DE117307C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 82 a.

Der Gegenstand nachstehend beschriebener Erfindung ist ein Kaifee-Brennapparat, in welchem der Kaffee in einer rotirenden Trommel derart bewegt wird, dafs er in der Trommel aufwärts gehoben und dann in einem Regen quer durch die Trommel niedergeworfen wird, und zwar annähernd in Form einer Scheibe, so dafs die einzelnen frei in einer Scheibe schwebenden Körnchen allseitig der directen Wirkung eines von einem daneben aufgestellten Heizapparat in die Trommel eingeleiteten Hitzestromes ausgesetzt werden, und dafs so alle Kaffeebohnen vollkommen gleichmäfsig derselben Temperatur unterworfen werden, da der Hitzestrom die genannte Scheibe quer durchströmt.

Wenn man alle bekannten Rösttrommeln betrachtet, so findet man, dafs der cylindrische Raum derselben von den zu röstenden Kaffeebohnen eingenommen wird. Dies wird nicht beabsichtigt. Es soll sich vielmehr der Kaffee der Hitze in Form einer eigenartig gebildeten Scheibe darbieten, und zwar aus folgenden Gründen: Wenn ein cylindrischer Raum von einem Feuer durchstrichen wird, so geht ein Theil der Hitze an die von dem Feuerstrom zuerst getroffenen Kaffeebohnen über, die später eingetroffenen Kaffeebohnen' erhalten nicht dieselbe Hitze und das Rösten ist folglich — besonders wenn die Cylinder lang sind — ungleichmäfsig. Wenn dagegen der Kaffee dem Hitzestrom in sehr kurzer Cylinderform oder in Form einer Scheibe dargeboten wird, so werden offenbar alle Kaffeebohnen von einer gleichmäfsigen Hitze umspült und das Rösten mufs infolge dessen ein vollkommen gleichmSfsiges werden.

Sämmtliche Kaffeebohnen nach der Mitte der Trommel in die sogen. Scheibenform zu leiten, ist der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung. Derselbe wird durch ein Versetzen von Spiralschaufeln, wie nachstehend beschrieben werden soll, erreicht.

In beiliegenden Zeichnungen ist

Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch einen Kaffee-Röstapparat und Trommeln mit versetzten Leitschaufeln,

Fig. 2 ein senkrechter Schnitt durch die Trommel und das dieselbe umgebende Gehäuse in vergröfsertem Mafsstabe mit den Spiralschaufeln in Ansicht.

Die Trommel des Apparates -ist in einem geeigneten Gestell α auf Rollen b leicht drehbar angeordnet und ist mit einem Gehäuse c umgeben. . Der frische Kaffee wird von einem Behälter d durch ein Rohr e und eine Mittelöffnung in einer Seitenwandung der Trommel in dieselbe eingeführt und von den Schaufeln angehoben, um dann beim Niederfallen von einem Hitzestrom eines Ofens f, der neben dem Apparat aufgestellt ist, quer durchstrichen zu. werden. Ein Kasten g mit Bodenöffnung /2 wird mit Vortheil zwischen dem Ofen und. der rotirenden Trommel eingehängt, damit etwa nach aufsen fallende Bohnen durch die Oeffnungen herausfallen können und so einem

Verbrennen entgehen, was sicher eintreten würde, wenn sie auf dem Boden des Behälters liegen blieben.

Die cylindrische Wandung der Trommel ist zunächst mit den geraden, radial verlaufenden Schaufeln i versehen, welche zum Heben des Kaffees dienen. Vor diesen Schaufeln sind spiralförmig gebogene, geneigte Schaufeln k angeordnet, welche also ein directes Abfallen der Kaffeebohnen aus den Taschen zwischen den Schaufeln i nicht gestatten, sondern den Kaffee von einem Ende der Trommel zu dem anderen hinüberleiten. Vor den spiralförmigen Schaufeln, und noch näher der Drehachse zu, sind ähnliche Spiralschaufeln / angeordnet, welche aber in entgegengesetzter Richtung zu den Schaufeln k verlaufen. Dieselben sind also geeignet, die Kaffeebohnen, welche auf sie aufprallen, wieder nach dem ersten Cylinderende zurückzuführen.

Durch diese Anordnung der gegen einander versetzten Spiralschaufeln wird nun hauptsächlich die beabsichtigte Wirkung erzielt, und der fallende Kaffee nimmt in der Mitte der Trommel nahezu die Form einer Scheibe oder eines sehr kurzen Cylinders an, so dafs alle Kaffeebohnen die gleiche directe Hitze erhalten und folglich gleichmäfsig gebrannt werden.

Wenn die Kaffeebohnen in der Trommel so weit gehoben worden sind, dafs sie von den radialen Schaufeln abgleiten, so fallen sie zunächst auf die davor liegenden Spiralschaufeln k auf, und bei ihrem Gleiten von einem Cylinderende nach dem anderen rutscht ein Theil schon vor dem Kreuzpunkt mit den sich daran anschliefsenden inneren und entgegengesetzten Schaufeln auf dieselben auf und prallt davon ab, also in einem Raum, der der mittleren Schnittebene durch die Trommel entspricht. Die übrigen Kaffeebohnen, welche auf einer der Schaufeln k weiter herabgleiten und bis an das Ende der Trommel kommen, fallen auf die nächste und folgende der Schaufeln / nieder und werden von diesen nach der genannten Mittelebene der Trommel zurückgeführt, so dafs der fallende Kaffee nur eben den Mittelraum der Trommel einnimmt, also die Scheibenform annimmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Kaffee - Brennapparat mit rotirender Trommel, dadurch gekennzeichnet, dafs vor den geraden, radialen Schaufeln, welche zum Heben des Kaffees dienen, geneigte, spiralförmige und gegen einander versetzte Schaufeln — also der Achse näher liegend — angebracht sind, wobei diese spiralförmigen Schaufeln infolge ihrer versetzten Richtung das Röstgut nach der Mittelebene der Trommel überführen, so dafs es beim Niederfallen allseitig von den Heizgasen umspült wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.