Piloten
eines Luftfahrzeuges, z. B. eines Flugzeuges oder Drehflüglers, benötigen beim
Flugeinsatz in der Nacht oder bei schlechten meteorologischen Bedingungen
Flugführungshilfen
im Cockpit, wie z. B. Head-Up-Display (HUD)-Einrichtungen.
Unter
Head-Up-Display (HUD)-Einrichtung wird eine technische Einrichtung
verstanden, mit deren Hilfe künstliche,
d. h. technisch erzeugte Anzeigeninhalte dem direkten, natürlichen
Sichtfeld überlagert
werden. Diese HUD-Einrichtung umfasst mindestens einen Symbolgenerator
zur Berechnung der erforderlichen Flugsymbole, einen Projektor,
der auf der Grundlage dieser Berechnungen die Flugsymbole erzeugt
und diese letztlich auf einem Head-Up-Display (einer Anzeigefläche), d.
h. eine optisch halbdurchlässige
Scheibe projiziert, die ein virtuelles Bild, z. B. Flugsymbole,
zur Darstellung bringt. Das Head-Up-Display entspricht dieser Anzeigefläche. Der
Pilot kann durch die Anzeigefläche
hindurch in die Außenwelt
sehen, während
in Blickrichtung und in Abstand zu seinen Augen in der Bildebene
ein virtuelles Bild erzeugt wird, welches ihm ein gleichzeitiges
Betrachten der erzeugten Flugsymbole und der Außenwelt erlaubt, ohne dass
eine Akkomodation (Neufokussieren der Augenlinse) notwendig wird.
Das virtuelle Bild entsteht außerhalb
der Cockpitscheibe (vom Piloten aus gesehen). Dieses virtuelle Bild
wird nicht durch Pixel, sondern als Liniengrafik in der Bildebene
dargestellt.
Ein
wesentliches, funktionelles Element der gesamten HUD-Einrichtung
ist die Anzeigefläche
(= Head-Up-Display = HUD), die in Blickrichtung des Piloten angeordnet
ist und auf der die Flugsymbolik eingespiegelt wird, die dann der
Pilot außerhalb
der Cockpitscheibe wahrnimmt.
In
der Publikation
- Richard L. Newman, Head-Up-Displays-Designing
the way ahead Veröffentlicht
von Avebury Aviation
Ashgate Publishing Ltd., Gower House,
Croft Road, Aldershot,
Hants GU11 3HR
England
Richard
Newman 1995, ISBN 0-291-39 811-1
werden bekannte Flugsymbole
für die
Flugführung
mittels Head-Up-Display erläutert.
Nachfolgend wird vorzugsweise die Fluglagesymbolik, d.h. eine Nicklage-Symbolik betrachtet.
Wenn
im Folgenden von Fluglage gesprochen wird, ist darunter die Nicklage
zu verstehen.
Die
Anordnung des HUD steht im Zusammenhang mit den drei Raumachsen
eines Luftfahrzeuges. Die in Längsrichtung
des Luftfahrzeuges anordenbare imaginäre Raumachse ist die Luftfahrzeug-Längsachse, die
auch als Längsachse
X bezeichnet wird. Bei einem waagerechten Stand des Luftfahrzeuges
auf der Erdoberfläche
zeigt die Längsachse
X des Luftfahrzeuges zum natürlichen
Horizont. Der Augpunkt des Piloten befindet sich dabei ebenfalls
auf der Längsachse
X. Längsachse
X und natürlicher
Horizont sind annähernd
deckungsgleich. Diese Position des Luftfahrzeuges ist auch zutreffend
für einen
Horizontalflug. Der Horizontalflug entspricht einer neutralen Fluglage.
Bezogen
auf einen Horizontalflug ist das HUD dabei im Cockpit so angeordnet,
dass es in Richtung Längsachse
X liegt, d.h. dass der natürliche
Horizont im Wesentlichen mittig auf der Anzeigefläche künstlich darstellbar
ist. Der natürliche
Horizont wird durch die Neutrallinie (Horizontlinie) innerhalb einer
so genannten Nick-Skala (pitch ladder) dargestellt. Dies ist im
Wesentlichen ein Zeichensymbol (z.B. Strichsymbol). Die Neutrallinie
dieser „pitch
ladder" befindet
sich immer in Höhe
des natürlichen
Horizonts. Innerhalb der „pitch
ladder" ist auf
dem HUD noch das Flugzeugsymbol als zweiteiliger Horizontalbalken
dargestellt. Das Flugzeugsymbol liegt in der Längsachse X des Luftfahrzeuges.
Das Flugzeugsymbol gibt den fiktiven Durchstoßpunkt der imaginären Längsachse
(X) durch das HUD an. Der Pilot muss das Flugzeugsymbol auf die
Neutrallinie steuern, um in einen Horizontalflug zu kommen. Bei
einem Verlassen des Horizontalfluges wirkt das Flugzeugsymbol als
fixiertes Referenzzeichen, wobei sich die Neutrallinie der pitch
ladder gegenüber
dem Flugzeugsymbol verschiebt.
Die
Nicklage ist somit eine der wichtigen Flugführungsinformationen, die ein
Pilot zur Steuerung seines Luftfahrzeuges benötigt.
Die
Nicklage-Symbolik wird bekannterweise durch die Neutrallinie einer
pitch ladder und das als Referenz feststehende Flugzeugsymbol gebildet.
Beide bilden das Nicklage-Symbol.
Mittels
einer zusätzlich
darstellbaren Winkelgrad-Skala kann der Pilot aus der Differenz
zwischen Flugzeugsymbol und Neutrallinie die Nicklage des Luftfahrzeuges
gegenüber
dem Horizont erkennen.
Eine
HUD-Einrichtung der vorbeschriebenen Art mit den Merkmalen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der
US 3 331 069 bekannt. Insbesondere
in
1 mit der zugehörigen Beschreibung
wird eine Einrichtung offenbart, die dem Piloten eines Flugzeugs
eine Nicklage-Darstellung präsentiert.
Mittels der im einzelnen beschriebenen Erzeugungsmechanik der Nicklage-Symbolik wird dem
Piloten die Nicklage seines Flugzeugs gegenüber dem Horizont aufgezeigt.
Aus
der
US 3 593 259 , dort
insbesondere in den
1 und
4 mit den zugehörigen Beschreibungsteilen wird
wiederum eine Head-Up-Display-Einrichtung
der weiter oben beschriebenen Art offenbart, in der mittels Nicklage-Symbolik die Nicklage
des eigenen Flugzeugs dargestellt wird.
Die
in den vorgenannten Druckschriften offenbarten HUD-Einrichtungen
weisen Unzulänglichkeiten auf.
Beim
Landeanflug eines Luftfahrzeugs ist das Blickfeld des Piloten nicht
genau horizontal in Richtung der Längsachse X gerichtet sondern
nach unten. Demnach sollte das HUD gegenüber der festen Längsachse X
tiefer angeordnet sein, um voll im Blickfeld des Piloten zu liegen.
Eine solche Anordnung hätte
jedoch bei den vorbekannten HUD-Einrichtungen den Nachteil, dass
beim üblichen
Horizontalflug sich sowohl die Neutrallinie als auch das Flugzeugsymbol
oberhalb der Anzeigefläche
des HUD befinden würde
und damit die konventionelle Darstellung der Nicklage nicht möglich wäre. Ein
Ausweg bestünde
darin, die sogenannte „pitch ladder" mit der Neutrallinie,
die bei den bekannten Einrichtungen mit der natürlichen Horizontallinie identisch ist,
ebenfalls unter die Horizontallinie zu verschieben. Die Folge wäre aber
dann ein Verzicht auf die Referenz zum echten natürlichen
Horizont, was zu Fehlinterpretationen der tatsächlichen Fluglage (Nicklage)
führen könnte.
Bei
einer Anordnung der Anzeigefläche
eines HUD unterhalb des natürlichen
Horizonts (bei neutraler Fluglage) bestünde das Problem, dass die herkömmliche
Symbolik zur Nicklage nicht mehr möglich wäre, da diese stets auf den
Horizont bezogen ist.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, für eine bei neutraler Fluglage
des Luftfahrzeugs unter dem natürlichen
Horizont angeordneten Anzeigefläche
eines HUD dennoch eine eindeutige Nicklage-Symbolik für den Piloten
darzustellen.
Erfindungsgemäß wird die
gestellte Aufgabe durch eine Einrichtung mit der Merkmalskombination
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die
Nicklage-Darstellungsfläche
wird perspektivisch korrekt direkt relativ zum Hintergrund (Gelände und/oder
Himmel) dargestellt. Dadurch wirkt das gesamte Bild konsistent.
Außerdem
kommt es durch die perspektivische Darstellungsfläche zu einem
optischen Stauchungseffekt des angezeigten Winkelbereichs. Somit kann
ein relativ großer
Winkelbereich auf einer kleinen Anzeigefläche der HUD-Einrichtung dargestellt
werden.
Die
Nicklage-Symbolik hat gegenüber
vorbekannten Einrichtungen, wie sie in den oben genannten Druckschriften
beschrieben sind, eine Reihe von Vorteilen. Diese sind:
- – die
Nulllagereferenz liegt immer im Anzeigebereich
- – die
Nicklageinformation ist nicht auf den Horizont bezogen
- – die
Nicklageinformation kann an beliebiger Stelle der Anzeigefläche positioniert
werden
- – die
Symbolik wirkt zusammenhängender,
was die Anzeige besser lesbar macht.
Vorteilhafterweise
ist die Nicklage-Darstellungsfläche
mit einer Nulllage-Referenzfläche darstellbar, wobei
die Hinterkante der Nulllage-Referenzfläche feststehend ist und mit
der Hinterkante der Nicklage-Darstellungsfläche vereinigt ist, wobei die
Nulllage-Referenzfläche
feststehend ist und deren Vorderkante die Position der Neutrallinie
anzeigt.
Die
Nicklage-Symbolik ist in der Bildebene frei positionierbar.
Nach
einer weiteren Ausgestaltung entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs
4 soll oberhalb der Nicklage-Symbolik eine Rolllage-Symbolik dargestellt
werden. Die Rolllage-Symbolik wird durch ein mit der Nicklage-Darstellungsfläche 7 in
die Hinterkantenachse 60 mitschwenkbares Strich-Symbol
und ein in der Bildebene ortsfestes Dreieck-Symbol repräsentiert.
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden
näher beschrieben.
Dabei zeigen
1 Anordnung einer Anzeigefläche eines
Head-Up-Displays mit Nicklage-Symbolik
und Darstellung in der Bildebene bei unterschiedlichen Fluglagen
nach dem Stand der Technik,
2 geometrische Verhältnisse
an der Nicklage-Darstellungsfläche
bei einem Nickwinkel Θ =
0°,
2a geometrische Verhältnisse
an der Nicklage-Darstellungsfläche
bei einem Aufnicken des Hubschraubers,
2b Ansicht der Nicklage-Darstellungsfläche, wie
sie der Pilot aus dem Hubschrauber heraus sieht, für unterschiedliche
Nickwinkel Θ,
3 vorteilhafte Nicklage-Symbolik,
4 geometrische Verhältnisse
an der Nicklage-Darstellungsfläche,
5 gegenüber der Längsachse X versetzte Anordnung
der Anzeigefläche
des Head-Up-Displays mit erfindungsgemässer Nicklage-Symbolik auf
der Bildebene bei unterschiedlichen Fluglagen.
1 zeigt in der Kontur K
den teilweisen Abschnitt des Cockpits eines Hubschraubers mit Cockpitscheibe
S und der Anzeigefläche 20 (HUD).
Der Ursprung des im Folgenden verwendeten hubschrauberfesten Koordinatensystems
liegt im Augpunkt A des Piloten. Die in Längsrichtung des Hubschraubers
liegende Achse entspricht der Hubschrauber-Längsachse X. Die senkrecht dazu
angeordnete Vertikalachse entspricht der Vertikalachse Z. Die Achse
Y als Querachse ist nicht dargestellt, da sie nichts Weiteres zur
Erläuterung
beiträgt.
Die
Längsachse
X zeigt zur natürlichen
Horizontallinie 2. In Blickrichtung des Piloten ist durch
die HUD-Einrichtung in Abstand zum Augpunkt A ein virtuelles Bild
eingespiegelt, welches sich innerhalb einer Bildebene 1 darstellt.
Dabei sind im folgenden drei Nicklagen dargestellt:
0 Grad
Neigungswinkel,
10 Grad Neigungswinkel und
–10 Grad
Neigungswinkel.
Entsprechend
dem Stand der Technik ist dazu die bekannte Nicklagesymbolik 4 als
virtuelles Bild dargestellt. In der Stand der Technik-Bildebene 1 ist
eine Horizontlinie 2 dargestellt, die mit der natürlichen
Horizontlinie deckungsgleich ist. Bei der Steuerung des Hubschraubers
auf Horizontalflug befindet sich das in der Stand der Technik-Bildebene 1 fixierte
Flugzeugsymbol 3 annähernd
deckungsgleich mit der Horizontlinie 2, die auch Neutrallinie
genannt wird. Bei einem positiven Nickwinkel Θ (10 Grad) des Hubschraubers
wandert die Horizontlinie 2 unter das Flugzeugsymbol 3.
Bei einem negativen Nickwinkel Θ (–10 Grad)
wird die Horizontlinie 2 oberhalb des Flugzeugsymbols 3 wandern.
Würde man
bei dieser Einrichtung die Anzeigefläche 1 unterhalb der
Längsachse
X positionieren, dann wäre
beim Horizontalflug die Nicklage-Symbolik nicht mehr anzeigbar.
Die
erfindungsgemäße Head-Up-Display-Einrichtung
für einen
Hubschrauber umfasst mindestens einen Laser, einen Bildmodulator,
einen Strahlteiler, ein Projektionshologramm und ein Darstellungshologramm. Das
Darstellungshologramm entspricht der Anzeigefläche 20, dem HUD, und
befindet sich auf einer Folie, die auf der Cockpitscheibe S des
Hubschraubers anordenbar ist.
Die
Erfindung ist jedoch auch realisierbar, wenn an Stelle der Folie
die bisher übliche
optisch halbdurchlässige
Scheibe verwendet wird. Die Folie ist allerdings in der Handhabung
rationeller. Der Blickbereich des Piloten ist durch die Cockpitscheibe
nach vorne gerichtet. Die Folie ist somit etwas unterhalb der Längsachse
X des Hubschraubers angeordnet. Dies erfolgt, um insbesondere beim
Landeanflug der bevorzugt, leicht gesenkten Blickrichtung ergonomisch
entgegenzukommen.
Mit
dieser Head-Up-Einrichtung wird ein virtuelles, räumliches
Bild erzeugt, welches aus Sicht des Piloten in Richtung der Längsachse
X hinter (ausserhalb) der Cockpitscheibe in der Bildebene dargestellt
wird. Dieses virtuelle Bild enspricht einem angezeigten Nicklage-Symbol
des Hubschraubers mit dazugehöriger Winkelgrad-Skala.
Anhand 2 wird das Prinzip der Nicklageanzeige
erläutert,
d.h. die Nicklage-Symbolik
mit Hilfe einer virtuellen Ebene erläutert und dargestellt. Diese
virtuelle Ebene wird, da sie sich stets parallel zur Erdoberfläche ausrichtet,
als Nicklage-Darstellungsfläche 7 bezeichnet.
In
diesem Zusammenhang erleichtert das hubschrauberfeste Koordinatensystem
das Verständnis. Sein
Ursprung befindet sich im Augpunkt des Piloten, der im Cockpit des
Hubschraubers 50 sitzt. Es sind dargestellt die Längsachse
X und dazu in der Lotrechten die Vertikalachse Z. Die Hinterkante 6 der
virtuellen Fläche,
die als Nicklage-Darstellungsfläche 7 bezeichnet
wird, befindet sich im Endpunkt der nicht sichtbaren Bezugslinie 5,
die einen konstanten Winkel und eine konstante Länge innerhalb des hubschrauberfesten
Koordinatensystems hat. Die Hinterkante 6 ist zugleich
die feststehende, imaginäre
Drehachse für
die virtuelle Fläche.
Die Vorderkante 8 der virtuellen Nicklage-Darstellungsfläche 7 kann
sich frei bewegen. Die virtuelle Nicklage-Darstellungsfläche 7 richtet
sich bei Änderung
der Nicklage grundsätzlich
so aus, dass sie stets horizontal (parallel) zur Erdoberfläche 9 liegt.
Der Pilot sieht die virtuelle Nicklage-Darstellungsfläche 7 zweidimensional. Als
Symbol der Nicklage sieht der Pilot eine Nicklage-Darstellungsfläche 7,
die der Projektion 10 der virtuellen Fläche 7 auf einer Bildebene 100 in
der Z-Ebene entspricht. Es können
die vier Ecken der Nicklage-Darstellungsfläche 7 als Winkel relativ
zum Augpunkt des Piloten angegeben werden.
2a zeigt eine Fluglage,
die durch ein leichtes Aufwärtsnicken
des Hubschraubers gekennzeichnet ist. Obwohl die Größe und Geometrie
der virtuellen Nicklage-Darstellungsfläche 7 konstant
ist, ändert
sich für den
Piloten die Geometrie der Projektion 10 und somit aus Sicht
des Piloten die Lage der virtuellen Nicklage-Darstellungsfläche 7. Gegenüber der
Neutrallage schwenkt das Bild der Nicklage-Darstellungsfläche 7 um die Schwenkachse 6 innerhalb
der Bildebene nach oben. Andererseits würde bei einem Abwärtsnicken
des Hubschraubers die Nicklage-Darstellungsfläche 7 auf
der Bildebene 100 abwärts
schwenken. Eine solche Situation des Schwenkens der Nicklage-Darstellungsfläche 7 ist
in 2b dargestellt. Das
Schwenken erfolgt um die Hinterkante 6, die in einer feststehenden,
imaginären
Hinterkantenachse 60 liegt. Eine eingeblendete Winkelgrad-Skala 12 zeigt
die Änderung
der Projektion 10 der Flächengeometrie der Nicklagen-Darstellungsfläche 7 in
Abhängigkeit
einzelner Nickwinkel Θ zwischen
0° und –30°. Die Vorderkante 8 der
Nicklage-Darstellungsfläche 7 wirkt
als Zeiger. 2b zeigt
wie sich für
den Piloten die Projektion 10 der Nicklage-Darstellungsfläche 7 auf
der Bildebene 100 darstellt.
Um
dem Piloten bei jeder Fluglagenänderung
sofort eine Vergleichsmöglichkeit
zur neutralen Fluglage zu ermöglichen,
wird eine zweite virtuelle Fläche
angezeigt. Diese zweite virtuelle Fläche ist in der Anzeige fixiert.
Diese virtuelle Fläche
wird feststehende Nullage-Referenzfläche genannt. Die feststehende
Nullage-Referenzfläche
ist unveränderlich
und zeigt die Geometrie der Projektion der Fläche bei einer Fluglage von
0°. Die
Hinterkante der feststehenden Nullage-Referenzfläche ist zusammengelegt mit
der Schwenkachse der Fluglage-Anzeigefläche. 3 zeigt eine solche Darstellung. Innerhalb
einer Bildebene 100, die einer Darstellungsfläche entspricht,
ist eine Nicklage-Symbolik 11 dargestellt, die die Nicklage
des Luftfahrzeuges repräsentiert. 3 zeigt die vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung.
Die
bewegliche Fläche
ist die Nicklage-Darstellungsfläche 7.
Sie ist ein ortsbewegliches Symbol. Die Vorderkante 8 der
Nicklage-Darstellungsfläche 7 zeigt
dem Piloten den momentanen Nickwinkel Θ des Hubschraubers. Dieser
Nickwinkel ist an der nebenstehenden Winkelgrad-Skala 12 ablesbar.
Die Vorderkante 8 erfüllt
somit die Funktion eines Zeigers für die aktuelle Nicklage.
Die
feststehende Fläche
ist die feststehende Nulllage-Referenzfläche 13. Deren Hinterkante
ist identisch mit der Hinterkante 6 der Nicklage-Darstellungsfläche 7.
Da die Nulllage-Referenzfläche 13 feststehend ist,
ist auch deren Vorderkante 14 feststehend. Die Vorderkante 14 repräsentiert
die Neutrallinie.
Der
Rahmen der feststehenden Nullage-Referenzfläche 13 kann beispielsweise
in oranger Farbe dargestellt werden. Die Helligkeit kann nach hinten
um 50% abnehmen, um die Transparenz (und damit den perspektivischen
Eindruck) zu verstärken.
Der Rahmen der Nicklage-Darstellungsfläche 7 kann beispielsweise mit
grüner
Farbe dargestellt werden und die Helligkeit dieses Rahmens nimmt
ebenfalls um 50% ab, um die Transparenz zu erhöhen. Die Winkel-Skala 12 ist
rechts und links von der Nicklage-Symbolik 11 angeordnet. Vorteilhafterweise
ist die Winkel-Skala 12 in 10°-Schritten unterteilt. Die Markierungen
für –10°, 0° und +10° werden immer
dargestellt, weitere Markierungen nur bei Bedarf. Auf diese Weise
werden nur Informationen dargestellt, die nötig sind, und die Bildebene 1 wird übersichtlich
gehalten. Die vertikalen Striche an den Skalenmarkierungen zeigen
in Richtung der Neutrallinie. So ist immer deutlich, in welche Richtung
gesteuert werden muss, um wieder eine neutrale Fluglage einzunehmen.
Die Markierungen im positiven Bereich sind z.B. in blauer, im negativen
Bereich z.B. in brauner Farbe gehalten.
Ein
Dreiecksymbol befindet sich über
der Nicklage-Darstellungsfläche 7,
um den Rollwinkel anzuzeigen. Darüber befindet sich ein senkrechter
Strich 16. Der Strich 16 dreht sich mit den virtuellen
Flächen 7, 13 um
eine in X-Richtung verlaufende Achse in der Bildebene 100.
Das Dreieck 15 behält
seine absolute Position auf der Bildebene 100 bei einem
Rollen des Hubschraubers. Die Rollage-Symbolik ist beispielsweise in gelber Farbe.
Die
Nicklage-Darstellungsfläche 7 in
Verbindung mit der fest stehenden Nullage-Referenzfläche 13 und
der Winkelgrad-Skala 12 bilden die Nicklage-Symbolik 11.
4 zeigt eine skizzenhafte
Darstellung zur Herleitung der geometrischen Zusammenhänge für die Nicklage-Darstellungsfläche 7.
Die
geometrischen Zusammenhänge
für die
Berechnung der vertikalen Winkel (um Y-Achse des hubschrauberfesten
Koordinatensystems) können
der 4 entnommen werden.
Es
ergibt sich:
β ist innerhalb
des beschriebenen hubschrauberfesten Koordinatensystems definiert.
Er gibt die vertikale Position der Vorderkante der Fläche an (um
Y-Achse).
Die
Position der Hinterkante ist über α ebenfalls
im hubschrauberfesten Koordinatensystem definiert.
Für die horizontalen
Winkel (um X-Achse) betrachtet man die horizontalen Ebenen vom Augpunkt
zur Vorder- bzw. Hinterkante der Fläche, so ergeben sich für die horizontalen
Winkel nach
4 die folgenden Formeln:
Die
hier angegebenen Formeln beziehen sich auf eine reine Nickbewegung.
Die Rollbewegung wird durch das Drehen der gesamten Symbolik um
den Mittelpunkt der Hinterkante 6 realisiert.
Die
verwendeten Variablen und ihre Bedeutung, sowie evtl. Initialisierungswerte
sind in folgender Tabelle gegeben. Die Initialisierungswerte wurden
im Versuch ermittelt und können
beliebig angepasst werden. Mit ihnen wird die Lage und die Größe der Symbolik
bestimmt.
Damit
sind die Formeln für
die Darstellung bekannt.
5 zeigt eine Darstellung
mit einer im Vergleich zu 1 tiefer
positionierten Anzeigefläche 200 mit der
erfindungsgemässen
Nicklage-Symbolik 11 in der Bildebene 100 bei
drei unterschiedlichen Nicklagen.
Die
Nicklage-Symbolik 11 ist mindestens eine virtuelle Nicklage-Darstellungsfläche 7,
die sich vor dem Hubschrauber befindet und die sich parallel zur
Erdoberfläche
ausrichtet. Die Position dieser virtuellen Nicklage-Darstellungsfläche 7 auf
der Bildebene 100 kann frei gewählt werden. Die Geometrie dieser
virtuellen Nicklage-Darstellungsfläche 7 und
eine zusätzliche
Winkelgrad-Skala 12 erlauben dem Piloten eine zweifelsfreie Interpretation
der Nicklage.
Die
virtuelle Nicklage-Darstellungsfläche 7 ist schwenkbar
um eine Drehachse, die fest angeordnet ist. Diese fiktive, fest
stehende Drehachse ist identisch mit der Hinterkante 6 der
angezeigten virtuellen Fläche 7. Die
Einrichtung der fiktiven Drehachse in der Hinterkante 6 hat
den Vorteil, dass negative Nickwinkel nach unten in der Bildebene 1 anzeigbar
sind. Die Nickwinkel bei 10 Grad und –10 Grad zeigen, wie sich die
Geometrie der Nicklage-Darstellungsfläche 7 gegenüber der
neutralen Fluglage bei 0 Grad ändert.