DE2054987A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenpropandiol-( 1,3) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenpropandiol-( 1,3)Info
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Description
KNAPSACK AKTIENGESELLSCHAFT 2054987
Verfahren zur Herstellung von ü-Melhyleripropandiol-(l,3)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ' 2-Methylenpropandiol-(1,3).
Ungesättigte mehrwertige Alkohole sind wertvolle Ausgangsstoffe
für organische Synthesen und lassen siih als Veresterungskomponenten
für Alkyd- und Polyesterharze einsetzen. Der ungesättigte Charakter dieser Alkohole ermöglicht
in Polymerstoffen die Errichtung von Netzverknüpfungen,die
eine erhöhte Thermostabilität bewirken. Für die Herstellung
von 2-Methylenpropandiol-( 1,3) sind einige Verfahren bekannt.
So erhält man diese Verbindung z.B. durch dreitägiges Kochen von 3-Chlor-2-chlormethylpropen-(l) mit einer
wäßrigen Aufschlämmung von Caleiumcarbonat (A.Mooradian
und J.B. Cloke, Journ. Amer. Chem. Soc. bj, (19'O), 943).
Nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 222 k9k
erhält man den Alkohol z.B. aus dem Addukt aus Cyclopentadien und Acrolein (Formyl-2-Bicyclo-(2,2,l)-hepten-(3))
durch alkalische Kondensation mit Formaldehyd an C-2 unter gleichzeitiger Reduktion zu Dimethylol-2,2-bicyelo-(2,2,l)-hepten-(3)
und dessen Retrodienspaltung. Bei den bekannten Verfahren sind die Ausbeuten meist unbefriedigend;
häufig sind diese Verfahren durch die Wahl zu teurer Ausgangsstoffe auch nicht wirtschaftlich genug. Das erfindungsgemäße
Verfahren dagegen gestattet es, 2-Methylenpropandiol-(i,3) mit besonders hoher Ausbeute aus 2-Methylenpropandiol-l,3-diacetat
durch Umesterung mit niederen Alkoholen inalklischem Medium herzustellen. Das 2-Methylenpropandiol-1,3-diaeetat
(a-Methylen-i^-diacetoxypropan)
kann gemäß den deutschen Patenanmeldungen P 19 45 528*8
-2-
EAD ORIGINAL
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- 2 - ■
und P 19 45 529. 9 in einfacher Weise aus Methallylacetat
hergestellt werden.
In der deutschen Patentanmeldung P 18 Ok 3^7. 5 ist beschrieben,
daß sich Isobuten, Essigsäure und molekularer Sauerstoff an Palladiumkatalysatoren in guter Ausbeute
zu Methallylacetat umsetzen lassen. Weiterhin ist in den beiden erstgenannten deutschen Patentanmeldungen beschrieben,
daß man Methallylacetat durch Weiterreaktion mit Essigsäure und molekularem Sauerstoff an Palladiumkatalysatoren
zu einem Isomerengemisch von Diacetoxyisobutenen umsetzen kann. Dieses Gemisch besteht aus
2-Methylen-l,3-diacetoxypropan 2-Methyl-l,3-diacetoxypropen-(1)
2-Methyl-3,3-diaeetoxypropen-(l)
Das 2-Methylen-l,3-diaeetoxypropan ist als Hauptprodukt
mit 90 bis 95 Gewichts^ im Isomerengemisch enthalten.
Durch eine Umesterung mit niederen Alkoholen, wie Methanol, Äthanol, Propanol oder Isopropanol in Anwesenheit alkalisch
reagierender Katalysatoren, wie K2CO-, Na2CO-, NaCN, KOH
und andere mehr läßt sich aus dem 2-Methylen-l,3-diacetoxypropan
geiBäß der Erfindung in hoher Ausbeute 2-Methylenpropandiol-(l,3)
herstellen:
XH2OOCCH3 K co CH2OH
CH2=CC + 2 CH3ÜH ~ ^* CH'i=(X + 2 CH-COOCH-
N)H2OOCCH- ^CH2OH
Die Ausbeuten liegen bei 85 bis 95 $, auf eingesetztes
2-Methylen-l,3-diaeetoxypropan berechnet.
Im einzelnen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
"5" BAD OfMGINAL
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Herstelluni»; von 2-Methylenpropandiol-( 1, 3), welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man 2-Methylenpropandioli,3-diacetat
mit einem Alkanol mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in Gegenwart von Alkalicarbonat, Alkalicyanid , Alkalialkanolat
oder Alkalihydroxid als Katalysator erhitzt und das entstandene 2-Methylenpx*opandiol-(i, 3) sowie das
durch Umesterung gebildete Alkylacetat destillativ voneinander
trennt. Man verwendet als Katalysatoren vorzugsweise die Natrium- oder Kaliumverbindungen, als Alkalialkanolat
also z.B. NatriümmethanolatjKaliumäthanqlat, Natriumpropanolat
etc. Die Alkaliverbindung gibt man zweckmäßig in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichts^,berechnet auf das eingesetz- {
te 2-Methylenpropandiol-i,3-diacetat, zu. Je Mol 2-Methylenpropandiol-1,3-diacetat
kann man bevorzugt 2 bis 20 Mol Alkanol einsetzen.
Das Verfahren der Erfindung kann in einem einfachen Reaktionsgefäß
diskontinuierlich durchgeführt werden. Zweckmäßig setzt man jedoch eine Destillationskolonne ein. Im
Sumpf der Kolonne wird das 2-Methylen-l,3-diacetoxypropan mit dem Alkohol,z.B. CH-OH und der als Katalysator wirkenden,
alkalisch reagierenden Verbindung,z.B. K2CO-, am Rückfluß
erhitzt. Der entstehende Essigsäurealkylester,z.B. Methylacetat,wird am Kopf der Kolonne kontinuierlich abgezogen.
Nach beendeter Umsetzung wird das im Sumpf der Kolon- ' ne verbleibende 2-Methylenpropandiol-(1,3) im Vakuum destilliert.
Die Anwesenheit einer der genannten,ziemlieh stark alkalisch reagierenden Alkaliverbindungen ist nicht nur zur
katalytischen Beschleunigung der Umesterung erforderlich, sondern verhindert auch die Bildung von Spuren freier Säuren,
welche eine intramolekulare Disproportionierung des gewünschten 2-Methylenpropandiols-(i,3) unter Wasserabspaltung
zu Methacrolein verursachen wurden:
CHO
CH2=C JL-) CH2=C + H2O
^JH0OH CH,
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Deshalb ist der Einsatz üblicher Umesterungskatalysatoren,
wie ρ-Toluolsulfonsäure,Schwefelsäure,Phosphorsäure,
Zinkchlorid, Quecksilber-II-chlorid, Queeksilber-II-ace-•tat
oder Kupfer-II-chlorid/Kaliumacetat nicht möglich. Mit
diesen Katalysatoren konnten keine brauchbaren Ergebnisse erzielt werden. Es bildeten sich stets beträchtliche Mengen
an Methacrolein. Das Reaktionsprodukt färbte sich dunkelbraun bis schwarz. Aber auch das nur schwach alkalisch
reagierende Kaliumacetat allein ist als Katalysator unbrauchbar. Kocht man beispielsweise eine Mischung aus
43 g 2-Methylenpropandiol-l,3-diacetat, 32 g Methanol und
2,^5 g Kaliumacetat mehrere Stunden am Rückfluß, so tritt
schon nach kurzer Zeit am Kopf der Kolonne ein stechender Geruch von Methacrolein"auf, während das Sumpfprodukt eine
dunkelbraune Farbe annimmt.
172 g (= i Mol) frisch destilliertes 2-Methylenpropandiol-l,
3-diacetat, das durch Umsetzung von Methallylacetat mit Essigsäure und molekularem Sauerstoff an einem Palladiumkatalysator
sowie anschließende destillative Aufarbeitung gewonnen worden war, wurden mit 128 g (= k Mol) Methanol
und 7 g KoC0" in einer Destillationskolonne am Rückfluß
erhitzt. Am Kopf der Kolonne wurde das entstehende Methylacetat als Azeotrop mit Methanol kontinuierlich abgezogen.
Nach einer Gesamtabnahme von 187 ml uzeotropeu Gemisches
wurden dem Reaktionsgemiscli im Kolonnensumpf weitere
6k g (= 2 Mol) Methanol zugeführt. Die Destillation wurde
so lange fortgeführt, bis am Kopf der Kolonne kein Methylacetat mehr überging. Anschließend wurde aus dem Reaktionsgemisch im Kolonnensumpf überschüssiges Methanol unter vermindertem
Druck abdestilliert. Durch weitere Druckverminderung auf 2,0 Torr konnte das entstandene 2rMethylen-
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propandiol-(l,3) bei 93 bis 93°C abdestilliert werden.
Mau erhielt 79,2 g Reiuprodukt entsprechend einer Ausbeute
von 90 % der Theorie, berechnet auf das eingesetzte 2-Methylenpropandiol-l,3-diacetat.
Beispiele 2 bis k
Man arbeitete wie in Beispiel i, jedoch wurden als Katalysator anstelle von K0CO., 8 g Natriumcyanid. zugesetzt.
Man erhielt 75 g 2-Methylenpropandiol-(1,3), entsprechend
einer Ausbeute von 85,2 $ der Theorie. Setzt man an Stelle
der 8 g NaCN äquivalente Mengen an KOII (Beispiel 3) oder Natriummethanolat (Beispiel^) ein, werden gleiche
Ausbeuten erhalten.
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Claims (3)
- Patentansprüche:l) Verfahren zur Herstellung von 2-Methylenpropandiol-(l,3^ dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Methylenpropandiol-1,3-diaeetat mit einem Alkanol mit l bis 3 Kohlenstoffatomen in Gegenwart von Alkalicarbonat, Alkalicyanide Alkalialkanolat oder Alkalihydroxid als Katalysator erhitzt und das entstandene 2~Methylenpropandiol-(l,3) sowie das durch Umesterung gebildete Alkylacetat destillativ voneinander trennt.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Alkaliverbindung in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichts%, berechnet auf das eingesetzte 2-Methylenpropandiol-l,3-diacetat, zugibt.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet t daß man je Mol 2-Methylenpropandiol-l,3-diacetat 2 bis 20 Mol Alkanol einsetzt.209820/1129
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Cited By (2)
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US5202465A (en) * | 1991-06-26 | 1993-04-13 | Basf Aktiengesellschaft | Preparation of 2-methylenepropane-1,3-diol dicarboxylates |
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NL7114869A (de) | 1972-05-12 |
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