DE1167451B - Verfahren zur Herstellung von nicht gesinterten Tantalanoden fuer Elektrolytkondensatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nicht gesinterten Tantalanoden fuer ElektrolytkondensatorenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von nicht gesinterten Tantalanoden für Elektrolytkondensatoren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nicht gesinterten Tantalanoden für Elektrolytkondensatoren, insbesondere für Trockenelektrolytkondensatoren, bei dem zur Erzielung eines niedrigen Reststroms und zur Reinigung des Anodenmaterials die Tantalanoden mit einer Tantaloxydschicht überzogen und anschließend im Vakuum bei hohen Temperaturen geglüht werden.
- Es ist bekannt, daß der bei Tantal-Trockenelektrolytkondensatoren wie auch bei anderen Elektrolytkondensatoren auftretende Reststrom bedingt ist durch Verunreinigungen in der das Dielektrikum bildenden Oxydschicht. Zur Herstellung von Kondensatoren mit geringem Reststrom und großer Güte ist es daher erforderlich, ein besonders reines Ausgangsmaterial zu verwenden oder, falls die Reinheit des handelsüblichen Materials nicht ausreicht, die Anodenkörper einer besonderen Reinigung zu unterziehen. Während bei der Herstellung von Tantalsinteranoden bei der Sinterung der Anodenkörper bereits der wesentlichste Teil der Verunreinigungen automatisch entfernt wird, müssen zur Reinigung von Tantalanoden, die nicht durch Sinterung erzeugt sind, besondere Maßnahmen ergriffen werden. Zur Reinigung der Tantalanoden ist es bereits bekannt, auf den Anodenkörpern eine dünne Oxydschicht durch anodische Oxydation zu erzeugen und die mit der Oxydschicht überzogenen Tantalanoden anschließend im Vakuum zu erhitzen. Hierdurch wird vor allem der in Oberflächenschichten der Tantalanoden befindliche Kohlenstoff entfernt. Die Reinigungswirkung dieser Verfahrensschritte wird dadurch erklärt, daß bei der Vakuumerhitzung der Kohlenstoff sich mit dem in der Tantaloxydschicht gebundenen Sauerstoff umsetzt und in Form von Kohlenoxyd entweicht. Nach dieser Reinigungsbehandlung wird auf den Tantalanoden, wie üblich, eine als Dielektrikum dienende Oxydschicht gebildet und, falls es sich um trockene Kondensatoren handelt, auf der Oxydschicht eine halbleitende Mangandioxydschicht hergestellt, und die weiteren Arbeitsgänge, die zur Herstellung eines Tantal-Trockenelektrolytkondensators erforderlich sind, werden durchgeführt. Ein derart hergestellter Tantal-Trockenelektrolytkond'ensator weist gegenüber sonst gleich, aber unter Verwendung nicht vorgereinigter Anodenkörper hergestellten Kondensatoren einen erheblich niedrigeren Reststrom auf. Dieses bekannte Verfahren ist bezüglich der dadurch erreichten Senkung des Reststroms zweifellos vorteilhaft, weist jedoch den Nachteil auf, daß die anodische Erzeugung der Oxydschicht durch die individuelle Behandlung der Anodenkörper vor der Temperung im Vakuum einen ziemlich aufwendigen Arbeitsgang darstellt, der zu einer Verteuerung der Tantal-Elektrolytkondensatoren führt.
- Um diesen Nachteil zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, daß die Oxydschicht durch Temperung der Tantalanoden bei Temperaturen zwischen 300 und 800° C bei Anwesenheit von Sauerstoff gebildet wird, bevor im Vakuum geglüht und die dielektrische Oxydschicht formiert wird. Die Temperung muß 10 Minuten bis zu 1 Stunde andauern, um die gewünschte Oxydschichtdicke zu erzeugen. Die Temperung der Tantalanoden bei Anwesenheit von. Sauerstoff, z. B. im Sauerstoffstrom oder in einem Luftstrom, ist ein sehr einfach durchzuführendes Verfahren. Es kann beispielsweise so durchgeführt werden, daß die Tantalanoden als Schüttgut in eine Abdampfschale gegeben und für die genannte Zeit in einen Umluftofen gestellt werden..
- Die nach dem Verfahren nach der Erfindung mit einer Oxydschicht überzogenen Tantalanoden werden anschließend bei 1800 bis 2300° C im Hochvakuum geglüht und dann den üblichen Arbeitsgängen, die zur Herstellung eines Tantal-Elektrolytkondensators erforderlich sind, unterworfen. Als Ergebnis des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens sind nicht nur wesentlich niedrigere Restströme, sondern außerdem bei Trockenkondensatoren höhere Betriebsspannungen bis zu 100 V und darüber zu beobachten, während sonst gleich behandelte, jedoch nicht gereinigte Anodenkörper nur Kondensatoren bis zu einer Betriebsspannung von etwa 60 V ergeben.
- Zur weiteren Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung kann das folgende Ausführungsbeispiel dienen.
- Aus Tantaldraht mit einer Stärke von 0,3 mm werden z. B. einlagige Tantalwendeln mit. je acht Windungen hergestellt, wobei die fertigen Anodenkörper einen Durchmesser von 1,2 mm und eine Länge von 2,4 mm aufweisen. Die Tantalwendeln werden etwa 1 Minute lang in einem Gemisch aus Flußsäure und Salpetersäure gebeizt, dann gewässert und schließlich bei 100° C getrocknet. Hierauf werden die Tantalwendeln in einem Muffelofen 10 Minuten lang bei 400° C getempert, wobei auf der Oberfläche der Tantalwendeln eine Oxydschicht gebildet wird. Während der Temperung werden die Wendeln zwei- bis dreimal durcheinandergeschüttelt, um eine gleichmäßige Oxydation aller Oberflächenbezirke zu erreichen. Hierauf werden die Wendeln bei 2100° C im Hochvakuum 15 Minuten lang geglüht. Die derart gereinigten V4'endelanoden werden dann in 0,01 0/ oiger Phosphorsäure bis zu einer Spannung von 300 V formiert. Darauf werden die Anoden in eine Mangannitratlösung getaucht und das auf der Oxydschicht haftende Mangannitrat durch Temperung bei 370° C in Mangandioxyd umgewandelt. Hierauf folgt eine Nachformierung und eine Wiederholung des Eintauchens in die Mangannitratlösung und der Umwandlungstemperung. Diese Behandlung und die Zwischenformierung werden dreimal wiederholt, um eine genügende Mangandioxydschichtdicke zu erzielen. In weiteren Arbeitsschritten wird auf die Mangandioxydschicht eine Graphitschicht und eine metallische kathodische Stromzuführung aufgebracht. An diesen Kondensatoren werden außerordentlich geringe Restströme gemessen, die im Mittel bei 3 nA/lF bei 80 V liegen.
- Die Erfindung wurde am Beispiel der Tantaltrokkenkondensatoren mit Wendelanoden beschrieben, für die sie besondere Bedeutung hat. Sie kann jedoch gleichfalls Anwendung finden für Tantalelektrolytkondensatoren mit flüssigen Elektrolyten bzw. einen andersartigen Anodenkörper.
Claims (1)
- Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von nicht gesinterten Tantalanoden für Elektrolytkondensatoren, insbesondere für Trockenelektrolytkondensatoren, bei dem zur Erzielung eines niedrigen Reststromes und zur Reinigung des Anodenmaterials die Tantalanoden mit einer Tantaloxydschicht überzogen, anschließend im Vakuum bei 1800 bis 2300° C geglüht werden, dadurch gekennzeichn e t, daß die Oxydschicht durch Temperung der Tantalanoden bei Temperaturen zwischen 300 und 800° C bei Anwesenheit von Sauerstoff gebildet wird, bevor im Vakuum geglüht und die dielektrische Oxydschicht formiert wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES82242A DE1167451B (de) | 1962-10-30 | 1962-10-30 | Verfahren zur Herstellung von nicht gesinterten Tantalanoden fuer Elektrolytkondensatoren |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3426243A1 (de) * | 1984-07-17 | 1986-01-30 | Günter J. 8510 Fürth Bauer | Verfahren zur verbesserung des reststromverhaltens hochkapazitiver ventilmetallpulver |
-
1962
- 1962-10-30 DE DES82242A patent/DE1167451B/de active Pending
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DE3426243A1 (de) * | 1984-07-17 | 1986-01-30 | Günter J. 8510 Fürth Bauer | Verfahren zur verbesserung des reststromverhaltens hochkapazitiver ventilmetallpulver |
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