DE116822C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B31/00—Electric arc lamps
- H05B31/02—Details
- H05B31/06—Electrodes
- H05B31/08—Carbon electrodes
- H05B31/10—Cored carbon electrodes
Landscapes
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Kohlekörper, welche als Bogenlichtkohlen, Mikrophonkohlen, Dynamobürsten,
Kohlensteine, Kohlenelektroden u. s. w. Verwendung finden, bestehen aus einer Kohlenmasse,
welche hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen physikalische und chemische
Einwirkungen sowohl als auch hinsichtlich ihrer Dichte viel zu -wünschen übrig läfst. Seit
langer Zeit ist man deshalb bestrebt, die Beschaffenheit der genannten Kohlenarten zu verbessern.
Zu diesem Zweck tränkt man die Kohlenkörper mit den verschiedenartigsten Stoffen, wie Paraffin, OeI, Zuckerlösung u. s.w.,
packt sie in Glühgefäfse und unterwirft sie einem Glühprocefs (Patentschrift 41242). Ein
nennenswerther Erfolg wird hierbei jedoch nicht erreicht, weil die zur Tränkung verwendeten
Stoffe schon verdampft und zersetzt werden, ehe die Kohlekörper jene Temperatur ■— Glühhitze — erreicht haben, bei welcher
sie thatsächlich befähigt sind, Kohlenstoff aus den gebildeten Gasen aufzunehmen.
Man hat auch versucht, das zur Regelung des Widerstandes der Glühfäden für Glühlampen
gebräuchliche Verfahren (Patentschrift 15301) für den vorliegenden Zweck zu verwenden;
indessen wäre, zur Erhitzung der verschieden dicken Kohlekörper eine so gewaltige
elektrische Energie erforderlich, dafs von einer Anwendung dieses Verfahrens Abstand
genommen werden mufste. Auch hat man versucht, eine gröfsere Dichte und Festigkeit
der Kohlekörper durch Erhitzung in den höchsten, in elektrischen Oefen erreichbaren
Temperaturen mit oder ohne Anwendung zerfallender Gase zu erzielen (Patentschriften
78926, 81479 und 85335), jedoch ebenfalls ohne entsprechenden Erfolg.
Man ist deshalb heute verschiedentlich dazu übergegangen, die Dichte und Festigkeit der
Kohlekörper durch mineralische Zusätze zu erhöhen. Dafs auf diesem Wege das Ziel nur
auf Kosten der elektrischen Leitungsfähigkeit erreicht werden kann, ist selbstredend.
Erfinder haben nun gefunden, dafs man unter besonderer Anwendung der bekannten
Erfahrung, dafs, wenn ein zur Aufnahme von Kohlenstoff fähiger Körper bei hoher Hitze in
Berührung gehalten wird mit einer geeigneten Form von Kohlenstoff, Molecule des letzteren
in ersteren einwandern, sich sogenannte graphitirte Kohlen herstellen lassen, welche an
Güte die Erzeugnisse aller seither für die Herstellung von dergleichen Kohlen bekannt
gewordenen Verfahren übertreffen; einerseits wird das specifische Gewicht erheblich gesteigert
; andererseits ist die Härte eine derartige, dafs sie Bearbeitung durch Schmirgel und
ähnliche Mittel schwierig gestaltet.
Dieser Erfolg wird nun dadurch erzielt, dafs der zu behandelnde Kohlekörper in eine
Masse geeigneter Kohle bezw. Kohlematerial (wie Holzkohle, Koks, Torf, Rufs, Retortenkohle
u. s. w.) gebettet, durch äufsere Wärmezufuhr auf die die Wanderung der Molecule anregende
Temperatur gebracht und nun ein kohlenstoffabgebendes Gas bezw. Gasgemisch (wie Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoffe, Cyan
und ähnliche) auf oder gegen die Hülle geleitet wird.
Hierbei wird wohl durch das Zerfallen des kohlenstoffabgebenden Gases innerhalb der
glühenden Kohlenhülle eine Bedingung geschaffen, welche der Wanderung von Kohlenstoffmolecülen
aus der Hülle in den umhüllten Kohlekörper ungemein förderlich ist. Ob dabei der Vorgang durch -die Gase unmittelbar
beeinflufst wird, ist zur Zeit noch nicht zu erkennen; durch betriebsmäfsige Ausführungen
erwiesene Thatsache ist, dafs weder durch Umhüllung mit Kohle allein, noch durch die
Behandlung mit kohlenstoffabgebenden Gasen allein die Dichte und Härte erzielbar ist,
welche aus dem Zusammenspiel beider Verfahren sicher und leicht hervorgeht. Für die
Ausführung der Erfindung ist zu beachten, dafs die Umwandlung des Kohlekörpers mit
steigender Temperatur aufserordentlich schnell an Vollkommenheit zunimmt, dagegen bei
gleichbleibender Temperatur nur einem ganz bestimmten, durch längere Dauer der Erhitzung
nicht überschreitbaren Sättigungsgrade entspricht. Für die Vollkommenheit der Umwandlung
ist also nur die in der höchsten überhaupt erreichten Temperatur zugebrachte Zeit mafsgebend, während die niederen Temperaturen
auf den Umwandlungsprocefs fast völlig ohne Einflufs sind. Ferner hat sich gezeigt,
dafs die Dauer des Vorganges sich durch Anwendung der Gase unter Druck abkürzen läfst,
ohne Schaden für das Erzeugnifs.
Andererseits kann die Erfindung auch so ausgeführt werden, dafs man das kohlenstoffabgebende
Gas bezw. Gasgemisch durch die zugeführte Hitze in dem Einbettungsmaterial selbst entwickelt, indem man demselben hierzu
geeignete Substanzen beimischt, oder es aus solchen Substanzen bestehen läfst (wie Theer,
Petroleum, Fette, OeIe, Asphalt, Holz, Torf, Horn, Leder, Haare u. dergl.). Der erstere
Weg hat indefs den Vortheil, dafs das Einbettungsmaterial, indem es selber Kohlenstoff
aus dem Gase bezw. Gasgemisch aufnimmt, für wiederholten Gebrauch befähigt bleibt,
während es anderenfalls wegen des Aufbrauchens seines Gehaltes an wanderungsfähigen
Molecülen erneuert werden mufs.
Zur praktischen Ausführung der Erfindung werden die umzuwandelnden Kohlekörper in
der bekannten Weise hergestellt. Die Kohle wird als Pulver mit Theer, Oelen und ähnlichen
Stoffen zu einer plastischen Masse angerührt, aus welcher dann die Körper gebildet
werden. Es sind beträchtliche Mengen Bindemittel erforderlich, z. B. bis 35 pCt. Theer.
Die Körper werden getrocknet und zur Zerstörung bezw. Verkohlung des Bindemittels
vorgebrannt, worauf sie dann in dargelegter Weise dem Graphitirungsbrand unterzogen
werden. Da die beim Vorbrand sich entwickelnden Gase und Dämpfe sich sehr zur Verwendung als Graphitirungsgas eignen, empfiehlt
es sich, den Verbrennungsraum (Kammer, Retorte, Muffel u. s. w.) als Gasentwickler dem
Graphitirungs- bezw. Umwandlungsraum vorzuschalten.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung sogenannter graphitirter Kohle für elektrische, elektrochemische und andere Zwecke durch Glühen des Kohlekörpers in Gegenwart von Gasen, welche sich in der Hitze durch Abgabe von Kohlenstoff dissociiren, dadurch gekennzeichnet, dafs man den vorgebrannten Kohlekörper in eine Hülle'von zerkleinerter Kohle bezw. Kohlenmaterial bettet und das Gas bezw. Gasgemisch auf oder gegen diese Hülle leitet oder in dieser Hülle selbst entwickelt.
- 2. Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs dem Graphitirungsraum der zum Vorbrennen des Kohlekörpers dienende Raum als Gasentwickler vorgeschaltet ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE116822C true DE116822C (de) |
Family
ID=386140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT116822D Active DE116822C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE116822C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1006476B (de) * | 1952-03-03 | 1957-04-18 | Conradty Fa C | Verfahren zum Aktivieren von Kunstkohlekoerpern |
-
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- DE DENDAT116822D patent/DE116822C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1006476B (de) * | 1952-03-03 | 1957-04-18 | Conradty Fa C | Verfahren zum Aktivieren von Kunstkohlekoerpern |
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