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Anordnung zur Abtastung von Bildvorlagen Der Betrieb von Anlagen der
Fernmeldetechnik und von nachrichtenverarbeitenden Anlagen bringt vielfach die Aufgabe
mit sich, Schriftzeichen, z. B. Buchstaben oder Ziffern, die auf geeigneten Vorlagen
enthalten sein mögen, automatisch mittels einer Abtasteinrichtung, beispielsweise
einer lichtelektrischen Abtasteinrichtung, abzutasten und anschließend zu verarbeiten.
Eine Verarbeitung der Schriftzeichen kann dabei beispielsweise darin liegen, daß
die Schriftzeichen identifiziert werden, um in Abhängigkeit von diesen Schriftzeichen
eine Steuerung von nachfolgenden fernmeldetechnischen oder nachrichten verarbeitenden
Einrichtungen mit Hilfe geeigneter Signale ermöglichen zu können. Dabei wird oft
nicht nur ein einzelnes Schriftzeichen oder eine Schriftzeile abzutasten und anschließend
zu verarbeiten sein, sondern es wird vielfach die Aufgabe vorliegen, ein ganzes
Schriftfeld od. dgl. abzutasten, so daß ein in ihm enthaltener, zeilenförmig angeordneter
Text abgelesen und verarbeitet werden kann.
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Eine solche Aufgabe kann beispielsweise im Zusammenhang mit der Ablesung
von Gebührenzählern der Fernmeldetechnik u. dgl. auftreten. Derartige Zähler müssen
bekanntlich in regelmäßigen Abständen abgelesen werden. Um die regelmäßige Ablesung
der Zähler, die im allgemeinen in Zählerfeldern zusammengefaßt sind, zu beschleunigen,
ist man bereits in der Weise vorgegangen, daß man jeweils ein solches Feld von beispielsweise
hundert Gebührenzählern fotografiert, um so zumindest den Zeit- und Personalaufwand
für das unmittelbare Ablesen der Gebührenzähler herabzusetzen. Die in dem fotografischen
Bild enthaltenen Ziffern, die den Stand der einzelnen Gebührenzähler angeben, müssen
dann unter schrittweisem Transport der Bildvorlage, so daß jeweils die Frontplatte
gerade eines Gesprächszählers sichtbar wird, durch hierfür besonders einzusetzende
Personen oder durch automatische Abtast- und Verarbeitungseinrichtungen ausgewertet
werden.
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Es ist nun ganz allgemein wünschenswert, jeweils eine möglichst große,
d. h. eine möglichst viele Informationen tragende Bildvorlage abtasten zu können,
ohne daß irgendwelche mechanische Verschiebungen der Bildvorlage in der einen und/oder
anderen Koordinatenrichtung erforderlich sind, um bei einer automatischen Ablesung
der auf der Bildvorlage enthaltenen Schriftzeichen auf eine möglichst hohe Lesegeschwindigkeit
zu kommen, so daß die anschließenden datenverarbeitenden Anlagen möglichst gut ausgenutzt
werden. Will man nicht besondere Speichereinrichtungen vorsehen, so muß die Bildvorlage
dabei natürlich so - z. B. punktweise - abgetastet werden, daß die jeweils zusammengehörenden
Schriftzeichen auch nach der Abtastung ihren Zusammenhang behalten, d. h., ein auf
der Bildvorlage zeilenförmig angeordneter Text od. dgl. muß Zeile für Zeile abgelesen
werden.
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Für eine punktweise Abtastung der Bildvorlage sind nun zwei Prinzipien
bekannt, nämlich einmal das Prinzip der Lichtpunktabtastung und zum anderen das
Prinzip der Bildpunktausblendung.
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Bei dem ersteren Prinzip wird in der Weise verfahren, daß ein auf
dem Fluoreszenzschirm einer Braunschen Röhre erzeugter und mittels einer Abbildungslinse
auf die Bildvorlage projizierter Leuchtfleck auf bestimmte Bahnen über die Bildvorlage
hinweggeführt wird, wobei eine gegenüber der Bildvorlage angeordnete Fotozelle ein
dem jeweiligen Remissions- oder Transparenzgrad des gerade von dem Leuchtfleck getroffenen
Flächenelementes entsprechendes elektrisches Signalelement abgibt. Bei derartigen
Abtasteinrichtungen läßt sich nur eine Auflösung der abgetasteten Bildvorlage in
einzelne Flächenelemente erzielen, die für viele Anwendungsfälle, beispielsweise
für die Abtastung von Filmnegativen von Zählerstandsfotografien, die die Frontplatten
von hundert Zählern eines Zählerfeldes enthalten, zu gering ist. Hierfür sind einmal
die auch bei elektrischen Linsen innerhalb der Braunschen Röhre auftretenden Linsenfehler
verantwortlich, deren Korrektur noch nicht in dem Maß wie bei optischen Linsen gelingt,
weiterhin eine auf dem Fluoreszenzschirm der Braunschen Röhre auftretende Hofverbreiterung
des Leuchtpunktes, und schließlich die Tatsache, daß die erforderliche Verkleinerung
des
Leuchtpunktes in der nachfolgenden optischen Abbildungslinse
zu einer relativen Vergrößerung des den Leuchtpunkt auf der Bildvorlage abbildenden
sogenannten Beugungsscheibchens führt, welches bekanntlich dadurch hervorgerufen
wird, daß eine Lichtwirkung nicht nur an dem Bildpunkt gleicher optischer Weglängen
der vom Leuchtpunkt zu ihm hinführenden Lichtstrahlen hervorgerufen wird, sondern
auch an Orten, an denen sich die optischen Weglängen um weniger als die Länge eines
Lichtwellenzuges unterscheiden.
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Bei dem zweiten Abtastprinzip wird in der Weise verfahren, daß die
transparente Bildvorlage beispielsweise auf eine sogenannte Dissectorröhre projiziert
wird, wobei diese Dissectorröhre wiederum dem jeweiligep Transparenzgrad der einzelnen
Flächenelemente entsprechende elektrische Signalelemente erzeugt. Auch mit dieser
Dissectorröhre läßt sich nur eine relativ geringe, für viele Anwendungsfälle nicht
ausreichende Auflösung erzielen; eine mit Hilfe einer zwischen der Bildvorlage und
der Dissectorröhre an-@Oleordneten entsprechend guten Optik erzielte hohe Auflösung
der Bildvorlage könnte dabei gar nicht ausgenutzt werden.
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Es gibt außerdem bereits ebenfalls nach dem Ausblendeverfahren arbeitende
sogenannte Linienabtaster, die im Prinzip aus einer rotierenden Schlitzscheibe mit
radialen Schlitzen und einer dahinter befindlichen feststehenden ebenen Platte mit
einer von den radialen Schlitzen orthogonal überlaufenen Spaltblende bestehen. Bei
geeigneter Ausbildung eines solchen Linienabtasters kann man damit ein sehr hohes
Auflösungsvermögen erzielen, genauer gesagt, man kann eine Verschlechterung des
mit einer zwischen der Bildvorlage und dem Linienabtaster liegenden Optik heute
bereits erreichbaren, sehr hohen Auflösungsvermögens durch den Linienabtaster weitgehend
vermeiden. Ein solcher Linienabtaster macht es jedoch erforderlich, daß die Bildvorlage
bereits kontinuierlich in der einen Koordinatenrichtung bewegt wird, um nur eine
einzige über die Bildvorlage verlaufende Abtastspur, die z. B. eine Schriftzeile
enthalten mag, abzutasten, während für die Abtastung mehrerer solcher Abtastspuren
eine mäanderförmige Bewegung der Bildvorlage erforderlich ist. Die Vermeidung derartiger
mechanischer Verschiebungen der Bildvorlage ist aber, wie oben bereits erwähnt wurde,
wünschenswert. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß aus der USA.-Patentschrift
1859 597 ein Linienabtaster mit Spaltblende und rotierender Schlitzscheibe
bekannt ist, bei der die Spaltblende nicht senkrecht, sondern schräg zur Bewegungsrichtung
des Aufzeichnungsträgers angeordnet ist, um dessen während der Abtastung andauernde
Bewegung zu kompensieren.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, um in relativ einfacher Weise bei
unbewegter Bildvorlage und nur kontinuierlichen Bewegungen innerhalb einer Abtasteinrichtung
eine Abtastung einer beispielsweise einen aus mehreren Schriftzeilen bestehenden
Text od. dgl. enthaltenden Bildvorlage längs bestimmter Abtastspuren, die beispielsweise
jeweils eine Schriftzeile enthalten mögen, mit hoher Auflösung vorzunehmen, wodurch
unter Zuhilfenahme eines Linienabtasters eine entsprechende spaltenweise Abtastung
der Bildvorlage längs der Abtastspuren ermöglicht wird.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abtastung von Vorlagen,
auf denen Informationen z. B. in Form eines zeilenförmigen Textes od. dgl. in untereinanderliegende
Spuren aufgezeichnet sind, längs dieser Spuren, die jeweils eine Mehrzahl von in
Richtung der Abtastspuren verlaufenden Zeilen von Flächenelementen umfassen; insbesondere
kann es sich dabei um eine Anordnung zur Abtastung von Zählerstandsfotografien handeln.
Die Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekanntes, sich langsam
drehendes Spiegelrad mit kreisförmig angeordneten ebenen Spiegeln, deren Ebenen
die Achse des Spiegelrades unter verschiedenen Winkeln schneiden, verwendet wird,
daß ein Projektionsobjektiv die Vorlage auf die in einer der Anzahl der abzutastenden
Abtastspuren entsprechenden Anzahl vorgesehenen, bei der Drehung des Spiegelrades
jeweils gewissermaßen Teile eines Konkavhohlspiegels bildenden Spiegel projiziert,
die nur so groß zu sein brauchen. daß sie jeweils die sich vom Projektionsobjektiv
zu der in der Ebene des scharfen Bildes liegenden Empfangseinrichtung hin erstreckenden
konvergenten Lichtstrahlen vollständig zu schneiden vermögen, daß das Projektionsobjektiv
zwischen Krümmungsmittelpunkt und Brennpunkt des gedachten Hohlspiegels nahe der
Hohlspiegelachse liegt und daß die Winkel der Ebenen der einzelnen Spiegel zur Achse
des Spiegelrades derart unterschiedlich sind, daß die einzelnen Spiegel die Spuren
der Vorlage gegenüber der durch den jeweils vorangehenden Spiegel erfolgten Abbildung
jeweils um die Breite einer solchen Abtastspur versetzt in Richtung der Abtastspur
kontinuierlich über die Abbildungsebene hinwegführen. In weiterer Ausbildung der
erfindungsgemäßen Anordnung können die Spiegel des Spiegelrades dabei jeweils eine
der Abtastspuren der Bildvorlage kontinuierlich über die Spaltblende eines an sich
bekannten, eine Spaltblende und eine rotierende Schlitzscheibe mit radialen, nacheinander
orthogonal an der Spaltblende vorbeilaufenden Schlitzen aufweisenden Linienabtasters
hinwegführen, so daß jeweils das Bild einer Spalte der Bildvorlage Punkt für Punkt
kontinuierlich zu einer nachfolgenden Fotozelle gelangt.
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Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß mit dem z. B. in der Zeitschrift
»Telegraphen-, Fernsprech-, Funk-und Fernsehtechnik«, 1938, S. 534 ff., beschriebenen
sogenannten Mechau-Projektor bereits eine beispielsweise zur Punktlichtabtastung
eines bewegten Films geeignete Einrichtung bekanntgeworden ist, bei der ebenfalls
rotierende Spiegel verwendet werden. Bei dieser Einrichtung sind die Spiegel in
einem um seine Achse rotierenden Kranz angeordnet, wobei die einzelnen Spiegel gegenüber
der Rotationsebene unterschiedlich in solcher Weise geneigt sind, daß die Spiegelachsen
der einzelnen Spiegel die Rotationsebene des Spiegelkranzes nicht schneiden. Diese
bekannte Einrichtung bewirkt, daß ein auf dein Fluoreszenzschirm einer Braunschen
Röhre erscheinender Leuchtpunkt durch jeweils drei Spiegel auf drei nebeneinanderliegenden
Filmbildern abgebildet wird, wobei die drei Leuchtflecke in den drei verschiedenen
Filmbildern jeweils genau an der gleichen Stelle liegen. Die drei Filmbilder werden
dabei genauso abgetastet wie der ruhende Fluoreszenzschirm durch den Elektronenstrahl,
obwohl das Filmband sich laufend verschiebt. Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich
wird, unterscheidet sich die erfindungsgemäße Anordnung, mit deren Hilfe jeweils
das Bild einer beispielsweise eine Schriftzeile eines Textes oder eine
Zeile
von zehn Gesprächszählerfrontplatten eines Feldes von hundert Gesprächszählern enthaltenden
Abtastspur einer Bildvorlage in Richtung dieser Abtastspur kontinuierlich über einen
Linienabtaster hinweggeführt werden kann, sowohl hinsichtlich ihrer besonderen Ausbildung
als auch hinsichtlich der jeweils vorliegenden Aufgabenstellung von dem bekannten
Mechau-Projektor, mit dessen Hilfe ja bekanntlich ein kontinuierlicher optischer
Ausgleich der Filmbewegung erzielt werden soll.
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In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, daß es aus der österreichischen
Patentschrift 152528
bekannt ist, zur übertragung von mit konstanter Geschwindigkeit
bewegten Bildfilmen beim Fernsehen einen Filmbildprojektor mit optischem Ausgleich
nur in Verbindung mit einem Bildabtaster mit Speicherwirkung zu benutzen oder den
die Filmbewegung lichtoptisch ausgleichenden Projektor durch eine Bildwandlerröhre
zu ersetzen, welche durch eine Sägezahnablenkung einen elektronenoptischen Ausgleich
der Bildbewegung bewirkt.
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Weiterhin ist es aus der schweizerischen Patentschrift 207 939 bekannt,
zur Sendung einer konstanten Bildzahl pro Sekunde bei einer Filmgeschwindigkeit,
deren Bildzahl pro Sekunde davon verschieden ist, räcklauffreie Abtas,tmittel (Mechau-Projektor)
vorzusehen, denen eine zusätzliche Geschwindigkeit in der Richtung des Filmlaufs
erteilt wird.
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Aus der schweizerischen Patentschrift 150 754 ist eine Anordnung zur
Bildzerlegung bzw. Bildzusammensetzung bekannt, die es gestattet, die Bildpunktzahl
bei entsprechender Änderung der Bildpunktgröße zu variieren, und die dabei von einem
sich drehenden Außenspiegelrad mit jeweils einer abzutastenden Zeile bzw. Spalte
zugeordneten ebenen Spiegeln Gebrauch macht, deren Spiegelachse die Radachse unter
sich während der Drehung verändernden Winkeln schneidet.
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Aus der deutschen Patentschrift 675 365 ist eine Vorrichtung zur Bildzusammensetzung
bekannt, bei der das Bild mittels eines rotierenden Spiegels von einer feststehenden
Bildzusammensetzungsvorrichtung abgenommen wird und auf einem Schirm zusammengesetzt
wird. Die feststehende Bildzusammensetzungsvorrichtung besteht dabei aus einem Spiegelkranz
mit einer der Zeilenzahl des Bildes gleichen Anzahl von Spiegeln. Die Spiegel sind
dem in der Achse des Spiegelkranzes angeordneten rotierenden Spiegel zugewendet,
wobei jeder Spiegel des Kranzes etwas mehr oder etwas weniger als der benachbarte
Spiegel gegen die Achse des Spiegelkranzes geneigt ist. Die in den Spiegelkranz
eintretenden Lichtstrahlen werden durch einen ersten rotierenden Spiegel auf die
feststehenden Spiegel hin abgelenkt und von diesen auf den zweiten rotierenden Spiegel
zurückgeworfen, um von diesem auf den Bildschirm zu gelangen. Dabei gelangt auf
jeden Bildpunkt des Schirmes ein von einer Lochblende herrührender einzelner Punktlichtstrahl
oder allenfalls ein ganz schmales, nur schwach konvergierendes Strahlenbündel. Bei
einer Umkehr der Strahlenrichtung dieses Punktlichtstrahles bzw. Strahlenbündels
gelangt man zu einer Bildzerlegungseinrichtung, wobei jetzt der erwähnte Schirm
die zu zerlegende Bildvorlage darstellt, von der nunmehr von jedem Flächenpunkt
ein Punktlichtstrahl oder allenfalls ein ganz schmales, nur schwach divergierendes
Bündel von jeweils ein und dieselbe Information über die Helligkeit ein und desselben
Flächenelementes tragenden Strahlen ausgeht und über die rotierenden Spiegel und
den festen Spiegelkranz zu einer Lochblende gelangt. Zur Abtastung verschiedener
Bereiche einer Bildvorlage, die jeweils eine Mehrzahl von Zeilen von Flächenelementen
bilden, müssen, um eine Abtastung mit ausreichender Lichtintensität vornehmen zu
können, für jeden Bereich ein eigener fester Spiegelkranz und eigene rotierende
Mittelspiegel vorgesehen werden. Mit der der erfindungsgemäßen Anordnung zugrunde
liegenden besonderen Aufgabenstellung hat die aus der deutschen Patentschrift 675
365 bekannte Vorrichtung ebenso wie die zuvor erwähnten Anordnungen keine Berührungspunkte;
sie ist auch zur Lösung dieser Aufgabe aus prinzipiellen Gründen nicht geeignet.
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Eine Verwendung von Spiegelrädern wird weiterhin in der deutschen
Patentschrift 668148 erwähnt; dort wird eine Einrichtung zur Übertragung von Fernsehbildern
nach dem sogenannten Zeilensprungverfahren beschrieben, bei der zum Bildaufbau aus
den von an sich bekannten Mitteln erzeugten z Bildreihen ein langsam laufendes Spiegelrad
mit zur Drehachse parallelen n Spiegelflächen verwendet werden soll, wobei die ungeradzahligen
Spiegelflächen mit den jeweils folgenden geradzahligen Spiegelflächen bzw. umgekehrt
jeweils ganz bestimmte Winkel einschließen sollen.
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Weiterhin zeigt die französische Patentschrift 761225 die Verwendung
eines Polygon-Außenspiegelrades, und zwar in Verbindung mit einer Spaltblende und
einer rotierenden Schlitzspirale.
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Schließlich ist noch zu erwähnen, daß aus der deutschen Patentschrift
583 860 ein fotografisches Herstellungsverfahren für Loch- oder Blendenscheiben,
bei denen die Abtastlöcher als glasklare oder transparente Lichtdurchlässe einer
im übrigen geschwärzten fotografischen Schicht erscheinen, insbesondere für Fernsehzwecke
bekannt ist, bei dem der Schichtträger oder die fotografische Schicht selbst in
beliebiger Farbe eingefärbt ist.
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Die vorstehend angeführten bekannten Anordnungen und Maßnahmen haben
keine Berührungspunkte mit der der erfindungsgemäßen Anordnung zur Abtastung von
Vorlagen längs bestimmter Abtastspuren zugrunde liegenden besonderen Aufgabenstellung.
Demgegenüber ermöglicht es die erfindungsgemäße Anordnung, beispielsweise einen
mehrere Schriftzeilen umfassenden Text od. dgl., wie z. B. die Fotografie eines
Feldes von 10 - 10 Gesprächszählern, bei nur kontinuierlicher Bewegung innerhalb
der Abtasteinrichtung Textzeile nach Textzeile und innerhalb der Textzeilen Schriftzeichen
nach Schriftzeichen abzulesen, und zwar bei einer hohen Auflösung der Bildvorlage.
Die erfindungsgemäße Anordnung trägt außerdem den Vorteil verhältnismäßig kleiner
Ab-
messungen des Spiegelrades bei vergleichsweise geringen Totzeiten in sich;
zugleich läßt sie auch kleine Abmessungen der Spiegel selbst zu, womit eine erwünschte
hohe Starrheit der Spiegel verbunden ist. Wenn in weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen
Anordnung die Spiegel in Richtung der Drehachse des Spiegelrades gegeneinander versetzt
angebracht sind, so daß sie im wesentlichen jeweils gerade eine Abtastspur der Bildvorlage
reflektieren, so brauchen die Spiegel des Spiegelrades gerade nur so groß zu sein,
daß sie ein sich von dem Projektionsobjektiv .
zu der in der Bildebene,
d. h. in der Schärfeebene der Optik liegenden Spaltblende eines Linienabtasters
od. dgl. hin erstreckendes Lichtstrahlenbündel vollständig zu schneiden, d. h. zu
reflektieren vermögen. Die Spiegel können dabei auf dem Spiegelrad so angeordnet
sein, daß sie gewissermaßen eine Kugelfläche mit in der Drehachse des Spiegelrades
liegendem Krümmungsmittelpunkt tangieren. Das Spiegelrad kann erfindungsgemäß so
dimensioniert werden, daß ein Spiegel jeweils dann in das sich von dem Projektionsobjektiv
zu dem in der Schärfeebene der Optik entworfenen reellen Bild hin erstreckende Lichtstrahlenbündel
eintritt, wenn der vorangehende Spiegel gerade aus diesem Lichtstrahlenbündel ausgetreten
ist, womit eine minimale Totzeit zwischen der Abtastung zweier Abtastspuren erreicht
wird.
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Ein Spiegelrad in der Art des bekannten Polygonaußenspiegels wäre
dagegen bei vergleichbaren kurzen Leerzeiten zwischen den einzelnen Abtastspuren
technisch kaum realisierbar, da sowohl der Durchmesser des Polygons als auch die
Abmessungen der einzelnen Spiegel sehr groß sein müßten, wobei zusätzlich noch die
Gefahr eines Verziehens solcher großen Spiegel sich besonders bemerkbar macht.
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An Hand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert.
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In F i g. 1 ist eine Anordnung gemäß der Erfindung zur Abtastung von
Bildvorlagen längs bestimmter Abtastspuren dargestellt, die besonders zur Abtastung
einer durch ein ein Gesprächszählerfeld von beispielsweise hundert Gesprächszählern
zeigendes Filmnegativ von beispielsweise 24 - 28 mm2 gegebenen Bildvorlage geeignet
ist. Es sei jedoch gleich vorweg bemerkt, daß an Stelle eines solchen ein Gesprächszählerfeld
zeigenden Filmnegativs natürlich auch irgendein anderes geeignetes Filmnegativ treten
kann und daß an Stelle einer durch ein Filmnegativ gegebenen Vorlage ganz analog
auch eine nichttransparente Bildvorlage, die also auf sie fallendes Licht remittiert,
abgetastet werden kann, wobei dann der in F i g. 1 angedeutete Projektor P sinngemäß
durch einen Episkop zu ersetzen wäre. In der Anordnung nach F i g. 1 ist angenommen,
daß es sich um , eine transparente Bildvorlage handelt, die durch einen Projektor
P vermittels eines Projektionsobjektivs O auf das Spiegelrad R geworfen wird. Das
Spiegelrad R weist eine Anzahl von beispielweise sechsundzwanzig ebenen Spiegeln
SO, S 1 ... S m ... auf, deren Spiegelachsen die
Drehachse A des Spiegelrades unter unterschiedlichen Winkeln schneiden.
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Diese Spiegel S sind bei dem in der F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Abtastanordnung so klein gewählt, daß sie jeweils nur einen
bestimmten Teil des von dem Projektionsobjektiv O ausgehenden Lichtstrahlenbündels,
d. h. also nur einen Teil der Bildvorlage, zu reflektieren vermögen. Dieser jeweils
von einem der Spiegel S erfaßte Teil der Bildvorlage, die im übrigen in F i g. ?
in schematischer Form dargestellt ist, wird hier mit Abtastspur bezeichnet. Dadurch,
daß die einzelnen Spiegel S auf dem Spiegelrad R - insbesondere in der Weise, daß
sie eine gedachte Kugelfläche mit in der Drehachse A des Spiegelrades R liegendem
Krümmungsmittelpunkt tangieren - in Richtung der Drehachse des Spiegelrades gegeneinander
versetzt angebracht sind, werden dann bei einer Rotation des Spiegelrades R nacheinander
die einzelnen Abtastspuren I ... (vgl. F i g. 2) der Bildvorlage jeweils
von einem der Spiegel S des Spiegelrades R überlaufen und die von ihnen ausgehenden
Lichtstrahlen durch den betreffenden Spiegel reflektiert.
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Während das Spiegelrad R rotiert, wird die Bildvorlage bei passender
Wahl der Winkel zwischen den Spiegelachsen und der Drehachse des Spiegelrades jeweils
um die Breite einer solchen Abtastspur versetzt in Richtung der Abtastspuren kontinuierlich
über die Bildebene, d. h. über die Schärfeebene der Optik, hinweggeführt, wobei
eine jeweilige Abbildung der gesamten Bildvorlage natürlich nur dann gegeben ist,
wenn die Spiegel des Spiegelrades entsprechend groß gewählt werden. Diese kontinuierliche
Bewegung der Bildvorlage in Richtung der Abtastspuren über die Bildebene hinweg
wird dabei dadurch hervorgerufen, daß die Spiegelebene des gerade wirksamen ebenen
Spiegels im Verlauf der Rotation des Rades R mit der Achse des Projektionsobjektivs
O einen sich kontinuierlich verändernden Winkel bildet, wobei eine Veränderung der
Lage der Bildebene, d. h. der Ebene, in der durch das Objektiv ein scharfes reelles
Bild erzeugt wird, dadurch vermieden wird, daß sich der ebene Spiegel während der
Rotation des Rades R auf einer Bahn bewegt, die so beschaffen ist, daß die einzelnen
Flächenpunkte des ebenen Spiegels in der Bewegung jeweils eine Linie auf der Oberfläche
eines gedachten Hohlspiegels beschreiben, so daß die durch die Bildweite des Projektionsobjektivs
O gegebene optische Weglänge der von ihm reflektierten Lichtstrahlen unabhängig
von der jeweiligen Lage des ebenen Spiegels konstant bleibt. Die einzelnen Spiegel
S bilden damit bei der Rotation des Spiegelrades R jeweils gewissermaßen Teile eines
Hohlspiegels, zwischen dessen Krümmungsmittelpunkt und dessen Brennpunkt sich nahe
der Hohlspiegelachse das Projektionsobjektiv O befindet, das die Bildvorlage auf
diesen gedachten Hohlspiegel projiziert. Für eine anschließende automatische Auswertung
der Bildvorlage, bei der jeweils die Schriftzeichen einer gerade in einer Abtastspur
enthaltenen Schrift-; zeile identifiziert werden sollen, genügt es, daß die Spiegel
gerade so groß sind, daß sie ein sich von dem Projektionsobjektiv zu der Spaltblende
eines in der Schärfeebene der Optik liegenden Linienabtasters od. dgl., dessen Länge
der Höhe einer Abtastspur entspricht, hin erstreckendes Lichtstrahlenbündel vollständig
zu schneiden vermögen; die Spiegel S des Spiegelrades R führen dann jeweils Abtastspur
nach Abtastspur der Bildvorlage kontinuierlich über die Spaltblende des Linienabtasters
hinweg, wodurch jeweils das Bild einer Spalte der Bildvorlage Punkt für Punkt kontinuierlich
zu einer nachfolgenden Fotozelle gelangt, die ihrerseits entsprechende elektrische
Signale zu einer nachfolgenden Verarbeitungseinrichtung abzugeben vermag. Derartige
Linienabtaster sind bereits für die Abtastung von auf einer Bildvorlage enthaltenen
Schriftzeichen bekannt; sie bestehen im Prinzip aus einer rotierenden Schlitzscheibe
mit radialen Schlitzen und einer dahinter befindlichen feststehenden ebenen Platte
mit einer von den radialen Schlitzen orthogonal überlaufenen Spaltblende.
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Ein solcher Linienabtaster ist in der rechten Hälfte der eine Abtastanordnung
gemäß der Erfindung zeigenden F i g. 1 dargestellt. Dieser Linienabtaster
weist
eine feststehende Platte FP, die die Spaltblende Spb von z. B. 6 mm Länge und 40
mm Breite enthält, sowie eine rotierende Schlitzplatte FS mit radialen Schlitzen
Slb auf. Die von dem Projektionsobjektiv O her ausgehenden und von einem Spiegel
S m des Spiegelrades R reflektierten Lichtstrahlen werden dabei durch einen
Umlenkspiegel U zu der Spaltblende Spb des Linienabtasters hin umgelenkt. Der in
der erfindungsgemäßen Anordnung nach F i g. 1 verwendete Umlenkspiegel U kann außer
zur einfachen Umlenkung der von dem Projektionsobjektiv ausgehenden Lichtstrahlenbündel
zu dem Linienabtaster hin zusätzlich zu einer Justierung ausgenutzt werden, um eire
z. B. durch eine falsche Lage der Bildvorlage hervorgerufene falsche Höhenlage der
einzelnen Abtastspuren in bezug auf den Linienabtaster zu korrigieren; zu diesem
Zweck kann dem Umlenkspiegel U gegebenenfalls ein eine Korrektur des Umlenkwinkels
z. B. mit Hilfe eines elektrodynamischen Systems herbeiführendes Korrektursignal
zugeführt werden, das in hier nicht näher interessierender Weise z. B. im Verlauf
einer Vorabtastung der ersten Abtastspur der Bildvorlage von der nachfolgenden Verarbeitungseinrichtung
erzeugt wird.
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Es sei hier bemerkt, daß aus Gründen der besseren übersichtlichkeit
der in der rechten Hälfte der F i g. 1 dargestellte Linienabtaster noch nicht in
seiner richtigen Winkellage in bezug auf die in der linken Hälfte der F i g. 1 dargestellten
Teile der erfindungsgemäßen Abtastanordnung dargestellt ist; tatsächlich muß der
in der rechten Hälfte dargestellte Linienabtaster noch so um die strichpunktierte
Achse L gedreht werden, daß die oberhalb der Lichtstrahlenbündelachse L befindlichen
Teile des Linienabtasters vor die Zeichenebene gelangen und die in F i g. 1 unterhalb
der Lichtbündelachse L befindlichen Teile hinter die Zeichenebene. Statt dessen
ist es natürlich auch möglich, die in der linken Hälfte der F .i g. 1 dargestellten
Teile der erfindungsgemäßen Abtastanordnung in der entgegengesetzten Richtung zu
drehen; in beiden Fällen wird die erforderliche Drehung des von dem Umlenkspiegel
U zu der Spaltblende Spb hinführenden Lichtstrahlenbündels um seine Achse L im Sinne
des an dem Schnittpunkt dieser Achse L mit der senkrechten strichpunktierten Geraden
dargestellten Pfeiles erzielt.
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Zur Abtastung einer Bildvorlage, die beispielsweise durch ein hundert
Gesprächszähler eines Feldes von Gesprächszählern für Fernmeldeanlagen enthaltendes
Filmnegativ von 24 - 28 mm" gegeben sein mag, möge sich das Spiegelrad R in der
durch den Pfeil angedeuteten Richtung mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von etwa
drei Umdrehungen pro Minute drehen. In dem von dem Projektionsobjektiv O her ausgehenden
Lichtstrahlenbündel mögen sich dabei die von dem linken Rand 1 der in F i g. 2 in
schematischer Form dargestellten Bildvorlage herrührenden Lichtstrahlen vor der
Zeichenebene der F i g. 1 befinden und die von dem rechten Rand r (vgl. F i g. 2)
der Bildvorlage herrührenden Lichtstrahlen hinter der Zeichenebene der F i g.1,
während die von dem oberen Rand o der Bildvorlage ausgehenden Lichstrahlen sich
links von der von dem Projektionsobjektiv ausgehenden strichpunktierten Achse und
die von dem unteren Rand u (vgl. F i g. 2) ausgehenden Lichtstrahlen sich auf der
rechten Seite der durch das Projektionsobjektiv O führenden Achse befinden mögen.
Es wird dann bei passender Wahl der Winkel zwischen den Spiegelachsen und der Drehachse
des Spiegelrades die Bildvorlage, wie sie in F i g. 2 in schematischer Form dargestellt
ist, so an dem Linienabtaster vorbeigeführt, daß durch einen Spiegel, beispielsweise
durch den Spiegel S 1, eine Abtastspur, z. B. die Abtastspur 1 der Bildvorlage (vgl.
F i g. 2) von dem linken Rand 1 zu dem rechten Rand r der Bildvorlage hin über die
Spaltblende Spb des Linienabtasters hinweggeführt wird, durch den nächstfolgenden
Spiegel, z. B. den Spiegel S2, die nächste Abtastspur II usf. Will man dabei einmal
ein Überschneiden verschiedener Abtastspuren vermeiden, zum anderen aber eine minimale
Totzeit zwischen der Abtastung zweier Abtastspuren erreichen, so müssen die Spiegel
S auf dem Rad R unter einem Teilungswinkel angebracht sein, der annähernd gleich
dem sich aus dem von dem vom Projektionsobjektiv ausgehenden Lichtstrahlenbündel
auf dem Umfang des Spiegelrades R ausgeschnittenen Bogen ergebenden minimalen Teilungswinkel
ist, so daß ein Spiegel S jeweils dann in das sich von dem Projektionsobjektiv O
zu dem in der Bildebene entworfenen reellen Bild hin erstreckende Lichtstrahlenbündel
eintritt, wenn der vorangehende Spiegel gerade aus diesem Lichtstrahlenbündel ausgetreten
ist. Gleichzeitig rotiert die Schlitzscheibe FS des Linienabtasters mit hoher Drehzahl
von beispielsweise dreitausend Umdrehungen in der Minute, wobei jeweils während
des Vorbeilaufens eines radialen Schlitzes Slb an der Spaltblende Spb diejenigen
Lichtstrahlen, die von Flächenpunkten bzw. Flächenelementen einer gerade durch dieses
Vorbeilaufen eines radialen Schlitzes an der Spaltblende gegebenen Abtastspalte
innerhalb einer Abtastspur herrühren, nacheinander zu der hinter dem Linienabtaster
befindlichen Fotozelle F gelangen. Die Bildvorlage wird also, wie dies in F i g.
2 angedeutet ist, längs der Abtastspuren Spur I, Spur 11 ... Spur N spaltenweise
abgetastet, wobei durch zweckmäßige Abstimmung der Drehzahlen des Spiegelrades R
und der Schlitzscheibe FS aufeinander erreicht werden kann, daß die einzelnen Abtastspalten
nahtlos aneinandergrenzen. Aus den innerhalb der einzelnen Abtastspalten gelegenen
Flächenpunkten bzw. Flächenelementen werden entsprechend ihrem jeweiligen Transparenz-
oder Remissionsgrad mit Hilfe der Fotozelle F elektrische Signalelemente abgeleitet,
die beispielsweise einer nachfolgenden automatischen Verarbeitungseinrichtung zugeführt
werden können.
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Mit Hilfe der in F i g. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Abtastanordnung
läßt sich eine sehr hohe Auflösung der Bildvorlage erzielen, da die zunächst zwangläufig
auftretenden Fehler der verwendeten Optik heute bereits weitestgehend korrigiert
werden können, so daß sie sich überhaupt nicht mehr störend bemerkbar machen und
insbesondere die Bildebene, in der ein scharfes reelles Bild der Bildvorlage entworfen
wird, bei der Rotation des Spiegelrades ihre Lage nicht verändert. Für eine nachfolgende
automatische Verarbeitung der aus den abgetasteten Flächenelementen abgeleiteten
elektrischen Signalelemente ist es jedoch erforderlich, daß eine zunächst erreichte
hohe Auflösung der Bildvorlage nicht dadurch wieder zunichte gemacht wird, daß die
aus den einzelnen Abtastspalten abgeleiteten elektrischen Abtastsignale zu undefinierten
Zeitpunkten auftreten. Für die automatische Verarbeitung der abgetasteten
Schriftzeichen
ist nämlich vielfach eine gegenseitige Zuordnung von durch die gleiche örtliche
Lage der zugehörigen Flächenelemente innerhalb ihrer Abtastspalten einander entsprechenden
elektrischen Signalelementen verschiedener Abtastspalten erforderlich; mit anderen
Worten, es ist erforderlich, die von der Bildvorlage abgetasteten Schriftzeichen,
die jetzt in Form von zeitlich aufeinanderfolgenden elektrischen Signalen vorliegen,
in der nachfolgenden Verarbeitungseinrichtung ganz oder in Teilen gewissermaßen
wieder zusammenzusetzen. Wird nun eine solche richtige Wiederzusammensetzung dadurch
verhindert, daß die Kenntnis der Zeitpunkte insbesondere des Beginnes und des Endes
der Abtastung der einzelnen Abtastspalten und damit die Kenntnis der örtlichen Lage
der den zu verarbeitenden elektrischen Signalelementen entsprechenden Flächenelemente
der Bildvorlage mit einem gewissen Unbestimmtheitsfaktor behaftet ist, der auf die
Unkenntnis der jeweiligen tatsächlichen Lage der einzelnen radialen Schlitze der
Schlitzscheibe des Linienabtasters zurückzuführen ist, so wird praktisch eine zunächst
erreichte hohe Auflösung der Bildvorlage durch die eintretende Verzerrung wieder
zunichte gemacht.
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Bei der in F i g. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Abtastanordnung
zur spaltenweisen Abtastung von Bildvorlagen längs Abtastspuren wird nun eine solche
nachträgliche Herabsetzung des einmal erreichten Auflösungsvermögens der Abtastanordnung
dadurch vermieden, daß auf der Schlitzscheibe FS des Linienabtasters eine Speicherschicht
MS aufgebracht ist, in welcher den einzelnen radialen Schlitzen Slb örtlich
zugeordnete, direkt aus einem ersten Vorbeilaufen der Schlitze an der Spaltblende
Spb abgeleitete Taktsignale zur Steuerung einer nachfolgenden Verarbeitungseinrichtung
zumindest jeweils im Augenblick des Beginns bzw. des Endes einer durch das Vorbeilaufen
eines radialen Schlitzes Slb an der Spaltblende Spb gegebenen Abtastspalte gespeichert
sind. Bei dieser Speicherschicht kann es sich um eine magnetisierbare Schicht
MS handeln, von der die Taktsignale durch einen in an sich bekannter Weise
in die die Spaltblende Spb enthaltende feststehende ebene Platte FP eingebetteten
Magnetkopf MK abgenommen werden können. Ein Beispiel für die örtliche Zuordnung
der Taktsignale zu den radialen Schlitzen der Schlitzscheiben zeigt die F i g. 4,
in der ein Teil einer Abwicklung der Schlitzscheibe FS der erfindungsgemäßen Abtastanordnung
nach F i g. 1 dargestellt ist. Bei diesem Beispiel ist angenommen, daß sich der
Magnetkopf zu dem bei einem ersten Vorbeilaufen der radialen Schlitze Slb an der
Spaltblende Spb vorgenommenen Einschreiben und späteren Lesen der Taktsignale am
Anfang der Spaltblende, nämlich auf der Höhe der mit A bezeichneten strichpunktierten
Linie befindet. Bei dem ersten Vorbeilaufen der Schlitzscheibe an der Spaltblende
wird diese hell ausgeleuchtet, so daß jeweils so lange Licht auf die nachfolgende
Fotozelle F fällt, wie ein radialer Schlitz Slb sich an der Spaltblende Spb vorbeibewegt.
Während dieser Zeit erzeugt die Fotozelle F daher ein elektrisches Signal, das zum
Einschreiben eines beispielsweise mit »1« bezeichneten Taktsignals T in die
Speicherschicht MS
führt. In dem kurzen Zeitabschnitt, der zwischen dem Vorbeilaufen
zweier benachbarter radialer Schlitze Slb der Schlitzscheibe an der Spaltblende
Spb liegt, gelangt dagegen kein Licht zu der nachfolgenden Fotozelle F; durch den
Magnetkopf wird dann ein beispielsweise mit :>0« bezeichneter Taktsignalimpuls in
die Speicherschicht MS der Schlitzscheibe eingeschrieben. Die Rückflanke
eines solchen »0«-Impulses gibt jeweils den Beginn der Abtastung einer Abtastspalte
an, d. h. den Beginn des Vorbeilaufens eines radialen Schlitzes Slb an der Spaltblende
Spb; die Vorderflanke des nächsten »0«-Impulses zeigt das Ende der betreffenden
Abtastspalte, d. h. das Ende des Vorbeilaufens des betreffenden radialen Schlitzes
Slb der Spaltblende Spb an. In der F i g. 4 ist dies für das Vorbeilaufen des radialen
Schlitzes SIb i an
der Spaltblende Spb und damit für die Abtastung einer Abtastspalte
Sp 1 angedeutet. Es sei hierzu noch bemerkt, daß es keineswegs erforderlich
ist, daß sich der Magnetkopf zum Einschreiben und Ablesen der Taktsignale gerade
an dem Anfang der Spaltblende Spb befindet; der Magnetkopf kann selbstverständlich
auch jede andere Lage in bezug auf die Spaltblende Spb des Linienabtasters einnehmen,
wobei sich dann natürlich beim Einschreiben eine entsprechende örtliche Verschiebung
der Taktsignale ergibt, die jedoch wirkungslos ist, da ja die Taktsignale jeweils
an der gleichen Stelle abgelesen werden, an der sie auch eingeschrieben worden sind.
Neben den in F i g. 4 angedeuteten Taktsignalen T, die jeweils den Beginn und das
Ende einer Abtastspalte anzeigen, ist es natürlich auch ohne weiteres möglich, den
zwischen zwei der genannten Impulse liegenden Zeitraum in kleinere Zeitelemente
zu unterteilen und hierzu unter Zuhilfenahme eines geeigneten Impulsgenerators entsprechende
weitere Impulse in die Speicherschicht MS einzuschreiben, so daß bei der
Abtastung und anschließenden automatischen Verarbeitung eines auf einer Bildvorlage
enthaltenen Textes od. dgl. der nachfolgenden Verarbeitungseinrichtung nicht nur
die den Beginn und das Ende der einzelnen Abtastspalten anzeigenden Taktsignale
T zugeführt werden können, sondern darüber hinaus weitere Impulse, die die bei der
Abtastung der einzelnen Abtastspalten von der Fotozelle F abgegebenen elektrischen
Abtastsignale in eine endliche Anzahl von Abtastsignalelementen unterteilen. Die
örtliche Zuordnung von auf der Schlitzscheibe FS gespeicherten Taktsignalen zu den
einzelnen radialen Schlitzen Slb verhindert nicht nur eine Beeinträchtigung in der
automatischen Verarbeitung der elektrischen Abtastsignale, die durch eine Unbestimmtheit
des jeweils von der Schlitzscheibe FS eingenommenen Drehwinkels hervorgerufen werden
könnten; vielmehr werden auch alle Fehler eliminiert, die ihre Ursache in einer
Ungenauigkeit der Teilung der Schlitzscheibe FS durch ihre radialen Schlitze Slb
haben. Es ist daher möglich, die Schlitzscheibe mit ganz einfachen mechanischen
Mitteln zu teilen, beispielsweise mit Hilfe einer Teilungsscheibe, die an ihrem
Umfang eine der Anzahl der aufzubringenden Schlitze entsprechende Anzahl von Zähnen
besitzt; auf eine solche Teilungsscheibe kann dann die Schlitzscheibe FS aufgelegt
und zur Aufbringung der Schlitze beispielsweise unter Verwendung einer geeigneten
Schlitzlehre schrittweise, d. h. Zahn für Zahn, gedreht werden.
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Die Schlitzscheibe selbst wird zweckmäßigerweise als sich schnell
drehende Folienscheibe FS mit einer auf der der Spaltblende Spb zugewandten Seite
aufgebrachten dunklen Schicht PS ausgebildet, in die die
radialen
Schlitze Slb eingebracht sind, wobei die sich drehende Folienscheibe durch den zwischen
ihr und der ihr zugewandten Fläche der die Spaltblende Spb enthaltenden feststehenden
Platte FP sich ausbildenden Luftstrom stabilisiert und in konstantem Abstand von
dieser Plattenfläche gehalten wird. Die auf der Folienscheibe FS aufgebrachte dunkle
Schicht kann beispielsweise eine Fotoschicht FS sein, in die die radialen Schlitze
Slb eingebracht sind, so wie es die F i g. 3 zeigt. Die Aufbringung der dunklen
Schicht gerade auf die der Spaltblende zugewandten Seite der Folienscheibe hat dabei
den Vorteil, daß zwischen Spaltblende und den radialen Schlitzen keine eventuell
die Auflösung der Bildvorlage herabsetzende Brechung von Lichtstrahlen auftritt,
da dann zwischen der Spaltblende und der dunklen Fotoschicht das gleiche optische
Medium, z. B. Luft, wie vor der Spaltblende liegt. Die radialen Schlitze können
dabei alle Kontaktkopien eines einzigen Lehrendrahtes sein, wodurch auch alle Ungenauigkeiten
bei der Abtastung einer Bildvorlage, die auf eine unterschiedliche Ausbildung der
einzelnen radialen Schlitze zurückzuführen wären, von vornherein vermieden werden.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich wird, wird die die Folienscheibe FS tragende Welle,
die zu einem in der Figur nicht mehr dargestellten Antriebsmittel führt, durch eine
mittlere Öffnung der feststehenden ebenen Platte FP hindurchgeführt. Durch diese
Öffnung wird während der Rotation der Folienscheibe FS ständig Luft angesaugt und
zwischen der feststehenden Platte FP und der rotierenden Folienscheibe FS durch
die infolge der Mitnahme der Luft durch die rotierende Folienscheibe auftretenden
Zentrifugalkräfte nach außen getrieben. Diese Luftströmung übt dabei in an sich
bekannter Weise eine stabilisierende Wirkung auf die Folienscheibe FS aus und hat
zur Folge, daß die Folienscheibe FS ständig in einem sehr geringen und konstanten
Abstand von der feststehenden Platte FP gehalten wird.
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Es läßt sich dabei ohne allzu große Präzisionsanforderungen ein sehr
kleiner Abstand zwischen den radialen Schlitzen Slb der Schlitzscheibe FS und der
dahinterliegenden Spaltblende Spb von beispielsweise 10 bis 100 #t erzielen, so
daß die Schlitzscheibe und Spaltblende angenähert in einer Ebene, nämlich der Schärfeebene
des durch die vorangehende Optik entworfenen reellen Bildes liegen, so daß jeweils
durch einen Schlitz und die Spaltblende ein scharf begrenztes Loch ähnlich wie bei
einer Lochkamera gebildet wird, durch das jeweils ein von einem damit scharf begrenzten
Flächenelement der Bildvorlage herrührendes Lichtstrahlenbündel ausgeblendet wird.
Eine Verzerrung des reellen Bildes und eine unscharfe Begrenzung des jeweils gerade
abgetasteten Flächenelementes, wie sie bei größerer Entfernung zwischen Schlitz-
und Spaltblende auftreten würden, werden daher vermieden.
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Ein von einem Flächenpunkt bzw. Flächenelement der Bildvorlage herrührendes
Lichtstrahlenbündel, welches durch die Spaltblende Spb und durch einen der radialen
Schlitze Slb ausgeblendet wird, die eine dem durch die verwendete Optik gewährleisteten
Auflösungsvermögen entsprechende Breite von beispielsweise 80 #t haben mögen, verbreitert
sich daher zwischen der Spaltblende und der Schlitzscheibe praktisch überhaupt nicht,
so daß also die durch den Linienabtaster nacheinander ausgeblendeten und zu der
Fotozelle F gelangenden, jeweils von einem Flächenelement der Bildvorlage herrührenden
Lichtstrahlenbündel, jeweils ohne sich gegenseitig zu überdecken, gerade nur einen
solchen Bruchteil der Länge der Spaltblende bzw. der radialen Schlitze einnehmen,
wie er durch das Auflösungsvermögen der zwischen der Bildvorlage und dem Linienabtaster
liegenden Optik gegeben ist. Es wird daher in dieser Hinsicht eine Verschlechterung
des heute mit einer solchen Optik bereits erreichbaren, sehr hohen Auflösungsvermögens
weitgehend vermieden. Wird als Bildvorlage beispielsweise ein die Frontplatten von
hundert Gesprächszählern eines Gesprächszählerfeldes für Fernmeldeanlagen zeigendes
Filmnegativ von den Abmessungen 24 - 28 mm2 verwendet, so gewährleistet die in F
i g. 1 dargestellte erfindungsgemäße Abtastanordnung zur spaltenweisen Abtastung
eines solchen Filmnegativs längs Abtastspuren, die jeweils eine Zeile mit zehn der
hundert Gesprächszähler enthalten, eine Auflösung dieser Bildvorlage in etwa 3 -
10s bit. Diese Auflösung gestattet eine automatische Identifizierung und anschließende
Weiterverarbeitung der Ziffern, die den Zählerstand der einzelnen Gesprächszähler
angeben, wobei, wie oben im einzelnen erläutert wurde, jede mechanische Bewegung
der Bildvorlage in der einen und/oder anderen Koordinatenrichtung überflüssig ist,
während innerhalb der Abtasteinrichtung nur kontinuierliche Bewegungen auftreten.
Auf dem Spiegelrad R können im übrigen auch einige Spiegelplätze frei gelassen sein,
bei deren Vorbeilaufen vor dem Projektionsobjektiv O die Bildvorlage gewechselt
werden kann, ohne daß darum die kontinuierliche Bewegung des Linienabtasters unterbrochen
werden müßte. Es ist weiterhin auch möglich, daß die die einzelnen Abtastspuren
einer Bildvorlage abtastenden Spiegel S jeweils nur einen einen bestimmten Bruchteil
des Spiegelrades darstellenden Sektor einnehmen, beispielsweise den zweiten Teil
des Spiegelrades, und daß auf dem Spiegelrad dann eine entsprechende Anzahl von
Spiegelsätzen, beispielsweise also zwei Spiegelsätze,, zur Abtastung von einer entsprechenden
Anzahl von Bildvorlagen, beispielsweise also von zwei Bildvorlagen, während einer
Umdrehung des Spiegelrades angeordnet ist.
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Es ist klar, daß. an Stelle einer automatischen Identifizierung und
anschließenden Weiterverarbeitung der Ziffern eines solchen Gesprächszählerfeldes
auch eine andere gewünschte Auswertung der Bildvorlage treten kann, wozu gegebenenfalls
der in der F i g. 1 rechts dargestellte Linienabtaster mit der nachfolgenden Fotozelle
durch zusätzliche zweckmäßige Einrichtungen ergänzt oder ersetzt werden kann. Dabei
ist es selbstverständlich auch möglich, andere Bildvorlagen zu verwenden, auch solche,
die nicht transparent sind, sondern auf sie fallendes Licht remittieren. Es ist
schließlich klar, daß in der in F i g. 1 dargestellten Anordnung die in dem Projektor
P enthaltene Lichtquelle und die Fotozelle F gegenseitig ausgetauscht werden können,
ohne daß dies an der Funktion der erfindungsgemäßen Anordnung prinzipiell etwas
ändern würde.