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Drucktuch, insbesondere Lackiertuch Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Drucktuch, insbesondere Lackiertuch, aus vulkanisierten Kautschukschichten mit
textilen Verstärkungseinlagen.
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Die bisher bekannten Druck- bzw. Lackiertücher, die im wesentlichen
aus einer Gummideckschicht mit textilen Verstärkungsschichten bestanden, hatten
den Nachteil, daß sie auf dem Druckzylinder aufgespannt oder aufgeklebt werden mußten.
Im letzteren Falle brachte das Auswechseln größere Schwierigkeiten mit sich, während
aufgespannte Drucktücher leicht an den Aufspannstellen beschädigt werden konnten.
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Die vorliegende Erfindung soll die vorstehend geschilderten Schwierigkeiten
ausschließen, indem die beim Gebrauch dem Druckzylinder zugewandte Schicht durch
Beimischung einer ferromagnetischen Substanz magnetisierbar ausgebildet und mit
derDeckschicht über die textilen Verstärkungseinlagen verbunden ist.
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Die Anwendung von magnetisierbaren Kautschukschichten ist in der Druckereitechnik
für Klischees an sich bekannt. Die Übertragung dieser für die Klischeeherstellung
und -verwendung bekannten Maßnahmen jedoch auf Druck- bzw. Lackiertücher erschien
deswegen nicht möglich, weil die beim Druck auftretende Walkarbeit, die im Drucktuch
eines derartigen Aufbaues nicht elastisch abgefangen werden konnte, zu Verschiebungen
des gesamten Drucktuches in dem Zylinder führte und damit ein unsauberes und unklares
Druckbild verursachte.
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Es wurde nun gefunden, daß Druck- bzw. Lackiertücher mit magnetisierbarer
Unterschicht dann fest auf dem Zylinder sitzen, wenn das Verhältnis der Schichtdicken
der magnetisierbaren Schicht zu derjenigen Deckschicht etwa bei 1 : 3 liegt. Bei
den für Klischees gebräuchlichen Dickenverhältnissen von etwa 1 : 0,75 jedoch
treten Verschiebungen des Drucktuches infolge der Walkarbeit ein. Dies liegt daran,
daßdie magnetisierbareUnterschicht durch den hohen Gehalt an magnetisierbarer Substanz,
vorzugsweise Eisenpulver, vergleichsweise hart wird und die vergleichsweise dünne
Deckschicht bei einem Aufbau in Analogie zu Klischees die auftretenden Walkkräfte
nicht abzufangen vermag. Druck- bzw. Lackiertücher im erfindungsgemäßen Aufbau jedoch
vermögen diese Walkarbeitskräfte innerhalb der elastischen Deckschicht abzufangen,
so daß Verschiebungen des Druck- bzw. Lackiertuches auf dem Druckzylinder vermieden
werden. Der feste Sitz des Druck- bzw. Lackiertuches in erfindungsgemäßem Aufbau
wird durch das Einschalten einer dehnungsarmen Gewebelage zwischen elastischer Deckschicht
und magnetisierbarer Unterschicht noch unterstützt. Die Kautschukschichten bestehen
dabei zweckmäßig aus ölfesten synthetischen Kautschukmischungen, z. B. einem Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat,
welches eine gute Beständigkeit gegenüber den Lösungsmitteln für die Druckfarben
besitzt. Dies ist insbesondere für die Deckschicht erforderlich, während die magnetisierbare
Schicht auch noch Zusätze an Naturkautschuk enthalten kann. Es ist auch ohne weiteres
möglich, daß die magnetisierbare Schicht aus thermoplastischen Kunststoffen, wie
z. B. Polyvinylchlorid bzw. dessen Mischpolymerisaten od. dgl., aufgebaut ist.
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Die textilen Einlagen können zusätzlich mit dünnen Eisendrähten versehen
sein, die gegebenenfalls eingeflochten oder eingewebt sind, wodurch die magnetische
Wirkung noch verstärkt wird. Andererseits ist es möglich, daß die zusätzlichen metallischen
Verstärkungseinlagen auch bereits in Form eines Gitters in den textilen Verstärkungseinlagen
angeordnet sind. Jedoch sollen die Verstärkungseinlagen möglichst elastisch sein,
um eine gute Geschmeidigkeit des Lackiertuches zu gewährleisten.
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Die Verbindung der Verstärkungseinlagen mit den Kautschukschichten
erfolgt nach den in der Kautschukindustrie üblichen Methoden, z. B. durch Einstreichen
der Gewebelagen mit einer Gummihaftlösung und anschließendes Zusammenvulkanisieren
der verschiedenartigen Schichten unter Anpreßdruck.
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Die erfindungsgemäßen Lackiertücher besitzen den Vorteil, daß sie
fest auf dem magnetischen Druckzylinder haften, gleichmäßig angepreßt und mühelos
ausgewechselt werden können. Das hat eine wesentliche Ersparnis von Befestigungsmitteln,
Arbeit sowie eine gute Gebrauchssicherheit zur Folge. Außerdem sind sie auf Grund
ihres Mischungsaufbaues gegenüber Farblösungsmitteln und Waschmitteln unempfindlich.
Die
Stärke der magnetisierbaren, d. h. der dem Druckzylinder zugewandten Schicht wird
zweckmäßig so gewählt, daß das Verhältnis der Schichtstärken der magnetisierbaren
Schicht zu derjenigen der Deckschicht etwa 1 : 3 beträgt.
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Infolge der in den Kautschuk eingearbeiteten ferromagnetischen Substanz
ergibt sich ein hohes spezifisches Gewicht dieser Schicht. Um das Gesamtgewicht
des Lackiertuches nicht zu groß werden zu lassen, wird man deshalb eine möglichst
dünne Schichtstärke bevorzugen. Demgegenüber hat die wesentlich stärkere Deckschicht
den Vorteil, daß sich gegebenenfalls Musterungen sauber herausschneiden lassen,
wobei die überflüssigen Gummiteile leicht von den an die Deckschicht angrenzenden
textilen Verstärkungseinlagen abzulösen sind. Durch die ausgeprägte Reliefbildung
kommt daher ein sauberer Druck zustande.
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Die ferromagnetische Substanz liegt vorteilhaft in der magnetisierbaren
Schicht in Form von Eisenpulver vor, weil sich dieses leicht und glatt in den Kautschuk
einarbeiten läßt, so daß die Schicht dem Auge vollkommen homogen erscheint. Dabei
hat sich herausgestellt, daß die Kautschukmischungen, in denen mindestens etwa 70,
vorzugsweise 80 bis 85 Gewichtsteile Eisenpulver auf 100 Gewichtsteile Mischung
enthalten sind, eine besonders günstige Haftung am magnetischen Druckzylinder ergeben.
Gleichzeitig werden bei diesem Eisengehalt noch gute physikalische Eigenschaften
der Kautschukmischungen erzielt.
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Die erfindungsgemäßen Druck- bzw. Lackiertücher finden in erster Linie
Anwendung zum Lackieren von Blechen. Sie können aber auch zum Bedrucken bzw. Lackieren
anderer Stoffe, wie Papier, Kunststoff, Leder od. dgl., verwendet werden.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel. In der Figur ist ein
Teilquerschnitt durch ein erfindungsgemäßes, an einem Druckzylinder aufgebrachtes
Lackiertuch wiedergegeben.
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Die Deckschicht 1 besteht aus einer synthetischen Kautschukmischung,
z. B. einem Mischpolymerisat aus Butadien-Acrylsäurenitril, und ist mit der magnetisierbaren,
ebenfalls aus synthetischem Kautschuk bestehenden Schicht 4 über die Verstärkungseinlagen
2, 3 verbunden. Die Schicht 4 kann auch Zusätze an Naturkautschuk enthalten bzw.
aus thermoplastischen Kunststoffen, wie z. B. Polyvinylchlorid, dessen Mischpolymerisaten
od. dgl., aufgebaut sein. Die Verstärkungseinlagen werden von mehreren übereinander
angeordneten Gewebelagen 2 gebildet. Diese werden durch die dazwischenliegenden
Haftschichten aus Kautschuk 3 untereinander verbunden, ebenso wird die Haftung der
beiden Schichten 1 und 4
an den Verstärkungseinlagen durch diese Kautschukschichten
3 bedingt.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß die Schichtstärke der Deckschicht
1 etwa das Dreifache der magnetisierbaren Schicht 4 beträgt.
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Ferner ist der Zeichnung zu entnehmen, daß das erfindungsgemäße Lackiertuch
unmittelbar auf dem magnetischen Druckzylinder 5 aufgebracht ist.