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Einrichtung zum Fördern von in einer Formmaschine hergestellten und
durch Härtung zu behandelnden Formlingen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum Fördern von in einer Formmaschine hergestellten und durch Luft- oder Dampfhärtung
zu behandelnden Beton oder dergleichen Formlingen.
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Die Formlinge werden entweder einer natürlichen Luft- oder einer
künstlichen Dampfhärtung unterworfen. Hierbei beläßt man sie auf ihren Unterlagsbrettern.
Die an sich einfachere und weniger aufwendige Lufthärtung ist allerdings witterungsabhängig
und daher auch nur beschränkt anwendbar. Zur Abhilfe hat man deshalb die Dampfhärtung
in Dampfkammem geschaffen, die von Witterungseinflüssen unabhängig ist und außerdem
den Härtevorgang beträchtlich beschleunigt. Allerdings setzt die Dampfhärtung einen
nicht unerheblichen Aufwand, insbesondere an Gebäuden, voraus, und sie ist natürlich
auch im Betrieb teuer, weshalb jede Möglichkeit zur Ausnützung der Lufthärtung ausgeschöpft
werden sollte. Beide Härteverfahren erfordern verschiedenartige Transporteinrichtungen,
weshalb bisher die Steinfertigungsanlagen nur für eine der beiden Härtungsarten
eingerichtet werden. Ein Umstellen einer bekannten Anlage auf eine andere Härtungsart
ist umständlich, zeitraubend und meist überhaupt nicht möglich, denn wie die nachfolgend
kurz beschriebenen Härtungsvorgänge zeigen, bestehen zwischen den Transportwegen
der beiden Härtungsarten keine oder nur wenige Berührungspunkte. So werden bei der
bekannten Lufthärtung die Formlinge mit ihren Unterlagsbrettern meist rechts und
links einer langen, an die Formmaschine anschließenden Förderbahn abgesetzt. Nach
etwa 3 Tagen werden die Formlinge von den Unterlagsbrettern abgenommen und für eine
etwa drei Wochen dauernde Aushärtung aufgestapelt, während die leeren Bretter zur
Maschine zurücktransportiert werden. Bei einer Dampfhärtung in Kammern werden hingegen
die mit Formlingen beladenen Unterlagsbretter nach dem Verlassen der Formmaschine
von einer Hubleiter zu in Etagen übereinanderliegenden Stapelsätzen gesammelt und
mittels eines Gabelstaplers oder eines schienengebundenen Transportmittels 5 atzweise
in die Dampfkammern transportiert, wo sie unter der Dampfeinwirkung in etwa 4 bis
8 Stunden erhärten. Hierauf werden die Steine mit dem gleichen Transportmittel wieder
aus der Kammer herausgeholt, zu einer Senkleiter transportiert und von dieser nacheinander
an eine Transportbahn abgegeben, die an einem Blockgreifer, der die Steine von den
Brettern abnimmt und zu Blöcken zusammenstellt, vorbeiführt, worauf dann die leeren
Bretter automatisch zur Steinformmaschine zurücktransportiert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, durch eine Ein-
richtung die Förderung
der Formlinge derart zu verbessern, daß ein einfaches und rasches Umstellen der
Förderanlage auf eine der beiden Härtungsarten möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist diese Einrichtung gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß neben den bekannten, mit Hub- und Senkleiter arbeitenden
Transportmitteln und Einrichtungen zum Fördern der Formlinge für eine Dampfhärtung
eine durch die Hubleiter hindurchführende Förderbahn zum Transport der Formlinge
zum Lufthärteplatz vorgesehen ist und Förderbahn und Hubleiter wahlweise in Betrieb
sind.
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Benützt die Dampfhärteanlage mit der Förderbahn für die Lufthärtung
auf gleicher Ebene arbeitende Fördermittel, wie Gabelstapler, Schiebebühne usw.,
dann ist es vorteilhaft, die Förderbahn mit einer wegnehmbaren Anschlußförderstrecke,
die bei Lufthärtung an den Hubleiter-Zubringer anschließt und bei Dampfhärtung die
Zufahrt zur Hubleiter für das Transportmittel ermöglicht, auszurüsten.
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Eine günstige Kombination zwischen den Fördermitteln ergibt sich,
wenn zum Transport der Stapelsätze aus der Hubleiter ein Hänge-Gabeltransporteur,
der über der Förderbahn verfahrbar ist, Verwendung findet. In diesem Falle kann
die Förderbahn die Hubleiter unterlaufen und direkt an die Formmaschine anschließen,
so daß die Förderbahn zugleich als Zubringer zur Hubleiter dienen kann.
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Eine Steinfertigungsanlage mit einer Einrichtung gemäß der Erfindung
ermöglicht es somit, in sehr kurzer Zeit von der Dampf- auf die Lufthärtung oder
umgekehrt umzustellen, ohne hierdurch eine merkliche Unterbrechung in Kauf nehmen
zu müssen. Die erfindungsgemäße Lösung macht sogar eine Umstellung für einige Stunden
wirtschaftlich, wenn dies, beispielsweise
für die Nachlieferung
bestimmter Steine oder im Sommer während einer plötzlichen Regenzeit, notwendig
werden sollte.
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Die Zeichnung zeigt in Draufsicht schematische Darstellungen von
Anlagen für die Betonsteinfertigung gemäß der Erfindung. Es stellt dar Fig. 1 eine
Anlage mit einer Schiebebühne zum Formlingstransport zur Dampfkammer Fig. 2 eine
Anlage mit einem schienenlosen Transportmittel zur Dampfkammer, Fig. 3 eine Anlage
mit einer Hängebahn zur Dampfkammer, F i g. 4 eine Seitenansicht zur F i g. 3.
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In F i g. 1 ist eine Fertigungsanlage mit einer Schiebebühne zum
Transport von Formlingen zur Dampfkammer zu sehen. Hierbei werden die Formlinge
von einer Formmaschine 1 mittels eines Zubringers 1' zu einer Hubleiter 2 transportiert
und von dieser auf ihren Unterlagsbrettern etagenweise übereinander zu einem Stapelsatz
gestapelt. Von dieser Hubleiter übernimmt eine mit einem Stapelfahrzeug 4 ausgerüstete
Schiebebühne 3, die auf einem Schienenweg 3' vor der Hubleiter und beispielsweise
beiderseits der Formmaschine angeordneten Dampfkammer 10 querverschiebbar ist, diesen
Stapelsatz und führt ihn in eine Dampfkammer ein. Nach dem Erhärten werden die Steine
mit ihren Unterlagsbrettern wieder vom Stapelfahrzeug4 auf die Schiebebühne 3 und
sodann vor eine Senkleiter 5, die im Ausführungsbeispiel am Schienenweg der Hubleiter
4 gegenüberliegend angeordnet ist, gebracht. Diese Hubleiter nimmt den Satz Steine
auf und übergibt sie mit ihren Unterlagsbrettern nacheinander einer Förderbahn 7,
der entlang ein Abtragegerät 8, beispielsweise ein verfahrbarer Bockkran mit einer
Steinklammer zur Abnahme der Steine von den Unterlagsbrettern und zum Abstellen
auf einem Lagerplatz 9, angeordnet ist. Die leeren Unterlagsbretter werden von der
Förderbahn 7 einem Längs- und Quertransporteur 11 übergeben und zum Brettmagazin
der Steinformmaschine 1 zurücktransportiert. Bei diesem Rücklauf können die Unterlagsbretter
eine Brettreinigungs- und Wendevorrichtung durchlaufen, bevor sie zum Brettmagazin
der Steinformmaschine gelangen.
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Sollen nun die Formlinge anstatt der Dampfhärtung der Lufthärtung
unterworfen werden, dann wird eine auf dem Schienenweg3' verfahrbare Anschluß-Förderstrecke
6 zwischen Hub- und Senkleiter 2 bzw. 5 eingefahren und dadurch unter Ausschaltung
bzw.
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Umgehung der Hub- und Senkleiter eine direkte Transportverbindung
zwischen dem Zubringer 1' der Formmaschine und der- Förderbahn 7 hergestellt. Die
von der Steinformmaschine 1 ausgestoßenen und auf den Unterlagsbrettern liegenden
Formlinge werden also von der Steinformmaschine direkt zum Lagerplatz 9 gebracht.
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Eine Umstellung des Transportes auf Dampfhärtung erfordert andererseits
wiederum nur ein Beiseiteschieben der Anschlußstrecke 6 und ein Ingangsetzen der
Hub- und Senkleiter.
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Bei der Anlage gemäß der F i g. 2 werden für die Dampfhärtung die
Formlinge von der Formmaschine 1 wiederum über den Zubringer 1' einer Hubleiter
2 zugeführt, von wo ein luftbereifter Gabelstapler 4' die satzweise aufgestapelten
Formlinge mit ihren Unterlagsbrettern aufnimmt und in eine Dampfkammer 10 bringt.
Nach der Erhärtung bringt der Gabelstapler die Steine wieder satzweise zu der in
diesem
Falle seitlich der Hubleiter angcordneten Senkleiter 5, die die Steine in
üblicher Weise an eine Transportbahn 12 abgibt, von der ein Bockkran 13 die Steine
auf einen Lagerplatz 14 absetzt. Die leeren Unterlagsbretter laufen über die Transportbahn
zur Steinformmaschine 1 zurück. Sollen die Formlinge luftgehärtet werden, dann wird
eine Förderstrecke 6' am Zubringer 1' angeschlossen. Die Förderstrecke 6' bringt
dann die Unterlagsbretter mit den aufgelegten Formlingen zu der Förderbahn 7, von
der sie mittels eines Bockkranes 8 auf den Lagerplatz 9 kommen. Die Förderstrecke
6' ist in diesem Falle in Richtung der Förderbahn 7 aufklappbar. Selbstverständlich
könnte sie auch ausgeschwenkt oder zur Seite verfahren werden.
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Bei dieser Ausführungsform ist die Dampfkammer nur auf einer Seite
der Formmaschine vorgesehen, und auch die Lagerplätze für die Steine und Formlinge
sind getrennt. Selbstverständlich könnte auch in diesem Falle eine andere Anordnung,
beispielsweise entsprechend F i g. 1, gewählt werden.
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In den F i g. 3 und 4 ist eine Fertigungsanlage mit einer Hängebahn
dargestellt. Bei der Dampfhärtung werden die in der Hubleiter 2 aufgestapelten Unterlagsbretter
mit den daraufliegenden Formlingen mittels einer an einer elektrisch verfahrbaren
Laufkatz 3" eingehängten, mehretagigen Traggabel 4" entnommen und in die Dampfkammern
10 gebracht.
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Hierzu sind vor den Dampfkammern Drehscheiben 25 zum Drehen der Traggabel
4" an den entlang einer Hängeschiene 3 vorgesehenen Einfahrten in die Kammern angeordnet.
Die Betonsteine werden auch mit den Traggabeln 4" zur Senkleiter 5 gebracht und
von dieser auf die Förderbahn 7 nacheinander abgesetzt.
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Der Bockkran 8 bringt die von den durchlaufenden Unterlagsbrettern
abgenommenen Steine auf den Lagerplatz 9, worauf die leeren Unterlagsbretter mittels
der Rücktransportbahn 11 wieder zur Formmaschine zurückkehren. Um die Traggabel
4" vor die der Hubleiter 2 gegenüberliegenden Senkleiter 5 bringen zu können, ist
die Schienenbahn 3" durch ein Querstück 26 erweitert.
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Für die Lufthärtung erfolgt die Förderung der Formlinge direkt von
der Steinformmaschine 1 zum Lagerplatz 9 auf der durchgehenden Förderbahn 7.
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Dabei entfällt der Einsatz der Hängebahn 3" mit der Traggabel 4" sowie
der Hubleiter 2 und der Senkleiter 5. Nachdem die Hängebahn sich in einer höheren
Förderebene bewegt, bedarf es in diesem Falle keiner Anschlußförderstrecke bzw.
einer Unterbrechung der Förderbahn.