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Phonokoffer Die Erfindung betrifft einen Phonokoffer zur Wiedergabe
von Stereoaufzeichnungen, der mit zwei abnehmbaren Lautsprechergehäusen versehen
ist, die als Deckel ausgebildet sind.
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Es sind Phonokoffer bekannt, bei denen der Kofferdeckel in zwei gleiche
Teile zerlegbar ist. Jeder Teil ist mit einem Lautsprecher bestückt. Der Nachteil
der bekannten Einrichtung ist, daß durch die Aufteilung des Deckels die Schallwand
des jeweiligen Lautsprechers zwangläufig klein ausfällt, wodurch die Qualität der
Wiedergabe beeinträchtigt wird.
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Ferner sind dreiteilige Phonokoffer für stereophonische Wiedergabe
bekannt, bei denen im Mittelteil das Phonogerät und in den beiden abnehm- oder abklappbaren
als Deckel ausgebildeten Außenteilen je ein Lautsprecher untergebracht ist. Von
Nachteil ist bei dieser bekannten Vorrichtung, daß durch die erwähnte Dreiteilung
die Höhe des Koffers sehr groß und dadurch das Tragen erschwert wird. Darüber hinaus
erstreckt sich in den beiden Deckelteilen aus raumsparenden Gründen die Schallwand
jeweils nur etwa über die Hälfte der Kofferdeckelseitenwand. Eine gute Wiedergabequalität
ist mit diesem Phonokoffer deshalb nicht erzielbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für jeden Lautsprecher eine
möglichst große Schallwand bei räumlich günstiger Anordnung und geringem Gewicht
zu schaffen. Außerdem soll eine Einrichtung nach der Erfindung von einem Laien mit
wenigen Handgriffen spielbereit gemacht werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der eine
Kofferdeckel in den anderen einschiebbar ist und daß in der Schallwand des einschiebbaren
Kofferdeckels eine verschließbare Öffnung vorgesehen ist, durch die der an der Schallwand
des anderen Kofferdeckels befestigte Lautsprecher in eingeschobenem Zustand hindurchragt.
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Eine in bezug auf die räumliche Anordnung besonders vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Öffnung in der Schallwand des einschiebbaren
Kofferdeckels durch einen abklappbar oder herausklappbar gelagerten Schallwandteil,
der in der aus- und eingeklappten Stellung fest arretiert werden kann, verschließbar
ist.
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Die Lautsprecher sind am günstigsten in einer Ecke der Schallwand
angeordnet. Bei Verwendung von ovalen Lautsprechern ist es vorteilhaft, diese mit
ihrer größten Ausdehnung in diagonaler Richtung verlaufend anzubringen.
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In den F i g. 1 bis 5 ist ein Ausführungsbeispiel eines Phonokoffers
mit einem Plattenspielgerät für Stereowiedergabe nach der Erfindung dargestellt.
F i g. 1 zeigt den Koffer aufgeklappt in perspektivischer Darstellung. In F i g.
2 und 3 sind Einzelteile des Koffers dargestellt, F i g. 4 zeigt den äußeren Kofferteil
als Schallwand aufgestellt und in F i g. 5 ist der innere Kofferdeckel, als Schallwand
aufgestellt, gezeichnet.
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In der perspektivischen Darstellung der F i g. 1 ist in dem Kofferunterteil
1 die Bedienungsplatte 2 mit Bedienungsknöpfen für die in dem Kofferunterteil angeordneten
Stereokanalverstärker vorgesehen. Die Ausgänge der Stereokanalverstärker sind an
die Buchsen 6, 7 geführt. Vom Phonolaufwerk sind der Plattenteller 4 und der Tonarm
5 sichtbar. An dem Kofferunterteil l befindet sich weiterhin ein Traggriff 3 und
die Schamierteile 35 und 35', in die die Scharnierteile 34 und 34' mit ihren Scharnierstiften
eingreifen. Am Kofferunterteil i'st außerdem der Rastteil 8 des Kofferschlosses
angeordnet. Der Deckel des Phonokoffers besteht aus einem äußeren Deckel 9, in dem
ein innerer Deckel 10 leicht gleitend eingesetzt ist. An den Zargen des äußeren
Deckels 9 ist das Gegenstück 8' des Kofferschlosses und die Scharnierteile 34 und
34' vorgesehen. In dem äußeren Kofferdeckel 9 ist ein ovaler Lautsprecher 16 mit
einer perforierten Schutzverkleidung 17, z. B. aus Kunststoff, derart angeordnet,
daß die längste Ellipsenachse des Ovallautsprechers in Richtung oder parallel zur
Richtung der Diagonalen des Kofferdeckels 9 liegt. Der Lautsprecher 16 ist aus der
Mitte des Kofferdeckels 9 versetzt angebracht. Dies hat den Vorzug, daß der Druckausgleich
um den Membranrand des Lautsprechers herum für die tiefen Frequenzen weitgehend
dadurch verhindert ist, daß der Weg über die Diagonale des Kofferdeckels für die
Schallwellen der tiefen Frequenzen durch den einseitig versetzten
Lautsprecher
möglichst lang gemacht ist. Der unerwünschte Ausgleichvorgang tritt erst unterhalb
der gewünschten Grenzfrequenz in Erscheinung.
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Der ovale Lautsprecher 18 mit Schutzverkleidung 19 ist in dem inneren
Kofferdeckel 10 in der gleichen Weise wie der Lautsprecher 16 angeordnet,
wie aus F i g. 1 zu ersehen ist. Die Lautsprecher 16, 18 sind über Steckbuchsen
20, 21 anschließbar. Bei in den äußeren Kofferdeckel 9 eingesetztem inneren Kofferdeckel
10 ragt der Lautsprecher 16 durch ein Fenster 12, das durch eine um ein Scharnier
bewegliche, genau in das Fenster 12 passende Klappe 13 bei Herausnahme des inneren
Kofferdeckels 10 aus dem äußeren Kofferdeckel 9 von Hand verschließbar ist.
Die Klappe 13 wird in dieser Stellung durch eine Schraube 14 gehalten, die in das
Mutterstütck 15 am Kofferdeckel 10 eingreift. Die Schraube sitzt unverlierbar
und mit Spiel in einer Halterung, die drehbar zwischen zwei Lagerböcken an der Klappe
13 angeordnet ist. Dies besitzt den Vorteil, daß die Klappe 13 durch die gleiche
Schraube 14 beim Transport über das Mutterstück 15' am Kofferdeckel 10 festgehalten
werden kann. Um ein Festhalten des inneren Kofferdeckels 10 in dem äußeren
zur Beseitigung des Klapperns des inneren Kofferdeckels zu gewährleisten, sind zwei
Rasthebel 22, 22' innen an den Zargen des inneren Kofferdeckels 10 vorgesehen.
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In F i g. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Raste perspektivisch
dargestellt. Sie besteht aus dem Rasthebel 22, der drehbar an einem Lagerteil 25
des inneren Kofferdeckels 10 befestigt und unter der Wirkung einer Schraubenfeder
24 steht, die den Rastbolzen 23 in eine entsprechende Bohrung am äußeren Kofferdeckel
9 drückt. An dem Rasthebel 22 bzw. 22' ist eine Handhabe 26 vorgesehen, mit der
der Rastbolzen 23 durch Drücken mit dem Daumen aus der Bohrung am äußeren Kofferdeckel
9 heraushebbar ist, wenn der innere Kofferdeckel 10 aus dem äußeren entfernt werden
soll.
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Die Ingebrauchnahme des Stereophonokoffergerätes erfolgt nun folgendermaßen:
Nach Aufklappen des Phonokoffers wird der Deckel, bestehend aus dem äußeren Kofferdeckel
9 und dem inneren Kofferdeckel 10, seitlich aus den Scharnierteilen 35 und 35' gezogen.
Darauf erfolgt die Trennung des inneren Kofferdeckels vom äußeren durch Betätigen
der Rasthebel 22, 22', wie vorher angegeben. Das Fenster 12
des inneren
Kofferdeckels 10 wird von Hand geschlossen und mit der Schraube 14 mit dem
Mutterstück 15 am Kofferdeckel fest verschraubt. Die beiden Kofferdeckel werden
anschließend auf eine Zarge gestellt, wie dies für den äußeren Kofferdekkel 9 die
F i g. 4 und für den inneren Kofferdeckel die F i g. 5 zeigt. Die Anschlußschnüre
37, 38 mit den Steckern 39, 40 schließen über die Buchsen 7, 21 und 6, 20 die Lautsprecher
16, 18 an die Ausgänge der beiden Stereokanalverstärker im Kofferunterteil 1 an.
Hiermit ist der Phonokoffer wiedergabebereit.
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Es sind noch Verbesserungen denkbar, die zunächst in dem automatischen
öffnen und Schließen des Fensters 12 bestehen.
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In F i g. 3 ist ein Ausführungsbeispiel hierfür dargestellt. Die Klappe
13 besteht aus zwei gleichgroßen Teilen 13' und 13", die an gegenüberliegenden Seiten
des Fensters 12 über Scharniere 27, 28 beweglich angeordnet sind.
Befindet sich der innere Kofferdeckel 10 außerhalb des äußeren, dann werden die
Teile 13' und 13" durch eine Schraubenfeder 31, die zwischen zwei an ihnen befestigten
Böcken 29, 30 ausgespannt ist, in das Fenster 12 gedrückt und verschließen es. Wird
nun der innere Kofferdeckel in den äußeren Kofferdeckel eingesetzt, dann drückt
der Lautsprecher 16 mit seinem permanenten Magneten an der Lautsprecherverkleidung
die beiden Klappen unter Spannen der Schraubenfeder 31 auseinander. Führungsrollen
32, 33 an den Teilen 13', 13" erleichtern ihre Führung auf dem Lautsprechergehäuse
beim Einsetzen und Herausnehmen des inneren Kofferdeckels.
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Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß die nach hinten offenen
Kofferdeckel durch zusätzliche Rückwanddeckel 11, 11', die ebenfalls aus
einem äußeren und einem in diesen einsetzbaren Deckel bestehen, abdeckbar sind (F
i g. 4 und F i g. 5). Beim Transport des Phonokoffers werden die Rückwanddeckel
11, 11' z. B. an dem äußeren Kofferdeckel 9,
wie F i g. I zeigt, über
Federrasten 36 (F i g. 4) befestigt, wobei in dem Rückwanddeckel 11 der Rückwanddeckelll'
eingesetzt ist. Die Unterbringung kann auch in der Weise erfolgen, daß der Rückwanddeckel11
an den Kofferunterteil l und der Rückwanddeckel 11' an Stelle des Rückwanddeckels
11 an dem äußeren Kofferdeckel angeordnet ist. Die Rückwanddeckel 11, 11' sind weiterhin
derart ausgebildet, daß sie, wenn sie in die aufgestellten Deckel (F i g. 4 und
F i g. 5) eingesetzt sind, infolge stoffüberspannter öffnungen schalldurchlässig
sind. Werden die Rückwanddeckel 11, 11' für den Transport eingesetzt, dann
deckt der Rückwanddeckel 11 mit seiner nicht schalldurchlässigen Seite die Schallöffnung
des Kofferdeckels 9 ab. Dies ist möglich, wenn nur eine Federraste 36 an der einen
Zarge des Kofferdeckels 9 vorgesehen ist und auf der gegenüberliegenden Zarge des
Rückwanddeckels 11 nur Vertiefungen angeordnet sind, in die entsprechende
Erhöhungen an dem Deckel 9 eingreifen. Auf diese Weise wird zwangläufig die Lautsprecheröffnung
an dem äußeren Deckel 9 verschlossen, so daß Feuchtigkeit und Staub von der Lautsprechermembran
ferngehalten werden. Man kann ebenfalls den inneren Rückwanddeckel 11' derart ausbilden,
daß er zwangläufig immer nur derart in den Rückwanddeckel 11 eingesetzt werden kann,
daß seine nicht schalldurchlässige Seite die schalldurchlässige Seite des Deckels
11 abdeckt.
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Es ist auch eine Ausführung denkbar, die die Baßreflextechnik anwendet.
Bei dieser Ausführung weisen die Abschlußdeckel 11, 11' keine schalldurchlässige
Öffnung auf. Auf der die Lautsprecher tragenden Deckelseite sind öffnungen angebracht,
über die möglichst gleichphasig die Baßfrequenzen abgedeckt werden sollen. Beim
Umsetzen des Rückwanddeckels 11 von der Rückseite zur Vorderseite des äußeren
Kofferdeckels 9 wird ebenfalls ein Schutz für die Lautsprecheröffnung und die Baßreflexlöcher
gegen eindringenden Staub und Feuchtigkeit erzielt.