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Hochfrequenzchirurgieapparat Die Erfindung betrifft einen Hochfrequenzchirurgieapparat
mit einem über eine Speiseleitung damit verbundenen Zusatzgerät, das einen Anschluß
für die aktive Elektrode sowie Steuerglieder für die der aktiven Elektrode zugeführte
Hochfrequenzenergie enthält, und besteht darin, daß das Zusatzgerät mit einem Anschluß
für die inaktive Elektrode versehen und mit dem entfernt vom Operationsfeld aufzustellenden
eigentlichen Chirurgieapparat über eine niederohmige abgeschirmte Hochfrequenzspeiseleitung
verbunden ist, deren Länge, nötigenfalls einschließlich eines nachgeschalteten Netzwerkes
(28), die Hälfte der Wellenlänge des Generators oder ein ganzzahliges Vielfaches
davon beträgt, und daß im Zusatzgerät ein Anpassungstransformator für die Anpassung
des Patientenwiderstandes an diese niederohmige Speiseleitung vorgesehen ist, wobei
vorzugsweise das Zusatzgerät als Deckenhänge- oder Wandarmgerät ausgebildet oder
auf einem leichten, etwa 1,50 m hohen fahrbaren Stativ angebracht ist.
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Durch die entfernte Aufstellung des Hochfrequenzchirurgieapparates
vom Operationsfeld sind die Schwierigkeiten beseitigt, die bei der Aufstellung bekannter
Apparate unmittelbar neben dem Operationstisch auftreten. Es besteht nämlich dabei
die Gefahr, daß durch Funken oder Überschläge im Gerät die bei der Operation verwendeten
Narkosegase zur Entzündung kommen, wenn nicht alle Schalter und ähnlichen Bauteile
des Gerätes explosionssicher gebaut sind, was natürlich einen beträchtlichen technischen
und finanziellen Aufwand bedeutet. Außerdem geht bei der Aufstellung des Chirurgieapparates
neben dem Operationstisch Platz für das an der Operation beteiligte Hilfspersonal
oder auch für bei der Operation notwendige sonstige Geräte verloren. Durch die Möglichkeit,
den Chirurgieapparat fern vom Operationsfeld aufzustellen, ergibt sich darüber hinaus
der Vorteil, daß nun von einem einzigen, z. B. in einem Schaltraum untergebrachten
Apparat aus mehrere Operationsräume mit Hochfrequenzenergie für Schneiden, Koagulieren
usw. versorgt werden können.
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Es ist zwar ein Hochfrequenzchirurgieapparat mit einem Zusatzgerät
bekannt, dem vom Hochfrequenzchirurgieapparat her über eine Speiseleitung verschiedene
Stromqualitäten zugeführt werden und das mit einem Anschluß für die aktive Elektrode
versehen ist. Dieses bekannte Zusatzgerät soll jedoch nur Relais enthalten für die
durch einen Fußschalter steuerbare Anschaltung der gewünschten Stromqualität an
die aktive Elektrode. In diesem Zusammenhang ist jedoch nicht die Möglichkeit einer
entfernten Aufstellung des Hochfrequenzchirurgie-
apparates vom Operationsfeld aufgezeigt,
die durch die Ausrüstung des Zusatzgerätes und dessen Anschluß an den Hochfrequenzapparat
selbst im Sinne der Erfindung ermöglicht wird.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, die ein Ausführungsbeispiel
darstellt. Hierbei veranschaulicht F i g. 1 die Ansicht des erfindungsgemäßen Zusatzgerätes
in Verbindung mit einem Operationstisch und dem eigentlichen Chirurgiegerät, Fig.2
das Schaltbild der elektrischen Teile des erfindungsgemäßen Zusatzgerätes.
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Gemäß Fig. 1 befindet sich neben dem mehr schematisch angedeuteten
Operationstisch 1 mit dem Fußteil 2 ein mittels der Räder 3 leicht ortsbewegliches
Säulenstativ 4, welches an seinem oberen Ende das Zusatzgerät 5 trägt. An Stelle
der Befestigung auf einem Stativ kann das Gerät 5 auch auf andere Weise gehaltert
sein, wenn die sonstigen Gegebenheiten des Operationsraumes dies zweckmäßig erscheinen
lassen, z. B. auch an einem an der Decke des Operationsraumes befestigten und beweglichen
Halte- oder Hängearm. In nicht dargestellter Weise ist das Ge häuse dieses Gerätes
mit Durchführungsmitteln für ein Kabel 6 versehen, welches die Verbindung zwlschen
dem Zusatzgerät und dem eigentlichen Chirurgiegerät 7, mit dem Stromart-Wahlschalter
8, dem Leistungsregler 9 und dem Meßinstrument 10, herstellt. Bei dem Hochfrequenzchirurgiegerät
7 handelt es sich um eine normale Ausführung, die lediglich, z. B. auch nachträglich,
mit Anschlußmitteln für den Stecker 11 des Kabels 6 versehen ist und bedienungsmäßig
vor der Operation nur einrnalig auf einen
bestimmten Wert der Hochfrequenzleistung,
beispielsweise auf Maximalleistung, eingestellt wird. Das Chirurgiegerät 7 kann
auch als ortsfestes und beispielsweise in eine Wand eingebautes Gerät ausgeführt
sein.
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An der etwas geneigten Frontseite des Zusatzgerätes 5 befindet sich
eine Leistungs-Einstellvorrichtung 12, ein Stromartumschalter 13 sowie zwei Anschlußbuchsen.
In die eine dieser Anschlußbuchsen ist der Winkelstecker 14 für die neutrale Elektrode
15 eingesteckt, in der anderen Anschlußbuchse sitzt der Winkelstecker 16 für das
mit dem Druckknopfschalter 17 versehene, die aktive Elektrode tragende Chirurgiehandstück
18, welches über den Halter 19 leicht abnehmbar an der rechten Seitenwand des Gehäuses
5 gehaltert ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann das Zusatzgerät 5 mit seinem Stativ
4 auf einfache und leichte Weise, z. B. auch durch Verschieben mit dem Fuß, vom
Operateur in eine ihm genehme Lage gebracht werden, unter Umständen sogar während
einer Operation.
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Das Kabel 6 enthält gemäß F i g. 2 in seinem Inneren eine Koaxialleitung20
zur Heranführung der Hochfrequenz-Speiseenergie, ferner die Steuerleitungen 21 und
22 sowie 23, 24 und 25. Die Koaxialleitung 20 ist mit einer Spule 26 abgeschlossen.
Parallel zu dieser liegt ein Kondensator 27, der die Spule 26 zu einem Resonanzkreis
ergänzt, welcher auf die Arbeitsfrequenz des Chirurgiegerätes abgestimmt ist.
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Selbstverständlich kann an Stelle der Koaxialleitung beispielsweise
auch eine abgeschirmte Paralleldrahtleitung Verwendung finden, wenn ein HF-Generator
mit symmetrischen Ausgang verwendet wird.
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Die Länge der Koaxialleitung 20 beträgt vorzugsweise etwa - oder
n 4 von der Wellenlänge des Hochfrequenzgenerators. Zwischen dem Schwingkreis 26,
27 und dem Ende der Koaxialleitung 20 ist dann ein sz-Glied 28 mit der Spule 29
und den Kondensatoren 30 und 31 eingeschaltet, das so bemessen ist, daß es eine
elektrische Länge von 4 besitzt. Durch dieses a-Glied wird die elektrische Länge
der Koaxialleitung 20 auf die Länge von- oder n 2 gebracht.
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Hierdurch wird erreicht, daß durch die Koaxialleitung 20 keine Transformation
der an ihren Enden liegenden Widerstände erfolgt. Das Glied 28 kann daher wegfallen,
wenn die Koaxialleitung 20 selbst die elektrische Länge von 2 oder einem ganzzahligen
Vielfachen davon besitzt.
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Mit der Spule 26 ist die Spule 33 gekoppelt, deren Anzapfungen an
die Kontakte 34 a bis 34k des Umschalters 35 mit dem Schaltarm 36 geführt sind.
Dieser Schalter dient zur Leistungseinstellung und ist hierzu mit der Einstellvorrichtung
12 aus F i g. 1 versehen. Die Leistungseinstellung kann in der Praxis auch mit anderen
bekannten Mitteln erfolgen, beispielsweise über eine veränderliche Kopplung zwischen
den Spulen 26 und 33, mittels eines induktiven Spannungsteilers oder mittels eines
Differentialdrehkondensators, dessen feste Belege an die Enden der Spule 33 angeschlossen
sind.
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Der Schalter 35 ist über den Kondensator 37 mit dem Anschlußkontakt38
verbunden, der zum Anschluß der aktiven Elektrode dient. Durch den von den Spulen
26 und 33 gebildeten Hochfrequenztrans-
formator wird der Widerstand der anschließbaren
Elektroden so transformiert, daß die Leistungscharakteristik des Hochfrequenzgenerators
in Abhängigkeit vom Patientenwiderstand unverändert erhalten bleibt. Der Kondensator
37 ist dabei so dimensioniert, daß er in der Stellung 34k des Schleifers 36 den
Blindwiderstand der Spule 33 gerade kompensiert. Daneben hat er in bekannter Weise
die Aufgabe, den Gleichstromweg von der aktiven Elektrode über die Spule 33 zur
neutralen Elektrode zu unterbrechen, um faradische Reizerscheinungen am Patienten
zu verhindern.
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Die neutrale Elektrode wird an die Klemme 39 angeschlossen, die mit
den kalten Enden der Teile 26, 27, 28 und 33 sowie mit dem Außenmantel des Koaxialkabels
20 verbunden ist. Die Anschlußklemme 38 ist mit einem weiteren von ihr isolierten
Kontaktmittel, 40, versehen, welches über die Hochfrequenzdrossel 41 mit der Steuerleitung
22 in Verbindung steht. Eine weitere Hochfrequenzdrossel, 42, stellt eine Verbindung
zwischen dem Kontaktstück 38 und der Steuerleitung 21 her. Über die Leitungen 21
und 22 wird der Hochfrequenzgenerator des Gerätes 7 eingeschaltet, wenn in bekannter
Weise der Gleichstromweg zwischen den Kontaktmitteln 38 und 40 über den in der üblichen
Weise am Chirurgiehandstück 18 angebrachten Druckknopf 17 geschlossen wird. Mit
13 ist wieder der Kippumschalter aus Fig. 1 bezeichnet, der über die Steuerleitungen23,
24 und 25 die Umschaltung des Chirurgiegerätes von der einen auf die andere Stromform
steuert.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt lediglich die einfachste mögliche Ausführungsform
eines mit einem nicht unbedingt erforderlichen Leistungseinstellglied versehenen
Zusatzgerätes für ein hinsichtlich der Stromart umschaltbares Hochfrequenzchirurgiegerät.
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Das erfindungsgemäße Zusatzgerät kann demgegenüber auch mit mehreren
Elektrodenanschiußmitteln oder Leistungsreglern versehen sein. Ferner können an
Stelle eines einzigen Verbindungskabels 6 auch zwei Kabel Verwendung finden, beispielsweise
eines für die Hochfrequenzspeiseleitung und ein zweites für die Steuerleitungen.