spannung, welche
dem Abstand des Flugzeuges vom Flughafen entspricht, wird über einen Abgleichwiderstand
R-2310 einem Verstärker U-2020 zugeführt. Ferner wird über einen Abgleichwiderstand
R-2300 dem Addierverstärker U-2020 eine Spannung zugeführt, die der beim nachgeahmten
Flug jeweils erreichten Flughöhe verhältnisgleich ist. Dann stellt die Ausgangsspannung
des Verstärkers U-2020 die Summe der zugeführten Zeichen dar, wie weiter unten mit
Bezug auf F i g. 29b erläutert ist. Diese Summe bildet aber einen Maßstab für einen
berichtigten oder modifizierten Abstand des Flugzeuges vom Flughafen. Die berichtigte,
die Entfernung darstellende Ausgangsspannung wird an die Wicklung eines Tangens-Potentiometers
R-2220 angelegt, das der Einfachheit wegen als einfaches Potentiometer dargestellt
ist, aber in Wirklichkeit zwei um 360° drehbare Läuferwicklungen enthält. Der Arm
des Potentiometers R-2220 wird durch die Abtriebswelle 2120 des Differentialgetriebes
2100 auf den Winkel eingestellt, den die Peilrichtung des sich dem Flughafen nähernden
Flugzeuges mit der Richtung der Landebahn einschließt. Mithin ist die am Arm des
Potentiometers R-2220 liegende Spannung dem Maß verhältnisgleich, um das der Standort
des Flugzeuges von der Längsrichtung der Landebahn seitlich entfernt ist. Mit dieser
Spannung wird über einen Widerstand R-2230 der den seitlichen Abstand angebende
d-Stellmotor M-5002 gespeist, der mit dem üblichen Rückführpotentiometer
R-2240 versehen ist und dessen Welle verschiedene mit Bezug auf F i g. 27
beschriebene Potentiometer einstellt. Sobald sich das Flugzeug auf dem nachgeahmten
Flug bis auf die auf dem Potentiometer R-2040 eingestellte Entfernung dem Flughafen
genähert, hat schließt sich der Kontakt a des Relais PSR-1, und dadurch wird das
Relais K-2010 erregt, das seinen Kontakt a schließt und über den Kontakt a des Schalters
S-2020 die vom Verstärker U-2020 gelieferte Spannung, welche die berichtigte Entfernung
des Flugzeuges vom Flughafen angibt, über den Widerstand R-2270 zum Filmantriebsmotor
M-5205 durchschaltet. Dieser Motor ist ein gewöhnlicher Stellmotor, der den Film
daher mit derjenigen Geschwindigkeit durch den Bildwerfer laufen läßt, mit der sich
das Flugzeug dem Flughafen nähert. Jedes Bildchen gibt daher den Flughafen von einem
bestimmten Abstand aus aufgenommen wieder. Der Antrieb des Films beginnt also, sobald
sich das Flugzeug dem Flughafen bis auf einen bestimmten Abstand genähert hat, ganz
gleichgültig, ob sich das Flugzeug dann im richtigen Höhenbereich und vorgeschriebenen
Richtungsbereich befindet. Dadurch wird sichergestellt, daß sich jederzeit das richtige
Filmbildchen im Bildrahmen befindet, gleichgültig, wann das Flugzeug den richtigen
Höhenbereich erreicht und innerhalb der für die Richtung vorgeschriebenen Grenzen
einfliegt.
-
Nach erfolgter Landung ist der Film zum größten Teil abgelaufen. Durch
Umlegen eines Schalters S-2020 in seine untere Lage kann der Fluglehrer den abgelaufenen
Film wieder aufspulen. Durch die Umschaltung wird nämlich an den Filmantriebsmotor
M-6205 über den Kontakt a des Schalters S-2020 eine Spannung angelegt, die einen
Maßstab für den auf dem Potentiometer R-2040 eingestellten Abstand darstellt, den
das Flugzeug erreichen muß, damit der Flugschüler Bodensicht erhält. Dadurch wird
der Filmantrieb umgekehrt, so daß der Film wieder bis in seine ursprüngliche Lage
aufgespult wird, bei welcher im Bildfenster sich diejenige Aufnahme befindet, die
von dem größten Abstand aus aufgenommen worden ist. Durch den Kontakt b des Schalters
S-2020 wird die Bildwerferlampe 2140 während des Rückspulens abgeschaltet.
Durch den unteren Kontakt c des Schalters S-2020 wird die Spule des Schrittschalters
K-2020 über einen Kontakt a an Spannung gelegt. Der Kontakt a
ist ein
Selbstunterbrechungskontakt des Schalters K-2020. Der Schalter dreht sich daher
im Gegenuhrzeigersinn mit großer Geschwindigkeit bis in seine Endstellung, in welcher
sich ein Kontakt c schließt, der den Selbstunterbrecherkontakt a kurzschließt und
dadurch
den Schalter K-2020 anhält. Wenn, dieser wieder in seine obere Stellung zurückkehrt,
so wird dadurch die Wicklung des Schrittschalters getrennt und gestattet, daß dieser
noch einen weiteren Schritt im Gegenuhrzeigersinn bis in seine Ausgangsstellung
zurückläuft. In ähnlicher Weise sind der Schaler K-2030 und gegebenenfalls weitere
Schrittschalter angeschlossen. Durch vorübergehendes (Offnen des Schalters S-2040
und durch Verändern der Einstellung eines Regelwiderstandes R-2290 kann der Fluglehrer
vorübergehend das Bild verschwinden lassen und dadurch schlechte Sicht vortäuschen.
Man kann auch bei einem vorbildlichen Start eines Flugzeuges von diesem aus das
Gelände aufnehmen und dann mit Hilfe des Films dem Flugschüler die Sicht vortäuschen,
die sich ihm beim Starten darbietet. Dann wird die Projektionslampe abgeschaltet,
wenn der Flugschüler beim nachgeahmten Flug einen bestimmten Abstand vom Flughafen
erreicht hat, so daß er dann die Bodensicht verliert.
-
Wenn es sich bei dem projizierten Film um eine Aufnahme des Geländes
handelt, die während des Fluges auf einem Bezugskurs aufgenommen ist, dann kann
es erwünscht sein, eine der Bezugsflughöhe entsprechende Spannung zu entwickeln,
die sich in nichtlinearer Weise verringert, wenn sich das nachgeahmte Flugzeug dem
Flughafen nähert. Bei vielen Flugzeugen ist es nämlich praktisch nicht möglich,
mit einer Gleitflugbahn von gleichbleibender Neigung niederzugehen. Man muß vielmehr
das Flugzeug kurz vor der Bodenberührung abfangen und zu diesem Zweck in eine mehr
oder weniger waagerechte Flugbahn übergehen. Die Bahn des Flugzeuges, die dieses
während der Filmaufnahme entlangfliegt, ist also nicht geradlinig. Aus diesem Grunde
muß sich die die Bezugshöhe angebende Spannung in nichtlinearer Weise verringern,
bezogen auf den Abstand des Flugzeuges vom Flughafen. Um das zu erreichen, gibt
es verschiedene Möglichkeiten. Man kann z. B. einen nichtlinearen Widerstand od.
dgl. zwischen dem Verstärker U-2020 und dem oberen Kontakt des Schalters S-2010
einschalten. Verwendet man die dargestellten Schaltmittel, um die die Bezugshöhe
angebende Spannung von Schlüsselmarkierungen abzuleiten, die sich auf dem Film befinden,
dann kann der Abstand dieser Markierungen längs der Tonspur wachsen. Auf diese Weise
sinkt dann die die Bezugshöhe angebende Spannung längs desjenigen Abschnitts des
Films immer langsamer, der beim Abfangen des Flugzeuges vor der Bodenberührung aufgenommen
ist.
-
Das mit der Apparatur von F i g. 28 abgeleitete Zeichen, das die seitliche
Entfernung anzeigt, gibt diese seitliche Entfernung mit Bezug auf eine gerade Linie
wieder, die mit der Mittellinie der Landebahn zusammenfällt. Voraussetzung ist dabei,
daß das Flugzeug während der Filmaufnahme entweder diese gerade Mittellinie entlangfliegt
oder daß die Kamera anderenfalls mit einer Verzerrungsoptik ausgerüstet war, welche
die aufgenommenen Bilder perspektivisch so verzerrt, daß sie aussehen, als seien
sie beim Flug längs der Landebahnmittellinie aufgenommen. Diese Optik kann ebenso
ausgestaltet sein, wie sie für den Bildwerfer beschrieben worden ist. Sollte es
aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, bei der Filmaufnahme diese Mittellinie
entlangzufliegen oder bei der Aufnahme eines Geländemodells die Kamera der geraden
Mittpinie entlangzubewegen, dann empfiehlt es sich, auf der Tonspur des Films Schlüsselzeichen
anzubringen, welche das Maß der seitlichen Abweichung der Kamera von der Mittellinie
während der Aufnahme angeben. Diese Schlüsselzeichen können dann mit einem ähnlichen
Abfühlgerät abgetastet werden, wie es für die die Flughöhe angebenden Schlüsselzeichen
des Films beschrieben worden ist. Auf diese Weise entsteht dann eine elektrische
Spannung, die durch Größe und Vorzeichen die seitliche Abweichung angibt und in
einem Addierverstärker, der nicht näher dargestellt ist, mit der vom Potentiometer
R-2220 gelieferten Spannung (welche die Entfernung des nachgeahmten Flugzeuges von
der Richtung der Landebahn angibt) vereinigt werden kann. Die sich ergebende Spannung
stellt dann den d-Stellmotor M-6002 richtig ein.
-
Eine Änderung des Winkels ß um 180° ergibt keine Änderung des projizierten
Bildes, weil die verstellbaren anamorphischen Aggregate zur optischen Achse symmetrisch
ausgerichtet sind. Der für die gewünschte Verzerrung erforderliche Wert von (3 kann
aber plötzlich von einem positiven auf einen negativen Wert wechseln, wenn die Bahn
des nachgeahmten Fluges die Bezugsflugbahn kreuzt oder in der Nähe von dieser zwischen
Punkten hindurchgeht, die in verschiedenen Quadranten eines Kreises liegen, der
um die Bezugsflugbahn herumgeschlagen wird. Das erfordert unter Umständen eine sehr
schnelle Verstellung des Verzerrungssystems durch den ß-Stellmotor M-6100. Da diese
Erscheinung sehr deutlich wahrnehmbar sein kann, empfiehlt es sich, die Bezugsflugbahn
auf eine Linie zu verlegen, die von der Flugbahn des nachgeahmten Flugzeuges normalerweise
nicht gekreuzt wird. Wenn der Flugschüler beispielsweise eine Landung durchführen
soll, die mehr oder weniger genau längs einer Gleitbahn verläuft, die durch ein
übliches Landeleitsystem festgelegt ist, dann empfiehlt es sich, die Bezugsflugbahn
so zu verlegen, daß sie sich in einem gewissen Abstand von der durch die Funkzeichen
des Systems bestimmten Flugbahn entfernt befindet. Dadurch wird verhindert, daß
die Flugbahn des nachgeahmten Flugzeuges etwa die Bezugsflugbahn wiederholt kreuzt.
-
Wie F i g. 28 schematisch zeigt, dient der Stellmotor M-6100 dazu,
eine Drehverstellung beider anamorphischer Aggregate herbeizuführen. Der Stellmotor
M-6300 verdreht die Buchse 6110, um die Zerrkraft des ersten anamorphischen Systems
zu verstellen. Diejenige des zweiten anamorphischen Systems wird durch Drehen der
Buchse 6120 seitens der Stellmotors M-6400 eingestellt, wie dies mit Bezug
auf die F i g. 27 und 20 erläutert wurde. Der Stellmotor M-6200 dient gemäß F i
g. 28 dazu, den ganzen Bildwerfer quer zu kippen, um die Horizontlinie der projizierten
Bilder auf dem Bildschirm waagerecht zu halten. Durch den Stellmotor M-6500 wird
der ganze Bildwerfer längs gekippt, um das Bild in dem erforderlichen Maße aufwärts
oder abwärts zu verschieben. Der Stellmotor M-6600 schließlich dreht den ganzen
Bildwerfer um seine aufrechte Achse, um das Bild im erforderlichen Maße seitlich
zu verschieben.
-
Mit Hilfe der in den erörterten Figuren dargestellten und im vorstehenden
behandelten Verzerrungssysteme kann man dem Betrachter des Bildes solche Änderungen
des perspektivischen Blickpunktes vortäuschen, die innerhalb einer einzigen Ebene
erfolgen, welche zu jedem ursprünglichen Bild, insbesondere zu jedem Filmbildchen
gehört. Sowohl ein wirklicher Flug als auch der vom Flugschüler im Bodenlehrgerät
nachgeahmte
Flug erfolgt aber selten innerhalb einer einzigen
Ebene. Wenn eine Reihe aufeinanderfolgender Objekte vorliegt, die ein Gelände zeigen,
wie es bei Betrachtung von den verschiedenen aufeinanderfolgenden Punkten einer
Bezugsflugbahn aussieht, dann kann eine wirklichkeitsgetreue Vogelschau geboten
werden, sofern jeweils eins dieser Objekte in Abhängigkeit von dem von ihm dargestellten
Punkt gewählt wird und wenn das Bild des ausgewählten Objekts in der richtigen Weise
verzerrt wird, und zwar in Abhängigkeit von der Verschiebung, die zwischen diesem
Punkt und einem nachgeahmten Blickpunkt stattgefunden hat. Wenn diese Objekte nacheinander
mit genau gesteuerten Verzerrungen projiziert werden, so kann man dadurch eine kinematographische
Vorführung bewirken, durch welche eine Bewegung längs der ausgewählten Bahn nachgeahmt
wird. Um nun das betreffende Objekt zu bestimmen, das zum Projizieren einer Szene
beim Durchlauf eines bestimmten Punktes der Bahn zu benutzen ist, ist es oft erwünscht,
die Verschiebung des Blickpunktes in Abhängigkeit von der Neigung der Bezugsbahn
und in Abhängigkeit von dem Winkel zu betrachten, unter welchem die zu projizierenden
Objekte das Gelände darstellen. Wenn nun eine Reihe aufeinanderfolgender Objekte
so aussieht, als erblickte man das Gelände nacheinander von Punkten längs einer
Bezugsflugbahn, dann kann man eine noch wirklichkeitsgetreuere Bodensicht dadurch
erreichen, daß man je nach dem Winkel der Flugbahn, je nach dem Winkel der Aufnahmekamera
und je nach dem Abstand des Blickpunktes von der Bahn jeweils das richtige Objekt,
d. h. Filmbildchen, auswählt.
-
In F i g. 29b ist schematisch im Aufriß eine Bezugsflugbahn B-B dargestellt.
Es sei angenommen, daß dies die Flugbahn eines Flugzeuges sei, durch dessen Windschutzscheibe
hindurch das Gelände kinematographisch aufgenommen worden ist. Ebensogut kann man
annehmen, eine Kamera würde längs der Bahn B-B verschoben, um ein Sandkastenmodell
des Geländes aufzunehmen. Jedes Filmbildchen gibt dann das Gelände so wieder, wie
es von einem bestimmten Punkt der Bezugsbahn B-B aus zu sehen ist. Bei diesen aufeinanderfolgenden
Punkten der im Winkel aF geneigten Bezugsflugbahn befindet sich das Bildfenster
der Kamera also in den Ebenen F,, F2, F3 usw. Ferner sei angenommen, daß jedes Filmbildchen
bei der Aufnahme und später bei der Projektion zur Senkrechten um den Winkel e (F
i g. 29a) geneigt sei. Der Klarheit halber sind die einzelnen Abstände der Ebenen
F, bis F5 übertrieben groß wiedergegeben. In Wirklichkeit dürften ungefähr vierunzwanzig
Aufnahmen pro Sekunde mit der längs der Bahn B-B wandernden Kamera gemacht werden,
wobei sich die Geschwindigkeit der Kamera auf die Landegeschwindigkeit des Flugzeugs
beläuft, d. h. auf etwa 36 m je Sekunde. Das ergibt also einen Abstand von etwa
1,5 m zwischen den Flächen F" FZ usw.
-
Nun sei angenommen, daß sich das nachgeahmte Flugzeug am Punkt P befinden
möge. Um dem Flugschüler die richtige Bodensicht zu gewähren, brauchte in diesem
Falle das Bildchen im Bildfenster F, nur unverzerrt projiziert zu werden. Eine Verzerrung
ist nur nötig, wenn die Bilder so aussehen sollen, als würde das Gelände von anderen,
in der Ebene F, gelegenen Punkten aus betrachtet. Durch die Verzerrung wird also
ein Anblick vorgetäuscht, wie er sich ergeben würde, wenn man das Gelände nicht
vom Punkt P, sondern von einem anderen Punkt der Fläche F, aus betrachten würde.
Da sich der Abstand des am Standort P befindlichen nachgeahmten Flugzeuges vom Bezugspunkt
C auf R beläuft, muß also der Filmantriebsmotor M-6205 (F i g. 28) das Filmbildchen
F, in das Bildfenster des Projektionsgerätes bringen.
-
Nun sei aber angenommen, daß sich das nachgeahmte Flugzeug nicht auf
der Bezugsflugbahn B-B befindet, sondern von dieser abweicht und sich beispielsweise
an der Stelle P' unterhalb des Punktes P befinden möge. Wie ersichtlich, ergibt
sich dann kein richtiges Geländebild, wenn man ein verzerrtes Bild des Filmbildchens
F, projiziert. Man müßte vielmehr ein verzerrtes Bild des Filmbildchens F¢ projizieren.
Wenn nun die Bezugsflugbahn B-B nur sehr schwach geneigt ist und sich auch der Kamerawinkel
auf einen sehr kleinen Betrag beläuft, so daß die Achsen der Kamera und des Bildwerfers
fast waagerecht stehen, dann liegt der Blickpunkt P' sehr dicht an der Ebene des
Filmbildchens, das dem jeweiligen Abstand vom Flughafen oder der Stelle der Bodenberührung
entspricht. Mit zunehmender Neigung der Flugbahn und zunehmendem Betrag des verwendeten
Kamerawinkels nimmt jedoch für eine gegebene Abweichung des Punktes P' von der Bezugshöhe
auch die Zahl der Bildaufnahmen zu, die zwischen der dem jeweiligen Abstand R entsprechenden
Aufnahme und derjenigen Aufnahme erfolgen, in deren Ebene der Blickpunkt P' gelegen
ist. Die Ungenauigkeit des projizierten Bildes ist also eine Funktion der Zahl der
Aufnahmen zwischen derjenigen Aufnahme (F,), die der jeweiligen Entfernung R vom
Ziel entspricht, und derjenigen Aufnahme (F5), in deren Ebene der Blickpunkt liegt.
Bei manchen Ausführungsformen der Erfindung ist es erwünscht, diesen Fehler zu berichtigen.
-
Um diese Berichtigung durchzuführen, muß die der Entfernung R entsprechende
Spannung berichtigt werden, die dem Filmantriebsmotor M-2050 (F i g. 28)
zugeführt wird. Durch Berichtigung dieser Spannung muß erreicht werden, daß dieser
Motor das Filmbildchen F4 ins Bildfenster bringt. Denn wenn sich das Flugzeug am
Punkt P befindet, d. h. im Abstand R von dem Zielpunkt C, dann darf nicht das Filmbildchen
F, projiziert werden, sondern es muß vielmehr das Filmbildchen F4 zur Projektion
kommen. Um die Spannung zu berichtigen, muß sie um einen Betrag verringert werden,
welcher dem Abstand x der F i g. 29b entspricht. Durch diese Berichtigung wird erreicht,
daß die Spannung der Größe R' entspricht. Es ergibt sich also die folgende mathematische
Ableitung: R' = R - X. (65) Aus F i g. 29b folgt:
X = (h, - h2) sin e . (68) Daher ist
R' [I T tang e tang xr] = R + h tang e , (71)
Die Gleichung (72) läßt erkennen, daß bei einer konstanten Neigung der Bezugsflugbahn
von aF und bei einem gleichbleibenden Kamerawinkel, d. h. einem Neigungswinkel des
Bildfensters von e, die berichtigte Spannung für den Antrieb des Filmstellmotors
M-2050 erhalten wird, wenn man eine der Höhe des nachgeahmten Flugzeuges verhältnisgleiche
Spannung zu einer Spannung addiert, die dem Abstand R vom Zielpunkt verhältnisgleich
ist, wobei die richtigen Maßstäbe zu wählen sind. Wie F i g. 28 zeigt, wird die
der Flughöhe des nachgeahmten Flugzeuges proportionale Korrekturspannung vom Gleitkontakt
eines Potentiometers R-2070 abgegriffen, wobei dieser Gleitkontakt durch den Höhenstellmotor
M-6001 einstellbar ist. Die abgegriffene Spannung wird einem Addierverstärker U-2020
über einen Anpassungswiderstand R-2300 zugeführt. Außerdem wird an die Eingangsseite
dieses Addierverstärkers eine Spannung angelegt, die durch die Wicklung L3 des Auflösers
T-1 über einen Widerstand R-2310 geliefert wird. Am Ausgang des Verstärkers U-2020
entsteht daher eine Spannung, welche dem berichtigten Zielabstand R' verhältnisgleich
ist. Der Widerstand R-2310 ist so bemessen, daß er einen konstanten Anpassungsfaktor
für die vom Auflöser T-1 erzeugte Spannung liefert, die der Zielentfernung entspricht.
Der Widerstand R-2300 wird so bemessen, daß er einen konstanten Anpassungsfaktor
für die die Höhe darstellende Spannung liefert, die vom Potentiometer R-2070 herkommt.
Wie F i g. 29b zeigt, ist die Bezugshöhe hl des Filmbildchens F4 unmittelbar der
berichtigten Zielabstandsspannung R', multipliziert mit einer Konstanten, proportional,
was bedeutet:
Durch Einschaltung entsprechender . Anpassungswiderstände zwischen dem Verstärker
U-2020 und dem oberen Kontakt des Schalters S-2010 ergibt sich daher am oberen Kontakt
eine Spannung, die einen Maßstab für hl liefert. Die Widerstände R-2300 und R-2310
werden zweckmäßig einstellbar gemacht, wenn die durch die Anpassungswiderstände
bestimmten Faktoren verstellt werden müssen, was der Fall ist, wenn Filmaufnahmen
unter Verwendung verschiedener Kamerawinkel und bei Flugbahnen B-B verschiedener
Neigung zu machen sind. Befindet sich der Schaltarm des Schalters S-2010 in seiner
oberen Lage, dann stellt die dem Eingang des Höhenstellmotors M-6000 gelieferte
Spannung die automatisch berichtigte Spannung dar, die der Höhe des Flugzeuges bei
der Aufnahme des Filmbildchens F4 entspricht. Denn die Potentiometer R-2050 und
R-2060, die zum Ableiten der der Bezugshöhe entsprechenden Spannung dienen, werden
durch die Ausgangsspannung des Addierverstärkers U-2020 erregt, d. h. entsprechend
dem berichtigten Zielabstand. Daher wird der Filmvorschub in Abhängigkeit von derjenigen
Flughöhe an getrieben, in der das nachgeahmte Flugzeug jeweils fliegt, wobei die
Neigung der Flugbahn und der Kamerawinkel berücksichtigt sind. Infolgedessen gelangt
jeweils das richtige Filmbildchen im richtigen Augenblick zur Projektion. Die die
Verzerrung steuernde Rechenschaltung kann mit den erforderlichen Eingangsspannungen
beliefert werden. Da die berichtigte Zielentfernung R' sowohl eine Funktion der
tatsächlichen Zielentfernung R als auch der Höhe h ist, erfolgt der
umgekehrte Vorgang, falls die Flughöhe des nachgeahmten Flugzeuges diejenige der
Bezugsbahn übertrifft. Dann muß der Filmvorschub verzögert werden, was eine entsprechende
Berichtigung der den Vorschubstellmotor steuernden Spannung erfordert. Durch diese
Verzögerung wird erreicht, daß das jeweils in dem Bildfenster befindliche Filmbildchen
diejenige Darstellung des Geländes enthält, die der Ebene, in der das Filmbild aufgenommen
wurde, genau oder annähernd entspricht. Wird das Zeichen, das die Bezugshöhe der
Flugbahn angibt, von auf dem Film befindlichen Schlüsselzeichen abgeleitet, statt
aus dem beim nachgeahmten Flug jeweils erreichten Zielabstand errechnet zu werden
- in diesem Falle ist der Schalter S-2010 auf seinen unteren Kontakt eingestellt
-, dann ist es nicht nötig, die die Zielentfernung angebende Spannung für eine bestimmte
Kamera und für bestimmte Winkel der Bezugsflugbahn zu berichtigen, da die Schlüsselzeichen
in einem Abstand angeordnet werden können, welcher gewährleistet, daß jedes Filmbildchen
in einem Augenblick projiziert wird, . welcher der richtigen Bezugshöhenspannung
entspricht.
-
Zwar ist die Erfindung in Anwendung auf ein Bodengerät zum Ausbilden
von Flugschülern erläutert worden, doch eignet sie sich ebensogut für andere Lehrgeräte,
z. B. Geräte zum Ausbilden von Fahrschülern für Kraftfahrzeuge. Die Erfindung ist
sogar nicht einmal auf Lehrgeräte beschränkt. Sie kann überall da verwendet werden;
wo es erwünscht ist, die scheinbare Perspektive eines Bildes zu -ändern, damit eine
Szene so aussieht; als betrachte man sie von einem anderen Blickpunkt aus. Bestimmte
besondere Wirkungen, die bei der Aufnahme von kinematographischen Filmen für Unterhaltungszwecke
verwendet werden, lassen sich mit Hilfe der vorliegenden Erfindung erreichen, da
die erfindungsgemäße Möglichkeit einer Änderung der scheinbaren Perspektive von
Bildern die Möglichkeit bietet, in wirklichkeitsgetreuer Weise Szenen so wiederzugeben,
als betrachte man sie von Standpunkten aus, die von der Kamera entweder gar nicht
oder nur mit Schwierigkeiten erreichbar wären. Auch ist die Erfindung mit Bezug
auf Beispiele erörtert worden, bei denen ein kinematographischer Film verwendet
wird. Die Erfindung eignet sich jedoch ebensogut zu dem Zweck, die scheinbare Perspektive
ruhender Bilder zu ändern.
-
Wenn man die Winkeleinstellung 0 des zweiten anamorphischen Aggregats
konstant auf 90° beläßt, so wird dadurch die elektrische Steuerung des Gerätes wesentlich
vereinfacht. In F i g. 30 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei welchem elektrische Verzerrungsmittel zur Verwendung gelangen, um eine richtige
Sicht der Szene darzubieten. Der Bildwerfer PR kann dabei auf derselben Kippeinrichtung
angeordnet
werden, wie sie in F i g. 5a gezeigt ist, wobei das projizierte Bild auf der Linse
einer gewöhnlichen Fernsehkamera 6703 scharf eingestellt wird. Diese Kamera ist
in der üblichen Weise mit einer Zeitablenkeinrichtung ausgerüstet, die, durch entsprechende
Spannungen beeinflußt, den Kathodenstrahl in senkrechter und waagerechter Richtung
schwingen läßt. Die hierzu erforderlichen Kippspannungen werden in Kippspannungserzeugern
6700 und 6701 erzeugt. Unter der Steuerung durch diese tastet die Aufnahmekamera
das vom Bildwerfer PR empfangene Bild ab und beliefert die Leitungen 6711
und 6712 in der üblichen Weise mit den Bildzeichen. Diese Bildzeichenspannungen
werden dann gegebenenfalls über nicht dargestellte Verstärker an Gitter und Kathode
einer üblichen, der Projektion dienenden Kathodenstrahlröhre CRT angelegt. Diese
ist in der üblichen Weise mit einer Kathoden- und einer Anodenspannung gespeist
- die dazu dienenden Mittel sind nicht dargestellt --, so daß ein durch die Bildzeichen
modulierter Kathodenstrahl auf den Schirm der Röhre CRT fällt. Würden den Ablenkspulen
L-X und L-Y der Bildröhre CRT die Zeitablenkspannungen zugeführt, die denen der
Kamera 6703 zugeführten entsprechen, dann würde auf der Bildröhre das vom Bildwerfer
PR projizierte Bild reproduziert werden. Indessen werden die Zeitablenkspannungen,
weiche die Kameraröhre steuern, je nach der Stellung der Stellmotoren M-6300 und
M-6400 modifiziert, um auf der Bildröhre CRT ein Bild entstehen zu lassen, das in
der einen Richtung gedehnt und in einer dazu senkrechten zweiten Richtung zusammengedrängt
ist. Die Ablenkwicklungen L-X und L- Y umgeben in der üblichen Weise den
Hals der Röhre CRT. Statt aber starr an ihr befestigt zu sein, sitzen sie starr
an einem nichtmagnetischen Zahnkranz 6708, der aus einem geeigneten Isolierstoff
bestehen kann, wie Fiber, Glimmer od. dgl. Auf diese Weise lassen sich die Wicklungen
L-X und L- Y um die Achse des Kathodenstrahls in der gleichen Weise drehen,
in der die Ablenkspulen bei den unter der Bezeichnung »plan position indicator radar
scopea bekannten Funkmeßgeräten gedreht werden. Jede Ablenkwicklung ist mit zwei
Schleifringen, z. B. 6705, versehen, an denen Bürsten, z. B. 6707, anliegen. Die
Ablenkspulen L-X und IrY können an dem Zahnkranz 6708 so befestigt sein, daß ihre
Ablenkachsen zueinander senkrecht liegen.
-
Die Größe des auf die Röhre CRT projizierten Bildes hängt von dem
Bereich (Amplitude von Spitze zu Spitze gemessen) der Zeitablenkspannungen ab, die
den Ablenkspulen zugeführt werden. Daher werden die Amplituden dieser Spannungen
in Abhängigkeit von der Vergrößerung gesteuert, die man längs der beiden zueinander
senkrechten Achsen des Bildes zu erhalten wünscht. Die Verstärker U-6703 und U-6704
stellen übliche Kippspannungsverstärker dar, wie man sie verwendet, um die gewünschte
trapezförmige Wellenform der im elektromagnetischen Ablenkungssystem verwendeten
Ströme zu erhalten. Wenn die Verstärker U-6703 und U-6704 keine Eingangszeichen
erhalten, dann kann man den den Wicklungen L-X und L-Y zugeführten Strom so einstellen,
daß der Kathodenstrahl auf die Mitte des Bildschirms der Röhre CRT gerichtet ist.
Die Zeitablenkspannung für die senkrechte Ablenkung, die vom Kippspannungserzeuger
6701 erzeugt wird, wird durch entsprechende Schaltmittel U-6701, z. B. einen rückgekoppelten
Verstärker, an die Wicklung eines Potentiometers R-67fli angelegt, dessen Arm durch
den ml-Stellmotor M-6300 einstellbar ist. Dadurch wird einem Verstärker
U-6703
eine Eingangsspannung zugeführt, welche der senkrechten Ablenkspannung
der Kameraröhre, modifiziert durch die gewünschte Vergrößerung m, des Bildes, entspricht,
wobei sich das Maß dieser Vergrößerung nach der Ablenkspule L-Y richtet. Der Stellmotor
M-6400 und das Potentiometer R-6702 steuern die Größe des Bildes längs der durch
die Spule L-X bestimmten Dimension in entsprechender Weise.
-
Wird nun die Kippeinrichtung 6300, die den Bildwerfer PR trägt, in
Querrichtung entsprechend dem Winkel ß durch den Stellmotor M-6100 gekippt, dann
werden die Bildzeichen in den Leitungen 6711 und 6712 mit Bezug auf ein Zeitablenksystem
abgeleitet, dessen waagerechte und senkrechte Zeitablenkungen je parallel zu einer
der Achsen der Vergrößerung ml, m$ des Bildes verlaufen. Wenn z. B. der Bildwerfer
PR aus der senkrechten Lage durch den Stellmotor M-6100 um 10° quer
geneigt wird (entsprechend einer Schlingerbewegung des Flugzeuges), dann würden
die durch die Kamera 6703 erzeugten Bildzeichen ein Bild erzeugen, bei welchem die
Richtung der senkrechten Zeitablenkung um 10° abweicht. Dadurch, daß man nun den
Bildwerfer PR gegenüber der Kamera 6703 um den Winkel ß dreht, läßt sich erreichen,
daß die Richtungen der senkrechten und waagerechten Zeitablenkung des durch die
Bildzeichen dargestellten Bildes den zueinander senkrechten Achsen der Vergrößerung
ml und m2 entsprechen. Dann läßt sich durch Änderung des Bereiches der Zeitablenkspannungen
in der oben beschriebenen Weise die Größe des sich ergebenden Bildes steuern. Indessen
muß man das sich ergebende Bild ständig um den Winkel &b drehen, um zu erreichen,
daß parallel zum Horizont verlaufende Dinge auf dem Kathodenröhrenschirm in waagerechter
Lage wiedergegeben werden. Wie F i g. 30 schematisch zeigt, läßt sich eine solche
Winkeleinstellung dadurch bewirken, daß die Ablenkspulen mit Hilfe eines Kegelrades
6709 um die Achse der Röhre gedreht werden. Die Aufrichtung des Bildes kann
auch dadurch bewirkt werden, daß man die ganze Kathodenstrahlröhre dreht und dabei
für diese eine Bauart verwendet, bei welcher die Ablenkspulen nicht um die Achse
des Kathodenstrahls drehbar sind. Wenn der ß-Stellmotor M-6100 und der 9-Stellmotor
M-6200 die Antriebswellen eines gewöhnlichen Differentialgetriebes 7100 antreiben,
dann steht dessen Ausgangswelle zur Verfügung, um den Zahnkranz 7090 um den Winkel
Ab zu drehen. Wer die einschlägige Technik beherrscht, versteht ohne
weiteres, daß- ein 3b-Stellmotor an Stelle des -Stellmotors angeordnet werden kann,
um das Zahnrad 6709 anzutreiben oder um die ganze Kathodenstrahlröhre zu
drehen. In diesem Falle muß der 3b-Stellmotor durch eine Spannung eingestellt werden,
die durch eine Analogie-Rechenschaltung in bekannter Weise abgeleitet wird. Durch
Auflösen der oben angegebenen Gleichungen ergibt sich nämlich der Winkel 6b wie
folgt:
Das Bild auf der Röhre CRT wird mit Hilfe einer Projektionslinse in bekannter Weise
auf einenSchirmS geworfen, der nicht näher dargestellt ist. Diesen betrachtet der
Flugschüler. Die in F i g. 30 gezeigten
elektrischen Verzerrungsmittel
können an die Stelle der beschriebenen optischen Verzerrungsmittel gesetzt werden.
Man kann denselben Rechen- und Steuerapparat dazu verwenden, um beide Arten von
Verzerrungsmitteln zu steuern. Zwar sind in F i g. 30 elektromagnetische Ablenkmittel
dargestellt, ur_d o'jgleich es vorzuziehen ist, lieber diese als elektrostatische
Mittel zu benutzen, da sich elektrostatische Ablenkmittel nur mit Schwierigkeiten
drehbar ausgestalten lassen, wird jeder, der mit dem einschlägigen Fachgebiet vertraut
ist, ohne weiteres die Möglichkeit erkennen, statt dessen elektrostatische Ablenkmittel
zu verwenden, ohne daß dazu der Bereich der Erfindung verlassen würde. Bei solchen
Systemen kann die Drehung des Bildes dadurch bewirkt werden, daß die Ablenkspannungen
einem Auflöser zugeführt werden, der je nach dem Winkel (w eingestellt wird. Das
kann in ähnlicher Weise geschehen, wie es manchmal zum Drehen von Objekten auf Radarschirmen
geschieht.
-
Zwar ist ein Verzerrungssystem beschrieben worden, welches eine gleichmäßige
Zeitablenkung bei der Kameraröhre und eine modifizierte Zeitablenkung bei der Projektionskathodenröhre
verwendet, doch ist es klar, daß es auf die relativen Amplituden der beiden Zeitablenkungen
zum Bewirken der erforderlichen Verzerrung ankommt. Daher lassen sich die Zeitablenkmittel
für die Kameraröhre und diejenigen für die Kathodenstrahlröhre austauschen, ohne
daß dadurch der Rahmen der Erfindung verlassen würde. Eine derartige Anordnung macht
es aber erforderlich, daß die die Amplitude der Zeitablenkung beeinflussenden Potentiometer
entsprechend den reziproken Werten von rnl und inz verstellt werden. Bei der Durchführung
einer solchen Ausführungsform empfiehlt es sich daher, die beiden Stellmotoren M-6300
und M-6400 derart anzuschließen, daß ihre Ausgangswellen den reziproken Werten der
gewünschten Vergrößerungen entsprechend eingestellt werden. Wie zu diesem Zweck
die Schaltung der F i g. 27 abzuändern ist, dürfte ohne weiteres klar sein und bedarf
keiner näheren Erläuterung.
-
Wenn in manchen Ansprüchen von einem Bild oder einem fixierten Muster
von Energie die Rede ist, das von einer Aufzeichnung einer Szene abgeleitet ist,
dann wird das Wort »Bild« in seinem allgemeinsten Sinn benutzt und umfaßt sowohl
ein reelles als auch ein virtuelles optisches Bild oder eine Analogieerscheinung
auf anderen Gebieten, z. B. durch Wärme oder Elektrizität gebildete Bildmuster.
Der Ausdruck »fixiertes Muster von Energie« umfaßt daher nicht nur Lichtmuster,
sondern auch Muster von Wärme oder elektrischer Energie oder jedes Äquivalent. Der
Begriff >Aufzeichnung« umfaßt jede Form aufgezeichneter Energie, also nicht nur
graphische Aufzeichnungen, sondern auch photographische, magnetische und elektrische
Aufzeichnungen.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt es sich also, daß die eingangs klargestellten
Aufgaben der Erfindung in wirksamer Weise erreicht werden. Da bei der Ausführung
des Verfahrens und der verschiedenen Bauarten gewisse Änderungen vorgenommen werden
können, ohne daß dadurch der Rahmen der Erfindung gesprengt würde, sind die in dieser
Beschreibung enthaltenen Begriffe und die Zeichnungen ausdehnend und nicht einschränkend
auszulegen.
-
Auch versteht es sich, daß die nachfolgenden Ansprüche alle allgemeinen
und besonderen Merkmale der Erfindung und alle Angaben über deren Umfang umfassen.