DE1171414B - Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer Dicarbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer DicarbonsaeurenInfo
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- C07C53/00—Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1 171 414
Aktenzeichen: K 46455IV b /12 ο
Anmeldetag: 12. April 1962
Auslegetag: 4. Juni 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten
aliphatischer Dicarbonsäuren. Derartige Verbindungen, beispielsweise <5-Cyanvaleriansäuremethylester
(Adipinsäuremonomethylestermononitril), «-Methyladipinsäuredinitril
oder Λ,Λ'-Dimethyladipinsäuredinitril,
sind als Ausgangsstoffe für die Gewinnung hochmolekularer Verbindungen, z. B. von Polyamiden,
sehr begehrt.
Aus dem Hauptpatent 1 151 791 ist es bekannt, daß man Adipodinitril auf der Basis von Acrylsäurenitril
mit sehr guten Ausbeuten —■ bezogen sowohl auf verbrauchtes Acrylsäurenitril als auch auf Amalgam —
herstellen kann, wenn man ein Gemisch aus einem jS-Halogenpropionitril, welches zweckmäßig durch
Anlagerung von Halogenwasserstoff an Acrylsäurenitril gewonnen wird, und Acrylsäurenitril mit einem
Alkali- und bzw. oder Erdalkaliamalamg behandelt.
Bei diesem Verfahren werden Ausbeuten an Adipodinitril von 90 %>
bezogen auf insgesamt verbrauchtes Acrylsäurenitril, erzielt. Das eingesetzte Amalgam
wird bis zu 60% für die Adipodinitrilsynthese ausgenutzt.
Nach dem Zusatzpatent 1 155 769 ist es jedoch möglich, auch die letztgenannte, auf verbrauchtes
Amalgam bezogene Ausbeute an Adipodinitril von 60% bis auf etwa 75% zu steigern, wenn man
— statt vorzugsweise mit einem molaren Überschuß von /3-Halogenpropionitril über Acrylsäurenitril —
mit einem molaren Überschuß von Acrylsäurenitril über das ß-Halogenpropionitril arbeitet und gleichzeitig
eine Polymerisation des im Überschuß vorhandenen Acrylnitrils durch geeignete Inhibitoren,
beispielsweise Hydrochinon, Stickstoffmonoxyd oder Sauerstoff, wirksam verhindert.
Bei den genannten älteren sowie mit den nötigen Abänderungen auch beim vorliegenden Verfahren
tritt wider Erwarten weder eine hydrierende Dimerisierung des Acrylsäurenitrils noch eine »Wurtzsche
Synthese« des /3-Halogenpropionitrils ein, sondern es
handelt sich um eine unter Hydrierung verlaufende Radikal-Cyanäthylierung unter Teilnahme beider
Reaktionspartner.
Überraschenderweise wurde nun gemäß vorliegender Erfindung gefunden, daß der Radikalreaktion zwischen
dem ß-Halogenpropionitril und Acrylsäurenitril in
Gegenwart eines Alkali- oder Erdalkaliamalgams ein allgemeines Prinzip zugrunde liegt und der Reaktion
eine viel umfassendere Bedeutung zukommt, als dies zum Zeitpunkt der Anmeldung des Hauptpatentes
vorausgesehen werden konnte. Durch Variation der Reaktionsteilnehmer wird die Herstellung einer Reihe
Verfahren zur Herstellung von insbesondere
Cyangruppen enthaltenden Derivaten
aliphatischer Dicarbonsäuren
Cyangruppen enthaltenden Derivaten
aliphatischer Dicarbonsäuren
Zusatz zum Patent: 1 151 791
Anmelder:
Knapsack-Griesheim Aktiengesellschaft,
Knapsack bei Köln
Als Erfinder benannt:
Dr. Kurt Sennewald, Knapsack bei Kohl,
Dipl.-Chem. Dr. Alexander Ohorodnik,
Neu-Berrenrath bei Köln,
Dipl.-Chem. Dr. Hugo Gudernatsch,
Hermülheim bei Köln,
Hermann Vierling, Hürth bei Köln
anderer interessanter Verbindungen auf dem Gebiet der aliphatischen Dicarbonsäuren möglich. Während
nach dem Hauptpatent 1 151 791 und dem Zusatzpatent 1 155 769 das durch Halogenabspaltung aus
dem /3-Halogenpropionitril entstandene Radikal mit
dem Acrylsäurenitril unter Hydrierung umgesetzt wird, können gemäß vorliegender Erfindung an Stelle
des /3-Chlorpropionitrils auch andere Halogenfettsäurederivate,
wie z. B. /5-Chlorpropionsäurealkylester,
jS-Chlorisobuttersäurenitril oder Chloressigsäurealkylester,
und an Stelle des Acrylsäurenitrils andere ähnliche Vinylverbindungen, wie z. B. Methylacrylsäurenitril
oder Acrylsäurealkylester, eingesetzt werden. Von besonderem technischem Interesse ist der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht erhältliche <5-Cyanvaleriansäuremethylester für die »Nylon-6«-Herstellung
und der y-Cyanovinylessigsäuremethylester (Glutaconsäuremonomethylestermononitril)
als Ausgangssubstanz für das in letzter Zeit entwickelte »Nylon-5«.
Im einzelnen betrifft die Erfindung nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von Derivaten aliphatischer
Dicarbonsäuren in Weiterbildung der Patente 1 151 791 und 1 155 769, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man ein Gemisch aus einem Halogenfettsäure-
409 598/444
derivat der allgemeinen Formel
R2
R2
R1 — CH — (CHjs)„ — Hai
und einer Vinylverbindung der allgemeinen Formel
R3
CH2 = C — R4,
wobei R1 und R3 Nitril-, Carbonsäureamid- oder
Carbonsäurealkylester-Gruppen (Alkylrest des Esters 1 bis 4 C-Atome), R2 und R4 Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen darstellen können, während η eine ganze Zahl zwischen 0 und 5, vorzugsweise
0 oder 1, bedeutet, mit einem Alkali- oder Erdalkaliamalgam behandelt.
Das Reaktionsgemisch soll erfindungsgemäß 20 bis 90 Molprozent des Halogenfettsäuredenvats und 10 bis
80 Molprozent der Vinylverbindung enthalten. Zweckmäßig geht man von Gemischen aus 50 bis 80 Molprozent
des Halogenfettsäuredenvats und 20 bis 50 Molprozent der Vinylverbindung aus.
Als Halogenfettsäurederivat ist die Verwendung der Chlorverbindung technisch besonders zweckmäßig.
Für die Herstellung von Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren aus Halogenfettsäurederivaten und
den oben näher charakterisierten Vinylverbindungen ist es günstig, ein flüssiges Alkali- oder Erdalkaliamalgam,
vorzugsweise ein 0,3- bis 0,5%iges (Gewichtsprozent) Natrium- oder Kaliumamalgam, wie
es bei der Chloralkalielektrolyse anfällt, zu verwenden, und dieses zum Reaktionsgemisch zutropfen zu lassen.
Um eine saubere Abscheidung des Quecksilbers zu erreichen, beziehungsweise um zu vermeiden, daß
quecksilberhaltige organische Verbindungen entstehen, werden dem Reaktionsgemisch zweckmäßig 0,05 bis
5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gewichtsprozent, Wasser zugegeben.
R2
2R1—CH- CH2- Cl+ 2Na(Hg) —
2R1—CH- CH2- Cl+ 2Na(Hg) —
Wird die Reaktion wasserfrei, beziehungsweise mit einem zu geringen Wassergehalt durchgeführt, so
entstehen quecksilberhaltige Rückstände, während eine Wassermenge über 5 Gewichtsprozent zur Folge
hat, daß das überschüssige Wasser in einer unerwünschten Nebenreaktion mit dem Amalgam unter
Wasserstoffbildung reagiert, das kostspielige Amalgam also schlecht verwertet und der Umsatz zu den
gewünschtenDicarbonsäurederivaten geschmälert wird, ίο Die Reaktion der Halogenfettsäurederivate mit den
Vinylverbindungen und Amalgam verläuft unter beträchtlicher Wärmeentwicklung, so daß die Reaktionstemperatur
durch Dosierung der Amalgamzugabe sowie Kühlung auf 20 bis 1000C, vorzugsweise
35 bis 65° C, gehalten werden muß.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann auch in
Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors für die Vinylverbindung, beispielsweise Hydrochinon, erfolgen.
Als Polymerisationsinhibitor verwendet man jedoch vorzugsweise mindestens eine Verbindung mit einem
oder zwei ungepaarten Elektronen, beispielsweise Stickoxyd oder Sauerstoff. Besonders geeignet ist die
Verwendung von Stickoxyd (NO) in Gegenwart eines interten Gases, beispielsweise im Gemisch mit Wasserstoff
oder Stickstoff.
Bei Verwendung eines Polymerisationsinhibitors für die Vinylverbindung soll das Reaktionsgemisch 10 bis
80 Molprozent des Halogenfettsäurederivats und 20 bis 90 Molprozent der Vinylverbindung enthalten. Zweckmäßig
verwendet man Gemische aus 20 bis 50 Molprozent des Halogenfettsäuredenvats und 50 bis
80 Molprozent der Vinylverbindung.
Im allgemeinen setzt man je Grammatom Alkalimetall in Form des Amalgams etwa je 1 bis 10,
vorzugsweise 1 bis 3 Mol Halogenfettsäurederivat und Vinylkomponente ein.
Den auf einem Radikalmechanismus beruhenden Reaktionsablauf kann man sich hypothetisch folgendermaßen
vorstellen:
R2
2NaCl + 2(Hg) + 2 R1-CH-CH2'
R2 R3 Ra R3
R1 —CH-CH-; + CH2 = C-R4
> Ri-CH-CH^-CH2-C-R4
R2
Rl —CH-CH2
R2 R3
R2 R3
Ri-CH-CH2-CH2-C-R1 + H"
R2
R2
Ri-C = CH2 + H'
R2 R3
Ri-CH-CH2-CH2-CH-R4
R2 R3
R2 R3
(3)
(4)
2R1 —CH-CH2-Cl + 2Na(Hg)
> Rx —CH-CH2-CH2-CH-R4 + 2 NaCl
R3 R1
+ CH2 = C — R4
+ 2(Hg) + CH2 = C-R2
(R1, R3 = —CN, —COOCH3, -COOC2H5, -COOC3H7, -COOC4H9, -CONH2 usw.
R2, R4 = — H, — CHS, -C2H5, -C3H7, -C6H11 usw.)
5 6
Je Grammatom Alkalimetall wird demnach aus Nebenprodukt betrachtet, welches die Ausbeute an
1 Mol Halogenfettsäurederivat 1 Mol Alkalihalogenid Dicarbonsäurederivat schmälern würde, vielmehr wird
(z. B. NaCl) erhalten. Formal werden die hierbei die Verbindung entstandenen Radikale teils unter Vinylierung und P2
Hydrierung zum Dicarbonsäurederivat umgesetzt, 5
teils stabilisieren sie sich unter Wasserstoffabspaltung _
zu einer Vinylverbindung. 2
Auf diese Weise wird intermediär die für die unter
Hydrierung verlaufende Vinylierung benötigte Wasser- destillativ abgetrennt und mit (z. B. aus dem Chlor
stoffmenge geliefert. Das bei der Reaktion des Alkali- io der Alkalichloridelektrolyse erhältlichem) Chlorwasserbzw.
Erdalkaliamalgams zurückbleibende Quecksilber stoffgas behandelt, so daß im Kreislauf wieder das
wird kontinuierlich oder portionsweise aus dem als Ausgangsstoff nötige Chlorfettsäurederivat der
Reaktionsgemisch abgezogen und das anfallende allgemeinen Formel Alkalihalogenid (z. B. NaCl) auf bekannte Art, z. B.
durch Zentrifugieren, abgetrennt und unter Verwen- 15 R2
dung des zurückgewonnenen Quecksilbers als Kathode ;
elektrolysiert, wobei das für das erfindungsgemäße R1 — CH — CH2 — Cl
Verfahren erforderliche Alkaliamalgam sowie der
Halogenwasserstoff (aus dem bei der Elektrolyse entsteht.
Halogenwasserstoff (aus dem bei der Elektrolyse entsteht.
entstandene Halogen, z..B. Chlor) wiedergewonnen 20 Die nach Gleichung (3) entstehende Vinylverbindung
werden.
Für diesen Alkalimetallkreislauf ist somit nur p^2
elektrische Energie erforderlich. Das durch die Umsetzung mit einer bestimmten Menge Alkaliamalgam R1 ^ _ „„
erhaltene Dicarbonsäurederivat ist deshalb ein Maß 25 ~ 2
für die Energieausnutzung. Das Amalgam kann sich
aber in Abwesenheit größerer Wassermengen auch kann jedoch auch den eigentlichen Reaktionspartner
zu Alkalihydroxid und Wasserstoff umsetzen und
auf diese Art für die Synthese des Dicarbonsäure- j^s
derivate verlorengehen. Vom technischen Standpunkt 30
aus gesehen ist die AlkalimetaIl-(Energie)-Verwertung „„ _„ R4
ein wichtiger Faktor. In den folgenden Beispielen 2 ~
wird daher die Stoffausbeute, bezogen sowohl auf
die insgesamt in Endprodukte übergegangenen Koh- in Gleichung (2) »vertreten«, wobei dann ein Dicarbon-
lenstoffatome als auch auf eingesetztes Alkalimetall, 35 säurederivat der allgemeinen Formel
berücksichtigt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann voll-
oder diskontinuierlich ausgeführt werden. y-
oder diskontinuierlich ausgeführt werden. y-
In beiden Fällen gelangen je Grammatom Alkali- 1 I
oder Erdalkalimetall (in Form des flüssigen Amalgams) 40 R1 — CH — CH2 — CH2 — CH — R1
mehrere Mol Halogenfettsäurederivat und Vinylverbindung zur Anwendung, welche nebenbei als
Verdünnungsmittel dienen. Dieser Überschuß an zu erwarten wäre. Tatsächlich entstehen auf diesem
organischem Ausgangsmaterial wird auch beim dis- Wege gemäß Beispiel 1 Adipinsäuredimethylester und
kontinuierlichen Verfahren jedesmal zurückgewonnen 45 gemäß Beispiel 2 Adipinsäuredinitril, jedoch nur in
und erneut eingesetzt. sehr untergeordneter Menge, weshalb die Reaktions-
Nach Gleichung (3) entsteht eine neue Vinyl- geschwindigkeit in diesen Fällen niedrig sein dürfte,
verbindung der allgemeinen Formel Schließlich erhält man als Nebenprodukt immer
einen harzartigen Destillationsrückstand.
£2 50 Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht allein
ι auf die angeführten Beispiele beschränkt, sondern
P t ' _ ΓΗ kann auch durch weitere Kombinationen der ver-
' 2 schiedenen Reaktionspartner erheblich variiert werden.
Ein interessanter Fall tritt ein, wenn in der allgemeinen
welche jedoch im Falle einer Reaktion zwischen 55 Formel des Halogenfettsäurederivats
/?-Halogenpropionitril und Acrylsäurenitril (Hauptpatent)
oder zwischen /3-Chlorisobuttersäurenitril und
Methacrylnitril (Beispiel 3) oder bei sich in analoger
Weise entsprechenden Reaktionspartnern gleich der D1
Methacrylnitril (Beispiel 3) oder bei sich in analoger
Weise entsprechenden Reaktionspartnern gleich der D1
eingesetzten Vinylverbindung 60
R3
I η gleich Null wird.
I η gleich Null wird.
' Setzt man demgemäß für
CH2=C-R4
ist. R2
Aber auch in allen anderen Fällen wird diese neu |
entstehende Vinylverbindung nicht als unerwünschtes R1 — CH — Hai
7 8
einen Chloressigsäureester und als Vinyl komponente Acrylsäurenitril ein, so gelten folgende Gleichungen:
ROOC-CH2-Cl +Na(Hg >
ROOC — CHJ + NaCl + (Hg) (6)
ROOC- CHi +CH2=CH- CN >
ROOC — CH2 — CH2 — CH — CN (7)
ROOC-Ch2-CH2-CH-CN
> ROOC —CH2-CH = CH-CN + H* (8)
H'+ROOC—CHi >
CH3-COOR (9)
(R = Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen)
Der — verglichen mit den Gleichungen (3) und ester verwendet. In diesem Fall entsteht reichlich
(4) — andersartige Verlauf der Gleichungen (8) und (9) Adipodinitril.
rührt daher, daß gemäß Gleichung (8) aus dem
Dicarbonsäurederivatradikal überraschenderweise kein 15 B e i s ρ i e 1 2
gesättigtes, sondern ein ungesättigtes Dicarbonsäure- r\-Methyladipodinitril
derivat, im vorliegenden Falle ein Halbester des
Glutaconsäurenitrils, entsteht. Der dabei abgespaltene Man verfährt wie im Beispiel 1.
Wasserstoff hydriert teilweise das nach Gleichung (6) Eingesetzt werden
entstandene Radikal ROOC —CHi zum Essigester, 20 i34g(2Mol) Methacrylsäurenitril,
da sich dieses Radikal nicht umgekehrt in Analogie m5 (3 Mol) ^chlorpropionitril,
zu Gleichung (3) durch Abspaltung von Wasserstoff j g ° Wasser
zur Vinylverbindung stabilisieren kann. Somit liefert
auch die zum Essigsäureester führende Neben- Während 2,1 Stunden tropft 1 Grammatom (23 g)
reaktion (9) ein technisch verwertbares Produkt. 35 Natrium als 0,5%iges Amalgam bei 38 bis 42° C zu.
Bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhält
Beispiel 1 man:
o-Cyanvaleriansäuremethylester 16'° S a-Methyladipodinitril(Kp.lo= 150bis 16O0C),
(Adipinsäuremonomethylestermononitril) _„ 1,5 g Adipodinitril (Kp.76O = 295° C),
30 1,0 g Rückstand (Verlust).
In einem zum Konstanthalten der Temperatur
ummantelten Rührgefäß werden 1225 g (10 Mol) Die C-Ausbeute an 2-Methyladipodinitril beträgt
ß-Chlorpropionsäuremethylester, 530 g (10 Mol) Acryl- 86,5 %, die Ausbeute, bezogen auf Natrium, ist 26,2%.
säurenitril und 9,5 ml Wasser vorgelegt und bei
40 bis 500C unter intensivem Rühren 9,25 Gramm- 35
atome (213 g) Natrium als 0,5%iges flüssiges Amalgam Beispiel 3
innerhalb von 5 Stunden zugetropft. Nach dem Λ,α'-Dimethyladipodinitril
Durchreagieren des Natriums wird das Quecksilber
jeweils abgetrennt, ehe frisches Amalgam zufließt. Man verfährt wie im Beispiel 1.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Natrium- 40 Eingesetzt werden
Chlorid von der Reaktionsflüssigkeit abzentrifugiert 134 g (2 Mol) Methacrylsäurenitril
und kann mit Hilfe des frei gewordenen Quecksilbers, ms (3 Mol) /j.Chlorisobuttersäurenitril,
welches dabei als Kathode fungiert, nach dem so- 2 0g Wasser
genannten Quecksilberverfahren zur Rückgewinnung
vom Amalgam und Chlor elektrolysiert werden. Bei 45 Während 7,3 Stunden tropft 1 Grammatom (23 g)
der destillativen Aufarbeitung des Ansatzes erhält man Natrium als 0,5%iges Amalgam bei 40 bis 42° C zu.
398 g (2,76 Mol) <5-Cyanvaleriansäuremethylester Bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhält
(Kp.I0 = 120 bis 1220C), man
ίο mix* η λλ· ■ ·· j· Λ 1 ♦ 7'58 «.«'-Dimethyladipodinitril (Kp., = 1210C),
18 g (0,1 Mol) Adipmsauredimethylester 5o 1 8 ε Rückstand
(Kp.lo = 112°C) und ' 8
38 g Destillationsrückstand (Verlust). Die C-Ausbeute beträgt 80%, die Ausbeute,
Außerdem werden bei der Destillation der über- bezogen auf Natrium, 11 %·
schüssige ß-Chlorpropionsäuremethylester und Acrylnitril
zurückerhalten und erneut eingesetzt. Ferner 55
gewinnt man zufolge Gleichung (3) Acrylsäuremethyl- Beispiel 4
ester, der bei der Umsetzung mit Chlorwasserstoff _ . , . .
wieder ^-Chlorpropionsäuremethylester liefert. Auch y-Cyanvinylessigsauremethylester
das hier beschriebene diskontinuierliche Verfahren (Glutaconsäuremonomethylestermononitril)
berücksichtigt bei Berechnung der Ausbeute den 60 Man verfährt wie im Beispiel 1.
Kreislauf der Ausgangsprodukte. Der einzige Verlust Eingesetzt werden
ist somit der Destillationsrückstand. Die <5-Cyan- 519 g (5,5 Mol) Chloressigsäuremethylester,
valenansauremethylester-Ausbeute, bezogen auf Koh- 292 ° >5 5 M « Acrvisäurenjtrji
lenstoff (C-Ausbeute), beträgt demnach etwa 88% 4! Wasser ACrylSaUrenitrl1'
und, bezogen auf Natrium, 60%. 65
Die Ausbeute auf o-Cyanvaleriansäuremethylester Während 4,5 Stunden tropfen 4,22 Grammatom
verschlechtert sich wesentlich, wenn man für die (97 g) Natrium als 0,5%iges Amalgam bei 40 bis 5O0C
Reaktion /?-Chlorpropionitril und Acrylsäuremethyl- zu.
Bei der üblichen Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhält man
74 g (1 Mol) Essigsäuremethylester (Kp.76O
= 57,10Q,
207 g (1,2 Mol) y-Cyanvinylessigsäuremethylester
(Kp.7eo = 246 bis 2510Q,
44 g Rückstand (Verlust).
Die Ausbeute an verwertbaren Estern beträgt 86,5%; bezogen auf Kohlenstoff (C-Ausbeute), und
52%> bezogen auf Natrium.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren in Weiterbildung
von Patent 1151791, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 20 bis
90 Molprozent, vorzugsweise 50 bis 80 Molprozent, eines Halogenfettsäurederivates der allgemeinen
Formel ao
R2
J1 — Hai
R1 — CH —
und 10 bis 80 Molprozent, vorzugsweise 20 bis as
50 Molprozent, einer Vinylverbindung der allgemeinen Formel
R3
CH2 = C — R*,
wobei R1 und R3 Nitril-, Carbonsäureamid- oder
Carbonsäurealkylestergruppen (Alkylrest des Esters 1 bis 4 C-Atome), R2 und R4 Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen darstellen können, während η eine ganze Zahl zwischen
0 und 5, vorzugsweise 0 oder 1, bedeutet, mit einem Alkali- oder Erdalkaliamalgam behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Halogenfettsäurederivat die
entsprechende Chlorverbindung verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ausgangsgemisch
0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gewichtsprozent Wasser zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen
20 und 1000C, vorzugsweise zwischen 35 und 650C,
durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein flüssiges Amalgam,
vorzugsweise Natriumamalgam, verwendet und dieses zum Reaktionsgemisch zutropfen läßt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amalgam verwendet,
welches 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent Alkali- oder Erdalkalimetall enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines
Polymerisationsinhibitors für die Vinylverbindung arbeitet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationsinhibitor
mindestens eine Verbindung mit einem oder zwei ungepaarten Elektronen, beispielsweise Stickoxyd
oder Sauerstoff, verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationsinhibitor
Stickoxyd in Gegenwart eines inerten Gases, beispielsweise in Mischung mit Wasserstoff oder
Stickstoff, verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 10 bis
80 Molprozent, vorzugsweise 20 bis 50 Molprozent, des Halogenfettsäurederivates und 20 bis
90 Molprozent, vorzugsweise 50 bis 80 Molprozent, der Vinylverbindung mit dem Amalgam umsetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man je Grammatom Alkalimetall
in Form des Amalgams etwa je 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 Mol Halogenfettsäurederivat
und Vinylverbindung verwendet.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK46455A DE1171414B (de) | 1962-04-12 | 1962-04-12 | Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer Dicarbonsaeuren |
CH602762A CH437248A (de) | 1961-05-26 | 1962-05-18 | Verfahren zur Herstellung von Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren |
BE618095A BE618095A (fr) | 1961-05-26 | 1962-05-25 | Procédé de préparation de dérivés d'acides dicarboxyliques aliphatiques |
GB2051762A GB1011552A (en) | 1961-05-26 | 1962-05-28 | Process for the manufacture of derivatives of aliphatic dicarboxylic acids |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1171414B true DE1171414B (de) | 1964-06-04 |
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ID=7224203
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK46455A Pending DE1171414B (de) | 1961-05-26 | 1962-04-12 | Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer Dicarbonsaeuren |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1171414B (de) |
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1962
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