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Stoßabsorbierendes Verpackungspolster Die Erfindung bezieht sich auf
ein stoßabsorbierendes, gummienthaltendes Verpackungspolster in Form von Blöcken,
welche mittels einer dünnen flexiblen Schicht des gleichen Materials aneinander
angelenkt sind.
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Gummihaar besteht aus einer Masse, gewöhnlich in der Form einer gleichmäßigen
Schicht oder eines Kissens von miteinander vermengten Polsterfasern bei verhältnismäßig
offenem Gefüge, in der Regel weniger dicht als Filz, wobei die Fasern durch einen
Überzug eines auch im trockenen Zustande biegsamen und elastischen Klebstoffes aneinander
haftend zusammengehalten werden. Diese Polsterfasern können Naturfasern sein, wie
Roßhaar oder andere tierische Haare, wie Wollc oder Pflanzenfasern, wie Kokosfasern
oder Esparto, oder schließlich auch synthetische Fasern, wie Polyamidfäden. Der
Klebstoff kann ein Kautschuklatex oder irgendein anderer Klebstoff sein, der auch
in trockenem Zustande elastisch bleibt, wie plastifiziertes Polyvinylchlorid oder
Polyisocyanate enthaltende flüssige Reaktionsgemische. Wenn die Fasern keine ausreichende
natürliche Kräuselung besitzen, können sie durch bekannte Mittel gekräuselt, z.
B. mit einem Kräuselungsmittel, wie Lösung von Thioglykolsäure, Ammoniumsulfat oder
Natriumsulfit behandelt werden.
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Der in dieser Patentschrift verwendete Ausdruck »Gummihaar« soll
alle Stoffe dieser Art, wie sie in dem vorhergehenden Abschnitt beschrieben wurden,
umfassen.
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Bei bekannten Polstern wird Gummihaar oder anderes elastisch zusammendrückbares
Polstermaterial mit gleichförmigem Gefüge in der für die Verwendung vorgesehenen
Größe geformt oder aus einem größeren Block zugeschnitten, um stoßdämpfende Packungen
herzustellen. Dabei kann die Form der räumlichen Ausbildung des zu verpackenden
Gegenstandes angepaßt werden.
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Die stoßdämpfende Wirkung dieser bekannten Polster beruht auf einer
Zusammenpressung des Polstermaterials im wesentlichen in einer Richtung, d. h. die
Verformung des Gefüges erfolgt nur in Richtung der aufgebrachten Last. Dadurch entsteht
durch die mit der Volumenminderung auftretenden Verdichtung des Gefüges sehr leicht
eine Überbelastung des Polstermaterials und ein rascher Verschleiß des Polsters.
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Außerdem wird im Bereich der hohen Belastungen die Polsterwirkung
relativ gering, d. h. das Polster relativ hart. Auf diese Eigenschaft der bekannten
Polstermaterialien hat auch das bekannte Überziehen der Polsterelemente mit einer
Kautschukschicht oder eine Verdichtung der Oberfläche
bei der Herstellung auf andere
Weise keinen wesentlichen Einfluß.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein stoßabsorbierendes
Verpackungspolster zu schaffen, welches wesentlich günstigere Absorptionseigenschaften
aufweist und welches eine größere Verformbarkeit und damit auch bei Belastung im
oberen Bereich noch eine gute Elastizität und damit Absorptionswirkung aufweist.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die aus Gummihaar bestehenden
Blöcke mit Aussparungen geformt sind, wobei sich die äußeren und inneren Flächen
der stehengebliebenen Blockwände über im wesentlichen die ganze Dicke des Polsters
erstrecken.
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Dadurch wird gegenüber den bekannten Polstern einerseits erreicht,
daß durch die Formung der einzelnen Blöcke an ihren Oberflächen die Gummihaarschicht
verdichtet und dadurch die Zusammenstauchbarkeit dieser Oberflächenschichten erreicht
ist und andererseits durch die Aussparungen in den einzelnen Blöcken bewirkt wird,
daß bei Auftreten von Stößen die Blöcke die zur Aufnahme der Stöße erforderliche
Verformungsarbeiten nicht nur durch Zusammenpressen bei unverändertem Querschnitt,
d. h. durch Verformung in einer Richtung, aufnehmen müssen, sondern ihren Querschnitt
durch Ausdehnung in die Aussparungen vergrößern können und dadurch die elastische
Verformungsarbeit bei etwa gleichbleibendem
Volumen und damit gleichbleibender
Gefügedichte durchführen, was infolge der größeren inneren Reibung im Gefüge für
eine Dämpfung von wesentlicher Bedeutung ist. Auf diese Weise wird durch das erfindungsgemäße
Verpackungspolster eine besonders weiche Stoßaufnahme ermöglicht.
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Das erfindungsgemäße Polster weist ferner durch die besondere Materialauswahl
und Formgebung den Vorteil auf, daß es gegenüber Gummipolstern verhältnismäßig preiswert
in der Herstellung ist. Die erfindungsgemäße Polsterplatte, die aus einzelnen gleichförmigen
und daher in großen Stückzahlen billig herstellbaren Blöcken in beliebige Größe
und Form zusammengesetzt werden kann, ist im Vergleich zu den bekannten homogenen
Polsterplatten gleicher Dicke infolge ihrer speziellen Formung und Ausbildung wesentlich
wirtschaftlicher herstellbar.
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Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 in Schrägansicht ein gemäß der Erfindung aus einzelnen
Blöcken mit Aussparungen zusammengesetztes Polsterkissen, F i g. 2 in Schrägansicht
das Kissen gemäß F i g. 1 von unten, F i g. 3 einen Teilquerschnitt in größerem
Maßstab entlang der Linie III-III in Fig. 1, Fig.4, 5 und 6 je eine perspektivische
Ansicht eines Kissens der Fig. 1 dargestellten Art als Futter für eine Ecke einer
Packkiste.
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Das in den F i g. 1 bis 3 dargestellte Kissen besteht aus Rechtkantblöcken
1, die durch eine Bodenschicht 2, welche zwischen benachbarten Blocks dünne biegsame
Scharniere 3 bilden, miteinander verbunden sind, wobei das Ganze in einem Stück
aus Gummihaar gebildet ist.
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Das Formen kann in der Weise ausgeführt werden, daß man eine kastenähnliche
Matrizenform mit Haaren anfüllt, die mit dem Klebstoff - gewöhnlich Kautschuk -
benetzt werden, worauf die gefüllte Form der üblichen vulkanisierenden Wärmebehandlung
unterworfen wird. Natürlich wird das Kissen so eingeformt, daß seine Oberseite in
der Form nach unten zu liegen kommt, so daß die durchlaufende obere Haarschicht
in der Form die Bodenfläche 2 des Kissens wird, wenn das fertige Kissen aus der
Form gehoben und aufrecht aufgestellt wird.
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Anstatt nun das Kissen in einer Kastenmatrize zu formen, kann man
die Gestalt desselben auch durch Preßformen erhalten, wozu man beispielsweise eine
Platten- oder Walzenmatrize verwendet, die einen Bogen oder eine Stoffbahn des Materials
im feuchten oder verformbaren Zustande prägt. Das Vulkanisieren
kann dabei entweder
in der Matrize selbst erfolgen oder, bei Stoffen, welche die geprägte Form beibehalten,
nach Herausnahme aus der Matrize.
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Wie man hier sieht, sind die Blöcke 2 mit den Aussparungen 4 geformt,
so daß jeder Block und das Kissen als ein Ganzes eine verhältnismäßig große Anzahl
geformter Oberflächen besitzt, die sich senkrecht zu der Dicke erstrecken. An derartig
geformten Oberflächen ist die Dichte des Materials erhöht, wie es bei 5 in Fig.
3 angedeutet ist. Man hat festgestellt, daß die Fasern nahe einer geformten Oberfläche
meistens parallel zu der Oberfläche ausgerichtet sind, wodurch der örtliche elastische
Widerstand gegenüber dem Zusammendrücken in der Richtung der Ebene der Oberfläche
noch weiter zunimmt.
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Ein Kissen, wie es durch die F i g. 1 und 2 dargestellt wird, gibt
in der dargestellten Form ein flaches Packpolster mit im Verhältnis zu seinem Gewicht
hoher Belastungsfähigkeit und Elastizität ab.
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Das ganze Kissen kann jedoch in kleinere Kissen zerteilt werden,
indem man es längs einigen der Scharniere 3 einschneidet und dann längs anderer
Scharniere biegt oder faltet, so daß es in eine Packkiste hineinpaßt oder sich sonstwie
einer Verpackung anpaßt. Beispiele für in dieser Art geformte Eckkissen sind in
den Fig. 4 bis 6 dargestellt, und man wird bemerken, daß die Unterteilung des Kissens
in Blöcke zuläßt, daß jede Seite des Eckkissens lineare Abmessungen hat bzw. eine
Gesamtfläche, welche sich der zu tragenden Packung anpaßt.
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Jeder Block eines gegebenen Kissens hat eine bekannte Belastungsfähigkeit,
so daß der Verwender ganz einfach die Anzahl der Blöcke berechnen kann, welche notwendig
sind, um eine Packung gegen eine gegebene Stoßbelastung in jeder Richtung abzustützen.
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Patcntanspruch: Stoß absorbierendes Gummi enthaltendes Verpackungspolster
in Form von Blöcken, welche mittels einer dünnen flexiblen Schicht des gleichen
Materials aneinander angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Gummihaar
bestehenden Blöcke (1) mit Aussparungen (4) geformt sind, wobei sich die äußeren
und inneren Flächen der stehengebliebenen Blockwände über im wesentlichen die ganze
Dicke des Polsters erstrecken.