DE1160705B

DE1160705B - Nachtropfsicheres elektromagnetisch betaetigtes Ventil

Info

Publication number: DE1160705B
Application number: DED37891A
Authority: DE
Inventors: Juergen Kolster
Original assignee: Dagma Deutsche Automaten und Getraenkemaschinen GmbH and Co KG
Current assignee: Dagma Deutsche Automaten und Getraenkemaschinen GmbH and Co KG
Priority date: 1962-01-11
Filing date: 1962-01-11
Publication date: 1964-01-02

Description

Nachtropfsicheres elektromagnetisch betätigtes Ventil Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisch betätigtes Ventil, das als Dosierventil geeignet ist und ohne Nachtropferscheinungen arbeitet. Die erfinderische Aufgabenstellung besteht in Lösung dieses Problems mit technisch einfachsten Mitteln.
Bei elektrischen Auslaufventilen verwendet man im allgemeinen magnetisierbare Anker, die mit einem Verschlußteil eine Auslauföffnung abdichten. Solche Anker dichten im Ruhezustand durch ihr Eigengewicht, in den meisten Fällen mit zusätzlicher Federkraft.
Der Nachteil dieser Ventile besteht nicht nur darin, daß die Anker gegen oder parallel zur Stromrichtung arbeiten, sondern auch darin, daß für den Schließprozeß größere Kräfte nötig sind, die eine Schließfeder erforderlich machen, wodurch eine zusätzliche magnetische Leistung notwendig wird. Ferner wird die Strömungsgeschwindigkeit des Durchflußmediums allmählich auf Null herabgesetzt. Hierdurch treten zwangläufig Nachtropferscheinungen auf, und die durch Adhäsion an den Wandungen haftenden Flüssigkeitsbestandteile tropfen langsam ab.
Es sind auch Ventile bekannt, bei denen der Anker rohrförmig ausgebildet ist. Solche Ausführungen sind nicht selbständig dichtend, da erst ein zusätzlicher Federdruck gewährleistet, daß eine gute Abdichtung erfolgt. Dieser zusätzliche Federdruck muß durch eine starke Dimensionierung der Magnetspule überwunden werden. Die Auslaßöffnungen sind so ausgebildet, daß durch Adhäsion selbst nach verzögerndem Schließprozeß Flüssigkeitsteilchen nachtropfen.
Die Erfindung löst ohne Verwendung von Federn diese Probleme in einfacher Weise dadurch, daß der Magnetanker als Teil des Ausflußrohres ausgebildet ist und selbst keinerlei Dichtungsfunktionen ausübt, sondern ein lose unterhalb des Ventilsitzes in Auslaßnähe liegendes Rohrstück darstellt. Oberhalb dieses Magnetankers ist das Verschlußstück angeordnet, dessen dichtender Querschnitt vorzugsweise größer ist als der innere Querschnitt des Magnetankers.
Die Nachtropferscheinungen werden dadurch ausgeschaltet, daß der innere Querschnitt des Magnetankers größer ist als der Querschnitt der Flüssigkeitsstrahlen und daß das Verschlußstück vom Flüssigkeitsdruck mitgerissen wird und schlagartig auf den Sitz aufsetzt. Der Durchflußquerschnitt wird hierbei so verringert, daß die noch unter dem Verschlußstück befindliche Luft den Strähl sofort abreißt und durch den Aufsetzschlag die Tropfen freigibt.
Das Magnetrohr hat noch eine weitere Fallbewegung und setzt dann ebenfalls hart auf seine Unterlage auf, wobei während dieses Prozesses eventuell anhaftende Flüssigkeitsteilchen abgerissen werden.
Ferner ist der Magnetanker an seinen Enden wulstartig verstärkt. Er erhält hierdurch eine sogenannte Zweipunktführung und kann sehr leicht spielen. Aus diesem Grunde kann die Dimensionierung der Magnetspule besonders klein gehalten werden, und zwar auch deswegen, weil die Randverstärkungen als Pohlschuhe wirken.
Als Ausführungsbeispiel sei ein Ventil nach der Zeichnung beschrieben.
Durch die Einlaßöffnung 1 des Ventils wird der Ventilraum oberhalb des Verschlußstücks 2 durch die eintretende Flüssigkeit gefüllt. Der Magnetanker 3 liegt unterhalb des Verschlußstücks lose in dem Führungsrohr 7. Durch eine Schulter im Führungsrohr 7 wird der Magnetanker 3 gehalten. Wird die Magnetspule 4, die von außen auf das Führungsrohr 7 aufgebracht ist, elektrisch erregt, so wird der Magnetanker 3 angehoben und stößt gegen das Verschlußstück 2 und hebt dieses ebenfalls an. Ein Einsetzen des Durchausflusses ist damit gegeben. Wird die Spule 4 ausgeschaltet, so überwindet der auf dem Verschlußstück 2 lastende Flüssigkeitsdruck sofort den noch im Magnetanker 3 befindlichen Restmagnetismus und drückt das Verschlußstück 2 hoher Geschwindigkeit in Ausflußrichtung abwärts. Der Dichtring setzt sich dann auf seine Unterlage und sperrt einen weiteren Durchfluß ab. Durch die große Beschleunigung des Verschlußstücks werden Flüssigkeitsreste von diesem sofort abgeschlagen. Das gleiche gilt für den Magnetanker 3 in dem Augenblick, wo er auf die Schulter des Führungsrohrs 7 aufschlägt.
Soll das Auslaufventil gleichzeitig als Dosierventil arbeiten, so kann mit der Einstellschraube 6 der Hub des Verschlußstücks 2 begrenzt werden; dadurch wird der Auslaßquerschnitt veränderlich gestaltet. Die Funktion des Ventils bleibt aber gleich.

Claims

Patentansprüche: 1. Nachtropfsicheres elektromagnetisch betätigtes Ventil, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetanker (3) rohrförmig ausgebildet und unterhalb des Ventilsitzes in Auslaßnähe angeordnet ist, sein innerer Querschnitt den Querschnitt des Flüssigkeitsstrahles überschreitet und das Verschlußstück (2) sich bei Abschalten des Erregerstromes der Magnetspule (4) unter dem Druck der abzusperrenden Flüssigkeit in Strömungsrichtung selbsttätig auf seinen Sitz aufsetzt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetanker (3) an seinen Enden wulstartig verbreitert ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dichtende Querschnitt des Ventilsitzes größer ist als der innere Querschnitt des Magnetankers (3). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 323 738, 853 236; britische Patentschrift Nr. 352 091; USA.-Patentschriften Nr. 2 279 243, 2 564 873, 2 893 428, 2 935 091.