DE1171414B - Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer Dicarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer Dicarbonsaeuren

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DE1171414B
DE1171414B DEK46455A DEK0046455A DE1171414B DE 1171414 B DE1171414 B DE 1171414B DE K46455 A DEK46455 A DE K46455A DE K0046455 A DEK0046455 A DE K0046455A DE 1171414 B DE1171414 B DE 1171414B
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DEK46455A
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Inventor
Dr Kurt Sennewald
Dipl-Chem Dr Alexand Ohorodnik
Dipl-Chem Dr Hugo Gudernatsch
Hermann Vierling
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Knapsack AG
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Knapsack AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C53/00Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen
    • C07C53/15Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen containing halogen
    • C07C53/19Acids containing three or more carbon atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/363Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by introduction of halogen; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms

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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c Deutsche Kl.: 12 ο-11
Nummer: 1 171 414
Aktenzeichen: K 46455IV b /12 ο
Anmeldetag: 12. April 1962
Auslegetag: 4. Juni 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere Cyangruppen enthaltenden Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren. Derartige Verbindungen, beispielsweise <5-Cyanvaleriansäuremethylester (Adipinsäuremonomethylestermononitril), «-Methyladipinsäuredinitril oder Λ,Λ'-Dimethyladipinsäuredinitril, sind als Ausgangsstoffe für die Gewinnung hochmolekularer Verbindungen, z. B. von Polyamiden, sehr begehrt.
Aus dem Hauptpatent 1 151 791 ist es bekannt, daß man Adipodinitril auf der Basis von Acrylsäurenitril mit sehr guten Ausbeuten —■ bezogen sowohl auf verbrauchtes Acrylsäurenitril als auch auf Amalgam — herstellen kann, wenn man ein Gemisch aus einem jS-Halogenpropionitril, welches zweckmäßig durch Anlagerung von Halogenwasserstoff an Acrylsäurenitril gewonnen wird, und Acrylsäurenitril mit einem Alkali- und bzw. oder Erdalkaliamalamg behandelt.
Bei diesem Verfahren werden Ausbeuten an Adipodinitril von 90 %> bezogen auf insgesamt verbrauchtes Acrylsäurenitril, erzielt. Das eingesetzte Amalgam wird bis zu 60% für die Adipodinitrilsynthese ausgenutzt.
Nach dem Zusatzpatent 1 155 769 ist es jedoch möglich, auch die letztgenannte, auf verbrauchtes Amalgam bezogene Ausbeute an Adipodinitril von 60% bis auf etwa 75% zu steigern, wenn man — statt vorzugsweise mit einem molaren Überschuß von /3-Halogenpropionitril über Acrylsäurenitril — mit einem molaren Überschuß von Acrylsäurenitril über das ß-Halogenpropionitril arbeitet und gleichzeitig eine Polymerisation des im Überschuß vorhandenen Acrylnitrils durch geeignete Inhibitoren, beispielsweise Hydrochinon, Stickstoffmonoxyd oder Sauerstoff, wirksam verhindert.
Bei den genannten älteren sowie mit den nötigen Abänderungen auch beim vorliegenden Verfahren tritt wider Erwarten weder eine hydrierende Dimerisierung des Acrylsäurenitrils noch eine »Wurtzsche Synthese« des /3-Halogenpropionitrils ein, sondern es handelt sich um eine unter Hydrierung verlaufende Radikal-Cyanäthylierung unter Teilnahme beider Reaktionspartner.
Überraschenderweise wurde nun gemäß vorliegender Erfindung gefunden, daß der Radikalreaktion zwischen dem ß-Halogenpropionitril und Acrylsäurenitril in Gegenwart eines Alkali- oder Erdalkaliamalgams ein allgemeines Prinzip zugrunde liegt und der Reaktion eine viel umfassendere Bedeutung zukommt, als dies zum Zeitpunkt der Anmeldung des Hauptpatentes vorausgesehen werden konnte. Durch Variation der Reaktionsteilnehmer wird die Herstellung einer Reihe Verfahren zur Herstellung von insbesondere
Cyangruppen enthaltenden Derivaten
aliphatischer Dicarbonsäuren
Zusatz zum Patent: 1 151 791
Anmelder:
Knapsack-Griesheim Aktiengesellschaft,
Knapsack bei Köln
Als Erfinder benannt:
Dr. Kurt Sennewald, Knapsack bei Kohl,
Dipl.-Chem. Dr. Alexander Ohorodnik,
Neu-Berrenrath bei Köln,
Dipl.-Chem. Dr. Hugo Gudernatsch,
Hermülheim bei Köln,
Hermann Vierling, Hürth bei Köln
anderer interessanter Verbindungen auf dem Gebiet der aliphatischen Dicarbonsäuren möglich. Während nach dem Hauptpatent 1 151 791 und dem Zusatzpatent 1 155 769 das durch Halogenabspaltung aus dem /3-Halogenpropionitril entstandene Radikal mit dem Acrylsäurenitril unter Hydrierung umgesetzt wird, können gemäß vorliegender Erfindung an Stelle des /3-Chlorpropionitrils auch andere Halogenfettsäurederivate, wie z. B. /5-Chlorpropionsäurealkylester, jS-Chlorisobuttersäurenitril oder Chloressigsäurealkylester, und an Stelle des Acrylsäurenitrils andere ähnliche Vinylverbindungen, wie z. B. Methylacrylsäurenitril oder Acrylsäurealkylester, eingesetzt werden. Von besonderem technischem Interesse ist der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht erhältliche <5-Cyanvaleriansäuremethylester für die »Nylon-6«-Herstellung und der y-Cyanovinylessigsäuremethylester (Glutaconsäuremonomethylestermononitril) als Ausgangssubstanz für das in letzter Zeit entwickelte »Nylon-5«.
Im einzelnen betrifft die Erfindung nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren in Weiterbildung der Patente 1 151 791 und 1 155 769, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Gemisch aus einem Halogenfettsäure-
409 598/444
derivat der allgemeinen Formel
R2
R1 — CH — (CHjs)„ — Hai
und einer Vinylverbindung der allgemeinen Formel
R3
CH2 = C — R4,
wobei R1 und R3 Nitril-, Carbonsäureamid- oder Carbonsäurealkylester-Gruppen (Alkylrest des Esters 1 bis 4 C-Atome), R2 und R4 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen darstellen können, während η eine ganze Zahl zwischen 0 und 5, vorzugsweise 0 oder 1, bedeutet, mit einem Alkali- oder Erdalkaliamalgam behandelt.
Das Reaktionsgemisch soll erfindungsgemäß 20 bis 90 Molprozent des Halogenfettsäuredenvats und 10 bis 80 Molprozent der Vinylverbindung enthalten. Zweckmäßig geht man von Gemischen aus 50 bis 80 Molprozent des Halogenfettsäuredenvats und 20 bis 50 Molprozent der Vinylverbindung aus.
Als Halogenfettsäurederivat ist die Verwendung der Chlorverbindung technisch besonders zweckmäßig.
Für die Herstellung von Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren aus Halogenfettsäurederivaten und den oben näher charakterisierten Vinylverbindungen ist es günstig, ein flüssiges Alkali- oder Erdalkaliamalgam, vorzugsweise ein 0,3- bis 0,5%iges (Gewichtsprozent) Natrium- oder Kaliumamalgam, wie es bei der Chloralkalielektrolyse anfällt, zu verwenden, und dieses zum Reaktionsgemisch zutropfen zu lassen.
Um eine saubere Abscheidung des Quecksilbers zu erreichen, beziehungsweise um zu vermeiden, daß quecksilberhaltige organische Verbindungen entstehen, werden dem Reaktionsgemisch zweckmäßig 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gewichtsprozent, Wasser zugegeben.
R2
2R1—CH- CH2- Cl+ 2Na(Hg) —
Wird die Reaktion wasserfrei, beziehungsweise mit einem zu geringen Wassergehalt durchgeführt, so entstehen quecksilberhaltige Rückstände, während eine Wassermenge über 5 Gewichtsprozent zur Folge hat, daß das überschüssige Wasser in einer unerwünschten Nebenreaktion mit dem Amalgam unter Wasserstoffbildung reagiert, das kostspielige Amalgam also schlecht verwertet und der Umsatz zu den gewünschtenDicarbonsäurederivaten geschmälert wird, ίο Die Reaktion der Halogenfettsäurederivate mit den Vinylverbindungen und Amalgam verläuft unter beträchtlicher Wärmeentwicklung, so daß die Reaktionstemperatur durch Dosierung der Amalgamzugabe sowie Kühlung auf 20 bis 1000C, vorzugsweise 35 bis 65° C, gehalten werden muß.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann auch in
Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors für die Vinylverbindung, beispielsweise Hydrochinon, erfolgen.
Als Polymerisationsinhibitor verwendet man jedoch vorzugsweise mindestens eine Verbindung mit einem oder zwei ungepaarten Elektronen, beispielsweise Stickoxyd oder Sauerstoff. Besonders geeignet ist die Verwendung von Stickoxyd (NO) in Gegenwart eines interten Gases, beispielsweise im Gemisch mit Wasserstoff oder Stickstoff.
Bei Verwendung eines Polymerisationsinhibitors für die Vinylverbindung soll das Reaktionsgemisch 10 bis 80 Molprozent des Halogenfettsäurederivats und 20 bis 90 Molprozent der Vinylverbindung enthalten. Zweckmäßig verwendet man Gemische aus 20 bis 50 Molprozent des Halogenfettsäuredenvats und 50 bis 80 Molprozent der Vinylverbindung.
Im allgemeinen setzt man je Grammatom Alkalimetall in Form des Amalgams etwa je 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 Mol Halogenfettsäurederivat und Vinylkomponente ein.
Den auf einem Radikalmechanismus beruhenden Reaktionsablauf kann man sich hypothetisch folgendermaßen vorstellen:
R2
2NaCl + 2(Hg) + 2 R1-CH-CH2'
R2 R3 Ra R3
R1 —CH-CH-; + CH2 = C-R4 > Ri-CH-CH^-CH2-C-R4
R2
Rl —CH-CH2
R2 R3
Ri-CH-CH2-CH2-C-R1 + H"
R2
Ri-C = CH2 + H'
R2 R3
Ri-CH-CH2-CH2-CH-R4
R2 R3
(3)
(4)
2R1 —CH-CH2-Cl + 2Na(Hg) > Rx —CH-CH2-CH2-CH-R4 + 2 NaCl
R3 R1
+ CH2 = C — R4
+ 2(Hg) + CH2 = C-R2
(R1, R3 = —CN, —COOCH3, -COOC2H5, -COOC3H7, -COOC4H9, -CONH2 usw. R2, R4 = — H, — CHS, -C2H5, -C3H7, -C6H11 usw.)
5 6
Je Grammatom Alkalimetall wird demnach aus Nebenprodukt betrachtet, welches die Ausbeute an 1 Mol Halogenfettsäurederivat 1 Mol Alkalihalogenid Dicarbonsäurederivat schmälern würde, vielmehr wird (z. B. NaCl) erhalten. Formal werden die hierbei die Verbindung entstandenen Radikale teils unter Vinylierung und P2
Hydrierung zum Dicarbonsäurederivat umgesetzt, 5
teils stabilisieren sie sich unter Wasserstoffabspaltung _
zu einer Vinylverbindung. 2
Auf diese Weise wird intermediär die für die unter
Hydrierung verlaufende Vinylierung benötigte Wasser- destillativ abgetrennt und mit (z. B. aus dem Chlor stoffmenge geliefert. Das bei der Reaktion des Alkali- io der Alkalichloridelektrolyse erhältlichem) Chlorwasserbzw. Erdalkaliamalgams zurückbleibende Quecksilber stoffgas behandelt, so daß im Kreislauf wieder das wird kontinuierlich oder portionsweise aus dem als Ausgangsstoff nötige Chlorfettsäurederivat der Reaktionsgemisch abgezogen und das anfallende allgemeinen Formel Alkalihalogenid (z. B. NaCl) auf bekannte Art, z. B.
durch Zentrifugieren, abgetrennt und unter Verwen- 15 R2
dung des zurückgewonnenen Quecksilbers als Kathode ;
elektrolysiert, wobei das für das erfindungsgemäße R1 — CH — CH2 — Cl
Verfahren erforderliche Alkaliamalgam sowie der
Halogenwasserstoff (aus dem bei der Elektrolyse entsteht.
entstandene Halogen, z..B. Chlor) wiedergewonnen 20 Die nach Gleichung (3) entstehende Vinylverbindung werden.
Für diesen Alkalimetallkreislauf ist somit nur p^2 elektrische Energie erforderlich. Das durch die Umsetzung mit einer bestimmten Menge Alkaliamalgam R1 ^ _ „„
erhaltene Dicarbonsäurederivat ist deshalb ein Maß 25 ~ 2
für die Energieausnutzung. Das Amalgam kann sich
aber in Abwesenheit größerer Wassermengen auch kann jedoch auch den eigentlichen Reaktionspartner
zu Alkalihydroxid und Wasserstoff umsetzen und
auf diese Art für die Synthese des Dicarbonsäure- j^s
derivate verlorengehen. Vom technischen Standpunkt 30
aus gesehen ist die AlkalimetaIl-(Energie)-Verwertung „„ _„ R4
ein wichtiger Faktor. In den folgenden Beispielen 2 ~
wird daher die Stoffausbeute, bezogen sowohl auf
die insgesamt in Endprodukte übergegangenen Koh- in Gleichung (2) »vertreten«, wobei dann ein Dicarbon-
lenstoffatome als auch auf eingesetztes Alkalimetall, 35 säurederivat der allgemeinen Formel berücksichtigt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann voll-
oder diskontinuierlich ausgeführt werden. y-
In beiden Fällen gelangen je Grammatom Alkali- 1 I
oder Erdalkalimetall (in Form des flüssigen Amalgams) 40 R1 — CH — CH2 — CH2 — CH — R1
mehrere Mol Halogenfettsäurederivat und Vinylverbindung zur Anwendung, welche nebenbei als
Verdünnungsmittel dienen. Dieser Überschuß an zu erwarten wäre. Tatsächlich entstehen auf diesem organischem Ausgangsmaterial wird auch beim dis- Wege gemäß Beispiel 1 Adipinsäuredimethylester und kontinuierlichen Verfahren jedesmal zurückgewonnen 45 gemäß Beispiel 2 Adipinsäuredinitril, jedoch nur in und erneut eingesetzt. sehr untergeordneter Menge, weshalb die Reaktions-
Nach Gleichung (3) entsteht eine neue Vinyl- geschwindigkeit in diesen Fällen niedrig sein dürfte, verbindung der allgemeinen Formel Schließlich erhält man als Nebenprodukt immer
einen harzartigen Destillationsrückstand.
£2 50 Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht allein
ι auf die angeführten Beispiele beschränkt, sondern
P t ' _ ΓΗ kann auch durch weitere Kombinationen der ver-
' 2 schiedenen Reaktionspartner erheblich variiert werden.
Ein interessanter Fall tritt ein, wenn in der allgemeinen
welche jedoch im Falle einer Reaktion zwischen 55 Formel des Halogenfettsäurederivats /?-Halogenpropionitril und Acrylsäurenitril (Hauptpatent) oder zwischen /3-Chlorisobuttersäurenitril und
Methacrylnitril (Beispiel 3) oder bei sich in analoger
Weise entsprechenden Reaktionspartnern gleich der D1
eingesetzten Vinylverbindung 60
R3
I η gleich Null wird.
' Setzt man demgemäß für
CH2=C-R4
ist. R2
Aber auch in allen anderen Fällen wird diese neu |
entstehende Vinylverbindung nicht als unerwünschtes R1 — CH — Hai
7 8
einen Chloressigsäureester und als Vinyl komponente Acrylsäurenitril ein, so gelten folgende Gleichungen:
ROOC-CH2-Cl +Na(Hg > ROOC — CHJ + NaCl + (Hg) (6)
ROOC- CHi +CH2=CH- CN > ROOC — CH2 — CH2 — CH — CN (7)
ROOC-Ch2-CH2-CH-CN > ROOC —CH2-CH = CH-CN + H* (8)
H'+ROOC—CHi > CH3-COOR (9)
(R = Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen)
Der — verglichen mit den Gleichungen (3) und ester verwendet. In diesem Fall entsteht reichlich
(4) — andersartige Verlauf der Gleichungen (8) und (9) Adipodinitril. rührt daher, daß gemäß Gleichung (8) aus dem
Dicarbonsäurederivatradikal überraschenderweise kein 15 B e i s ρ i e 1 2
gesättigtes, sondern ein ungesättigtes Dicarbonsäure- r\-Methyladipodinitril derivat, im vorliegenden Falle ein Halbester des
Glutaconsäurenitrils, entsteht. Der dabei abgespaltene Man verfährt wie im Beispiel 1.
Wasserstoff hydriert teilweise das nach Gleichung (6) Eingesetzt werden entstandene Radikal ROOC —CHi zum Essigester, 20 i34g(2Mol) Methacrylsäurenitril,
da sich dieses Radikal nicht umgekehrt in Analogie m5 (3 Mol) ^chlorpropionitril,
zu Gleichung (3) durch Abspaltung von Wasserstoff j g ° Wasser zur Vinylverbindung stabilisieren kann. Somit liefert
auch die zum Essigsäureester führende Neben- Während 2,1 Stunden tropft 1 Grammatom (23 g)
reaktion (9) ein technisch verwertbares Produkt. 35 Natrium als 0,5%iges Amalgam bei 38 bis 42° C zu.
Bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhält
Beispiel 1 man:
o-Cyanvaleriansäuremethylester 16'° S a-Methyladipodinitril(Kp.lo= 150bis 16O0C),
(Adipinsäuremonomethylestermononitril) _„ 1,5 g Adipodinitril (Kp.76O = 295° C),
30 1,0 g Rückstand (Verlust). In einem zum Konstanthalten der Temperatur
ummantelten Rührgefäß werden 1225 g (10 Mol) Die C-Ausbeute an 2-Methyladipodinitril beträgt
ß-Chlorpropionsäuremethylester, 530 g (10 Mol) Acryl- 86,5 %, die Ausbeute, bezogen auf Natrium, ist 26,2%.
säurenitril und 9,5 ml Wasser vorgelegt und bei
40 bis 500C unter intensivem Rühren 9,25 Gramm- 35
atome (213 g) Natrium als 0,5%iges flüssiges Amalgam Beispiel 3
innerhalb von 5 Stunden zugetropft. Nach dem Λ,α'-Dimethyladipodinitril
Durchreagieren des Natriums wird das Quecksilber
jeweils abgetrennt, ehe frisches Amalgam zufließt. Man verfährt wie im Beispiel 1.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Natrium- 40 Eingesetzt werden
Chlorid von der Reaktionsflüssigkeit abzentrifugiert 134 g (2 Mol) Methacrylsäurenitril
und kann mit Hilfe des frei gewordenen Quecksilbers, ms (3 Mol) /j.Chlorisobuttersäurenitril,
welches dabei als Kathode fungiert, nach dem so- 2 0g Wasser
genannten Quecksilberverfahren zur Rückgewinnung
vom Amalgam und Chlor elektrolysiert werden. Bei 45 Während 7,3 Stunden tropft 1 Grammatom (23 g)
der destillativen Aufarbeitung des Ansatzes erhält man Natrium als 0,5%iges Amalgam bei 40 bis 42° C zu.
398 g (2,76 Mol) <5-Cyanvaleriansäuremethylester Bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhält
(Kp.I0 = 120 bis 1220C), man
ίο mix* η λλ· ■ ·· j· Λ 1 ♦ 7'58 «.«'-Dimethyladipodinitril (Kp., = 1210C),
18 g (0,1 Mol) Adipmsauredimethylester 5o 1 8 ε Rückstand
(Kp.lo = 112°C) und ' 8
38 g Destillationsrückstand (Verlust). Die C-Ausbeute beträgt 80%, die Ausbeute,
Außerdem werden bei der Destillation der über- bezogen auf Natrium, 11 %· schüssige ß-Chlorpropionsäuremethylester und Acrylnitril zurückerhalten und erneut eingesetzt. Ferner 55
gewinnt man zufolge Gleichung (3) Acrylsäuremethyl- Beispiel 4
ester, der bei der Umsetzung mit Chlorwasserstoff _ . , . .
wieder ^-Chlorpropionsäuremethylester liefert. Auch y-Cyanvinylessigsauremethylester
das hier beschriebene diskontinuierliche Verfahren (Glutaconsäuremonomethylestermononitril)
berücksichtigt bei Berechnung der Ausbeute den 60 Man verfährt wie im Beispiel 1.
Kreislauf der Ausgangsprodukte. Der einzige Verlust Eingesetzt werden
ist somit der Destillationsrückstand. Die <5-Cyan- 519 g (5,5 Mol) Chloressigsäuremethylester,
valenansauremethylester-Ausbeute, bezogen auf Koh- 292 ° >5 5 M « Acrvisäurenjtrji
lenstoff (C-Ausbeute), beträgt demnach etwa 88% 4! Wasser ACrylSaUrenitrl1' und, bezogen auf Natrium, 60%. 65
Die Ausbeute auf o-Cyanvaleriansäuremethylester Während 4,5 Stunden tropfen 4,22 Grammatom
verschlechtert sich wesentlich, wenn man für die (97 g) Natrium als 0,5%iges Amalgam bei 40 bis 5O0C
Reaktion /?-Chlorpropionitril und Acrylsäuremethyl- zu.
Bei der üblichen Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhält man
74 g (1 Mol) Essigsäuremethylester (Kp.76O
= 57,10Q,
207 g (1,2 Mol) y-Cyanvinylessigsäuremethylester
(Kp.7eo = 246 bis 2510Q, 44 g Rückstand (Verlust).
Die Ausbeute an verwertbaren Estern beträgt 86,5%; bezogen auf Kohlenstoff (C-Ausbeute), und 52%> bezogen auf Natrium.

Claims (11)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Derivaten aliphatischer Dicarbonsäuren in Weiterbildung von Patent 1151791, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 20 bis 90 Molprozent, vorzugsweise 50 bis 80 Molprozent, eines Halogenfettsäurederivates der allgemeinen Formel ao
R2
J1 — Hai
R1 — CH —
und 10 bis 80 Molprozent, vorzugsweise 20 bis as 50 Molprozent, einer Vinylverbindung der allgemeinen Formel
R3
CH2 = C — R*,
wobei R1 und R3 Nitril-, Carbonsäureamid- oder Carbonsäurealkylestergruppen (Alkylrest des Esters 1 bis 4 C-Atome), R2 und R4 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen darstellen können, während η eine ganze Zahl zwischen 0 und 5, vorzugsweise 0 oder 1, bedeutet, mit einem Alkali- oder Erdalkaliamalgam behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Halogenfettsäurederivat die entsprechende Chlorverbindung verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ausgangsgemisch 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gewichtsprozent Wasser zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen 20 und 1000C, vorzugsweise zwischen 35 und 650C, durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein flüssiges Amalgam, vorzugsweise Natriumamalgam, verwendet und dieses zum Reaktionsgemisch zutropfen läßt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amalgam verwendet, welches 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent Alkali- oder Erdalkalimetall enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors für die Vinylverbindung arbeitet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationsinhibitor mindestens eine Verbindung mit einem oder zwei ungepaarten Elektronen, beispielsweise Stickoxyd oder Sauerstoff, verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationsinhibitor Stickoxyd in Gegenwart eines inerten Gases, beispielsweise in Mischung mit Wasserstoff oder Stickstoff, verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 10 bis 80 Molprozent, vorzugsweise 20 bis 50 Molprozent, des Halogenfettsäurederivates und 20 bis 90 Molprozent, vorzugsweise 50 bis 80 Molprozent, der Vinylverbindung mit dem Amalgam umsetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man je Grammatom Alkalimetall in Form des Amalgams etwa je 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 3 Mol Halogenfettsäurederivat und Vinylverbindung verwendet.
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