DE1161874B - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Nitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aromatischen Nitrilen

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DE1161874B
DE1161874B DEZ8871A DEZ0008871A DE1161874B DE 1161874 B DE1161874 B DE 1161874B DE Z8871 A DEZ8871 A DE Z8871A DE Z0008871 A DEZ0008871 A DE Z0008871A DE 1161874 B DE1161874 B DE 1161874B
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Germany
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ammonia
sulfur dioxide
nitriles
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hydrocarbons
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DEZ8871A
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Inventor
Dipl-Chem Dr Fritz Huebenett
Dipl-Chem Dr Franz Flock
Dipl-Chem Dr Heinz Rempfer
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HJ Zimmer Verfahrenstechnik
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HJ Zimmer Verfahrenstechnik
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D213/00Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D213/02Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D213/04Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
    • C07D213/60Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D213/78Carbon atoms having three bonds to hetero atoms, with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals
    • C07D213/84Nitriles
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • C07C255/49Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c
Deutsche Kl.: 12 ο-14
Nummer: 1161874
Aktenzeichen: Z 8871IV b /12 ο
Anmeldetag: 22. Juli 1961
Auslegetag: 30. Januar 1964
Es ist bekannt, Nitrile durch Entzug von Wasser aus Ammonsalzen oder Säureamiden oder auch durch gleichzeitiges Überleiten von Säuredämpfen und Ammoniak über z. B. Tonerde zu gewinnen. Weiterhin sind Verfahren zur Herstellung von Nitrilen bekannt, bei denen eine gleichzeitige Umsetzung von Kohlenwasserstoffen mit Luft und Ammoniak in Gegenwart von katalytisch wirkenden Substanzen erfolgt. Als Katalysatoren werden hierbei z. B. Oxyde des Vanadiums, Zinns, Chroms und Titans verwendet.
Es wurde nun gefunden, daß sich Kohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel R — Ar — R', in der R Wasserstoff, einen Alkyl- oder Nitrilwert, R' einen Alkylwert und Ar einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, bei erhöhten Temperaturen mit Schwefeldioxyd und Ammoniak zu Nitrilen umsetzen lassen, wobei große Umsätze und sehr hohe Ausbeuten erreicht werden.
Bei in der Literatur beschriebenen Verfahren zur Durchführung von Reaktionen zwischen Schwefeldioxyd und Kohlenwasserstoffen, die jedoch zur Herstellung entsprechender Aldehyde oder Carbonsäuren dienen, werden als Katalysatoren die Oxyde der Elemente der V., VI. und VIII. Gruppe des Periodischen Systems benutzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es überraschend, daß die Katalysatorfrage keine so wesentliche Rolle spielt, wie es nach bekannten Verfahren zu erwarten war. So wirken z. B. die Oxyde von Aluminium, Silicium oder Titan ohne irgendwelche Zusätze bereits als Katalysator bei der Reaktion. Selbst normale granulierte Aktivkohle bringt noch erhebliche Umsätze und Ausbeuten. Sogar bei ausschließlicher Verwendung von inertem Füllmaterial, ζ. B. Quarz, findet noch eine Umsetzung statt, die allerdings auch bei höheren Temperaturen keine hohen Umsätze ergibt.
Die für Oxydationen von Kohlenwasserstoffen mit Schwefeldioxyd und die für die Umsetzung von Kohlenwasserstoffen mit Luft und Ammoniak in der Literatur beschriebenen Katalysatoren bringen zum Teil keine oder nur sehr geringe Vorteile. In einigen Fällen liegen die Ausbeuten, wie z. B. bei Einsatz von Vanadiumkatalysatoren, sogar niedriger. Andererseits erhöhen gewisse Zusätze, beispielsweise von Metallen, die in mehreren Wertigkeitsstufen vorkommen können, wie z. B. Kupfer, Molybdän, Mangan, sowohl Umsätze wie Ausbeuten.
Gegenüber den bekannten Verfahren werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhebliche Vorteile erzielt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfällt z. B. jede Rücksichtnahme auf Explosionsgrenzen, die
Verfahren zur Herstellung von aromatischen
Nitrilen
Anmelder:
Hans J. Zimmer Verfahrenstechnik,
Frankfurt/M., Borsigalee 1-7
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Fritz Hübenett, Wiesbaden,
Dipl.-Chem. Dr. Franz Flock, Bergen-Enkheim,
Dipl.-Chem. Dr. Heinz Rempfer, München
im Falle der Luftoxydationen in Gegenwart von dazu noch hohen Ammoniaküberschüssen sehr geringe Kohlenwasserstoffkonzentrationen im Einsatzprodukt erfordert, wodurch bei vergleichbarer Reaktorgröße nur geringe Durchsätze an Kohlenwasserstoffen erzielt werden und mit den anfallenden großen Abgasmengen hohe Verluste eintreten.
Abhängig von dem verwendeten Katalysator beginnt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Reaktion bei Normaldruck bereits bei etwa 2500C und läßt sich noch bei Temperaturen über 550° C durchführen. Günstige Umsätze und Ausbeuten werden insbesondere im Temperaturbereich von 350 bis 4800C erreicht. Zwar läßt sich die Reaktion befriedigend bei Normaldruck durchführen, jedoch kann je nach den Eigenschaften der umzusetzenden Kohlenwasserstoffe und der entstehenden Nitrile vorteilhaft auch Unterdruck oder erhöhter Druck angewendet werden.
Bei entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführten Versuchen wurde im allgemeinen mit annähernd stöchiometrischen Molverhältnissen gearbeitet. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, Schwefeldioxyd und/oder Ammoniak im Überschuß oder Unterschuß anzuwenden. Die Verweilzeit kann ebenfalls in weiten Grenzen variiert werden. So kann sie z. B. zwischen 0,25 und 40 Sekunden liegen, ohne daß sich die Ausbeute an Nitrilen, bezogen auf den umgesetzten Kohlenwasserstoff, wesentlich ändert. Die bevorzugte Verweilzeit liegt bei etwa 10 Sekunden.
Die Versuche wurden kontinuierlich in einer von außen beheizten Glasröhre durchgeführt. Es ist dabei von Vorteil, daß Schwefeldioxyd und das Ammoniak so zugeführt werden, daß sie erst an einer Stelle des Reaktors zusammentreffen, an der die Temperatur höher als 1500C ist. Die Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Reaktionspartner ist ohne Bedeutung.
309 807/432
Das anfallende Reaktionsprodukt trennt sich nach seiner Abkühlung meist in eine wäßrige und eine organische Schicht. Die wäßrige Schicht ist eine Lösung von Ammoniumsulfiden, deren Konzentration und Zusammensetzung von den angewandten Mol-Verhältnissen abhängig ist. Die organische Schicht besteht aus nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffen und den entstandenen Nitrilen, die jedoch auch wie im Falle der Umsetzung von p-Xylol als unlösliche Feststoffe anfallen können.
Beim Einsatz von Polyalkylbenzolen entstehen bei genügender Zufuhr von Schwefeldioxyd und Ammoniak vorwiegend die Polynitrile. Beim Einsatz von z. B. p-Xylol fällt Terephthalsäuredinitril in vorzüglicher Ausbeute an, die durch Rückführung des als Nebenprodukt in geringer Menge — bei stöchiometrischem Einsatz unter 3 % — anfallenden p-Tolunitrils noch erhöht werden kann. Setzt man nämlich p-Tolunitril mit Ammoniak und Schwefeldioxyd um, so erhält man in nahezu theoretischer Ausbeute bei Umsätzen von etwa 90% Terephthalsäuredinitril.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich selbstverständlich auch auf Derivate der Kohlenwasserstoffe, wie z. B. p-Toluylsäure, p-Methylbenzylalkohol, anwenden. In beiden Fällen erhält man Terephthalsäuredinitril.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend an Hand von fünf Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
In eine oben mit Raschigringen gefüllte Glasrohre von 25 mm Durchmesser und 80 cm Länge wurden von oben stündlich 25 g Toluol und 8,5 1 gasförmiges Schwefeldioxyd zugeführt. Durch ein Einleitungsrohr, das am Ende der Raschigringschicht endete, wurden stündlich 8,0 1 Ammoniak gasförmig zugeführt. Als Katalysator dienten Al2O3-Stränge von 3 mm Durchmesser und etwa 5 mm Länge. Es wurde eine Temperatur von 400 0C aufrechterhalten. Aus dem Reaktionsprodukt wurden stündlich 8,6 g nicht umgesetztes Toluol und 16,0 g Benzonitril isoliert, das entspricht einem Umsatz von 62,5% und einer Ausbeute von 92,5%·
Beispiel 2
45
An Stelle des im Beispiel 1 genannten Katalysators wurde granulierte Aktivkohle eingesetzt. Unter sonst gleichen Bedingungen wurde bei einem Umsatz von 27% eine Ausbeute von 81 % an Benzonitril erreicht.
Beispiel 3
Bei Einsatz eines Kieselsäurekatalysators, der etwa 1,5 Gewichtsprozent Kupfer enthielt, wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 und 2 ein Umsatz von 64,5% bei einer Ausbeute von fast 93% erzielt.
Beispiel 4
14,5 g p-Xylol, 8,51 Schwefeldioxyd und 8,01 Ammoniak wurden stündlich, wie im Beispiel 1 beschrieben, bei 420° C umgesetzt. Die Ausarbeitung des Reaktionsproduktes ergab einen stündlichen Anfall von 4,5 g p-Xylol, 9,1 g Terephthalsäuredinitril und 0,4 g p-Tolunitril, was einem Umsatz von 59 % und einer theoretischen Ausbeute an Nitrilen von fast 91 %
ao entspricht.
Beispiel 5
30 g p-Tolunitril wurden stündlich mit 9 1 Schwefeldioxyd und 8,51 Ammoniak bei 385°C über aktiviertem Al2O3 behandelt. Es fielen stündlich 29,5 g Terephthalsäuredinitril an, während stündlich knapp 2 g nicht umgesetztes Einsatzprodukt isoliert werden konnten. Bei einem Umsatz von über 93 % wurde also eine Ausbeute von über 96 % erreicht.
25

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Nitrilen, dadurch gekennzeichnet, daß man gas- oder dampfförmige Gemische aus Schwefeldioxyd, Ammoniak und Verbindungen der allgemeinen Formel R — Ar — R', in der R Wasserstoff, einen Alkyl- oder Nitrilrest, R' einen Alkylrest und Ar einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, bei 250 bis 550° C, insbesondere 350 bis 480°C, über an sich bekannte, wasserabspaltend wirkende Katalysatoren oder Feststoffe mit ähnlichen Eigenschaften leitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserabspaltend wirkende Katalysatoren Oxyde des Aluminiums, Siliciums und bzw. oder Titans verwendet.
309 807/432 1.64 © Bundesdruckerei Berlin
DEZ8871A 1961-07-22 1961-07-22 Verfahren zur Herstellung von aromatischen Nitrilen Pending DE1161874B (de)

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