DE1408928A1 - Verfahren zur Verbesserung mechanischer und chemischer Eigenschaften von austenitischen,rostfreien Staehlen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung mechanischer und chemischer Eigenschaften von austenitischen,rostfreien StaehlenInfo
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Description
r. W. Schalk. - Dipi.-ing. P. Wirth · Dipi.-ing. G. Dannenberg
Dr. V. SCHMIED-KOWARZIK · Dn P. WEINHOLD
6 FRANKFURTAM MAIN
CB. ESCHENHEtMER STR. S9
Wd/Kl ■ Ai-269
Allegheny Irudlum Steel Corporation 2ooo Oliver Building City of Pittsburgh, Zone 22 ·
Commonwealth of Pensylvania/USA,
Verfahren zur Verbesserung mechanischer
und chemischer Eigenschaften von austenitischen, rostfreien Stählen*
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf austenitisehe, rostfreie
Stähle, die durch Umwandlungshärtung oder durch Umwandlungs-
und Ausscheidungshärtung gehärtet werden. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Wärmebehandlung, durch die solche Stähle, die im angelassenen Zustand bei Zimmertemperatur
praktisch frei von Delta-Ferrit sind, eine optimale Kombination
mechanischer und chemischer Eigenschaften erhalten.
Es wurden bereits zahlreiche Versuche gemacht, um eine neue
.G-ruppe von rostfreien Stählen herzustellen, die
zwischen den üblichen rostfreien AISE-Typ 3oo bzwe
AISI-Typ 4-00 Stählen liegen. Man war sich des Bedürfnisses
nach einem rostfreien Stahl bewußt, der bezüglich der Herstellung
und der Yfiderstandsf ähigkeit gegen Korrosion und Oxydatiom
- 2- 1408828
Eigenschaften besitzt, die ähnlich der 3oo-Reihe der rostfreien
Stähle sind und der andererseits, soweit es die Anwendbarkeit der Wärmebehandlung zur Entwicklung der optimalen mechanischen
Eigenschaften betrifft, den Stählen der 4oo-Serie ähnlich ist. Aufgrund des besonderen bei den verschiedenen rostfreien Stählen
auftretenden metallurgischen Phänomens nahm man zu rostfreien Stählen Zuflucht, die durch Umwandlungshärtung, auf die gegebenenfalls
zusätzlich noch eine Ausscheidungshärtung überlagert werden kann, gehärtet wurden. Die auf diese Stähle angewandte Wärmebehandlung
lieferte ein Produkt, das nur teilweise die benötigten Eigenschaften besitzt, da einerseits der Stahl nicht seine höchsten
mechanischen Eigenschaften entwickelte oder die Korrosionsfestigkeit
verschlechtert wurde. Um zwischen diesen beiden Eigenschaften einen annehmbaren Ausgleich zu erhalten, wurde es als
notwendig befunden, die chemische Zusammensetzung zu ändern, so daß diese Stahlsorten insbesondere eine Sache gemeinsam hatten,
die ein außerordentlich wichtiger Faktor bei der Entwicklung
der richtigen Wärmebehandlung für solche Stähle geworden ist» Durch die verschiedenen Kombinationen der legierungselemente
enthielt die fertige legierung nämlich gleichgültig, ob es sich
dabei um eine reine Umwandlungshärtung oder um eine Umwandlungshärtung
mit zusätzlicher Ausscheidungshärtung handelte, etwa 1o bis 3o # Delta-Ferrit in der Mikrostruktur des Stahls· lediglich
vom Standpunkt der mechanischen Festigkeit aus gesehen ist
das Delta-Ferrit ein unerwünschter Bestandteil, da es weich ist und die mechanischen Eigenschaften der Stähle in einer Richtung
überzüchtet. Die metallurgische Funktion des Delta-Ferrits war
SAD ORIGINAL 8Ö9806/0529
jedoch sehr wertvoll, da es eine technische legierung lieferte,
die eine annehmbare Kombination von festigkeit bei Zimmertemperatur
und erhöhten Temperaturen zusammen mit Oxydations- und Korrosionsfestigkeit lieferte» Ein Beispiel für eine.Verwendungsfähigkeit
für einen solchen Stahl sind z.B, Häute, mit denen sowohl ü'lugzeuge als auch Raketen, die für Flüge mit
Überschallgeschwindigkeit konstruiert sind, überzogen werden.
Da ein Kompromiß zwischen der mechanischen festigkeit mit den
ehemischen Eigenschaften des Stahls notwendig war, um ein brauchbares,
handelsübliches^ Produkt zu schaffen, trat seitens der Metallurgen und der Ingenieure der Wunsch auf» einen ähnlichen
S'tahl zu erhalten, der wesentlich höhere mechanische Eigenschäften
besitzt. Dies ist besonders dann wünschenswert, wenn
das Material für Anwendungszwecke verwendet werden soll, bei denen ein hohes Festigkeits-zuia-ewichts-Yerhältnis gewünscht
v;ird. Da die bekannten Legierungen alle Uelta-i'errit enthalten,
war es zweckmäßig, eine Legierung zu entwickeln, die frei von DeIta-Ferrit ist und die eine außergewöhnliche Kombination
von meciiani sehen Eigenschaften besitzt, ohne die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Stahls-nachträglich zu beeinflussen«
Durch die Modifikation der chemischen Zusammensetzung müßte eine . solche legierung., einfach herausteilen seinj doch
hat die bei den bekannten Stählen verwendete Wärmebehandlung jedoch bei den gewünschten, praktisch von Delta-i'errit freien
Stählen zu einem Versagen geführt» Der erhaltene Stahl
zeigt nicht nur eine wesentliche^ geringere meciiani sehe
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— Δ. —
Eigenschaft, sondern war auch sehr empfindlich gegen " ■
Korrosion.
Ziel der· vorliegenden Erfindung ist es, eine "'ärmebehandlung
zu schaffen, die geeignet ist, bei der Umwandlungshärtung unterworfenen rostfreien btählen des austenitisehen Typs,-die
im angelassenen Zustand bei Zimmertemperatur Tsralctisch frei
von Delta-i'errit sind, angev,endet au t? erden,
iin weiteres iiel der vorliegenden irfindung ist es, eine
ii arme behandlung, zu-schaffen, die zur ümwandlungshärtungvon. .
austenitischen, rostfreien otahlen geei./net ,ist., wobei gegebenenfalls,
eine jUisscheidungshärtung noch über die Umwandlungshärtung
darübergelagert wer.a.en kann und wobei die verwendeten
austenitischen otähle _ praktisch frei, von Lielta-^errit. sind,.,.,
und durcii das die optimalen mpc^anischen >i,;',enschaften ent-,
wickelt Würden, . ohne dai;·. die llorrosions- und uxydationsf esti.gkeit
beeinträchtigt wirdo ......
jjin besonderes Ziel der vorliegenden ^rfindun,.=* ist es., eine
geeignete V^riiiehenandlung zu schaffen, die. für austenitische,
rostfreie ütuhle verwendet werden kann "und die ί:.1ε hauptsächlichen
härtungSi.ieciianismus eine Urawandlungshärtung enthält,
7/obei der Stahl nicüt mehr als 5 cß>
uelta-±'errit in der kikrostruktur
im angelassenen Zustand enthält und wobei der ütahl
die Verwendung," eines hohen ivOhlenstoffgehalt.es ermc>:licht,
So daJ aie optimalen--ft:eqiiani_6G.ä.e,n.v+äi:g^xise;:.aiten -^r-zielt: v.rer·-
dei; KÜnr-β:;, ohne ακ-c- aie chemiqiifcei; una^r^G ik^.ii sahen -.-,
■ V SAD ORiGItMAL
c r, Q Q 0 C- ' η SyO η. >- ■■
_ 5 - 1408828
Eigenschaften der Stähle beeinträchtigt werden»
Figo 1 ist ein modifiziertes Schaffler-Diagramm, das das
ausgewogene Verhältnis der Legierungsä-emente und deren
iäffekt auf die Mikro struktur der ist ahle zeigt, die der
erfindungsgemäßen Wärmebehandlung unterworfen werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Behandlung austenitischer, rostfreier Stähle, die praktisch fre*ü
von Delta-Ferrit sind und die, wenn sie sich in angelassenem Zustand bei Zimmertemperatur befinden, in der Mikro struktur vorzugawenigstens
95 fS Austenit enthalten«, Diese rostfreien Stähle
gehören zu den austenitisehen, rostfreien Stählen der ümwandlungshärtung
(auf die gegebenenfalls noch eine Ausscheidungshärtung überlagert werden kann)· Diese Stähle haben eine Zusammensetzung,
die folgende Legierungselemente in den angegebenen Bereichen umfaßt, nämlich bis etwa o,4o i>
Kohlenstoff, bis etwa 8ro $ Mangan, bis etwa 2,ο # Silizium, von etwa 8,o bis 2o,o $
Chrom, bis etwa 13,ο $ Krickel, bis etwa 4,ο $ Molybdän, bis
etwao,6o $ Stickst of iimd bis etwa 4» ο $ Aluminium, Kupfer
oder Vanadin, wobei der Hest aus Bisen, mit den zufälligen
Verunreinigungen, wie sie in den normalen, durch Verwalzen hergestellten Stählen zu finden sind, besteht.
In der Tabelle 1 sind die allgemeinen und bevorzugten Bereiche der einzelnen Legierungselemente angegeben, die zur Wärmebehandlung
besonders geeignet sind:
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-6- . 1408S28
Element | allgemeiner Bereich | bevorzugter Bereich | Best |
C | o,o1 - o,4o | o,1o - ο,3ο | |
Mn | o,o5 - 8,0 | ο,5 - 3,ο | |
Si | o,o5 - 2,o | ο,ο5 - 1,ο | |
Cr | 8,0 -2.o,o | 14,5 -2ο,ο | |
Ni | 1,o - -13,o | 3,ο - 9,ο | |
Mo | bis zu 4,0 | bis zu 2,75 | |
N | " " 0,6 | " " ο,2ο | |
andere +_ | n " 4,0 | " 2t5 | |
Pe | Best |
' Aluminium, Vanadin oder Kupfer.
Der ausgewählte stahl mit einer Zusammensetzung, wie sie in der
obigen tabelle 1 angegeben ist, kann durch die üblichen Stahlherstellungsverfahren
hergestellt sein, die deshalb auch nicht näher beschrieben werden. Es genügt, wenn darauf hingewiesen
wird, daß eine Schmelze mit einer Analyse im obigen allgemeinen
Bereich, die so beschaffen ist, daß die chemische Zusammensetzung einen austenitischen, rostfreien Stahl liefert, der im angelassenen
Zustand frei von Delta-Ferrit ist, in Blöcke oder Brammen gegossen
wird, die, wenn sie sich verfestigt haben, in üblicher Weise warm verarbeitet werden. Vorzugsweise wird der Block warm
zu .einem Band verwalzt, das in üblicher Weise zu einem Material,
das gewöhnlich als warm verwalztes Band bezeichnet wird, aufgerollt
wird. Das warm verwalzte Band wird dann entzundert (abgebeizt)
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und angelassen. Das Anlassen wird gewöhnlich kontinuierlich
durchgeführt, und das warm verwalzte Band, das anschließend noch kalt verwalzt wird, wird bei einer Temperatur von über 1 o38°
angelassen, wodurch der Stahl in seiner stabilsten i'orm erhalten
wird· Dies ist besonders zweckmäßig vom Standpunkt des Kaltverwalzens
aus, da ein angelassenes, warm verwalztes Band in seinem
Querschnitt stärker vermindert werden kann, bevor ein erneutes Anlassen notwendig wird, da diese austenitischen rostfreien
Stähle einer beträchtlichen Bearbeitungshärtung während des Kalt-
verwalzens unterließen, Kach dem Kaltverwalzen wird das Band
'erneut auf eine Temperatur zwischen 982 und 1 o24° angelassen,
bevor es zu dem Fabrikanten oder Endverbraucher versandt wird»
Die Temperatur, auf die ein Stahl nach dem Kal.ty.erv/alz.en.siur =
endgültigen Jtärke erhitzt wird, darf unter -keinen Umständen die
Trensen der;KghLenstofflQSliclikeit im. Stahl·. über.s.:Ch.i'eite,n, die
in i>tählen,,^v.a.e sie hierin, einer närmebeiianalung unterworfen . .
v/er^i:., ,'.lojchs/;fcis-.etwa 1 p24 .betragen. „ ... . .-. ,
j}1!./»-^t4AQiiüt ein modifiziertes -Schaifler-iJiagramm,. d%s in,einem
JE^euäap^s.eii^D.i.aöranim sowohl die .Beziehung -.zwischen den austenitisiere.Hdeii.ilgmsr.ten
und dei- ferritisi er enden Elementen» als.
auch.d.p.ff bevorzugte -Jereich äauivalenter Zusamraensetzungen, auf
die sich das erfiiidungsgemäße Yerfahre.n anwenden läßt, zeigte
£"L£*- "ί· .entspricht den "Jleich^evvichtsbedingungQn.mehr als das
eif%eivtl4ehe <Dci:M.fx'ler-iJiai*.raiam,- '.velcr^es sich auf gegessene
dalien ,beziehtβ ^s wird bemerkt, daß die j-renzlinien.
809 806 /0"5 23 ":. ■-= -
der Phasen nach unten und nach links von der ο-felle, die sie
Ui-spranglich in einem richtigen oehäffler-Jia^ra^in besitzen,
ve"- schoben wurden. j;o wird weiterhin be-ei*vt, 'laß aiene phasen-"•lesiehun^en
p.uf den xoi,;endei: .<erten beruhen, in welchen ein
konstanter Silizium- und inuii^an^eh^lt von ο,-ΐο \*>
Dzw. 1,o f->
vorhanden ist und bei denen der tatsächliche i-roz ent .-„.ehalt
an i-.ickel und ^ickelriquiv dienten und d<~r tatsächliche rrozent-
;ehalt an Chrom und Ohroiüöcuivalenten verv;enuet v:ird, uie .3eziehun^.
zwischen iiicke.l und den I.ickelänu.ivalenten ist wie
l.ickeläquivalente = -p I-.'i + 3o (^ ü + γ, i;) + 1/c (;-·· I-In) + o,25(f
Jie _-.,sZiehung zwischen Ghroiii und cien ül-jcraänuivalenten ist T«ie
ührcmäquiv&lente = /^ür + -ίο + 1,5 (*;■■>
öi) + 2 (>"Ά1) + 2 (f/'V)
jJaraus kann entncmrcen werden, dal.-" die i-.iekeliluuivalente aas /erhJtltiiis
eier relativen ..,t::rke α er aust'eniticchen .-Jlemente und
aeren Effekt ruf die i.Iikr ο struktur des äta-J ε ausdrücken, während
.lie Ohromaquivaler.te uai; Terhältnis aer c^arke iieser "jüemente
bezüglich cere:, ferritisierender -irkun..: aui den L>tahl ausdrücken
ο
Aus ^ifcCo 1 sind' aie' j-e'biete beider iänzeli hasen und die zv/ei-
und rtrfciTjhasigen ^ebiete chne-weitere ε ersiehti-ichi -in Utah!
iitit einer Zusaüimensetzun^; gemäß tabelle 1 und άς-r ein
ORIGINAL
-9- 1408828
Chromäquivaleiit und ein Mckeläquivalent entsprechend der oben
angegebenen Formel besitzt, fällt innerhalb der ö-rensen des partiellen
-Phasendiagramms der ϊΐ,ΐ· 1· i-s sind jedoch nur solche Legierungen,
die eine ausgeglichene Zusammensetzung von Nickeläquivalenten
und Chromäquivalenten besitzen, die innerhalb des mit ABGDEFG-A bezeichneten i'eil§ und vorzugsweise innerhalb des
aBCdEFG-a- oder ABODEG-A-'I'eils fallen, die auf die nachstehend
beschriebene Wärmebehandlung ansprechen, durch welche ein Stahl mit einer optimalen Kombinationmechanischer iiigenschaften erhalten
wird. Die durch ABCDEEG-A in Fig. 1 bezeichnete begrenzte
.Fläche besitzt eine MikroStruktur bei Zimmertemperatur in angelassenem
Zustand, die wenigstens zu 95 $ austenitisch ist, wobei
der liest entweder Gerrit oder Martensit ist«.
Torzugsweise sind Stähle, die erfindungsgemäß verarbeitet werden, solche, die eine Zusammensetzung besitzen, daß sie in das ausschließlich
austenitische G-ebiet a-BCdEFG-a gemäß Pig., 1 fallen,,
Ks kann so ersehen werden, daß es zwar möglich ist, eine bei
Zimmertemperatur im angelassenen Zustand praktisch vollständig austenitisehe struktur vorliegen au haben, daß jedoch auch eine
kleine kenge ah Delta-3?errit anwesend sein kann, wobei, der
iesamtgehalt an Delta-i'errit 5 i>
der Mikrostruktur nicht übersteigt, oder" aber daß der Stahl ebenfalls Martensit enthalten
kann, wobei die martensitisehe Komponente vorzugsweise weniger
als etwa 1o °fo beträgt. DieseStähle und nur diese Stähle, welche
eine Zusammensetzung haben, daß sie in die Fläche ABCDEFGA und
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vorzugsweise in die Fläche aBCdEFG-a fallen und die einer IJmwandlungshärtung
unterworfen werden, der gegebenenfalls eine Alterungshärtung übergelagert werden kann, sprechen auf das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer optimalen Kombination von mechanischen Eigenschaften im Stahl an,
Stähle, die weniger als 1o °/a Delta-Ferrit enthalten, werden
durch die Anwendung der bekannten Wärmebehandlungen für dtähle, die mehr als 1o c/o Delta-Ferrit enthalten, nachteilig beeinflußte
Diesbezüglich muß darauf hingewiesen werden, daß eine Differenz von 1 i* weniger Chrom und die Zugabe von etwa o,o4 c/o Kohlenstoff
zu einem Stahl, der 1o bis 3o $ Delta-Ferrit enthält,
ausreichend ist, um das Delta-Ferrit vollständig zu eliminieren. Daher muß die chemische Zusammensetzung der Legierung sehr ; ·
genau eingestellt und aufrechterhalten werden. Die folgende Wärmebehandlung ist besonders zur Entwicklung der optimalen
mechanischen .Eigenschaften in Stählen geeignet, auf die das
erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann, ohne daß ein übermäßiges Kornwachstum verursacht wird und ohne daß die
Korrosions- und Oxydationsfestigkeit der Legierung nachteilig
beeinflußt wirdo
Der Stahl in Form eines warm verwalzten Bandes kann gereinigt
werden, um den durch das Verwalzen entstandenen Hammerschlag oder andere unerwünschte Verunreinigungen von dessen Oberfläche
zu entfernen, die diese während der Warmverarbeitung von der Rohbramme in das warm verwalzte Band erhalten haben kanno
BAD ORIGINAL
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Das entzunderte oder in. anderer "eise gereinigte warm verwalzte
Band wird dann bei einer Temp, er at.ur angelassen, die von den
nachfolgenden, für den stahl vorgesehenen Verarbeitungen .abhängt. Soll der btahl-anschließend wenigstens einmal kalt
verarbeitet werden, so wird eine Temperatur ν pn, oberhalb etwa
1.o38° verwendet. Es ist zweckmäßig, den Stahl bei dieser
Temperatur einer üärmebehandlung zu unterwerfen), um, alle .
Carbide in Lösung zu bringen, \vodurch. die. austenitisehe Phase
am stärksten stabilisiert wird. Dies..erlaubt, dann eine größere
Verminderung des-Querschnittes des StaiJ-S während der anschließenden
Verarbeitung, bevor .ein >,riederanlassen notwendig
wird ο.-...-- ---.,,"..
Wenn die. erf inc: ungsgernäß zu. behandelnden Stähle auf eine
Temperatur über etwa: 1o38° _erhitzt werden, so tritt eine_über-
IYornwachstum ein.. Bei dieser ütuf.e der Verarbeitung
ist .dies oedoch unwesentlich, -«enn.nicht .die..Körner so über-.
mäßig-,.groß werden, daß. der, Staiii .praktisch-.,unbrauchbar wird«.
.iievor jedoci:u das Korr.waciistum eine solche übermäßige (iröße
er-reiciit-,.. sinü.,Ian^e., leiten bei diesen, erhöhtsη Teiaperaturen
notwendig, und solche sind in einer technischen Verarbeitung
nicht v.'irtsciioi'txicii. In der Technik wird es bevorzugt, die
war»:: versalzten uj-inder. kontinuierlicl-. fiizulassen, wobei das
v.p.rm verwalzte .^an4?;in bekannter V/eise .continuierlicli abgespult
und duroi:. einen-Oi-jen. dur..c.h-r".;si.ührt. v;irdc :Jer üt-arJ. v;ii-d ycrzugs—
V.-f?i:s-e. e.tvfp. 5 - ois 3.o. ?.-inuten s.vl±' dieser üe^r.eratür senalte^ und
ich- wird-eine Zeit angewendet, üie. gerade ausreicht, um
Öfi Q Q M (■'■ .-.-"(I Π O D . ; -
praktisch, die gesamte Menge der Carbide in Lösung zu bringen»
Der angelassene Stahl wird dann vorzugsweise so schnell abgekühlt,
daß jede Ausfällung von Carbiden verhindert wird.
Der so erhaltene, weiche, duktile, angelassene Stahl wird dann in einer oder mehreren kaitbearbeitungsstufen vorzugsweise durali
Kaltwalzen verarbeitet, bis die gewünschte Stärke erhalten worden
ist ο Diese Stähle unterliegen während der Kaltverarbeitung einer
beträchtlichen Bearbeitungshärtung,und sie können daher - je nach
der verwendeten Torrichtung - in ihrem Querschnitt höchstens auf 4o bis 7o $ des ursprünglichen Querschnitts des warm verwalzten
Bandes vermindert werden. Wenn der Stahl einer Zwischenstärke
in seinem Querschnitt so vermindert worden ist, daß ein erneutes "
Anlassen notwendig wird und nach dem erneuten Anlassen der Stahl einer weiteren Kaltverarbeitung unterworfen wird, so kann der
kalt verarbeitete Stahl einer Zwischenstärke durch Erhitzen auf eine Temperatur zwischen 1o38 und 1o93 erneut angelassen v/erden«
Ein V/iederanlassen bei solchen hohen Temperaturen ist zulässig,
wenn und nur wenn der Stahl anschließend zu seiner endgültigen Stärke kalt verarbeitet werden soll und eine solche Kaltverarbeitung
den Querschnitt des Stahls wenigstens um 1o cJo
der Zwi sehen stärke vermindert» ?7enn ein kalt verarbeiteter Stahl
durch eine einzige Kaltverarbeitung zu seiner endgültigen Stärke vermindert worden ist, so muß der Stahl bei einer Temperatur
von 982 bis 1o24° erneut angelassen werden»
Der kalt verarbeitete Stahl einer Zwischenstärke, der bei einer . Temperatur von über 1o3S oder oberhalb der 'J-renze der Kohlen-
■■-> 80 980 6/0-5 2 3 8AD ORIGINAL
-13-- 1408828
■ stofflöslichkeit erneut angelassen worden ist, wird durch Kaltverarbeitung
auf seine endgültige Stärke gebracht. Der Stahl hat · in seinem kalt verarbeiteten Zustand nicht seine besten Verarbeitungseigenschaften,
und zwar aufgrund der durch die Yerarbeltungshärtung
bewirkten Härtung des Stahls, die dieser.während des Kaltverwalzens
zur endgültigen Stärke erhalten hato Es ist daher notwendig,
den Stahl nochmals anzulassen, um ihm seine stabilste Form zu verleihen, die der anschließenden Härtungsbehandlung
zur Entwicklung der optimalen mechanischen Eigenschaften unterworfen werden kann, ohne die chemischen Eigenschaften nachteilig
zu beeinflussen« Aus diesem Grund wird der Stahl mit der endgültigen Stärke bei einer Temperatur im kritischen Bereich von
982 bis 1o24- erneut angelassene Diese kritische Anlaßtemperatur
darf nicht überschritten werden, wenn der Stahl eine optimale Kombination der mechanischen Eigenschaften im endgültigen Produkt
besitzen solle Eine' Überprüfung der Vorgänge, die beim letzten Kaltverwalzen und beim kritischen Anlassen, eintreten, ist zum
Verständnis dieser Maßnahmen wertvoll.
Wie bereits bemerkt, wird der kalt verarbeitete Stahl einer
Zwischenstärke bei einer Temperatur oberhalb der Kohlenstofflöslichkeit
sgrenze oder 1o38° angelassen, um praktisch alle Garbide in lösung zu bekommen, wodurch der Stahl, soweit es durch
Wärmebehandlungen möglich ist, möglichst stabilisiert ist„ In
anderen Worten, die Anlaßwärmebehandlung drückt die M -Temperatur des Stahls unterhalb Haumtemperatur herunter» Während der anschließenden
Kaltverarbeitung des Stahls nach dem Wiederanlassen
980 6/0 523 **°
_u- 1408328
"bei mehr als 1o38° wird dem Austenit Energie verliehen, und durch
die Deformation des Stahls wird die M -Temperatur oberhalb Zimmertemperatur
erhöht» Daher findet eine teilweise Umwandlung von Austenit in Martensit statt. Da der Stahl kalt verarbeitet wird,
muß wenigstens auch einer der Deformationsmechanismen in der Mikrostruktur anwesend sein, und in diesem besonderen Pail ist
ein Yerschiebungs-Mechanismus ("slip") leicht erkennbare 'Weiterhin
kann durch das Kaltverarbeiten des Stahls eine Rekristalli· sierung stattfinden, wodurch eine verhältnismäßig kleine Korngröße
entsteht. So unterliegt der Stahl, wenn er auch nach dem Wiederanlassen bei Temperaturen über 1o38 in seiner stabilsten
Form vorliegt, durch das Kaltwalzen einer teilweisen Umwandlung, so daß ein Teil der austenitisehen Körner in Martensit umgewandelt
werden, und der Rest des Kornes wird in verschiedener Weise
durch eine Anzahl von Schiebungsflächen durchkreuzt, beides - wie es durch die folgenden Ausführungen noch näher erläutert
wird - .traktoren, die eine sehr wichtige Funktion darstellen.
Weiterhin hat der Stahl dann eine verhältnismäßig kleine
Korngröße. Es wurde nun weiter gefunden, daß der Stahl, wenn er zu seiner endgültigen Stärke kalt verarbeitet und bei einer
Temperatur von 982 bis 1o24° kritisch angelassen wird, eine Korngröße von etwaASTM No. 7 oder kleiner aufweist.
Dasselbe Phänomen tritt während des ersten Kaltverwalzens des Stahls nach dem Anlassen des warm verwalzten Bandes ein. Bei
einem kalt verarbeiteten Stahl einer Zwischenstärke, der bei Temperaturen oberhalb 1o38° erneut angelassen und dann kalt ver-
, 80.9806/0529 bad origwl
- 15 - 1408S28
arbeitet worden ist, um eine Verminderung des Querschnittes von wenigstens 1o $ zur Erzielung der endgültigen Stärke des Stahls
zu erhalten, wird die Mikrostruktur wieder mit einer kleinen
Korngröße, einer teilweisen Umwandlung von Austenit in Martensit
und einer großen Anzahl von Schiebungsbändern, die den verbliebenen
Austenit durchkreuzen, erfüllt. Es wurde kein Carbid dabei ausgefällt, da der Stahl erneut angelassen worden ist, und daher
ist der gesamte Kohlenstoff in lösung. Die teilweise Umwandlung
von Austenit in Martensit und die Schiebungsbänder, die aus der Kaltverarbeitung herrühren, sind notwendig, um die optimalen
mechanischen Eigenschaften im Stahl zu entwickeln, da gefunden
wurde, daß während des kritischen Anlassens des kalt verwalzten Stahls der endgültigen Stärke die bevorzugten Stellen für eine
Ausfällung der Oarbidteilchen innerhalb des Martensits und entlang
der Schiebungsbänder liegen. Diese Ausfällung ist eine willkürliche Ausfällung, die keinesfalls an den ursprünglichen
G-renzflachen der Austenit-Austenit-Körner konzentriert ist.
K ach dem Härten des kalt verwalzten Stahls der endgültigen Stärke
von Zimmertemperatur zur kritischen Anlaßt emv-, er atur erfolgen eine
Anzahl von Vorgängen, die für das erfindungsgemäße Verfahren wichtig sind«, Bei der anfänglichen Einwirkung von Y/ärme auf den
kalt verwalzten Stahl und bis zum Erreichen einer Temperatur von
843° Vitra der in der MikroStruktur enthaltene Martensit getempert.
Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Oarbidt eilchen willkürlich * durch den Kartensit auszufallen. Gleichzeitig fallen Oarbidteilchen
entlang den Schiebungsbändern und im verbliebenen Austenit aus, wobei die Ausfällung des Garbids willkürlich im Einblick
809806/0529 ßAD ORIGINAL
- 1β - Η08928
auf die Mikrο struktur erf olgt 0 Wenn das .Erwärmen
4 fortgesetzt wird, wird die kritische Temperatur überschritten
und der Martensit lagert sich wieder in den Austenit .um<>
Die Carbide scheiden sich weiterhin mit erhöhter ü-eschwindigkeit im Austenit ab, Ms eine Temperatur von etwa 816 erreicht isto
V/ährend der iiartensit sich wieder in den Austenit umwandelt,
finden auch eine Erholung und itekristalli si erung statt, wodurch
die Schiebungsbänder, die nach dem Kaltverwalzen auftreten, verschwinden
ο wenn die Temperatur auf die kritische AnIaßtemperatur
erhöht wird, d,ho eine Temperatur zwischen 982 und keinem
Pail mehl· als 1o24°, werden die Garbide, die in willkürlicher
Verteilung entlang der Schiebungsflachen im lliartensit und im
zurückgebliebenen Austenit ausgefällt worden sind, teilweise
erneut im Austenit gelöst» Da die Temperatur, auf die der ötahl
mit der eiadpltzgen Stärke v/ährend des entscheidenden Anlassens
erhitzt wird, niemals über 1o24 steigt, werden nicht alle Gerbide von der austenitischen phase gelöst, weiterhin behält
der Stahl seine verhältnismäßig kleine "Korngröße im
Vergleich zu einem btnhl, der auf eine Temperatur von über
1o38 ·erhitzt worden ist. Die Tatsache, daß ein Teil der
Garbidteilehen außerhalb der Lösung bleibt, ist, wie es weiter '
unten noch im Hinblick auf das sogenannte Auslöser-Anlassen des Stahls während der Härtungsbelianulung ausgeführt wird,
sehr wichtige .
Die Auswirkung des Anlassens des Stahls bei seiner kritischen
xeaiperatur soll bewirken, aak der Stahl in seiner stabilsten
vorliegt, die auf das später noch zu beschreibende Verfahren
80 98 0 6/05 29 ßAD OR/QiJVAL
zur Entwicklung der optimalen mechanischen Eigenschaften ohne
Beeinträchtigung der Korrosions- und Oxydationsfestigkeit in
maximaler YiTeise anspricht. Es ist zweckmäßig, den Stahl in seiner
stabilsten Form aufrechtzuerhalten, da der Stahl dann in seine
endgültige Form gebracht werden kanny ohne daß er erneut angelassen
werden, muß ο Es ist außerdem zu "berücksichtigen, daß das
durch diesen Stahl gezeigte fundamentale Härtungsphänomen eigentlich eine Umwandlungshärtung ist, bei der die Umwandlung von
Austenit in Martensit erfolgte Daher ist es wünschenswert, den Stahl in seiner stabilsten Form zur Verschickung vorliegen zu
haben, da, wenn die M -Temperatur beträchtlich unterhalb Zimmert-emperatur
liegt, wen-ig - wenn überhaupt - Neigung zu einer Umwandlung
beim Transport besteht, während, wenn der Stahl nicht in seiner stabilsten ^orm vorliegt, ein Abkühlen unterhalb Zimmertemperatur
ausreichen kann, um einen Teil des Αμβΐβη^Β in
Martensit umzuwandeln, wobei ein Stahl mit geringen Terarbeitungseigenschaften
erhalten wird«,
Nachdem der Stahl in seine endgültige Form verarbeitet worden
ist und manchmal auch bereits vorher, wenn die Verarbeitung des Stahls in nicht so scharfer Form erfolgt, wird der kalt verwalzte
Stahl der endgültigen Stärke, der einer kritischen Anlassung bei einer Temperatur von 982 bis 1o24° unterworfen worden ist,
einer Härtungsbehandlung unterworfen. Diese besteht darin, daß der Stahl einer sogenannten "Auslöser"-Anlassung ("trigger anneal'1.)
unterworfen wird, um die austenitische fhase durch die Ausfällung
einer vorbestimmten Menge an Garbidteilchen in willkürlicher
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1408828
Form innerhalb der Mikröstz'uktur des Stahls aus dem Gleichgewicht
zu bringen. Es wird bevorzugt, den Stahl auf eine Temperatur von 899 "bis etwa 954° und vorzugsweise auf 918
bis 946° zu erhitzen. Ein maximales Ansprechen des Stahls auf die Wärmebehandlung - gleichgültig, ob der Stahl während seiner
Verarbeitung einer gewissen Deformierung unterworfen worden isb oder nicht und gleichgültig, ob der Stahl nach dem kritischen
Anlassen ohne Deformierung gehärtet werden soll - macht es notwendig,
daß der Stahl einer sogenannten "Auslöser"-Anlassung
unterworfen wird, um eine optimale Kombination mechanischer Eigenschaften im Stahl zu entwickeln. Es wird angenommen, daß
das kritische Anlassen bei einer temperatur von 982 bis 1o24°
ein praktisches Gleichgewicht bei dieser Temperatur schaffen kann, so daß der mit Kohlenstoff gesättigte Austenit bei
dieser Temperatur nicht ausreicht, um alle Carbidteilchen
in der Lösung aufzunehmen. Beim Erhitzen auf die Temperatur des Auslöser-Anlassens wird dieses Gleichgewicht gestört,
so daß die austenitische Phase bei dieser Temperatur mit Kohlenstoff übersättigt ist* Die Reaktion kehrt sich daher
um,und die Carbide werden ausgefällt* Aus diesem G-runde ist
es notwendig, tatsächlich sogar unbedingt notwendig, daß die Anlaßtemperatur des kritischen Anlassens nicht über die Kohlenstoff
löslichkeitsgrenze hinausgeht. Da ein Teil der willkürlich
ausgefällten Carbide während des kritischen Anlassens noch in der austenitisehen Phase der Mikr©struktur verbleibt, ist das
Auslöser-Anlassen zur Ausfällung eines Teils der Carbide an diesen bevorzugten Stellen wirksam,, so daß der Austenit durch
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1408828
lirhöhen der M -Temperatur auf Zimmertemperatur oder darüber
aus dem Gleichgewicht gebracht \vird. In dem so der Kohlenstoff
aus der Austenitphase ausgestoßen wird, fällt dieser an den bevorzugten Stellen der vorhandenen Garbidausfällungen als Chromcarbid
aus. Dies gibt eine praktisch willkürliehe Verteilung des
Garbides durch die jmstenitkörner*
Kach dem Auslöser-Anlassen wird der btahl dann einer Behandlung
bei Temperaturen unter 0°, vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von -62 bis -79°, unterworfen« «renn auch niedrigere
Temperaturen angewendet werden könner, so sind diese Temperaturen
doch gewöhnlich ausreichen^ um eine praktisch vollständige martensitische
Struktur zu erreichen,. Eine abkühlung auf diese
Temperaturen ist ausreichend, u*m den .--usxenit in den Härtens!t
der harten Phase des otahls umzuwandeln,, üs muii besonders darauf
hingewiesen v/erden, da:.- aufgrund der chemischen Zusammensetzung
der praktisch von Delta-x'errit freien legierungen ein iiartensit
mit höherem Kohlenstoffgehalt gebildet werden kann. Bekanntlich
bestimmt der Kohlenstoffgehalt des Lartensits die endgültige Härte des Lartensits innerhalb bestimmter geringer Frenzen»
Da die erfindungsge:.iäß behandelten Btähle gewöhnlich einen höheren
Kohlenstoffgehalt enthalten als solche iJ^ähle, die Delta^Perrit
enthalten und die sin Kompromiß in der chemischen Zusammensetzung
aufweisen., um einen aiinehiabpren Ausgleich zwischen den mechanischen
und ehemischen iigensehafteii ^p. feewlriceii, bewirkt die
erfindungsgemäße :./iirffiebehandlung die 3ildiing der optimalen
mechani scheu eigenschaft en von -'JtHIiIeIi eines wesentlichen höheren
Kohlenstoffgehaltes, ohne die chemischen -Eigenschaften desselben
- 2ο -
U08228
nachteilig zu beeinflussenο Der so gebildete Martensit zeigt
seine vollen mechanischen Eigenschaften im endgültigen Produkte
Mach der Behandlung bei Temperaturen unter 0° wird der Stahl vorzugsweise
getempert, um den optimalen Ausgleich der mechanischen Eigenschaften zu erhalten, d.h0 zwischen der Festigkeit,
der Duktilität und der Härte. Wenn auch der Stahl im Zustand des Martensits eine außergewöhnliche !Festigkeit und Härte zeigt,
so ist doch die Streckgrenze gering. Die Temperbehandlung soll
daher hauptsächlich die Streckgrenze erhöhen, ohne die Zugfestigkeit oder die Härte in wesentlichem Maße zu beeinträchtigen» Die
Temperbehandlung wird vorzugsweise durchgeführt, indem der Stahl bis zu etwa 16 Stunden auf eine Temperatur von 399 bis 566°
erhitzt und dann an der luft abgekühlt wird. Diese Behandlung kann auch zur Ausfällungshärtung des Stahls wirksam sein. In
manchen !'allen kann es notwendig sein, den Stahl zweimal zu
tempern, um von der Ausfallungshr.rtung, die auf die Umwandlungshärtung
überlagert wird, alle "Vorteile zu ziehen.
Um die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens mehr zu veranschaulichen, wird auf die folgende Tabelle 2 verwiesen, die eine
innerhalb der oben genannten Tabelle 1 liegende 'chemische Analyse
einer Reihe von Stählen enthält*
Chemische Zusammensetzung - G-ew.-5'o
Legierungs-
Eunmer Ferrit
35204
35526
35558
84138.
79291
9X635
FGM 2
PG-11
FGMO
35526
35558
84138.
79291
9X635
FGM 2
PG-11
FGMO
10
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
10
0
0
0
0
0
0
0,09
0,14
0,14
0,14
0,12
0,22.
o,066
o,11
o,12
o».19
Mn ■
1,02 0,79 0,84 0,67 0,84 0,66 0,63 0,78 0,79 0,79·
3 ί-
Ο,37 0,32 0,28 o,35 0,43 0,18 0,37
0,37 0,40 0,42
Or
16,78
15,41
15,64
15,64
15,82
14,04
15,32
14,32
1-3,68
14,18
4,45 4,30 4,60 4,41 4,39 4,80 7,00 6,95
Mo
2,94 2,69 2,70 2,87 2,95 2,87 2,12 2,16 2,16 2,28
Al Cu Pe
0,10
0,095
0,08
0,10
0,086
0,095
"1,19
1,25
1,23
1,27
1,25
1,23
1,27
Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest Rest
20,265
17,58
18,76
19,035
19,41
17,10
20,375 19,535 1.3,90
19,63
"e ' 10,66
11,745 11,62 11,945 10,99 14,58 9,295 10,64 10,925
- 13,11
Die meisten der in Tabelle 2 "beschriebenen Stähle sind handelsübliche
Stähle, von denen ein Teil, sei es durch bekannte Verfahren oder durch das erfindungsgemäße Verfahren, verarbeitet
wurdeο Diese Stähle sind mit den entsprechenden AnIaßtemp eraturen
in der folgenden Tabelle 5 beschrieben. Sie wurden dann gehärtet
und den üblichen Festigkeitsuntersuchungen unterworfen, wobei die Zugfestigkeit, die Streckgrenze und die Duktilität gemessen
wurden,, Die letztere wurde durch die Prozent Dehnung und die
Standard-Härte bestimmt„
SAD ORIGINAL
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■©>■■■
II | Aabccle j | ..IV , | V | . ■ | |
• Anlaßtenroeratur |
(Zugeigensohaften) | Streckgrenze ', I | Jelanun^ in 2 | ||
■; ι ι |
III , | kg/cm , | W)- | Yi | |
ITuinmer | 982 | '.Sn&gultiGje Zugfestigkeit | 11 S70 | 10,0 | • ·. Härte |
1010 | kg/cm | 11 700 | 10,0 | Rc , | |
35204 | 1066 | 14 200 | 11 490 | 10,5 | 47,5 |
1024 | 13 980 | 12 630, | 11,0 | : 46,5 : | |
1038 | 13 3'?0 ' | ii 4i)o , : | 11,5 | .46,0 | |
35526· | 1010 | '■ 15 200 | 12 340 | 11,0 | 50,0 |
1024 | 14 500 | 12 030 , ': | 12,0 | 49,5 | |
.35558 | 103S | 14 990 | 10 740 | 11,5 | 49,5 |
1052 | 14 910 | 3 530 ■..: : | 19,0. | 48,5 | |
954 | 14 000 | 13 020 | 10,0 | ,47,5 | |
(JB2 | 10 540 | 12 390 | \ 9,0, | ,43,0 | |
84133 | : ;1010 | 14 310 , | 13 090 | 11,5 | 43,0 |
1024 | 15 120 | 13 090 | 11,5 | 47,5 | |
15 540 | 47,5 | ||||
15 540 | - | ||||
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Alle Stähle der Tabelle 3 wurden kalt verwalzt, s& daß wenigstens
eine 1o folge Verminderung des Querschnitts erfolgte, worauf sie
bei aen in Tabelle 3 angegebenen Temperaturen angelassen wurden.
Anschließend an das Anlassen wurden alle Stähle mit Ausnahme von PGr-12, FG-11 und FG-21 durch die folgende Behandlung gehärtet,
nämlich Auslöser-Aushärten bei einer Temperatur von 932°,
Abkühlen auf Zimmertemperatur, dann 3-stündiges Abkühlen auf eine Temperatur von -73° und 3-stündiges Tempern bei 454°. Eine
metallographische Untersuchung aller dieser Stähle mit Ausnahme der Legierung 35 2o4 und FG-12 zeigte, daß alle Stähle frei von
Delta-Ferrit waren.
Aus der Tabelle 3 kann ersehen werden, daß insbesondere im
Hinblick auf die legierung 35 2o4, die wenigstens 1o $>
Delta-Ferrit in der Mikrostruktur bei Zimmertemperatur enthält, die
Anlaß temperatur, der dieser Stahl vor der Härtungsbehandlung
unterworfen wurde, nur wenig Auswirkung auf die mechanische Eigenschaft dieses Stahls hat. Die Legierung 35 2o4 zeigte nach
einem Anlassen bei 982 eine Zugfestigkeit von 14 2oo kg/cm umd
eine Streckgrenze von 11 87o kg/cm ; bei einem Anlassen, bei 1o1o°
eine Zugfestigkeit von 13 98o kg/cm und eine Streckgrenze von
11 7oo kg/cm „ Durch Anlassen bei einer Temperatur von 1o66°
wurde ein Stahl erhalten, der eine Zugfestigkeit von 13 57o kg/cm
besaß, wobei die entsprechende Streckgrenze 11 49o kg/cm betrüge
Eine Erhöhung von 83° beim Anlassen zeigte daher nur eine geringe
Wirkung, auf die mechanischen Eigenschaften des Delta-Ferrit ent-
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haltenden Stahles» Aus den obigen Ergebnissen kann ersehen werden*
daß» wenn auch, das erfindungsgeniäße Verfahren zur Behandlung von
Stahlen, die Delta-Ferrit enthalten, wirksam ist, es doch keine
außergewöhnlichen Auswirkungen auf die mechanischen !Eigenschaften
dieser Stähle zeigt* Im (a-egensäta zu den mechanischen Eigenschaftepj
den diese Stähle zeigen, wenn sie mittels der bekannten
Verfahren, behandelt werden» iinfaöh ausgedrückt sind die meehanisohen
Sigenöchaften der Delta^errit enthalt enden SIt ahle unabhängig
von der Temperatur, bei der sie nach dem ICaltverarbeiten 2Ur end«
gültigen Starke angelassen werden,,
Andererseits kann aus den lygebnissen der. 3Jegie£ii|igen 33 526,
5§ §58* 84 138 und 79 291 ersehen weiden^ daß diese Stänlp eiiie
wesentlich höhere i^stigkeit dureh die geringe Änderumg in
dea? dhemisoheii 2usammehsetzung beöitisen* Diese i?estigke.it wird
£jedö6h nur dann erhalten, wenn dieStähle erfinäungsgemäß "behandelt
werden» Bo zeigt die Legierung 55 §2β eine Zugfestigkeit
15 20ö kg/em und eine Stteckgrenzii von 12 63i5 kg/mn , wenn de«
Stahl nach einer Kaltvgrarbeitung bei eine^ Te&puW^Hm von 1o24ö
angelassen und nach detii Ajilassen eajfindungsggiiiäß geiiärtet wufdfe«
Ve^giiohen Slit dieser iVsti^keit ^eigt dieggr Stahl| wenn ei "bei
einer Temperatur ifon 1ö3.8Ö angelassen viird Ceinö b^.aße
iiöhuiig Um 14Ö3 einen Abfall in der 2ugf&sti#kei1: UiB fast 7öö
einen A^fqII in der Streckgrenze Um 112ö kg/em1 auf die V
von 14 5öo bzw« 11 49ö kg/cm * &q zeigt giöh^ däfi die" kritisöhe
AnläiBtemperatüfjf deleft, obere Grienze Unter; etwa 1o24ö liagt, die
me öhani sehen Eigenschaft en des praktiseh IfOh iDelta^Seirit freien
§09806/0523
- 28 - 1408828
Stahls stark "beeinflußt. Praktisch ähnliche Ergebnisse wurden
mit der legierung 35 558 erzielt, und die entsprechenden
Werte sind noch mehr geeignet, den entscheidenden Einfluß der .
kritischen Anlaßtemperatur auf die mechanischen Eigenschaften
zu zeigen. Diese Werte für die Legierung 35 558 zeigen, daß der Stahl, wenn er "bei I0I00 angelassen und dann gehärtet wird,
eine Zugfestigkeit von 14 99o kg/cm und eine Streckgrenze von
12 340 kg/cm besitzt«, Eine Erhöhung der Temperatur des kritischen
Anlassens auf 1o24° hat praktisch keine Auswirkung auf die
mechanischen Eigenschaften. Wird jedoch die kritische ^nlaßtemperatur
um 14° auf I038 oder um 28° auf 1o52° erhöht, so ist die Änderung der mechanischen Eigenschaften außerordentlich.
Aus den Werten in der Tabelle 3 kann ersehen werden, daß bei einer
Erhöhung des kritischen Anlassens von 1o24 auf 1o38 und 1o52°
2 2
die Zugfestigkeit von 14 91o kg/cm auf 14 000 bzw, 1o 54o kg/cm
fällt« Die Abnahme der Streckgrenze ist fast noch stärker, da
2 2
diese von 12 o3o kg/cm auf 1o 74o bzw» 8 580 kg/cm fällt,
Praktisch gleiche Ergebnisse werden erhalten, wenn die Legierungen
84 138 und 79 291 verwendet werden. In jedem Fall wurde die Zugfestigkeit
nachteilig beeinflußt, wenn die Stähle bei Temperaturen oberhalb von 1o24 kritisch angelassen wurden.
Durch einen entscheidenden Ausgleich der Legierungselemente in
diesen Stählen, so daß die Zusammensetzung der Stähle in das G-ebiet
A3CDSFG-A und vorzugsweise in das iiebiet aBOdEFG-a der Figur 1
fällt, ist es also möglich, eine Umwandlungshärtung eines praktisch
von Delta-ierrit freien rostfreien Stahls zu erhalten. Nur durch
SAD ORIGINAL
■" ■■■<·;■ 809806/0529
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die erfindungsgemäße Wärmebehandlung ist es jedoch, möglich, daß
diese praktisch von Delta-Ferrit freien Stähle so außergewöhnliche
mechanische Eigenschaften zeigen.
Aus der Tabelle 3 kann durch Vergleich' der Legierung 35 2o4
mit den Legierungen 35 526 und 35 558 ersehen werden, daß bei
einem-Anlassen oberhalb von 1o24° die Zugfestigkeiten und/oder
Streckgrenzen der beiden letztgenannten Legierungen gleich oder
niedriger sind als die entsprechenden Werte eines Stahls gemäß legierung 35 2o4, der wenigstens 1o $ Delta-Ferrit enthalte Es
ist daher lediglich durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich,
die vollen mechanischen Eigenschaften dieser praktisch von Delta-Ferrit freien Stähle zu entwickeln. Dies wird noch klarer
durch die Legierung 9X635 gezeigt, die im Hinblick auf das Delta-Ferrit vielleicht noch stabiler ist als Z0B. die Legierung 35 558»
Wird die Legierung 9X635 bei 1o1o° angelassen, so beträgt die
Zugfestigkeit 16 783 kg/cm , während bei einem Anlassen bei
1o66° die Zugfestigkeit auf 16 o15 kg/cm2 fällt. Ahnliche Ergebnisse
werden bei der Streckgrenze erhalten.
,Alle die genannten Ergebnisse wurden von Stählen des Fmwandlungshärtungstyps.erhalten.
Die Legierungen FG-12, FG-I1, FG-Io und
FJ-21 gehören zwar ebenfalls zum Typ der Umwandlungshärtung, diese
haben jedoch noch eine Ausfällungshärtung überlagerte
Legierung FGM2 enthält 1o $ Delta-Ferrit, während Legierung
FG-11, FG-Io und FJ-21 praktisch frei von Delta-Ferrit sind«, Aus
809806/0523
1408 828
-jo
den Ergebnissen der Tabelle 3 kann ersehen werden, daß 1o24°
eine kritische Temperatur ist, die nicht überschritten werden kann, wenn der gewünschte Ausgleich der Legierungszusammensetzung im
Hinblick auf die Festigkeit der Legierung erhalten werden soll» Die Härtungen, denen die Stähle FGM2, P&-11, J1G-Io und FJ-21
unterworfen wurden, variieren etwas mit der beschriebenen Wärmebehandlung» Die Stähle wurden nach dem Anlassen bei den angegebener
Temperaturen durch eine Auslöser-Anlassung 15 Minuten bei 954°
angelassen und dann abgekühlt. Die Stähle wurden dann auf eine Temperatur von -73 Q Stunden abgekühlt und dann eine Stunde bei
51 o° getempert. Die Legierung FG-12 enthält etwa 1o fo Delta-Ferrit
und ist somit der Legierung 35 2o4, die ebenfalls etwa 1o f>
Delta-Ferrit enthält, ähnlich. Aus den in der Tabelle 3 für die Legierung FG-12 mit 1o f>
Delta-Ferrit angegebenen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Anlaßtemperatur wenig Einfluß auf die mechanischen
Eigenschaften, besonders die Zugfestigkeit und Streckgrenze
besitzt β Ein Erhöhen der Anlaßtemperatur von 982° auf 1o66° er-
gibt eine Abnahme der Zugfestigkeit von 15 75o auf 15 54o kg/cm o
Ein ähnliches Ergebnis wird bezüglich der Streckgrenze erhalten.
Werden die Legierungen FG-11 und FG-Io bei den in der Tabelle 3
.angegebenen Temperaturen angelassen, so ist ein schwerer Abfall"
sowohl bezüglich der Zugfestigkeit als auch der Streckgrenze zu ersehen, wenn die Temperatur von 1o24° überschritten wirdo
So fällt bei der Legierung FG-11 die Zugfestigkeit von 16 87o auf
P "■"'""' 2
16 17o kg/cm und die Streckgrenze von 14 84o auf 13 93o kg/cm ,
wenn die Anlaßtemperatur von 982° auf 1o66° erhöht wird. Dieser
SAD ORtGlNAL
809806/0529
Afall ist fast noch schärfer, wenn die Werte der Legierung
verglichen werden, iTbenso zeigt die Legierung FJ-21 in deutlicher
V/eise die Auswirkung der Anlaßtemperatur, wenn diese die obere
Grenze des kritischen Wertes überschreitet.
Aus den,obigen Ausführungen kann ersehen werden, daß die erfindungsgemäße
Behandlung wirksam ist, wenn sie auf Stähle des Syps
der ITmwandlungshärtung angewendet wird, gleichgültig, ob über diese
Umwandlungshärtung noch eine Ausfällungshärtung überlagert wird»
Im übrigen wird darauf hingewiesen, daß die Duktilitäten der in Tabelle 5 aufgeführten Legierungen bei einer etwa 1o$igen Dehnung
etwa 5 cm dicker Proben praktisch konstant sind, Somit ist das
erfindungsgemäße Verfahren, gleichgültig, ob der Stahl Delta-Ferrit
enthält oder praktisch von diesem frei ist, wirksam zur
starken Erhöhung der festigkeit dieser praktisch von Delta-Ferrit freien stähle, ohne dabei die durch die Dehnung in Prozent gemessene Duktilität zu beeint richtigen, Üs wird darauf hingewiesen,,
daß Delta-Ferrit enthaltende Stähle eine Dehnung der gleichen
Größe besitzen wie diejenigen Stähle, die praktisch.frei von
Delta-Ferrit sind, Daraus ist klar zu ersehen, daß nur durch Behandlung der praktisch von Delta-Ferrit freien Stähle durch das
erfindungsgemäße Verfahren es möglich ist, eine so außergewöhnliche Kombination von mechanisehen Eigenschaften ohne gleichzeitige
Verschlechterung, der Duktilität der Stähle zu erhalten,
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0 980$; 0.5 2 9
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Verbesserung mechanischer und chemischer Eigenschaften von austenitisehen rostfreien Stählen vom Typ der Umwandlungshärtung mit gegebenenfalls überlagerten Ausfällungshärtungseigensehaften, mit einer Zusammensetzung aus o,o1 - o,4o $ Kohlenstoff, o,o5 - 8,o c/o Mangan, o,o5 - 2,ο % Silicium, 8,ο - 2o,o % Chrom, 1,o - 13,ο fo Nickel, einer Spur bis o,6o </o Stickstoff und einer Spur bis 4 $ eines oder mehrerer der Metalle Aluminium, Molybdän, Vanadin und Kupfer, wobei der Rest aus Eisen mit den üblichen Verunreinigungen besteht, der nicht mehr als 5 % Delta-Ferrit im wärmebehandelten Zustand bei Wimmertemperatur enthält, bei dem der Stahl heiß zu einem Band verarbeitet, auf Temperaturen über 1o38°0 erhitzt, abgeschreckt, auf eine Temperatur unter O0C weiter abgekühlt, kaltverarbeitet und auf 399 - 5660O erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den Stahl nach der Kaltverarbeitung auf die endgültige Stärke auf eine Temperatur zwischen 982 und 1o24°C erhitzt, um einen Teil der Garbide in willkürlicher Verteilung in der gesamten Mikrostruktur auszufällen, und dann einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen 899 und 954°G unterwirft, um das Gleichgewicht des Austenits zu stören und zusätzliche Carbide in der gesamten Mikrostruktur auszufällen, worauf er abgeschreckt, auf eine Temperatur Unter O0C weiter abgekühlt und der abschlieisenden V/ärmebeiiandlung unterworfen wird. . ■■"·-.8 ü 9 8 U 6 / Ü b 2 9 Neue Unferiagen (Art. 7 § t Abs. ι N, ι safe * des Änderung. v 4 ρ ■«<*- 53 - U08928•2.' Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der austenitische rostfreie Stahl eine ausgewogene Zusammensetzung. • "bezüglich der Nicke !äquivalente und Ohromäquivalente "besitzt, die praktisch der Fläche ABODEFG-A der "beigefügten Zeichnung entspricht. : ' .Verfahren nach Anspruch 1 und 2f dadurch gekennzeichnet, daß der austenitische rostfreie Stahl eine ausgewogene Zusammensetzung "bezüglich der Ni ekel äquivalente und Chrom äquivalente ■besitzt, die praktisch dor Fläche aBCdlFGa der "beigefügten Zeichnung entspricht, wobei der Stahl "bei Zimmertempfratur in. angelassenem Zustand praktisch austenitisch ist*Verfahren nach Anspruch 1 bis 5,"dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffgehalt ο,To bis ο,Jo ,$, der Mangangehalt ο,5 bis 2,ο fo, der Siliciumgehalt o,o5 bis 1,ο ^, der Ghromgehalt 14,5 bis 2o,o f>, der Nickelgehalt 3,ο bis 9,o fo, der Molybdän.-gehalt bis zu 2,75 fo, der Stickstoffgehalt bis zu o,2o fo und der Gehalt an Aluminium, Vanadin und/oder Kupfer bis zu 2,5 fo beträgt ο5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl sowohl Molybdän als auch Aluminium enthält.6*. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl Molybdän jedoch kein Aluminium enthält und einen Mindestgehalt an Stickstoff von o,o8 fo aufweist,,80 980 6/0 5 297. Verfahren nach Anspruch 1 Ms 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaltverarbeiten so durchgeführt wird, daß eine Verminderung des Querschnittes des Stahls von wenigstens 1o $ erreicht wird«8„ Verfahren nach Anspruch 1 Ms 7, dadurch gekennzeichnet, daßdas Kaltver arbeit en ein Verarbeiten des Stahls in mehr als einer Stufe umfaßt, bei dem der Querschnitt des Stahls um 1o bis 4o $> der endgültigen Stärke vermindert wird, der Stahl der Zwischenstärke dann.erneut bei einer Temperatur von über 1o58°C wärmebehandelt und anschließend eine weitere Kaltverarbeitung des Stahls durchgeführt wird, wobei eine Verminderung des Querschnitts um wenigstens 1o $> der endgültigen Stärke des Stahls durchgeführt wird und der Stahl nach Beendigung des Kaitverarbeitens auf eine Temperatur zwischen 982 und 1o24°0 erhitzt wird.9. Verfahren nach Anspruch 1 bis Qf dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl durch praktisch kontinuierliches Erhitzen auf einer Temperatur zwischen 982 und 1o24°0 .je nach der Stärke des Stahls 15 Sekunden bis 2o Minuten erhitzt wird«io. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet-, daß der Stahl bei einer Temperatur zwischen 899 und 9540G bis zu etwa einer Stunde einer Wärmebehandlung unterworfen wird»Der Patentanwalt:809806/0529
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