DE2106268B2 - Verfahren und Einrichtung zur zeilenweisen Bildaufnahme eines Gegenstandes - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur zeilenweisen Bildaufnahme eines GegenstandesInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Bildaufnahme eines Gegenstandes von
Bord eines den Gegenstand überfliegenden, lagestabilisierten Flugkörpers durch zeilenweises Abbilden des
Gegenstandes mit nicht beweglichen mechanischen Teilen auf einen fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre.
Nach dem heutigen Stand der Technik sind prinzipiell drei Möglichkeiten gegeben, um z. B. von Bord
eines die Erde überfliegenden Sateliten ein Gebiet der Erdoberfläche aufzunehmen: Entweder wird das aufzunehmende
Gebiet mit einer fotografischen Kamera in einer Momentaufnahme abfotografiert, das entwickelte
Bild Punkt für Punkt abgetastet, und die durch die Helligkeitsunterschiede verursachten Abiastimpulse werden
nach einer eventuellen Speicherung an eine Empfangsstation auf der Erde übertragen.
An Stelle der das gesamte Gebiet aufnehmenden Momentaufnahme ist es auch möglich, das Gebiet zeilenweise
abzutasten, was beispielsweise mit Hilfe eines rotierenden Spiegels geschieht, der während seiner Rotation
jeweils eine Zeile des aufzunehmenden Gebietes auf einen Fotosensor fortlaufend Punkt für Punkt abbildet.
Während dei Satellit das aufzunehmende Gebiet überfliegt, wird auf diese Weise das gesamte Gebiet
abgebildet.
Diese beiden Verfahren haben den Nachteil, daß für die Bildaufnahme eines Gegenstandes mechanisch bewegte
Teile verwendet werden, im ersten Fall der Verschlu3 der Kamera, im zweiten Fall der rotierende
Spiegel. Abgesehen von dem mechanischen Verschleiß müssen die drehbeweglichen Teile wegen der im Weltraum
herrschenden extremen Druck- und Temperaturverhältnisse einer besonderen Behandlung unterworfen
werden, was eine aufwendige feinmechanische Kon struktion der Lagerteile voraussetzt. Aus diesen Gründen
sind derartige Systeme störanfällig und können die nutzbare Missionszeit eines Satelliten merklich verkürzen.
Um mechanisch bewegte Teile zu vermeiden, wird nach einem weiteren Vorschlag (vgl. C. J. S w e t. Line
Scan Television for Earth Observation Satellites, The Johns Hopkins University, Appl. Phys. Lab., TG 853.
1966;) die von einer Kugellinse abgebildete Zeile des Gegenstandes von einer Reihe nebeneinanderliegender
Glasfasern auf den fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre abgebildet, so daß die Zeile aus einzelnen
Rasterelementen mit einer Seitenlänge, die ungefähr dem Durchmesser der Lichtleiterfasern entspricht, zusammengesetzt
ist. Um mit diesem Verfahren von Bord eines etwa 900 km über der Erdoberfläche befindlichen
Satelliten ein Auflösungsvermögen von 50 bis 60 m zu erreichen, das etwa demjenigen der Bilder entspricht,
die wahrend der Apollo-Flüge gemacht wurden, muß jedes einzelne Rasterelement der Zeile eine Seitenlänge
von etwa 20 μηι besitzen. Bei einem etwa 150 km breiten aufzunehmenden Gebiet der Erdoberfläche bedeutet
dies, daß ungefähr 2500 Lichtleiterfasern für eine Zeile notwendig sind. Nun sind aber geordnete
Lichtleiterfasern mit derartigen oder gar geringeren Durchmessern nur schwierig herzustellen, so daß das
mit diesem Bildaufnahmesystem erzielbare Auflösungsvermögen begrenzt ist; vor allem bildet jedoch die
Zuordnung der einzelnen Rasterelemente der Bildzeile und der Rasterelemente des fotosensitiven Schirmes
der Bildaufnahmeröhre durch die Lichtleiterfasern, d. h. die Justierung des gesamten Systems, erhebliche
Schwierigkeiten. Zudem wird noch der Zusammenbau eines derartigen optischen Systems durch die auf Stoß-
und Schockwirkungen sehr empfindlichen Lichtleiterfasern erschwert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Bildaufnahme ohne Verwendung mechanisch
bewegter Teile anzugeben, bei denen einfach herzustellende und leicht zu justierende optische Syste-
me zur Abbildung der Bildzeile auf den fotosensitiven Schirm der Bildaufnahmeröhre benutzt werden und
gleichzeitig das Auflösungsvermögen in weiten Bereichen einstellbar ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß aus der Bildebene eines den aufzunehmenden
Gegenstand abbildenden Objektivs eine Zeile ausgeblendet, in mehrere Zeilenabschnitte verlegt 'ind jeder
dieser Zeilenabschnitte auf je einen fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre abgebildet wird.
Eine Einrichtung zur Bildaufnahme eines Gegenstandes
von Bord eines den Gegenstand überfliegenden lagestabilisierten Flugkörpers durch zeilenweises Abbilden
des Gegenstandes mit nicht beweglichen mechanischen Teilen auf einen fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre
zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß in der Bildebene eines den aufzunehmenden
Gegenstand abbildenden Objektivs mehrere quer zur Flugrichtung des Flugkörpers lückenlos aneinander
anschließende Spiegelstreifen angeordnet sind, deren Spiegelnormalen verschiedene Richtung haben
und die aus dem Gesamtbild insgesamt nur eine Zeile in mehreren Teilabschnitten ausblenden und denen jeweils
eine sie auf den fotosensitiven Schirm je einer Bildaufnahmeröhre abbildende Sammeloptik zugeordnet
ist.
Besonders die Aufteilung einer Bildzeile in mehrere Teilabschnitte, die jeweils durch einen Spiegelstreifen
auf je einen fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre abgebildet werden, hat mehrere Vorteile: Zum
einen kann das Auflösungsvermögen und der Bildwinkel durch entsprechende Dimensionierung und Zahl
der einzelnen Spiegelstreifen und der zugehörigen Optik in weiten Grenzen eingestellt werden; zum anderen
können die Schirme der Bildaufnahmeröhren verhältnismäßig klein, z.B. zu 1" gewählt werden, wodurch
der elektronische Aufwand für die Ablenksysteme der einzelnen Bildaufnahmeröhren gering gehalten wird;
des weiteren gestattet die Anordnung der einzelnen Spiegelstreifen mit richtungsmäßig unterschiedlichen
Spiegelnormalen auch eine raumäßig günstige Anordnung der einzelnen Bildaufnahmeröhren.
Die Erfindung zeichnet sich also besonders dadurch vorteilhaft aus, daß unter Vermeidung von mechanisch
bewegten Teilen für das gesamte System lediglich einfache, bekannte und technisch beherrschbare Mittel
verwendet werden. Dadurch lassen sich die Kosten für den Bau eines Bildaufnahmesystems erheblich reduzieren:
zudem ist die Zuordnung und Justierung der verwendeten Bauelemente sehr einfach. Gerade die konstruktive
Einfachheit bedingt aber auch unter erschwerten Umweltbedingungen eine geringere Störanfälligkeit
des Bildaufnahmesystems als das bei bekannten der Fall ist, so daß die Lebensdauer dementsprechend
erhöht ist. Auf diese Weise kann z. B. die nutzbare Missionszeit eines mit einem Bildaufnahmesystem
gemäß der Erfindung ausgerüsteten Satelliten langer als bisher üblich angesetzt werden.
Mit einer Einrichtung gemäß der Erfindung ergibt sich auch eine leicht zu realisierende Möglichkeit für
Farbaufnahmen des aufzunehmenden Gegenstandes, ohne daß zusätzliche Bildaufnahmeröhren benötigt
werden. Zu diesem Zweck weist die jeweils einen Spiegelstreifen auf den fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre
abbildende Sammeloptik eine das sie durchstrahlende Licht in mehrere Spektralbereiche auffächernde
Einrichtung auf. Da die einzelnen Spektraljereiche so auf einem einzigen Schirm abgebildet sind,
können diese entweder von einem Elektronenstrahl nacheinander oder von mehreren Elektronenstrahle!
gleichzeitig abgetastet werden.
Das beschriebene Bildaufnahmesystem eignet siel wegen der zeilenweisen Abbildung des aufzunehmen
den Gegenstandes und der dadurch bedingten Or thoperspektive — im Gegensatz zu der Zentralper
spektive bei konventionellen Aufnahmesystemen — auch für Stereoaufnahmen aus großen Höhen. Dazi
werden zwei derartige Bildaufnahmesysteme benötigt die das aufzunehmende Gebiet jeweils unter einem an
deren Winkel abbilden.
Das Tiefen Wahrnehmungsvermögen, auch als »Plastik« des Stereobildes bezeichnet, hängt dabei lediglich
von diesem Winkel zwischen den optischen Achsen der beiden Bildaufnahmesysteme ab, und nicht mehr — wie
bei konventionellen Verfahren — vom Bildformat, dem Bildwinkel, der Flughöhe oder dem Überdeckungsverhä.'tnis
der beiden aufgenommenen Bilder.
Die Erfindung ist ?m folgenden in einem Ausführungsbeispiel
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt im einzelnen
F i g. 1 eine Prinzipdarstellung der Erfindung für die zeilenweise Bildaufnahme eines Gebietes der Eidoberfläche
mit Hilfe von zwei Spiegelstreifen von Bord eines Satelliten aus,
F i g. 2 ein in F i g. 1 dargestelltes Bildaufnahmesystem in Aufsicht,
Fig.3 eine perspektivische Darstellung der Anordnung
von zwei Spiegelstreifen,
F i g. 4 ein Schema eines einem einzigen Spiegelstreifen zugeordneten Strahlenganges für eine Farbaufnahme,
F i g. 5 ein Ausführungsbeispiel eines Bildaufnahmesystems mit vier Bildaufnahmeröhren,
F i g. 6 einen Schnitt längs VI-Vl der F i g. 5,
F i g. 7 die zeitliche und spektrale Zuordnung bei einer Farbaufnahme mit vier Bildaufnahmeröhren,
F i g. 8 eine Aufsicht auf einen fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre mit einer schematischen Darstellung
eines vier Spektralbereiche umfassenden Abtastvorganges.
Ein lagestabilisierter Satellit 1, in der F i g. 1 strichpunktiert
angedeutet, trägt ein Bildaufnahmesystem 2, das von der Erdoberfläche 3 ein Gebiet der Breite b in
einzelnen Zeilen 4 aufnimmt; die Flugrichtung des Satelliten 1 ist dabei in der F i g. 1 durch dessen Subbahn
5 auf der Erdoberfläche 3 angegeben.
Das von der Zeile 4 ausgehende Licht wird in dom Bildaufnahmesystem 2 durch ein Objektiv 6 in dessen
Bildebene auf zwei Spiegelstreifen 71 und 72 fokussiert — der Deutlichkeit halber sind in der F i g. 1 lediglich
die das Objektiv durchsetzenden Randstrahlen 8 angegeben —, und zwar ein Teilabschnitt 41 der Zeile 4 auf
den Spiegelstreifen 71, der Teilabschnitt 42 auf den Spiegelstreifen 72. Die Spiegelstreifen 71 und 72 haben
dabei eine Länge und Breite, die der Bildzeile in der Bildebene des Objektivs 6 entspricht und sind derart
ausgerichtet, daß unter Zwischenschaltung je einer Sammellinse 91 und 92 die Teilabschnitte 41 und 42 auf
die fotosensitiven Schinne je einer Bildaufnahmeröhre, in diesem Falle eines Vidicons 101 und 102, ebenfalls in
einer Zeile 111 und 112 abgebildet werden.
Die einzelnen Zeilen 111 und 112 werden in bekannter
Weise jeweils durch den Elektronenstrahl der Vidicons 101 und 102 abgetastet, wobei die während der
Abtastung durch die Helligkeitsunterschiede auftretenden SpannunesimDulsc !lach einer .Snpirhpmncr 711 pinor
nicht gezeigten Empfangsstation auf der Erdoberfläche 3 gesendet werden. Das Gesamtbild des Gebietes wird
durch Aneinanderreihung der einzelnen beim Überflug des Gebietes durch den Satelliten 1 aufgenommenen
Bildzeilen 4 in einer geeigneten Auswertevorrichtung auf der Erde erzeugt.
Die konstruktive Ausfertigung der Spiegelstreifen 71 und 72 geschieht dadurch, daß diese z. B. durch Aufdampfen
eines spiegelnden Metalls jeweils auf ein Prisma 121 und 122 aufgebracht werden, und zwar derart,
daß die Längsseite der Spiegelstreifen mit der jeweiligen Prismenkante zusammenfällt. Die Prismen 121 und
122 werden lückenlos aneinandergereiht und so gegeneinander versetzt, daß die Spiegelstreifen 71 und 72 gerade
die Zeile 4 des aufzunehmenden Gebietes erfassen. und daß der abgelenkte Lichtstrahl nicht von benachbarten
Prismenflächen im freien Strahlengang behindert wird (vgl. die F i g. 2 und 3).
Das beschriebene Bildaufnahmesystem 2 kann auch, wie in F i g. 4 gezeigt, zur Farbaufnahme des aufzuneh- m>
menden Gebietes benützt werden, wenn die in den F i g. 1 und 2 gezeigten Sammellinsen 91 und 92 jeweils
durch zwei einen parallelen Strahlengang erzeugende Sammellinsen 13 und 14 und einen zwischen diesen angeordneten
Dispersionskeil 15 ersetzt werden. Durch der. Dispersionskeil 15 wird das von der Zeile 4 stammende
Licht spektral aufgefächert und in mehreren, jeweils eine Zeile auf dem fotosensitiven Schirm der Bildaufnahmeröhre
ausfüllenden Spektralbereichen abgetastet. Für Licht im sichtbaren und nahen Infrarotbereich
haben sich vier Spektralbereiche I bis IV als günstig erwiesen, und zwar der Spektralbereich 1 ungefähr zwischen
0,5 μ und 0,6 μ, der Spektralbereich Il zwischen 0,6 μ und 0,7 μ, der Spektralbercich III zwischen 0.7 μ
und 0,85 μ und der Spektralbereich IV zwischen 0,85 μ und 1,0 μ.
In den F i g. 5 und 6 ist eine Einrichtung zur Farbaufnahme in den angegebenen vier Spektralbereichen mit
vier Bildaufnahmeröhren entsprechend einer Aufteilung der Bildzeile in vier Teilabschnitte im Grund- und
Aufriß dargestellt. In einem metallischen Block 20 ist eine zylindrische Ausnehmung 21 eingefräst, an die ein
mit Schrauben 22 an dem Block 20 befestigter Objektivtubus 23 angeschlossen ist. Der Objektivtubus 23
trägt eine Sammellinse 24, die selbstverständlich auch durch ein aus mehreren Linsen bestehendes Objektiv
ersetzt werden kann. Die das vom Satelliten 1 überflogene Gebiet abbildende Sammellinse 24 fokussiert die
Zeile 4 des Gebietes auf die auf jeweils ein Prisma 121 bis 124 aufgebrachten Spiegelstreifen 71 bis 74. Jedem
Spiegelstreifen ist, wie oben beschrieben, je ein Vidicon 101 bis 104 zugeordnet, die wie in der F i g. 5 durch die
einzelnen Teilschnitte (Schnittlinien V) und F i g. 6 gezeigt gegeneinander versetzt angeordnet sind, so daß
sich eine optimale Raumausnutzung ergibt.
Das von den Spiegelstreifen 71 bis 74 abgelenkte Lichtbündel wird jeweils in einer oben beschriebenen
Optik 251 bis 254 spektral aufgefächert und auf den fotosensitiven Schirm eines Vidicons 101 bis 104 abgebildet Die oben angegebenen vier Spektralbereiche I **
bis IV lassen sich so in vier Zeilen 261 bis 264 darstellen und werden in jedem Vidicon 101 bis 104 von einem
Elektronenstrahl 27 nacheinander abgetastet (vgl. F i g. 7). bzw. von vier Elektronenstrahlen gleichzeitig
abgetastet (nicht dargestellt). 6S
Um eine genaue Zuordnung des Elektronenstrahles 27 und der einzelnen Spektralzeilen 261 bis 264 wäh
rend des Abtastvorganges zu erreichen, tastet der Elektronenstrahl
27 jeweils einen über die einzelnen Zeilen 261 bis 264 herausragenden Bereich ab und durchläuft
dabei nacheinander zwei kreisförmige Abtastmarken 281 und 282, die jeweils symmetrisch zu der unteren
und oberen Grenze einer Spektralzeile 263 angeordnet sind. Bei einer symmetrischen Zuordnung werden die
dabei auftretenden Spannungsimpulse die gleiche Größe und Form besitzen. 1st der Elektronenstrahl 27 während
des Abtastvorganges durch einen hier nicht näher interessierenden Fehler einer der Spektralzeilen 261 bis
264 nicht mehr genau symmetrisch zugeordnet, so wird durch eine nicht gezeigte, von den bei der Abtastung
der Abtastmarken enstehenden Spannungsimpulsen beaufschlagte Regelung die Zuordnung zwischen den
Spektralzeilen und dem Elektronenstrahl wieder hergestellt.
Um die gesamte Zeile auf die vier Schirme der Vidicons 101 bis 104 abzubilden, muß eine zeitliche und
spektrale Zuordnung der Abtastung durch die einzelnen Vidicons 101 bis 104 hergestellt werden. Eine Möglichkeit
dazu ist in der F i g. 8 dargestellt. Hier wird jeder der vier Spektralbereiche I bis IV nacheinander
von jedem Vidicon 101 bis 104 während der Abtastzeit la abgetastet, so daß z. B. für eine Abtastzeit ta von 250
μβ eine Zeile des Gegenstandes in allen vier Spektralbereichen
während 4 ms abgetastet ist.
Die hier geschilderte Einrichtung zur Abbildung einer Zeile eines Gegenstandes in vier Teilabschnitten
durch vier Vidicons hat insbesondere den Vorteil, daß Vidicons mit einem kleinen Schirm, z.B. einem 1"
Schirm verwendet werden können, bei denen der elektronische Aufwand für die Ablenkung des Elektronenabtaststrahies
27 gering ist. Damit alle vier obengenannten Spektralbereiche I bis IV mit dem Vidicon abgetastet
werden können, muß die spektrale Empfindlichkeit des fotosensitiven Schirmes von ungefähr 0,4
bis 1,1 μ reichen, was durch die heute bereits erhältlichen Siliciumschirme ermöglicht wird. Die Abtastelektronik
kann auch noch deswegen einfach sein, da nicht die volle Bildgröße des fotosensitiven Schirmes ausgenutzt
wird, was bei einem 1" Vidicon eine Bildgröße von 9,6 χ 12,8 mm bedeutet, sondern nur ein schmaler
Streifen von etwa 12 mm Länge und 0,01 mm Breite pro Spektralbereich.
Setzt man als Auflösungsvermögen des Siliciumschirmes
50 Linien pro Millimeter an, so wird z. B. von einem die Erdoberfläche in 900 km Höhe überfliegenden
Satelliten ein Gebiet von 160 km Breite mit einem Auflösungsvermögen von rund 66 m abgebildet, wenn
das Objektiv 6 eine Brennbreite von 270 mm und einen Durchmesser von etwa 66 mm aufweist
Um die bei großen Brennweiten verursachte Baugröße der gesamten Einrichtung herabzusetzen, ist es z. B.
möglich, an Stelle des in der Fig.8 gezeigten Objektivs 24 ein Spiegelobjektiv vom Cassegram-Typus mit
negativer Zwischenlinse zu verwenden.
Das beschriebene Bildaufnahmesystem wird vorteilhaft in Satelliten zur Aufnahme der Erd-, Mond- bzw.
einer Planetenoberfläche eingesetzt Dabei kann die Aneinanderreihung der einzelnen Bildreihen zu dem
vollständigen Bild allein durch die Eigenbewegung des Satelliten beim Überfliegen des aufzunehmenden Gegenstandes oder auch durch Rotation des Satelliten um
eine zu der Bildzeile parallele Achse oder durch eine Kombination beider Möglichkeiten geschehen; durch
letzteres kann zusätzlich das Auflösungsvermögen gesteigert werden, da die effektive Geschwindigkeit des
Endpunktes der verlängert gedachten optischen Achse
des Bildaufnahmesystems auf dem Gegenstand verringert wird. Außerdem kann die zur Aneinanderreihung
der einzelnen Bildzeilen notwendige I-igenbewegung des Satelliten auch durch einen rotierenden Spiegel ersetzt
werden.
Zur Vermessung und zur klaren Information des überflogenen Gebietes können auch in einem Satelliten
zwei beschriebene Bildaufnahmesysteme angeordnet werden, die das Gebiet jeweils unter einem anderen
Winkel aufnehmen. Der Winkel zwischen den optischen Achsen der beiden Aufnahmesysteme ist dann
ein Maß für die Plastik des gewonnenen Stereobildes, so daß auch aus großen Höhen Stereoaufnahmen gemacht
werden können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
$09518/358
Claims (5)
1. Verfahren zur Bildaufnahme eines Gegenstandes von Bord eines den Gegenstand überfliegenden
lagestabilisierten Flugkörpers durch zeilenweises Abbilden des Gegenstandes mit nicht beweglichen
mechanischen Teilen auf einen fotosensitiven Schirm einer Elektronenstrahlabtaströhre, d a durch
gekennzeichnet, daß aus der Bildebene eines den aufzunehmenden Gegenstand (3) abbildenden Objektivs (6; 24) eine Zeile ausgeblendet,
in mehrere Zeilenabschnitte zerlegt und jeder dieser Zeilenabschnitte auf je einen fotosensitiven
Schirm einer Bildaufnahmeröhre (101, 102, 103, 104) abgebildet wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zur Bildaufnahme eines Gegenstandes von Bord eines den Gegenstand überfliegenden lagestabiiisierten
Flugkörpers durch zeilenweises Abbilden des Gegenstandes mit nicht beweglichen mechanischen
Teilen auf einen fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bildebene eines den aufzunehmenden Gegenstand (3) abbildenden Objektivs
(6; 24) mehrere quer zur Flugrichtung (5) des Flugkörpers (1) lückenlos aneinander anschließende
Spiegelstreifen (71, 72, 73, 74) angeordnet sind, deren Spiegelnormalen verschiedene Richtungen haben
und die aus dem Gesamtbild insgesamt nur eine Zeile (4) in mehreren Teilabschnitten (41, 42) ausblenden
und denen jeweils eine sie auf den fotosensitiven Schirm je einer Bildaufnahmeröhre (101,102,
103. 104) abbildende Sammeloptik (91, 92) zugeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils einen Spiegelstreifen (71,
72, 73, 74) auf den fotosensitiven Schirm einer Bildaufnahmeröhre (101, 102, 103, 104) abbildende Sammeloptik
(13. 14; 251, 252, 253, 254) eine das sie durchstrahlende Licht in mehrere Spektralbereichc
(I bis IV) auffächernde Einrichtung (15) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spiegelstreifen (71, 72, 73, 74)
auf eine Fläche eines Prismas (121, 122, 123, 124) derart aufgebracht ist, daß die Längsseite des Spiegelstreifens
(71, 72, 73, 74) mit der Prismenkante zusammenfällt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vhr jeweils einem Spiegelstreifen (71,
72, 73, 74) zugeordnete Bildaufnahmeröhren (101, 102, 103, 104) in Ausfräsungen eines Blockes (20)
angeordnet sind, derart, daß die auf den einzelnen Schirmen der Bildaufnahmeröhren (101, 102, 103,
104) abgebildeten Zeilen (261, 262, 263, 264) zueinander parallel aber senkrecht zu der optischen
Achse des Objektivs (6) sind.
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