DE1159979B - Verfahren zur Herstellung kornorientierter Bleche oder Baender aus silizium- und/oder aluminiumhaltigen Eisenlegierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung kornorientierter Bleche oder Baender aus silizium- und/oder aluminiumhaltigen EisenlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Blechen· und Bändern aas silizium-
und/oder aluminiumhaltigen Eisenlegierungen, die in
der Walzrichtung oder in der Walz- wie auch in Querrichtung bevorzugt magnetisiert werden können.
Derartiges Material weist somit die in der Technik allgemein bekannte Gosstexur bzw. Würfellage auf.
Bei der Gosstextur ist die Dodekaederebene parallel zur Walzebene ausgerichtet, und eine Würfelkante
liegt parallel zur Walzrichtung. Diese Textur wird in den Millerschen Indizes beschrieben mit
(110) [001]. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß in der Walzrichtung besonders bevorzugte magnetische
Eigenschaften vorhanden sind. Demgegenüber weist die Würfellage in Walz- und Querrichtung gute
magnetische Eigenschaften auf. Die Würfellage kann beschrieben werden mit (100) [001J. Sie ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine Würfelfläche parallel zur Walzebene und eine Würfelkante in Walzrichtung,
eine zweite quer zur Walzrichtung ausgerichtet ist.
Um Blechen und Bändern die vorerwähnten Texturen zu geben, werden sie in bekannter Weise nach bestimmten
Walz- und Glühvorschriften; behandelt. Sie unterliegen einer Warm- und einer wenigstens zweifachen
Kaltwalzung. Das so verformte Gut wird abschließend schlußgeglüht.
Die bisher angewendeten Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, um den vorgenannten Blechen und
Bändern eine gleichbleibende Güte hinsichtlich der Kornorientierung zu geben. So hat sich gezeigt, daß
das Ausbringen von guten kornorientierten Bändern mit einer magnetischen Vorzugslage je nach der Art
der angewendeten Herstellungsverfahren mitunter beschränkt ist. Die Bänder weisen eine verhältnismäßig
breite Streuung bezüglich der Wattverluste auf.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Bleche und Bänder auszulagern.
Die Auslagerung erfolgt unmittelbar nach einer der Kaltwalzungen bei Raumtemperatur oder
bei höheren Temperaturen; anschließend hieran werden die Bleche und Bänder sofort geglüht. Vorteilhaft
ist es, bei möglichst niedrigen Temperaturen auszulagern, weil bei höheren Temperaturen die die
Textur begünstigenden Vorgänge so schnell ablaufen, daß sie nicht mehr ohne weiteres mit Sicherheit beherrschbar
sind. Es hat sich daher als günstig erwiesen, die Temperaturen nicht über 100° C zu wählen.
Wird bei Raumtemperatur ausgelagert, so genügt eine Zeitdauer von etwa 2 bis 10 Tagen. Erfolgt die Auslagerung
bei beispielsweise 100° C, so beträgt die Auslagerungszeit 1 bis 10 Stunden, vorzugsweise 3 bis
6 Stunden.
Verfahren zur Herstellung kornorientierter
Bleche oder Bänder aus silizium-
und/oder aluminiumhaltigen Eisenlegierungen
und/oder aluminiumhaltigen Eisenlegierungen
Anmelder:
Vereinigte Deutsche Metallwerke
Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M,-Heddernheim,
An der Sandelmühle
Dr.-Ing. Hans-Eberhard Möbius, Alteaa (Wesrf.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Das Auslagern wird zweckmäßig im Anschluß an die letzte Kaltwalzung durchgeführt.
Falls die Schlußglühung der Auslagerung nicht sofort angeschlossen wird, empfiehlt es sich, die Bleche
oder Bänder auf Temperaturen um 0° C oder gegebenenfalls auf noch tiefere Temperaturen zu bringen
und sie bis zur Schlußglühung auf diesen Temperaturen zu halten.
Eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt beispielsweise dann vor, wenn das Band
oder Blech in keinem Fall nach der Beendigung des Kaltwalzens sofort in den Glühofen zur Durchführung
der Endglühung eingesetzt wird, sondern indem es vorsätzlich 2 bis 10 Tage bei einer zwischen 35
und 20° C liegenden Temperatur ausgelagert wird, um dann der Endglühung unterworfen zu werden.
Es wird auch entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgegangen, wenn das Band oder Blech
in den für die Endglühung bestimmten, noch warmen Ofen gelegt und eine bestimmte, von der Temperatur
abhängige Zeit gewartet wird, bevor die Aufheizung für die eigentliche Endglühung oder eine
dieser vorausgehenden Glühung erfolgt.
Ein Auslagern entsprechend der vorliegenden Erfindung liegt somit auch vor, wenn beispielsweise die
Temperatur des Ofens 100° C beträgt und das auszulagernde Gut 10 Stunden lang dieser Temperatur
ausgesetzt bleibt oder wenn das Gut bei einer Ofentemperatur von nur 50° C 75 Stunden lang im Ofen
verbleibt.
309 770/285
Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele erläutert:
Eine 2,2% Silizium enthaltende Eisenlegierung wurde an 5 mm warm gewalzt, einer Reinigungsglühung
unterworfen, alsdann an 1,05 mm kalt gewalzt, zwischengeglüht und an eine Enddicke von
0,25 mm fertig gewalzt. Dieser Kaltverformung folgte unmittelbar eine Auslagerung bei 100° C über
6 Stunden. Danach wurde das Gut 15 Stunden auf 12500C aufgeheizt, 12 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten und anschließend in 94 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Das fertige Band war
zu 92 Volumprozent nach der Würfellage orientiert.
Bei einer zweiten Probe wurde genau entsprechend Beispiel 1 verfahren, jedoch erfolgte unmittelbar im
Anschluß an das Kaltwalzen an 0,25 mm Dicke die Endglühung, indem das Glühgut in den Ofen gebracht
und innerhalb von 15 Stunden auf 1250° C aufgeheizt wurde. Das fertige Band war nur zu
73 Volumprozent nach der Würfellage orientiert.
Es wurde Band aus der gleichen Schmelze wie unter Beispiel 1 und 2 in der gleichen Weise behandelt,
jedoch erfolgte im Anschluß an die Kaltwalzung eine Auslagerung von 9 Tagen in einem auf 20° C
gehaltenen Raum. Danach wurde das Gut in 15 Stunden auf 1250° C aufgeheizt, 12 Stunden bei dieser
Temperatur gehalten und in 96 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Das so behandelte Material
war zu 94 Volumprozent nach der Würfellage orientiert.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung kornorientierter magnetisierbarer Bleche oder Bänder aus silizium-
und/oder aluminiumhaltigen Eisenlegierungen, die wenigstens zwei Kaltwalzungen erfahren und
dann abschließend geglüht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche oder Bänder unmittelbar
nach einer der Kaltwalzungen entweder bei Raumtemperatur oder bei höheren Temperaturen
ausgelagert werden, wobei die Auslagerungszeit bei Raumtemperatur 2 bis 10 Tage und
bei beispielsweise 100° C 1 bis 10 Stunden, vorzugsweise
3 bis 6 Stunden, beträgt, und daß daran anschließend die Bleche und Bänder sofort geglüht
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslagerung unmittelbar
nach der letzten Kaltwalzung erfolgt.
3. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
sich nicht direkt an die Auslagerung anschließenden Schlußglühung eine Abkühlung der Bleche
auf eine Temperatur um 0° C oder auf noch tiefere Temperaturen erfolgt und beibehalten
wird, bis die Schlußglühung stattfindet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Stahl und Eisen«, 73 (1953), S. 924.
»Stahl und Eisen«, 73 (1953), S. 924.
® 309 770/285 12.63
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1958
- 1958-02-10 FR FR1191232D patent/FR1191232A/fr not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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