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Einrichtung zur nagellosen Verschalung von Kabeltrommeln Kabeltrommeln,
die zum Versand gelangen, werden zum Schutz des auf die Trommel aufgewikkelten Kabels
mit Verschalbrettern abgedeckt. Es ist bekannt, diese Verschalbretter nagellos mit
Hilfe von Metallbändern, die radial von außen auf die Verschalbretter drücken, auf
den Flanschen der Kabeltrommeln festzuklemmen.
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Die Erfindung befaßt sich mit einer zweckmäßigen und arbeitssparenden
Einrichtung zur Verschalung solcher Kabeltrommeln. Zu diesem Zweck ist gemäß der
Erfindung bei einer Verschaleinrichtung mit Hilfe von Verschalbrettern, die durch
von Bandablaufspulen sich abwickelnde Metallbänder unter Vorspannung auf die Trommelfiansche
gepreßt werden, ein um eine parallel zur Trommelachse liegende Gerade und in einer
hierzu senkrechten Ebene schwenkbarer Arm vorgesehen; dieser Arm trägt die Bandablaufspule
bzw. die Bandablaufspulen, durch deren mindestens zwei parallel zueinander sich
abwickelnde Metallbänder die zur Verschalung der Kabeltrommel aufgelegten Verschalbretter
gehalten werden. Hierdurch ist erreicht, daß die Verschalung einer Kabeltrommel
mit wirtschaftlichem Aufwand unter weitgehender Auschaltung von körperlicher Arbeit
und demzufolge in verhältnismäßig kurzer Zeit vor sich geht. Dabei kann die gemäß
der Erfindung ausgebildete Einrichtung sowohl für Holz- als auch für Stahltrommeln
verwendet werden.
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Um eine selbsttätige Förderbewegung der auf die Metallbänder aufgelegten
Verschalbretter zu erreichen, ist in vorteilhafter Weise der schwenkbare Arm um
einen eine solche Förderbewegung erzeugenden Winkel von beispielsweise 300 gegen
die Horizontale geneigt.
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In Weiterführung des Erfindungsgedankens sind zur seitlichen Ausrichtung
der Verschalbretter auf den Flanschen der Kabeltrommel Führungsschuhe vorgesehen,
deren jeweilige Lage durch pneumatisch an die Trommelfiansche angedrückte Abstandsrollen
von den Trommelflanschen gesteuert wird. Hierdurch ist erreicht, daß sich die Verschalung
mit Hilfe der gemäß der Erfindung ausgebildeten Einrichtung auch dann durchführen
läßt, wenn- die Kabeltrommel Mängel in der Maßhaltigkeit aufweist.
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Die Erfindung sei an Hand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Fig. 1 und 2 veranschaulichen die gemäß der Erfindung ausgebildete
Verschaleinrichtung in der Ansicht und in der Draufsicht; F i g. 3 und 4 dienen
zur Erläuterung bestimmter Einzelteile der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Verschaleinrichtung.
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Die Einrichtung zur Verschalung der Kabeltrommell besteht aus dem
Transportwagen 2 und der Hebevorrichtung 3, an deren Achse 6 der schwenkbare Arm
4 mit seinem einen Ende gelagert ist. An dem anderen, auf dem Widerlager 13 ruhenden
Ende dieses Armes sind die Bandablaufspulen 8 befestigt, die in dieser Stellung
des Armes 4 leicht auszuwechseln sind; von diesen Bandablaufspulen wickeln sich
die Metallbänder 7 ab, welche die Verschalbretter 9 tragen. Zum Schwenken des Armes
4 um die Achse 6 dient die hydraulisch betätigte Vorrichtung 5. In der in der F
i g. 1 dargestellten Lage weist der schwenkbare Arm 4 eine Neigung von etwa 300
gegen die Horizontale auf, so daß eine selbsttätige Förderbewegung der aufgelegten
Verschalbretter erreicht ist. Mittels der Hilfsvorrichtung 10, deren Aufbau und
Wirkungsweise in der F i g. 3 näher erläutert sind, wird das Ende der Metallbänder
7 gegen das erste der Verschalbretter 9 und gleichzeitig das Verschalbrett selbst
gegen die Trommelflanschel2 gepreßt. Damit die gemäß der Erfindung ausgebildete
Verschaleinrichtung auch für Kabeltrommeln verwendet werden kann, die Mängel in
der Maßhaltigkeit aufweisen, sind die in der F i g. 4 näher beschriebenen Führungsschuhe
11 vorgesehen.
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Zum Verschalen wird die Kabeltrommel 1 mit Hilfe des Transportwagens
2 zur Hebevorrichtung 3 gefahren, von dieser hydraulisch betätigten Vorrichtung
vom Wagen abgehoben und um ihre Achse leicht drehbar gelagert. Von den beiden Bandablaufspulen
8 werden die parallel zueinander verlaufenden Metallbänder soweit erforderlich abgewickelt
und an ihren Enden mittels der Hilfsvorrichtung 10 zusammen mit dem ersten der Verschalbretter
9 an den Stirnseiten der Trommelfiansche 12 festgeklemmt.
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Die Verschalbretter 9 werden hintereinander von
Hand
oder maschinell auf die Metallbänder 7 aufgelegt. Beim Drehen der Kabeltrommel legen
sich die Verschalbretter um die Trommel herum und werden mit Hilfe der eine radial
nach innen gerichtete Kraft erzeugenden Metallbänder auf die Trommelfiansche gedrückt.
Nach einer Umdrehung ist die Kabeltrommel vollständig verschalt. Da der schwenkbare
Arm in einem Winkel gegen die Horizontale geneigt ist, rutschen bei diesem Verschalvorgang
die auf die Metallbänder aufgelegten Verschalbretter selbsttätig nach. Die Bremsung
der Bandablaufspulen erfolgt mit automatischen Bandzugreglern auf eine Bandspannung.
die einen zulässigen Durchgang der Metallbänder gewährleistet.
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Sind etwa drei Viertel der Verschalung ausgeführt, wird der schwenkbare
Arm 4 mit den Bandablaufspulen 8 mittels der hydraulisch betätigten Vorrichtung
5 in die in der F i g. 1 gestrichelt angedeutete Lage gedreht. In dieser Stellung
des schwenkbaren Armes erfolgt das letzte Viertel der Verschalung sowie das Spannen
und Verschließen der Metallbänder in an sich bekannter Weise. Nach dem Spannen und
Verschließen der Metallbänder wird die verschalte Kabeltrommel mittels der Vorrichtung
3 wieder auf den Transportwagen 2 gesetzt, der die Kabeltrommel im Durchlaufverfahren
nach der einen oder anderen Seite soweit von der Verschaleinrichtung entfernt, daß
die Kabeltrommel von einem Gabelstapler aufgenommen und weitertransportiert werden
kann.
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Die in der Fig. 3 erläuterte Hilfsvorrichtung 10 besteht im wesentlichen
aus den die Trommelfiansche 12 außen umfassenden Klemmbacken 15, die beispielsweise
bei der Verschalung von Holztrommeln mit in die Oberfläche der Trommelflansche eintretende
Dorne versehen sind. Diese Klemmbacken werden pneumatisch über den Zylinder 16 mit
dem Kolben 17 betätigt. Mit Hilfe der ebenfalls pneumatisch betätigten Zylinder
18 mit den Kolben 19, die an ihrem dem Metallband zugekehrten Ende eine Spitze aufweisen,
wird das Ende der Metallbänder 7 in den Nuten 21 des ersten Verschalbrettes 9 festgeklemmt.
Gleichzeitig wird das Verschalbrett 9 durch die Hilfsvorrichtung 10 an seiner Justiereinfräsung20
gegen die Trommelfiansche 12 gepreßt.
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Die Hilfsvorrichtung 10 läuft mit der Kabeltrommel um, bis nach dem
Hochklappen des schwenkbaren Armes 4 und dem Verschließen der Metallbänder der Verschalvorgang
beendet ist. Durch entsprechende Steuerung der Zylinder 18 bzw. des Zylinders 16
wird die Hilfsvorrichtung von der Kabeltrommel abgenommen.
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Die pneumatisch betätigte Hilfsvorrichtung 10 kann auch durch eine
mechanisch arbeitende Vorrichtung ersetzt werden. In diesem Fall treten an die Stelle
des Hauptzylinders 16 mit dem Kolben 17 und an Stelle der Zylinderl8 mit dem Kolben
19 Spindeln, mit deren Hilfe die Klemmbacken 15 in axialer Richtung verstellt und
das Ende der Metallbänder 7 auf dem Verschalbrett und dieses auf den Trommelflanschen
festgeklemmt wird. Die Hilfsvorrichtung kann unabhängig vom Trommeldurchmesser für
Stahl- und Holztrommeln in gleicher Weise verwendet werden.
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In vorteilhafter Weise sind zur Ausrichtung der mit Justiereinfräsungen
versehenen Verschalbretter auf den Flanschen der Kabeltrommel Führungsschuhe 11
vorgesehen. Durch diese Führungsschuhe
ist erreicht, daß die gemäß der Erfindung
ausgebildete Verschaleinrichtung unabhängig von Mängeln in der Maßhaltigkeit der
Kabeltrommel verwendet werden kann. Das ergibt sich daraus, daß beispielsweise bei
einem auftretenden Trommeltaumeln und einem seitlichen Pendeln der Flansche während
der Drehbewegung der Trommel die Verschalbretter entsprechend dem jeweiligen seitlichen
Ausschlag der Trommelfiansche von den Führungsschuhen so gelenkt werden, daß sie
mit ihren Justiereinfräsungen an den Stirnseiten der Trommelflansche zum Anliegen
kommen.
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Die Führungsschuhe 11 sind mechanisch mit den Kolben 23 der Zylinder
24 verbunden. Die Bewegung der Kolben 23 und damit die Auslenkung der Führungsschuhe
11 wird entsprechend der augenblicklichen Lage der Trommelflansche zu den auf den
Metallbändem liegenden Verschalbrettern mechanisch über die an den Trommelflanschen
mit geringer Reibung anliegenden Abstandsrollen 25 gesteuert.
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Diese Abstandsrollen, die z. B. gummibereifte Räder sind, werden pneumatisch
an die Trommelflansche angedrückt. Je nach der seitlichen Abweichung der während
der Drehbewegung der Trommel pendelnden Trommelflansche von ihrer ursprünglichen
Lage die Abweichung ist in der F i g. 4 gestrichelt angedeutet - werden die Kolben
23 und damit die Führungsschuhe 11 nach rechts oder links bewegt, so daß auch bei
verkanteten Trommelflanschen die Verschalbretter auf den Stirnseiten der Flansche
zum Anliegen kommen.
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Die Aufwendung körperlicher Arbeit ist bei der gemäß der Erfindung
ausgebildeten Verschaleinrichtung weitgehend vermieden, so daß die Arbeitszeit für
das Verschalen einer Kabeltrommel wesentlich herabgesetzt ist. Dabei ist durch die
Verwendung von Führungsschuhen die Einrichtung für Stahl- und Holztrommeln auch
dann anwendbar, wenn die verwendeten Kabeltrommeln Mängel in der Maßhaltigkeit aufweisen.