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Konservenglas zur Aufnahme von Gurken Zum Einmachen von Gurken sind
Einmachgläser bekanntgeworden, die zur besseren Ausnutzung des Innenraumes rhomboiden
Querschnitt erhalten haben, wobei die Ecken abgerundet sind.
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In die bekannten Gläser werden die zu konservierenden Gurken vielfach
von Hand eingelegt. Dabei wird darauf geachtet, daß sie eng aneinander angeordnet
nebeneinanderzuliegen kommen. Meist werden sie so geordnet, daß sie weitgehend vertikal
liegen.
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Durch das Einlegen von Hand ergibt sich zum einen ein gefälliges Aussehen
und zum anderen ein gutes Füllverhältnis.
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Um auf das Einlegen von Hand verzichten zu können, sind Einrichtungen
entwickelt worden, mittels derer die Gurken auf mechanischem Wege in die Gläser
eingefüllt werden. Die Gläser werden einer Rüttelbewegung ausgesetzt, wodurch erreicht
werden soll, daß die Gurken innerhalb der Gläser eine geordnete Lage einnehmen.
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Bei der Entwicklung der dabei verwendeten Gläser ist darauf geachtet
worden, daß die Einfüllöffnung eine untere Durchmessergröße nicht unterschreitet,
damit nicht nur das Einfüllen, sondern auch das Ausfüllen sich bequem durchführen
läßt. Anderseits mußte darauf Rücksicht genommen werden, daß die Einfüllöflnungen
nicht zu groß werden, um die Kosten für die Verschlußdeckel so niedrig wie mög lich
halten zu können. Die Einfüllöffnung kann, bedingt durch den gewünschten Rauminhalt
der Gläser, ohnehin einen bestimmten oberen Grenzwert nicht überschreiten. Für Gläser
mit einem Rauminhalt von etwa 800 cms hat sich eine Einfüllöffnung als günstig erwiesen,
deren lichte Weite in der Größenordnung von etwa 75 mm liegt.
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Bei Verwendung von Gläsern mit einer derartigen Öffnung besteht zunächst
die Sohwierigkeit, Gurken, deren Länge den Durchmesser der Einfüllöffnung wesentlich
überschreitet, beispielsweise 120 mm lang sind, in das Glas einzubringen. Des weiteren
besteht die Schwierigkeit, die Gurken innerhalb des Glases ohne irgendwelches wesentliches
Eingreifen in eine als geordnet anzusehende Lage zu bringen. Es hat sich gezeigt,
daß mit den bisher entwickelten Gläsern in Verbindung mit den mechanischen Füllein,richtungen
sich die Schwierigkeiten nicht beheben lassen.
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Insbesondere bedarf es noch stets des vermehrten Eingreifens von Hand,
um die Gurken in eine geordnete Lage zu bringen und zugleich ein gutes Füllverhältnis
zu erreichen.
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Hier bringt nun die Erfindung Abhilfe. Durch sie wird ein Konservenglas
geschaffen, in welches auch größere Gurken mechanisch eingefüllt und durch
Rütteln
des Glases selbsttätig in eine geordnete Lage verschoben werden, wobei sich zugleich
ein gutes Füllverhältnis erzielen läßt. Gegenüber einem üblichen Ovalgias hat sich
bei Verwendung erfindungsgemäß er Gläser bei übereinstimmenden Bedingungen und gleicher
Füllgewichte beispielsweise eine Erhöhung der in übereinstimmender Zeitspanne gefüllten
Gläser um 30°/o herbeiführen lassen. Erreicht wird dies durch die besondere Formgebung,
auf Grund weicher die Gurken beim Rütteln des Glases gezwungen werden, an der Glaswand
entlangzugleiten und sich in etwa vorhandene Räume zwischen den übrigen Gurken einzuschieben.
Bei der Schaffung des Glases ist darauf geachtet worden, daß die Umrißlinien der
Innenwand gekrürrunten Kurven folgen, die stetig verlaufen und ohne Vorsprünge oder
Stoßstellen ineinander übergehen. Es ist ferner darauf geachtet worden, daß im Bereich
der Einfüllöffnung sich zwei ausgeprägte Ausbuchtungen ergeben, die sich als Schultern
am Glas darstellen und bei dessen Rütteln ein Herausspringen der an der Seite liegenden
Gurken mit Sicherheit verhindern. Diese Schultern verhindern aber nicht nur das
Herausspringen der Gurken, sie bewirken vielmehr zugleich ein Zurückstoßen der etwa
nach oben geschneilten Gurken. Durch dieses Zurückstoßen werden die an die Schultern
gelangenden Gurken in das Glasinnere geschoben und durch die kurvenförmig verlaufenden
Innenwände gezwungen, sich in eine als geordnet anzusehende Lage zu schieben. Die
Form des Glases ist ferner so gewählt, daß dieses sich nach unten hin verjüngt,
wobei die Umrißlinien in vertiltaler Erstreckung ebenfalls dem Verlauf von Krilmmungskurven
folgen. Hierdurch bedingt, werden die nach unten gelangenden Gurken an den Wänden
so abgelenkt, daß sie sich weitgehend in die Howizonilage schieben.
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Das erfindungsgemäße Konservenglas geht von der runden Einfüllöffnung
aus in eine elliptische Querschnittsform über und behält auf jeder Höhenlage die
elliptische Querschnittsform bei. Die Größen der Ellipsen-Hauptachsen nehmen jedoch,
in Längsrichtung des Glases von oben nach unten gesehen, ab. Die Anfangs- und Endpunkte
der großen Ellipsen-Hauptachsen liegen auf Kurven, die der
Krümmung
und einem Ast einer Hyperbel folgen.
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Die Krümmung schließt unmittelbar an die Einfüllöffnung an, so daß
dort die vorerwähnten Schultern entstehen. Die kleinen Hauptachsen der Ellipsen
liegen mit ihren Anfängen und Enden ebenfalls auf gekrümmten Kurven. Diese verlaufen
allerdings weitgehend flach und sind an den Übergangsstellen zur Einfüllöffnung
einerseits sowie zum Boden anderseits etwas mehr gekrümmt. Dabei liegt eine stärkere
Krümmung im Bereich der Einfüllöffnung, so daß auch hier eine Ausbuchtung des Glases
unterhalb der Einfüllöffnung sich ergibt. Diese Ausbuchtung ist jedoch verhältnismäßig
klein, was dadurch bedingt ist, daß die kleine Hauptsache der größten Querschnittsellipse
nur wenig über dem Durchmesser der Einfüllöffnung liegt.
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Es empfiehlt sich, die Innenwand mit muldenförmigen Vertiefungen
zu versehen, die in Form und Größe etwa mit der gewölbten Kuppe eines normalen Bleistiftes
übereinstimmen und die Außenwand an der Stelle der Vertiefungen mit Vorwölbungen
zu versehen. Um die Griffigkeit eines Einmachglases zu erhöhen, ist es zwar schon
bekanntgeworden, außen am Glas Erhebungen einzublasen. Demgegenüber wird bei dem
erfindungsgemäßen Glas darauf geachtet, daß innenseitig die muldenförmigen Vertiefungen
entstehen, durch die das selbsttätige Einordnen der ungeordnet eingefüllten Gurken
beim Rütteln der Gläser noch unterstützt wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
eine mit der Spitze oder dem Ende an eine Vertiefung gelangende Gurke dort leicht
festgehalten wird. Zum Wegbewegen der Gurkenspitze bzw. des Gurkenendes von einer
solchen Vertiefung bedarf es der Aufbringung einer gewissen Kraft. Bei der Rüttelbewegung
des Glases wird nun die nach oben gerichtete Kraftkomponente vielfach nicht mehr
ausreichen, um die Gurkenspitze bzw. das Gurkenende wieder aus der Vertiefungsmulde
herauszuheben. Die nach unten gerichtete Kraft komponente wird dies unschwer vermögen,
weil hier noch die durch das Eigengewicht der Gurke bedingte, nach unten gerichtete
Kraft sich der Rüttelkraft überlagert. Sofern die Rüttelkräfte die Gurkenspitzen
oder Enden nicht mehr von der Vertiefungsmulde lösen, bildet das mit dieser zusammenwirkende
Gurkenende gleichsam ein Gelenk, um welches die Gurken auf der verbleibenden Länge
beim Rütteln verschwenkt werden, wobei sie sich ordnend aneinander vorbeischieben
und eng aneinanderzuliegen kommen. Insgesamt wird somit erreicht, daß der Rütteleffekt
dadurch verstärkt wird und die Gurken sich weitgehend horizontal übereinanderschieben.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, die ein Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Dabei zeigt F i g. 1 das Glas mit geordnet eingefüllten Gurken, in
verkleinertem Maßstab, F i g. 2 eine Draufsicht auf das Glas, in natürlicher Größe,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-IIl in F i g. 2, in natürlicher Größe, Fig.
4 das Glas, von A in Fig. 2 aus gesehen, in natürlicher Größe, F i g. 5 ein Glas
mit muldenförmigen Vertiefungen bzw. entsprechenden Vorwölbungen in verkleinertem
Maßstab, F i g. 6 einen Ausschnitt aus dem in F i g. 5 wiedergegebenen Glas, in
natürlicher Größe,
Fig. 7 einige Kurven, denen die Umrißlinien des Glases folgen.
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Wie F i g. 1 erkennen läßt, liegen die Gurken 1 innerhalb des Glases
2 eng aneinander und nehmen weitgehend die Horizontal lage ein. Aus der Zeichnung
ist aber auch ersichtlich, daß neben den horizontalliegenden Gurken 1 Gurken 3 vorhanden
sein können, die eine aufrecht stehende Lage einnehmen.
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Die Zeichnung läßt aber auch erkennen, daß selbst bei dieser Gurkenlage
der vorhandene Füllraum weitgehend zur Aufnahme von Füllgut herangezogen wird.
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Dies deshalb, weil die Gurke 3 sich in einen Raum schmiegt, der von
den Gurken 1 nicht beansprucht wird. Eine Füllung, wie sie sich der Fig. 1 entnehmen
läßt, kann unter Verwendung des erflndungsgemäßen Glases rein auf mechanischem Wege
erzielt werden, wobei es allerdings eines geringen Daumendruckes von oben bei Aufsetzen
des Deckels nur dann noch bedürfte, wenn irgendwelche kleinen Gurkenspitzen nach
oben hervorragen sollten. Das gefüllte Glas wird mit einem Deckel 4 verschlossen.
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Das Konservenglas besitzt eine kreisrunde Einfüllöffnung5, die sich
in dem gleichfalls runden Glashals 6 befindet. Die Einfüllöffnung verjüngt sich
in Richtung des Glasbodens hin ein wenig. Ihre lichte Weite liegt im Bereich der
engsten Stelle bei etwa 75 mm. Die Länge C des Halses 6 beträgt etwa 20 mm. Vom
Hals 6 aus geht die runde Querschnittsform des Glases in die Form einer Ellipse
über. Die größte Hauptachse der größten Ellipse ist 125 mm lang. Diese Ellipse liegt
unter der Oberkante des Halses 6 um das Stück D = 55 mm entfernt. Die zugehörige
kleine Hauptachse hat eine Länge von 95 mm. In der Querschnittsebene, die von der
Oberkante des Halses 6 die Entfernung E=35 mm aufweist, messen die große Hauptachse
F = 120 mm und die zugehörige kleine Hauptachse 94 mm. In der Querschnittsebene,
die vom Boden des Glases um die Länge G=35 mm entfernt ist, mißt die große Hauptachse
110 mm, während die kleine Hauptachse 90 mm mißt. Die Gesamthöhe H des Glases beträgt
145 mm.
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Die Ellipsenhälften an den Stellen E und G sind in Fig. 7 in einem
Koordinatensystem dargestellt. Die Ellipse in der Ebene, die um die Länge G = 35
mm vom Boden des Glases entfernt ist, folgt der Gleichung
während die Ellipse in der Ebene F der Gleichung
folgt.
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Die Anfänge und Enden der großen Ellipse Hauptachsen liegen auf Kurvenl
und K, die vom Hals 6 bis zum Boden sich erstrecken. Die Kurven folgen der Krümmung
L einer Hyperbel sowie einem Ast M derselben. Die Hyperbel ist in F i g. 7 dargestellt,
wobei der am Glas nicht vorhandene Kurventeil gestrichelt ergänzt ist. Die Hyperbel
folgt der Gleichung
Die kleinen Hauptachsen der Ellipsen liegen mit ihren Anfängen und Enden auf jeder
Höhenlage des
Glases ebenfalls auf gekrümmten Kurven. Diese sind
mit N und 0 (F i g. 4) bezeichnet.
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In F i g. 7 ist eine der Kurven N, 0 dargestellt. Sie ist dort mit
P bezeichnet.
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Durch die starke Krümmung der die Kurven 1 und K bildenden Hyperbel
entstehen im Bereich der Einfüllöffnung große Ausbuchtungen R und S, durch welche
Schultern geschaffen werden, die das etwaige Herausspringen eingefüllter Gurken
aus der Öffnun 5 beim Rütteln des Glases mit Sicherheit verhindern.
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Diese Schultern bewirken beim Anstoßen hochschnellender Gurken deren
Zurückstoßen und verarsachen im Zusammenhang mit den stetig ineinander übergehenden
Krümmungen der Innenwandung zugleich ein Richten der durch den Rückstoß zurückgeschobenen
Gurken.
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Die Krümmung der Kurven N und 0 bzw. P ist weit geringer. Infolgedessen
entstehen nur schwache Schultern T und U. Diese können beim Rütteln etwa nach oben
schnellende Gurken aber immerhin noch umlenken, was insbesondere bei größeren Gurken,
die beispielsweise 120 mm lang sind, von Bedeutung ist, da diese beim Emporschnellen
durch die großen Schultern R und S am Herausspringen gehindert und durch die kleineren
Schultern T und U in der Bewegungsrichtung so umgelenkt werden, daß sie sich in
ordnender Weise ineinanderschieben, so daß praktisch das gleiche Füllverhältnis
erzielt werden kann wie beim Einlegen von Hand.
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Das Einschieben der Gurken in eine geordnete Lage wird noch dadurch
unterstützt, daß im Innern des Glases muldenförmige Vertiefungen vorgesehen sind.
An den Vertiefungsstellen ist das Glas nach außen gewölbt. Die hierdurch entstehenden
Vorwölbungen 7 (Fig. 5) liegen auf den Knotenpunktstellen 8 eines gedachten, durch
düne Striche 9 und 10 angedeuteten Gitters. Die muldenförmigen Vertiefugen 11 (Fig.
6) sind etwa in der Größe einer Kuppe eines normalen Bleistiftes gehalten. Sie bewirken,
daß die Spitzen bzw. Enden der Gurken, soweit diese an die Vertiefungen gelangen,
dort leicht festgehalten werden. Bedingt hierdurch, muß die Kraft, die das Lösen
einer sich an einer Vertiefung 11 festsitzenden Gurke bewirken soll, eine bestimmte
Mindestgröße aufweisen. Die beim Rütteln sich ergebende nach oben gerichtete Kraftkomponente
wird in vielen Fällen nicht ausreichen, das Lösen des Gurkenkopfes von der Mulde
11 herbeizuführen.
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Eine vom Rütteln bedingte, nach unten gerichtete Kraftkomponente gleicher
Größe dagegen wird genügen, das Verschieben des Gurkenkopfes aus der Mulde zu bewirken,
weil der nach unten gerichteten, vom Rütteln bedingten Kraftkomponente sich noch
die Kraft überlagert, die vom Eigengewicht der Gurke herrührt. Infolgedessen wird
die Rüttelbewegung ein Rutschen des Gurkenkopfes nach unten und dadurch einen höheren
Effekt bewirken. Der Gurkenkopf wird sich unter Umständen an einer tiefer gelegenen
Mulde festsetzen und auf der übrigen Länge weitgehend in die Horizontallage einschwenken.
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Durch das Vorwölben des Glases an den Muldenstellen wird eine Vielzahl
»Ver,größerungsgläser« ge
bildet, wodurch sich die Beschaffenheit der Ware optisch
besser erkennen läßt.