DE1161097B

DE1161097B - Als Rueckschlagventil ausgebildetes Anzapfventil fuer Dampfturbinen

Info

Publication number: DE1161097B
Application number: DEV15095A
Authority: DE
Inventors: Karl Speicher
Original assignee: BERGMANN BORSIG VEB
Current assignee: BERGMANN BORSIG VEB
Priority date: 1958-09-24
Filing date: 1958-09-24
Publication date: 1964-01-09

Description

Als Rückschlagventil ausgebildetes Anzapfventil für Dampfturbinen Die Erfindung bezieht sich auf ein Anzapfventil für Dampfturbinen mit als Rückschlagventil arbeitendem Ventilverschlußstück und mit einer Kolbeneinrichtung zum hydraulischen Schließen des Ventils entgegen der normalen Strömungsrichtung des Dampfes.
Die meisten modernen Turbinen besitzen zum Teil mehrere Anzapfungen zur Speisewasservorwärmung. Der Druck der angezapften Stufen ist lastabhängig, und daher kommt es vor, daß bei kleiner Last der Druck in der Turbine kleiner ist als der normale Vorwärmerdruck. Besonders unangenehm ist dies, wenn die Turbine plötzlich vom Netz getrennt wird, der Drebzahlregler die Frischdampfventile schließt und machtlos einer einsetzenden Drebzahlsteigerung infolge Rückströmens des Vorwärmdampfes gegenübersteht.
Es ist eine Einrichtung bekanntgeworden, welche unter anderem das Rückströmen des Anzapfdampfes dadurch verhindert, daß das Ventilverschlußstück im entsprechenden Augenblick durch eine Hilfssteuerung geschlossen wird. Diese Einrichtung hat jedoch zwei Nachteile. Einmal muß über eine mehr oder weniger komplizierte und daher störanfällige Hilfssteuerung das Ventil indirekt betätigt werden, zum anderen kann dort das Ventilverschlußstück nur bei sehr kleinen Druckdifferenzen in Schließstellung gehalten werden, so daß zum Abschalten der Entnahme ein zweites Ventil bzw. ein Schieber geschlossen werden muß.
Bei einer weiteren bekannten Einrichtung besteht zwar wegen Anwendung eines glockenartigen Ventilverschlußstückes nicht die Gefahr des selbsttätigen öffnens bei einer Druckerhöhung vor dem Ventil, jedoch fehlt die Möglichkeit des selbsttätigen Schließens infolge Verringerung des Dampfdurchsatzes.
Um die Nachteile der bekannten Einrichtung zu beseitigen, wurde deshalb der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde gelegt, ein Ventil zu schaffen, welches schon vor Umkehr der Strömungsrichtung des Dampfes selbsttätig schließt und außerdem zwangläufig durch eine Hilfssteuerung geschlossen werden kann. Schließlich ist das geschlossene Ventil in der Lage, trotz erheblichen überdruckes auf der Zuströmseite bei einem durch die Steuerung eingeleiteten Schließbefehl den Dampfabschluß zu verhindern.
Diese Aufgabe soll nach der Erfindung dadurch gelöst werden, daß bei Verwendung eines glockenförmigen Doppelsitzventilverschlußstückes und eines in dessen Innerem angeordneten, mit dem Ventilgehäuse fest verbundenen und gleichzeitig als Führung für das Verschlußstück dienenden tellerförmigen Ventilsitzes, dessen Außendurchmesser annähernd dem Innendurchmesser des Verschlußstückes gleicht, zwischen dem unter dem Druck des Anzapfdampfes selbsttätig öffnenden Ventüverschlußstück und dem in Offenstellung befindlichen Mitnehmerbund der Kolbenstange Spiel vorhanden ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Im Ventilgehäuse 1 befindet sich ein glockenähnliches Doppelsitzventilverschlußstück 2, dessen Sitze verschiedene Durchmesser haben. Dadurch entsteht eine Differenzfläche, auf die beim Durchtreten von Dampf eine Kraft wirkt, welche etwas größer ist als das Gewicht der Glocke. Es kommt aber nur zum öffnen des Ventils, wenn auf der Dampfeintrittsseite ein etwas größerer Druck herrscht als auf der Austrittsseite. Besteht Druckgleichheit oder ist der Druck auf der Austrittsseite größer, dann bleibt das Ventil geschlossen.
Das Ventil stellt demnach in dieser Form ein Rückschlagventil dar, welches einen Dampfdurchfluß nur von der Turbine zum Verbraucher zuläßt, nicht aber umgekehrt.
Um auch dann schließen zu können, wenn der Dampfdruck auf der Turbinenseite größer ist als in derAnzapfleitung, ist unter demVentilverschlußstück ein Zylinder angeordnet, in welchem der Kolben 3 arbeitet, der mit der Kolbenstange 4, welche den Mitnehmerbund 5 trägt, in fester Verbindung steht.
Unter dem Kolben 3 befindet sich die Feder 6, welche normalerweise den Kolben in die obere Endlage bringt. Dadurch kann die Glocke 2, die lose auf der Stange 4 geführt ist, in Abhängigkeit vom Dampfdurchsatz ihren Hub durchfahren. Durch eine nicht dargestellte Kolbenanordnung wird, soll das Ventil geschlossen werden, Drucköl über den Kolben 3 gebracht, wodurch die Glocke vom Mitnehmerbund 5 auf ihren Sitz gepreßt wird. Die Kolbenkraft ist wesentlich größer als die auf die Glocke wirkende Öffnungskraft des Dampfes. Durch die vorhin erwähnte Kolbenanordnung wird immer dann, wenn der auf die Frischdampfventile wirkende Steueröldruck einen bestimmten Wert überschritten hat, der Zylinder entleert.
Erreicht der Steueröldruck bei Lastverringerung einen solchen Wert, daß infolge geringen Stufendruckes ein Rück-strömen des Anzapfdampfes zu erwarten ist, dann wird wieder Drucköl über den Kolben3 geleitet. Das Ventil schließt damit in Ab- hängigkeit vom Stufendruck und, sollte die Automatik versagen, durch Rückschlagwirkung. Die Automatik kann so gesteuert werden, daß das Ventil - gleichgültig wie groß der Steueröldruck ist - schließt. An J C Stelle der Glocke 2 kann auch ein einfaches tellerförmiges Verschlußstück treten, doch muß in diesem Falle der Kolben 3 größere Abmessungen erhalten.
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Claims

Patentanspruch: Anzapfventil für Dampfturbinen mit als Rückschlagventil arbeitendem Ventilverschlußstück und mit einer Kolbeneinrichtung zum hydraulischen Schließen des Ventiles entgegen der normalen Strömungsrichtung des Dampfes. d a - durch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines glockenförmigen Doppeisitzventilverscblußstück-es (2) und eines in- dessen Innerem angeordneten, mit dem Ventilgehäuse fest verbundenen und -leichzeitig als Führung für das Verschlußstück (2) dienenden tellerförmigen Ventilsitzes, dessen Außendurchmesser annähernd dem Innendurchiic"#.#-r des Verschlußstückes ,gleicht. zwischen dem unter Ocm Druck des Anzap!dampfes selbstnitig öffinenden Venfliverschlußstück (2) und dcm. in Off,#tistelltlpg belincilichen Mitnehmerbund (5) der X olbenstange (4) Spiel vorhanden ist. In Betracht . gezogene Druick-selirift##ri: Deutsche Patentschrift Nr. -j:#f,2 075; französische Pat-,-itscl)riit Nr. 1 -1 -14 936: USA.-Patentschriften Nr. (!(13 ##36. -! 007,'##60.