DE2327355A1 - Verfahren zur fernerkundung insbesondere der erdoberflaeche sowie geraet zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur fernerkundung insbesondere der erdoberflaeche sowie geraet zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- DE2327355A1 DE2327355A1 DE19732327355 DE2327355A DE2327355A1 DE 2327355 A1 DE2327355 A1 DE 2327355A1 DE 19732327355 DE19732327355 DE 19732327355 DE 2327355 A DE2327355 A DE 2327355A DE 2327355 A1 DE2327355 A1 DE 2327355A1
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Description
Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V.
Verfahren zur Fernerkundung insbesondere der Erdoberfläche
sowie Gerät zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betiifft ein Verfahren zur Fernerkundung mit
möglichst hoher geometrischer Auflösung insbesondere vom Flugzeug oder Satelliten aus, durch multispektrale Beobachtung
eines rechteckförmigen Objektstreifens mit einer Fernsehkamera sowie Geräte zur Durchführung dieses Verfahrens.
Zweck der Erfindung ist es, multispektrale hochauflösende Aufnahmen der Erdoberfläche zu liefern. Diese werden z.B.
auf Magnetband an Bord des Trägers aufgezeichnet und durch ein komplexes Bodensystem so wieder dargestellt, daß es dem
Erdwissenschaftler an Hand der Bilder möglich ist, detaillierte Studien über sein Forschungsgebiet anzustellen. Hierzu
ist es notwendig, daß zurru. einen die Auflösung hinreichend
gut ist und daß zum anderen die Objekte in mehreren Spektralbereichen
erfaßt werden, da erst durch einen Vergleich der einzelnen Farbauszüge eine optimale Aussage über den erfaßten
Bodenausschnitt möglich wird. Beide Forderungen werden durch die Erfindung erfüllt und zwar unter Umgehung aufwendiger
Komponenten. Ziel der Erfindung ist es, unter weitgehender Vermeidung von aufwendiger Spezialentwicklung durch
die Verwendung von kommerziell verfügbaren Komponenten ein Verfahren bereitzustellen, welches sowohl der gestellten Anforderung
genügt, als auch Fehler der bisher bestehenden Systeme
vermeidet. -/-
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Zum Stand der Technik ist anzuführen:
I. Multispektrale Fernsehkamera im amerikanischen Satelliten ERTS (Earth Resources Technology Satellite).
Dieses System wurde von RCA im Auftrag der NASA entwickelt. Die Veröffentlichung trägt die Bezeichnung
NASA - S - 7ol - P - 3 April 1969. Die von RCA gebaute
Fernsehkamera sieht für jeden der drei Spektralbereiche,
in denen aufgenommen werden soll, eine hochauflösende
11 2 Zoll-Return beam vidicon Röhre" vor. Die Abgrenzung
der einzelnen Spektralbereiche wird durch Farbfilter hergestellt. Die Auflösung im ersten Kanal (of475 - 0,575/*)
beträgt 45oo TV-Linien (=Televisions-Linien = Fernsehzeilen) , im zweiten Kanal (o,58o - 0,680^) ebenfalls 45oo TV-Linien, im dritten Kanal (o,69o - o,83o^) dagegen 34oo TV-Linien. Diese Angaben beziehen sich auf optimale Beleuchtungsverhältnisse. Bei einem Kontrast von Io : 1 vermindern sich die Auflösungswerte auf 35oo, 35oo bzw. 26oo TV-Linien. Die Brennweite des optischen Systems ist mit 126 mm angegeben und der öffnungswinkel beträgt 16,25°. Ein mechanischer Verschluß in der Brennebene läßt Belichtungszeiten zwischen 1 und 3 msec zu. Derart kurze Belichtungszeiten sind notwendig,y um die Bewegungsunschärfen kleiner als eine halbe TV-Linie zu halten. Die Speicherfähigkeit des Röhrentargets
läßt eine verlangsamte Abtastung des durch die Belichtung
entstandenen Ladungsbildes zu, wodurch die für die Daten nötige Übertragungsbandbreite wesentlich herabgesetzt werden
kann. Die Auslesezeit pro Bild und Spektralbereich liegt in der Größenordnung von 5 Sekunden. -/-
NASA - S - 7ol - P - 3 April 1969. Die von RCA gebaute
Fernsehkamera sieht für jeden der drei Spektralbereiche,
in denen aufgenommen werden soll, eine hochauflösende
11 2 Zoll-Return beam vidicon Röhre" vor. Die Abgrenzung
der einzelnen Spektralbereiche wird durch Farbfilter hergestellt. Die Auflösung im ersten Kanal (of475 - 0,575/*)
beträgt 45oo TV-Linien (=Televisions-Linien = Fernsehzeilen) , im zweiten Kanal (o,58o - 0,680^) ebenfalls 45oo TV-Linien, im dritten Kanal (o,69o - o,83o^) dagegen 34oo TV-Linien. Diese Angaben beziehen sich auf optimale Beleuchtungsverhältnisse. Bei einem Kontrast von Io : 1 vermindern sich die Auflösungswerte auf 35oo, 35oo bzw. 26oo TV-Linien. Die Brennweite des optischen Systems ist mit 126 mm angegeben und der öffnungswinkel beträgt 16,25°. Ein mechanischer Verschluß in der Brennebene läßt Belichtungszeiten zwischen 1 und 3 msec zu. Derart kurze Belichtungszeiten sind notwendig,y um die Bewegungsunschärfen kleiner als eine halbe TV-Linie zu halten. Die Speicherfähigkeit des Röhrentargets
läßt eine verlangsamte Abtastung des durch die Belichtung
entstandenen Ladungsbildes zu, wodurch die für die Daten nötige Übertragungsbandbreite wesentlich herabgesetzt werden
kann. Die Auslesezeit pro Bild und Spektralbereich liegt in der Größenordnung von 5 Sekunden. -/-
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Die wesentlichen Nachteile dieses Systems sind folgende:
1. Um die geforderte Auflösung zu erreichen, war eine kostspielige
Neuentwicklung einer zwei Zoll Röhre notwendig.
2. Pro Spektralbereich wird je eine Röhre verwendet. Will
man später aus den einzelnen Farbauszügen wieder Farbbilder herstellen, so ergeben sich bei der übereinanderblendung
geometrische Ungenauigkeiten von mehreren Punktabständen, so daß die resultierende Nettoaüflösung weit
unter dem Wert der einzelnen Röhre liegt. Dies wird dadurch verursacht, daß die elektronenoptischen Systeme der
einzelnen Röhren zum einen niemals exakt gleich sind und
zum anderen während der Betriebszeit ihre Parameter unabhängig voneinander ändern. Diese Behauptung wird durch
die jüngsten Ergebnisse des ERTS Kamerasystems gestützt, in denen deutlich die geometrischen Zuordnungsfehler erkennbar
sind.
3. Das Kamerasystem besitzt keine Eichquelle, durch welche
sich Veränderungen der Targets erkennen und kontrollieren lassen.
4. Das System hat einen mechanischen Photoverschluß, was besonders
bei Raumflugmissionen von Nachteil ist, da die auftretenden Momente kompensiert werden müssen.
II.WISP-Kamerasystem der amerikanischen Firma TRW
(Veröffentlicht am 13. August 1967 in der Schrift TRW-999p-67o8-R
ooo).
Kernstück dieses TV-Kamerasystems bildet eine 1 1/2 Zoll .
Vidikon Röhre. Mit Hilfe eines Schlitzes wird nur ein schmaler
Streifen der Erdoberfläche auf dem Target abgebildet.
Zwischengeschaltet ist ein Gitter, mit dem die spektrale
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Zerlegung des einfallenden Lichtes vorgenommen wird. Abgebildet werden auf dem Target wahlweise acht oder dreißig
Spektralbereiche mit einer Bandbreite von 5oo bzw. loo S . Der erfaßte Spektralbereich reicht von o?45 - ο,85^. Der »
öffnungswinkel der Optik beträgt 8,2° senkrecht zur Flugrichtung und die Auflösung beträgt 122o TV-Linien. Bei diesem System
benötigt man keinen Verschluß, da das Target kontinuierlich abgetastet wird. Der Vorteil einer derartigen Anordnung
liegt darin, daß mit nur einer Röhre eine multispektrale Regi*·
strierung der Objekte möglich ist.
Die Nachteile liegen in folgendem:
!.Durch die 1 1/2 Zoll Röhre erreicht man eine nur geringe
Auflösung von 122o TV-Linien, die in den meisten Fällen nicht ausreicht.
2. um einen genauen Anschluß der Objektstreifen zu bekommen,
muß die Abtastgeschwindigkeit genau mit dem Verhältnis von Flughöhe zu Fluggeschwindigkeit synchronisiert sein, was
einen großen Aufwand bedeutet und oft auf erhebliche Schwierigkeiten stößt.
3. Man benötigt für geringe Flughöhen eine sehr schnell abtastende
Röhret wodurch eine sehr hohe Empfindlichkeit notwendig ist.
4. Das System ist während der Mission durch keine Eichquelle kontrollierbar.
5. Mit 8,2 öffnungswinkel erfaßt man nur einen geringen Bodenausschnitt,
was sich nachteilig bei der Befliegung von größeren Flächen auswirkt. -/-
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III.Multispektrales Satelliten-Bildaufnahmesystem gemäß
der deutschen Patentanmeldung P 21 06 268.8
Dieses Mehrröhren-TV-Kamerasystem erfaßt nur eine Bildzeile
am Boden und teilt diese durch ein Prismensvstem in vier Teile auf, von denen jeder auf eine gesonderte Bildaufnahmeröhre
abgebildet wird, Man erreicht so eine Vervierfachung der Auflösung des Gesamtsystems. Geht man von
einer 625 TV-Linien Röhre aus, so beträgt die Auflösung somit 25oo TV-Linien. Da immer nur eine Zeile am Boden
erfaßt wird, benötigt das Kamerasystem keinen Verschluß; denn die Röhrentargets werden mit hoher Geschwindigkeit
durch den Elektronenstrahl abgetastet. Die spektrale Zerlegung des Lichtes findet durch ein Prisma, welches zwischen
Eingangsoptik und Röhrentarget angebracht ist, statt. Will man z.B. vier Spektralbereiche erfassen, so benötigt
man also auf jedem Target nur das Gebiet von vier Zeilen,
d.h. man kann sich aus der Gesamtfläche die reinste Zone
aussuchen.
Als Nachteile dieses Systems sind zu nennen:
1. Es handelt sich in diesem Fall wieder um eine Mehrröhrensystem.
Da die einzelnen Komponenten ihre Parameter unabhängig voneinander ändern, ergeben sich unkontrollierte geometrische Fehler beim Zusammensetzen der Untereinheiten
zu einem Gesamtbild.
2. Das System besitzt zudem keine Eichquelle, durch die etwaige Veränderungen während der Betriebszeit feststellbar
wären. .""/"""
4098 81/04
3. Durch die gewählte Art der spektralen Aufspaltung des
Lichtes ist ein späterer Wechsel sowohl der Breite als auch des Absolutwertes der Sepktralbereiche nicht mehr
möglich.
4. Die Anzahl der möglichen Spektralbereiche, in denen gleichzeitig aufgenommen werden kann, ist begrenzt, da
eine Vergrößerung der abzutastenden Targetfläche eine
Verkürzung der Abtastzeit for jeden Bildpunkt bedeutet.
5. Da das Kamerasystem auf dem Prinzip der Linienabtastung
beruht, ist eine genaue Synchronisation der Rasterfrequenz mit dem Verhältnis von Flughöhe zu Fluggeschwindigkeit
notwendig, was in vielen Fällen sehr aufwendig und kompliziert ist.
6. Der Einsatz im Flugzeug kann zu großen. Schwierigkeiten
führen, da bei niedrigen Flughöhen sich die Abtastfrequenz derart stark erhöht, daß die zur Verfügung stehenden
Integrationszeiten pro Betektor nicht mehr ausreichen.
7. Bei Abgrenzung der einzelnen Spektralbereiche auf den Höhrentargets ergeben sich Probleme durch die Positionsungenauigkeit
des Elektronenstrahls und die Veränderlichkeiten der Elektronenoptik, sowie durch die eventuelle Überlappung
und Beeinflussung benachbarter Gebiete auf" dem Target.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bisher bekannten Bildaufnahmeverfahren zu vermeiden und ein
Verfahren, and entsprechende Anordnungen bereitzustellen, womit eine raultispektrale, hochatiflösende Bildaufnahme der Erdoberfläche
ermöglicht wird. -/-
409881/045?
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst,
bei dem mit bekannten Mitteln (Linsen, Prismen, Farbfilter o. dgl.) von dem rechteckförraigen Objektstreifen der
Breite b in den gewünschten Spektralbereichen (z.B. rot, grün, blau) vorzugsweise gleichgroße, rechteckförmige Teilbilder
gleicher Breite b in der Weise erzeugt werden, daß alle Teile
des zu beobachtenden Objektstreifens mit minimaler, von· der Flughöhe unabhängiger Oberschneidung erfaßt werden, bei dem
diese Teilstreifenbilder nebeneinander auf das Target einer
einzigen Fernsehröhre (Vidikon oder dgl.) abgebildet werden,
und bei dem ein Referenzstrahler vorgesehen wird, mit dessen
Hilfe das Target relativ geeicht werden kann.
Zur Erklärung sei auf Bild la und b verwiesen. Hier ist das erfindungsgemäße Verfahren für den speziellen Fall veranschaulicht,
daß der zu beobachtende Objektstreifen, dessen Breite
mit b bezeichnet ist, in drei gleiche Teile, I, II und III unterteilt wird und daß in drei Sepktralbereichen beobachtet
wird. Da sich die mit TV bezeichnete Fernsehkamera in der markierten Flugrichtung (vgl. Bild la) bewegt, wird durch die
zeitlich nacheinander folgende Beobachtung von Objektstreifen ein entsprechendes Areal der Erdoberfläche erfaßt. Die Anzahl
der pro Zeiteinheit zu beobachtenden Bilder hängt außer von der Breite b des Objektstreifens von der Flughöhe und der Fluggeschwindigkeit
des die Fernsehkamera tragenden Flugkörpers ab. Bei Beobachtung von niedrig und schnell fliegenden Flugzeugen
aus, wird z.B. eine große Anzahl von Bildern pro Zeiteinheit
'409881/04 5-7.
zu registrieren sein. Bei Satelliten dagegen genügen mitunter wegen der großen Flughöhe einige Bilder pro Minute. Mit Hilfe
der» der Fernsehkamera vorgeschalteten Optik werden von den Teilstreifen I, II und III in drei Sepktralbereichen (z.B.
rot, grün und blau, gekennzeichnet durch den Index r,g und b) Bilder erzeugt, die mit I , I und I. usw. bezeichnet werden.
Entsprechend der bei dem gewählten Beispiel durchgeführten Teilung des Objektstreifens in drei Teilstreifen und der Erzeugung
von Bildern in drei Spektralbereichen entsteht eine Gruppe von neun Teilstreifenbildern, die mit bekannten optischen Mitteln
nebeneinander gelegt und auf die Röhre der Fernsehkamera zu weiteren Auswertung abgebildet werden. In Bild Ib ist die
auf das Target T der Fernsehkameraröhre projezierte Neunergruppe der spektralen Teilstreifenbilder skizziert. Eine mögliche
Anordnung des bei dem Verfahren verwendeten ReferenzStrahlers
ist weiter unten bei der Beschreibung einer Gerätekonstruktion angegeben; die Referenzstrahlung kann dort durch einen
Klappspiegel eingeblendet werden. Die Möglichkeiten sind aber keineswegs auf diese spezielle Anordnung des ReferenzStrahlers
beschränkt.
Zur Kontrolle der Bildverzeichnung sind in Bild Ib als mögliche
Konfiguration die Eichmarken E und die Trennstreifen TS eingezeichnet. Auch dies entspricht den Verhältnissen, wie sie
bei dem weiter unten beschriebenen Gerät gewählt wurden, ohne daß dadurch andere Möglichkeiten für das Verfahren ausgeschlossen
werden sollen. Der in Bild Ib mit eingezeichnete Referenzstreifen R dient zur Markierung des Zeilenanfangs, ist aber für
das Verfahren nicht unbedingt wesentlich. -/-
A09881/0 457
Die Aufgabe, ein Gerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zu konstruieren kann durch eine Anordnung, wie sie in Bild 2 skizziert ist, gelöst werden (über eine Vorstufe
dieses Gerätes wurde auf dem VII International Symposium on
Remote Sensing of Environment in May 1971 in Ann Arbor, Mich.,
berichtet). Bei diesem Gerät wird mittels Ablenkprismen 1 der
zu beobachtende Objektstreifen in drei gleichgroße Teilstreifen unveränderter Breite zerlegt. Mittels Farbfilter 2 und drei
Gruppen von je drei identischen Objektiven 3 werden Bilder der
drei Teilstreifen in drei Spektralbereichen (z.B. rot, grün und blau) hergestellt. Durch Prismenkombinationen 4 werden die
drei spektralen Bilder je eines der drei Teilstreifen zu einer
Dreiergruppe nebeneinander gelegt. Zur exakten Abgrenzung und Justierung der spektralen Teilstreifenbilder der Dreiergruppen
sind Strichplatten 5 vorgesehen. Mit Objektiven 6 werden die drei nebeneinander liegenden spektralen Bilder der drei Teilstreifen,
d.h. die drei Dreiergruppen, auf eine Prismenkombination
8 abgebildet. Durch die Prismenkombination 8 werden die drei Gruppen der spektralen Bilder der Teilstreifen, d.h. die
drei Dreiergruppen, so nebeneinander gelegt, daß eine Neunergruppe
von nebeneinanderliegenden Teilstreifenbildern entsteht. Eine Strichplatte 9 ist zur exakten Justierung der drei Dreiergruppen
zueinander vorgesehen. Ein Objektiv 61 ist vorgesehen,
das diese Neunergruppe von Teilstreifenbildern auf das Target einer Fernsehkameraröhre 11 z.B. Vidikon abbildet, wobei
das Objektiv 61 so ausgeführt ist, daß die Brennweite in ge-
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- Io -
wissen Grenzen variiert werden kann, um die Bildfeldgröße
der Targetgröße anzupassen. Ein Referenzstrahler Io ist vorgesehen,
dessen Strahlung zur relativen Eichung des Köhrentargets mittels Ktappspiegel 11 eingeblendet werden kann.
Ein Lichtleiter 7 ist vorgesehen, mit dessen Hilfe und unter Ausnutzung der Referenzstrahlung, ein heller Streifen R abgebildet
wird, dessen Begrenzung den Zeilenanfang markiert.
Folgende Erläuterungen sollen zu diesem Gerät noch gegeben werden:
Das Kernstück bildet eine kompakte Industriefernsehkamera,
die mit den verschiedensten Röhrentypen betrieben werden kann. Bei einem im Versuchsbetrieb befindlichen Aufbau wird
eine SEC Röhre 12, gekoppelt mit einem Bildverstärker, eingesetzt.
Eine Verbesserung der nur geringen Auflösung von 625 TV-Linien, sowie die multispektrale Aufzeichnung auf nur
diese eine Röhre erreicht man mit Hilfe einer speziellen Vorsatzoptik.
Den Eingang dieses optischen Systems bilden neun nebeneinanderliegende identische Objektive 3, die in drei Gruppen
zu je drei Objektiven unterteilt sind. Jede dieser Untergruppen erfaßt mit einem öffnungswinkel von 15° ein Drittel
eines Objektstreifens am Boden, so daß der gesamte öffnungswinkel
senkrecht zur Flugrichtung 45° beträgt. In Flugrichtung beträgt er 1,6°. Jede Untergruppe besteht aus drei Objektiven,
da jedes Drittel des Bodenstreifens simultan mit Hilfe der Interferenzfilter 2 in drei Spektralbereiche erfaßt wird,
wodurch die multispektrale Registrierung möglich ist. Man er-
409881/0457
r 11 -
hält also insgesamt neun Teilstreifen. Jedes Drittel des
Bodenstreifens wird mit Hilfe von nachfolgenden Zwischenabbildungen 6 und 6* so auf das Target der Röhre projeziert,
daß die ganze Breite ausgefüllt wird, wodurch man die ursprüngliche
Auflösung von hur 625 TV-Linien auf den dreifachen Wert, also ca. 18oo Linien verbessert. Die einzelnen Teilstreifenbilder
sind auf dem Röhrentarget nebeneinander angeordnet, so daß die gesamte zur Verfügung stehende Fläche durch neun Teilstreifen
ausgefüllt ist. Den Prismenkorabinationen 4 und 8 sind
jeweils Strichplatten 5 und 9 nachgeordnet„ die eine Abgrenzung
der einzelnen Teilstreifen auf dem Target durch schwarze Balken ermöglichen. Diese Balken dienen gleichzeitig auch als
Referenzlinien bei der späteren Bildverarbeitung. Jeweils drei
dieser entstandenen Felder geben den gleichen Bodenausschnitt
wieder und zwar mit einer Genauigkeit von jeweils o,25 Bildpunkten
in der χ und y Richtung. Darüberhinaus ermöglichen weitere Eichmarken eine spätere exakte geometrische Auswertung.
Vor den Eingangsobjektiven befinden sich Interferenzfilter 2, welche die Spektralbereiche bestimmen. Sie sind leicht auswechselbar,
wodurch eine systematische Untersuchung des zur Aufnahme optimalen Spektralbereiches möglich wird. In den Strahlengang
zwischen Eingangsobjektiven und Röhrentarget ist wahlweise ein Referenzstrahler Io durch einen Klappspiegel 11 einblendbar,
der es ermöglicht, Inhomogenitäten der Empfindlichkeit der
Targetfläche zu erfassen, um diese dann später bei der Bildauswertung
zu berücksichtigen. Außerdem können damit etwaige fin-_,
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derungen, die sich während der Betriebszeit des Systems ergeben,
erfaßt werden. Mit Hilfe eines Lichtleiters 7 wird der Referenzstrahler Io als schmaler Referenzstreifen R parallel
zu einer Seite des aus den neun Teilstreifenbildern bestehenden Rechtecks auf das Target T abgebildet um so eine exakte
Markierung des Zeilenanfangs zu ermöglichen. Eine geringe trapezförmige Verzeichnung der Bilder der beiden außen liegenden
Objektivgruppen, die durch die 15 Neigung der Bildebenen gegen die Senkrechte zustande kommt, ist genau geeicht und geht
in die Bildverarbeitung mit ein, so daß sich dadurch keine geometrischen Fehler ergeben. Die letzte unmittelbar vor dem Target
der Röhre 12 liegende Zwischenabbildung läßt eine einfache Anpassung des optischen Systems an verschiedenste Röhrentypen
zu. Es ist z.B. möglich, weit bessere Röhren mit z.B. 2ooo TV-Linien in Verbindung mit der Optik 61 zu betreiben; denn bei
den Anforderungen an die Justiergenauigkeit wurde bereits der spätere Einsatz einer solchen Röhre berücksichtigt. Da sich an
dem Prinzip von Verdreifachung der Auflösung und simultaner Abbildung in drei Spektralbereichen dadurch nichts ändert, ist
es möglich, mit diesem System bei der Wahl einer geeigneten Aufnahmeröhre eine Auflösung von ca. 6ooo TV-Linien zu erreichen,
womit die Qualität von bisher existierenden Systemen über troffen wird. Betreibt man die Röhre wie oben angegeben, in Ver
bindung mit einem angekoppelten Bildverstärker, so erzielt man einerseits eine sehr hohe Empfindlichkeit, umgeht aber andererseits
einen mechanischen PhotoverSchluß. Der Bildverstärker
läßt sich durch An- und Abschalten der angelegten Hochspannung
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gleichsam als elektronischer Verschluß betreiben.
Zusammenfassung der Spezifikationen des erfindungsgemäßen,
in der Erprobung befindlichen Gerätes:
&) Verwendete Kamera b) Röhre
c) Auflösung
d) öffnungswinkel
Kompakt- Industrie-Fernsehkamera 625 Linien SEC Röhre mit Bildverstärker;
Verwendung anderer Röhrensysteme ebenso möglich
18oo TV-Linien; bei anderen Röhren entsprechend
immer die dreifache Zahl der angegebenen TV-Zeilenzahl
Drei Gruppen zu 15° d.h. insgesamt 45
e) Brennweite
f) Spektralbereiche
g) Parallaxe
senkrecht zur Flugrichtung;.1,6 in Flugrichtung
: 35 mm
: 3 auswechselbare Bereiche (Bandbreite und Bandlage)
: 35 mm
: 3 auswechselbare Bereiche (Bandbreite und Bandlage)
: oberhalb einer Flughöhe von 3oo m vernachlässigbar
h) Eichung des Röhrentargets durch eine wahlweise einblendbare
h) Eichung des Röhrentargets durch eine wahlweise einblendbare
Eichquelle
i) Verschluß : "Elektronischer Verschluß" durch Schalten
der Hochspannung des an die Röhre angekoppelten Bildverstärkers
k) Größe des optischen Systems: 22 χ 15 χ 7 cm.
Für die Fernerkundung mit kleinem öffnungswinkel kann der Geräteaufbau
vereinfacht werden. Die Aufgabe, für kleine öffnungswinkel
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mit möglichst geringem Aufwand ein Gerät zu konstruieren,
kann dadurch gelöst werden, daß nur ein einziges Objektiv als Eingang benutzt wird. Die geometrische und spektrale
Zerlegung erfolgt nachfolgend mit bekannten Mitteln (Linsen, Prismen, Spiegeln u.dgl.), analog wie bei dem Gerät
nach Anspruch 1 so, daß eine nebeneinander liegende Gruppe spektraler Teilstreifenbilder entsteht, die auf ein Röhrentarget
abgebildet wird. Die Möglichkeit zur relativen Eichung des Röhrentargets mit einem Referenzstrahler wird
vorgesehen. Bei einem solchen Gerät für kleine öffnungswinkel ist ebenfalls erhöhte Auflösung und die Möglichkeit simultaner
Beobachtung in mehreren Spektralbereichen gegeben. Außer dem reduzierten Aufwand bietet diese Anordnung den
Vorteil, daß die Verzeichnung bei der Abbildung der äußeren Teile des Objektstreifens entfällt. Besonders beim Einsatz
in Satelliten, kann vielfach wegen der großen Flughöhe mit kleinen Öffnungswinkeln gearbeitet werden;
Als Vorteile der vorangehend beschriebenen Erfindung wird zusammenfassend angeführt.
1. Mit einer Bildaufnahmeröhre kann multispektral in drei Bereichen aufgenommen werden, wobei zusätzlich die Auflösung
des Gesamt-Systems verdreifacht wird. Die Abbildung der drei Farbauszüge auf nur einem Target hat den Vorteil,
daß beim späteren Ubereinanderblenden der drei Komponenten eine exakte geometrische Zuordnung der einzelnen Bildpunkte
möglich ist, da sich zwar die Parameter der Röhre während der Betriebszeit ändern können, jedoch die Beziehungen der
einzelnen Spektralbereiche untereinander gleich bleiben. ,_
409881/0457
2. In Verbindung mit diesem optischen System sind die verschiedensten
Röhren verwendbar, wobei, gleich wie hoch die Röhre auflöst, immer eine Verdreifachung der Auflösung erzielt
wird, wodurch man zu sehr hohen Werten gelangen kann.
3. Das Röhrentarget ist eichbar, so daß Inhomogenitäten oder
Änderungen bei der Auswertung berücksichtigt werden können.
4. Die Spektralbänder sind sowohl nach Breite als auch nach
Lage leicht wechselbar, was besonders für systematische Untersuchungen über den optimalen Aufnahmebereich sehr
wichtig ist.
5. Die Bilder aus den einzelnen Spektralbereichen sind auf
dem Röhrentarget sehr exakt trennbar.
6. Durch die Kopplung der Aufnahmeröhre mit einem Bildverstärker
erreicht man zum einen eine sehr hohe Empfindlichkeit und zum anderen umgeht man gleichzeitig einen notwendigen
mechanischen Verschluß. Dies ist besonders für den Einsatz
in Satelliten sehr wichtig.
7. Selbst bei extremen Werten des Verhältnisses von Flughöhe
zur Fluggeschwindigkeit (niedrige Flughöhen) bereitet der Einsatz dieses Systems im Gegensatz zu punktweise abtastenden
Systemen keine Schwierigkeiten, da die Integrationszeiten immer noch hinreichend groß sind.
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8. Durch ein derartiges System spart man durch die Verwendung nur eines Röhrensystems erheblich an Aufwand ein und umgeht
zudem die Verwendung von kostspieligen hochauflösenden Röhren.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Fernerkundung mit möglichst hoher geometrischer Auflösung insbesondere vom Flugzeug oder Satelliten
aus, durch multispektrale Beobachtung eines rechteckförmigen Objektstreifens (Breite b) mit einer Fernsehkamera,
dadurch gekennzeichnet, daß mit bekannten Mitteln (Linsen,
Prismen, Farbfilter o.dgl.) von dem rechteckförmigen Objektstreifen der Breite b in den gewünschten Sepktralbereichen
(z.B. rot, grün, blau) vorzugsweise gleichgroße rechteckförmige Teilbilder gleicher Breite b in der Weise
erzeugt werden, daß alle Teile des zu beobachtenden Objektstreifens
mit minimaler, von der Flughöhe unabhängiger Überschneidung , erfaßt werden, daß diese Teilstreifenbilder
nebeneinander auf das Target einer einzigen Fernsehröhre (Vidikon oder dgl.) abgebildet werden, daß ein
Referenzstrahler vorgesehen wird, mit dessen Hilfe das
Target relativ geeicht werden kann und daß in an sich bekannter Weise Marken auf das Target abgebildet werden, die
eine Kontrolle der Bildverzeichnung ermöglichen.
2. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß mittels Ablenkprismen (I)
der zu beobachtende Objektstreifen in drei gleichgroße
Teilstreifen unveränderter Breite zerlegt wird, daß mittels Farbfilter (2) und drei Gruppen von je drei iden-
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tischen Objektiven (3) Bilder der drei Teilstreifen in drei Spektralbereichen (z.B. rot, grün und bläu) hergestellt
werden, daß die drei spektralen Bilder je eines der drei Teilstreifen durch Prismenkombinationen (4) zu
einer Dreiergruppe nebeneinander gelegt werden, daß zur exakten Abgrenzung und Justierung der spektralen Teilstreifenbilder
der Dreiergruppen Strichplatten (5) vorgesehen sind, daß mit Objektiven (6) die drei nebeneinanderliegenden
spektralen Bilder der drei Teilstreifen, d.h. die drei Dreiergruppen, auf eine Prismenkombination (8)
abgebildet werden, daß durch die Prismenkombination (8) die drei Gruppen der spektralen Bilder der Teilstreifen,
d.h. die drei Dreiergruppen, so nebeneinander gelegt werden, daß eine Neunergruppe von nebeneinanderliegenden
Teilstreifenbildern entsteht, daß eine Strichplatte (9) vorgesehen ist zur exakten Justierung der drei Dreiergruppen
zueinander, daß ein Objektiv (61) vorgesehen ist, das
diese Neunergruppe von Teilstreifenbildern auf das Target einer Fernsehkameraröhre (11) z.B. Vidikon abbildet, wobei
das Objektiv(6') so ausgeführt ist, daß die Brennweite
in gewissen Grenzen variiert werden kann, um die Bildfeldgröße der Targetgröße anzupassen, daß ein Referenzstrahler
(lo) vorgesehen ist, dessen Strahlung zur relativen Eichung des Röhrentargets mittels Klappspiegel (11) eingeblendet
werden kann, und daß ein Lichtleiter (7) vorgesehen ist, mit dessen Hilfe und unter Ausnutzung der Referenzstrahlung ein
heller Streifen abgebildet wird, dessen Begrenzung den Zeilenanfang markiert.
409881/0457
3. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch Ii"
im Bereich kleiner öffnungswinkel, dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein einziges Objektiv als Eingang benutzt wird, daß die geometrische und spektrale Zerlegung mit
bekannten Mitteln (Linsen, Prismen, Spiegeln o. dgl.)
analog wie bei dem Gerät nach Anspruch 2 so erfolgt, daß eine nebeneinanderliegende Gruppe spektraler Teilstreifenbilder
entsteht, die auf ein Röhrentarget abgebildet werden, und daß eine Möglichkeit zur relativen
Eichung des Röhrentargets mit einem Referenzstrahler
vorgesehen wird.
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to .
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732327355 DE2327355A1 (de) | 1973-05-29 | 1973-05-29 | Verfahren zur fernerkundung insbesondere der erdoberflaeche sowie geraet zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732327355 DE2327355A1 (de) | 1973-05-29 | 1973-05-29 | Verfahren zur fernerkundung insbesondere der erdoberflaeche sowie geraet zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2327355A1 true DE2327355A1 (de) | 1975-01-02 |
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ID=5882485
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732327355 Pending DE2327355A1 (de) | 1973-05-29 | 1973-05-29 | Verfahren zur fernerkundung insbesondere der erdoberflaeche sowie geraet zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2327355A1 (de) |
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1973
- 1973-05-29 DE DE19732327355 patent/DE2327355A1/de active Pending
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