DE1162067B

DE1162067B - Verfahren zum Herstellen von Rohren quadratischer, rechteckiger, dreieckiger oder trapezfoermiger Querschnittsform aus thermoplastischem Material durch Strangpressen

Info

Publication number: DE1162067B
Application number: DEF36540A
Authority: DE
Inventors: Gustav Lieby
Original assignee: Frieseke and Hoepfner GmbH
Current assignee: Frieseke and Hoepfner GmbH
Priority date: 1962-04-13
Filing date: 1962-04-13
Publication date: 1964-01-30

Description

Verfahren zum Herstellen von Rohren quadratischer, rechteckiger, dreieckiger oder trapezförmiger Querschnittsform aus thermoplastischem Material durch Strangpressen Bei der Herstellung von Rohren aus thermoplastischem Material auf Schneckenstrangpressen ist es, wenn das Rohrprofil das Ausstoßmundstück des Extruders verlassen hat, allgemein bzw. in den meisten Fällen üblich, das Rohrprofil durch ein sogenanntes Kalibrierwerkzeug hindurchzuführen, um den Querschnitt des Rohrprofils auf ein bestimmtes Maß zu bringen.
In den meisten Fällen wird dabei so verfahren, daß in das Rohrinnere Druckluft eingeführt wird, um durch den dabei zur Geltung kommenden Luftdruck erstens einmal ein Zusammenfallen des noch sehr plastischen Materials zu verhindern, zum anderen aber auch, um durch gewollte Herbeiführung eines Luftüberdruckes im Rohrinnern die Außenwandflächen des Rohres gegen die Innenwandung des Kalibrierwerkzeuges zu pressen. Diese Maßnahmen erfolgen unter Beibehaltung der kontinuierlichen Arbeitsweise. Dabei ist es nun, um den Luftüberdruck im Rohrinnern auf einer gewünschten Höhe zu halten, erforderlich, das Rohrende abzuquetschen oder in einem bestimmten Abschnitt des Rohres selbst einen Abschluß herbeizuführen. Dieses Abschließen des Rohrinnern wird in der Praxis in verschiedener Form durchgeführt, beispielsweise durch einen schwimmenden bzw. fliegenden Stopfen oder auch durch einen festen Stopfen am Rohrende.
Bei der Herstellung von Rohren kreisförmiger oder beliebiger Querschnittsform ist es aber, auch um das Zusammenfallen des Rohrquerschnittes nach erfolgtem Austritt aus dem Ausstoßmundstück des Extruders zu verhindern, bereits üblich, die Rohraußenwandung beim Passieren des Kalibrierwerkzeuges unter Anwendung von Vakuum gegen die Innenwandung des Kalibrierwerkzeuges zu ziehen. Eine solche Maßnahme ist in der Praxis unter der Bezeichnung Vakuum-Kalibrierung allgemein bekannt und in Anwendung.
Bei der Herstellung von Rohren kreisrunder oder ovaler Querschnittsform ist eine solche Vakuum-Kalibrierung mit Erfolg durchführbar, nicht aber bei der Herstellung von Rohren quadratischer, rechteckiger, dreieckiger oder trapezförmiger Querschnittsform. Bei so gestalteten Querschnittsformen hat sich nämlich gezeigt, daß sich im Bereich der Ecken der Querschnitte die Anwendung von Vakuum sehr ungünstig auswirkt. Es wurde die Wahrnehmung gemacht, daß sich im Bereich der Ecken unerwünschte Materialstauungen geltend machen, d. h. daß dort erhebliche Verdickungen im Querschnitt zustande kommen, die sehr unerwünscht sind, wenn es in gewissen Fällen Vorschrift ist, eine genau be- messene innere Formgebung solcher Rohre zu erhalten.
Nach dem Vorschlag der Erfindung soll nun, um solche Materialanhäufungen zu vermeiden, beim kontinuierlichen Herstellen von Rohren mit Querschnitten quadratischer, rechteckiger, dreieckiger oder trapezförmiger Gestaltung bei der Kalibrierung im Kalibrierrohr von außen her auf die Wand des Kunststoffrohres Vakuum und gleichzeitig im Inneren des Kunststoffrohres Druckluft zur Anwendung kommen.
Es hat sich gezeigt, daß auf solche Weise sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielbar sind und daß eine so bewirkte Kalibrierung nicht nur an der Außenseite eine feinprofilierte Oberfläche erzielt, sondern daß vor allen Dingen bei der Innenseite des Rohres eine saubere Formgebung der Ecken und im übrigen eine größere Genauigkeit der Wandungen der Profilquerschnitte gewährleistet ist.
Bei solcher Herstellungsart ist vorteilhaft außerdem eine wesentlich größere Abzugsgeschwindigkeit beim Druckkalibrieren möglich, und es hat sich vor allen Dingen gezeigt, daß sich durch die Anwendung der Kombination beider Kalibrierverfahren im großen und ganzen eine viel bessere Maßgenauigkeit erzielen läßt als dann, wenn getrennt entweder mittels des einen oder mittels des anderen Kalibrierverfahrens kalibriert wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung zum besseren Verständnis des neuen Verfahrens bei einem Kalibrierwerkzeug beispielsweise dargestellt.
F i g. 1 zeigt im Längsschnitt die normale Ausführungsform der Vakuumkalibrierung bei der Herstellung von Rohren von beispielsweise dreieckiger Querschnittsform; Fig. 2 zeigt einen Schnitt in der Ebene 11-11 der Fig. 1; Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab ein Erzeugnis eines Rohres mit dreieckiger Querschnittsform, wie es nach dem bekannten Vakuumverfahren nach Fig. 1 und 2 ausfallen würde; F i g. 4 zeigt in Gegenüberstellung dasselbe Erzeugnis wie in F i g. 3 wenn nach der kombinierten Arbeitsweise Vakuum-Druckluft gearbeitet wird.
Bei dem zur Ausübung des Verfahrens gezeigten Beispiel ist mit 1 das Gehäuse bezeichnet, welches das eigentliche Kalibrierrohr 2 umschließt. Auf diese Weise wird zwischen dem Kalibriergehäuse 1 und dem Kalibrierrohr2 eine Kammer 1' gebildet, die unter Vakuum gesetzt wird. Um ein solches Vakuum herbeizuführen, ist an das Gehäuse 1 der Saugstutzein 3 angeschlossen. Das Kalibrierrohr 2 besitzt beliebig geformte Durchtrittsöffnungen 2', durch welche das Vakuum auf das Strangmaterial 4 einwirkt, das durch das Ausstoßmundstück 5 des Extruders in Richtung auf die Kalibriervorrichtung befördert wird.
In dem Kalibrierrohr 2 erfolgt dann die Umbildung zu der gewünschten Querschnittsform 4'.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zum Herstellen von Rohren mit quadratischem, rechteckigem, dreieckigem oder trapezförmigem Querschnitt vornehmlich mit genau profilierter Oberfläche, aus thermoplastischem Kunststoff durch Strangpressen. bei dem ein stranggepreßtes Rohr durch ein den eewünschten Querschnitt aufweisendes Kalibrierrohr geführt und allseitig zur Anlage an der Innenwand des Kalibrierrohres gebracht wird, d a d u r c h gekennzeichnet, daß im Kalibrierrohr von außen her auf die Wand des Kunststoffrohres Vakuum und gleichzeitig im Innern des Kunststoffrohres Druckluft zur Anwendung kommt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 016 009.