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Vorrichtung zum Unterbringen von Fahrzeugen oder anderen Gütern Bekanntlich
nimmt die Behinderung des fließenden Verkehrs durch abgestellte. Fahrzeuge immer
mehr zu, so daß alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um in den Städten
die verfügbare, im wesentlichen nicht vergrößerbare Verkehrsfläche von abgestellten
Fahrzeugen freizuhalten. Zu diesem Zwecke ist bereits vorgeschlagen worden, in den
Innenbezirken der Städte das Parken von Kraftfahrzeugen überhaupt zu verbieten.
Aber selbst wenn diese Vorschläge Wirklichkeit würden, fände lediglich eine Verlagerung
des Parkraummangels in weiter außen hegende Stadtbezirke statt, wo über kurz oder
lang die verfügbaren Flächen ebenfalls zu knapp würden. Man kommt daher heute ohne
mehrstöckige Parkhäuser, vor allem in den Innenbezirken der Städte, nicht mehr aus.
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Bei der Konstruktion derartiger Parkhäuser liegen zwei einander widersprechende
Aufgaben vor, nämlich die eine, die bebaute Grundfläche bestens auszunutzen und
die andere, eine große Anzahl von Kraftwagen in der Zeiteinheit in das Haus ein-
und wieder auszuschleusen. Die Lösung lediglich der ersten Aufgabe kann nämlich
derart lange Wartezeiten für die Kraftwagen ergeben, daß das Parkhaus gemieden wird
und die hierfür gemachten Aufwendungen umsonst waren. Die Wartezeiten können allenfalls
noch durch den Einsatz einer großen Anzahl von Bedienungspersonen verkürzt werden,
was aber wegen der anfallenden Lohnkosten unrationell, wegen der Abhängigkeit von
menschlicher Arbeitskraft risikobehaftet und schließlich prinzipiell nur bis zu
einem gewissen Grad durchführbar wäre.
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Die Parkhauskonstruktionen mit einer von den Kraftwagenfahrern selbst
befahrbaren, meist im Zentrum des Gebäudes liegenden Wendelbahn genügen zwar der
Forderung nach schnellem Ein- und Ausschleusen der abzustellenden bzw. abgestellt
gewesenen Fahrzeuge. Sie haben aber bereits wegen der erwähnten Wendelbahn und überdies
wegen der in jedem Stockwerk erforderlichen Wege zu den Wagenstandplätzen und wegen
der zugehörigen Rangierflächen einen nicht vertretbaren Platzbedarf, weil die überbaute
Fläche nur zum Teil für das Abstellen von Fahrzeugen ausgenutzt ist.
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Eine gute Flächenausnutzung für den vorerwähnten Zweck liegt vor,
wenn nicht einzelne Stockwerke im Gebäude vorgesehen sind, sondern ein in der ganzen
nutzbaren Höhe des Gebäudes, d. i. vom Erdgeschoß bis zum Dachgeschoß, schraubenförmig
ansteigendes Stockwerk vorhanden ist. Eine derartige Bauweise, die in der Regel
von selbst zu einem zylinderförmigen Baukörper führt, ist nicht nur für Großgaststätten
und Geschäftshäuser, sondern auch für Parkhäuser bekannt. Während jedoch die erwähnte
Bauweise dem Verkehr innerhalb des Gebäudes keine Schwierigkeiten bereitet, solange
es sich, wie im ersten Fall, um Fußgänger handelt, wird sie problematisch, sobald
Kraftwagen auf dem einzigen wendelförmigen Stockwerk in Standplätze ein- und aus
diesen ausfahren sollen. In diesem Falle ist entweder eine breite Fahrbahn oder
entsprechend einer bekannten Konstruktion ein Aufzug in der Spindel der Wendel vorzusehen.
Der Aufzug der obenerwähnten Konstruktion ist jedoch eine umständliche Sonderkonstruktion,
weil er sich entsprechend der Verteilung der Wagenstandplätze auf die einzelnen
Sektoren der kreisringförmigen Grundfläche während des Hebens und Senkens gleichzeitig
um die Spindel der Achse drehen muß. Hieraus ergibt sich der weitere Nachteil, daß
nur ein einziger Aufzug angeordnet werden kann, der zudem niemals die Fahrgeschwindigkeit
üblicher Aufzüge erreicht. Das Ein- und Ausschleusen der Kraftwagen nimmt daher
zuviel Zeit in Anspruch. Darüber hinaus ist der Aufzug und die ihn enthaltende Spindel
nach den Abmessungen des größten zu befördernden Kraftwagens zu dimensionieren,
so daß nicht einmal die Forderung nach bester Ausnutzung der überbauten Fläche erfüllt
ist.
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Trotz weiterer Vorrichtungen, die entweder lediglich einen mehrstöckigen
Aufzug mit Einzelräumen für Kraftwagen vorsehen, wobei jeweils der Boden des zu
be- bzw. entladenden Raums auf die Höhe der Laderampe gebracht wird, oder eine Art
Riesenrad,
in dem die Abstellzellen drehbar aufgehängt sind und
durch Drehen des Rades in Höhe der Laderampe zu bringen sind, ist die obenerwähnte
Aufgabe bisher ungelöst, beste Flächenausnutzung mit einfachem Ein-und Ausschleusen
der Kraftwagen zu verbinden. Diese Aufgabe ist nunmehr mittels einer Vorrichtung
zur Unterbringung von Fahrzeugen oder anderen Gütern, insbesondere von Land- und
Luftfahrzeugen, welche eine durch Drehung in wendelförmigen Führungen um ihre lotrechte
Achse heb- und senkbare Tragfläche aufweist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Tragfläche wendelförmig ausgebildet und um einen in ihrer Mitte angeordneten,
ortsfesten runden Führungsturm derart drehbar ist, daß jede Stelle der Tragfläche
an mindestens einer ortsfesten Zutrittsplattform vorbeigeführt wird. In zweckmäßiger
Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist der Führungsturm auf dem Boden eines
an sich bekannten runden Aufnahmeschachtes unter der Ebene der Erdoberfläche errichtet,
dessen Durchmesser etwas größer ist als derjenige der wendelförmigen Tragfläche.
Eine besonders vorteilhafte konstruktive Ausbildung besteht darin, daß an der Außenwandung
des Führungsturmes eine wendelförmige Laufbahn für an der Tragfläche drehbar gelagerte
Rollen vorgesehen ist und daß die Drehbewegung der Tragfläche durch einen Motor
vermittelt ist, dessen Antriebszahnrad mit einer am Außenrand der Tragfläche angeordneten
wendelförmigen Zahnstange kämmt.
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Der Erfindungsgegenstand zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß
der zentrale Führungsturm tatsächlich das Minimum an für das Abstellen von Kraftwagen
nicht verwendbarer Grundfläche beansprucht. Des weiteren wird zur Bedienung der
Vorrichtung nicht mehr Personal benötigt als Bewachungspersonal auf einer ebenen
Parkfläche erforderlich ist. Infolge der freien Lage der Wendel ist die Notwendigkeit
einer künstlichen Beleuchtung auf die Nachtzeit beschränkt und eine künstliche Belüftung
überhaupt entbehrlich. Trotzdem ist die beladene Tragfläche in der Nachtzeit eine
geschlossene Abstellhalle, wenn sie in den Boden versenkt ist.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung
näher erläutert, in welcher ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt ist. In der Zeichnung ist die F i g. 2 die teilweise perspektivische
und teilweise geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, während
die F i g. 1 in anderem Maßstab einen axialen Längsschnitt in der Ebene der Linie
11-11 der F i g. 2 darstellt.
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Aus der Zeichnung geht hervor, daß unter der Erdoberfläche 1 ein zylindrischer
Aufnahmeschacht 2a vorgesehen ist, dessen Seitenwandung mit einer widerstandsfähigen
Auskleidung 2 versehen und dessen Boden 3 ebenso besonders widerstandsfähig ist.
Auf dem Boden 3 ist ein hohler lotrechter Führungsturm 4 aufgerichtet, in dessen
Innerem ein nicht dargestellter Aufzug angeordnet ist. Am oberen Ende des Führungsturms
befindet sich eine Terrasse 5, deren Größe und Festigkeit die Landung und den Start
eines Hubschraubers zulassen. Eine in dieser Terrasse ausgesparte öffnung wird durch
einen abnehmbaren Dekkel 6 geschlossen. Diese Öffnung ist beispielsweise mittels
einer Leiter 7 von dem in dem Führungsturm angeordneten Aufzug aus zugänglich.
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Um den Führungsturm 4 herum ist eine wendelförmige Tragfläche 8 angeordnet,
die so ausgebildet ist, daß sie Landfahrzeuge, beispielsweise Automobile, tragen
kann. Die Tragfläche 8 weist eine bestimmte Anzahl einzelner Wendeln auf, die durch
Versteifungsrohre 9 nahe dem äußeren und inneren Umfang der Wendeln oder durch andere
ähnliche Hilfsmittel voneinander getrennt sind und voneinander im Abstand gehalten
werden. Der Außendurchmesser der Wendeln wird je nach der für die Vorrichtung vorgesehenen
Aufnahmefähigkeit derart gewählt, daß die Neigung nicht zu stark wird. Die Steigung
der Wendel hängt von der Höhe der unterzubringenden Fahrzeuge ab. Die Tragfläche
8 ist an ihrer Unterseite mit einer Zahnstange 10 versehen, deren Verzahnung mit
den Antriebszahnrädern 11 im Eingriff steht, welche ihrerseits durch die Motoren
12 angetrieben werden. Auf diese Weise dreht sich die wendelförmige Tragfläche 8
um den Führungsturm 4, entlang welchem sie nach oben oder nach unten bewegt werden
kann, um ihre jeweils gewünschte Teilfläche vor die Zutrittsplattform 13 zu bringen,
über die die Ein- und Ausfahrt der zu parkenden Fahrzeuge stattfindet. Das ganze
Element kann in den Aufnahmeschacht 2a eingeführt werden, wo es sich in geschützter
Stellung befindet. Der Führungsturm 4 dient gleichzeitig zum Stützen und als Führung
der Tragfläche B. Zu diesem Zweck ist er an seiner äußeren Wandung mit einer zur
Führung dienenden Laufbahn 14 versehen, auf welcher die an der Unterseite der Tragfläche
8 in der Nähe des inneren Randes 8 a angeordneten Rollen 15 abrollen können.
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Die im vorstehenden beschriebene Vorrichtung kann bei einer verhältnismäßig
kleinen überbauten Grundfläche eine große Aufnahmefähigkeit haben und unter Beachtung
der konstruktiven Voraussetzungen eine verhältnismäßig große Anzahl von Wendeln
aufweisen. Ein weiterer Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß ihr automatischer
Betrieb ohne Schwierigkeiten gewährleistet werden kann. Schließlich ist es möglich,
wenn die Vorrichtung zur Unterbringung von Flugzeugen und anderen Luftfahrzeugen
verwendet wird, die untergebrachten Maschinen zu schützen, indem die Tragfläche
8 unter die Ebene der Erdoberfläche gebracht wird.