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Fliegerschulungsgerät mit nachgebildeter Flugzeugkabine und Steuerorganen
zur Darstellung eines Objektes im Blickfeld des Flugschülers Ein modernes Fliegerübungsgerät
dient bekanntlich dazu, Piloten zu schulen. Es besteht in seiner komplizierteren
Bauweise aus einem Flugübungsgerät, in welchem das Ansprechen der Fluginstrumente
auf die Einstellungen von Steuerorganen durch den Piloten und auf andere Bedingungen,
die von einem Instrukteur gestellt werden können, so getreu wie möglich durch die
ganze Übung hindurch vorgetäuscht wird, einschließlich am Boden Rollen, Start und
Landung. In der Praxis wird nun der Pilot eines Flugzeuges bewußt oder unbewußt
auch von anderen Faktoren als von den Instrumentenablesungen beeinflußt. So sind
ihm z. B. das Motoren- und das Fahrwerkgeräusch, wenn die Räder den Boden berühren,
mit behilflich, weshalb man auch diese Geräusche in einem Übungsgerät mit vortäuscht.
Es gibt aber noch ein weiteres Erfordernis, nämlich die Schaffung einer realistischen
sichtbaren Wiedergabe dessen. was der Pilot außerhalb seines Flugzeuges sehen würde,
insbesondere während einer Landeübung, da während eines Anfluges und einer Landung
der Pilot am meisten das beachtet, was er außerhalb des Flugzeuges sehen kann.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist daher, einem Flugschüler eine
sichtbare Wiedergabe dessen zu vermitteln, was er außerhalb eines wirklichen Flugzeti##e,#
sehen #-"iirde. und die Möglichkeit, diese L, Wiedergabe in Übereinstimmung mit
der angenominenen oder berechneten Bewegung des Schulflugzeuges abändern zu können.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein Fliegerschulungsgerät
mit nachgebildeter Flugzeugkabine und Steuerorganen zur Darstellung eines Objektes
im Blickfeld des Flugschülers vorgesehen ist, wie es von einem Flugzeug aus gesehen
werden würde, und eine wenigstens einen Teil des Objektes abtastende Fernselikamera
mit einem weitivinkli-en Rahmen zur Abtastung des Objektes und ein winklig bewegliches
Lichtablenkgerät vorhanden ist, wobei die relativen Bewegungen der Kamera und des
Objektes in Übereinstimmung mit der angenommenen oder berechneten Bewegung des Flugzeuges
gebracht sind, und daß ein Fernsehernpfänger angeordnet ist, welcher auf Signale
der Kamera anspricht, um das Objekt auf einem Bildschirm wiederzugeben, wobei der
Empfänger ebenfalls mit einem winklig beweglichen Lichtablenkgerät versehen ist.
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Die erfindungsgenläße Anlage ist insbesondere für die Verwendung in
einem Übungsflugzeug mit »Allsichtkanzel« geeignet, um dem Piloten eine sichtbare
Anzeige seines Anfluges auf eine Start- und Landebahn sowie des Landens zu verschaffen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen därgestellt. Das Scheinflugzeug
als solches mit seinen Steuerorganen (wie z. B. Steuersäule, Seitenruderfußhebel,
Gashebel und anderen die Bewegung eines Flugzeuges verändernden Handhaben), welche
denen eines wirklichen Flugzeuges entsprechen, sowie das Rechengerät, um die angenommene
Bewegung des Flugzeuges beim Ansprechen auf die Einstellungen und die Bewegung der
Steuerorgane zu berechnen, bilden keinen Teil der vorliegenden Erfindung und werden
deshalb nicht im einzelnen beschrieben.
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Fig. i zeigt eine Ansicht des Apparates, mit welchem eine Kamera
8 über einem Objekt 5 der Erdoberfläche in Übereinstimmung mit der
berechneten Bewegung des Scheinflugzeuges 35 bewegt wird; Fig. 2 zeigt einen
Apparat, welcher die Kamera 8
nach Steuerkurs, Steigung und Rollbewegung bewegt;
Fig. 3 stellt das Bildprojektionssystem dar, und Fig. -1 veranschaulicht
diagrammatisch Einzelheiten des Abtast- und Projektionssysterns.
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Gemäß Fig. i ist mit 5 als Objekt ein Flugplatz mit den umgebenden
Landstrichen bezeichnet, welche die Start- und Landebahnen 6 sowie Landebahnfeuer
7 bekannter Art in Zwischenabständen an den Startbahnseiten aufweisen, die
den Startbahnlichtern eines wirklichen Flugplatzes entsprechen. Über dem Objekt
5 ist ein brückenartiges Gestell vorgesehen, welches eine Kamera
8 aufweist, die in Nord-Süd-und Ost-West-Position sowie der Höhe nach durch
drei
Motore gesteuert wird, denen elektrische Signale zugeführt werden, welche die Flugzeuggeschwindigkeit
in Nord-Süd-, Ost-West- -Lind vertikalen Richtungen repräsentieren. In der Zeichnung
ist der Maßstab in der vertikalon Richtung der Einfachheit wegen übertrieben worden.
In der Praxis sind in einem Übungsflugzeug mit Allsichtkanzel nur etwa die letzten
300 m der Höhe von Interesse.
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Ein Motor 9, welchem die Nord-Süd-Bodengeschwindigkeit des
Flugzeuges darstellende Signale zugeführt werden, treibt mittels eines Getriebekastens
ii und d.!2s 12 zw2i an d,?ii östlichen und westlichen Seiten des Objelztes
5 entlang laufende Leitspindeln io an. Zwei mit Innengewinde versehene Blöcke
13 v,#erden beim Drehen der Leitspindeln io an diesen entlang bewegt, wobei also
die Nord-Süd-Position dieser Blöcke und des mit ihnen verbundenen Gestelles mit
Bezug auf das Objekt immer der berechneten Nord-Süd-Position des Scheinflugzeuges
mit Bezug auf den entsprechenden Abschnitt der Erdoberfläche entspricht.
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An den zwei Blöcken 13 sitzen mittels Lagerzapfen zwei vertikale Leitspindeln
14, die in Lagern 15 einer über dem Modell 5 angeordneten horizontalen Platte
16 gelagert sind. Auf dieser Platte ist ein weiterer Motor 17 montiert, dem
elektrische Signale zugeführt werden, welche die berechnete Steiggeschwindigkeit
des Scheinflugzeuges repräsentieren. Dieser Motor treibt mittels des Getriebekastens
ig und des Kegelradgetriebes 2o die zwei vertikalen Leitspindeln 14 an, auf welchen
die Muttern iS vorgesehen sind, so daß diese durch den Motor 17 nachgestellt
werden und jederzeit die berechnete Höhe des Scheinflugzeuges darstellen. Zwei durch
die Muttern 18 hindurchgehende Fübrungsstangen 21 erhöhen die Stabilität des Gestelles.
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Ein weiterer Motor 22, der von die Ost-West-Erdgeschwindigkeit des
Flugzeuges darstellenden Signalen gesteuert wird, ist an einer der Muttern 18 befestigt
und treibt eine horizontale Leitspindel 23
an, welche an ihrem anderen Ende-
in der anderen Mutter iS gelagert ist. Ein mit Innengewinde versehener Block 24
auf der Leitspindel 23 wird an der letzteren durch den Motor:2-, so entlang
bewegt, daß seine Ost-West-Position mit Bezug auf das Objekt 5
immer der berechneten
Ost-West-Position des Scheinflugzeuges mit Bezug auf den entsprechenden
Ab-
schnitt der Erdoberfläche entspricht. Eine zwischen den Blöcken 18 vorgesehene
Führungsstange 25 verhindert dabei, daß sich der Block 24 mit der Leitspindel
23 zusammen dreht. Dem Block -#-4 wird also mit Bezug auf das Objekt
5 ein-, lineare Geschwindigkeit mitgeteilt, welche der berechneten Geschwindigkeit
des Übungsflugzeuges mit Bezug auf den Boden .entspricht.
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Ein Motor 26 (S. auch Fig. 2' ' ) ist unter dem biock
24 vorgesehen. Dieser erhält elektrische Signale, die den Steuerkurs des Flugzeuges
repräsentieren. Der Motor treibt eine Welle 2, an, auf welcher die Kamera
8 montiert ist, so daß diese dem berechneten Steuerkurs des Übungsflugzeuges
folgt.
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In der Kaniera 8 befindet sich gemäß Fig. 2 ein Motor
28, der durch Signale gesteuert wird, die den Steigungswinkel des Flugzeuges
darstellen. Der Motor 28 treibt eine Welle 29 an, an welcher das ein,-Ende eines
Rahmens 3o befestigt ist, der mit seinem anderen Ende an der Wand des Kameragerätes
8 gelagert ist. Die Winkelstellung des Rahmens 3o entspricht immer dem berechneten
Steigungswinkel des Flugzeuges. Ein weiterer Motor 31, weichem den Schräglage-
(= Querneigungs-) Winkel des Flugzeuges darstellende Signale zugeführt werden, ist
auf dein Rahmen 3o quer zur Drehachse des letzteren montiert. Der Motor31 dreht
eine Welle32, auf welcher das Abtastgerät 33 so montiert ist, daß die winklige
Stellung des Abtastgerätes um die Welle 32
immer dem Querneigungs- (=Schräglage-)
Winkel des Flugzeuges entspricht.
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Auf diese Weis-- erhält die Abtasteinheit außer einer linearen Geschwindigkeit-
die der berechneten linearen Geschwindigkeit des Flugzeu ZD g2s mit Bezug auf den
Boden entspricht, durch die Motore 26, 28
und 31 auch eine Drehung um drei
senkrecht zueinander lieg-mde Achsen derart, daß die Drehung der berechneten winkligen
Bewegung des Flugzeuges folgt.
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In Fig. 3 ist die Anordnung des Projektionssystenis gezeigt.
Der Empfänger 34 ist über einem Attrappenführerraum 35 unmittelbar über dem
Kopf des Piloten vorgesehen. Ein hall)zylindrischer Schirm 36 ist vor dem
Flugzeug so aufgestellt, daß dessen z# Drehachse senkrecht durch den Empfänger geht.
An Hand der Fig,. 4 sollen nun die Einzelheiten der weitwinkligen Kamera- und Projektionsgeräte
sowie deren Wirkungsweise erläutert werden.
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Das gestrichelt gezeichnete Abtastgerät 33 weist .eine ortsfeste
Kathodenstrahlröhre 37 auf, die als Lichtquelle dient. Die Ablenkspulen
38 dieser Röhre sind auf einem drehbaren Zylinder 39 montiert. Diesen
Spulen wird mittels ]#olwenders 41 und einer Schleifringvorrichtung 42 ein (Sägezahnwellenformstrom-)
Kippschwingungsstrom zugeführt, der in einem Leiter 40 erzeugt wird. Der Polwender
41 bildet einen Teil eines schnell ansprechenden Relais, dessen Wicklung43 von einem
i\,lilzroschalter.44 gesteuert wird, der wiederum von einer Nockenfläche 45 gesteuert
wird, die sich auf der Zylinderseite befindet. Auf diese Weise wird der Schafter
41 während jeder halben Umdrehung des Zylinders 39 gesteuert. Da der Zylinder
39 und die erregten Spulen 38 gedreht werden, wird der Leuchtfleck
auf der Röhrenoberfläche veranlaßt, während einer Reihe von radialen, Bildzeilen,
die progressiv winklig um den Xlittelpunkt der Röhrenoberfläche verschoben werden,
lierauszukippen.
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Wenn die ganze Hälfte der Vorderseite der Röhrenoberfläche auf diese
Weise abgetastet worden ist, arbeitet der Polwender4i, wendet die Richtung des Ablenkstromes
und schickt die radiale Abtastlinie in ihre Ausgangsstellung zurück. Auf diese Weise
wird die vordere Hälfte der Röhrenoberfläche immer und immer wieder in einer Aufeinanderfolge
von radialen Linien abgetastet, welche ;rnin-.r in derselben Richtung um die Röhrenoberfläche
herumwandern, beispielsweise in Richtung des Uhrzeigers.
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Die Lichtstrahlen vom Leuchtfleck auf der Röhrenoberfläche werden
durch eine passende Linse 46 zu einem Strahl geformt, und dieser Strahl wird wiederum
von jedem der zwei schrägen Flächen des reflektierenden, im Zylinder 39 montierten
Spiegelgerätes 47 zurückgestrahlt und dreht sich mit. In dem Zylinder gegenüber
den zwei schrägen Spiegelflächen des Spiegelgerätes 47 sind zwei Fenster 48 und
49 vorgesehen. Während einer halben Zylinderumdrehung wird der Lichtstrahl aus der
Kathodenstrahlröhre von einer Fläche des Spiegelgerätes 47 durch das Fenster 48
zurückgeworfen, so daß Abtastlinien auf dem Objekt 5 zurückgelassen werden.
Wegen der Drehung der Abtastlinie auf der Röhrenoberfläche und jener des Spiegelgerätes
47 werden diese Abtastlinien
auf dem Objekt progressiv winklig
verschoben., bis im wesentlichen ein Halbkreis vollendet ist. Der Schalter4i steuert
dann um, und der Lichtstrahl aus der Röhrenoberfläche wird von der anderen schrägen
Fläche des Spiegelgerätes 47 durch das Fenster 49 so reflektiert, daß er vorwärts
in radialen Linien abtastet, die sich in derselben Richtung wie vorher bewegen.
Es ist ersichtlich, daß in der beschriebenen Anordnung die Zeilenabtastung elektronisch
durch den Sagezahnstrom in den Ablenkspulen bewirkt wird, und die Rasterabtastung
wird durch die Drehung des Spiegels und der Al)1.2nkspulen in Verbinclung mit der
Zusammenarbeit des Stromwenders bewirkt.
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Der Zylinder wird durch einen Mag-slip-Motor 5o (kleiner Steuerungsmotor)
gedreht, der mit dem Rasterabtastsystem des Empfängers synchronisiert ist, und das
Spiegelgerät47 liegt an der Vereinigung der drei Wellen, nämlich derjenigen des
Zylinders 39,
jener, 32, des Abtastgerätes 33 (Fig. 2) und jener,
29, des Rasters 30.
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Eine Photozelle 51 befindet sich in einem Stromkreis, der eine Batterie
52 und einen Widerstand 53
besitzt. Die Zelle empfängt Licht, welches
von Teilen des Objektes zurückgestrahlt wird, wenn diese Teile von dem Lichtstrahl
abgetastet werden.
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In dem Empfänger wird durch eine Linse 55 Licht von hoher Intensität
aus einer starken Lampe 54 gesammelt, wie z. B. einer Hochspannungsquecksilberdampflampe,
bzw. einer Lampe, in welcher ein Wolframknopf von einem Lichtbogen erhitzt wird.
Das Licht konvergiert zu einer konkaven Linse 56,
die das Licht in einen parallelen
Strahl verwandelt, der ein polarisierendes Prisma 57, eine Kerrzelle
58
und ein analysierendes Prisma 59 passiert, und das letztere moduliert
in Übereinstimmung mit Signalen, die der Kerrzelle von einem nichtlinearen Verstärk-er
6o zugeführt werden, welcher den Ausgang der Photozelle 51 in dem Abtastgerät empfängt.
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Der Verstärker 6o hat ein besonderes Gesamtverstärkungsmerkmal, welches
annähernd die Verzerrung ausgleicht, die durch das Kerrzellen-Polarisations-Analysiersystern
herbeigeführt wird, in welchem die Ausgangsintensität proportional ist zum Quadrat
des Sinus der winkligen Drehung der Polarisationsebene, die in der Kerrzelle erzeugt
wurde. An Stelle der Prismen 57 und 59 könnten auch Polaroidplatten
verwendet werden.
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Der modulierte Lichtstrahl gelangt zu einer drehbaren Spiegeltrommel
61, die sechzehn Flächen besitzt, von da zu einer zweiten Spiegeltrommel
62, die #,ier Flächen aufweist und deren Drehachse im rechten Winkel zu jener
der Spiegeltrommel 61 liegt, und wird dann auf den Schirm 36 (s. Fig.
3) vor dem Piloten zurückgestrahlt. Ein Motor 63 treibt die Spiegeltromi-nel
61 und mittels des Untersetzungsgetriehes 64 die Spiegeltrommel 62 an. Da
sich jede Fläche der Trommel 61 durch den Lichtstrahl hindurchbewegt, wandert der
reflektierte Strahl über eine vertikale Linie auf eine der Flächen der Trorninel
62 und wird wieder zurückgestrahlt. uni eine vertikale Abtastlinie auf dem
Schirm 36 zu bilden. Die Drehung der Trommel 62 gewährleistet, daß
aufeinanderfolgende Abtastlinien auf dem Schirm progressiv verdrängt werden, wobei
der halbzylindrische Schirm, wenn sich die Trommel 62 dreht, durch go' abgetastet
wird.
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Die Synchronisierung der Drehung der Spiegeltrommel 62 mit
jener des Zylinders 39 kann durch irgendwelche bekannte '.\,littil bewirkt
werden, die hier z. B. durch die zwischengeschalteten Mag-slip-Geräte
65 und 5o dargestellt sind, Die Synchronisierung der Linienabtastung wird
durch die elektronische Zeilenabtastung des Kameragerätes verursacht, das von der
optischen Zeilen.-abtastung der Projektoreneinheit gesteuert werden muß. Zu diesem
Zweck wird von dem Motor63 eine Scheibe 66 angetrieben, die sechzehn Sägezähne
besitzt (einen für jede Fläche der Spiegeltrommel 61). Licht aus einer Lampe
67 wird von einer Linse 68
in einen parallelen Strahl umgewandelt,
welcher auf einen einen schmalen Schlitz aufweisenden Schirm 69
gerichtet
ist. Ein schmaler paralleler Strahl geht durch den Schirm 69 und trifft radial
auf den Sägezahnteil der Scheibe 66. Das Licht, welches durch die von den
Sägezähnen gebildeten Spalte geht, wird durch eine Linse 7o auf eine photoelektrische
Zelle 7 1 scharf eingestellt, welche in einem Stromkreis eingeschaltet ist,
der eine Batterie 72 und einen Widerstand 73 aufweist. Die Sägezahn-Wellenform-Spannung,
welche über dem Widerstand 73 erscheint, wenn die Scheibe 66 gedreht
wird, wird einem Verstärker 74 zugeführt, der den Ablenkstrom für die Spulen der
Kathodenstrahlröhre 37 in aern Abtastgerät 33 vorsieht.
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Auf diese Weise sind die Zeilen- und Rasterabtastsysteme der Kamera-
und Projektorgeräte alle unter der Kontrolle des Motors 63, wobei Geschwindigkeitsveränderungen
des letzteren von untergeordneter Bedeutung sind.
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Die Anzahl der zurückstrahlenden Flächen auf der Spiegeltrommel
62 des Projektors kann vergrößert werden, wenn ein kleinerer Abtastwinkel
gewünscht wird. Eine entsprechende Veränderung wird durch die Zahl der zurückstrahlenden
Flächen auf dem Prisma 47 und durch die winklige Weite jenes Sektors auf dem Schirm
der Röhre 37 bewirkt, auf welchem sich die radiale Abtastlinie bewegt. Eine
Spiegeltrommel, die acht Seiten besitzt, würde z. B. einen Lichtstrahl durch einen
Winkel von go' reflektieren. Es ist als erfindungsgernäßes Merkmal dieses Apparates
zu betrachten, daß seine weitwinklige Abtastung durch Aufnahme passender mechanischer
Abtastmittel verwirklicht wird, die auf diese Weise große Blickfelder von nicht
weniger als go' und bis zu i8o' winkliger Weite zu bieten ermöglichen.
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Um einen Begriff von den Dimensionen des Apparates und den Motorengeschwindigkeiten
zu geben, sei erwähnt, daß der halbzylindrische Schirm
36 eine Länge von
15 m, die einen Radius von etwa 4,5om ergibt, und eine Höhe von 2,40m haben kann.
Der Lichtfleck auf dem Schirm kann einen Durchmesser von
5 cm haben, so daß
sich
300 vertikale Zeilen in jedem Raster befinden. Die Rasterfrequenz kann
zwanzig Raster pro Sekunde betragen, wobei eine Zeilenabtastfrequenz von 6ooo Zeilen
pro Sekunde benötigt wird. Da die Spiegeltrommel 61 sechzehn Seiten besitzt, muß
die Drehgeschwindigkeit der Trommel 61
6ooo.6o |
--- = 22 500 Umdrehungen pro Minute |
16 |
betragen. Die Spiegeltrommel
62 des Abtastgerätes rotiert bei einer Frequenz
von fünf Umdrehungen pro Sekunde bzw.
300 Umdrehungen pro Minute und der
Zylinder
39 bei zehn Umdrehungen pro Sekunde bzw. 6oo Umdrehungen pro Minute.
je höher die .Nfotorengeschwindigkeit gewählt wird, desto größer ist die Bestimmung
(die Bildschärfe), die von dem System erhalten werden kann.
Das
als Objekt dienende Modell des Flugplatzes und des umgebenden Landstriches kann
mit einem Maßstab von 1,20 M pro Meile gebaut sein. Wenn die darauf darzustellende
Fläche eine Länge von
5 Meilen hat, wird die Länge des Modells
6 in sein.
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Die erwähnten Motoren können einen Zweiphaseninduktionsmotor einschließen,
dessen eine Wicklung mit einer Bezugsquelle von Wechselstromspannung verbunden ist
und dessen andere Wicklung von einem die mit Bezug auf die Zeit zu integrierende
Variable darstellenden Wechselstromeingangssignal erregt wird. Ein Luftwiderstandsgenerator
kann vorgesehen sein, der von dem Motor getrieben wird, wobei die eine Generatorwicklung
mit einer Wechselstrombezugsquelle verbunden ist und der anderen Wicklung ein Signal
zugeführt wird, das proportional zur Motorengeschwindigkeit ist. Dieses letztere
Signal wird in Gegenphase zum Eingangssignal so hinzugeführt, daß die Motorengeschwindigkeit
immer proportional der Schwingutigsweite des Eingangssignals ist.
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Die Kamera 8 könnte so vorgesehen sein, daß sie an Stelle der
Lichtstrahlabtastung eine Modellabtastung verwendet, d. h. eine Abtastung,
in welcher das Modell als Ganzes erleuchtet ist. Ein Spiegelsystem könnte verwendet
werden, welches jenem ähnelt, das für die Projektion des Bildes auf den Bildschirm
verwendet wird, um auf diese Weise Teile des Objektes herauszuwählen, von denen
Licht auf die Photozelle übergeht. Die (hochtourigen) schnell ansprechenden Abtastmotore
können durch Verwendung von Haltestromkreisen im Gleichlailf gehalten werden.
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Bei begrenzten Ouerneigungs- oder Schräglagewinkeln ist es nichinotwendig,
daß das Abtastgerät 33 der Kamera eine winklige Bewegung um die Achse der
Welle 32 in Übereinstimmung mit der winkligen Bewegung des Flugzeuges um
die Querneigungsachse ausführt. Statt dessen kann der Empfänger um eine Achse gedreht
werden, die durch den Mittelpunkt des Schirmes geht, in übereinstimmung mit der
Flugzeugschräglagebewegung.
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Das Bild auf dem Schirm könnte farbig erzeugt werden, indem das Modell
entsprechend gefärbt und passende Farbenfernsehtechnik angewendet wird. Zum Beispiel
kann die Kamera drei Photozellengeräte umfassen, von denen jedes mit ein-,in passenden
Farbfilter versehen ist. Der Empfänger kann drei Sätze von Elementen 56 -und
59 aufweisen, von denen jeder ein passendes Farbfilter hat und jede Kerrzelle
von dem Ausgang der entsprechenden Photozelle geb el el steuert wird. Ein gebräuchliches
Licht kombinierendes Spiegelsystem oder etwas ähnliches kann zwischen die Prismen
_59 und die Spiegeltrommel 61 geschaltet werden.
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Für einige Zwecke könnten einige oder alle wirikligen Bewegungen,
die dem Abtastgerät 33 gegeben werden, weggelassen werden. So, wenn
nur der Steigtingswinkel des Flugzeuges und dessen übertragungsbewegung von Interesse
ist. Zum Beispiel können beim Aufsetzen die Motore für das Abtastgerät in Übereinstimmung
mit den Veränderungen in dem angenommenen Steuerkurs und Schräglagewinkeln des Flugzeuges
ausgelassen werden. Ähnlich könnte, wenn angenommen wird, daß das Scheinflugzeug
während der Übung auf einem geraden Kurs fliegt, der Mechanismus für die Erzeugung
der Querbewegung des Kameragerätes weggelassen werd-en.
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Es würde möglich sein, die Linien- oder Rasterabtastung oder beide
mittels schwingender Spiegel an Stelle einer rotierenden Spiegeltrommel auszuführen.
Die Schwingung des Spiegels könnte mittels einer Stimmgabel, mittels schwingender
Zungen oder mittels eines Duddel-Oszillographen erzeugt werden. Der Gleichlauf zwischen
den Spiegelgeräten in dem Empfänger und dem Sender könnte durch Steuerung der Stimmgabeln
bzw. schwingenden Zungen oder Duddel-Oszillographen aus demselben elektrischen Anschluß
erreicht werden.
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Das erfindungsgemäße Gerät kann auch für Sperrflugübungen verwendet
werden, z. B. für Schiffsbombardierungen.