DE1160414B - Verfahren zur Herstellung homogener Dispersionen von kolloidaler Kieselsaeure in Fettsaeureamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung homogener Dispersionen von kolloidaler Kieselsaeure in Fettsaeureamiden

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DE1160414B
DE1160414B DEN21466A DEN0021466A DE1160414B DE 1160414 B DE1160414 B DE 1160414B DE N21466 A DEN21466 A DE N21466A DE N0021466 A DEN0021466 A DE N0021466A DE 1160414 B DE1160414 B DE 1160414B
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silica
fatty acid
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amide
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William Lloyd Albrecht
Morris Mindick
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Nalco Chemical Co
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/14Colloidal silica, e.g. dispersions, gels, sols
    • C01B33/145Preparation of hydroorganosols, organosols or dispersions in an organic medium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung homogener Dispersionen von kolloidaler Kieselsäure in Fettsäureamiden Die Erfindung betrifft die Herstellung kolloidaler Kieselsäuredispersionen, in welchen chemisch modifizierte kolloidale Kieselsäureteilchen in Fettsäureamiden dispergiert sind.
  • In den letzten Jahren wurden Produkte, die kolloidale Kieselsäure, dispergiert in einem nichtwäßrigen Medium, enthalten, von steigendem Interesse. Produkte dieser Art werden allgemein als Organosole bezeichnet. Das Hauptproblem, dem man bei der Herstellung von Organosolen gegenüberstand, ist das der Gelierung. In der Regel sind Kieselsäuresole äußerst unstabil, insbesondere, wenn die Kieselsäure in organischen Flüssigkeiten dispergiert ist.
  • In den USA.-Patentschriften 2 433 776, 2 433 777, 2 433 778, 2 433 779 und 2 433 780 ist ein Verfahren zur Herstellung von Organosolen beschrieben, bei welchem ein Alkalimetallsilicat mit einer Säure neutralisiert wird, worauf man dem neutralisierten Produkt einen niedrig molekularen Alkohol zusetzt. Die Zugabe des Alkohols verursacht eine Ausfällung des bei der Neutralisation gebildeten Salzes. Das ausgefällte Salz wird abfiltriert, worauf man Wasser abdestilliert. Bei dem Verfahren der genannten USA.-Patentschriften können dann verschiedene organische Flüssigkeiten mit dem alkoholischen Sol kombiniert werden.
  • Eine Methode zur Erhöhung der Stabilität von Kieselsäuresolen durch chemische Modifizierung der Oberfläche der Solteilchen wird in der USA.-Patentschrift 2 801 185 beschrieben. Bei diesem Verfahren werden primäre oder sekundäre Alkoxygruppen enthaltende Verbindungen mit den Oberflächengruppen von Kieselsäureteilchen unter Entstehung von Esterbindungen umgesetzt.
  • Bei einem einfachen Verfahren zur Überführung wäßriger Kieselsäuresole direkt in kolloidale Dispersionen von Kieselsäure in organischen Flüssigkeiten wird ein wasserstoffbindendes Mittel zum Schutz von mindestens 500% der oberflächlichen Silanolgruppen der Kieselsäureteilchen verwendet. Hauptaufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung einer Dispersion von kolloidaler Kieselsäure in einem organischen Stoff, und zwar in einem Fettsäureamid, wobei man von hochkonzentrierten, wäßrigen Kieselsäuresolen ausgeht.
  • Die neuen Kieselsäuresole bestehen im wesentlichen aus chemisch modifizierter, kolloidaler Kieselsäure, die in einem Fettsäureamid homogen dispergiert ist.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen, neuen Kieselsäuredispersionen, die man durch Dispergierung chemisch modifizierter, kolloidaler Kieselsäureteilchen in einem Fettsäureamid erhält, werden die Oberflächengruppen der Kieselsäureteilchen eines im wesentlichen salzfreien Kieselsäuresols mindestens teilweise verestert. Diese Teilchen sind vorzugsweise während der Veresterung in einem Fettsäureamid dispergiert. Die Dispergierung kann jedoch auch anschließend an die Veresterung stattfinden.
  • Erfindungsgemäß wird zunächst ein im wesentlichen salzfreies, wäßriges Kieselsäuresol hergestellt. Hierfür sind verschiedene Methoden bekannt. Bei den meisten wird zuerst fast das gesamte, in dem Wasserglas (Natriumsilicat) enthaltene Alkalimetall entfernt. Bei einem der bekannten Verfahren wird zu diesem Zweck eine Natriumsilicatlösung mit einer Mineralsäure neutralisiert. Das vom wirtschaftlichen Standpunkt aus erfolgreichste Verfahren zur Herstellung von Kieselsäuresolen ist in der USA: Patentschrift 2 244 325 beschrieben. Bei diesem Verfahren wird eine Alkalimetallsilicatlösung durch ein lonenaustauschmaterial geschickt, welches die meisten Natriumionen unter Bildung von Kieselsäure entfernt. Eine nach diesem Verfahren erhaltene typische Kieselsäurelösung enthält etwa 3% Si02, 0,006% Na20 und etwa 0,003% Sulfat. Es wurde gefunden. daß die nach dem genannten Verfahren sowie nach anderen Methoden erhaltenen sauren Sole jedoch innerhalb weniger Stunden gelieren, es sei denn, sie werden durch Zugabe eines Alkalis stabilisiert.
  • Ein wesentlicher Nachteil vieler früherer Verfahren zur Herstellung von Kieselsäuresolen besteht darin, daß man die Sole nur als verhältnismäßig verdünnte Lösungen erhalten kann. In der USA.-Patentschrift 2 574 902 ist eine Methode zur Konzentrierung von Solen auf einen Kieselsäuregehalt von etwa 35% beschrieben. Bei diesem Verfahren wird durch Erhitzen von mit Alkali stabilisierten Solen der nach der USA.-Patentschrift 2244325 erhaltenen Art auf über etwa 6W C »Ansatz« gebildet. Dieser »Ansatz« besteht aus großen Teilchen oder Kernen polymerisierter Kieselsäure. Bringt man zusätzliche Mengen des verdünnten Sols nun langsam mit diesem Ansatz zusammen, so polymerisiert die zugesetzte Kieselsäure an den Kernen unter Entstehung noch viel größerer Teilchen. Auf diese Weise wird der Durchmesser eines typischen Solteilchens nach der genannten USA.-Patentschrift von etwa 1 bis 5 m;u. auf 15 bis 130 mu. vergrößert. Eine verbesserte Methode zur Konzentrierung von Kieselsäuresolen ist auch in der USA.-Patentschrift 2 929 790 beschrieben.
  • Wie bereits betont, ist es wesentlich, daß das erfindungsgemäß verwendete wäßrige Kieselsäuresol nahezu salzfrei ist. In der Regel werden wäßrige Kieselsäuresole durch Zugabe einer Base, z. B. Natrium-, Kalium- oder Ammoniumhydroxyd, stabilisiert. Dabei gibt man eine solche Menge der Base zu, daß der pH-Wert des Sols von 7,5 auf etwa 11 erhöht wird.
  • Zur Herstellung eines wäßrigen Kieselsäuresols, das unter sauren Bedingungen stabil ist und nicht den Zusatz von Ionen benötigt, wird nach einem älteren Vorschlag ein 3 bis 500/0 Si02 enthaltendes Kieselsäuresol durch ein stark saures Kationenaustauschharz in der Wasserstofform und ein stark basisches Anionenaustauschharz in der Hydroxydform geschickt.
  • Bei einem verbesserten Verfahren zur Herstellung im wesentlichen salzfreier und stabiler wäßriger Kieselsäuresole werden die wäßrigen Sole mindestens einmal durch eine ein Anionenaustäuschharz enthaltende Schicht und mindestens zweimal durch eine ein stark saures Kationenaustauschharz enthaltende Schicht geschickt. Zwischen der ersten und der zweiten Behandlung des Sols mit dein Kationenaustauschharz wird eine ausreichende Alterungsperiode eingeschoben.
  • Bei der Erfindung kann der Si0;-Gehalt in dem wäßrigen Kieselsäuresol zwischen etwa 3 und bis zu 500io variieren, und der Durchmesser der Kieselsäureteilchen kann zwischen etwa 3 und etwa 150 mu. liegen. Nach Herstellung eines Sols mit einer gewünschten Konzentration wird dieses d:irch ein stark saures Kationenaustauschharz in der Wassers. und ein Anionenaustauschharz geschickt. Man läßt das Sol dann eine <gewisse Zeit altern, worauf es wiederum durch ein stark saun--s Kationenaustauschharz geschickt wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform kann das Sol mit dein Anionenaustauschharz nach der Alterungsperiode oder sowohl vor als auch nach der Altcrungsperiode behandelt werden. Die Zeitspanne zwischen den beiden Entionisierungsstufen (Kationenaustauschharz) erlaubt Natriumionen von den Solteilchen in die Lösung zu diffundieren, wo sie durch die Wirkung des Austauschharzes abgetrennt werden. Die Alterungsperiode kann etwa 1 Stunde bis zu einer Woche betragen. Wenn die Temperatur des Sols erhöht wird, nimmt die zur Diffusion der Natriumionen aus den Solteilchen in die Lösung erforderliche Zeit entsprechend ab. Bei Temperaturen von etwa 49 bis etwa 82#C z. B. kann der Alterungsprozeß in einer bis etwa 31j.- Stunden beendet sein. Wenn die Alterung bei einer Temperatur zwischen etwa 4.5 und etwa 49-C erfolgt, sind mindestens 4 Stunden und vorzugsweise 16 bis 24 Stunden zur Erzielung eines zufriedenstellenden Produkts erforderlich. Vor der zweiten Entionisierung in dem Kationenaustauschharz kann dem Sol eine kleine Menge einer Säure zugegeben werden.
  • Es wurde gefunden, daß die Anwesenheit kleiner :Mengen Säure die Diffusion der eingeschlossenen Natriumionen in die die Teilchen umgebende Lösung beschleunigt. Die Zugabe der Säure hält auch die Natriumionen in der Lösung, aus welcher sie dann bei der anschließenden Entionisierung entfernt werden können. Die Wahl der verwendeten Säure ist nicht kritisch. Jede anorganische Säure, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure. Phosphorsäure usw. erfüllt den angestrebten Zweck. Man gibt so viel Säure zu, daß der Abfiuß einem pH-Wert von etwa 2,8 bis etwa 3,3 aufweist. In der Regel sind etwa 100 bis etwa 300 Teile pro Million Teile Säure geeignet.
  • Nach Bildung des wäßrigen Kieselsäuresols wird dieses mit einem mit Wasser mischbaren organischen Alkohol gemischt. Der Alkohol, der auch eine Ätherbindung enthalten kann, wirkt sowohl als Träger für die Kieselsäureteilchen nach der zunächst erfolgenden Wasserabtrennung als auch als Veresterungsmittel. Die verwendeten Alkohole sieden zweckmäßig über 90-C.
  • Geeignete, mit Wasser mischbare Alkohole entsprechen der folgenden altgemeinen Formel worin R einen azyklischen l@ohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatotnen in der Kette bedeutet. X Wasserstoff oder Ciia unc'i n 0 oder 1 ist.
  • Unter den unter die vorsichende Formel fallenden Alkoholen werden ettt,Ä-eder 2--Xthoxyäthanol,'-Propoxyätliatso1, oder 2-'@lethoxyäthanol als Veresterungsmittel bm orzugt. Die bevorzugte Verbindung ist ' _ti<ox5atlt@inol. Die vorstehende Strukturionnef titnla:@t auch niedrige AIltylalkohole. z. B. Äthanol uni sowie B;itylalkohole, nämlich den l@im:a"e;t. :el,undäron und tertiären Butylall:oliol. DL_ bL."vt-zttg@e Alkylalkohol ist n-Propanol.
  • Wird ein zwe:stufi-e.# @'_r'_tI#ren angewendc" so kann ein init Nasser nicht inischbareriAlkohol zur Herstellung üer gewürsclt_en Produkte verwendet werden. Bei dieser @h''?C-üc; wird der?: 4tair@gell Sof zunächst eilt tni,. @4'a.s°r mischbar-jAlkohol zugegeben. Der mit Wasser inischb"are Alkohol kann dann :nt«"eder teiI«-:°i:e oder sollstündig durch einen mit Wasser nicht mischbaren Alkohol ersetzt werden. Jeder mit Wasser nicht mischbare Alkohol mit einem geeigneten Siedepunkt kann verwendet werden. Der Siedepunkt des Alkohols ist wichtig, da die Fettsäureamide sich bei Temperaturen oberhalb 200°C zu zersetzen beginnen und da eine Gelierung oder Ausfällung des wäßrigen Sols bei erhöhten Temperaturen leichter eintritt. In der Regel wird bevorzugt ein Alkohol mit einem Siedepunkt bis zu etwa 200°C verwendet.
  • Wenn die mit Wasser mischbare, organische Flüssigkeit bei höherer Temperatur als Wasser siedet, kann das Wasser abdestilliert werden. Wenn der Siedepunkt niedriger als der von Wasser liegt, wird dieses jedoch durch azeotrope Destillation abgetrennt. Obwohl die Erfindung auch den Ersatz des Wassers des wäßrigen Kieselsäuresols durch einen Alkohol bei Atmosphärendruck umfaßt, wird diese Verfahrensstufe doch bevorzugt unter Vakuum durchgeführt. Bei der bevorzugten Methode wird ein mit Wasser mischbarer Alkohol langsam dem System zugegeben. Während dieser Zugabe wird das System erhitzt und unter Vakuum gehalten, damit nahezu das gesamte, in dem wäßrigen Sol enthaltene Wasser und auch das während der Veresterung gebildete Wasser entfernt werden. Die dem System zugesetzte Menge des mit Wasser mischbaren Alkohols soll mindestens gleich der in dem wäßrigen Kieselsäuresol vorhandenen Wassermenge sein. Die zur Vervollständigung der Wasserabtrennung erforderliche Temperatur ist dem absoluten Druck des Systems direkt proportional. Die gesamte Destillationszeit hängt von der Erhitzungsgeschwindigkeit ab. Wenn das System unter einem ausreichend niedrigen Druck steht, kann das Wasser rasch ohne Anwendung hoher Temperaturen entfernt werden. Wenn das Wasser mit dem mit Wasser mischbaren Alkohol ein azeotropes Gemisch bildet, kann die Verwendung eines größeren Alkoholvolumens als unter nicht azeotropen Bedingungen erforderlich sein.
  • Nach Abtrennung im wesentlichen des gesamten Wassers wird das Vakuum aufgehoben. Das Organosol wird dann durch Erhöhung der Temperatur auf den Siedepunkt des Alkohols partiell verestert. Der Veresterungsgrad hängt von der Rückflußzeit und der Temperatur des Systems ab. Die letztere Bedingung wiederum hängt vom Siedepunkt des Alkohols ab. Es wurde gefunden, daß mindestens 50;`o der oberflächlichen Silanolgruppen verestert werden sollen. Vorzugsweise werden etwa 10 bis 300`o der oberflächlichen Silanolgruppen während dieser Veresterung verestert. Obwohl man auch bei 100%iger Veresterung ein zufriedenstellendes Produkt erhielte, ist ein solcher Veresterungsgrad unmöglich zu erzielen und zur Bildung eines stabilen Produkts auch nicht erforderlich.
  • Die während der Veresterungsreaktion in dem System herrschende Temperatur kann zwischen etwa 110 und etwa 200°C variieren. Bevorzugt wird eine zwischen etwa 135 und 175''C liegende Temperatur, und die günstigsten Temperaturen liegen zwischen etwa 140 und etwa 160°C. Die Reaktionsmischung soll mindestens etwa 30 Minuten auf der Veresterungstemperatur gehalten werden. Die bevorzugte Reaktionszeit beträgt etwa 1 bis etwa 5 Stunden, und die günstigste Reaktionszeit liegt zwischen etwa 2 und etwa 31i.) Stunden. Es wurde gefunden, daß 30 Minuten bei Temperaturen über 175'C ausreichen, um die Kieselsäureteilchen so weit zu modifizieren, daß sie sich mit den Amiden vertragen, daß bei Temperaturen von 130 bis 175°C dazu 1 bis 5 Stunden genügen. Die bevorzugte Temperatur und Dauer sind 140 bis 160°C und 2 bis 31/2 Stunden.
  • Methoden zur Herstellung von Organosolen aus wäßrigen Kieselsäuresolen sind in der USA.-Patentschrift 2 801 185 beschrieben. Auf den Inhalt dieser Patentschrift wird hier Bezug genommen.
  • Bei der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dem wäßrigen Kieselsäuresol und der mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit ein Fettsäureamid zugegeben. Die Dispergierung der Kieselsäure in dem Fettsäureamid erfolgt dabei, während die Kieselsäureteilchen verestert werden. Infolge der Anwesenheit des Fettsäureamids muß die Temperatur der Reaktionsmischung unterhalb des Zersetzungspunkts des Amids gehalten werden.
  • In einigen Fällen reagiert der jeweilige Alkohol nicht mit den Kieselsäureteilchen bei genügend niedriger Temperatur. Aus diesem Grunde muß Druck angewendet werden, wenn der mit Wasser mischbare Alkohol ein Alkylalkohol, z. B. n-Propanol, ist. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Fettsäureamid dem Organosol nach Ersatz des Wassers durch den Alkohol, jedoch vor erfolgter Veresterung zugegeben. Das Fettsäureamid kann andererseits dem Organosol auch nach der Veresterung, jedoch vor Austreibung des überschüssigen Alkohols zugesetzt werden.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sole kann eine große Vielzahl von Fettsäureamiden verwendet werden. Die Amide besitzen die folgende allgemeine Strukturformel RCONH2, worin R ein Alkyl- oder Alkylenrest mit 1 bis etwa 30 und vorzugsweise 5 bis 19 Kohlenstoffatomen ist. Die Amide können sowohl von gesättigten als auch von ungesättigten Fettsäuren stammen. Geeignete Säuren sind Essigsäure, Propionsäure, Buttelsäure, Valeriansäure, Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Undecylsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Nondecylsäure, Ölsäure, Linolsäure usw. Die Fettsäureamide können auch aus Kokosnußölfettsäuren, Talgfettsäuren usw. stammen.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel I Dieses Beispiel beschreibt eine geeignete Methode zur Herstellung einer kolloidalen Kieselsäuredispersion in einem Fettsäureamid. 1630 g wäßriges 35%iges entionisiertes Kieselsäuresol wurde mit 429 g n-Octadecenamid mit einer Jodzahl von etwa 85 und einem Schmelzpunkt von etwa 68°C gemischt. Man gab so viel Äthylcellosolv zu, daß eine Mischbarkeit zwischen dem Fettsäureamid und dem Kieselsäuresol gegeben war. Die Temperatur des Systems wurde 2 Stunden auf etwa 150°C erhöht, wobei das Äthylcellosolv die Oberfiächenkieselsäureteilchen des Sols veresterte. Man achtete darauf, daß die Temperatur des Systems nicht über 175'C anstieg, welche Temperatur etwa dem Zersetzungspunkt des Fettsäureamids entspricht. Rest liche Spurenlösungsmittel wurden unter Vakuum entfernt. Beispiel 11 100 cem Nalcoag A0-5 (entionisiertes wäßriges 350%iges Kieselsäuresol), 200 ccm 2-Äthoxyäthanol, 44 g eines aus hydrierten Talgfettsäuren stammenden Amids und 33 g Oleamid wurden in einen mit einem Thermometer, einem Rührwerk und einer zu einem Wasserkühler führenden Destillierkolonne ausgestatteten, 1 1 fassenden Dreihalskolben gegeben. Auf die Destillierkolonne setzte man ein Thermometer auf. Die Mischung wurde auf 150'C erhitzt und 1 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Während dieser Zeit destillierten etwa 600% des Lösungsmittels aus dem System ab. Das System wurde dann unter Vakuum gesetzt, und man trennte den letzten Teil des Lösungsmittels ab. Die Schmelze war bei 120''C fließfähig und bildete beim Abkühlen ein hartes, sprödes Produkt.
  • Beispiel 111 141 eines aus 36,5 Gewichtsprozent Si02 in 2-Äthoxyäthanol bestehendes Alcosol und 303I g Oleamid wurden in einen 221 fassenden Dreihalskolben gebracht, der mit einem Rührwerk, Thermometer und einer zu einem Wasserkühler führenden Destillierkolonne ausgerüstet war. Das System war so aufgebaut, daß das Reaktionsgefäß unter Vakuum gesetzt werden konnte. Innerhalb 31/s Stunden destillierten 7,61 2-Äthoxyäthanol ab, während welcher Zeit die Temperatur auf 150'C anstieg. Die Temperatur wurde weitere 2 Stunden auf 148 bis 150"C gehalten, worauf das restliche Lösungsmittel unter Vakuum bei 130"C abgetrennt wurde. Das Endprodukt war nach Abkühlung hart und spröde und enthielt 66,70% Si02.
  • Beispiel IV Dieses Beispiel zeigt die Herstellung einer Dispersion von kolloidaler Kieselsäure in Caprylamid. 460g Caprylamid und 1750g eines aus 35% Si02 in 2-Butoxyäthanol bestehenden Aleosols wurden langsam auf 150°C erhitzt. Zur Abdestillation des während der Reaktion gebildeten Wassers wurde unter Vakuum ein leichter Rückfluß aufrechterhalten. Nach 3 Stunden bei 150'C wurde das restliche Lösungsmittel unter Vakuum entfernt. Das Endprodukt war hart und spröde und besaß einen Si02-Gehalt von etwa 60,6%.
  • Beispiel V 400g Laurinsäureamid und 972g eines aus 420;o Si02 in 2-Methoxyäthanol bestehenden Alcesols wurden langsam unter Rühren auf eine Temperatur zwischen etwa 145 und 150=C erhitzt. Nach 2c;2 Stunden wurde das restliche Lösungsmittel unter Vakuum bei 130"C entfernt. Das Endprodukt war hart und spröde und besaß einen Si0z-Gehalt von etwa 50%.
  • Beispiel VI 163g eines unmodifizierten, aus 350;o Si02 in n-Propanol bestehenden Alcosols und 57 g Myristinsäureamid wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben. Die Temperatur wurde auf 145'C erhöht, und das System wurde unter Druck gehalten, so daß nur etwa 75% des n-Propanols aus dem Gefäß in einen Aufnahmebehälter überdestillierten. Die Temperatur wird 3 Stunden zwischen 145 und 150 =C gehalten, während man zur Verdrängung des Wassers aus dem System n-Propanol zugibt. Der Druck wird dann langsam abgelassen, und man legt zur Entfernung des Lösungsmittels bei 130'C ein Vakuum an. Das Endprodukt ist hart und spröde und enthält etwa 42,80j() Si0.2.
  • Beispiel VII 500g eines aus 37.40:ö Si0.2 in 2-Äthoxyäthanol bestehenden Alcosols und 93,5g Ölsäureamid wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben. Die Temperatur des Systems wurde auf 110-C erhöht, wobei innerhalb 40 Minuten unter Atmosphärendruck 260 ccm 2-Äthoxyäthanol entfernt wurden. Die Temperatur der Reaktionsteilnehmer wurde dann auf 149 bis 152'C erhöht und 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Die Dampftemperatur während dieser Zeit betrug 129 bis 134'C. 20 ccm frisches 2-Äthoxyäthanol wurden dann zur Verdrängung des Wassers aus dein System zugegeben. Das erhaltene Produkt war spröde und besaß einen Vergießungspunkt von 90=C und einen Schmelzpunkt von 68C. Beispiel VIII Ein nach der Methode von Beispiel 1I erhaltenes Produkt wurde verschiedenen Tests unterworfen. Die Tests und die erzielten Ergebnisse sind die folgenden Stabilität in heißem Toluol Etwa 1 g des Produkts wurden in etwa 15 ccm Toluol über einem Dampfbad gelöst. Beim Abkühlen der Mischung setzte sich nichts ab; wenn die Temperatur unter den Schmelzpunkt des Feststoffs absank, bildete sich innerhalb der Lösung ein gelartiger Feststoff.
  • Verteilung zwischen heißem Wasser und Toluol Etwa 1 g des Produkts wurden in einem Reagensglas in 7 oder 8 ccin Wasser gegeben, und die Mischung wurde zum Siedepunkt erhitzt. .Man versetzte dann mit einem gleichen Volumen Toluol und rührte die Mischung kräftig durch. Nach Trennung in zwei Phasen blieb die Kieselsäure als kolloidale Dispersion in der wäßrigen Phase zurück und setzte sich beim Stehen nicht ab. Die Amide lösten sich in dein Toluol und gelierten beim Abkühlen. Die Kieselsäure war noch hydrophil, da sie in die wäßrige Phase und nicht in die organische Phase überging, d. h.. sie war nicht stark modifiziert. Stabilität der Schmelze Man ließ die Schmelze ohne Umrühren stehen. Innerhalb 1 Stunde bei etwa 120 bis 130- C fiel keine Kieselsäure aus.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte zeigt es sich, daß die Dispersionen von Kieselsäure in Fettsäureamid ohne Kieselsäureverlust durch Ausfällen erhalten werden können. Auch üben die Fettsäureamide eine schützende Wirkung auf die Kieselsäure aus. da kolloidale Kieselsäuredispersionen in Äthoxyäthanol ohne Anwesenheit eines Schutzmittels nicht zum Rückfluß erhitzt werden können.
  • Das Verhältnis von dispergierter Kieselsäure zu Fettsäureainid kann in den erfindungsgemäßen Solen zwischen etwa 3 Gewichtsteilen Kieselsäure und 1 Gewichtsteil Fettsäureacnid bis etwa 1 Gewichtsteil Kieselsäure und etwa 10 oder mehr Gewichtsteilen Fettsäureamid variieren. In dem erfindungsgemäß bevorzugten Produkt beträgt das Verhältnis von Kieselsäure zu Amid etwa 1 Teil Kieselsäure auf etwa 2 Teile Amid bis etwa 2 Teile Kieselsäure auf etwa 1 Teil Amid.
  • Wie bereits betont, kann das zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sole als Ausgangsprodukt verwendete, wäßrige Kieselsäuresol einen Si02-Gehalt von etwa 3 bis etwa 550% und vorzugsweise von etwa 15 bis etwa 50% aufweisen. Der mittlere Durchmesser der Kieselsäureteilchen in dem Sol kann zwischen etwa 3 und etwa 50 m#t und vorzugsweise zwischen etwa 10 und etwa 50 mp. betragen.
  • Der maximale Wassergehalt in der Reaktionsmischung entspricht dem zur Lösung des Fettsäureamids erforderlichen. Es wurde gefunden, daß ein Wassergehalt von etwa 0,05 bis etwa 25% in den meisten Fällen ausreicht. Erfindungsgemäß wird ein Wassergehalt von etwa 0,1 bis etwa 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Systems, bevorzugt. Das Endprodukt soll weniger als etwa 10% Wasser enthalten.
  • Das zur Entfernung des Lösungsmittels angelegte Vakuum kann zwischen etwa 5 bis etwa 55 mm Quecksilber schwanken. Vorzugsweise wendet man in diesem Verfahrensstadium ein Vakuum von etwa 10 bis etwa 25 mm Quecksilber an.
  • Es wurde gefunden, daß zur Erzielung zufriedenstellender Produkte bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Kieselsäure-Fettsäureamid-Mischungen drei Bedingungen eingehalten werden sollten. Diese Bedingungen sind die folgenden (1) Die Kieselsäure muß sich in einem kolloidalen Zustand in einem Lösungsmittelsystem befinden, das mit den geschmolzenen Fettsäureamiden verträglich ist und verträglich bleibt, wenn Lösungsmittel aus dem System abdestilliert wird. (2) Die Reaktionstemperatur muß lange genug so hoch gehalten werden, daß eine partielle Modifizierung der Oberflächensilanolgruppen der Kieselsäureteilchen stattfindet. Wie bereits bemerkt, sollen mindestens 5% der oberflächlichen Silanolgruppen verestert werden.
  • (3) Die Temperatur und die Zeit müssen so gewählt werden, daß keine starke Zersetzung der Amide stattfindet. Wenn diese Bedingungen eingehalten werden, erhält man ein Produkt, das in bezug auf Härte des veresterten Produkts und in bezug auf die Handhabung der Schmelze zufriedenstellend ist.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte eignen sich für viele Zwecke. Insbesondere eignen sie sich ausgezeichnet bei Zusatz zu Polyäthylenfilmen als Mittel zur Verhinderung eines unerwünschten Klebens. Es hat sich gezeigt, daß die Zugabe kleinerer Mengen der Kieselsäure-Fettsäureamid-Sole zu Polyäthylen nicht nur ein unerwünschtes Zusammenkleben verhindert, sondern auch die Bedruckbarkeit solcher Produkte verbessert.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung homogener Dispersionen von kolloidaler Kieselsäure in Fettsäureamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man einem im wesentlichen entionisierten, wäßrigen Kieselsäuresol mit einem Si02-Gehalt von etwa 3 bis etwa 50% einen mit Wasser mischbaren Alkohol der Formel zugibt, worin R einen azyklischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, X - H oder - CHa und n 0 oder 1 bedeutet, die Reaktionsmischung mindestens etwa 30 Minuten auf etwa 110 bis 200°C erhitzt, so daß das Wasser entfernt und mindestens 5% der Oberflächengruppen der in dem Sol enthaltenen Kieselsäureteilchen verestert werden, dann das Sol mit einem Fettsäureamid der Formel RCONH2 mischt, worin R ein Alkyl-oder Alkylenrest mit 1 bis 30 Kohlenstoff atomen bedeutet und wobei das Verhältnis von dispergierter Kieselsäure zu Fettsäureamid zwischen etwa 1 Gewichtsteil Kieselsäure auf 10 Gewichtsteile Amid und etwa 3 Gewichtsteile Kieselsäure auf etwa 1 Gewichtsteil Amid beträgt, daß man dann überschüssigen Alkohol aus dem Sol abdestilliert und dann die Reaktionsmischung abkühlt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sol mit dem Fettsäureamid der Formel RCONH2 mischt, wobei R einen Alkyl- oder Alkylenrest mit 5 bis 19 Kohienstoffatomen darstellt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kieselsäuresol mit einem mittleren Teilchendurchmesser von etwa 3 bis etwa 150 m#t verwendet, das Fettsäureamid zu der Mischung aus Kieselsäuresol und Alkohol zugibt und dann zur partiellen Veresterung der Oberflächengruppen der Kieselsäureteilchen erhitzt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmischung etwa 1 bis etwa 5 Stunden auf eine Temperatur zwischen etwa 130 und 175°C erhitzt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmischung etwa 2 bis etwa 31/2 Stunden auf etwa 140 bis 160°C erhitzt wird, und daß das Verhältnis von Kieselsäure zu Fettsäureamid etwa 2 Gewichtsteile Kieselsäure auf 1 Gewichtsteil Amid bis etwa 1 Gewichtsteil Kieselsäure auf '2 Gewichtsteile Amid beträgt.
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