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Anschluß-Steckvorrichtung für einen elektrischen Kastenmotor In Betrieben
mit beengten räumlichen Verhältnissen und damit erschwerten Arbeitsbedingungen,
z. B. im rauhen Untertagebetrieb von Bergwerken, hat sich als Antrieb der sogenannte
Kastenmotor gut bewährt. Dieser Motor, bei dem praktisch alle Teile innerhalb eines
kastenförmigen Außengehäuses und einer entsprechenden Lüfterhaube so untergebracht
sind, daß seine Außenkanten überwiegend mit den Kanten eines um den Motor gedachten
Quaders zusammenfallen, hat gegenüber den gebräuchlichen Motoren den Vorteil, daß
er sich bei beengten Verhältnissen leichter transportieren läßt und daß er wegen
seiner gedrungenen Bauweise ohne störende gefährdete Vorsprünge nur wenig Raum für
sich in Anspruch nimmt.
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Kastenmotoren werden üblicherweise über bewegliche Anschlußleitungen
an das elektrische Netz angeschlossen. Die elektrische Verbindung der Anschlußleitungen
mit dem Kastenmotor erfolgte bisher in den meisten Fällen unmittelbar über Klemmverbindungen
im Anschlußkasten des Motors.
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Zur Schonung der Anschlußleitungen und zur Erhöhung der Sicherheit
wurden dabei, wie auch sonst üblich, die Anschlußleitungen über einen trorripetenartig
ausgebildeten Einführungsstutzen in den Anschlußkasten eingeführt. Sind häufige
Ortswechsel des Motors notwendig, z. B. wenn dieser als Antriebsmotor für Gewinnungsmaschinen
eingesetzt war, so erforderte dies bei jedem Ortswechsel das Lösen der Anschlußleitung
im Anschlußkasten, gegebenenfalls das Herumführen der Anschlußleitungen um den Ausbau
und ein erneutes Einführen und Anklemmen der Anschlußleitungen im Anschlußkasten.
Um diese aufwendigen Arbeiten und die dafür erforderlichen Spezialkräfte zu vermeiden,
hatte man in einigen Fällen besondere Steckvorrichtungen am Kastenmotor vorgesehen.
Jedoch haben die bisher bekannten Lösungen den Nachteil, daß es sich um besonders
für diesen Zweck ausgebildete und hergestellte Steckvorrichtungen handelt, die zudem
aus dem Profil des Motors störend herausragen. Ferner sind sie besonders gefährdet
durch die Querkräfte, die im Bereich der Leitungseinführungen auf die Leitungen
einwirken und von der eigentlichen Steckvorrichtung und praktisch allein von dieser
aufgenommen werden müssen. Querkräfte können die Zerstörung der Steckvorrichtung
verursachen. Die Möglichkeit der Zerstörung bedeutet aber für den Fachmann wegen
der großen damit im Untertagebetrieb verbundenen Schlagwettergefahr, daß dieser
die Verwendung einer an sich vorteilhaften Steckvorrichtung ablehnte.
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Der neue Kastenmotor mit durchlaufendem rechteckförmigem Profil für
das äußere Motorgehäuse und die Lüfterhaube, bei dem innerhalb des vorgesehenen
Profils antriebsseitig auf das eigentliche im wesentlichen zylindrische Ständergehäuse
ein Anschlußkasten aufgebaut ist, ist frei von den vorerwähnten Nachteilen. Die
neue Lösung besteht darin, daß innerhalb des rechteckigen Profils parallel zur Motorwelle
zwischen Anschlußkasten und Lüfterhaube eine handelsübliche, mindestens zweiteilig
ausgeführte Steckvorrichtung angeordnet ist, deren Steckerteil am Anschlußgehäuse
befestigt und deren Steckdose in einer Führung der Lüfterhaube längsverschieblich
geführt ist. Die Lösung hat gegenüber den bekannten somit den Vorteil, daß es sich
einmal um eine auch sonst übliche Steckvorrichtung handelt und zum anderen, daß
Querkräfte, die im Bereich der Leitungseinfüh# rung auf die Leitungen oder die Steckvorrichtung
wirken, von dieser zwar aufgenommen, aber die Kräfte direkt ohne Gefahr der Zerstörung
auf die Führung in der Lüfterhaube bzw. das Motorgehäuse übertragen werden. Ein
weiterer wesentlicher Vorteil beruht darauf, daß die Steckvorrichtung innerhalb
des Profils abgedeckt keinen mechanischen Beschädigungen ausgesetzt ist, damit verbunden
ist der Vorteil, daß sie nicht störend auskragt.
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Zur Erhöhung der elektrischen Sicherheit kann im Steckerteil der Steckvorrichtung
zusätzlich eine Kurzschlußvorrichtung vorgesehen werden, die in Einschaltabhängigkeit
von der zugehörigen Steckdose steht, d. h. wird die Steckdose vom Steckerteil
der Steckvorrichtung getrennt, schließen die Schaltkontaktstücke der Kurzschließvorrichtung
die Anschlußklemmen
des auslaufenden Motors miteinander kurz, so
daß an den Steckkontakten des Steckerteiles keine schlagwetterzündenden Funken,
herrührend von der Spannung vom auslaufenden Motor, entstehen können.
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Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß im Anschlußkasten des
Motors eine zylinderische Buchse vorgesehen ist, die auch zur Aufnahme eines Einführungsstutzens
oder des Steckerteiles der Steckvorrichtung geeignet ist.
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Zur näheren Erläuterung wird auf die Zeichnung verwiesen. Sie zeigt
ein Ausführungsbeispiel des neuen Kastenmotors mit Steckvorrichtung.
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Der Kastenmotor besteht aus dem kastenförmigen Außengehäuse
1, der entsprechenden Lüfterhaube 2 und dem im kastenförnügen Außengehäuse
angeordneten, im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Ständergehäuse
3 mit Kühlrippen 4. Auf das Ständergehäuse 3 innerhalb des kastenfönnigen
Außengehäuses 1 ist an der Antriebsseite des Motors der Anschlußkasten
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3 und kastenfönnigem Außengehäuse 1 ausfüllt. Der Anschlußkasten
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enthält eine Führungsbuchse 7 zur Aufnahme des Steckerteiles
8. Seine Befestigung erfolgt über Spannbolzen. Das Steckerteil
8 ist mit der Steckdose 9 und der Anschlußkappe 10, das an
seinem Ende trompetenartig ausgebildet ist, verbunden. Steckerteil 8,
Steckdose
9 und Steckvorrichtungsgehäuse 10 gehören zusammen zu einer Steckvorrichtung
üblicher Bauart. Lediglich die steckerteilseitige Anschlußkappe wurde fortgelassen.
Die Steckvorrichtung verläuft parallel zur Motorwelle. Der trompetenförinige Ansatz
der Anschlußkappe 10 ist geführt in der zylinderisehen Führung
11, die ihrerseits in der Lüfterhaube 2 angeordnet ist. Somit ist es möglich,
bei Ortswechsel des Kastenmotors die Steckdose 9 vom Steckerteil
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zu trennen durch die Führung 11 und durch eine öffnung in der Lüfterhaube
2 die Anschlußleitung vom Kastenmotor zu lösen. Die Führung 11 stellt sicher,
daß Querkräfte auf die Steckvorrichtung aufgenommen werden. Die Gefahr eines Bruches
der Steckvorrichtung ist somit weitgehend vermieden.
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Wird der Kastenmotor für einen Einsatz, bei dem kein häufiger Ortswechsel
erforderlich ist, verwendet, sq kann an Stelle der vorgesehenen Steckvorrichtung
in der Buchse -7 am Anschlußkasten ein normaler Einführungsstutzen befestigt
werden. Der neue Kastenmotor ist somit vielseitig verwendbar.
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Je nach der Einsatzart des Kastenmotors können auch beidseitig parallel
zur Motorwelle im Anschlußkasten normale Steckvorrichtungen vorgesehen werden, so
daß z. B. die Anschlußleitungen durch den Kastenmotor durchgeschleift und einem
weiteren Verbraucher zugeführt werden können.