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Verfahren zum teilweisen Trockenstellen eines mit beiderseitigem Zwischendeck
versehenen Kastenschwimmdocks Bei Schwimmdocks und ähnlichen großen Schwimm körpern
bereitete bisher die Durchführung von Arbeiten an den bei allen Betriebszuständen
unter Wasser liegenden Flächen Schwierigkeiten. Das gilt vor allem für die Konservierung
der Bodenunterseite, die je nach den örtlichen Verhältnissen in größeren
oder kleineren Zeitabständen von ihrem Bewuchs mit Muscheln, Algen, Seepocken usw.
gereinigt und neu angestrichen werden muß.
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Am einfachsten lassen sich diese Arbeiten durchführen, wenn das Dock
sich ganz außerhalb des Wassers befindet. Dazu bedarf es aber entweder eines noch
wesentlich größeren Docks in erreichbarer Nähe zur Aufnahme des ganzen Schwimmdocks
oder einer sogenannten selbstdockenden Bauart, d. h. einer Unterteilung des
Schwimmdocks in mehrere voneinander trennbare Sektionen, die sich gegenseitig eindocken
können. Die erstgenannte Voraussetzung ist jedoch in vielen Fällen nicht gegeben,
während die letztgenannte Möglichkeit auf einer konstruktiven Lösung beruht, die
manchmal nur zu diesem Zweck gewählt wird, dafür aber sonstige Mängel aufweist.
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Ein bekannter Vorschlag geht dahin, ein mit Flut-und Schwimmkammern
versehenes Kastendock mittels einiger außenseitig angebrachter senkrechter Schienen
an entsprechenden Schienen einer Pier gelenkig züi verankern und dann aus dem getauchten
Zustand durch einseitiges Lenzen in eine solche Schräglage zu bringen, daß der Dockboden
auf der der Pier abgekehrten Seite bis etwas über die Dockmitte über den Wasserspiegel
kommt. Dabei müssen allerdings sehr erhebliche Kräfte von einer verhältnismäßig
geringen Zahl solcher gelenkigen Verankerungsstellen aufgenommen und auf die Pier
übertragen werden können.
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Im übrigen handelt es sich dabei offenbar um eine besonders für den
genannten Zweck gewählte Ausbildung des Docks mit in ganzer Höhe flutbaren Seitenkästen.
Die in der Praxis allgemein üblichen Kastendocks haben dagegen in jedem Seitenkasten
ein Zwischendeck zum Unterbringen maschineller Einrichtungen usw. Die flutbaren
Seitenkästen reichen also nur bis zu diesem Zwischendeck, so daß nur eine vergleichsweise
geringere Krängung möglich ist.
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Entsprechendes gilt auch noch für einen weiteren Vorschlag, bei dem
es sich, abgesehen von den in ganzer Höhe flutbaren Seitenkästen, auch durch das
offenbar ganz willkürlich gewählte Verhältnis von Dockbreite zu Seitenkastenhöhe
ebenfalls nicht um eine für die Praxis verwertbare Ausführung handelt. Das ergibt
sich für den Fachmann schon daraus, daß jenes Dock ohne jeden Krafteinfluß von außen
her allein durch einseitiges Fluten bzw. Lenzen sogar um fast 90' gekrängt
werden soll.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für einteilige
Kastenschwimmdocks üblicher Bauart, d. h. mit einem Zwischendeck in jedem
Seitenkasten, ohne Zuhilfenahme noch größerer, zur Aufnahme des ganzen Docks geeigneter
Trocken-oder Schwimmdocks, ein Verfahren zur Ermöglichung des nacheinander folgenden
Trockenstellens jeweils einer Dockhälfte bis etwas über die Mitte des Dockbodens
hinaus zu schaffen. Die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe wird nun
bei einem solchen Verfahren zum teilweisen Trockenstellen eines mit beiderseitigem
Zwischendeck versehenen Kastenschwimmdocks darin gesehen, daß das Dock längsseits
landfester Abstützungen geeigneter Höhe über dem Wasserspiegel, z. B. einer Kaimauer,
zunächst - durch einseitiges Fluten der Fluttanks bis zu der durch das Zwischendeck
begrenzten Höhe - gekrängt wird, worauf es mit seiner landseitigen Unterkante
über die Kaimauer gezogen bzw. geschoben wird und durch anschließendes Lenzen der
gefluteten Tanks bei gleichzeitiger Abstützung auf längs der Kaimauer angeordneten
Kipplagern mit seiner Unterseite bis über die Mitte hinaus austaucht.
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Dabei können nach einem weiteren Merkmal der Erfindung als Kipplager
auf der Kaimauer die eigenen Kielpallen des Docks Verwendung finden.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Kastenschwimmdock, beispielsweise
in zwei aufeinanderfolcr n .e den Lagen, nämlich während der Durchführung bzw. nach
Beendigung einer derartigen Selbstdockung im Sinne der Erfindung, dargestellt.
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F i g. 1 läßt ein einteiliges Kastendock 1 von üblicher
Querschnittsform und Einteilung erkennen, das durch einseitiges Fluten im Außenabschnitt
des Bodenpontons
und dem anschließenden Seitenkasten bis zum Zwischendeck
in eine solche Schräglage gebracht worden ist, daß es auf der entgegengesetzten
Längsseite zunächst noch nicht bis zur Mitte des Dockbodens aus dem Wasserspiegel
2 austaucht. In dieser Schräglage ist das Dock mittels geeigneter Zugoder/und Schubkräfte
so weit an eine Kaimauer 3
herangeschwommen worden, daß es diese mit einem
Teil seiner Breite überragt.
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Daraufhin werden auf der Kaimauer und längs derselben die Kielpallen
4 des Docks so angeordnet und gegen Verschieben gesichert, daß sie unterhalb eines
seitlichen Längsschottes 5 des Bodenpontons liegen. In diesem Zustand wird
das Dock durch landseitige Zugelemente 6 festgehalten.
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Wenn das Dock anschließend durch Lenzen der zunächst geflutet gewesenen
Kammern auf seiner der Kaimauer abgekehrten Seite aufschwimmt und dabei in die aus
F i g. 2 ersichtliche Lage kommt, findet gleichzeitig eine Schwenkbewegung
um die als Kipplager 4 dienenden Kielpallen statt. Während dieser Bewegung werden
die Zugelemente 6 stets so steif gehalten, daß kein seitliches Verschieben
des Docks auf den Kipplagern stattfindet.
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In der Endlage befindet sich die Unterseite des Dockbodens bis etwas
über die Mitte hinaus oberhalb des Wasserspiegels und kann, teils vom Kai, teils
von flachen Schuten aus, leicht gereinigt und neu gestrichen werden.
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Nachdem das Dock dann in umgekehrter Reihenfolge der Vorgänge wieder
in seinen normalen Schwimmzustand gebracht worden ist, wird es nach dem Drehen in
entsprechender Weise mit der anderen Längsseite bis etwas über die Mitte trockengestellt,
um die andere Hälfte der Bodenfläche zu reinigen und zu streichen.
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Auf diese einfache Weise ist die Ausführung der Instandhaltungsarbeiten
für ein Kastenschwimmdock üblicher Bauweise, selbst in Gegenden ohne Dock-möglichkeit
für ein solches, stets gewährleistet.